DE102009024752A1 - Verfahren zum Vermessen und/oder Kalibrieren einer numerisch gesteuerten Werkzeugmaschine - Google Patents

Verfahren zum Vermessen und/oder Kalibrieren einer numerisch gesteuerten Werkzeugmaschine Download PDF

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Abstract

Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Vermessen und/oder Kalibrieren einer numerisch gesteuerten Werkzeugmaschine (10) mit wenigstens einer Werkzeugspindel (14) und wenigstens einer Rundachse (B, C), um welche die Werkzeugspindel (14) gegenüber dem Werkstück schwenkbar ist.
Das Verfahren umfasst die Schritte:
- Einspannen eines Testklotzes (24),
- Einfräsen wenigstens einer ersten Messfläche (32c, 32c') in einer vorgegebenen Position und Orientierung in den Testklotz (24) mit einer ersten Schwenkposition der Rundachse (B, C),
- Schwenken der Werkzeugspindel (14) und/oder des Testklotzes (24) um die Rundachse (B, C) in eine zweite Schwenkposition,
- Einfräsen wenigstens einer zweiten Messfläche (32c, 32c', 32d, 32d') in den Testklotz (24), wobei die Orientierung der zweiten Messfläche (32d, 32d') der Orientierung der ersten Messfläche (32c, 32c') entspricht, und
- Vermessen der ersten Messfläche (32c, 32c') und der zweiten Messfläche (32d, 32d') mit einem Messtaster in einer Basisorientierung der Werkzeugmaschine (10).

