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Die Erfindung betrifft ein Laufflächenprofil eines Fahrzeugreifens – insbesondere eines PKW-Fahrzeugluftreifens – mit wenigstens einer zentralen, in Umfangsrichtung des Fahrzeugreifens über dessen Umfang umlaufenden Umfangsrille sowie mit einer Profilblockreihe im axial äußeren Bereich, dem Schulterbereich des Laufflächenprofils, wobei die Profilblöcke der Profilblockreihe in Umfangsrichtung des Fahrzeugreifens durch Querrillen voneinander getrennt über den Umfang hintereinander angeordnet sind.
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Ein Laufflächenprofil eines Fahrzeugreifens muss vielen unterschiedlichen Anforderungen des Fahrbetriebes gerecht werden. Ein Zielkonflikt, insbesondere im Hochgeschwindigkeitsbetrieb des Reifens, liegt beispielsweise zwischen Trockenbremsen, Trockenhandling einerseits und guten Aquaplaningeigenschaften, Nassbremsen andererseits. Für gute Trockenbrems- und Handlingeigenschaften sind stabile Schulterblöcke mit einer hohen Quersteifigkeit um ihre Umfangsrichtung und mit geringem Rillenleervolumen vorteilhaft, während für die Aquaplaning- und Nasshandlingeigenschaften viele Kanten für guten Griff und ein großes Rillenleervolumen für gutes Wasserdrainagevermögen vorteilhaft sind. Dieses sind einander widersprechende Anforderungen.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, mit einfachen Mitteln ein Laufflächenprofil eines Fahrzeugreifens zu schaffen, das bei guten Trockenbrems- und Trockenhandlingeigenschaften ebenfalls gute Aquaplaning- und Naßhandlingeigenschaften aufweist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die zentrale Umfangsrille die Profilblockreihe über den Fahrzeugreifenumfang nach axial innen begrenzt und dass die Querrillen in die angrenzende zentrale Umfangsrille münden.
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„Zentrale Umfangsrille” meint eine Umfangsrille, die im Zentrum, also axial innen (AI) von der Profilblockreihe, also im mittigen Bereich des Laufflächenprofils angeordnet ist. Der mittige Bereich des Laufflächenprofils nimmt vorzugsweise bis zu 35% der axialen Breite der Bodenaufstandsfläche (TA) des Laufflächenprofils ein.
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Erfindungsgemäß ist ein Laufflächenprofil geschaffen, dass – in axialer Richtung betrachtet – eine sehr breite Schulterblockreihe aufweist, die von axial außen bis an den mutigen Bereich des Laufflächenprofils bis zur ersten Umfangsrille reicht. Hierdurch ist eine insbesondere in Bezug auf die erwünschte Quersteifigkeit sehr stabile Profilblockreihe geschaffen, die verbesserte Handlingeigenschaften ermöglicht. Dadurch, dass die Querrillen in die zentrale Umfangsrichtung münden, ist zudem ein verbessertes Drainagevermögen erreicht.
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Besonders bevorzugt die Profilblockreihe an dem zur Fahrzeugaußenseite (OU) hinweisenden ausgebildeten Schulterbereich angeordnet. Die zur Fahrzeugaußenseite weisende Profilblockreihe ist besonders beim Handling und damit auf Querkräfte beansprucht. Zweckmäßig ist es, wenn das Laufflächenprofil ein asymmetrisches Profil ist.
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Das Wasserdrainagevermögen ist insbesondere dann verbessert, wenn die Querrillen eine Breite von 5–10 mm, vorzugsweise von 7 mm aufweisen.
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Vorteilhaft ist es, wenn innerhalb eines Profilblockes wenigstens zwei in Querrichtung angeordnete weitere Querrillen angeordnet sind, welche innerhalb des Profilblockes angebunden sind und den Profilblock in Profilblocksegmente gliedert. Die weiteren Querrillen münden also nicht in die zentrale Umfangsrille und münden auch nicht aus dem Schulterbereich hinaus, sondern enden beidseits innerhalb des Profilblockes. Durch die Anordnung weiterer Querrillen sind einerseits weitere Kanten für ein gutes Nasshandling zur Verfügung gestellt, weiterhin verbessern die weiteren Querrillen durch zusätzliche Drainagewirkung die Aquaplaningeigenschaften. Die weiteren Querrillen machen den Profilblock zudem in sich weicher, was zu einer besseren Anpassung der Kontaktfläche des Reifens an den Untergrund und zu einer vorteilhaften Vergleichmäßigung des Footprints führt.
