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Die Erfindung betrifft ein Reduktionsmitteldosiersystem zur Eindüsung eines Reduktionsmittels in den Abgasstrom eines Verbrennungsmotors zur selektiven katalytischen Reduktion, wobei das Dosiersystem mit einem Reduktionsmitteltank verbindbar/verbunden ist, aus dem Reduktionsmittel entnommen und mittels einer Dosierpumpe gefördert wird, und eine Druckluftversorgung vorgesehen ist, die einen elektrischen Luftverdichter aufweist, wobei das Dosiersystem zumindest eine Düse aufweist, die in Strömungsverbindung mit einer Druckleitung der Druckluftversorgung und einer Druckleitung der Dosierpumpe steht und durch die mittels Druckluft das Reduktionsmittel in den Abgasstrom eindüsbar ist.
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Dosiersysteme zur Einbringung eines Reduktionsmittels in den Abgasstrom zur selektiven katalytischen Reduktion von Stickoxyden (engl. selective catalytic reduction, SCR) sind bekannt. Hierzu wird ein Reduktionsmittel in das Abgassystem mit einer Dosiervorrichtung eingedüst. Als Reduktionsmittel dient Ammoniak. Unter Reduktionsmittel bzw. Harnstofflösung soll in diesem Sinne sowohl Ammoniak als auch Harnstofflösung oder ein anderes reduzierend wirkendes Mittel und insbesondere das so genannte AdBlue, d.h. eine Harnstofflösung gemäß DIN 70070 verstanden werden. Sogenannte SCR-Katalysatoren werden eingesetzt, um die Stickoxydemission von Dieselmotoren zu vermindern.
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Da das Mitführen von Ammoniak in Fahrzeugen sicherheitskritisch ist, wird Harnstoff in wässriger Lösung mit üblicherweise 32,5 % Harnstoffanteil eingesetzt. Im Abgas zersetzt sich der Harnstoff bei Temperaturen oberhalb von 150° Celsius in gasförmiges Ammoniak und CO2. Parameter für die Zersetzung des Harnstoffes sind im wesentlichen Zeit (Verdampfungs- und Reaktionszeit), Temperatur und Tröpfchengröße der eingedüsten Hamstofflösung. In diesen SCR- Katalysatoren wird durch selektive katalytische Reduktion (englisch: selective catalyic reduction, SCR) der Ausstoß von Stickoxyden um etwa 90 % reduziert.
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Es sind diverse Systeme zur Eindüsung von Harnstoff als Reduktionsmittel bekannt. Das Eindüsen des Harnstoffes kann durch Druckluft unterstützt werden. Die Druckluft dient als Energielieferant. Dies ist zum Erreichen von kleinen Tröpfchen von Vorteil. Die Harnstofflösung wird mittels eines Dosiersystems dosiert, in den Abgasstrom eingespritzt und sorgt im SCR-Katalysator für die gewünschte chemische Reaktion. Hierbei werden die Stickoxyde in Stickstoff und Wasserdampf umgewandelt.
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Aus der
DE 201 19 514 U1 ist eine Reduktionsmitteldosiereinrichtung bekannt, bei der die Druckluft zur Bildung eines Aerosols durch die Ladeluft einer Aufladegruppe des Verbrennungsmotors bereit gestellt wird. Dies ermöglicht den Einsatz eines Dosiersystems auch bei Fahrzeugen und Maschinen, die nicht über eine eigene Druckluftversorgung verfügen, deren Motor jedoch aufgeladen ist.
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Nachteilig ist dabei, dass für eine ausreichende Versorgung mit Druckluft eine Mindestdrehzahl des Motors erforderlich ist und die Druckluft erst nach einer bestimmten Betriebsdauer zur Verfügung steht. In anderen Betriebspunkten, beispielsweise bei niedriger Drehzahl und/oder Motorlast, ist jedoch eine ausreichende Druckluftversorgung durch den Lader des Motors nicht gewährleistet.
