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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Betrieb von Synchronmotoren und ein zugehöriges Verfahren zum Betrieb von Synchronmotoren mit dreiphasigen Drehstromstellern, die an ein Drehstromnetz angeschlossen sind und die wenigstens zwei Halbleitersteller, beispielsweise antiparallel geschaltete Thyristoren, umfassen, die zu bestimmten Zeitpunkten geschaltet bzw. gezündet werden.
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Drehstromsynchronmotoren ohne Anlaufkäfig sind prinzipbedingt an die Frequenz des speisenden Drehstromnetzes gebunden. Ein Anlauf, also Hochfahren solcher Motoren ist daher nicht direkt am Netz möglich. Vielmehr ist zwischen dem Drehstromnetz und der Synchronmaschine eine Einrichtung nötig, die das Hochfahren erst ermöglicht. Hierzu wird üblicherweise ein Frequenzumrichter verwendet. Der Frequenzumrichter besteht aus einem Gleichrichter, einem Zwischenkreis(-kondensator) und einem Wechselrichter. Er wird verwendet, um einen Drehstrom mit einstellbarer Frequenz zu erzeugen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Einrichtung anzugeben, mit dem bzw. mit der bei sehr geringem Aufwand an leistungselektronischen Bauelementen ein Betrieb einer Synchronmaschine an einem Drehstromnetz ermöglicht wird. Dabei soll insbesondere auch das Anlaufen der Synchronmaschine ermöglicht werden.
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Die Aufgabe wird durch eine Einrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Eine weitere Lösung besteht in einem Verfahren gemäß dem Anspruch 12. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb eines Synchronmotors wird ein Drehstromsteller verwendet. Der Drehstromsteller umfasst zumindest zwei Halbleitersteller, zweckmäßig drei Halbleitersteller, einen pro Phase. Bei den Halbleiterschaltelementen kann es sich beispielsweise um Wechselstromsteller handeln. Die Wechselstromsteller können beispielsweise als Paare antiparallel geschalteter Thyristoren oder als Triacs realisiert sein. Es könnten aber auch IGBTs oder andere Typen von Halbleiterschaltern verwendet werden. Der Drehstromsteller ist an ein Drehstromnetz angeschlossen. Die Ständerwicklung des Synchronmotors ist dabei bevorzugt in Sternschaltung ohne Neutralleiter verschaltet. Die Wechselstromsteller werden zu bestimmten Zeitpunkten aktiviert bzw. gezündet, d. h. leitend geschaltet oder zur Leitung vorbereitet.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Lagewinkel des Rotors ermittelt. Der mechanische Lagewinkel gibt zweckmäßig die Lage des Rotors in Bezug auf eine festlegbare raumfeste Position an. Der Lagewinkel erstreckt sich dabei zweckmäßigerweise von 0° bis 360°. Alternativ kann auch der elektrische Lagewinkel ermittelt werden, beispielsweise über eine Auswertung elektrischer Größen am Motor. Weiterhin wird die Netzspannungsphasenlage in wenigstens einer der Phasen der Ständerwicklung ermittelt. Aus dem Lagewinkel und der Netzspannungsphasenlage werden die Zündzeitpunkte festgelegt, zu denen die Halbleitersteller eingeschaltet oder gezündet werden.
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Zweckmäßig wird für die weitere Bearbeitung der elektrische Lagewinkel ermittelt oder aus dem mechanischen Lagewinkel errechnet. Umgekehrt ist es auch möglich, andere Größen so umzusetzen, dass mit dem mechanischen Lagewinkel direkt gearbeitet werden kann.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung zum Betrieb einer Synchronmaschine umfasst einen dreiphasigen Drehstromsteller, der an ein Drehstromnetz anschließbar ist und wenigstens zwei Halbleitersteller für die Phasen des Drehstromnetzes umfasst. Weiterhin ist ein Lagegeber zur Ermittlung des Lagewinkels des Rotors der Synchronmaschine vorgesehen. Ferner umfasst die Einrichtung eine Einrichtung zur Bestimmung der Netzspannungsphasenlage für wenigstens eine der Phasen des Drehstromnetzes. Schließlich sind Mittel zur Festlegung eines Paars von zwei der Halbleitersteller anhand des Lagewinkels des Rotors und Mittel zur Festlegung von Schaltzeitpunkten für die Halbleitersteller des Paars anhand der Netzspannungsphasenlage vorhanden.