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Vorteilhaft ist es, wenn die weiteren Querrillen parallel zu den Querrillen angeordnet sind. Hierdurch ist die Steifigkeit des Profilblockes und sein Abrieb vergleichmäßigt. Vorzugsweise weisen die weiteren Querrillen eine Breite von 2–4 mm, vorzugsweise von 3 mm auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die Querrille und/oder die weitere Querrille aus einem ersten und einem zweiten Erstreckungsbereich, wobei der erste Erstreckungsbereich von axial außen kommend in Form einer Geraden nach axial innen verläuft und einen Winkel α von 0° bis 20°, vorzugsweise von 10° bis 15° mit der axialen Richtung einschließt. Der zweite Erstreckungsbereich verläuft als Gerade unter Bildung eines Winkels β zum ersten Erstreckungsbereich weiter nach axial innen, wobei der Winkel β zwischen 20° und 45°, vorzugsweise 30° bis 35° beträgt. Hierdurch ist die Geräuschemission verbessert.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Länge eines Profilblockes zwischen 60 mm und 200 mm, vorzugsweise 100 mm bis 140 mm beträgt. Es sind besonders große und in Bezug auf die Umfangsrichtung lang erstreckte Profilblöcke erhalten, die die für das Handling erforderliche Quersteifigkeit aufweisen.
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Zweckmäßig ist es, wenn innerhalb des Profilblockes eine weitere Umfangsrille angeordnet ist, welche benachbart zum Winkel β verläuft. Hierdurch sind die Aquaplaningeigenschaften verbessert.
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Zur Fahrgeräuschoptimierung ist es vorteilhaft, wenn die Profilblocksegmente eines Profilblockes verpitcht sind, also die aneinandergrenzenden Profilblocksegmente unterschiedliche Längen in Umfangsrichtung aufweisen.
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Die Erfindung wird anhand der nachstehend beschriebenen Figuren, die schematische Ausführungsbeispiele darstellen, näher erläutert. Es zeigen die:
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1 eine Aufsicht auf einen Abschnitt eines asymmetrischen Laufflächenprofils eines PKW-Fahrzeugluftreifens;
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2 einen Ausschnitt des erfindungsgemäßen Laufflächenprofils der 1 mit jedoch einer anders ausgebildeten Profilblockreihe.
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1 und 2 zeigen ein asymmetrisches Laufflächenprofil eines auf einer Felge an einem Personenkraftwagen montierten, im Betriebszustand bei Normdruck befindlichen PKW-Sommerreifens radialer Bauart, der für Hochgeschwindigkeiten geeignet ist.
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In der 1 und der 2 ist die Umfangsrichtung U sowie die axiale Richtung A des Fahrzeugluftreifens mit Pfeilen gekennzeichnet. Der Drehsinn des Reifens entspricht der Umfangsrichtung U.
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Die 1 zeigt eine Aufsieht auf einen Abschnitt eines asymmetrischen Laufflächenprofils eines PKW-Fahrzeugluftreifens der Dimension (bitte ergänzen). Das Laufflächenprofil weist von der am Fahrzeug zur axialen Außenseite (OU) des Fahrzeugs weisenden axialen Reifenschulter ausgehend in axialer Richtung A nach axial innen zur Fahrzeugmitte (IN) hin weisenden Reifenschulter nebeneinander angeordnet eine in Umfangsrichtung U ausgerichtete Profilblockreihe 1, eine erste zentrale Umfangsrille 2, ein erstes Profilband 3, eine zweite zentrale Umfangsrille 4, ein zweites Profilband 5, welches nach axial innen zur Fahrzeugmitte (IN) eine in Umfangsrichtung umlaufende Zick-Zack-Ausbildung aufweist, eine äußere, ebenfalls in Zick-Zack-Ausbildung umlaufende Unfangsrille 6 sowie eine weitere Schulterblockreihe 7 auf.
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Die erste zentrale Umfangsrille 2 ist im mittigen Bereich des Laufflächenprofils angeordnet. Der mittige Bereich des Laufflächenprofils liegt axial innen (AI) und nimmt bis zu 30% der axialen Breite der Bodenaufstandsfläche TA des Laufflächenprofils ein. Die erste zentrale Umfangsrille 2 ist diejenige Umfangsrille, welche im mittigen Bereich nächstliegend zur Fahrzeugaußenseite OU angeordnet ist.
