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Die Erfindung betrifft eine Leitvorrichtung für eine Höreinrichtung. Unter dem Begriff Höreinrichtung wird hier insbesondere ein Hörgerät verstanden. Darüber hinaus fallen unter den Begriff aber auch andere tragbare akustische Geräte, wie Headsets, Hörer und dergleichen. Die Leitvorrichtung für die Höreinrichtung umfasst ein flexibles Leitelement zum Leiten von Schall oder elektrischen Signalen in einen Gehörgang. Dies kann beispielsweise ein Schallschlauch sein. Des Weiteren umfasst die Leitvorrichtung ein Koppelelement zum lösbaren Verbinden eines Endes des Leitelements mit einem Element der Höreinrichtung, welches zum Anordnen in dem Gehörgang bestimmt ist. Dies kann z. B. ein Ohrstück sein.
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Hörgeräte sind tragbare Höreinrichtungen, die zur Versorgung von Schwerhörenden dienen. Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche Bauformen von Hörgeräten wie Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO), Hörgerät mit externem Hörer (RIC: receiver in the canal) und In-dem-Ohr-Hörgeräte (IdO), z. B. auch Concha-Hörgeräte oder Kanal-Hörgeräte (ITE, CIC), bereitgestellt. Die beispielhaft aufgeführten Hörgeräte werden am Außenohr oder im Gehörgang getragen. Darüber hinaus stehen auf dem Markt aber auch Knochenleitungshörhilfen, implantierbare oder vibrotaktile Hörhilfen zur Verfügung. Dabei erfolgt die Stimulation des geschädigten Gehörs entweder mechanisch oder elektrisch.
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Hörgeräte besitzen prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler, einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein Schallempfänger, z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z. B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer Wandler, z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer Wandler, z. B. Knochenleitungshörer, realisiert. Der Verstärker ist üblicherweise in eine Signalverarbeitungseinheit integriert. Dieser prinzipielle Aufbau ist in 1 am Beispiel eines Hinterdem-Ohr-Hörgeräts dargestellt. In ein Hörgerätegehäuse 1 zum Tragen hinter dem Ohr sind ein oder mehrere Mikrofone 2 zur Aufnahme des Schalls aus der Umgebung eingebaut. Eine Signalverarbeitungseinheit 3, die ebenfalls in das Hörgerätegehäuse 1 integriert ist, verarbeitet die Mikrofonsignale und verstärkt sie. Das Ausgangssignal der Signalverarbeitungseinheit 3 wird an einen Lautsprecher bzw. Hörer 4 übertragen, der ein akustisches Signal ausgibt. Der Schall wird gegebenenfalls über einen Schallschlauch, der mit einer Otoplastik im Gehörgang fixiert ist, zum Trommelfell des Geräteträgers geleitet. Die Energieversorgung des Hörgeräts und insbesondere die der Signalverarbeitungseinheit 3 erfolgt durch eine ebenfalls ins Hörgerätegehäuse 1 integrierte Batterie 5.
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Eine Otoplastik ist ein Element des Hörgeräts, das in dem Gehörgang des Geräteträgers angeordnet wird. Anstelle einer Otoplastik kann auch ein flexibles Ohrstück verwendet werden, das aus einem elastischen Material, z. B. Silikon, besteht und sich beim Einführen in den Gehörgang an eine Form desselben anpasst.
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Bei der Verbindung zwischen der Otoplastik und dem Schallschlauch sind zwei Aspekte besonders wichtig. Zum einen muss die Otoplastik fest genug mit dem Schallschlauch verbunden sein, damit sie sich zusammen mit dem Schallschlauch aus dem Gehörgang herausziehen lässt. Andererseits muss die Otoplastik aber auch von einem Benutzer einfach abgelöst werden können, um das Ohrstück z. B. reinigen oder auswechseln zu können. Eine Verbindung, die diese beiden Kriterien erfüllt, ist hier als lösbare Verbindung bezeichnet.
