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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft einen Sensor und eine Magnetfeldeinheit zur Verwendung
innerhalb eines Magnetresonanztomographie-Systems oder eines Magnetresonanzspektroskopie-Systems
für dentale Applikationen zur gezielten Darstellung kleiner
Volumina innerhalb der Mundhöhle, wie beispielsweise von
einem oder mehreren Zähnen.
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Stand der Technik
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Die
MRT ist ein bildgebendes Verfahren, das heutzutage für
dentale Applikationen lediglich in einem sehr begrenzten Umfang
im Bereich der Diagnose des Kiefergelenks und für die Planung
von kieferchirurgischen Eingriffen eingesetzt werden kann.
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Eine
verbreiterte Anwendung der MRT für den dentalen Bereich
scheitert daran, dass auf dem Markt befindliche Apparate für
die Ganzkörpertomographie und für die Darstellung
von Weichteilgewebe ausgelegt sind. Somit kommt ihr Einsatz für
die Darstellung dentaler Strukturen zum einen aufgrund des zu geringen
Signal-Rausch-Abstandes und zum anderen aufgrund der hohen Anschaffungs-,
Installations- und Betriebskosten im Allgemeinen nicht in Frage.
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Die
DE 20 2007 008 008
U1 offenbart eine Vorrichtung zur Tomographie für
Gewebeuntersuchungen von Körperteilen, insbesondere im
Mundbereich auf der Basis von mechanischen Anregungen, wobei eine
Anordnung von mechanischen Erregern auf Mitteln zur ortsfesten Ausrichtung
angeordnet ist, die vorteilhafterweise in den Mund einführbar
sind.
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Die
DE 101 47 743 C1 offenbart
eine Hochfrequenz-Spule, die mittels einer aus einem speziellen
Polymer-Werkstoff gefertigten Vorrichtung möglichst eng
an die Anatomie des zu untersuchenden Körperteils angepasst
wird. Dadurch kann ein höherer Signal-zu-Rausch-Abstand
erzielt werde.
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Eine
intraorale Empfangsspule für dentale Anwendungen ist aus
dem Artikel „In Vivo MRI-Based Dental Impression
Using an Intraoral RF Receiver Coil" von P. M. Jakob et
al. erschienen im Concepts in Magnetic Resonance Part B, Magnetic Resonance
Engineering, Vol. 33B (4) 244–251, 2008, bekannt,
wobei die intraorale Empfangsspule zur Verwendung innerhalb eines
Ganzkörpertomographen ausgelegt ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Sensor und eine Magnetfeldeinheit
zur Verwendung in einem Magnetresonanztomographie- oder Magnetresonanzspektroskopie-Systems
bereitzustellen, die auf einen dental-spezifischen Einsatz zugeschnitten
sind und sich insbesondere zur verbesserten Abbildung von einem
oder mehreren Zähnen eignen.
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Darstellung der Erfindung
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Der
erfindungsgemäße Sensor zur Verwendung innerhalb
eines Magnetresonanztomographie-Systems umfasst mindestens eine
Empfangsspule zum Vermessen eines Hochfrequenzfeldes. Die mindestens
eine Empfangsspule und mindestens ein Gradientenspulensystem zur
Erzeugung eines Gradientenfeldes sind auf einer Halterung befestigt, die
zusammen mit der mindestens einen Empfangsspule und dem mindestens
einen Gradientenspulensystem in eine Mundhöhle in unmittelbarer
Nachbarschaft zu einem zu untersuchenden Objekt zumindest teilweise
einbringbar ist.
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Dadurch
kann die Empfangsspule möglichst nah an ein zu untersuchende
Objekt gebracht und damit ein höherer Signal- zu-Rausch-Abstand
im empfangenen Signal erreicht werden. Durch das Anordnen der Halterung
an oder um das zu untersuchende Objekt, nämlich einen oder
mehrere Zähne, ist eine Fixierung des Gradientenspulensystem
und auch der Empfangsspule gegenüber dem zu untersuchenden
Objekt möglich, ohne den Patienten fixieren zu müssen.
So können Fehler vermieden werden, die durch eine Bewegung
des Objekts relativ zum Gradientenspulensystem und zur Empfangsspule
hervorgerufen werden, vermieden werden, ohne das Wohlbefinden des
Patienten während einer Aufnahme durch eine äußere
Fixierung zu beeinträchtigen.