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Dabei ist es möglich, dass bei Durchführung des Verfahrens bzw. beim Betrieb der Einrichtung die Zündzeitpunkte zu einem bestimmten Zeitpunkt für die Zukunft festgelegt werden. Es ist aber auch möglich, dass das Verfahren kontinuierlich ausgeführt wird bzw. die Einrichtung kontinuierlich arbeitet. Mit anderen Worten werden die einzelnen Schritte in kleinen Zeitabständen wiederholt. Dann ist es auch möglich, dass die Zündzeitpunkte immer nur für den Augenblick festgelegt werden, d. h. dass nur entschieden wird, jetzt zu zünden oder eben nicht zu zünden.
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in der Verwendung der Rotorlage zur Festlegung von Zündzeitpunkten. Dadurch wird erreicht, dass auch bei geringen Drehzahlen des Synchronmotors nur oder nahezu nur positives Drehmoment erzeugt wird. Dabei ist mit positivem Drehmoment ein Drehmoment gemeint, das für einen Hochfahrvorgang nur in eine der beiden möglichen Richtung weist. Mit anderen Worten wird nur beschleunigendes Drehmoment erzeugt, während bremsendes Drehmoment vermieden wird.
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In bekannten Verfahren werden zum Hochfahren des Synchronmotors Spannungsverläufe mit geringerer Frequenz als der Netzfrequenz synthetisiert. Dabei wird die zu erzeugende Frequenz festgelegt für einen gewissen Zeitraum. Zum Ende des Zeitraums wird auf eine höhere Frequenz umgeschaltet. Dabei wird die Frequenz festgelegt.
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Gemäß der Erfindung wird hingegen zuallererst die Rotorlage berücksichtigt. Erst im zweiten Schritt wird die Netzspannungsphasenlage beachtet. Es ergibt sich deshalb beim erfindungsgemäßen Vorgehen ein Spannungsverlauf, der auch Eigenschaften eines Spannungsverlaufs mit geringerer Frequenz als der Netzfrequenz hat. Jedoch werden die erzeugten Spannungsverläufe anders aussehen als bei bekannten Verfahren. Zum einen ergeben sich Brüche im Spannungsverlauf durch das Weiterdrehen des Rotors. Zum anderen steigt die Frequenz der erzeugten effektiven Spannung direkt mit der Rotorgeschwindigkeit und wird nicht in Stufen erhöht. Vorteilhaft ist an der Erfindung, dass die Frequenz der erzeugten effektiven Spannung gar nicht gesteuert oder überhaupt beachtet werden muss; vielmehr ergibt sie sich automatisch und vorteilhaft angepasst an die aktuelle Geschwindigkeit des Rotors.
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Dabei ist es zweckmäßig, wenn aus dem Lagewinkel eine passende Netzspannungsphasenlage für das Paar der Halbleitersteller ermittelt wird, die vorliegen muss, damit Zündzeitpunkte vorliegen können. Dies ergibt sich daraus, dass nur bei der richtigen Polarität der Spannungen ein positives Drehmoment erreicht wird. Zusammen mit der ermittelten Netzspannungsphasenlage werden dann vorteilhaft die tatsächlichen Zündzeitpunkte festgelegt. Bevorzugt wird dabei die Netzspannungsphasenlage in den Phasen des Paars aus zwei der wenigstens drei Halbleiterschaltelemente ermittelt.
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Bevorzugt sind die Mittel zur Festlegung der passenden Netzspannungsphasenlage für das Paar von zwei der Halbleitersteller ausgestaltet, die Festlegung anhand von Teilbereichen für den gesamten Winkelbereich des Lagewinkels, 0 bis 360°, vorzunehmen, wobei wenigstens einem Teil der Teilbereiche jeweils eine passende Netzspannungsphasenlage für das Paar von zwei der Halbleitersteller zugeordnet ist, und die Mittel zur Festlegung einer passenden Netzspannungsphasenlage diejenige Netzspannungsphasenlage festlegen, die dem Teilbereich zugeordnet ist, in dem sich der Lagewinkel befindet.