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Um dies zu überwinden ist es bekannt, einen zusätzlichen, separaten Luftverdichter zur Erzeugung und Bereitstellung der benötigten Luft anzuordnen. Nachteilig ist dabei die aufwendige Anbringung einer zusätzlichen Komponente sowie das Erfordernis, weitere Schläuche und Leitungen für den Anschluss des Luftverdichters vorsehen zu müssen. Besonders nachteilig bei den bekannten Systemen ist es, dass für den Luftverdichter eigens zusätzliche Halterungen benötigt werden, wodurch der Fertigungs- und Montageaufwand sehr hoch ist.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu überwinden und eine gattungsgemäße Dosiereinrichtung derart weiterzubilden, sodass der Luftverdichter innerhalb der Druckluftversorgung auf einfache Art in das Dosiersystem integriert werden kann und die Gesamtanordnung eine einfache Montage erlaubt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Dosiersystem gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Besonders vorteilhaft bei dem Reduktionsmitteldosiersystem zur Eindüsung eines Reduktionsmittels in den Abgasstrom eines Verbrennungsmotors zur selektiven katalytischen Reduktion, wobei das Dosiersystem mit einem Reduktionsmitteltank verbindbar/verbunden ist, aus dem Reduktionsmittel entnommen und mittels einer Dosierpumpe gefördert wird, und eine Druckluftversorgung vorgesehen ist, die einen elektrischen Luftverdichter aufweist, wobei das Dosiersystem zumindest eine Düse aufweist, die in Strömungsverbindung mit einer Druckleitung der Druckluftversorgung und einer Druckleitung der Dosierpumpe steht und durch die mittels Druckluft das Reduktionsmittel in den Abgasstrom eindüsbar ist, ist es, dass der Luftverdichter auf einer Montageplatte angeordnet und an diese angeflanscht ist, wobei in die Montageplatte Kanäle integriert sind, die die Saugleitung und die Druckleitung des Luftverdichters bilden und die an den Austritten aus der Montageplatte Anschlussbereiche aufweisen, und dass in die Montageplatte eine oder mehrere mit den Kanälen in Strömungsverbindung stehende Tasche/Taschen eingebracht ist/sind, die den Saugstutzen und/oder den Druckstutzen des Luftverdichters bildet/bilden.
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Hierdurch ist eine sehr einfache und preiswerte Montage des Luftverdichters der Druckluftversorgung und somit eine Integration in das Dosiersystem möglich. Dadurch, dass in die Montageplatte Kanäle integriert sind, die die Saugleitung und die Druckleitung des Luftverdichters bilden und die an den Austritten aus der Montageplatte Anschlussbereiche aufweisen, können eine Reihe von Schläuchen sowie deren aufwendige Montage entfallen. Stattdessen braucht nur noch der Luftverdichter auf der Montageplatte platziert und angeflanscht zu werden. In der Montageplatte sind ferner Taschen ausgebildet, die den Saugstutzen und/oder den Druckstutzen des Luftverdichters bilden. Es ist somit eine Vorkonfektionierung möglich, sodass nur noch die komplette Baueinheit aus Montageplatte und Luftverdichter montiert werden muss. Die Montageplatte weist hierzu vorzugsweise entsprechende Befestigungsbereiche, Bohrungen oder dergleichen auf. Bei dem Luftverdichter bzw. der Luftpumpe kann es sich um einen Membranverdichter oder einen Kolbenverdichter oder einen anderen Verdichtertyp handeln.
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An den Anschlussbereichen können Bajonettverschlüsse, Klemmen oder dergleichen angeordnet sein, die ein einfaches und schnelles Montieren der Schläuche ermöglichen.
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Vorzugsweise ist in der Druckleitung des Luftverdichters ein Drucksensor angeordnet.
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Durch eine Auswertung und Überwachung des Sensorsignales ist eine Überwachung der Druckluftversorgung des Dosiersystems gewährleistet. Insbesondere kann der Verdichter in Abhängigkeit des gemessenen Druckes zugeschaltet/abgeschaltet oder geregelt werden.
