DE102009035309A1 - Lenkgetriebe - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Lenkgetriebe mit elektrischer Lenkmomentunterstützung beschrieben. Das Lenkgetriebe umfasst einen Gewindetrieb, der eine Umlaufmutter und eine in der Umlaufmutter laufende Gewindespindel umfasst, die durch Verdrehen der Umlaufmutter entlang einer Spindellängsachse axial verschiebbar ist, eine Lenkmomentunterstützungseinheit und ein Umlaufgetriebe mit zumindest einem ersten und einem zweiten Eingang und einem Ausgang. Der erste Eingang ist mit einer Lenksäule antriebswirksam verbunden oder verbindbar, der zweite Eingang ist mit der Lenkmomentunterstützungseinheit antriebswirksam verbunden und der Ausgang ist mit der Umlaufmutter antriebswirksam verbunden.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lenkgetriebe mit elektrischer Lenkmomentunterstützung umfassend einen Gewindetrieb, der eine Umlaufmutter und eine in der Umlaufmutter laufende Gewindespindel umfasst, die durch Verdrehen der Umlaufmutter entlang einer Spindellängsachse axial verschiebbar ist, eine Lenkmomentunterstützungseinheit und ein Umlaufgetriebe mit zumindest einem ersten und einem zweiten Eingang sowie einem Ausgang.
- Das erfindungsgemäße System baut auf einer elektrisch angetriebenen Zahnstangenlenkung auf. Bekannte am Markt befindliche Lenksysteme dieser Art bestehen aus einem, auch aus hydraulischen Lenkungen bekannten Ritzel-Zahnstangen Getriebe und einer zusätzlichen Motor-Getriebeeinheit zur entsprechenden Lenkmomentunterstützung (EPS-Funktion = Electric Power Steering). Weiterhin sind auch Systeme mit Gewindetrieb zur Umwandlung der Drehbewegung einer Lenksäule in eine Hubbewegung der Zahnstange bekannt.
- Wird über die Momentenunterstützung hinaus auch eine Winkelüberlagerung (EAFS-Funktion = Electric Active Front Steering) gewünscht, umfassen bestehende Systeme meist zusätzlich zum eigentlichen Lenkgetriebe eine separierten Motor-Getriebe Einheit.
- Bauraum, Gewicht und Kosten von bekannten EPS-Lenksystemen, insbesondere von solchen mit EAFS-Funktion sind daher oftmals relativ groß bzw. hoch.
- Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Lenkgetriebe der eingangs genannten Art anzugeben, das einen einfachen Aufbau besitzt, kostengünstig herstellbar ist und nur einen geringen Bauraum benötigt.
- Ausgehend von einem Lenkgetriebe der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der erste Eingang mit einer Lenksäule antriebswirksam verbunden oder verbindbar ist, dass der zweite Eingang mit der Lenkmomentunterstützungseinheit antriebswirksam verbunden ist und dass der Ausgang mit der Umlaufmutter antriebswirksam verbunden ist.
- Bereits bei einer Ausführung ohne EAFS-Funktion wird bei dem erfindungsgemäßen Lenkgetriebe auf die Verwendung von zwei parallelen Getrieben (Ritzel-Zahnstange und Gewindetrieb) verzichtet, so dass die bei den bekannten Systemen erforderliche Zahnstangenverzahnung samt Antriebsritzel vollständig entfallen kann.
- Bei der erweiterten Ausführung der Erfindung (EPS- und EAFS-Funktion) wird durch Implementierung nur eines zusätzlichen Motors bei geringen Anpassungen, die Winkelüberlagerung direkt im eigentlichen Lenkgetriebe ermöglicht. Es ist also im Gegensatz zu den bekannten Systemen nur eine Getriebeeinheit für EPS- und EAFS-Funktion in einem gemeinsamen Lenkgetriebe nötig, wobei durch die erfindungsgemäße Verschaltung der Ein- und Ausgänge des Umlaufgetriebes die Komplexität gegenüber bekannten Systemen deutlich verringert werden kann. Durch diese Reduktion von Komplexität können Bauraum, Gewicht und Kosten von bekannten EPS Lenksystemen, insbesondere von solchen mit EAFS-Funktion verringert werden. Dabei bleiben bei der erfindungsgemäßen elektromechanischen Hilfskraftlenkung die funktionalen Eigenschaften bekannter System (Dynamikanforderungen, max. Spurstangenkräfte, etc.) erhalten.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben; in dieser zeigen:
-
1 ein erfindungsgemäßes Lenkgetriebe und -
2 das Lenkgetriebe nach1 mit eingezeichneten Lastpfaden. -
1 zeigt ein Lenkgetriebe1 , das einen Gewindetrieb2 , eine Lenkmomentunterstützungseinheit3 sowie eine Lenkwinkelstelleinheit4 umfasst. Der Gewindetrieb2 umfasst eine in einer Kugelumlaufmutter5 laufende Kugelumlaufspindel6 , die durch Verdrehen der Kugelumlaufmutter5 gemäß einem Pfeil7 in axialer Richtung verschoben wird. An den beiden Enden der Kugelumlaufspindel6 ist je eine Spurstange8 angelenkt, so dass beim Verschieben der Kugelumlaufspindel6 an die Spurstangen8 angelenkte Räder9 verschwenkt werden. - Zum Antreiben der Kugelumlaufspindel
