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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Montage- und Wartungsfahrzeug für Solarmodule
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Stand der Technik:
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Für Solarmodule
stellt sich im Besonderen beim Transport und bei deren Montage oftmals
ein hohes Risiko einer Beschädigung
dar. Zusätzlich sind
Solarmodule in ihrem Wirkungsgrad stark von der Sauberkeit ihrer
Oberfläche
abhängig,
weswegen Verschmutzungen durch Staub und Umweltrückstände nachteilige Auswirkungen
haben.
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Aufgrund
immer größer werdender
Abmessungen eines Solarmoduls erhöht sich das Eigengewicht des
Moduls erheblich, wodurch sich die Handhabung des Moduls während seiner
Montage erschwert. Es besteht beispielsweise die Gefahr, dass das
Solarmodul bei der Anordnung auf einem Montagegestell in einer nahezu
horizontalen Montageposition durch das hohe Eigengewicht des Solarmoduls während einer
Montage zerbricht.
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Zusätzliche
Nachteile ergeben sich während des
Transportes, wobei große
Solarmodule mit einem hohen Eigengewicht mit erheblicher Sorgfalt transportiert
werden müssen.
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Aus
diesem Grunde hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, ein Montage-
und Wartungsfahrzeug für
Solarmodule bereitzustellen, das einen Transport, die Handhabung
und die Montage von Solarmodulen kostengünstig, effizient und sicher
ausführt.
Zusätzlich
soll eine Wartung insbesondere eine Reinigung von Solarmodulen,
welche in großen
Solarparks aufgestellt sind, ermöglicht
und vereinfacht werden, um die maximale Leistungsfähigkeit
zu erhalten.
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Zur
Lösung
der Aufgabe ist die Erfindung durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 gekennzeichnet.
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Vorteilhafte
Erweiterungen der Erfindungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Offenbarung der Erfindung:
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Die
Erfindung geht von einem Montage- und Wartungsfahrzeug für Solarmodule,
umfassend eine Ladefläche
für eine
Anordnung für
Solarmodulen in einem Trägergestell
oder für
ein Wartungshilfsmittel, beispielsweise Tank mit einer Reinigungsflüssigkeit aus.
Weiterhin umfasst das Fahrzeug eine Hebevorrichtung, insbesondere
einen Kran zur Bewegung einer Handhabungsvorrichtung, vorzugsweise
(im Solarmodul-Montagebetrieb)
eine Bereitstellungsvorrichtung zur Bereitstellung eines Solarmoduls
für die Hebevorrichtung,
eine Handhabungsvorrichtung zur Aufnahme eines Werkzeugs sowie mindestens
einen im Fahrzeug integrierten Antrieb zur Bereitstellung von Antriebsenergie
für das
Fahrzeug und/oder die Vorrichtungen.
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Als
Werkzeug kann an der Handhabungsvorrichtung entweder mindestens
ein Vakuumsauger zur Handhabung von Solarmodulen, oder eine Wartungsvorrichtung,
vorzugsweise eine Reinigungsvorrichtung angeordnet werden.
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Eine
Energieversorgung der Handhabungsvorrichtung durch den des Fahrzeugs
Antrieb hat den Vorteil, dass keine zusätzlichen Energieversorgungsmittel
im Bereich der Handhabungsvorrichtung angeordnet werden müssen, was
das Gesamtgewicht der Handhabungsvorrichtung und deren Komplexität insgesamt
verringert. Zusätzlich
wird die Bewegungsfreiheit einer erfindungsgemäßen Handhabungsvorrichtung
vergrößert.
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In
einer überdies
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine
Versorgung des Vakuumsaugers mit Vakuum vom Fahrzeug oder von der
Handhabungsvorrichtung vorgesehen ist. Die Versorgung des Vakuumsaugers
mit Vakuum vom Fahrzeug wird mittels einer vom Fahrzeug ausgehenden
Unterdruckleitung ausgeführt,
wodurch die Anordnung einer Vakuumpumpe im Bereich der Handhabungsvorrichtung
nicht erforderlich ist. Dies verringert das Gesamtgewicht und den
Freiheitsgrad der Handhabung der gesamten Handhabungsvorrichtung.
