-
Die Erfindung bezieht sich auf Mikroskopstativ, insbesondere auf ein Operationsmikroskopstativ, der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
-
Mikroskope und insbesondere Operationsmikroskope werden von Mikroskopstativen beziehungsweise von Operationsmikroskopstativen getragen, die entweder auf einem Boden oder Einrichtungsgegenstand stehen oder an einer Wand oder Decke montiert sind.
-
Aus der
WO-A1-98/52484 der Anmelderin ist ein Mikroskopstativ, insbesondere ein Operationsmikroskopstativ, bekannt, das einen Schwenkträger, eine an einem ersten Ende des Schwenkträgers befestigte Halterung zur Befestigung des Mikroskops am Mikroskopstativ und eine C-Schlittenverstellung am zweiten Ende des Schwenkträgers zur Ausbalancierung des Mikroskops um eine Schwenkachse umfasst, die einem Stativinterface zugeordnet ist. Der Schwenkträger ist um eine Trägerachse schwenkbar, die von der C-Schlittenverstellung gehalten ist. Die C-Schlittenverstellung ist um eine Schwenkachse gegenüber dem Stativinterface schwenkbar. Alle Schwenkbewegungen sind meistens mittels Bremskraft unterdrückbar, um eine ungewollte Verstellung der eingestellten Elemente des Mikroskopstativs zu verhindern. Der Schwenkträger ist gegenüber dem Stativinterface durch eine Parallelführung mit Linerarführungen abgestützt, die eine kippfreie kreisförmige Bewegung des Schwenkträgers in einer lotrechten Ebene zulässt. Dieses Mikroskopstativ ermöglicht ein vertikales Führen des Mikroskops beim Verschwenken des Schwenkträgers und gewährleistet eine Ausbalancierung von verschiedenen Gewichtskonfigurationen am Mikroskop gegenüber der Schwenkachse, die in der Regel eine lotrechte Drehachse im Stativ schneidet.
-
Nachteilig an der bekannten Lösung ist jedoch, dass die Linerarführungen der Parallelführung beim Verschwenken des Schwenkträgers Geräusche erzeugen können, welche von manchen Anwendern als unerwünscht empfunden werden könnten und zudem ein relativ hohes Gewicht aufweist. Weiter weist eine solche bekannt Parallelführung einen grossen Platzbedarf auf, zumal sie sowohl für die Horizontale als auch für die Lotrechte Parallelführungen aufweisen muss.
-
Es besteht daher weiterhin ein Bedürfnis, ein Mikroskopstativ und insbesondere ein Operationsmikroskopstativ dahingehend zu verbessern, dass dieses die vorgenannten Nachteile nicht aufweist und insbesondere kompakt sowie leicht ausführbar ist und beim Verstellen weniger Geräusche erzeugt.
-
Die Aufgabe ist durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Figuren und in den abhängigen Patentansprüchen dargelegt.
-
Gemäss der Erfindung ist die Parallelführung durch ein Kreuzhebelgetriebe gebildet, das über eine parallel und mittig zwischen der Trägerachse des Schwenkträgers und der Schwenkachse der C-Schlittenverstellung angeordnete Kreuzhebelachse schwenkbar ist und das sowohl mit dem Stativinterface als auch mit dem Schwenkträger derart verbunden ist, dass es seinen eigenen Schwenkzustand gleichzeitig und gleichermassen auf das Stativinterface und auf den Schwenkträger überträgt bzw. bei einer Änderung der Raumlage des Schwenkträgers dessen Verkippen verhindert.
-
Das Kreuzhebelgetriebe gewährleistet somit so wie die beiden bekannten Parallelführungen eine vertikale Ausrichtung des Mikroskops beim Verschwenken des Schwenkträgers. Durch das Kreuzhebelgetriebe weist dieser Teil des Mikroskopstativs gegenüber einer Parallelführung mit Linerarführungen einen wesentlich geringeren Platzbedarf und ein kleineres Gewicht auf. Dadurch kann die Parallelführung beziehungsweise das Mikroskopstativ kompakter und leichter gebaut werden. Zudem erzeugt das Kreuzhebelgetriebe keine oder nur geringe Geräusche aufgrund seiner verschwenkbaren Teile im Vergleich zu lineargeführten Teilen.
