DE102009045432A1 - Drehratensensor und Verfahren zum Betrieb eines Drehratensensors - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Drehratensensor mit einem eine Haupterstreckungsebene aufweisendem Substrat und einem relativ zum Substrat beweglichen Coriolis-Element vorgeschlagen, wobei der Drehratensensor Anregungsmittel zur Anregung einer Antriebsschwingung des Coriolis-Elements entlang einer zur Haupterstreckungsebene parallelen ersten Richtung aufweist und wobei der Drehratensensor Detektionsmittel zur Detektion einer Coriolis-Auslenkung des Coriolis-Elements entlang einer zur Haupterstreckungsebene senkrechten dritten Richtung aufweist und wobei ferner der Drehratensensor eine Quadraturkompensationsstruktur aufweist, welche sowohl eine Kammelektrodenstruktur, als auch eine Plattenkondensatorstruktur umfasst.
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung geht aus von einem Drehratensensor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Solche Verfahren sind allgemein bekannt. Beispielsweise ist aus der Druckschrift
WO 03/058 167 A1 - Offenbarung der Erfindung
- Der erfindungsgemäße Drehratensensor und das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb eines Drehratensensors gemäß den nebengeordneten Ansprüchen haben gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil, dass die Quadraturkompensationsstruktur eine Quadraturkompensationskraft auf das Coriolis-Element erzeugt, welche einerseits eine Kompensation der ungewünschten Quadraturstörgrößen bewirkt und andererseits keine oder nur eine deutlich verringerte Arbeitspunktabhängigkeit entlang der dritten Richtung (d. h. in Kraftrichtung bzw. in Detektionsrichtung) aufweist. In vorteilhafter Weise wird dadurch die Vibrationsempfindlichkeit des Drehratensensors gegenüber dem Stand der Technik erheblich gesteigert. Darüberhinaus wird die Resonanzfrequenz des Drehratensensors entlang der dritten Richtung nicht oder nur unwesentlich durch die Quadraturkompensation beeinflusst. Diese Vorteile werden dadurch erreicht, dass die Quadraturkompensation sowohl die Kammelektrodenstruktur, als auch die Plattenkondensatorstruktur aufweist. Die Kammelektrodenstruktur erzeugt dabei eine erste Kompensationskraft und die Plattenkondensatorstruktur eine zweite Kompensationskraft jeweils auf das Coriolis-Element entlang der dritten Richtung (im Folgenden auch als Detektionsrichtung bezeichnet), wobei die Quadraturkompensationskraft im Wesentlichen die Summe aus erster und zweiten Kompensationskraft umfasst. Die erste und die zweite Kompensationskraft sind jeweils einerseits von der Lage des Coriolis-Elements entlang der ersten Richtung (im Folgenden auch als Antriebsrichtung bezeichnet), als auch von der Lage des Coriolis-Elements entlang der Detektionsrichtung (Arbeitspunktabhängigkeit) abhängig. Aufgrund der physikalischen Eigenschaften einer Kammelektrodenstruktur ist die Änderung der ersten Kompensationskraft mit zunehmender Auslenkung des Coriolis-Elements entlang der Detektionsrichtung (vom Substrat weggerichtet) negativ, während aufgrund der physikalischen Eigenschaften einer Plattenkondensatorstruktur die Änderung der zweiten Kompensationskraft mit zunehmender Auslenkung des Coriolis-Elements entlang der Detektionsrichtung (vom Substrat weggerichtet) positiv ist (siehe beispielsweise