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Vorzugsweise weist die Saugleitung und/oder die Druckleitung des Druckverdichters zumindest ein Rückschlagventil auf. Hierdurch ist gewährleistet, dass ein Rückströmen des Fluides innerhalb der Saugleitung und/oder Druckleitung des Luftverdichters verhindert wird und das Rückschlagventil nur bei entsprechendem Förderdruck in Förderrichtung automatisch öffnet.
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Bei dem Verbrennungsmotor, in dessen Abgassystem das Dosiersystem zur Einspritzung von Reduktionsmittel in das Abgas integriert wird, kann es sich somit um einen aufgeladenen Motor handeln. Es ist also auch möglich, dass zumindest ein Teil der Druckluft einem Lader des Verbrennungsmotors entnommen wird, und dass die Druckluftversorgung parallel zu dem Luftverdichter einen weiteren Kanal oder einen Bypass aufweist, so dass über den Bypass die Ladeluft des Laders den Verdichter überströmen kann oder aber der Ausgang aus dem Lader in den Saugstutzen des Verdichters mündet. Bei einem aufgeladenen Motor handelt es sich also um einen Motor mit Aufladegruppe, bei der es sich um einen Abgasturbolader und/oder einen Kompressor handeln kann.
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Hierzu ist in einer bevorzugten Ausführungsform zumindest ein weiterer Kanal in die Montageplatte eingebracht, in den die Druckleitung des Luftverdichters über zumindest ein Rückschlagventil mündet und der von einem Lader des Verbrennungsmotors mit Druckluft gespeist wird.
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In den Betriebspunkten des Motors, in denen ein ausreichender Ladedruck des Laders, also beispielsweise eines Turboladers oder eines Kompressors, verfügbar ist, wird die Ladeluft, d.h. ein hierzu entnommener Teil der Ladeluft, zur Zerstäubung der Reduktionsmittellösung verwendet, wobei der in der Druckluftversorgung vorgesehene Luftverdichter nur in der Niedriglast bzw. Niedrigdrehzahl arbeitet, um die für das Dosiersystem benötigte Druckluft bereit zu stellen.
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Durch Auswertung des Signals eines Drucksensors in der Druckleitung der Druckluftversorgung kann somit bei dem Dosiersystem die Druckluftversorgung von einem Lader des aufgeladenen Verbrennungsmotors und ggf. alternativ oder kumulativ von einem bedarfsweise zuschaltbaren elektrischen Luftverdichter besorgt werden. Hierdurch ist in allen Betriebspunkten des Motors eine Druckluftversorgung des Reduktionsmitteldosiersystems gewährleistet.
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Vorzugsweise weist der Bypass ein Rückschlagventil auf. Einerseits wird hierdurch das Rückströmen von Druckluft des elektrischen Luftverdichters über den Bypass verhindert, andererseits öffnet dieses druckbetätigte Ventil automatisch, sobald ein ausreichender Ladedruck des Laders zur Verfügung steht, sodass dann die Ladeluft zur Zerstäubung des Reduktionsmittels zum Einsatz kommen kann.
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Vorzugsweise ist stromab des Verdichters vor der Düse ein Drucksensor angeordnet, sodass der Luftverdichter in Abhängigkeit des mittels des Drucksensors gemessenen Druckes zugeschaltet/abgeschaltet wird.
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Durch die Anordnung eines Drucksensors in dem Druckluftstrang des Dosiersystems stromab des Verdichters kann der anliegende Luftdruck erfasst werden. Übersteigt der anliegende Druck den zur Zerstäubung nötigen Druck oder den Förderdruck der Luftpumpe, so steht ausreichend Ladeluft aus dem Lader des Verbrennungsmotors zur Verfügung, sodass eine Abschaltung des elektrischen Luftverdichters erfolgen kann. Umgekehrt erfolgt eine Zuschaltung des Verdichters, wenn der Luftdruck einen vorgebbaren Wert unterschreitet, d.h. wenn der Ladedruck der Ladegruppe des Verbrennungsmotors zu niedrig ist.