Die Anordnung einer Vakuum erzeugenden Vorrichtung an der Handhabungsvorrichtung
erhöht jedoch
im Einzelfall die Bewegungsfreiheit der Handhabungsvorrichtung,
da keine zusätzlichen Schlauchleitungen
und komplizierte Vakuumdurchführungen
erforderlich sind.
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In
einer Weiterbildung ist ein erfindungsgemäßes Fahrzeug dadurch gekennzeichnet,
dass die Handhabungsvorrichtung mittels einer torsionsstabilen Aufhängung an
der Hebevorrichtung, insbesondere an einem Kranausleger, vorzugsweise
pendelnd und mittels eines hydraulischen oder pneumatischen Antriebszylinders
auslenkbar, angeordnet ist. Diese robuste und einfache Mechanik
stellt eine hohe Verfügbarkeit
bei geringem Wartungsbedarf dar.
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Überdies
ist es in einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, dass in der Handhabungsvorrichtung ein Mehrachsendrehkopf
vorgesehen ist. Der Mehrachsendrehkopf ist vorzugsweise am Ende
zwischen der torsionsstabilen Aufhängung und der Handhabungsvorrichtung mit
den Vakuumsaugern angeordnet. Der Mehrachsendrehkopf gewährleistet
ein Verschwenken und Drehen der Handhabungsvorrichtung.
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Darüber hinaus
ist es in einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, dass die Hebevorrichtung einen Teleskopständer und einen
Ausleger, insbesondere Teleskopausleger umfasst.
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Der
Teleskopständer
kann beispielsweise aus einem Rohr-in-Rohr-System ausgebildet sein, welcher
eine einfache vertikale Verschiebung des Teleskopständers ermöglicht.
Dies hat den Vorteil, dass das Montagefahrzeug während des Transportes zu einem
Montageort von Solarmodulen die Hebevorrichtung auf ein Höhenmaß reduzieren
kann, welches ein ungehindertes Durchfahren von beispielsweise Brückendurchfahrten
ermöglicht.
Darüber
hinaus ist ein derartiger Teleskopständer an unterschiedliche Höhen von
Montagegerüsten
für Solarmodule
anpassbar. Der Ausleger, welcher mit dem Teleskopständer verbunden
ist, kann zusätzlich
als Teleskopausleger gebildet sein, der eine Montage von Solarmodulen
von schwer zugänglichen
Montagegerüsten
wesentlich erleichtert. Diese baulichen Maßnahmen vergrößern insgesamt
die Flexibilität der
Montage eines Solarmoduls ohne nennenswerten Verzicht auf sicherheitsrelevante
Aspekte.
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Es
ist in einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass die Handhabungsvorrichtung teleskopierbar ausgebildet ist. Durch
eine derartige Ausbildung kann ein Vertikalversatz auch direkt über die
Handhabungsvorrichtung erreicht werden, und in Kombination mit der
pendelnden Aufhängung
sind verschiedenste Winkelbereiche und Radien einstellbar.
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In
einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass auf der Ladefläche
und/oder am Trägergestell
Vorschubmittel zum Verschieben der Solarmodule in eine Bereitstellungsposition
vorgesehen sind. Die Solarmodule werden vorzugsweise in einer vertikal
hintereinander liegenden Anordnung in einem Trägergestell auf dem Montagefahrzeug
zur Montage angeordnet. Zur Aufnahme bzw. Übergabe eines Solarmoduls an
die Bereitstellungsvorrichtung wird dieses in eine Position gebracht,
aus welcher das Solarmodul von seiner Bereitstellungsvorrichtung
in die Montageposition gebracht werden kann.
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Überdies
ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass
die Bereitstellungsvorrichtung Hebemittel zur Entnahme eines Solarmoduls
aus dem Trägergestell
aufweist. Die Bereitstellungsvorrichtung kann beispielsweise als
Teleskopvorrichtung ausgebildet sein, wodurch ein vertikales Anheben
eines Solarmoduls und Entnahme aus dem Trägergestell ausgeführt wird.
Dies hat den Vorteil, dass keine separaten Hebemittel zur Entnahme
eines Solarmoduls aus dem Trägergestell
erforderlich sind.