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Vorteilhafterweise
sind die mindestens eine Empfangsspule und/oder mindestens eine
Spule des mindestens einen Gradientenspulensystems als planare Spulen
ausgeformt und die Halterung weist vorteilhafterweise plattenförmige
Elemente auf.
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Dadurch
können die Ausmasse des Sensors möglichst klein
gehalten werden, so dass er leicht vollständig oder zumindest
teilweise in eine Mundhöhle hineingebracht werden kann.
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Vorteilhafterweise
sind die mindestens eine Empfangsspule und/oder mindestens eine
Spule des mindestens einen Gradientenspulensystems sattelförmig
ausgebildet und werden in einer U- oder V-förmigen Halterung
gehalten, so dass die Spulen an drei Seiten um das zu untersuchende
Objekt herumreichen.
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Dadurch
wird das aufzunehmende Objekt, also beispielsweise ein Zahn oder
mehrere Zähne, von mindestens zwei zugänglichen
Seiten vom Sensor umgeben, um ein möglichst gutes Messsignal
zu erhalten.
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Vorteilhafterweise
sind mindestens zwei Empfangsspulen und/oder mindestens zwei Spulen des
Gradientenspulensystems auf der Halterung befestigt und so in die
Mundhöhle einbringbar, dass die mindestens zwei Empfangsspulen
und/oder die mindestens zwei Spulen des Gradientenspulensystems jeweils
an mindestens zwei verschiedenen Seiten des zu untersuchend Objekts,
beispielsweise eines Zahns oder mehrerer Zähne, angeordnet
sind.
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Dadurch
kann der Zahn von verschiedenen Seiten vom Sensor umgeben werden,
um ein möglichst gutes Messsignal zu erhalten.
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Vorteilhafterweise
ist der Sensor auf einer Bissschiene angeordnet. Dadurch kann der
Sensor durch Aufbeissen des Patienten auf die Bissschiene während
einer gesamten Aufnahmedauer fixiert werden.
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Vorteilhafterweise
weist die Bissschiene eine Führungsschiene auf und der
Sensor ist entlang der Führungsschiene längsverschieblich
gehalten.
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Dadurch
kann die Position des Sensors auf der Bissschiene so gewählt
werden, dass sich der Sensor nach Einbringen der Bissschiene in
den Mund über die zu untersuchenden Zähne erstreckt.
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Vorteilhafterweise
sind mindestens zwei Sensoren gleichzeitig zumindest teilweise in
die Mundhöhle einbringbar, wobei die mindestens zwei Sensoren
entweder gleichzeitig, zeitlich subsequentiell oder zeitlich alternierend
ausgelesen werden können.
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Dadurch
ist es möglich die Vorrichtung nur einmal in der Mundhöhle
eines Patienten zu positionieren, um mehrere Bereiche zu vermessen.
Auch ein gleichzeitiges Vermessen mehrerer Bereiche kann ermöglicht
werden, wobei die beiden Sensoren beispielsweise während
eines gemeinsamen Zeitfensters ausgelesen werden können.
Die beiden Sensoren können auch jeweils während
eines Zeitfensters ausgelesen werden, wobei sich diese Zeitfenster
zeitlich überlappenden können oder ohne Überlappung
zeitlich aufeinander folgen.
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Vorteilhafterweise
sind die mindestens zwei Sensoren so in der Mundhöhle positionierbar,
dass gleichzeitig ein zu untersuchendes Objekt am Oberkiefer und
eines am Unterkiefer erfasst werden kann. Dadurch können
gleichzeitig oder zumindest nach nur einem Positionierungsschritt
Zähne im Oberkiefer und im Unterkiefer vermessen werden.
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Vorteilhafterweise
wird die Empfangsspule als Sendespule zur Erzeugung eines Hochfrequenzfeldes
verwendet. Dadurch kann in dem MRT-System, in dem der erfindungsgemäße
Sensor verwendet werden soll, eine Sendespule eingespart werden.
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Vorteilhafterweise
ist zur Erzeugung eines Hauptmagnetfeldes mindestens ein Permanentmagnet
vorgesehen, der über eine Bügel, der die Rückführung
des Magnetflusses ermöglicht, mit der Halterung verbunden
ist, wobei der Permanentmagnet zur Aussenseite der Halterung beabstandet
ist und außerhalb der Mundhöhle verbleibt, wenn
die Halterung innerhalb der Mundhöhle positioniert ist.