-
Vorzugsweise umfasst das Kreuzhebelgetriebe einen Kreuzhebel, der um die Kreuzhebelachse schwenkbar in der C-Schlittenführung gelagert ist und an einem Ende mittels eines ersten Verbindungselements mit dem Stativinterface gelenkig verbunden ist sowie an seinem anderen Ende mittels eines zweiten Verbindungselements mit dem Schwenkträger gelenkig verbunden ist. Der Kreuzhebel und die Verbindungselemente stellen als Hebelgetriebe eine vertikale Ausrichtung des Mikroskops beim Verschwenken des Schwenkträgers sicher. Zudem ermöglicht diese Ausgestaltung des Kreuzhebelgetriebes eine besonders kompakte Bauweise dieses Teils des Mikroskopstativs.
-
Bevorzugt ist die Kreuzhebelachse fliegend zwischen der Trägerachse des Schwenkträgers und der Schwenkachse der C-Schlittenverstellung gelagert, so dass die Achsen einfach relativ zueinander verstellbar sind. Unter dem Begriff „fliegende Lagerung” wird in diesem Zusammenhang eine Lagerung der Kreuzhebelachse verstanden, welche weder mit dem Schwenkträger noch mit dem Stativinterface lagefest verbunden ist. Im Falle einer Verstellung der verstellbaren Achsen, werden diese sozusagen relativ zur Kreuzhebelachse verstellt, womit diese eine zentrale spatial relativ feste, jedoch hinsichtlich der beiden verstellbaren Achsen fliegende Position aufweist. Unter „spatial” wird in diesem Zusammenhang seine relative Raum-Lage verstanden.
-
Vorzugsweise ist zumindest ein Verbindungselement zwischen seinen Anlenklagern gekrümmt, was eine Raumoptimierung und somit eine besonders kompakte Bauweise dieses Teils des Mikroskopstativs ermöglicht. Vorteilhaft sind beide Verbindungselemente jeweils zwischen ihren Anlenklagern gekrümmt. Besonders vorteilhaft sind die Verbindungselemente derart zueinander angeordnet, dass deren Krümmungen einander abgewandt sind.
-
In einer Ausführungsvariante ist die Länge zumindest eines der Verbindungselemente einstellbar, womit die Hebelverhältnisse des Kreuzhebelgetriebes bedarfsweise anpassbar sind.
-
Vorzugsweise liegt der Kreuzhebel in einer von den Verbindungselementen aufgespannten Ebene, die zwischen dem Stativinterface und der C-Schlittenverstellung angeordnet ist. Ein Kreuzhebel der zu den Verbindungselementen leicht versetzt ist, z. B. aufgrund der Ausgestaltung der Befestigungselemente, welche den Kreuzhebel mit den Verbindungselementen verbinden, wird in diesem Zusammenhang immer noch als in der von den Verbindungselementen aufgespannten Ebene liegend angesehen. Durch diese Massnahme lässt sich eine noch kompaktere Bauweise dieses Teils des Mikroskopstativs realisieren und es ergeben sich geringe Kippkräfte in den Anlenklagern des Kreuzhebelgetriebes.
-
Spielen diese Kippkräfte weniger Rolle, kann der Kreuzhebel auch geteilt sein, indem eine Hebelhälfte auf einer Seite der C-Schlittenversellung und die andere Hebelhälfte auf der anderen Seite der C-Schlittenverstellung angeordnet ist. Dabei verbindet die Kreuzhebelachse die beiden Kreuzhebelhälften bzw. Kreuzhebelarme.
-
Bevorzugt ist die Kreuzhebelachse, beziehungsweise der Kreuzhebel, in der C-Schlittenverstellung so gelagert, dass im Falle einer C-Schlitteneinstellung seine relative spatiale Lage unverändert bleibt, während sich die Trägerachse des Schwenkträgers und die Schwenkachse der C-Schlittenverstellung einander annähern oder voneinander entfernen. Die Trägerachse und die Schwenkachse werden somit bei einer C-Schlittenverstellung relativ zur Kreuzhebelachse versetzt, was eine einfache Ausgestaltung der C-Schlittenverstellung ermöglicht. Unter „spatial” wird auch in diesem Zusammenhang seine relative Raum-Lage verstanden.