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An
der Teleskopvorrichtung können
Hebezapfen angeordnet sein, welche die Solarmodule untergreifen,
und diese mit Hilfe der Teleskopvorrichtung anheben. Auf diese Weise
reicht es aus, die Bereitstellung mit einem Halterahmen zur Stabilisierung der
Solarmodulposition, und mit Hebezapfen auszustatten, welche das
Modul aus dem Trägergestell entnehmen.
Der weitere Bewegungsablauf ist im nachfolgenden Beschreibungstext
angegeben.
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Es
ist in einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass die Bereitstellungsvorrichtung mit Haltemitteln zur Anhebung eines
Solarmoduls an der Bereitstellungsvorrichtung ausgebildet ist. Die
Haltemittel können
insbesondere als Vakuumsauger ausgebildet sein, die durch am Fahrzeug
vorhandenes Vakuum mitversorgt werden oder eine separate Versorgung
aufweisen. Dies vermeidet zusätzliche
Antriebe bzw. Mittel zur Ansteuerung der Haltemittel an der Bereitstellungsvorrichtung.
Es ist vorgesehen, dass die Haltemittel auf der Rückseite
an beiden Seiten links und rechts an dem Solarmodul angreifen, wodurch
eine Kollision mit der auf der Solarmodulvorderseite ansetzenden
Handhabungsvorrichtung vermieden wird.
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In
einer überdies
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Bereitstellungsvorrichtung eine Kipp- bzw. Schwenkmechanik zur Veränderung
des Lagewinkels eines Solarmoduls bezüglich des Trägergestells
bzw. der Ladefläche vorsieht.
Die Bereitstellungsvorrichtung wird mittels einer Kipp- bzw. Schwenkmechanik
nach dem Anheben eines Solarmodul durch die angeordneten Haltemittel
in Richtung eines Montagegerüstet
für ein
Solarmodul gekippt bzw. geschwenkt, sodass das Solarmodul eine Übergabeposition
einnimmt, welche in einem Winkel von 0 bis 60 Grad relativ zur Horizontalen
liegt.
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Überdies
ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass
die Bereitstellungsvorrichtung Haltemittel umfasst, die zur Freigabe
und Vorbeiführung
am Solarmodul seitlich verschwenkbar sind. Die an der Bereitstellungsvorrichtung
angeordneten Haltemittel werden nach Aufnahme des Solarmoduls durch
die an der Handhabungsvorrichtung angeordneten Vakuumsauger seitlich
verschwenkt und am Solarmodul vorbeigeführt. Dies ermöglicht ein
Zurückschwenken
der Bereitstellungsvorrichtung zur Bereitstellungsposition eines
Solarmoduls, während
die Handhabungsvorrichtung das Solarmodul zu dessen Montageposition
transportiert.
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Darüber hinaus
ist es in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass ein Hangausgleich zur Verschwenkung der Ladefläche gegenüber einem
Fahrgestell des Fahrzeuges vorgesehen ist. Die gesamte Hebevorrichtung
wird seitlich auf der Ladefläche
des Fahrzeuges angelenkt und kann durch angeordnete Hebemittel in
eine lotrechte Position mit Bezug auf das Montagegerüst eines
Solarmoduls gebracht werden. Dies gewährleistet einen sicheren Transport
und Montage eines Solarmoduls.
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Überdies
ist es in einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass die Bereitstellungsvorrichtung und
Hebevorrichtung auf der Ladefläche
montiert sind. Die Montage der Bereitstellungsvorrichtung und Hebevorrichtung
ermöglicht
eine sichere Montage von Solarmodulen, welche vom Montagefahrzeug zum
Montagegerüst
des Moduls transportiert werden müssen.
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Es
ist in einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass
ein Hangausgleich zur Verschwenkung der Ladefläche, der Hebevorrichtung und
der Bereitstellungsvorrichtung gegenüber einem Fahrgestell vorgesehen
ist. Dabei werden die Ladefläche,
als auch die Hebevorrichtung und die Bereitstellungsvorrichtung
derart angelenkt, dass diese unabhängig voneinander für einen
Hangausgleich verschwenkbar sind. Dies ermöglicht einen größeren Freiheitsgrad
mit Bezug auf die Ausrichtung eines Solarmoduls gegenüber dem
Montagegerüst.