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Dadurch
kann neben dem Gradientespulensystem und der Empfangsspule eine
weitere Komponente des MRT-Systems, in dem der erfindungsgemäße
Sensor verwendet wird, direkt an dem Sensor angebracht werden. Weiterhin
können eventuell hohe Kosten für einen externen
Hauptmagneten eingespart werden.
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Vorteilhafterweise
wird der mindestens eine zur Aussenseite der Halterung beabstandete
Permanentmagnet abnehmbar an dem Bügel befestigt. Dadurch
ist der Permanentmagnet austauschbar. Es ist daher möglich
verschiedene Permanentmagnete be reitzustellen und jeweils einen
an den Patienten und das Untersuchungsziel angepassten Permanentmagnet
auszuwählen und am Bügel zu befestigen.
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Vorteilhafterweise
ist der Bügel abnehmbar an der Halterung befestigt. Dies
ermöglicht es, verschiedene Bügel zu verwenden.
So kann jeweils ein an die Anatomie des Patienten und an die Lage
des zu untersuchenden Objekts, beispielsweise ein Backenzahn oder
ein Schneidezahn, ausgewählt und verwendet werden.
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Vorteilhafterweise
ist eine Haltevorrichtung vorgesehen, die am Kopf des Patienten
angeordnet werden kann und an der der mindestens eine zur Aussenseite
der Halterung beabstandete Permanentmagnet anbringbar ist. Dadurch
kann das Gewicht des Permanentmagneten durch die Halterung am Kopf
getragen werden und muss nicht vom Patienten mit den Zähnen
gehalten werden.
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Als
einen weiteren Gegenstand umfasst die Erfindung eine Magnetfeldeinheit
zur Verwendung innerhalb eines MRT-Systems, die mindestens einen Permanentmagneten
zur Erzeugung eines Hauptmagnetfeldes, mindestens ein Gradientenspulensystem zur
Erzeugung eines Gradientenfeldes und mindestens eine Empfangsspule
zur Erzeugung eines Hochfrequenzfeldes umfasst und den erfindungsgemäßen Sensor
verwendet, wobei der mindestens eine Permanentmagnet auf der Halterung
angeordnet ist oder die Halterung teilweise oder vollständig
ersetzt.
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Das
Integrieren eines Permanentmagneten in den erfindungsgemäßen
Sensor ermöglicht es, eine sehr kleine, kostengünstige
weitestgehend intraoral anzuwendende Magnetfeldeinheit eines MRT-Systems
bereitzustellen, die auf dentale Applikationen zugeschnitten ist.
Die erfindungsgemäße Magnetfeldeinheit, die alle
Systemkomponenten eines Magnetresonanzto mographen umfasst, stellt also
einen intra-oralen Magnetresonanztomographen dar.
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Vorteilhafterweise
sind beide Pole des mindestens einen Permanentmagneten so ausgebildet, dass
sich der homogene Anteil des Hauptmagnetfeldes über das
zu untersuchende Objekt, beispielsweise einen oder mehrere Zähne,
erstreckt. Dies ermöglicht es, einen oder mehrere Zähne
aufzunehmen, ohne die Vorrichtung zwischendurch versetzen zu müssen.
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Vorteilhafterweise
ist ein Mittel zur Temperaturstabilisierung des mindestens einen
Permanentmagneten vorgesehen.
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Schon
leichte Temperaturveränderungen der Permanentmagnete können
das von ihnen erzeugte Hauptmagnetfeld verändern. Ein Mittel
zur Temperaturstabilisierung ermöglicht es, die Temperatur
des Permanentmagneten und damit das durch sie erzeugte Magnetfeld
konstant zu halten.
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Vorteilhafterweise
ist zur Steuerung des Mittels zur Temperaturstabilisierung ein Temperaturfühler
in der Nähe des mindestens einen Permanentmagneten angeordnet.
Dadurch kann die Temperatur des Permanentmagneten gemessen und die
Temperaturstabilisierung entsprechend gesteuert werden.