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Ebenfalls bevorzugt sind die Mittel zur Festlegung des Paars von zwei der Halbleitersteller ausgestaltet, die Festlegung anhand von Teilbereichen für den gesamten Winkelbereich des Lagewinkels, 0 bis 360°, vorzunehmen, wobei wenigstens einem Teil der Teilbereiche jeweils ein Paar von zwei der Halbleitersteller zugeordnet ist, und die Mittel zur Festlegung eines Paars dasjenige Paar festlegen, das dem Teilbereich zugeordnet ist, in dem sich der Lagewinkel befindet.
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Es ist möglich, für die Festlegung des Paars und die Festlegung der passenden Netzspannungsphasenlage verschiedene Teilbereiche zu verwenden. Zweckmäßig werden jedoch für die Festlegung des Paars und die Festlegung der passenden Netzspannungsphasenlage die gleichen Teilbereiche verwendet. Sehr vorteilhaft ist es, wenn als Teilbereiche sechs gleichgroße Teilbereiche verwendet werden. Dabei umfasst jeder Teilbereich 60° des möglichen Lagewinkels. Hierdurch ist es möglich, idealerweise ein stets positives Drehmoment zu erzeugen. Dabei ist es zweckmäßig, die Lage der Teilbereiche in Bezug auf den ermittelten Lagewinkel anzupassen an die tatsächliche Gestaltung des Synchronmotors, so dass das aktuell ermittelte Paar und die aktuell ermittelte passende Netzspannungsphasenlage in ihrer elektrischen Wirkung über die Ständerwicklung auch zur Rotorlage passen. Mit anderen Worten muss die Ausrichtung der Teilbereiche oder die Definition des Lagewinkels 0° zur Ausrichtung der Ständerwicklungen passen.
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Die verwendeten Teilbereiche sind dabei bevorzugt vorab festgelegt und beispielsweise in einer Tabelle gespeichert. Alternativ kann die Einrichtung ausgestaltet sein, die Festlegung des Paars und die Festlegung der passenden Netzspannungsphasenlage programmatisch festzulegen, das heißt mittels eines fest eincodierten Vergleichs des ermittelten Lagewinkels mit den vorgegebenen Teilbereichen für den Lagewinkel.
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Zweckmäßig sind die Mittel zur Festlegung von Schaltzeitpunkten ausgestaltet, eine Schaltung für die Halbleitersteller des festgelegten Paars zu veranlassen, wenn die Netzspannungsphasenlage bei beiden Phasen der Halbleitersteller des festgelegten Paars der festgelegten passenden Netzspannungsphasenlage entspricht. Je nach verwendeten Halbleiterherstellern können dabei die einzelnen Halbleiterschaltelemente direkt geschaltet werden oder beispielsweise im Falle von Thyristoren gezündet.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung und Weiterbildung der Erfindung weist die Einrichtung Mittel zur Ermittlung eines Nulldurchgangs für wenigstens eine der Phasen auf. Weiterhin sind bevorzugt Mittel zur Festlegung eines Schaltwinkels vorgesehen. Ist der Nulldurchgang für wenigstens eine der Phasen bekannt, und weiterhin ein Schaltwinkel festgelegt, so kann ein Zündzeitpunkt für die entsprechende Phase um den Schaltwinkel gegenüber dem Nulldurchgang verzögert werden. Durch den Betrieb der Synchronmaschine beim Hochfahren weit unter ihrer Nenndrehzahl wird im Stator durch die Rotation des Rotors eine geringere Gegenspannung erzeugt als bei Nennbetrieb. Damit fließen bei nicht reduzierter Speisespannung deutlich erhöhte Ströme im Stator. Beim Betrieb am Drehstromsteller wird bevorzugt durch einen veränderten Phasenanschnitt ebenfalls ein geringerer Spannungseffektivwert an den Klemmen der Maschine erzielt. Dazu wird bevorzugt der Zündwinkel der Thyristoren relativ zum Nulldurchgang der Netzspannung so eingestellt, dass der fließende Strom möglichst geringfügig über dem Nennstrom der Synchronmaschine ist. Dazu kann beispielsweise bei geringen Geschwindigkeiten des Rotors ein großer Zündwinkel verwendet werden, beispielsweise nur 150°, während bei genügend hohen Geschwindigkeiten des Rotors ein kleinerer Zündwinkel von beispielsweise 90° verwendet wird (Zündverzögerung).