-
Vorzugsweise umfasst die C-Schlittenverstellung einen Doppelparallelschlitten, der in drei zueinander parallelen Ebenen drei Schlittenplatten aufweist, wobei die beiden äusseren Schlittenplatten die mittlere Schlittenplatte fliegend und sandwichartig aufnehmen, und wobei die mittlere Schlittenplatte die Kreuzhebelachse, welche gegenüber den äusseren Schlittenplatten freigestellt ist, sowie vorzugsweise einen Verstellmechanismus trägt. Diese Ausgestaltung der C-Schlittenverstellung ermöglicht eine kompakte Bauweise der C-Schlittenverstellung, womit dieser Teil des Mikroskopstativs kompakt und leicht ausführbar ist. Im Vergleich zu den bekannten C-Schlittenverstellung, wie sie z. B. gemäss dem angegebenem Stand der Technik bekannt sind, ist zudem die mittlere Baulänge des C-Schlittens kürzer bei vergleichsweise gleich grosser maximaler Ausbalancierstrecke.
-
Bevorzugt lagert die dem Schwenkträger zugewandte äussere Schlittenplatte die Trägerachse des Schwenkträgers, während die dem Stativinterface zugewandte äussere Schlittenplatte die Schwenkachse der C-Schlittenverstellung lagert. Diese Massnahmen ermöglichen eine einfache Fertigung sowie eine stabile Ausführung bei einer kompakten Ausgestaltung der C-Schlittenverstellung. In diesem Zusammenhang ist unter dem Begriff „lagern” auch „drehfest aufnehmen” umfasst.
-
Vorzugsweise ist zumindest eine der äusseren Schlittenplatten mittels einer Drehspindel händisch oder motorisch gegenüber der mittleren Schlittenplatte verfahrbar. Die Drehspindel weist ein Gewinde auf, welches mit je einem entsprechend ausgebildeten, an der entsprechenden äusseren Schlittenplatte angeordneten Gegenteil (Gewindehülse) kämmt. Durch entsprechende Ausgestaltung der Gewinde lassen sich die gewünschten Verfahrwege der Schlittenplatten relativ zueinander einfach festlegen. Vorteilhaft sind beide äusseren Schlittenplatten von der Drehspindel relativ zueinander und relativ zur mittleren Schlittenplatte verfahrbar. Besonders vorteilhaft sind die mittlere und eine der äusseren Schlitenplatten gegenüber der anderen äusseren Schlittenplatte von der gleichen Drehspindel verfahrbar und haben die beiden Gewindehülsen und das Gewinde der Drehspindel gleiche Steigung, so dass diese bei der Betätigung dieser Drehspindel gleichzeitig und gleich weit verfahren werden.
-
Bevorzugt sind die äusseren Schlittenplatten mittels der Drehspindel relativ gegenüber der mittleren Schlittenplatte spiegelsymmetrisch verfahrbar, sodass die C-Schlittenverstellung und somit der C-Schlitten besonders kompakt ausgebildet werden können und daher einen geringen Platzbedarf aufweisen. Die beiden äusseren Schlittenplatten werden derart relativ zueinander verfahren, dass die an ihnen gelagerten Achsen (Trägerachse beziehungsweise Schwenkachse) jeweils den gleichen Abstand zur Kreuzhebelachse aufweisen. Dies gewährleistet nach jeder Verstellung der C-Schlittenverstellung die ausbalancierte Anordnung der Elemente des Kreuzhebelgetriebes. Das bedeutet, dass die Relativbewegung der beiden äusseren Schlittenplatten zueinander durch die Bewegung um den halben Verschiebeweg der mittleren Schlittenplatte kompensiert wird, um die Kreuzhebelachse mittig zu den beiden Träger- bzw. Schwenkachsen zu halten.
-
Somit sind eine der äusseren Schlittenplatten mittels der Drehspindel gegenüber der mittleren Schlittenplatte um einen bestimmten Weg und die mittlere Schlittenplatte um den gleichen Weg gegenüber der anderen äusseren Schlittenplatte verfahrbar. Diese Ausgestaltung der C-Schlittenverstellung ist wesentlich kompakter und daher auch vorteilhaft.
-
Eine technische Umkehr dieses Aufbaus ist durch den Schutzbereich dieser Anmeldung mitumfasst.
-
In einer erfindungsgemässen Alternative zu Verbindungselementen, die auf einer gemeinsamen Ebene liegen, liegen die Verbindungselemente in zwei zueinander verschiedenen, zueinander parallelen Ebenen, womit ein grösserer Verschwenkbereich des Schwenkträgers ermöglicht wird. Zur Aufnahme allfälliger Kippbelastungen bei den Anlenklagern des Kreuzhebelgetriebes werden die Anlenklager vorteilhaft entsprechend massiv ausgebildet.