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Vorteilhafterweise
ist das Mittel zur Temperaturstabilisierung ein flüssiger
oder gasförmiger Wärmeträger, der in
einen Innenraum zwischen den Polen des mindestens einen Permanentmagneten
gefüllt wird. Dadurch steht ein relativ großes
Volumen für den flüssigen oder gasförmigen
Wärmeträger zur Verfügung, wodurch eine
effiziente Temperaturstabilisierung möglich ist.
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Vorteilhafterweise
sind mindestens zwei aus der Mundhöhle herausgeführte
Schläuche vorgesehen, über die der flüssige
oder gasförmige Wärmeträger austauschbar
ist. Durch den Wärmeträgeraustausch kann die Temperatur
des Permanentmagneten auf einfache Weise stabilisiert werden.
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Vorteilhafterweise
weist der mindestens eine Permanentmagnet Kanäle für
einen flüssigen oder gasförmigen Wärmeträger
oder für Temperaturregulierungselemente auf.
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Dadurch
kann die Temperatur des Permanentmagneten stabilisiert und geregelt
werden, ohne dass beispielsweise der gesamte Innenraum zwischen
den Permanentmagneten mit einem flüssigen oder gasförmigen
Wärmeträger gefüllt werden muss.
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Vorteilhafterweise
ist ein Mittel zur Messung der Magnetfeldstärke des mindestens
einen Permanentmagneten vorgesehen. Dadurch kann die Magnetfeldstärke
des Hauptmagnetfeldes während einer Aufzeichnung von Messsignalen
der Magnetfeldeinheit gemessen und gegebenenfalls aufgezeichnet werden,
um auftretende Schwankungen bei einer Auswertung der Messsignale
zu berücksichtigen oder entsprechende Korrekturen des Hauptmagnetfeldes
vorzunehmen. Die Messung der Magnetfeldstärke ist beispielsweise
ohne das vorsehen einer zusätzlichen Messapparatur durch
Messen der Resonanzfrequenz möglich.
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Vorteilhafterweise
ist mindestens ein zur Aussenseite der Halterung beabstandeter und
ausserhalb der Mundhöhle angeordneter Permanentmagnet über
einen Bügel, der die Rückführung des
Magnetflusses ermöglicht, mit dem mindestens einen an der
Halterung gehaltenen oder die Halterung teilweise oder vollständig
ersetzenden Permanentmagneten innerhalb der Mundhöhle verbunden,
wobei der Permanentmagnet ausserhalb der Mundhöhle verbleibt,
wenn die Halterung innerhalb der Mundhöhle positioniert
ist.
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Dies
ermöglicht es, einen Teil der zur Erzeugung des Hauptmagnetfeldes
notwendigen Permanentmagnete nicht auf der Halterung vorzusehen
und dadurch die Ausmasse des in die Mundhöhle einbringbaren
Teils der Magnetfeldeinheit möglichst gering zu halten.
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Vorteilhafterweise
ist der Bügel abnehmbar an dem an der Halterung gehaltenen
oder die Halterung teilweise oder vollständig ersetzenden
Permanentmagneten befestigt. Dies ermöglicht es, verschieden
Bügel zu verwenden. So kann jeweils ein an die Anatomie
des Patienten und an die Lage des zu untersuchenden Objekts, beispielsweise
ein Backenzahn oder ein Schneidezahn, ausgewählt und verwendet
werden.
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Als
einen weiteren Gegenstand umfasst die Erfindung eine Magnetfeldeinheit
eines Magnetresonanzspektroskopie-System (MRS-System) entsprechend
der erfindungsgemäßen Magnetfeldeinheit, jedoch
ohne Gradientenspulensystem.