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Das beschriebene Verfahren wird insbesondere softwaremäßig realisiert. Bezogen auf die beschriebene Einrichtung weist diese insbesondere eine Steuereinheit auf, die ausgestaltet ist, das beschriebene Vorgehen umzusetzen. Es kann daher einfach in bestehenden Drehstromstellern ohne zusätzlichen Aufwand an Bauelementen implementiert werden. Dabei ist eine Erfassung der Rotorlage nötig. Vorteilhaft ist es, wenn eine in der Synchronmaschine vorgesehene Steuereinheit, die heute zweckmäßig als Mikroprozessor realisiert ist, die Steuerung des Drehstromstellers übernimmt. In diesem Fall liegen Daten von beispielsweise einem in der Synchronmaschine integrierten Lagegeber bereits automatisch vor. Weiterhin kann eine solche Synchronmaschine bereits den Drehstromsteller umfassen, also als Gesamteinheit realisiert sein, die somit direkt an ein Drehstromnetz anschließbar ist.
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Ein bevorzugtes, jedoch keinesfalls einschränkendes Ausführungsbeispiel für die Erfindung wird nunmehr anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei sind die Merkmale schematisiert dargestellt und sich entsprechende Merkmale sind mit gleichen Bezugszeichen markiert. Die Figuren zeigen dabei im Einzelnen:
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1 ein Ersatzschaltbild eines Drehstromstellers mit angeschlossener Synchronmaschine und
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2 Diagramme zur Verdeutlichung der Zündzeitpunkte.
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In 1 ist eine Drehstrom-Synchronmaschine 1 über einen dreiphasigen Drehstromsteller 4 an die Phasen A, B, C eines Drehstromnetzes angeschlossen. Jeder der Phasen A, B, C ist ein Halbleitersteller 6, 7, 8 aus zwei antiparallel geschalteten Thyristoren A1, A2, B1, B2, C1, C2 zugeordnet. Die Zündelektroden der Thyristoren A1, A2, B1, B2, C1, C2 sind an eine Steuereinrichtung 3 angeschlossen, mit der die zum Zünden der Thyristoren A1, A2, B1, B2, C1, C2 erforderlichen Zündsignale bereitgestellt werden. Die Steuereinrichtung 3 steuert auch den Phasenanschnittwinkel. Die Steuereinrichtung 3 wird vorzugsweise durch einen Mikrocontroller realisiert. Zwischen zwei Phasen A, B, C des Netzes, beispielsweise zwischen den Klemmen A und B des Netzes in 1, ist eine Spannungsmesseinrichtung 5 geschaltet, an deren Ausgang die zwischen diesen beiden Klemmen A und B auftretende Netzspannung UAB bereitsteht. Weitere, nicht gezeigte Spannungsmesseinrichtungen können ebenfalls für die anderen beiden Phasenpaare vorliegen.
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In einem ersten Ausführungsbeispiel sind die Steuereinrichtung 3 und der Drehstromsteller 4 eine von der Drehstrom-Synchronmaschine 1 separate Einheit, also als separate Motorsteuereinrichtung realisiert. In einem zweiten Ausführungsbeispiel sind die Steuereinrichtung 3 und der Drehstromsteller 4 Teil der Drehstrom-Synchronmaschine 1. In diesem Fall sind zweckmäßig die Funktionen der Steuereinrichtung 3 in einen bereits vorhandenen Mikroprozessor in der Drehstrom-Synchronmaschine 1 integriert. In vorliegendem Fall dient die Steuereinrichtung 3 dazu, ein geeignetes Programm zu bearbeiten, mit dem softwaremäßig der Betrieb der Einrichtung erfolgen kann.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei einer Vollpolsynchronmaschine
1 das von der Maschine abgegebene Drehmoment m der Raumzeigerkomponente i
Sq des Statorstroms i
S R im rotierenden Koordinatensystem proportional ist:
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Mithilfe des elektrischen Lagewinkels θ, der einem gemessenen mechanischen Lagewinkel multipliziert mit der Polpaarzahl des Motors entspricht, und der Messung der drei Statorströme kann der Ständerstromraumzeiger in Rotorkoordinaten berechnet werden: i R / Sq = i1A·(–sinθR) + (i1B – i1C)·cosθR·3–0,5 Gleichung 2