3 ). In vorteilhafter Weise kompensiert die Änderung der ersten Kompensationskraft dabei zumindest teilweise die Änderung der zweiten Kompensationskraft und/oder kompensiert die Änderung der zweiten Kompensationskraft dabei zumindest teilweise die Änderung der ersten Kompensationskraft, so dass in Summe eine Quadraturkompensationskraft erzeugt wird, welche keine oder nur eine deutlich verringerte Abhängigkeit von der Auslenkung des Coriolis-Elements entlang der Detektionsrichtung und somit vom Arbeitspunkt des Coriolis-Elements entlang der Detektionsrichtung aufweist. Der Drehratensensor umfasst vorzugsweise einen mikromechanischen Drehratensensor, welcher zur Messung von Drehraten „in-plane” (Drehachse der Drehrate parallel zu einer Haupterstreckungsebene des Substrats) und/oder „out-of-plane” (Drehachse der Drehrate senkrecht zur Haupterstreckungsebene) vorgesehen ist. Das Substrat umfasst insbesondere ein Halbleitersubstrat, wie beispielsweise Silizium. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, sowie der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen entnehmbar. - Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Plattenkondensatorstruktur eine zu einer Haupterstreckungsebene des Substrats im Wesentlichen parallele Flächenelektrode umfasst, welche am Substrat befestigt ist und welche senkrecht zur dritten Richtung vorzugsweise zumindest teilweise zwischen dem Coriolis-Element und dem Substrat angeordnet ist. In vorteilhafter Weise ist die Flächenelektrode geeignet, basierend auf elektrostatischer Wechselwirkung eine zweite Kompensationskraft auf das Coriolis-Element senkrecht zur Haupterstreckungsebene in Richtung des Substrats und insbesondere parallel zur dritten Richtung zu erzeugen. Der Betrag der zweiten Kompensationskraft steigt mit zunehmender negativer Auslenkung des Coriolis-Elements aus der Ausgangslage in Richtung Substrat entlang der dritten Richtung Z.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Kammelektrodenstruktur erste Fingerelektroden und parallel zur ersten Richtung in die ersten Fingerelektroden eingreifende zweite Fingerelektroden umfasst, wobei die ersten Fingerelektroden vorzugsweise am Substrat befestigt sind und wobei die zweiten Fingerelektroden vorzugsweise am Coriolis-Element befestigt sind. In vorteilhafter Weise ist die Kammstruktur geeignet eine erste Kompensationskraft auf das Coriolis-Element senkrecht zur Haupterstreckungsebene in Richtung des Substrats und insbesondere entlang der dritten Richtung zu erzeugen. Diese erste Kompensationskraft wird üblicherweise als Levitationskraft bezeichnet und entsteht durch eine asymmetrische Feldverteilung ober- und unterhalb der Fingerelektroden. Der Raum auf der dem Substrat abgewandten Seite der ersten und zweiten Fingerelektroden ist nicht durch das Substrat begrenzt, so dass sich die Streufelder auf dieser Seite mehr ausdehnen. Damit ergibt sich als resultierende Kraft die erste Kompensationskraft, welche parallel zur dritten Richtung vom Substrat weggerichtet ist. Die erste und die zweite Kompensationskraft sind somit diametral entgegengesetzt, so dass sie sich teilweise kompensieren. Die Beträge der ersten und zweiten Kompensationskraft sind jedoch unterschiedlich, so dass dennoch eine resultierende Quadraturkompensationskraft in Richtung Substrat erzeugt wird. Die zweite Kompensationskraft sinkt mit zunehmender negativer Auslenkung des Coriolis-Elements aus der Ausgangslage in Richtung Substrat entlang der dritten Richtung Z. Da die Vorzeichen der ersten und zweiten Kompensationskräfte invers zueinander sind, sind auch die Änderung der ersten Kompensationskraft und die Änderung der zweiten Kompensationskraft in Abhängigkeit der Auslenkung entlang der dritten Richtung zueinander entgegengesetzt, so dass sich die Summe dieser Änderungen zumindest teilweise gegenseitig kompensieren. In vorteilhafter Weise wird somit eine Quadraturkompensationskraft erzeugt, welche keine oder nur eine schwache Abhängigkeit von der Auslenkung des Coriolis-Elements entlang der dritten Richtung aufweist.