6 ist ein Lenkrad10 über eine Lenksäule11 an einer Lenkgelenkwelle12 angelenkt, an deren Ende ein Kegelrad13 drehfest angeordnet ist. An der Lenksäule11 ist ein Drehmomentsensor14 vorgesehen, mit dem das auf die Lenksäule11 wirkende Drehmoment erfasst wird. - Das Lenkrad
10 , die Lenkmomentunterstützungseinheit3 sowie die Lenkwinkelstelleinheit4 sind jeweils mit Eingängen15 ,16 ,17 eines gemeinsamen, koaxial zu der Kugelumlaufspindel6 angeordneten Planetengetriebes28 verbunden, während der Ausgang18 des Planetengetriebes28 mit der Kugelumlaufmutter5 verbunden ist. - Der erste Eingang
15 des Planetengetriebes28 wird durch ein erstes Hohlrad19 gebildet das eine mit dem Kegelrad13 in Eingriff stehende Außenverzahnung aufweist. Diese bildet zusammen mit dem Kegelrad13 einen als Kegelradtrieb20 ausgebildeten Primärtrieb des Lenkgetriebes1 . Um eine spielfreie Übertragung zu erreichen, ist der Kegelradtrieb20 mechanisch vorgespannt. - Das erste Hohlrad
19 ist mit einem ersten Planetenradabschnitt21 eines Planetenrades22 in Eingriff, das drehbar an einem Planetenradträger23 gelagert ist. Das Planetenrad22 umfasst einen zweiten Planetenradabschnitt24 , der drehfest, z. B. einstückig, mit dem ersten Planetenradabschnitt21 ausgebildet ist. Bevorzugt besitzt der zweite Planetenradabschnitt24 einen größeren Durchmesser mit einer größeren Zähnezahl als der erste Planetenradabschnitt21 . - Der Planetenradträger
23 ist drehfest mit der Kugelumlaufmutter5 verbunden, so dass eine Drehbewegung des Lenkrads10 über das Kegelradtrieb20 , das erste Hohlrad19 , das Planetenrad22 und den Planetenradträger23 auf die Kugelumlaufmutter5 übertragen wird. - Der zweite Planetenradabschnitt
24 kämmt zum einem mit einem Sonnenrad25 und zum anderen mit einem zweiten Hohlrad26 . Das Sonnenrad25 bildet den zweiten Eingang16 des Planetengetriebes28 und ist drehfest mit einer als Hohlwelle ausgebildeten Antriebswelle27 eines Elektromotors29 verbunden, der koaxial zur Kugelumlaufspindel angeordnet ist. Der Elektromotor29 ist Teil der Lenkmomentunterstützungseinheit3 und wird in Abhängigkeit von den Ausgangssignalen des Drehmomentsensors14 durch eine nicht dargestellte Steuereinheit angesteuert. - Das zweite Hohlrad
26 bildet den dritten Eingang17 des Planetengetriebes28 und ist über eine Außenverzahnung mit einem Antriebsritzel30 eines Elektromotors31 in Eingriff, der die Lenkwinkelstelleinheit4 bildet und je nach Fahrsituation durch eine entsprechende nicht dargestellte Steuereinheit angesteuert wird. - Durch den Elektromotor
29 kann über das Sonnenrad25 , das Planetenrad22 und den Planetenradträger23 , zusätzlich zu dem über das Lenkrad10 aufgebrachte Drehmoment, ein unterstützendes Drehmoment auf die Kugelumlaufmutter5 übertragen werden. Bei still stehendem Elektromotor31 besteht dabei eine feste Übersetzung zwischen dem Lenkrad10 und der Kugelumlaufmutter5 . Bei Aktivierung des Elektromotors31 wird diese feste Übersetzung aufgebrochen und es erfolgt über das zweite Hohlrad26 , das Planetenrad22 und den Planetenradträger23 eine Lenkwinkelüberlagerung, so dass sich der Drehwinkel der Kugelumlaufmutter, je nach Drehrichtung des Elektromotors31 , bei gleich bleibendem Drehwinkel des Lenkrades10 vergrößert oder verkleinert, da das Planetengetriebe28 als Summiergetriebe bzw. Planetendifferenzgetriebe wirkt. - In
2 sind die Lastpfade des Systems eingezeichnet. Bei vollständigem Entfall eines konventionellen Ritzel-Zahnstangen-Primärtriebes verläuft der erste Lastpfad32 vom Lenkrad10 kommend über den Kegelradtrieb20 , den Eintrieb über das erste Hohlrad19 und den Abtrieb über den Planetenradträger23 auf den Gewindetrieb2 zur Umwandlung der Drehbewegung in eine Hubbewegung der Kugelumlaufspindel. Diese leitet in weiterer Folge die Bewegung und Kräfte über die Spurstangen8 an die Räder9 weiter. Der zweite Lastpfad33 zur eigentlichen Momentenunterstützung (EPS-Funktion) verläuft vom Hohlwellenmotor (Elektromotor29 ) kommend über das Sonnenrad25 in das Planetenrad22 eintreibend und wiederum über den Planetenradträger23 auf den Gewindetrieb2 . Die optionale Winkelüberlagerung (EAFS-Funktion) wird durch einen dritten Lastpfad34 erreicht, der ausgehend von dem Elektromotor31 über das zweite Hohlrad26 des bereits für die EPS-Funktion verwendeten Differentialplanetengetriebes28 verläuft und, mit Abstützung über das erste Hohlrad19 und den Kegelradtrieb20 an dem Lenkrad10 , letztlich eine Lenkwinkelvergrößerung oder -verkleinerung an der Kugelumlaufmutter5 bewirkt.