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Vorzugsweise ist die Dosierpumpe auf derselben oder einer zweiten Montageplatte angeordnet und an dieser angeflanscht, wobei in die Montageplatte der Dosierpumpe Kanäle integriert sind, die die Saugleitung und die Druckleitung der Dosierpumpe bilden.
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Auf diese Weise ist es ebenfalls möglich, die Dosierpumpe zur Förderung der Reduktionsmittellösung auf ebenso vorteilhafte und einfache Weise in das Gesamtsystem zu integrieren, indem diese auf eine entsprechende Montageplatte angeflanscht wird. Bei der Montageplatte, auf der die Dosierpumpe angeordnet ist, kann es sich um dieselbe Montageplatte handeln, auf der der Luftverdichter angeflanscht ist, oder aber eine zweite Montageplatte. Hierdurch kann das Dosiersystem an den verfügbaren Einbauraum angepasst werden.
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Dies ist besonders voretilhaft, da der Bauraum beispielsweise im Kraftfahrzeugbau und Nutzfahrzeugbau stets sehr begrenzt ist. Durch Verwendung zweier Montageplatten können beide Komponenten getrennt voneinander angeordnet werden. Durch Verwendung einer einzigen Montageplatte ergibt sich eine besonders kompakte Ausführungsform.
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Die Montageplatte/n weisen hierzu Befestigungsbereiche wie Bohrungen oder dergleichen auf, um die Baugruppe zu montieren. Vorzugsweise wird die Baugruppe unmittelbar auf dem Reduktionsmitteltank selbst befestigt.
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Vorzugsweise ist zwischen der Reduktionsmittelleitung und einer Leitung der Druckluftversorgung eine Verbindungsleitung angeordnet, wobei die Verbindungsleitung ein Schaltventil, insbesondere ein Magnetventil, aufweist.
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Um in Dosierpausen die Luftzufuhr vollständig zu unterbrechen, ist es erforderlich, das Reduktionsmittel wie Harnstoff aus den heißen Bereichen zu entfernen, um zu vermeiden, dass sich Ablagerungen bilden. Harnstoff sei dabei jedoch nur beispielhaft für jedes andere Reduktionsmittel genannt. Der Harnstoff würde sich bei hohen Temperaturen zersetzen und zu Ablagerungen und somit zu Verstopfungen führen. Durch die Anordnung einer Druckluftleitung, d.h. einer Verbindungsleitung zwischen der Reduktionsmittelleitung, d.h. der Harnstoffleitung, und einer Leitung der Druckluftversorgung, können derartige Ablagerungen verhindert werden, indem die Reduktionsmittelleitung in Dosierpausen mittels Druckluft freigeblasen wird. In diese Verbindungsleitung wird ein Schaltventil wie beispielsweise ein Magnetventil eingesetzt, das zum Freiblasen der Harnstoffleitung bei vorhandenem Luftdruck in der Luftleitung, also vorzugsweise bei eingeschalteter Luftpumpe geöffnet wird.
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Im Dosierbetrieb ist dieses Schaltventil geschlossen. Um die Harnstoffleitung mit Druckluft frei zu blasen, wird die Hamstoffförderung durch die Dosierpumpe abgestellt und das Schaltventil geöffnet. Hierdurch ergibt sich ein Druckgefälle in der Dosierleitung und die Druckluft treibt den Harnstoff in das Abgassystem. Die Leitung wird somit mittels Druckluft gereinigt. Nach einem kurzzeitigen Luftstoß ist der Harnstoff aus der Dosierdüse ausgeblasen und die Luftzufuhr kann komplett abgeschaltet werden.
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Vorzugsweise ist in der Druckleitung, durch die das Reduktionsmittel befördert wird, zwischen der Dosierpumpe und der Düse ein Drucksensor und/oder ein Temperatursensor angeordnet. Hierdurch ist es möglich, zu jedem Zeitpunkt die Betriebsparameter der Reduktionsmittelförderung wie Druck und Temperatur des Reduktionsmittels zu überwachen.
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Vorzugsweise weist das Dosiersystem einen Sensor zur Messung der Abgastemperatur auf.