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Aus der Gleichung 2 können Zündbedingungen in Abhängigkeit von der Rotorlage formuliert werden. Unter der Voraussetzung der Verschaltung der Statorwicklung der Synchronmaschine 1 in Sternschaltung ohne Neutralleiter und der Annahme eines Stromflusses in jeweils genau zwei Phasen A, B, C lassen sich drei verschiedene Zusammenhänge der obigen Gleichung angeben:
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2 zeigt die verknüpften trigonometrischen Funktionen gemäß der Klammerausdrücke in Gleichung 3 für zwei Perioden des elektrischen Winkels θ, also einer Winkellage des Rotors von 0°/p bis 720°/p (p = Polpaarzahl). Dabei ist auf der Abszisse die elektrische Winkellage des Motors dargestellt, nicht etwa der Zeitverlauf. Deshalb sind alle Verläufe von 2 π bis 4 π eine exakte Kopie der Verläufe von 0 bis 2 π. Zusätzlich zeigt die 2 die möglichen sich ergebenden Leitbereiche der Thyristoren A1, A2, B1, B2, C1, C2 für die Phasenpaarungen AB, AC und BC. Bestimmte Bereiche 21 schließen sich dabei gegenseitig aus, da sie die Leitung jeweils beider Thyristoren A1, A2, B1, B2, C1, C2 eines Halbleiterstellers 6, 7, 8 zugleich fordern. Schließt man diese Zustände aus, lässt sich eine Zündfolge gemäß unten angeben, bei der jeweils zwei Halbleitersteller 6, 7, 8 gezündet werden. Damit orientiert sich die Festlegung der Zündzeitpunkte soweit ausschließlich an der Rotorposition und berücksichtigt nicht die Phasenlage der Netzspannung.
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So ergibt sich bei Ausschluss von sich widersprechenden Leitungsvorgaben im Bereich des Lagewinkels θ zwischen 5/6 π und 7/6 π das Phasenpaar BC. Als Paar von zu zündenden Halbleiterstellern ergeben sich die entsprechenden Halbleiterhersteller 7, 8 für die Phasen B und C. Die passende Netzspannungsphasenlage zwischen den Phasen B und C ist dabei negativ, entsprechend einem Stromfluss von Phase C nach Phase B. Im anschließenden Teilbereich des Lagewinkels θ zwischen 7/6 π und 9/6 π ist das festzulegende Paar von Halbleiterstellern 6, 7 das der Phasen A und B. Die passende Netzspannungsphasenlage zwischen den Phasen A und B ist dabei positiv, entsprechend einem Stromfluss von Phase A nach Phase B. Die weiteren Teilbereiche funktionieren analog gemäß 2.
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Zusätzlich zur Orientierung der Zündfolge an der Rotorlage erfolgt vorteilhaft eine Synchronisation der Zündung mit der Netzspannung. Damit wird erreicht, dass eine Leitung der Thyristoren A1, A2, B1, B2, C1, C2 nur möglich ist, wenn die Netzspannungsphasenlage der jeweiligen Netzspannung bei der jeweiligen Phase A, B, C richtig ist, wenn also auch tatsächlich das gewünschte Drehmoment erzeugt wird. Dabei kann der Übergang in den zündbereiten Zustand auch verzögert ausgeführt werden, also mit einem Zündwinkel. Beispielsweise könnte die Zündung ausgehend vom positiven Nulldurchgang der Spannung UAB um beispielsweise 90° auf die Netzfrequenz bezogen verzögert erfolgen.
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Ist also der Rotor der Synchronmaschine 1 im Sinne eines Beispiels vor dem Hochlaufen in einer Ruhelage bei einem Lagewinkel von etwa 1/3 π, so bewirkt die Steuerung, dass Zündzeitpunkte nur für die Halbleitersteller 6, 7 der Phasen A und B ermöglicht werden. Zusätzlich prüft die Steuerung kontinuierlich, ob die Polarität der vom Drehstromnetz her anliegenden Spannungen mit der passenden Netzspannungsphasenlage, in diesem Fall negativ aus Sicht der Phase A gegen die Phase B, übereinstimmen. Nur wenn das der Fall ist, werden aus den potentiellen Zündzeitpunkten für die Halbleitersteller 6, 7 der Phasen A und B tatsächliche Zündzeitpunkte, zu denen also auch eine Stromleitung ermöglicht wird.