Claims (10)
- Lenkgetriebe mit elektrischer Lenkmomentunterstützung umfassend – einen Gewindetrieb (
2 ), der eine Umlaufmutter (5 ) und eine in der Umlaufmutter (5 ) laufende Gewindespindel (6 ) umfasst, die durch Verdrehen der Umlaufmutter (5 ) entlang einer Spindellängsachse axial verschiebbar ist, – eine Lenkmomentunterstützungseinheit (3 ) und – ein Umlaufgetriebe (28 ) mit zumindest einem ersten (15 ) und einem zweiten (16 ) Eingang sowie einem Ausgang (18 ), dadurch gekennzeichnet, dass der erste Eingang (15 ) mit einer Lenksäule (11 ) antriebswirksam verbunden oder verbindbar ist, dass der zweite Eingang (16 ) mit der Lenkmomentunterstützungseinheit (3 ) antriebswirksam verbunden ist und dass der Ausgang (18 ) mit der Umlaufmutter (5 ) antriebswirksam verbunden ist. - Lenkgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkmomentunterstützungseinheit (
3 ) konzentrisch zu der Gewindespindel (6 ) angeordnet ist. - Lenkgetriebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkmomentunterstützungseinheit (
3 ) einen Elektromotor (29 ) umfasst. - Lenkgetriebe nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlaufgetriebe (
28 ) einen dritten Eingang (17 ) umfasst und dass der dritte Eingang (17 ) mit einer Lenkwinkelstelleinheit (4 ) antriebswirksam verbunden ist. - Lenkgetriebe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkwinkelstelleinheit (
4 ) einen Elektromotor (31 ) umfasst. - Lenkgetriebe nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenksäule (
11 ) über ein insbesondere vorgespanntes Getriebeelement, insbesondere ein Kegelrad (13 ), mit dem ersten Eingang (15 ) verbunden ist. - Lenkgetriebe nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewindetrieb (
2 ) als Kugelgewindetrieb ausgebildet ist. - Lenkgetriebe nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlaufgetriebe als Planetengetriebe (
28 ) ausgebildet ist. - Lenkgetriebe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Planetengetriebe (
28 ) ein erstes Hohlrad (19 ), zumindest ein an einem Planetenradträger (23 ) gelagertes Planetenrad (22 ) und ein Sonnenrad (25 ) umfasst, wobei das Planetenrad (22 ) sowohl mit dem ersten Hohlrad (19 ) als auch mit dem Sonnenrad (25 ) kämmt und das erste Hohlrad (19 ) den ersten Eingang (15 ), das Sonnenrad (25 ) den zweiten Eingang (16 ) und der Planetenradträger (23 ) den Ausgang (18 ) des Planetengetriebes (28 ) bildet. - Lenkgetriebe nach Anspruch 4 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Planentenrad (
22 ) als Doppelplanetenrad mit zwei Planetenradabschnitten (21 ,24 ) mit insbesondere unterschiedlichen Verzahnungen ausgebildet ist, dass das erste Hohlrad (19 ) mit dem ersten Planetenradabschnitt (21 ) kämmt, dass ein zweites Hohlrad (26 ) vorgesehen ist, das mit dem zweiten Planetenradabschnitt (24 ) kämmt, und dass das zweite Hohlrad (26 ) den dritten Eingang (17 ) des Planetengetriebes (28 ) bildet.
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN108423065A (zh) * | 2018-05-17 | 2018-08-21 | 吉林大学 | 一种少齿差行星齿轮主动转向***及其控制方法 |
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- 2009-07-30 DE DE200910035309 patent/DE102009035309A1/de not_active Withdrawn
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