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Aus der Abgastemperatur ist es möglich, über eine entsprechende Steuerelektronik des Dosiersystems den Druck und / oder die Luftmenge und / oder die Dosiermenge an Reduktionsmittel und / oder Ventilöffnungszeiten zu regeln, da die Abgastemperatur ein Parameter für die selektive katalytische Reduktion ist.
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Bevorzugt ist die Montageplatte des Luftverdichters und/oder der Dosierpumpe aus zwei aufeinander liegenden Platten zusammen gesetzt, wobei in eine oder beide Platten Kanäle eingebracht insbesondere eingefräst sind, die durch die andere Platte verschlossen werden.
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Hierdurch ist eine besonders vorteilhafte und einfache Herstellung der Montageplatte/n möglich, da durch in eine oder beide Platten eingebrachte Ausnehmungen die benötigten Kanäle und Taschen ausgebildet werden.
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Das Dosiersystem ist im Betrieb mit einem Steuergerät gekoppelt, mittels dessen der Luftverdichter sowie die Dosierpumpe in Anhängigkeit der Motordaten sowie der Sensordaten gesteuert wird.
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Durch die Anordnung eines derartigen Steuergerätes, welches eine oder mehrere Komponenten des Dosiersystems in Abhängigkeit der Sensormesswerte, d.h. in Abhängigkeit der aktuellen Betriebsparameter, steuert, ist eine Optimierung des Betriebs des Dosiersystems, d.h. insbesondere eine Luftoptimierung in besonders vorteilhafter Weise realisierbar. Es ist mittels eines derartigen Steuergerätes somit möglich, die Reduktionsmittelsfördermenge und die Luftfördermenge in optimaler Weise den aktuellen Betriebsparametern des Verbrennungsmotors und des Katalysators zur selektiv katalytischen Reduktion anzupassen und somit zu regeln.
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In den Figuren sind dargestellt mehrere Ausführungsformen der Erfindung, die nachfolgend näher erläutert werden. Es zeigen:
- 1: eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform des Dosiersystems;
- 2: eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform des Dosiersystems;
- 3: eine perspektivischen Ansicht einer dritten Ausführungsform des Dosiersystems;
- 4: das Anschluss- und Leitungsschema gemäß den Ausführungsformen nach 1 und 2;
- 5: das Anschluss- und Leitungsschema der Ausführungsform gemäß 3.
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In den 1 bis 5 sind identische Bauteile mit identischen Bezugszeichen versehen. Die 1- 3 zeigen perspektivische Ansichten dreier Ausführungsformen von Dosiersystemen zur Eindüsung eines Reduktionsmittels in den Abgasstrom eines Verbrennungsmotors zur selektiven katalytischen Reduktion.
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In der nachfolgenden Beschreibung wird ebenfalls Bezug genommen auf die weiteren, in den Anschluss- und Leitungsschemata dargestellten Bauteile.
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Zur Förderung des Reduktionsmittels aus einem nicht dargestellten Reduktionsmitteltank ist eine elektrische Förderpumpe 1 vorgesehen. Das Reduktionsmittel wird über die Leitung 7 mittels der Dosierpumpe 1 gefördert.
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Die Zerstäubung des Reduktionsmittels erfolgt mittels Druckluft, die über die Leitung 5 einer Ladegruppe des nicht dargestellten aufgeladenen Verbrennungsmotors entnommen wird. Liegt beim Verbrennungsmotor ein zu niedriger Ladedruck an, so wird dies vom Luftdrucksensor 9 in der Druckleitung 6 festgestellt und der Luftverdichter 2 eingeschaltet, um über die Druckleitung 6 Druckluft bereit zu stellen. Die Frischluftversorgung des Luftverdichters 2 erfolgt über die Saugleitung oder Frischluftleitung 4.
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Der Luftverdichter 2 ist auf der Montageplatte 3 angebracht und an diese angeflanscht. In die Montageplatte 3 sind eingebracht die entsprechenden Strömungskanäle zur Führung der Luft, wobei in der Montageplatte 3 gleichzeitig Taschen ausgebildet sind, die den Saugmund und den Druckstutzen des Luftverdichters 2 bilden.