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In diesem Zusammenhang ist bekannt, eine Otoplastik mittels einer Schnappverbindung mit einem Schallschlauch zu verbinden. Der flexible Schallschlauch weist dazu an einem Ende ein Koppelelement auf, das in die Otoplastik eingerastet werden kann. Ein solches Koppelelement kann beispielsweise eine Röhre sein, auf welche ein Ende des Schallschlauchs aufgesteckt ist. Um die Röhre mittels einer Schnappverbindung in einer Otoplastik halten zu können, kann die Röhre an einem Ende eine Wulst aufweisen, mittels welcher die Röhre in der Otoplastik gehalten wird.
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Bei einem Hörgerät mit externem Hörer (RIC) ist ein In-dem-Ohr-Lautsprecher vorgesehen, der zum Anordnen im Gehörgang bestimmt ist. Anstelle eines Schallschlauchs verbindet dann ein Kabel den In-dem-Ohr-Lautsprecher mit einem außerhalb des Gehörgangs befindlichen Element des Hörgeräts. Das Kabel umfasst dabei einen oder mehrere isolierte Drähte, über welche elektrische Signale zu dem Lautsprecher in den Gehörgang geleitet werden. Bei dem Kabel können die Drähte des Weiteren von einer schlauchförmigen Hülle ummantelt sein. An dieser Hülle lässt sich der Lautsprecher wie eine Otoplastik aus dem Gehörgang ziehen. Ähnlich wie bei einem Schallschlauch ist auch bei der Hülle des Kabels ein Koppelelement nötig, mittels welchem das Kabel lösbar mit dem In-dem-Ohr-Lautsprecher verbunden werden kann.
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Während die Verbindung des Koppelelements mit einer Otoplastik bzw. einem In-dem-Ohr-Lautsprecher lösbar sein soll, ist die Befestigung des Koppelelements an dem Schallschlauch bzw. der Hülle des Kabels dauerhaft. Andernfalls kann sich beispielsweise ein Schallschlauch von seinem Koppelelement ablösen, wenn ein Ohrstück zu fest in einem Gehörgang eingeklemmt ist. Problematisch ist dabei, dass der Schallschlauch einerseits und das Koppelelement andererseits aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Ein Schallschlauch muss möglichst weich und flexibel sein, damit er sich an eine Form des Gehörgangs anpasst. Dagegen muss das Koppelelement hart genug sein, um beispielsweise über den Formschluss einer Schnappverbindung in der Otoplastik gehalten werden zu können. Gleiches gilt bei einem flexiblen Kabel für einen In-dem-Ohr-Lautsprecher und einem dazugehörigen Koppelelement. Bei einem Körper aus einem weichen und flexiblen Material einerseits und einen Körper aus einem harten Material andererseits ist es aber schwierig, diese fest miteinander zu verbinden. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Körper, der aus dem weichen Material besteht, durch Ziehen öfters verformt wird. Um ein Koppelelement zuverlässig mit einem Schallschlauch zu verbinden, ist bekannt, die beiden Teile miteinander zu verkleben.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, für eine Höreinrichtung eine robuste Leitvorrichtung zum Leiten von Schall oder elektrischen Signalen bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch eine Leitvorrichtung gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum Herstellen einer Leitvorrichtung gemäß Patentanspruch 7 und ein ebensolches Verfahren gemäß Patentanspruch 9 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Leitvorrichtung und der erfindungsgemäßen Verfahren sind durch die Unteransprüche gegeben.
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Die erfindungsgemäße Leitvorrichtung für eine Höreinrichtung weist ein Leitelement auf, mit dem Schall oder elektrische Signale in einen Gehörgang geleitet werden können. Des Weiteren weist die Leitvorrichtung ein Koppelelement auf, mit dem ein Ende des Leitelements mit einem Element der Höreinrichtung lösbar verbunden werden kann. Diese Element der Höreinrichtung ist dabei zum Anordnen in dem Gehörgang bestimmt. Bei der erfindungsgemäßen Leitvorrichtung ist schließlich vorgesehen, dass das Ende des Leitelements und ein Bereich des Koppelelements mit einem Material gemeinsam umspritzt sind. Zusätzlich oder alternativ dazu können das Ende des Leitelements und der Bereich des Koppelelements miteinander verschweißt sein.
