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Die Erfindung betrifft die Identifikation eines Objektes mit der Zuordnung zu einem bekannten Produkt.
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Fällt bei einer beliebigen Situation irgendein Objekt besonders auf, so erweckt dies das Interesse des Beobachters. Dies kann beispielsweise eine Vase in einem Restaurant, eine Lampe in einem Hotel oder ein Dekorobjekt in einer Wohnung von Bekannten sein. Ist ein solches Objekt erst entdeckt, wächst das Interesse für Details, die in Verbindung mit diesem Objekt stehen. Hier sind z. B. zu nennen: Hersteller, Preis oder möglicher Händler. Wenn man den Besitzer eruieren kann, so ist mit etwas Glück eine relativ genaue Information über das Objekt ermittelbar. Ist der Besitzer jedoch nicht herauszufinden oder hat dieser keine Informationen darüber, so bleibt ein eventueller Erwerb eines derartigen Objektes unmöglich.
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In Supermärkten kann sich für Kunden ein Problem ergeben, falls Produkte unzureichende Angaben auf der Verpackung aufweisen. Um mehr über das Produkt in Erfahrung zu bringen, kann bereits heute mittels mobiler Geräte anhand von Barcodes, Stichwortsuche etc. im Internet weitere Information über ein Produkt eingeholt werden.
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Im Wesentlichen kann eine bekannte Produktidentifikation mittels folgender Maßnahmen oder Einrichtungen erfolgen:
- – eine Produkt-ID wird mittels eines Barcodes, der zwei- oder dreidimensional aufgebaut sein kann, an dem Objekt angebracht,
- – eine Produkt-ID wird in einem RFID(Radio Frequency-ID)-Tag gespeichert, der am Objekt angebracht ist,
- – mittels einer Stichwortsuche in einer entsprechenden Produktdatenbank wird die Produktsuche durchgeführt.
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Somit sind in der Regel zwischengeschaltete Datenspeicher mit Produktdaten, wie Barcodes, im Einsatz, wodurch zusätzliche Kosten entstehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Identifikation von Objekten durch die Zuordnung zu bekannten Produkten wesentlich zu vereinfachen.
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Die Lösung dieser Aufgabe geschieht durch die Merkmalskombination des unabhängig formulierten Patentanspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Merkmalskombinationen der entsprechenden Unteransprüche.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine Produkt-Identifikation visuell vorgenommen werden kann. Der Unterschied zu bisherigen Systemen liegt darin, dass beispielsweise ein optisch auszulesender Barcode oder eine Funkidentifikation durch den Einsatz von RFID-Tags als Hilfsmittel, entfällt. Weiterhin wird eine Produktsuche mittels Suchwörter vor Ort in einer Produktdatenbank umgangen. Die visuelle Produktidentifikation vereinfacht die Informationssuche dahingehend, dass man lediglich Bild- oder Videodaten eines Objektes mit einer Digitalkamera oder Digitalkamera mobil erzeugt und damit das Produkt eindeutig identifizieren kann. Dies geschieht durch den Einsatz einer Produkterkennungseinheit bestehend aus einer Produktmustererkennungseinheit und einer Produkterkennungsdatenbank.
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Um zusätzliche Informationen zu einem bestimmten Produkt anzeigen zu lassen, kann in vorteilhafter Weise ein externes Informationssystem abgefragt werden.
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Zur vorteilhaften Handhabung von Bild- oder Videodaten und zurück übermittelter Produktdaten kann ein so genannter PDA/'personeller digitaler Assistent' zwischengeschaltet werden. Dies hat den Vorteil, dass eine für ein mobiles, elektronisches Gerät relativ große Anzeige vorhanden ist.
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Zur Organisation der Datenübertragung zwischen Benutzereinheit und Produkterkennungseinheit wird eine Produktidentifikationsschnittstelle verwendet. Die eingehenden Daten werden von der Benutzereinheit, insbesondere von der Anwender-Software übermittelt, und ausgehende Daten werden an die Produkterkennungseinheit und an das externe Informationssystem übertragen. Die Daten eines erkannten Objektes werden, entsprechend der Daten des Produktes, welches zugeordnet werden konnte, von der Produkterkennungseinheit auf die Produktidentifikations-Schnittstelle zurückgeführt. Gleiches gilt für Daten, die vom externen Informationssystem geliefert werden, wobei beide Datenströme zumindest durch die Produktidentifikations-Schnittstelle durchgeleitet werden in Richtung auf die Anwender-Software.
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Zur Datenausgabe entweder an einen Benutzer oder an externe Programme sind in vorteilhafter Weise entsprechende Schnittstellen vorhanden.
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Besondere Hinweise für den Benutzer einer Benutzereinheit können auch Informationen über ein Produkt wie Warnhinweise sein, wie beispielsweise die Warnung vor Plagiaten.