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Durch
das Verwenden einer Magnetfeldeinheit, welches kein Gradientenspulensystem
vorsieht, aber ansonsten alle Merkmale der erfindungsgemäßen
Magnetfeldeinheit aufweist, ist zwar keine ortsaufgelöste
Vermessung des zu untersuchenden Objekts mehr möglich,
aber eine spektroskopische Untersuchung des Objekts im homogenen
Bereich des Magnetfeldes. Ein solcher in einem MRS-System zu verwendender
Aufbau kann beispielsweise eingesetzt werden, um einen Zahn auf
spezifische Komponenten von Karies zu testen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung
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Mehrere
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigt, die
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1A,
B, C, D ein erfindungsgemäßer Sensor, die
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2 eine
erfindungsgemäße Magnetfeldeinheit, die
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3 eine
erfindungsgemäße Magnetfeldeinheit zur spektralen
Analyse, die
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4A,
B, C, D Möglichkeiten zur Temperaturstabilisierung der
Permanentmagneten der Magnetfeldeinheit aus 2, die
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5 die
auf einem Abdrucklöffel beweglich angebrachte Halterung
des Sensors aus 1 oder der Magnetfeldeinheit
aus 2, die
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6 den
Abdrucklöffel aus 4 mit zwei darauf
angeordneten Halterungen des Sensores aus 1 oder
der Magnetfeldeinheit aus 2, die
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7A,
B die Halterung des Sensors aus 1 oder
der Magnetfeldeinheit aus 2 mit einem
teilweise innerhalb der Mundhöhle und teilweise ausserhalb
angeordneten Permanentmagneten, die
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8 eine
Halterung für den ausserhalb angeordneten Permanentmagneten
aus 7A und 7B.
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Ausführungsbeispiele
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Ein
der Erfindung entsprechender Sensor 1 umfasst eine Halterung 2 an
der mindestens eine Empfangsspule 3 zum Empfangen eines
Kernspinresonanztomographie-Signals und mindestens ein Gradientenspulensystem 4 bestehend
aus mehreren Spulen zur Erzeugung eines Gradientenfeldes gehalten
wird. Die Halterung kann beispielsweise U-förmig ausgebildet
sein, wie in 1A, 1B und 1C gezeigt,
L-förmig wie in 1C dargestellt
oder auch V-förmig.
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Die
Empfangsspulen 3 und die Spulen des Gradientenspulensystems 4 werden
bevorzugt als planares Spulensystem ausgebildet und können
sich beispielsweise sattelförmig über alle drei
oder zumindest über zwei Seiten einer U-förmigen
Halterung 2 erstrecken, wie in 1A dargestellt.
Dabei wird die mindestens eine Spule des Gradientenspulensystems 4 in
einer ersten Ebene 5 an den nach innen zeigenden Wänden
der U-förmigen Halterung gehalten und die mindestens eine
Empfangsspule 3 wird in einer zweiten Ebene 6 an
der ersten Ebene 5 gehalten.
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Weitere
mögliche Ausführungsformen sind in 1B, 1C und 1D dargestellt.
In 1B und 1D sind
zwei Empfangsspulen 3 und die Spulen eines Gradientenspulensystems 4 jeweils
an einer der beiden einander zugewandten Seiten der U-förmigen
Halterung 2 angeordnet, indem die Spulen des Gradientenspulensystems 4 in
einer ersten Ebene 5 an den Seitenwänden der Halterung 2 gehalten
werden und die Empfangsspulen 3 in einer zweiten Ebene 6 an
der ersten Ebene 5 angeordnet sind. In 1C ist
eine Empfangsspule 3 und ein Gradientenspulensystem 4 dargestellt,
die jeweils an einer Fläche einer L-förmigen Halterung 2 gehalten werden.
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Die
U-förmig ausgebildete Halterung 2 ermöglicht
es, die Halterung 2 um das zu untersuchende Objekt 7,
beispielsweise einen Zahn herum zu stülpen, so dass die
eine oder die mehreren Empfangsspulen 3 das zu untersuchende
Objekt von zwei oder sogar drei Seiten umgeben. Dadurch kann die Qualität
des Messsignals verbessert werden. Durch das Überstülpen über
beispielsweise einen Zahn wird die Halterung an dem zu untersuchenden
Objekt 7 gehalten. Dadurch bewegt sich die Halterung 2 und damit
auch die mindestens eine Empfangsspule 3 und insbesondere
die Spulen des Gradientenspulensystems 4 mit dem zu untersuchenden
Objekt 7 mit. So können Fehler, die durch eine
Bewegung des zu untersuchenden Objekts 7 relativ zu dem
Gradientenfeld bzw. relativ zu der Empfangsspule 3 auftreten,
vermieden werden.
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Die
L-förmige Halterung 2 ermöglicht es,
die mindestens eine Empfangsspule 3 zumindest von einer
Seite nah an das zu untersuchende Objekt 7 heranzubringen.