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Mit Umspritzen ist hierbei ein an sich bekanntes Verfahren gemeint, bei dem das zum Umspritzen verwendete Material verflüssigt wird und um die zu umspritzenden Komponenten verteilt wird. Anschließend härtet das Material aus und bildet eine Ummantelung. Indem das Leitelement und das Koppelelement gemeinsam umspritzt werden, wird ein Körper aus dem Material gebildet, der die umspritzten Bereiche dieser beiden Komponenten umschließt.
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Die erfindungsgemäße Leitvorrichtung weist den Vorteil auf, dass das Leitelement einerseits und das Koppelelement andererseits aus unterschiedlichen Materialen bestehen können und dennoch eine zuverlässige Befestigung beispielsweise eines harten Koppelelements an einem weichen, flexiblen Leitelement ermöglicht ist. Bei einer Konstruktion einer Leitvorrichtung muss daher nicht mehr besonders darauf geachtet werden, ob sich das Material des flexiblen Leitelements mit dem Material des Koppelelements beispielsweise gut verkleben lässt. Das Leitelement kann daher aus einem Material gefertigt werden, das beispielsweise besonders hautfreundlich und weich ist, so dass ein Hörgeräteträger kein unangenehmes Gefühl am Ohr empfindet. Genauso kann das Koppelelement aus einem Material gefertigt werden, welches sich besonders gut für die jeweils gewünschte lösbare Verbindung mit dem Element der Höreinrichtung eignet. Beispiele für eine solche lösbare Verbindung sind eine Schnappverbindung und eine Schraubverbindung.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass sich Materialien, die zum Herstellen eines Leitelements einerseits und eines Koppelelements andererseits besonders gut geeignet sind, durch Umspritzen mit einem Material und durch Verschweißen besonders fest miteinander verbinden lassen.
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Die erfindungsgemäße Leitvorrichtung wird in vorteilhafter Weise weitergebildet, indem das Koppelelement zumindest teilweise aus einem starren Material besteht. Bevorzugt ist dieses starre Material ein Metall oder ein harter Kunststoff. Das Koppelelement kann dann besonders klein sein. Bei einem starren Material ist es dann dennoch möglich, eine lösbare Verbindung mit dem Element der Höreinrichtung bereitzustellen, über welche eine ausreichend große Kraft auf dieses Element übertragen werden kann, um es an dem Leitelement aus dem Gehörgang zu ziehen.
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Bei einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Leitvorrichtung sind das Ende des Leitelements und der Bereich des Koppelelements mit einem elastischen Material umspritzt. Bevorzugt handelt es sich dabei um ein Material, welches mit einem Material identisch ist, aus welchem das Leitelement zumindest teilweise gefertigt ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass der Körper, welcher durch Umspritzen des Leitelements und des Koppelelements gebildet wird, besonders gut an dem Leitelement haftet.
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Bei der erfindungsgemäßen Leitvorrichtung ist des Weiteren bevorzugt vorgesehen, dass das Leitelement und das Koppelelement ineinander gesteckt sind. Bei einem Leitelement zum Leiten von Schall ergibt sich dadurch der Vorteil, dass beim Umspritzen kein Material in das Innere des Leitelements oder das Innere des Koppelelements gelangt und einen Kanal zum Leiten von Schall verstopft. Beim Verschweißen ist durch das Ineinanderstecken verhindert, dass verflüssigtes Material in den Kanal fließt und diesen verstopft. Bei einem Leitelement zum Leiten von elektrischen Signalen sind durch das Ineinanderstecken Anschlüsse davor geschützt, beim Umspritzen mit umgossen zu werden, so dass ein elektrischer Kontakt mit einen In-dem-Ohr-Lautsprecher nicht mehr möglich ist. Beim Verschweißen ist verhindert, dass eine Isolierung der Drähte schmilzt und dadurch beispielsweise Kurzschlüsse zwischen den Drähten verursacht werden.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen einer Leitvorrichtung zum Leiten von Schall oder elektrischen Signalen hin zu einem Element einer Höreinrichtung in einem Gehörgang.