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die ersten Fingerelektroden elektrisch leitfähig mit der Flächenelektrode verbunden sind. In vorteilhafter Weise wird somit die elektrische Kontaktierung, sowie die Ansteuerung der Quadraturkompensationsstruktur deutlich vereinfacht. Das Verhältnis zwischen erster und zweiter Kompensationskraft wird dabei vorzugsweise über das Design der Plattenkondensatorstruktur relativ zur Kammelektrodenstruktur festgelegt.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Drehratensensor eine weitere Quadraturkompensationsstruktur aufweist, welche eine weitere Kammelektrodenstruktur und eine weitere Plattenkondensatorstruktur umfasst, wobei die weitere Plattenkondensatorstruktur bevorzugt eine zur Haupterstreckungsebene im Wesentlichen parallele weitere Flächenelektrode umfasst und wobei die weitere Kammelektrodenstruktur bevorzugt am Substrat befestigte weitere erste Fingerelektroden und am Coriolis-Element befestigte und parallel zur ersten Richtung in die ersten Fingerelektroden eingreifende weitere zweite Fingerelektroden umfasst. In vorteilhafter Weise wird eine Kompensation von sich senkrecht zur dritten Richtung erstreckenden Kraftkomponenten erzielt, welche durch die Quadraturkompensationsstruktur erzeugt wird.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Quadraturkompensationsstruktur und die weitere Quadraturkompensationsstruktur bezüglich einer sowohl zur Haupterstreckungsebene, als auch zur ersten Richtung senkrechten Spiegelebene spiegelsymmetrisch ausgebildet sind, so dass Kräfte der Kammelektrodenstruktur entlang der ersten Richtung von der weiteren Kammelektrodenstruktur derart kompensierbar sind, dass entlang der ersten Richtung keine resultierenden Kraftkomponenten auf das Coriolis-Element erzeugt werden. Die Antriebschwingung wird somit vorteilhafterweise von den Quadraturkompensationsstrukturen nicht beeinflusst.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Coriolis-Element senkrecht zur Haupterstreckungsebene eine Aussparung aufweist, in welcher die Kammelektrodenstruktur und/oder die weitere Kammelektrodenstruktur angeordnet sind. Besonders vorteilhaft wird somit einerseits eine vergleichsweise bauraumkompakte Anordnung des Drehratensensors ermöglicht und andererseits sind die Anregungsmittel in bekannter Weise an den Außenseiten des Coriolis-Elements anzuordnen.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Quadraturkompensationsstruktur und die weitere Quadraturkompensationsstruktur derart ausgebildet sind, dass die Quadraturkompensationskraft abhängig von der Antriebschwingung ist und/oder dass die Quadraturkompensationskraft im Wesentlichen unabhängig von der Coriolis-Auslenkung ist. In vorteilhafter Weise wird durch eine geeignete Dimensionierung der Plattenkondensatorstruktur und der Kammelektrodenstruktur eine Quadraturkompensationskraft erzielt, welche im Arbeitspunkt lediglich von einer antriebsbedingten Auslenkung des Coriolis-Elements entlang der ersten Richtung (Antriebsrichtung) und nicht oder nur unwesentlich von der Auslenkung des Coriolis-Elements entlang der dritten Richtung (Detektionsrichtung) abhängt.
- Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Betrieb eines Drehratensensors, wobei in einem ersten Betriebsschritt die Antriebsschwingung des Coriolis-Elements entlang der ersten Richtung angeregt wird und in einem zweiten Betriebsschritt von der Quadraturkompensationsstruktur eine Quadraturkompensationskraft entlang der dritten Richtung auf das Coriolis-Element derart erzeugt wird, dass eine Änderung einer von der Kammelektrodenstruktur erzeugten ersten Kompensationskraft in Abhängigkeit der Coriolis-Auslenkung von einer Änderung einer von der Plattenkondensatorstruktur erzeugten zweiten Kompensationskraft in Abhängigkeit der Coriolis-Auslenkung zumindest teilweise kompensiert wird. In vorteilhafter Weise wird somit, wie oben bereits detailiert ausgeführt wird, eine Quadraturkompensationskraft erzeugt, welche im Arbeitspunkt keine oder nur eine unwesentliche Abhängigkeit von der Auslenkung des Coriolis-Elements entlang der dritten Richtung aufweist. In vorteilhafter Weise wird somit im Vergleich zum Stand der Technik die Vibrationsempfindlichkeit. Die Quadraturkompensationskraft aufgetragen gegen die Coriolis-Auslenkung weist im Arbeitspunkt, d. h. in der Ausgangslage vorzugsweise ein Maximum auf, so dass die Vibrationsempfindlichkeit im Arbeitspunkt deutlich reduziert wird.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Quadraturkompensationskraft auf das Coriolis-Element derart erzeugt wird, dass die Quadraturkompensationskraft abhängig von der Antriebschwingung ist und/oder dass die Quadraturkompensationskraft im Wesentlichen unabhängig von der Coriolis-Auslenkung ist.
- Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Es zeigen
-
1 eine schematische Perspektivansicht einer Quadraturkompensationsstruktur eines Drehratensensors gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, -
2 eine schematische Aufsicht eines Teilbereichs eines Drehratensensors gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, -
3 einen schematischer Verlaufs einer Quadraturkompensationskraft eines Drehratensensors gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und -
4a ,4b ,5a ,5b ,6a und6b schematische Ansichten verschiedener Kompensationskräfte eines Drehratensensors gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. - Ausführungsform der Erfindung
- In
1 ist eine schematische Perspektivansicht einer Quadraturkompensationsstruktur eines Drehratensensors1 gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt, wobei der Drehratensensor1 ein Substrat2 mit einer Haupterstreckungsebene100 und ein relativ zum Substrat bewegliches Coriolis-Element3 aufweist. Das Coriolis-Element3 wird mittels nicht abgebildeter Anregungsmittel relativ zum Substrat2 zu einer Antriebsschwingung entlang einer ersten Richtung X parallel zur Haupterstreckungsebene100 angeregt. Bei der Anwesenheit einer Drehrate um eine Drehachse parallel zu einer zur ersten Richtung X senkrechten zweiten Richtung Y parallel zur Haupterstreckungsebene100 erfährt das Coriolis-Element3 eine Corioliskraft parallel zu einer dritten Richtung Z senkrecht zur Haupterstreckungsebene100 , welche eine mittels nicht abgebildeter Detektionsmittel detektierbare Coriolis-Auslenkung des Coriolis-Elements3 entlang der dritten Richtung Z bewirkt. In der1 ist das Coriolis-Element3 in seiner Ausgangslage110 (auch Gleichgewichtslage genannt) dargestellt. Die nicht abgebildete Coriolis-Auslenkung umfasst eine positive Auslenkung des Coriolis-Elements3 aus der Ausgangslage110 , welche von dem Substrat2 weg gerichtet ist, oder eine negative Auslenkung des Coriolis-Elements aus der Ausgangslage110 , welche zum Substrat2 hin gerichtet ist. Der Coriolis-Auslenkung ist eine Quadraturstörgröße90 entlang der dritten Richtung