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Ein vorteilhafter Service wird angeboten, indem produktbezogene Kommentare von der Benutzereinheit bzw. vom Endverbraucher beispielsweise an Hersteller oder Lieferanten von Produkten versandt werden können.
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Im Folgenden werden anhand von schematischen Zeichnungen die begleitenden die Erfindung nicht einschränkenden Figuren als Ausführungsbeispiele beschrieben.
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1 zeigt eine Grafik, die den Ablauf einer visuellen Identifikation wiedergibt.
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2 zeigt eine Darstellung entsprechend 1, wobei reale Objekte dargestellt sind und als Benutzereinheit ein Mobiltelefon eingesetzt wird,
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3 zeigt eine Darstellung entsprechend 1, wobei reale Objekte dargestellt sind und die Benutzereinheit geteilt ist, in eine Digitalkamera und einen PDA/Persönlicher Digitaler Assistent.
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Die visuelle Produktidentifikation kann beispielsweise in Supermärkten eingesetzt werden. Ein anderer Anwendungsfall ist der Industriebereich, wobei beispielsweise beim Zusammenbau von Industrieteilen oder auch bei medizinischen Anlagen die eindeutige Identifikation von einzelnen Bauteilen gewünscht wird. Weiterhin kann auf Messeständen die automatische Anforderung von Produktinformationen durchgeführt werden.
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Mit der visuellen Produktidentifikation können regelmäßig konkrete Informationen zum Objekt erhalten werden. Das Objekt wird in einfacher Weise über ein Foto bzw. über ein Video, welches in spezieller Weise mit einer Handykamera aufgenommen ist, identifiziert. Dies geschieht, indem über das Foto mittels einer Produktidentifikation eine Produkt-ID herausgesucht wird, mit der die weitere Information hinsichtlich Hersteller, Preis oder Händler zu finden ist.
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Die Erkennung eines Objektes als ein bestimmtes bekanntes Produkt erfolgt über ein aufgenommenes Foto oder Video des Objektes. Dieses Medium wird mittels einer Mustererkennungseinheit 6 in Verbindung mit einer Produkterkennungsdatenbank 11 abgeglichen. Das Objekt 1 wird als ein bestimmtes Produkt identifiziert. Das erkannte Objekt wird entweder sofort an die Benutzereinheit übergeben oder es erfolgt optional eine Abfrage an ein externes Informationssystem 7 um weitere Informationen über das Produkt zu erhalten.
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Die wesentlichen einzusetzenden Komponenten zur Durchführung eines Verfahrens zur Identifikation eines Objektes sind zum einen die Benutzereinheit 10, die Produkterkennungseinheit 5 und die externen Informationssysteme 7. Die Benutzereinheit 10 ist im Prinzip ein Endgerät eines Benutzers. Die Produkterkennungseinheit 5 übernimmt die visuelle Erkennung des Objektes 1 mit Hilfe einer Mustererkennungseinheit 6 und einer Produkterkennungsdatenbank 11. Diese Datenbank wird anfangs mit Hilfe von Produktfotos befüllt und mit der Produkt-ID verknüpft.
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Die Anwendung an externe Informationssysteme 7 ermöglicht den Zugriff auf weitere Informationen zum Produkt. Dabei kann es sich bereits um verfügbare Informationssysteme, wie beispielsweise die Produktdatenbank des Herstellers oder auch extra dafür entwickelte Systeme handeln. Weiterhin kann ein Käufer eines Produktes zu diesem Produkt seine Meinung oder Erfahrung durch einen bestimmten Service übermitteln.
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Zu 2 ist insbesondere anzumerken: Die Kamera 2 nimmt ein Foto, Video oder sonstiges visuelles Medium vom zu erkennenden Objekt 1 auf. Die Kamera ist insbesondere ein optoelektronischer Wandler, in der optische Signale in elektrische bzw. elektronische Bilddaten überführt. Foto oder Videodaten stellen spezielle Datenformen dar. Diese aufgenommenen Daten werden von der Anwendersoftware 3 an die Produktidentifikationsschnittstelle 4 übergeben. Diese Schnittstelle übermittelt das Video an die Produkterkennungseinheit 5 bestehend aus einer Mustererkennungseinheit 6, die das Objekt 1 erkennt, wobei anschließend mit einer Produkterkennungsdatenbank 11 die Daten abgeglichen werden.
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Das Ergebnis wird wieder zurück an die Produktidentifikationsschnittstelle 4 übermittelt. Diese kann das Ergebnis direkt an die Anwendersoftware 3 zurückgeben. Alternativ können die Daten des erkannten Objektes bzw. des Produktes zusätzlich mit externen Informationssystemen 7 abgeglichen werden. Daraus können weitere Informationen über das erkannte Produkt aus dem entsprechenden Datenbestand herausgeholt und an die Anwendersoftware 3 weitergeleitet werden. Die Anwendersoftware gibt die ermittelte Produkt-ID-Information in geeigneter Weise an den Benutzer über die Benutzerschnittstelle 8 aus bzw. gibt es über die Schnittstelle 9 an externe Programme weiter zur Verarbeitung.