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Bei diesem Verfahren wird ein Leitelement zum Leiten von Schall oder elektrischen Signalen bereitgestellt. Des Weiteren wird ein Koppelelement für eine lösbare Verbindung mit dem Element der Höreinrichtung bereitgestellt. In einem weiteren Schritt wird eine relative Lage des Koppelelements zu einem Ende des Leitelements festgelegt. Anschließend werden ein Bereich des Koppelelements und das Ende des Leitelements umspritzt und hierdurch das Koppelelement an dem Leitelement befestigt. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird es in vorteilhafter Weise ermöglicht, eine erfindungsgemäße Leitvorrichtung herzustellen. Damit ergeben sich auch die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Leitvorrichtung erläuterten Vorteile.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird in vorteilhafter Weise weitergebildet, indem das Ende des Leitelements oder der zu umspritzende Bereich des Koppelelements vor dem Umspritzen zumindest teilweise mit einem Plasma behandelt wird. Es können auch beide Teile mit dem Plasma behandelt werden. Ein Plasma ist dabei ein Gas, das teilweise oder vollständig aus freien Ladungsträgern, wie Ionen oder Elektronen besteht. Eine mögliche Art, um das Leitelement oder das Koppelelement mit einem Plasma zu behandeln, besteht z. B. darin, ein solches Plasma in einer Umgebung dieser Komponenten zu erzeugen, so dass eine Oberfläche der Komponenten mit dem Plasma in Berührung kommt. Durch Vorbehandeln einer Oberfläche des Leitelements bzw. des Koppelelements mit Plasma wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass sich das beim Umspritzen verwendete Material besonders fest mit der vorbehandelten Komponente verbindet.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zum Herstellen einer Leitvorrichtung zum Leiten von Schall oder elektrischen Signalen hin zu einem Element einer Höreinrichtung in einem Gehörgang. Auch bei diesem Verfahren werden ein Leitelement zum Leiten von Schall oder elektrischen Signalen sowie ein Koppelelement für eine lösbare Verbindung mit dem Element der Höreinrichtung bereitgestellt. Gemäß dem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Ende des Leitelements auf das Koppelelement aufgesteckt und anschließend an dem Koppelelement festgeschweißt. Es ergibt sich dann eine erfindungsgemäße Leitvorrichtung. Das Leitelement und das Koppelelement sind dann besonders fest miteinander verbunden.
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Bevorzugt wird dabei zum Festschweißen ein Laserstrahl, für welchen ein Material des Leitelements transparent ist, auf denjenigen Teil des Koppelelements gerichtet, der sich nach dem Aufstecken in dem Leitelement befindet. Mit anderen Worten werden ein Material des Leitelements bzw. eine Wellenlänge des Lichts des Laserstrahls derart gewählt, dass mit dem Laserstrahl durch das Material des Leitelements hindurchgestrahlt werden kann. Durch den Laserstrahl wird dann eine Oberfläche des Koppelelements erhitzt. Somit ist es möglich, eine Oberfläche des Koppelelements, die sich innerhalb des Leitelements befindet, zu erhitzen und mit dem Leitelement zu verschweißen. Die beiden Komponenten werden also in einem Bereich verschweißt, der mit einem Werkzeug gar nicht erreichbar ist.
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Diese Weiterbildung des Verfahrens weist zum einen den Vorteil auf, dass sich eine Schweißverbindung besonders kostengünstig herstellen lässt. Des Weiteren ist es nicht nötig, das Leitelement oder das Koppelelement derart auszugestalten, dass der zu verschweißende Bereich mit einem Werkzeug erreicht werden kann. Somit kann eine Leitvorrichtung bereitgestellt werden, bei der eine Form dahingehend optimiert ist, dass Schall oder elektrische Signale in den Gehörgang geleitet werden können, ohne dass dabei ein Komfort für den Geräteträger beeinträchtigt wird.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dazu zeigt:
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1 eine schematische Darstellung eines Aufbaus eines Hinter-dem-Ohr-Hörgeräts ohne Schallschlauch und Ohrstück;
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2 einen Schallschlauch mit daran befestigtem Stecker gemäß einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Leitvorrichtung sowie ein Ohrstück, wobei alle Teile in einem Längsschnitt gezeigt sind; und
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3 einen Schallschlauch mit daran befestigtem Stecker gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Leitvorrichtung sowie ein Ohrstück, wobei die Teile ebenfalls in einem Längsschnitt dargestellt sind.