Beispielsweise kann es so an einem oder mehreren Zähnen
angeordnet werden, dass die die Empfangsspule 3 und zumindest
teilweise das Gradientenspulensystem 4 haltende Fläche
seitlich an einem oder mehreren Zähnen anliegt, während die
weitere Fläche der Halterung 2 auf der Kaufläche des
oder der Zähne aufliegt und beispielsweise durch das Aufbeissen
des Patienten fixiert wird.
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Der
Sensor kann innerhalb eines MRT-Systems verwendet werden, das beispielsweise
einen supraleitenden Magneten, einen oder mehrere resisitive Elektromagneten
oder einen oder mehrere Permanentmagnete zur Erzeugung eines Hauptmagnetfeldes
aufweist. Der Patient wird mit dem in der Mundhöhle positionierten
Halterung so in dem Hauptmagnetfeld positioniert, dass sich die
Halterung und das zu untersuchende Objekt, beispielsweise mehrere
Zähne des Ober- und/oder Unterkiefers im homogenen Bereich
des Hauptmagnetfeldes befinden.
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Erfindungsgemäß kann
eine Magnetfeldeinheit 8 mit der Halterung 2 realisiert
werden, die neben dem Gradientenfeld auch ein für die Magnetresonanztomographie
oder Magnetresonanzspektroskopie notwendige Hauptmagnetfeld erzeugt.
Dazu wird neben der mindestens einen Empfangsspule 3 und der
mindestens einen Spule des Gradientenspulensystems 4 auch
noch mindestens ein Permanentmagnet 9 vorgesehen, der ebenfalls
auf der Halterung 2 befestigt wird und/oder die Halterung 2 teilweise
oder ganz ersetzt. Dafür können beispielsweise
zwei Permanentmagnete 9 zur Erzeugung des Hauptmagnetfeldes
vorgesehen werden und als seitliche Halteflächen einer
U-förmigen Halterung 2 dienen, wie dies in 2 dargestellt
ist. Die beiden Pole des Magneten werden dabei so ausgelegt, dass
der homogene Anteil des erzeugten Magnetfeldes sich über
das gesamte aufzunehmende Objekt 7, also beispielsweise einen
oder mehrere Zähne, erstreckt. Zur Rückführung
des Magnetfeldes sind diese beiden Permanentmagnete durch eine Brücke 10 verbunden,
welche die dritte Seite der U-förmigen Halterung 2 bildet.
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Die
Spulen des Gradientenspulensystems 4 werden dann in einer
ersten Ebene 5 an den beiden die Seitenflächen
bildenden Permanentmagneten 9 gehalten. Die Empfangsspulen 3 werden
ebenfalls zwischen den Permanentmagneten 9 angeordnet und
jeweils in einer zweiten Ebene 6 beispielsweise an der
ersten Ebene 5 gehalten.
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Zur
Erzeugung des Hochfrequenzfeldes kann entweder die Empfangsspule 3 eingesetzt
werden oder eine weitere planare Spule als Sendespule an den einander
zugewandten Seiten der Permanentmagneten 9 oder an der
zweiten die Empfangsspule 3 enthaltenden Ebene 6 angeordnet
werden.
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Die
erfindungsgemäße Magnetfeldeinheit 8 kann
auch zur spektralen Analyse des zu untersuchenden Objekts 7 verwendet
werden. Vorteilhafterweise wird dabei nur ein Hauptmagnetfeld, ein
Hochfrequenzfeld und kein Gradientenfeld verwendet. Dadurch kann
zwar nicht mehr ortsaufgelöst gemessen werden, aber das
Signal zu Rausch Verhältnis verbessert sich. Die erfindungsgemäße
Magnetfeldeinheit kann dafür entweder ohne ein Gradientenspulensystem 4 aufgebaut
werden, wie in 3 dargestellt, oder das Gradientenfeld
kann ausgeschaltet werden. Das Hauptmagnetfeld kann wie beschrieben
mittels Permanentmagneten 9 erzeugt werden, die auch als seitliche
Halterung 2 für die Empfangsspule 3 dienen. Das
Hochfrequenzfeld kann wie vorher beschrieben entweder durch eine
Sendespule, die ebenfalls an den Seitenflächen der Permanentmagneten 9 angeordnet
wird, oder durch die Empfangsspule 3 erzeugt werden. Durch
spektrale Analyse können im untersuchten Objekt 7 beispielsweise
Komponenten der Karies aufgrund ihres spezifischen spektroskopischen
Fingerabdrucks nachgewiesen werden.