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Überdies
ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass
am Fahrzeug ein Planierschild und/oder Stützrad und/oder Stützausleger
vorgesehen sind. Ein unterhalb der Ladefläche am Fahrzeuggestell angeordnetes
Planierschild kann durch Verfahren des Montagefahrzeuges den Untergrund
unterhalb des Fahrzeuges zumindest teilweise einebnen. Ein unterhalb
der Fahrzeugladefläche
angeordnetes Stützrad
und/oder seitliche Stützausleger
dienen hierbei zur Abstützung
des Fahrzeuges, wenn der Teleskopständer bzw. der Teleskopausleger
ihre maximale Ausfahrposition bzw. Höhenposition eingenommen haben.
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Im
Wartungsbetrieb des erfindungsgemäßen Fahrzeugs ist vorgesehen,
dass als Wartungs- bzw. Reinigungsvorrichtung eine Bürste, eine
Waschvorrichtung oder eine Druckluftvorrichtung an der Handhabungsvorrichtung
angeordnet ist, wobei auf der Ladefläche vorzugsweise ein Reinigungsflüssigkeit bevorratender
Tank vorgesehen ist.
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Solarmodule,
auf deren Oberfläche
Staub abgelagert ist, oder welche durch Wettereinflüsse verschmutzt
sind, können über diese
Wartungsvorrichtungen gereinigt werden, wobei die unterschiedlichen
Werkzeuge für
unterschiedliche Verunreinigungen zum Einsatz kommen.
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Die
Montage und Wartung von Solarmodulen mit einem erfindungsgemäßen Fahrzeug
erfolgt vorzugsweise in großen
Solarparks, bei welchen die Module in Bodennähe entlang von Reihen aufgestellt sind.
Die Gänge
zwischen den Reihen sind oftmals schmal, da die Flächenausnutzung
zur Energieausbeute optimiert wird. Das erfindungsgemäße Fahrzeug
kann an die Gangbreite angepasst aufgebaut werden, oder ggf. noch
mit einer einstellbaren Spurbreite eine verbesserte Mobilität bereitstellen.
Vorteilhaft ist die flexible Nutzung als Montage- und Wartungsfahrzeug,
welches beim Aufbau, bei der Pflege und bei Austauscharbeiten an
einem Solarfeld eingesetzt werden kann.
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In
einem weiteren Aspekt geht die Erfindung von einem Verfahren zur
Bereitstellung und Montage von Solarmodulen mit einem Montagefahrzeug
aus. Für
die Verfahrensschritte wird auf den Verfahrensanspruch Bezug genommen.
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Beansprucht
wird außerdem:
- – ein
Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Beispiele, dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Ladefläche
und/oder am Trägergestell
Vorschubmittel zum Verschieben von Solarmodulen in eine Bereitstellungsposition
vorgesehen sind;
- – ein
Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Beispiele, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bereitstellungsvorrichtung Hebemittel zur Entnahme eines
Solarmodule aus dem Trägergestell
aufweist;
- – ein
Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Beispiele, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bereitstellungsvorrichtung mit Haltemitteln, vorzugsweise
Vakuumsaugern zur Fixierung eines Solarmoduls an der Bereitstellungsvorrichtung
ausgebildet ist, wobei die Haltemittel vorzugsweise auf der Solarmodul
Rückseite
an beiden Seitenbereichen links und rechts angreifen und zur Freigabe und
Vorbeiführung
am Solarmodul seitlich wegschwenkbar sind;
- – ein
Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Beispiele, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bereitstellungsvorrichtung eine Kipp- bzw. Schwenkmechanik
zur Veränderung
des Lagewinkels eines Solarmoduls bezüglich des Trägergestells bzw.
der Ladefläche
vorsieht;
- – ein
Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Beispiele, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Hangausgleich zur Verschwenkung der Ladefläche gegenüber einem
Fahrgestell des Fahrzeugs vorgesehen ist.