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Die Beispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dar.
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In 2 ist ein Schallschlauch 10 gezeigt, bei dem an einem Ende ein Stecker 12 als Koppelelement befestigt ist. Über den Stecker 12 ist der Schallschlauch 10 mit einem flexiblen Ohrstück 14 oder einem anderen, in einen Gehörgang einsetzbaren Element verbunden. Das Ohrstück 14 ist ein so genannter Dome (Dome-Kuppel), bei dem ein kuppelförmiger Bereich aus einem elastischen Material, z. B. Silikon, besteht. Bei dem gezeigten Beispiel sei angenommen, dass das Ohrstück 14 in einem in 2 nicht weiter dargestellten Gehörgang eines Hörgeräteträgers steckt.
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Eine Stütze 15 trägt einen Teil des Gewichts des Schallschlauchs 10 und des Steckers 12. Die Stütze 15 befindet sich am Eingang des Gehörgangs. Ein Arm 15' der Stütze 15 liegt an einer Concha einer Ohrmuschel des Hörgeräteträgers an. Von dem Arm 15' ist in 2 lediglich ein Teil dargestellt. Der nicht dargestellte Teil des Arms 15' erstreckt sich jenseits einer Bruchlinie 16.
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Der Schallschlauch 10 ist in 2 ebenfalls nur teilweise dargestellt. Ein nicht dargestellter Teil des Schallschlauchs 10 erstreckt sich jenseits einer in 2 gezeigten Bruchlinie 17 hin zu einem Gehäuse eines Hinter-dem-Ohr-Hörgeräts. Ein in dem Gehäuse befindlicher Hörer erzeugt einen Schall, der durch den Schallschlauch 10 und den Stecker 12 zu dem Ohrstück 14 geleitet wird.
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Der Stecker 12 ist eine Röhre mit einer rotationssymmetrischen Form. Er besteht aus einem starren Material. Dies kann z. B. ein Metall oder ein harter Kunststoff, wie Polyetheretherketon (PEEK), sein. Ein Außendurchmesser des Steckers 12 variiert entlang einer Längserstreckung des Steckers 12. Dadurch sind neben der Wulst 20 noch Ringe 22 an einer Außenseite des Steckers 12 ausgebildet.
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Der Stecker 12 ist durch eine Schnappverbindung in einer Buchse 18 des Ohrstücks 14 gehalten. Der Stecker 12 weist dazu an einem in der Buchse 18 steckenden Ende eine Wulst 20 auf, über welche der Stecker 12 durch Formschluss in der Buchse 18 gehalten ist. Die Buchse 18 kann aus einem Metall gefertigt sein. Die Schnappverbindung ist durch Auseinanderziehen des Steckers 12 und des Ohrstücks 14 lösbar. Weder der Stecker 12 noch die Buchse 18 werden dabei zerstört.
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Der Schallschlauch 10 und der Stecker 12 werden durch die Stütze 15 zusammengehalten. Die Stütze 15 ist durch Umspritzen eines Schlauchendes 24 des Schallschlauchs 10 und eines Anbindungsbereichs 26 des Steckers 12 gefertigt worden. Der Anbindungsbereich umfasst die beiden Ringe 22. Das Material, aus dem die Stütze 15 gefertigt ist, ist ähnlich weich und elastisch wie der Schallschlauch 10. Dadurch haftet das Schlauchende 24 besonders gut in der Stütze 15. Die Stütze 15 kann dann aus demselben Material gefertigt sein, aus welchem auch der Schallschlauch 10 besteht. Dann ergibt sich beim Umspritzen eine ganz besonders feste Verbindung zwischen diesen beiden Komponenten.
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Durch die Ringe 22 des Steckers 12 ergibt sich zusammen mit der Stütze 15 im Anbindungsbereich 26 ein Formschluss, durch welchen der Stecker 12 in der Stütze 15 gehalten ist. Obwohl die Stütze 15 aus einem verhältnismäßig weichen Material gefertigt ist, ist die Stütze 12 durch den Formschluss, der sich durch die Ringe 22 ergibt, fest in der Stütze 15 gehalten.