Z überlagert, welche aus fertigungsbedingten Imperfektionen des Drehratensensors1 resultiert. Zur Kompensation dieser Quadraturstörgröße90 weist der Drehratensensor1 eine Quadraturkompensationsstruktur6 auf. Die Quadraturkompensationsstruktur6 umfasst eine Kammelektrodenstruktur60 , welche sich parallel zur ersten Richtung X erstreckende erste und zweite Fingerelektroden63 ,64 umfasst. Die ersten Fingerelektroden63 sind am Substrat2 und die zweiten Fingerelektroden64 am Coriolis-Element3 verankert. Die ersten Fingerelektroden63 greifen ferner zwischen die zweiten Fingerelektroden64 entlang der ersten Richtung X derart ein, dass die ersten und zweiten Fingerelektroden63 ,64 sich teilweise entlang der zweiten Richtung Y gegenseitig überlappen. Eine Potentialdifferenz zwischen den ersten und zweiten Fingerelektroden63 ,63 bewirkt eine auf das Coriolis-Element3 wirkende, von dem Substrat2 weg gerichtete und auch als Levitationskraft bezeichnete erste Kompensationskraft80 entlang der dritten Richtung Z. Die erste Kompensationskraft ist der Quadraturstörgröße90 überlagert und vergrößert sich mit zunehmender positiver Coriolis-Auslenkung. Die Quadraturkompensationsstruktur6 umfasst darüberhinaus eine Plattenkondensatorstruktur61 , welche eine entlang der dritten Richtung Z zwischen dem Substrat2 und dem Coriolis-Element3 angeordnete und mit dem Substrat2 fest verbundene Flächenelektrode62 aufweist. Eine Potentialdifferenz zwischen der Flächenelektrode62 und einem als Gegenelektrode62' fungierenden Teilbereich des Coriolis-Elements3 bewirkt eine zweite Kompensationskraft81 , welche parallel zur ersten Kompensationskraft80 parallel zur dritten Richtung Z zum Substrat2 hin gerichtet ist. Die zweite Kompensationskraft81 ist der Quadraturstörgröße90 entgegengesetzt und überkompensiert die Quadraturstörgröße90 . Ähnlich wie die erste Kompensationskraft80 verringert sich auch die zweite Kompensationskraft81 mit zunehmender vom Substrat2 weggerichteter Coriolis-Auslenkung, jedoch im Vergleich zur ersten Kompensationskraft80 in die entgegengesetzte Richtung. Die Summe aus erster und zweiter Kompensationskraft80 ,81 wird als Quadraturkompensationskraft82 bezeichnet. Die Kammelektrodenstruktur60 und die Plattenkondensatorstruktur61 werden nun derart dimensioniert, dass in der Ausgangslage (d. h. im Arbeitspunkt des Coriolis-Elements3 ) die Quadraturkompensationskraft82 eine Kompensation der Quadraturstörgröße90 bewirkt wirdund gleichzeitig im Wesentlichen unabhängig von der Coriolis-Auslenkung istEine derartige Eistellung der Quadraturkompensationsgröße82 erfolgt beispielsweise über die Anzahl und/oder die Breite der ersten und zweiten Fingerelektroden63 ,64 , über den Abstand und/oder die Überlappungsfläche zwischen den ersten und zweiten Fingerelektroden63 ,64 , über den Abstand und/oder die Überlappungsfläche zwischen der Gegenelektrode62' und der Flächenelektrode62 und dergleichen. Optional ist denkbar, die Quadraturkompensationskraft82 über die an die ersten Fingerelektroden63 und die Flächenelektrode62 angelegte Spannung zu steuern, wobei die erste Fingerelektrode63 und die Flächenelektrode62 vorzugsweise gemeinsam oder separat beschaltet werden. - In
2 ist eine schematische Aufsicht eines Teilbereichs eines Drehratensensors1 gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt, wobei das Coriolis-Element3 eine Aussparung8 aufweist, in welcher die in1 illustrierte Quadraturkompensationsstruktur6 und ferner eine baugleiche weitere Quadraturkompensationsstruktur6 angeordnet ist. Die weitere Quadraturkompensationsstruktur6' ist gegenüber einer sowohl zur Haupterstreckungsebene100 , als auch zur ersten Richtung X senkrechten Spiegelebene101 , welche die Aussparung8 mittig durchläuft, spiegelsymmetrisch ausgebildet, so dass von der Fingerelektrodenstruktur60 und einer weiteren Fingerelektrodenstruktur60' der weiteren Quadraturkompensationsstruktur6' ausgehende Kräfte parallel zur Haupterstreckungsebene100 sich gegenseitig kompensieren. Die Quadraturkompensationsstruktur6 und die weitere Quadraturkompensationsstruktur6' werden zum Ausgleich von fertigungsbedingten Toleranzen vorzugsweise getrennt beschaltet. - In