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Die
in 3 dargestellte Magnetfeldeinheit kann nicht nur
Teil eines Magnetresonanzspektroskopie-Systems sein, sie kann natürlich
auch innerhalb eines MRT-Systems verwendet werden, wobei ein für
die Magnetresonanztomographie notwendiges Gradientenfeld mittels
eines aus dem Stand der Technik bekannten externen Gradientenspulensystems
erzeugbar ist. Die Spulen des Gradientespulensystems werden so in
der Nähe des fixierten Patienten positioniert, dass das
Gradientenfeld im Bereich des zu untersuchenden Objekts, also beispielsweise mehrerer
Zähne des Patienten, den gewünschten Verlauf aufweist.
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Zur
Leistungsversorgung, zur Steuerung und/oder zum Auslesen des mindestens
einen Gradientenspulensystems 4 und der mindestens einen Empfangsspule 3 sind
Leitungen vorgesehen, die nach Einbringen der Halterung in die Mundhöhle
eines Patienten P aus der Mundhöhle zu einer Steuer- und
Kontrolleinheit 11 geführt werden.
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Zur
Temperaturstabilisierung des mindestens einen Permanentmagneten 9 kann
beispielsweise ein flüssiger oder gasförmiger
Wärmeträger 12 dienen, der in dem Zwischenraum
zwischen den Permanentmagneten 9 vorgesehen wird. Eine
notwendige Abdichtvorrichtung 13 kann aus einem flexiblen Material
wie Gummi ausgeführt sein und wie in 4A dargestellt,
um das zu untersuchende Objekt 7 herum bis zu den Permanentmagneten 9 reichen.
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Die
Abdichtvorrichtung 13 weist weiterhin zwei Schläuche 14 auf, über
die der flüssige oder gasförmige Wärmeträger 12 zu-
und abgeführt werden kann. Dazu kann ein Kreislauf vorgesehen
sein, der beispielsweise entsprechend der Tempera turmessung eines
beispielsweise an der Wand des Permanentmagneten 9 angebrachten
Temperaturfühlers 15 gesteuert wird. Die Temperaturmessung
kann beispielsweise optisch durch einen Lichtleiter erfolgen.
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Eine
weitere Möglichkeit zur Temperaturstabilisierung der Permanentmagnete 9 wäre
eine in die Permanentmagneten 9 integrierte Kühlvorrichtungen.
Dies können beispielsweise Kanäle 16 für
einen flüssigen oder gasförmigen Wärmeträger 12 oder Temperaturregulierungselemente 17 sein,
wie sie in 4B, 4C und 4D dargestellt
sind.
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Durch
eine Temperaturstabilisierung des mindestens einen Permanentmagneten 9 kann
das erzeugte Hauptmagnetfeld konstant gehalten werden. Es ist aber
auch möglich, Abweichungen die zum Beispiel durch Temperaturänderungen
auftreten, in der Auswertung der Messdaten zu berücksichtigen.
Dazu kann ein Mittel zum Vermessen des Hauptmagnetfeldes beispielsweise über
die Resonanzfrequenz vorgesehen werden.
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Wie
in 5 dargestellt, kann die Halterung 2 des
erfindungsgemäßen Sensors 1 aus 1 oder der erfindugngsgemäßen
Magnetfeldeinheit 8 aus 2 zur stabilen
Positionierung in der Mundhöhle 21, auf einer
Bissschiene 18 montiert werden. Die Bissschien 18 kann
beispielsweise die Form eines Abdrucklöffels haben. Es
kann weiterhin eine Führungsschiene 19 vorgesehen
sein an der die Halterung 2 längsverschieblich
gehalten wird, so dass der Sensor 1 bzw. die Magnetfeldeinheit
an einer beliebigen Position entlang der Zahnreihe im Mund positioniert
werden kann. Durch das Aufbeissen des Patienten auf die Bissschiene 18 wird
der Sensor 1 oder die Magnetfeldeinheit 8 gegenüber
dem zu untersuchenden Objekt 7 fixiert.