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Das Schlauchende 26 steckt in einer Aussparung im Stecker 12. Beim Umspritzen ist dadurch von dem Material, aus dem die Stütze 15 hergestellt ist, nichts in das Innere des Schallschlauchs 10 oder des Steckers 12 gelangt. Das Schlauchende kann auch auf den Stecker aufgesteckt sein. Dadurch ergibt sich ein vergleichbarer Schutz vor einem Eindringen des Materials beim Umspritzen in das Schlauchinnere.
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Anstelle der Stütze 15 können das Schlauchende 24 und der Anbindungsbereich 26 auch mit einer Ummantelung umspritzt sein, die keinen Arm wie den Arm 15' der Stütze 15 aufweist.
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Der Schallschlauch 10, der Stecker 12 und die Stütze 15 bilden eine Leitvorrichtung. Das Ohrstück 14 ist ein zum Anordnen in dem Gehörgang bestimmtes Element des Hörgeräts.
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Eine lösbare Verbindung, die der in 2 gezeigten Schnappverbindung zum Verbinden des Schallschlauchs 10 mit dem Ohrstück 14 entspricht, kann auch für einen In-dem-Ohr-Lautsprecher verwendet werden. Dabei ist dann anstelle des Schallschlauchs 10 ein Schlauch vorgesehen, in welchem sich elektrisch isolierte Drähte befinden. Über diese Drähte werden dann elektrische Signale aus einem Inneren eines Hörgerätegehäuses zu dem Lautsprecher geleitet. Der Schlauch und die darin befindlichen Drähte bilden zusammen ein Kabel.
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Ein Ende des Schlauchs kann dann wie der Schallschlauch 10 einen Stecker aufweisen. Im Unterschied zum Stecker 12 sind bei dem Stecker für den Lautsprecher dann allerdings elektrische Anschlüsse zum elektrischen Koppeln der Drähte mit entsprechenden Anschlüssen des Lautsprechers vorgesehen. Der Schlauch und der Stecker können ebenfalls von einer Ummantelung, wie sie auch durch die Stütze 15 gebildet ist, zusammengehalten sein.
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Das Kabel, der Stecker und die Ummantelung, durch welche die beiden zusammengehalten sind, bilden dann ein Leitelement zum Leiten von elektrischen Signalen.
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Zum Koppeln des Kabels mit dem Lautsprecher kann der Stecker entweder unmittelbar in den Lautsprecher eingestöpselt sein oder aber in einem Ohrstück für den In-dem-Ohr-Lautsprecher.
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Die Form des Steckers kann in dem letztgenannten Fall sehr ähnlich der Form des Steckers 12 sein. Deshalb entspricht dann auch die Form des Ohrstücks für den In-dem-Ohr-Lautsprecher der Form des Ohrstücks 14. Dadurch ergibt sich dann der Vorteil, dass keine unterschiedlichen Ohrstücke für Schallschläuche einerseits und für Kabel von In-dem-Ohr-Lautsprechern andererseits bereitgestellt werden müssen.
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In 3 ist ein Schallschlauch 30 gezeigt, der von einem Stecker 32 an einem Ohrstück 34 gehalten ist. Der Schallschlauch 30 ist ähnlich beschaffen wie der Schallschlauch 10. Das Ohrstück 34 ist mit dem Ohrstück 14 vergleichbar. Der Stecker 32 wird in dem Ohrstück 34 ebenfalls in einer Buchse des Ohrstücks 34 durch eine Schnappverbindung gehalten, wie es bereits im Zusammenhang mit dem Stecker 12 und dem Ohrstecker 14 beschrieben wurde. Durch den Schallschlauch 30 und den Stecker 32 ist eine Leitvorrichtung gebildet, durch welche Schall zu dem Ohrstück 34 geleitet wird.
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Der Stecker 32 ist eine Röhre mit einer rotationssymmetrischen Form. Er kann aus Metall oder einen harten Kunststoff, wie z. B. PEEK, gefertigt sein. Ein Schlauchende 36 des Schallschlauchs 30 ist auf den Stecker 32 aufgesteckt. Dadurch befindet sich ein Anbindungsbereich 38 des Steckers 32 innerhalb des Schlauchendes 36. Der Anbindungsbereich 38 und das Schlauchende 36 sind miteinander verschweißt.