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Das Laufflächenprofil weist eine Profilblockreihe 1 auf, die – in axialer Richtung betrachtet – vergleichsweise breit ist und im Bereich der Bodenaufstandsfläche TA eine Breite (b) von etwa 40% der Bodenaufstandsfläche TA, hier 80 mm, hat. Die Profilblockreihe 1 erstreckt sich von axial außen bis zur ersten zentralen Umfangsrille 2. Die Profilblockreihe 1 besteht aus hintereinander in Umfangsrichtung angeordneten Profilblöcken 9. Jeder Profilblock 9 ist durch zwei Querrillen 8 in Umfangsrichtung begrenzt. Jede Querrille 8 mündet in die zentrale Umfangsrille 2. Jede Querrille 8 weist eine Breite 10 von 7 mm auf, gemessen an der Laufstreifenoberfläche. Innerhalb des Profilblockes 9 sind drei weitere Querrillen 11, 12, 13 angeordnet, welche innerhalb des Profilblockes 9 angebunden sind, also nicht in der zentralen Umfangsrille 2 und nicht aus dem Schulterbereich heraus münden, sondern deren weiteren Querrillen 11, 12, 13 innerhalb des Profilblockes 9 enden. Durch diese weiteren Querrillen 11, 12, 13 ist der Profilblock 9 in Profilblocksegmente 17 gliedert. Die weiteren Querrillen 11, 12, 13 münden also nicht in die zentrale Umfangsrille 2 und münden auch nicht aus dem Schulterbereich hinaus, sondern enden beidseits innerhalb des Profilblockes 9. Die weiteren Querrillen 11, 12, 13 sind parallel zu den Querrillen 8 angeordnet und haben eine Breite von 3 mm, gemessen an der Laufstreifenoberfläche. Die Querrillen 8 und die weiteren Querrillen 11, 12, 13 bestehen jeweils aus einem ersten Erstreckungsbereich 14 und einem zweiten Erstreckungsbereich 15, wobei der erste Erstreckungsbereich 14 von axial außen kommend in Form einer Geraden nach axial innen verläuft und einen Winkel d von etwa 15° mit der axialen Richtung einschließt. Der zweite Erstreckungsbereich 15 verlauft als Gerade unter Bildung eines Winkels β in Bezug auf den ersten Erstreckungsbereich 14 weiter nach axial innen, wobei der Winkel β etwa 35° beträgt Die Länge l eine Profilblockes 9 beträgt etwa 120 mm. Innerhalb des Profilblockes ist eine weitere Umfangsrille 16 benachbart zum Winkel β angeordnet ist. Zur Fahrgeräuschoptimierung sind die Profilblocksegmente 17 eines Profilblockes 9 verpitcht, aneinander angrenzende Profilblocksegmente 17 weisen also in Bezug auf die in Umfangsrichtung unterschiedliche Längen auf.
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Die 2 zeigt einen Ausschnitt des Laufflächenprofils der 1, wobei jedoch die Querrillen 8 und die weiteren Querrillen 11, 12, 13 unterschiedlich zu denen der 1 ausgestaltet sind. Innerhalb des Profilblockes 9 sind drei weitere Querrillen 11, 12, 13 angeordnet, welche innerhalb des Profilblockes 9 angebunden sind, also nicht in der zentralen Umfangsrille 2 und nicht aus dem Schulterbereich heraus münden, sondern beidseits innerhalb des Profilblockes 9 enden. Durch diese ist der Profilblock 9 in Profilblocksegmente 17 gliedert. Die weiteren Querrillen 11, 12, 13 sind parallel zu den Querrillen 8 angeordnet und haben eine Breite von 3 mm. Die Querrillen 8 und die weiteren Querrillen 11, 12, 13 bestehen aus einem ersten Erstreckungsbereich 14 und einem zweiten Erstreckungsbereich 15, wobei der erste Erstreckungsbereich 14 von axial außen kommend in Form einer Geraden nach axial innen verläuft und einen Winkel α von etwa 0° mit der axialen Richtung einschließt. Der zweite Erstreckungsbereich 15 verläuft als Gerade unter Bildung eines Winkels β in Bezug auf den ersten Erstreckungsbereich 14 weiter nach axial innen, wobei der Winkel β etwa 35° beträgt. Die Profilblocksegmente 17 weisen in Umfangsrichtung die gleichen Längen auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Profilblockreihe
- 2
- erste zentrale Umfangsrille
- 3
- erstes Profilband
- 4
- zweite zentrale Umfangsrille
- 5
- zweites Profilband
- 6
- Umfangsrille
- 7
- weitere Schulterblockreihe
- 8
- Querrille
- 9
- Profilblock
- 10
- Breite der Querrille
- 11
- weitere Querrille
- 12
- weitere Querrille
- 13
- weitere Querrille
- 14
- erster Erstreckungsbereich
- 15
- zweiter Erstreckungsbereich
- 16
- weitere Umfangsrille
- 17
- Pofilblocksegment
- 18
- Breite der weiteren Querrille
- l
- Länge Profilblock
- b
- Breite Profilblock