-
Vorzugsweise sind die Halterung beziehungsweise die Bremskraftübertragungsmittel für diese Halterung entsprechend einem der Ansprüche der am gleichen Tag eingereichten Patentanmeldung L236PCH (Zeichen der Anmelderin) ausgebildet, was die Herstellung eines Mikroskopstativs, insbesondere eines Operationsmikroskopstativs, ermöglicht, welches neben den vorgenannten Vorteilen auch noch die Vorteile dieser Halterung beziehungsweise die Vorteile dieser Bremskraftübertragungsmittel aufweist. Der gesamte Inhalt dieser Patentanmeldung wird zum Zwecke einer prioritätsgesicherten späteren Kombinierbarkeit der beiden Anmeldungen per Referenz hiermit in diese Patentanmeldung einbezogen.
-
Bevorzugt ist der Schwenkträger nach einem der Patentansprüche der internationalen Patentanmeldung
WO 98/52484 A1 ausgebildet, was die Herstellung eines Mikroskopstativs, insbesondere eines Operationsmikroskopstativs, ermöglicht, welches neben den vorgenannten Vorteilen auch noch die Vorteile dieses Schwenkträgers aufweist. Der gesamte Inhalt dieser Patentanmeldung wird zum Zwecke einer prioritätsgesicherten späteren Kombinierbarkeit der beiden oder der drei Anmeldungen per Referenz hiermit in diese Patentanmeldung einbezogen. Zur Erläuterung des Schwenkträgers wird ausdrücklich auf die Figuren und Figurenbeschreibung in der angegebenen
WO 98/52484 A1 hingewiesen.
-
Die Bezugszeichenliste ist ebenso wie die Angaben in den Patentansprüchen Bestandteil der Offenbarung.
-
Anhand von Figuren wird die Erfindung symbolisch und beispielhaft näher erläutert.
-
Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben. Gleiche Bezugszeichen bedeuten gleiche Bauteile, Bezugszeichen mit unterschiedlichen Indices geben funktionsgleiche oder ähnliche Bauteile an.
-
Es zeigen dabei
-
1 – Ein Mikroskopstativ in Perspektive von vorne mit der C-Schlittenverstellung in einer ersten Stellung,
-
2 – das Mikroskopstativ gem. 1 in Perspektive von hinten,
-
3 – einen Teilschnitt durch das Stativinterface entlang Linie III-III in 1 mit der C-Schlittenverstellung in der ersten Stellung,
-
3a – die Detailansicht auf die C-Schlittenverstellung gem. Linie IV-IV in 2
-
4 – den Teilschnitt durch das Stativinterface gem. 3 mit der C-Schlittenverstellung in einer von der ersten Stellung gem. 1 verschiedenen, zweiten Stellung,
-
5 – das Mikroskopstativ in Perspektive von hinten mit der C-Schlittenverstellung in einer von der ersten Stellung verschiedenen, zweiten Stellung (vgl. 4),
-
5a – das Mikroskopstativ gem. 5 in Perspektive von der Seite in der zweiten Stellung,
-
6 – das Mikroskopstativ in einer Ansicht, welche der Detailansicht gem. 3a gegenüberliegt,
-
6a – das Mikroskopstativ in einer Ansicht entlang Linie VIa-VIa in 6,
-
6b – das Mikroskopstativ in einer Ansicht entlang Linie VIb-VIb in 6,
-
7 – eine schematische Darstellung der Hebelanordnung und der Anlenkpunkte des Kreuzhebelgetriebes,
-
8 – die C-Schlittenverstellung in einer Ansicht entlang Linie VIII-VIII in 6,
-
8a – die C-Schlittenverstellung in einer Ansicht entlang Linie VIIIa-VIIIa in 6,
-
8b – die mittlere Schlittenplatte der C-Schlittenverstellung in einer Seitenansicht,
-
9 – die C-Schlittenverstellung in einer ersten Balancestellung mit den Schwenkachsen im Grundriss bei geringem Abstand zwischen der Trägerachse des Schwenkträgers und der Kreuzhebelachse,
-
10 – die C-Schlittenverstellung gem. 9 in einer von der ersten Balancestellung verschiedenen, zweiten Balancestellung mit grösserem Abstand zwischen der Trägerachse des Schwenkträgers und der Kreuzhebelachse,
-
11 – eine Detailansicht der C-Schlittenverstellung analog 6, nur seitenverkehrt und
-
12 – eine Detailansicht ähnlich 11 jedoch mit zweigteiltem Kreuzhebel.