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Weiterhin
wird das erfindungsgemäße Verfahren
dadurch gekennzeichnet, dass die Übergabeposition in einem Winkel
von 0–60° relativ
zur Horizontalen eingestellt ist.
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Weitere
Merkmale der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung
und aus den Zeichnungen hervor.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Montage- und Wartungsfahrzeuges für Solarmodule
mit Darstellung der vertikal verschiebbaren Bereitstellungsvorrichtung.
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2 eine
Rückansicht
eines Montage- und Wartungsfahrzeuges mit angeordnetem Solarmodul in
zwei unterschiedlichen Montagepositionen;
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3 eine
Rückansicht
eines Montage- und Wartungsfahrzeuges mit angeordnetem Reinigungswerkzeug;
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Montagefahrzeug 1,
welches als Raupenfahrzeug ausgebildet ist. Das Fahrzeug 1 umfasst
ein Führerhaus 2 mit dem
darin angeordneten Bedienstand für
Fortbewegung und Betrieb. Der Bedienstand des Führerhauses 2 ist drehbar
ausgebildet, sodass während
des Montageeinsatzes des Montagefahrzeugs 1 eine Ausrichtung
des Bedienpersonals in Richtung der Ladefläche 3 einstellbar
ist. In einer nicht dargestellten Fassung ist auch denkbar, dass
die Bedienung des Montagefahrzeugs 1 durch eine unabhängige Fernbedienung
erfolgt, sodass ein Bedienpersonal außerhalb des Fahrzeugs Position
beziehen kann.
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Das
Montagefahrzeug 1 verfügt über mindestens
einen Antrieb 4, welcher beispielsweise als Verbrennungsmotor
mit einer Pumpe zum Betrieb verschiedener Hydraulikantriebe ausgebildet
sein kann. Auf der Ladefläche 3 befindet
sich ein Trägergestell 5 in
welchem eine Anordnung von Solarmodulen 6 untergebracht
ist. Das Trägergestell 5 wird üblicherweise
mit Solarmodulen 6 bestückt
vom Hersteller geliefert, und entsprechend von einem Lastwagen auf
das Montagefahrzeug 1 an einer dafür vorgesehenen Stelle auf der
Ladefläche 3 aufgestellt.
Es könnte
auch ein Schlepparm oder eine Winde mit Rollenführung vorgesehen sein, über welches
das Trägergestell
von hinten her auf das Fahrzeug aufziehbar ist. Nach erfolgreicher
Montage aller vorgesehenen Solarmodule 6 wird das entleerte
Trägergestell 5 entnommen
und durch ein neues gefülltes
Trägergestell
ersetzt.
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Das
Montagefahrzeug 1 verfügt über Vorschubeinrichtungen 7,
welche das Trägergestell 5 oder
die Solarmodule 6 in Richtung einer Bereitstellungsvorrichtung 8,
vorliegend fahrzeuglinksseitig dargestellt, vorschieben kann. Auf
diese Weise wird sichergestellt, dass bis zur vollständigen Entleerung des
Trägergestells 5 stets
ein Solarmodul 6 in einer montagebereiten Position zur Übernahme
durch die Bereitstellungsvorrichtung 8 herangeschoben ist.
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Die
Bereitstellungsvorrichtung 8 ist in ihrem unteren Bereich
an Drehpunkten 9, 10 angelenkt, welche ein Verschwenken
der Bereitstellungsvorrichtung 8 zu der den Solarmodulen 6 abgewandten
Seite und zum jeweils nächstgelegenen
Fahrzeugende hin ermöglichen.
Die Bereitstellungsvorrichtung 8 ist dabei durch zwei teleskopierbare
Stangenelemente gebildet, welche Gabelartig die ihnen zugewandte Fläche eines
Solarmoduls 6 (die untere Fläche) untergreifen. Die teleskopierbaren
Stangen der Bereitstellungsvorrichtung 8 sind mit Vakuumsaugern 31 ausgestattet
(in 2 gezeigt), welche durch Ansaugen mit dem bereitgestellten
Solarmodul 6 in Verbindung treten können, und über den Teleskopiervorgang
entlang der Strecke 11 das Solarmodul 6 über eine
Strecke von ca. 30 cm aus dem Trägergestell herausheben,
bevor ein Verschwenken um den Drehpunkt 10 beginnt.