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Zum Verschweißen wurde ein Laserstrahl auf eine Oberfläche 40 des Anbindungsbereichs 38 gerichtet. Ein Material, aus welchem das Schlauchende 36 besteht, war dabei für das Licht des Laserstrahls transparent oder zumindest nahezu transparent. Dadurch wurde durch den Laserstrahl hauptsächlich die Oberfläche 40 des Steckers 32 erhitzt. Durch das Verschweißen ist der Stecker 32 fest mit dem Schlauchende 36 verbunden. Eine Ummantelung, wie sie durch die in 2 gezeigte Stütze 15 gebildet ist, ist nicht nötig, um den Stecker 32 in dem Schallschlauch 30 zu halten. Dadurch kann ein Durchmesser der Leitvorrichtung bestehend aus dem Schallschlauch 30 und dem Stecker 32 im Bereich des Schlauchendes 36 kleiner als bei der in 2 gezeigten Anordnung sein.
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Selbstverständlich kann die in 3 gezeigte Verbindung zwischen dem Schallschlauch 30 und dem Stecker 32 auch zum Verbinden eines Schlauchs eines Kabels mit einem entsprechenden Stecker verwendet werden.
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Im Unterschied zu Hörgeräten aus dem Stand der Technik ist es bei den in 2 und 3 gezeigten Beispielen möglich, einen Schlauch lösbar mit einem Ohrstück oder einem In-dem-Ohr-Lautsprecher mittels eines Steckers zu verbinden, welcher aus einem Material besteht, das sich besonders gut zum Herstellen einer solchen Verbindung eignet. Durch die gezeigte Art der Befestigung ist stets sichergestellt, dass der Schlauch und der Stecker fest miteinander verbunden sind. Insbesondere kann so auch eine einheitliche äußere Form des Steckers für Ohrstücke und Lautsprecher gleichermaßen verwendet werden. Zum Herstellen unterschiedlicher Hörgeräte können dann immer gleiche Bauteile verwendet werden. Es muss nur ein Typ von Stecker bereitgestellt werden, beispielsweise ein Stecker, wie der Stecker 12 oder wie der Stecker 32. Dieser Stecker ist dann sowohl zum Anbinden von Schallschläuchen als auch zum Anbinden von Kabeln an die in dem Gehörgang anzuordnenden Elemente des Hörgeräts geeignet.
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Durch die Erfindung ist eine Möglichkeit bereitgestellt, um einen Stecker aus Metall oder einem harten Plastik dauerhaft mit einem Ende eines Schallschlauchs oder eines Kabels zu verbinden.
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Bei der in 2 gezeigten Möglichkeit dieser Befestigung wird der Stecker entweder in den Schallschlauch gesteckt oder der Schallschlauch zunächst beispielsweise durch Erhitzen mechanisch derart verformt, dass das Ende einen erweiterten Innendurchmesser aufweist, und anschließend auf den Stecker aufgesteckt. Diese Anordnung wird dann mit einem Material umspritzt, welches nach dem Umspritzen an dem Schlauch haftet. Bei dem Vorgang des Umspritzens kann aus dem Material zugleich eine Stütze geformt werden. Der Stecker wird in dem Material durch Formschluss gehalten. Das zu umspritzende Schlauchende und der Stecker können beispielsweise mit einem Plasma vorbehandelt werden, wodurch sich eine verbesserte Verbindung des zum Umspritzen verwendeten Materials mit den Oberflächen des Schlauchs bzw. des Steckers ergibt.
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Bei der in 3 gezeigten Ausführungsform der Erfindung kann auch auf das Umspritzen verzichtet werden. Das Schlauchende 36 kann dabei vor dem Aufstecken auf den Stecker 32 ebenfalls durch Erhitzen mechanisch verformt werden, so dass das Schlauchende 36 einen größeren Innendurchmesser aufweist als der Rest des Schlauchs 30.
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Durch die Erfindung ist ermöglicht, einen Stecker aus einem harten Material fest mit einem flexiblen Schlauch aus einem vergleichsweise weichen Material zu verbinden.