-
Das in den 1 bis 11 dargestellte Mikroskopstativ ist ein Operationsmikroskopstativ und weist einen C-förmigen Schwenkträger 12, eine an einem ersten Ende 15 des Schwenkträgers 12 befestigte Halterung 22 zur Befestigung des Mikroskops 16 am Mikroskopstativ 11 und eine C-Schlittenverstellung 112 am zweiten Ende 13 des Schwenkträgers 12 zur Ausbalancierung des Mikroskops um eine Schwenkachse 114 auf, die einem Stativinterface 14 zugeordnet ist.
-
Der Schwenkträger
12 ist analog dem Schwenkträger nach einem der Patentansprüche beziehungsweise der Figuren der internationalen Patentanmeldung
WO 98/52484 A1 der Anmelderin ausgebildet. Der Schwenkträger
12 ist um eine Trägerachse
113 schwenkbar, die von der C-Schlittenverstellung
112 gehalten ist.
-
Die C-Schlittenverstellung 112 ist um eine Schwenkachse 114 gegenüber dem Stativinterface 14 schwenkbar. Alle Schwenkbewegungen sind mittels Bremskraft unterdrückbar, wobei in den Figuren (z. B. 3) beispielhaft nur die Bremse 125 bei der Schwenkachse 114 dargestellt ist.
-
Die Halterung 22 ist über eine fest zum Schwenkträger 12 angeordnete Bremseinrichtung 25 mit diesem verbunden, welche um die Halterungsachse 111 schwenkbar ist. Die Halterung 22 ist bremsbar um eine erste Rotationsachse 23 relativ zum Schwenkträger 12 rotierbar gelagert und über in einem Gehäuse der Bremseinrichtung 25 angeordnete Bremskraftübertragungsmittel mit einer Bremse verbunden. Die Halterung 22 umfasst eine Anschlussplatte mit Öffnungen 24, durch welche Befestigungsmittel zur Festlegung des Mikroskops 16 an derselben hindurchführbar sind. Die Halterung 22 beziehungsweise die Bremskraftübertragungsmittel für diese Halterung 22 sind entsprechend einem der Ansprüche beziehungsweise der Figuren der am gleichen Tag eingereichten Patentanmeldung L236PCH (Zeichen der Anmelderin) ausgebildet.
-
Das Stativinterface 14 dient dem Anschluss an zumindest einem weiteren Tragarm des Mikroskopstativs, wie z. B. an ein Deckenstativ, an ein Bodenstativ oder an ein Wandstativ. Das Stativinterface 14 wird in diesem Beispiel an einer hier nicht gezeigten Deckenkonsole angeordnet, welche die Befestigung des Mikroskopstativs 11 an einer Decke ermöglicht. Das Stativinterface 14 ist um eine Verdrehachse 124 gegenüber der Deckenkonsole verdrehbar. Diese Verdrehachse 124 schneidet die Schwenkachse 114 und ist der Schwenkträger 12 mit dem Mikroskop relativ zu diesen beiden Achsen 124 und 114 durch die C-Schlittenverstellung 112 ausbalancierbar.
-
Der Schwenkträger 12 ist gegenüber dem Stativinterface 14 durch eine Parallelführung 116 abgestützt, die eine kreisförmige Bewegung des Schwenkträgers 12 in einer lotrechten Ebene zulässt. Die Parallelführung 116 ist erfindungsgemäss durch ein Kreuzhebelgetriebe gebildet, das über eine parallel und mittig zwischen der Trägerachse 113 des Schwenkträgers 12 und der Schwenkachse 114 der C-Schlittenverstellung 112 angeordnete Kreuzhebelachse 115 schwenkbar ist. Das Kreuzhebelgetriebe ist sowohl mit dem Stativinterface 14 als auch mit dem Schwenkträger 12 derart verbunden, dass es seinen eigenen Schwenkzustand gleichzeitig und gleichermassen auf das Stativinterface 14 und auf den Schwenkträger 12 überträgt.