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Das
erfindungsgemäße Montagefahrzeug verfügt des Weiteren über einen
Kran 15, welcher durch eine Vertikalsäule 34, einem Ausleger 16 sowie eine
an dem Ausleger angeordnete Handhabungsvorrichtung 17 gebildet
wird.
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Im
Montagebetrieb verfügt
die Handhabungsvorrichtung 17 als Werkzeug 19 ihrerseits über mindestens
vier Vakuumsauger 20 zur Handhabung eines Solarmoduls 6 verfügt.
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Das
Montagefahrzeug 1 verfügt
weiterhin auf seiner Unterseite über
ein Planierschild oder ein Stützrad 21,
welches zur Einebnung des Geländes oder
zur Abstützung
des Fahrzeugs bei Aufladung großer
Lasten von Solarmodulen 6 eingesetzt wird.
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Die
in der Einleitung beschriebenen Zuleitungen für Energie- bzw. Unterdruckversorgung an die entsprechenden
Stellen sind in vorliegender schematischer Skizze nicht gezeigt,
da sie im Wesentlichen in den einzelnen Fahrzeugbestandteilen innenliegend
ausgeführt
werden. Zur Übersichtlichkeit
wurden die außenliegend
geführten
Leitungen ebenfalls nicht dargestellt.
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2 zeigt
eine Heckansicht des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1, wobei
vorliegend zwei seitlich versetzte Stadien eines Montagevorgangs dargestellt
sind.
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Die
Solarmodule 6 werden zur Bereitstellung für eine Übernahme
an der Bereitstellungsvorrichtung durch die Vorschubelemente 7 kontinuierlich über die
Strecke 30 verschoben, sodass eine vollständige Entnahme
aller bereitgestellten Solarmodule aus dem Trägergestell 5 gewährleistet
ist. Die Entnahme der Solarmodule 6 aus dem Trägergestell 5 erfolgt
hierbei über
die Sauger 31, welche an der Bereitstellungsvorrichtung 8 angeordnet
sind. Die Sauger werden in einem senkrechten Zustand der Bereitstellungsvorrichtung 8 an
dem Solarmodul 6 kontaktiert, wonach die Teleskopsäulen der
Bereitstellungsvorrichtung 8 über die Strecke 11 angehoben
werden, und somit das Solarmodul 6 aus dem Trägergestell 5entnommen
wird.
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Zur
Bereitstellung des Solarmoduls 6 für die Übernahme durch die Handhabungsvorrichtung 17 und
das Werkzeug 19 wird die Bereitstellungsvorrichtung 8 um
einen Schwenkwinkel 32 um den Drehpunkt 9, 10 verkippt,
sodass das Solarmodul 6 nunmehr mit seiner Unterseite auf
den Saugern 31 aufliegt, und auf seiner Oberseite für die Handhabungsvorrichtung 17 und
die daran angeordneten Sauger 20 zugänglich ist.
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Die
Handhabungsvorrichtung 17 wird am Kran 15, entlang
des Kranauslegers 16, wobei ergänzend oder alternativ auch
ein Teleskopausleger vorgesehen sein kann, pendelnd aufgehängt. Die
Aufhängung 18,
an welcher die als Teleskopstange ausgebildete Handhabungsvorrichtung 17 befestigt
ist, dient als Hebe- und Senkvorrichtung für das Werkzeug 19.
Diese kann in Form einer hydraulischen Vorrichtung oder eines Seilzugmechanismus
ausgebildet sein, um die gewünschte
Hubhöhe
verfahrbar zu machen. Zwischen der Vertikalsäule 34 und dem Ausleger 16 befindet
sich ein Drehgelenk 35, welches ein Verschwenken des Auslegers
relativ zum Fahrzeug, insbesondere zur Ladefläche, ermöglicht.
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Die
Handhabungsvorrichtung 17 entnimmt das Solarmodul 6 von
der Bereitstellungsvorrichtung 8, wonach die Sauger 31 an
den Teleskopstangen der Bereitstellungsvorrichtung zum jeweils nächstgelegenen
Fahrzeugende hin gerichtet unterhalb des Solarmoduls 6 herausgeschwenkt
werden, sodass sie seitlich am Solarmodul 6 vorbei zurück in die
Ausgangsposition schwenken können,
und für
die Aufnahme eines weiteren Solarmoduls 6 bereitstehen.