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Die Benutzereinheit 10 kann aus einem oder mehreren Geräten bestehen. Es kann sich daher um ein Mobiltelefon mit integrierter Kamera handeln, wobei ein Internetzugriff vorteilhaft ist. Alternativ können jedoch die Aufgaben auch auf einzelne Geräte aufgeteilt werden. So ist zum Beispiel ein Fotoapparat für die Aufnahme des Bildes bzw. Videos vorhanden. Die Anwendersoftware 3 ist beispielsweise auf einem Laptop installiert und bekommt das Medium über eine Kabel- oder Funkverbindung zugespielt. Als Funkverbindung kann beispielsweise eine Kurzfunkstrecke verwendet werden, wie Bluetooth oder Wifi. Die Produktidentifikationsschnittstelle bzw. die Produkterkennungseinheit 5 inklusive der Produkterkennungsdatenbank 11 kann sowohl als eigenständiger Server implementiert oder in die Benutzereinheit integriert werden.
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Findet die visuelle Erkennung über ein Video oder einen Video-Stream statt, so können auch mehrere Produkte auf einmal d. h. gleichzeitig bzw. kontinuierlich identifiziert werden.
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Wesentlich ist, dass die Identifikation von Objekten direkt visuell erfolgt, d. h. ohne dass das Objekt mit visuellen Hilfsmitteln, wie beispielsweise Barcode, ausgestattet werden muss. Es wird lediglich durch das eigene Aussehen identifiziert.
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Vorteile des Verfahrens sind somit, dass keine Produkt-ID am Produkt vorhanden sein muss. Die Suche nach einer Produkt-ID entfällt. Das Produkt kann auch bei Verlust und Abdeckung der Produkt-ID identifiziert werden. Beispielsweise gelingt auch die Identifikation durch eine Glasscheibe hindurch.
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Die Identifikation kann mittels weit verbreiteter Endgeräte wie beispielsweise einem Mobiltelefon durchgeführt werden und erfordert kein neues Gerät. Der Benutzer kann damit sofort erkennen, um welches Produkt es sich handeln muss und kann sich weitere Informationen zu dem Produkt übermitteln lassen.
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Benutzerinteraktionen können minimiert werden. Insbesondere können jedoch Warnungen vor beispielsweise Plagiaten dann ausgegeben werden, wenn sofort erkennbar ist, dass durch eine hohe Übereinstimmung mit einem bekannten Produkt, aber nicht ausreichend zur Identifikation des Produktes, der Benutzer vor einer illegalen Kopie des Produktes kann.
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Die in 2 gewählte Darstellung zeigt von links nach rechts zu identifizierende Objekte 1, wie beispielsweise einen Fön, einen Datenstick, ein Computerteil oder eine DVD-Hülle. Mittig ist ein Mobiltelefon dargestellt, welches eine Kamera 2 integriert hat. Im rechten Teil der 2 sind schematisch dargestellt die Produktidentifikationsschnittstelle 4, sowie die Produkterkennungseinheit 5 und eine oder mehrere externe Informationssysteme 7. Die Produkterkennungseinheit 5 besteht aus der Mustererkennungseinheit 6 und der Produkterkennungsdatenbank 11.
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Die mit Pfeilen gekennzeichneten Datenströme betreffen ausgehend von den Objekten 1 die opto-elektronische Bild bzw. Videoaufnahme mit anschließender Übertragung an die Produktidentifikationsschnittstelle 4. Die Produkterkennungseinheit 5 erhält die elektronischen Bilddaten und erkennt das gezeigte Objekt, wobei eine Zuordnung zu einem bekannten Produkt durchgeführt wird. Die Produkterkennungseinheit 5 kann weitere zum Produkt zugehörige Informationen von einem externen Informationssystem 7 anfordern. Das erhaltene Ergebnis wird an die Benutzereinheit 10 bzw. an das Mobiltelefon übertragen und angezeigt.
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Das Ausführungsbeispiel entsprechend 3 geht von einem unveränderten Fundus von Objekten 1, wie in 2, aus. Die Aufnahme geschieht durch eine Digitalkamera 2, die nach opto/elektronischer Wandlung die Bild- oder Videodaten an einen PDA 13 überträgt, welcher die Daten weiterhin an die Produkterkennungseinheit 5 übermittelt. Die Produkterkennungseinheit 5 erkennt anhand der Bild- oder Videodaten das darin dargestellte Produkt. Auch hier können weitere Informationen aus externen Informationssystemen 7 angefordert werden. Das Ergebnis wird an den PDA übertragen und dem Benutzer angezeigt.