-
Das Kreuzhebelgetriebe umfasst einen Kreuzhebel 117, der um die Kreuzhebelachse 115 schwenkbar gelagert ist. Der Kreuzhebel 117 ist an einem Ende mittels eines ersten Verbindungselements 118 mit dem Stativinterface 14 gelenkig verbunden sowie an seinem anderen Ende mittels eines zweiten Verbindungselements 119 mit dem Schwenkträger 12 gelenkig verbunden.
-
Das erste Verbindungselement 118 ist am entsprechenden Ende des Kreuzhebels 117 über ein erstes Anlenklager 126 und am Stativinterface 14 über ein zweites Anlenklager 126 angelenkt. Zwischen den Anlenklagern 126 und 127 ist das erste Verbindungselement 118 gekrümmt. Das zweite Verbindungselement 119 ist am entsprechenden, anderen Ende des Kreuzhebels 117 ebenfalls über ein erstes Anlenklager 131 und am Schwenkträger 12 über ein zweites Anlenklager 132 angelenkt. Zwischen den Anlenklagern 131 und 132 ist das zweite Verbindungselement 119 ebenfalls gekrümmt. Die Verbindungselemente 118 und 119 sind derart angeordnet, dass deren Krümmungen in Bezug zueinander jeweils einander abgewandt sind. Der Kreuzhebel 117 liegt bei diesem Ausführungsbeispiel im Wesentlichen in einer von den Verbindungselementen 118 und 119 aufgespannten Ebene, die zwischen dem Stativinterface 14 und der C-Schlittenverstellung 112 angeordnet ist.
-
In einer hier nicht dargestellten Variante liegen die Verbindungselemente des Kreuzhebelgetriebes in zwei zueinander verschiedenen, zueinander parallelen Ebenen. Der Kreuzhebel eines solchen Kreuzhebelgetriebes ist dann vorteilhaft zwischen den Verbindungselementen in einer zwischen den entsprechenden Ebenen der Verbindungselemente liegenden Ebene angeordnet.
-
In einer weiteren hier nicht dargestellten Variante ist die Länge zumindest eines der Verbindungselemente einstellbar, um beispielsweise besondere Hebelverhältnisse des Kreuzhebelgetriebes schaffen zu können. Beispielsweise ist das entsprechende Verbindungselement zweiteilg ausgebildet, wobei die beiden Teile des Verbindungselementes entsprechend der einzustellenden Länge miteinander in Überlappung und relativ zueinander fixierbar sind. In einer solchen Variante des Kreuzhebelgetriebes sind vorteilhaft beide Verbindungselemente in der Länge einstellbar.
-
Die Kreuzhebelachse 115 ist fliegend zwischen der Trägerachse 113 des Schwenkträgers 12 und der Schwenkachse 114 der C-Schlittenverstellung 112 gelagert. Die Lagerung der Kreuzhebelachse 115 in der C-Schlittenverstellung 112 ist derart, dass im Falle einer C-Schlitteneinstellung seine relative spatiale Lage unverändert bleibt, während sich die Trägerachse 113 des Schwenkträgers 12 und die Schwenkachse 114 der C-Schlittenverstellung 112 einander annähern oder voneinander entfernen.
-
Die C-Schlittenverstellung 112 umfasst einen Doppelparallelschlitten, der in drei Ebenen drei Schlittenplatten 120, 121 und 122 aufweist. Die beiden äusseren Schlittenplatten 120 und 122 nehmen die mittlere Schlittenplatte 121 fliegend und sandwichartig auf. Die mittlere Schlittenplatte 121 trägt die Kreuzhebelachse 115, die gegenüber den äusseren Schlittenplatten 120 und 122 freigestellt ist. Die dem Schwenkträger 12 zugewandte äussere Schlittenplatte 120 lagert die Trägerachse 113 des Schwenkträgers 12, während die dem Stativinterface 14 zugewandte äussere Schlittenplatte 122 die Schwenkachse 114 der C-Schlittenverstellung 112 lagert.