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Dies führt im gegebenen Beispiel dazu, dass eine im Wesentlichen gepulste Gleichspannung vom Drehstromsteller 4 an die Ständerwicklungen der Synchronmaschine 1 weitergegeben wird. Die Pulsung ergibt sich dabei durch die Netzfrequenz des Drehstromnetzes. Diese bleibt so lange erhalten, bis der Rotor durch seine anlaufende Drehung die Grenze des Lagewinkels von 3/6 π überschreitet, wodurch sein Lagewinkel in den nächsten Teilbereich 21 zwischen 3/6 π und 5/6 π eintritt. In diesem Teilbereich 21 wird nun gemäß 2 umgeschaltet auf die Halbleitersteller 6, 8 der Phasen A und C. Das Weiterdrehen des Rotors bewirkt in der Folge ein weiteres Umschalten zwischen den Teilbereichen 21 und somit zwischen den verwendeten Halbleiterstellern 6, 7, 8. Dadurch ergeben sich, sobald der Rotor nicht mehr ruht, von den Halbleiterstellern 6, 7, 8 weitergegebene Wechselspannungen. Da die Polarität der weitergegebenen Spannungen sich nach der Rotorlage richtet, richtet sich die Frequenz dieser Wechselspannungen nach der Drehgeschwindigkeit des Rotors.
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Dass eine Auswahl von zwei Halbleiterstellern 6, 7, 8 aus drei vorhandenen Halbleiterstellern 6, 7, 8 getroffen wird, bedingt, dass bei jedem Übergang des Lagewinkels θ des Rotors von einem Teilbereich 21 zum nächsten Teilbereich 21 einer der verwendeten Halbleitersteller 6, 7, 8 gewechselt wird, während der andere verwendete Halbleitersteller 6, 7, 8 gleich bleibt. Dabei zeigt 2, dass beim Übergang von einem Teilbereich 21 zum nächsten Teilbereich 21 der beim gleichbleibenden Halbleitersteller 6, 7, 8 zur tatsächlichen Stromleitung zuständige Thyristor A1, A2, B1, B2, C1, C2 der gleiche bleibt. Ein Wechsel der Netzspannungsphasenlage für einen der Halbleitersteller 6, 7, 8 ergibt sich nur nach einem Wechsel aus einem Teilbereich 21, in dem dieser Halbleitersteller 6, 7, 8 inaktiv war.
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Bei einer Umsetzung bei Netzfrequenz von 50 Hz ist die Periodendauer der Spannung 20 ms. Es ergeben sich daher für einen Wechselstromsteller alle 20 ms potentielle Zündzeitpunkte. Die negativen Halbwellen der Spannung sind dadurch automatisch ausgeblendet. Vor allem dann, wenn der Rotor sich bereits mit einer erheblichen Geschwindigkeit dreht, ist damit zu rechnen, dass die Übertritte von einem der Teilbereiche des Lagewinkels in einen anderen Teilbereich mit einer ähnlichen Rate erfolgen wie die Nulldurchgänge der Netzspannung. Dann kann sich das anzusteuernde Paar von Wechselstromstellern schon ändern, während das vorher gültige Paar noch gezündet ist. Es ergeben sich also bei nicht zu langsamem Rotor daher potentielle Zündzeitpunkte alle 20 ms/3, also alle ca. 6 ms.
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Dies hat weiterhin die Auswirkung, dass Strom unter Umständen noch durch einen der Halbleiterschalter eines Wechselstromstellers fließt, obwohl dieser im Idealfall gar nicht mehr aktiv sein sollte, weil der Rotor sich in den nächsten Teilbereich bewegt hat, in dem die anderen beiden Wechselstromsteller aktiv sein sollten. Bei der Verwendung von Thyristoren ist das nicht direkt zu verhindern. Unter den genannten Umständen wird dann ein unerwünschtes, negatives Drehmoment erzeugt, bis der Strom im „falschen” Wechselstromsteller abgeklungen ist.
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Daher ist es hier sehr vorteilhaft, den Zündwinkel zu beeinflussen. Wird anhand der Rotorlage ein Übertritt in den nächsten Teilbereich des Lagewinkels erwartet, während der Strom noch im – dann falschen Wechselstromsteller – fließt, so kann mittels eines veränderten Zündwinkels der insgesamt fließende Strom vermindert werden. Dazu werden die Thyristoren beispielsweise später gezündet. Ein verringerter Strom sorgt auch für eine verkürzte Zeitspanne, bis der Strom wieder abklingt und die Thyristoren abschalten.