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Durch
das Vorsehen und die simultane Nutzung zweier Sensoren 1 oder
zweier Magnetfeldeinheiten 8, die in entgegenge setzter
Orientierung auf derselben Bissschiene 18 angebracht sind,
wie es in 6 dargestellt ist, kann ein
zu untersuchendes Objekt im Oberkiefer und eines im Unterkiefer
simultan vermessen werden.
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In 7 ist eine Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßer Magnetfeldeinheit 8 dargestellt, die
zur Erzeugung des Hauptmagnetfeldes mindestens einen Permanentmagneten 20 aufweist,
der nach Einbringen der Halterung 2 in die Mundhöhle 21 ausserhalb
verbleibt. Dazu ist der Permanentmagnet 20 über
einen entsprechend geformten Bügel 22 mit Halterung 2 oder
dem auf der Halterung angebrachten Permanentmagneten 9 verbunden.
Die 7A zeigt einen entsprechenden Aufbau zur Vermessung von
Backenzähnen, wobei der Bügel entsprechend lang
und U-förmig ist, so dass der Permanentmagnet 20 ausserhalb
der Mundhöhle und seitlich neben der Halterung angeordnet
ist, wenn die Halterung an dem oder den zu vermessenden Backenzähnen
positioniert ist. In 7B ist der Aufbau so verändert,
dass er sich zur Vermessung der Frontzähne eignet. Dazu ist
der Bügel gerade und eher kurz ausgeformt.
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Damit
man nicht zwei völlig eigenständige Aufbauten
braucht, um verschiedene Regionen innerhalb der Mundhöhle 21 zu
vermessen, können entsprechend verschieden geformte Bügel 22 und weitere
Permanentmagneten 20 vorgesehen sein, die austauschbar
mit der Halterung 2 oder dem auf der Halterung 2 angebrachten
Permanentmagneten 9 verbunden werden können. Es
können auch verschieden geformte und/oder verschieden große
Bügel 22 und Permanentmagnete 20 vorgesehen
sein, um den Aufbau an die anatomischen Gegebenheiten des Patienten
P anzupassen.
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In 8 ist
eine mögliche Halterung 23 dargestellt, die am
Kopf des Patienten P angeordnet werden kann und an der der mindestens
eine zur Halterung 2 beabstandete Permanentmagnet 20 gehalten
werden kann. Auch Kabel zur Verbindung der Magnetfeldeinheit 8 mit
der Steuer- und Kontrolleinheit 11 können beispielsweise
an der Halterung 23 gehalten werden.
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Störungen
im zu messenden Magnetresonanz-Signal können, wie im Rahmen
der Magnetresonanztomographie üblich, durch eine Abschirmung des
gesamten Messvolumens gegen äußere Hochfrequenzfelder
vermieden werden. Eine Abschirmung sollte möglichst so
ausgebildet sein, dass sie den gesamten Patienten umschließt.
Es kann auch eine gesamter Raum entsprechend abgeschirmt werden,
in der der erfindungsgemäße Sensor 1 bzw.
die Magnetfeldeinheit innerhalb eines MRT-Systems betrieben wird.
Alternativ kann der Patient mit einer Erdung versehen werden, um
die Wirkung des Körpers als Antenne zu minimieren.
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- 1
- Sensor
- 2
- Halterung
- 3
- Empfangsspule
- 4
- Gradientenspulensystem
- 5
- erste
Ebene
- 6
- zweite
Ebene
- 7
- zu
untersuchendes Objekt, beispielsweise Zahn
- 8
- Magnetfeldeinheit
- 9
- Permanentmagnet
- 10
- Brücke
- 11
- Steuer-
und Kontrolleinheit
- 12
- flüssiger
oder gasförmiger Wärmeträger
- 13
- Abdichtvorrichtung
- 14
- Schlauch
- 15
- Temperaturfühler
- 16
- Kanal
- 17
- Temperaturregulierungselemente
- 18
- Bissschiene
- 19
- Führungsschiene
- 20
- Permanentmagnet
- 21
- Mundhöhle
- 22
- Bügel
- 23
- Haltevorrichtung
- P
- Patient
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202007008008
U1 [0004]
- - DE 10147743 C1 [0005]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - „In
Vivo MRI-Based Dental Impression Using an Intraoral RF Receiver
Coil” von P. M. Jakob et al. erschienen im Concepts in
Magnetic Resonance Part B, Magnetic Resonance Engineering, Vol. 33B
(4) 244–251, 2008 [0006]