-
Die äusseren Schlittenplatten 120 und 122 sind mittels einer Drehspindel 123 händisch gegenüber der mittleren Schlittenplatte 121 und gegenüber dieser spiegelsymmetrisch verfahrbar. Dadurch wird sichergestellt, dass der Abstand a der Trägerachse 113, welche von der äusseren Schlittenplatte 120 getragen wird, zur Kreuzhebelachse 115 dem Abstand b der Schwenkachse 114, welche von der äusseren Schlittenplatte 122 getragen wird, zur Kreuzhebelachse 115 nach jeder Einstellung der C-Schlittenverstellung 112 mittels der Drehspindel 123 entspricht. Diese Funktion ist schematisch in der 7 dargestellt. Weiter vorteilhaft ist der Kreuzhebel 117 mittig um seine Kreuzhebelachse 115 angeordnet, so dass in jeder seiner Stellungen der Abstand c der Kreuzhebelachse 115 zum ersten Anlenklager 126 des ersten Verbindungselementes 118 dem Abstand d der Kreuzhebelachse 115 zum ersten Anlenklager 131 des zweiten Verbindungselementes 119 entspricht (siehe 7).
-
Alternativ dazu, ist in einer hier nicht dargestellten Variante eine der äusseren Schlittenplatten mittels der Drehspindel gegenüber der mittleren Schlittenplatte um einen bestimmten Weg und die mittlere Schlittenplatte wird dabei um den gleichen Weg gegenüber der anderen äusseren Schlittenplatte verfahren. Auch in dieser Ausführung ist sichergestellt, dass der Abstand der Trägerachse zur Kreuzhebelachse dem Abstand der Schwenkachse zur Kreuzhebelachse nach jeder Einstellung der C-Schlittenverstellung mittels der Drehspindel entspricht.
-
Da das Stativ im Bereich des Stativinterface als spatial absolut raumlagefest anzusehen ist, bewirkt dieser Aufbau, dass sich während eines Ausbalanciervorgangs die mittlere Schlittenplatte 121 um einen Verschiebeweg zur äusseren Schlittenplatte 122 verschiebt, während sich die äussere Schlittenplatte 120 um den doppelten Verschiebeweg in die gleiche Richtung verschiebt.
-
Für eine einfache Betätigung der Drehspindel 123 ist diese mit einem leicht ergreifbaren Handrad 136 versehen. Sie kann aber auch elektromotorisch ansteuerbar sein. Die Drehspindel 123 ist auf der mittleren Schlittenplatte 121 gelagert. Wie insbesondere in der 8 gezeigt, sind an der Drehspindel 123 eine erste Gewindehülse 137 und eine zweite Gewindehülse 138 angeordnet, welche jeweils mit einem entsprechenden an der äusseren Schlittenplatte 120 bzw. 122 Gewindehülse kämmen. Die Gewindehülse 137 und 138 sind gleich ausgebildet und derart an der Drehspindel 123 vorgesehen, dass deren Gewinde gegenläufig sind. Alternativ zu einer händischen Betätigung kann die Drehspindel auch mit einem Motor, z. B. mit einem Elektromotor versehen sein, so dass diese motorisch betätigbar ist.
-
Der Aufbau gemäss 12 unterscheidet sich von jenem gemäss 11 dadurch, dass der Kreuzhebel in zwei Kreuzhebelarme 117a und 117b aufgeteilt ist, die in je einer Ebene seitlich der C-Schlittenverstellung 112 liegen und über die Kreuzhebelachse 115 miteinander verbunden sind.
-
Bezugszeichenliste
-
- 11
- Mikroskopstativ
- 12
- Schwenkträger
- 13
- zweites Ende v. 12
- 14
- Stativinterface
- 15
- erstes Ende v. 12
- 16
- Mikroskop
- 111
- Untere Trägerachse
- 112
- Schlittenführung
- 113
- Trägerachse
- 114
- Schwenkachse
- 115
- Kreuzhebelachse
- 116
- Parallelführung
- 117
- Kreuzhebel
- 118
- 1. Verbindungselement zu 14
- 119
- 2. Verbindungselement zu 12
- 120
- äussere Schlittenplatte 12 zugewandt
- 121
- mittlere Schlittenplatte
- 122
- äussere Schlittenplatte 14 zugewandt
- 123
- Drehspindel
- 124
- Verdrehachse v. 14
- 22
- Halterung
- 23
- 1. Rotationsachse
- 24
- Öffnung in 22
- 25
- Bremseinrichtung
- 125
- Bremse
- 126
- 1. Anlenklager v. 118
- 127
- 2. Anlenklager v. 118
- 131
- 1. Anlenklager v. 119
- 132
- 2. Anlenklager v. 119
- 136
- Handrad
- 137
- 1. Gewindehülse
- 138
- 2. Gewindehülse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- WO 98/52484 A1 [0003, 0024, 0024, 0048]