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Die
Handhabungsvorrichtung 17 in Richtung eines Montagegestells 40 durch
einen Zylinder 60 ausgeschwenkt, wonach das Solarmodul 6 über eine entsprechende
Absenkung der Handhabungsvorrichtung 17 an der Montageposition
platziert und montiert wird. Nach abgeschlossenem Montagevorgang
werden die Vakuumsauger 20 vom Solarmodul 6 gelöst, angehoben
und für
die Übernahme
eines erneut bereitgestellten Solarmoduls in Position gebracht.
Das erfindungsgemäße Montagefahrzeug
kann dabei entlang seiner Fahrtrichtung zum nächsten freien Montageplatz
des Montagegestells 40 verfahren werden.
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Für Arbeiten
in unwegsamem oder schrägem
Gelände
weist das erfindungsgemäße Montagefahrzeug 1 einen
Hangausgleich 50 auf, welcher über einen Zylinder 51 die
Ladefläche 3 oder
die gesamte Anordnung von Ladefläche 3,
Kran 15 und Bereitstellungsvorrichtung 8 um einen
Ausgleichswinkel 53 verschwenken kann, sodass das Fahrzeug
beispielsweise auf einem schrägen
Untergrund verfahren werden kann, ohne dass die Bereitstellung und
Montage von Solarmodulen unter Berücksichtigung des entsprechenden
Untergrundwinkels erfolgen muss.
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3 zeigt
ein erfindungsgemäßes Fahrzeug
mit angesetztem Wartungswerkzeug 80 an der Handhabungsvorrichtung 17.
Das Wartungswerkzeug 80 kann in seinem Winkel über die
Verschwenkung der Handhabungsvorrichtung 17 am Pendelgelenk 18 über den
Zylinder 60 in einen zur Solarmodulebene parallelen Winkel
gebracht werden.
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Die
Wartungsvorrichtung umfasst wahlweise Wasserdüsen 81 oder Druckluftdüsen, welche
Verunreinigungen von der Modulfläche
waschen oder blasen. Auch Bürsten
oder Wischeinrichtungen sind denkbar. Die Wartungsvorrichtung verfügt vorzugsweise über Rollen 82,
um auf dem Modul geführt
zu werden. Zur flexibleren Handhabung kann die Wartungsvorrichtung
an einem Anlenkpunkt 83 drehbar aufgehängt sein, und über die
teleskopierbare Handhabungsvorrichtung gefedert über das Modul geführt werden.
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Die
Erfindung ist vorliegend jedoch nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele
beschränkt,
insbesondere sind in den Ausführungsbeispielen
aufgrund der Übersichtlichkeit
keine Leitungsführungen für Energie-
bzw. Unterdruckleitungen dargestellt. Die Erfindung umfasst vielmehr
all diejenigen Ausgestaltungen, welche von der erfindungsgemäßen Idee Gebrauch
machen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Montagefahrzeug
- 2
- Führerhaus
- 3
- Ladefläche
- 4
- Antrieb
- 5
- Trägergestell
- 6
- Solarmodul
- 7
- Vorschubeinrichtung
- 8
- Bereitstellungsvorrichtung
- 9
- Drehpunkt
- 10
- Drehpunkt
- 11
- Strecke
- 15
- Kran
- 16
- Ausleger
- 17
- Handhabungsvorrichtung
- 18
- Aufhängung
- 19
- Werkzeug
- 20
- Vakuumsauger
- 21
- Planierschild
- 30
- Strecke
- 31
- Sauger
- 32
- Schwenkwinkel
- 34
- Vertikalsäule
- 35
- Drehgelenk
- 40
- Montagegestell
- 50
- Hangausgleich
- 51
- Zylinder
- 53
- Ausgleichswinkel
- 60
- Zylinder
- 80
- Wartungswerkzeug
- 81
- Wasserdüsen/Druckluftdüsen
- 82
- Rollen
- 83
- Anlenkpunkt