3 ist ein schematischer Verlaufs einer Quadraturkompensationskraft90 eines Drehratensensors1 gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt, wobei in3 ein Diagramm102 dargestellt ist, bei welchem auf der Abszisse103 die Coriolis-Auslenkung und auf der Ordinate eine auf das Coriolis-Element3 entlang der dritten Richtung Z wirkende Kraft auf getragen ist. Das Diagramm102 zeigt dabei die erste Kompensationskraft80 , die zweite Kompensationskraft81 und die Quadraturkompensationskraft82 jeweils in Abhängigkeit der Coriolis-Auslenkung. Dabei ist zu sehen, dass die Steigung der ersten Kompensationskraft80 mit zunehmender Coriolis-Auslenkung negativ ist, während die Steigung der zweiten Kompensationskraft81 mit zunehmender Coriolis-Auslenkung positiv ist, so dass im Ergebnis die Quadraturkompensationskraft82 als Summe aus erster und zweiter Kompensationskraft80 ,81 eine deutlich reduzierte Abhängigkeit von der Coriolis-Auslenkung aufweist. - In
4a ,4b ,5a ,5b ,6a und6b sind schematische Ansichten von Kompensationskräften80 ,81 eines Drehratensensors1 gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt, welche jeweils bei drei unterschiedlichen Coriolis-Auslenkungen des Coriolis-Elements3 illustriert sind. In5a und5b ist eine Schnittbildansicht und eine Perspektivansicht der Quadraturkompensationsstruktur6 in der Ausgangslage des Coriolis-Elements3 dargestellt. In den4a und4b weist das Coriolis-Element3 eine gegenüber der Ausgangslage positive, von dem Substrat2 weggerichtete Coriolis-Auslenkung und in den6a und6b eine gegenüber der Ausgangslage negative, zum Substrat2 hin gerichtete Coriolis-Auslenkung auf. Es ist zu sehen, dass der Betrag der ersten Kompensationskraft80 in4a und4b (positive Coriolis-Auslenkung) kleiner und in den6a und6b (negative Coriolis-Auslenkung) größer ist, als in den5a und5b (Ausgangslage). Entsprechend ist auch der Betrag der zweiten Kompensationskraft81 in4a und4b kleiner und in den6a und6b größer, als in den5a und5b . Die Summe aus erster und zweiten Kompensationskraft80 ,81 in Form der Quadraturkompensationskraft82 ist hingegen in allen5a bis6b im Wesentlichen gleich groß. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- WO 03/058167 A1 [0002]
Claims (10)
- Drehratensensor (
1 ) mit einem Substrat (2 ) und einem relativ zum Substrat (2 ) beweglichen Coriolis-Element (3 ), wobei der Drehratensensor (1 ) Anregungsmittel zur Anregung einer Antriebsschwingung des Coriolis-Elements (3 ) entlang einer ersten Richtung (X) aufweist und wobei der Drehratensensor (1 ) Detektionsmittel zur Detektion einer Coriolis-Auslenkung des Coriolis-Elements (3 ) entlang einer zur ersten Richtung (X) senkrechten dritten Richtung (Z) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehratensensor (1 ) eine Quadraturkompensationsstruktur (6 ) aufweist, welche sowohl eine Kammelektrodenstruktur (60 ), als auch eine Plattenkondensatorstruktur (61 ) umfasst. - Drehratensensor (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattenkondensatorstruktur (61 ) eine zu einer Haupterstreckungsebene (100 ) des Substrats (2 ) im Wesentlichen parallele Flächenelektrode (62 ) umfasst, welche am Substrat (2 ) befestigt ist und welche senkrecht zur dritten Richtung (Z) vorzugsweise zumindest teilweise zwischen dem Coriolis-Element (3 ) und dem Substrat (2 ) angeordnet ist. - Drehratensensor (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammelektrodenstruktur (60 ) erste Fingerelektroden (63 ) und parallel zur ersten Richtung (X) in die ersten Fingerelektroden (63 ) eingreifende zweite Fingerelektroden (64 ) umfasst, wobei die ersten Fingerelektroden (63 ) vorzugsweise am Substrat (2 ) befestigt sind und wobei die zweiten Fingerelektroden (64 ) vorzugsweise am Coriolis-Element (3 ) befestigt sind. - Drehratensensor (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Fingerelektroden (63 ) elektrisch leitfähig mit der Flächenelektrode (62 ) verbunden sind. - Drehratensensor (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehratensensor (1 ) eine weitere Quadraturkompensationsstruktur (6' ) aufweist, welche eine weitere Kammelektrodenstruktur (60' ) und eine weitere Plattenkondensatorstruktur (61' ) umfasst, wobei die weitere Plattenkondensatorstruktur (61' ) bevorzugt eine zur Haupterstreckungsebene (100 ) im Wesentlichen parallele weitere Flächenelektrode umfasst und wobei die weitere Kammelektrodenstruktur (60' ) bevorzugt am Substrat (2 ) befestigte weitere erste Fingerelektroden und am Coriolis-Element (3 ) befestigte und parallel zur ersten Richtung (X) in die weiteren ersten Fingerelektroden eingreifende weitere zweite Fingerelektroden umfasst. - Drehratensensor (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Quadraturkompensationsstruktur (6 ) und die weitere Quadraturkompensationsstruktur (6' ) bezüglich einer sowohl zur Haupterstreckungsebene (100 ), als auch zur ersten Richtung (X) senkrechten Spiegelebene (101 ) spiegelsymmetrisch ausgebildet sind. - Drehratensensor (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Coriolis-Element (3 ) senkrecht zur Haupterstreckungsebene (100 ) eine Aussparung (8 ) aufweist, in deren Bereich die Kammelektrodenstruktur (60 ) und/oder die weitere Kammelektrodenstruktur (60' ) angeordnet sind. - Drehratensensor (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Quadraturkompensationsstruktur (6 ) und die weitere Quadraturkompensationsstruktur (6' ) derart ausgebildet sind, dass die Quadraturkompensationskraft (82 ) abhängig von der Antriebschwingung ist und/oder dass die Quadraturkompensationskraft (82 ) im Wesentlichen unabhängig von der Coriolis-Auslenkung ist. - Verfahren zum Betrieb eines Drehratensensors (
1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Betriebsschritt die Antriebsschwingung des Coriolis-Elements (3 ) entlang der ersten Richtung (X) angeregt wird und in einem zweiten Betriebsschritt von der Quadraturkompensationsstruktur (6 ) eine Quadraturkompensationskraft (82 ) entlang der dritten Richtung (Z) auf das Coriolis-Element (3 ) derart erzeugt wird, dass eine Änderung einer von der Kammelektrodenstruktur (60 ) erzeugten ersten Kompensationskraft (80 ) in Abhängigkeit der Coriolis-Auslenkung und eine Änderung einer von der Plattenkondensatorstruktur (61 ) erzeugten zweiten Kompensationskraft (81 ) in Abhängigkeit der Coriolis-Auslenkung zumindest teilweise gegenseitig kompensiert wird. - Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Quadraturkompensationskraft (
82 ) derart erzeugt wird, dass die Quadraturkompensationskraft (82 ) abhängig von der Antriebschwingung ist und/oder dass die Quadraturkompensationskraft (82 ) im Wesentlichen unabhängig von der Coriolis-Auslenkung ist.
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2010
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WO2019030038A1 (de) * | 2017-08-08 | 2019-02-14 | Robert Bosch Gmbh | Drehratensensor mit einem substrat, herstellungsverfahren für einen drehratensensor |
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