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Bei dem in 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ebenfalls die Dosierpumpe 1 auf derselben Montageplatte 3 angeordnet. Auch die Strömungskanäle von und zur Dosierpumpe 1 sind in die Montageplatte 3 eingebracht, sodass die Pumpe 1 lediglich auf der Platte 3 angeflanscht werden muss. Die gesamte Baugruppe kann dann sehr kompakt ausgeführt beispielsweise unmittelbar auf dem nicht dargestellten Reduktionsmitteltank angeordnet werden.
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An den Längsseiten weist die Montageplatte 3 längstverlaufende Nuten 30 auf. Im eingebauten Zustand werden in diese Nuten 30 Kühlmittelleitungen des Verbrennungsmotors eingelegt bzw. eingeclipst, sodass die Montageplatte 3 eine Wärmesenke des Kühlmittelkreislaufs des Verbrennungsmotors bildet. Hierüber erfolgt dementsprechend eine Wärmeübertragung auf die Montageplatte 3 und dementsprechend eine Beheizung der auf der Montageplatte 3 angeordneten Komponenten, wodurch ein Einfrieren des Reduktionsmittels innerhalb der Pumpe 1 sowie innerhalb der Strömungskanäle, die in die Montageplatte 3 eingebracht sind, verhindert wird.
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Die zweite Ausführungsform eines Dosiersystems gemäß 2 unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform dadurch, dass die Montageplatte 3', an der Luftverdichter 2 angeflanscht ist, senkrecht an einer zweiten Montageplatte 3 montiert ist. Die zweite Montageplatte 3 trägt die Pumpe 1.
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Hinsichtlich der Strömungsführung sind beide Ausführungsformen gemäß 1 und 2 identisch. Die senkrechte Anordnung der Montageplatte 3' auf der zweiten Montageplatte 3 ermöglicht eine abweichende räumliche Aufteilung, um das Dosiersystem in seiner Gesamtheit dem vorhandenen Einbauraum anpassen zu können. Im übrigen sind identische Komponenten mit identischen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Durch das Zusammenfassen von Luftverdichter 2 und Dosierpumpe 1 auf einem Komponententräger 3, 3' gemäß den Ausführungsformen nach 1 bzw. 2 wird eine separate Leitungsführung eingespart und die gesamte Baugruppe sehr kompakt.
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Sofern es der Einbauraum erfordert, ist es jedoch auch möglich, Luftverdichter 2 und Dosierpumpe 1 getrennt anzuordnen, wie dies bei der Ausführungsform gemäß 3 der Fall ist. Hierbei sind Verdichter 2 auf einer ersten Montageplatte 3' und Dosierpumpe 1 auf einer zweiten Montageplatte 3 angeordnet, die räumlich voneinander getrennt befestigt werden können. Zur Befestigung der Montageplatten sind bei allen Ausführungsformen entsprechende Bohrungen und Befestigungsmittel in Form von Schrauben 31 vorgesehen.
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Die Anschluss- und Leitungsschemata der verschiedenen Ausführungsformen sind in den 4 und 5 dargestellt. In 4 dargestellt ist das Anschluss- und Leitungsschema der ersten beiden Ausführungsformen gemäß 1 sowie 2.
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Über die Leitung 7 wird Reduktionsmittel, beispielsweise eine Harnstofflösung, aus einem Reduktionsmitteltank entnommen und mittels der Dosierpumpe 1 über die Druckleitung 8 zur Düse 11 gefördert. In der Druckleitung 8 ist ein Sensor 10 zur Erfassung des Druckes und der Temperatur der Reduktionsmittellösung vorgesehen.
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Die Zerstäubung innerhalb der Düse 11 erfolgt mittels Druckluft, die über einen Lufteinlass 5 ausgehend vom Turbolader des Verbrennungsmotors über ein Rückschlagventil 14 in die Druckleitung 6 eingespeist wird, die ebenfalls zur Düse 11 verläuft. In der Luftdruckleitung 6 ist angeordnet ein Drucksensor 9 zur Erfassung des anliegenden Luftdrucks. Liegt beim Verbrennungsmotor ein zu niedriger Ladedruck an, so wird dies vom Luftdrucksensor 9 festgestellt.
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In Abhängigkeit des anliegenden Luftdruckes wird der Luftverdichter 2 in Form eines Kolbenverdichters zugeschaltet. Der Lufteinlass 4 des Kolbenverdichters 2 wird beschickt ausgehend vom Luftfilter des Verbrennungsmotors mit Frischluft. Die Druckluft des Luftverdichters 2 wird über zwei Rückschlagventile 12, 13 in die Druckleitung 6 eingespeist.
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In dieser Ausführungsform sind hinter dem Luftverdichter 2 zwei Rückschlagventile 12, 13 angeordnet. Dies aus dem Grund, da die Ventile in Luftverdichtern oftmals aus temperaturempfindlichen Komponenten bzw. Materialien hergestellt sind, um die entsprechend kleinen Toträume im Luftverdichter darzustellen. Die Ladeluft des Turboladers ist jedoch oftmals sehr warm und könnte diese druckseitig der Pumpe angeordneten kleinen Rückschlagventile negativ beeinflussen oder schädigen. Daher ist in dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel hinter dem ersten Rückschlagventil 12 ein zweites Rückschlagventil 13 innerhalb der Montageplatte 3' angeordnet. Die benötigten Ventile können somit ebenfalls in die Montageplatte 3 integriert werden.
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Wenn der Verbrennungsmotor abgeschaltet wird, muss die Reduktionsmittelleitung 8 zwischen Dosierpumpe 1 und Düse 11 mit Luft gespült werden.
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Hierzu ist eine Verbindungsleitung 16 zwischen der Druckleitung 6 der Druckluftversorgung und der Reduktionsmittelleitung 8 vorgesehen, die ein Schaltventil 17 enthält. Bei dem Schaltventil 17 handelt es sich im dargestellten Ausführungsbeispiel um ein Magnetventil. Um die Dosiermittelleitung 8 mittels Luft zu spülen, wird das Magnetventil 17 geöffnet. Dabei ist die Dosierpumpe 1 abgeschaltet. Mittels des Luftverdichters 2 wird Druckluft in die Reduktionsmittelleitung 8 hineingeblasen, da der Strömungswiderstand in der Reduktionsmittelleitung aufgrund des größeren Querschnittes geringer ist, als in der Luftleitung 6. Mittels Druckluft wird die Reduktionsmittelleitung 8 bis zur Düse 11 freigeblasen und gereinigt.
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Bei dem in 5 dargestellten Anschluss- und Leitungsschema des Ausführungsbeispieles gemäß 3 wird die Turboladerluft nicht über einen Bypass sondern unmittelbar über den Luftverdichter 2 in das System eingeleitet. Dabei ist der Luftverdichter 2 an die Ladeluft des Verbrennungsmotors über den Einlass 5 angeschlossen. Liegt ein ausreichender Luftdruck im Lader des Verbrennungsmotors vor, so ist die Pumpe 2 abgeschaltet und wird überströmt. In Abhängigkeit des Mittels des Sensors 9 innerhalb der Druckleitung 6 gemessenen Luftdruckes wird der Luftverdichter 2 zu oder abgeschaltet. Vom Luftverdichter 2 ist über ein Rückschlagventil 12 die Druckleitung 6 angeschlossen. Die Luftversorgung erfolgt über die Saugleitung 5 über das in den Saugmund mündende Rückschlagventil 15.
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Im normalen Betrieb wird Reduktionsmittel über die Leitung 7 vom nicht dargestellten Tank mittels der Dosierpumpe 1 gefördert. Ladeluft überströmt die Verdichtereinheit 2 und gelangt über die Druckleitung 6 zur Düse 11. Im normalen Betrieb ist das Ventil 17 in der Verbindungsleitung 16 zwischen Luftdruckleitung 6 und Reduktionsmittelleitung 8 geschlossen, zum Belüften der Reduktionsmittelleitung 8 wird dieses Ventil 17 geöffnet.