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vermessen und/oder Kalibrieren einer numerisch gesteuerten Werkzeugmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Werkzeugmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
  • Aus der DE 10 2005 008 055 B4 ist ein Verfahren zum Vermessen einer numerisch gesteuerten Werkzeugmaschine bekannt. Gemäß diesem Verfahren wird eine Messkugel an einem Maschinenteil positioniert und mit Hilfe der Vermessung einer Oberfläche des Messtasters eine Raumlage des Mittelpunkts der Messkugel bestimmt. Anschließend wird ein Maschinenteil, mit dem die Messkugel verbunden ist, bewegt und die Positionsbestimmung des Mittelpunkts der Messkugel wird wiederholt. Die Differenz zwischen den derart bestimmten Mittelpunktskoordinaten wird mit Sollwerten verglichen, um etwaige Kalibrierungsfehler der Werkzeugmaschine zu erkennen und ggf. kompensieren zu können.
  • Ferner ist zum Vermessen der rotativen Achsen einer Fräsmaschine, beispielsweise von Fräsköpfen unterschiedlicher Bauarten, ein als FDIA-Kopf-Messsystem bezeichnetes Verfahren bekannt, bei dem ein spezielles Kalibrier- und Messgerät eingesetzt wird.
  • Aus der DE 31 32 383 C ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Überprüfung der Messgenauigkeit von Koordinatenmessgeräten bekannt. Zwei mit hoher Oberflächengüte genau bearbeitete Kugeln sind auf einem gemeinsamen Träger in veränderbarem Abstand angeordnet und entlang eines Messstrahls mit Bohrungen versehen. Änderungen des Abstands beider Kugeln werden mittels einer Interferometeranordnung gemessen, wobei ein Ausgangsabstand beider Messkugeln genau bekannt sein muss.
  • Die Aufgabe der Erfindung ist es insbesondere, ein Verfahren zum Vermessen bzw. Kalibrieren einer numerisch gesteuerten Werkzeugmaschine bereitzustellen, das hochgenau ist und kein aufwändiges, teures und hochgenau gefertigtes Zubehör erfordert.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach dem Anspruch 1 bzw. durch eine Werkzeugmaschine nach dem Anspruch 15 gelöst.
  • Die Erfindung geht insbesondere aus von einem Verfahren zum Vermessen und/oder Kalibrieren einer numerisch gesteuerten Werkzeugmaschine mit wenigstens einer Werkzeugspindel und wenigstens einer Rundachse, um welche die Werkzeugspindel gegenüber einem Werkstück schwenkbar ist.
  • Es wird vorgeschlagen, dass das erfindungsgemäße Verfahren die Schritte Einspannen eines Testklotzes, Einfräsen wenigstens einer ersten Messfläche in einer vorgegebenen Position und Orientierung in den Testklotz mit einer ersten Schwenkposition der Rundachse, Schwenken der Werkzeugspindel und/oder des Testklotzes um die Rundachse in eine zweite Schwenkposition, Einfräsen wenigstens einer zweiten Messfläche in den Testklotz und Vermessen der ersten Messfläche und der zweiten Messfläche mit einem Messtaster umfasst. Dabei entspricht die Orientierung der zweiten Messfläche der Orientierung der ersten Messfläche.
  • Hier und im Folgenden soll eine Werkzeugspindel als „gegenüber einem Werkstück schwenkbar” bezeichnet werden, wenn eine relative Schwenkbewegung zwischen einem Werkstücktisch zum Aufspannen des Werkstücks und der Werkzeugspindel bzw. dem Maschinenkopf möglich ist. Die Werkzeugspindel kann natürlich auch durch eine Bewegung des Werkstücks relativ zu dem Werkstück verschwenkt werden. In diesem Sinne kann auch eine fest stehende Werkzeugspindel „gegenüber einem Werkstück schwenkbar” sein.
  • Da das Kalibrierungsverfahren spanabtragend ist, werden bei der Kalibrierung bzw. Vermessung der Maschinenkinematik automatisch dynamische Deformationen der Werkzeugspindel berücksichtigt, die auch drehzahlabhängig sein können. Je nach der Art der Maschinenkinematik kann die Schwenklage des Werkzeugkopfs bezogen auf das Werkstück bzw. den Testklotz durch eine Bewegung des Werkzeugkopfs oder durch eine Bewegung des Testklotzes verändert werden.
  • Aus den durch das Vermessen der verschiedenen Messflächen gewonnenen Messdaten können Fehler in der Kalibrierung der Maschinenkinematik der Werkzeugmaschine be stimmt und ggf. korrigiert werden. Zum Kalibrieren mehrerer Rundachsen bzw. Rotationsachsen der Werkzeugmaschine können mehrere Paare von entsprechenden Messflächen in den Testklotz eingefräst und vermessen werden. Durch die gleichzeitige bzw. vergleichende Vermessung mehrerer Messflächen kann eine Differenzmessung erfolgen, durch welche Fehler eliminiert werden können, die unabhängig von der Schwenkposition des Maschinenkopfs sind. Durch eine Anordnung der Messflächen auf einem engen Raum können die Einflüsse von Fehlern aus Translationsfreiheitsgraden der Erfindung minimiert werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich nicht nur zur Kalibrierung der Maschinenkinematik sondern auch zur rechnerischen Kompensation von sogenannten Durchhängen der Werkzeugmaschine. Als Durchhang wird die translatorische und/oder rotatorische Abweichung der Werkzeugspitze bei einer vorgegebenen Orientierung bzw. Position im Arbeitsraum von der, durch das kinematische Modell der Werkzeugmaschine berechneten, Sollposition bezeichnet. Diese translatorischen und rotatorischen Fehler entstehen durch Formtoleranzen in den Lagerungen und Führungen, durch Geometrieabweichungen der Maschinenelemente sowie durch Montageungenauigkeiten bei der Montage der Maschinenelemente und können abhängig von der Schwenkstellung der Rundachse sein.
  • Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Werkzeugmaschine mit einer Steuereinheit, die zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgelegt ist und dazu eine geeignete Software und Hardware umfasst. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine Vermessung und Kalibrierung der Werkzeugmaschine ohne aufwändiges Zubehör. Insbesondere sind keine hochpräzise gearbeiteten Kugeln oder dergleichen notwendig. Als Testklotz kann ein einfaches, zumindest im Wesentlichen unbearbeitetes Werkstück, wie beispielsweise ein Aluminiumklotz, verwendet werden.
  • Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zur sinnvollen weiteren Kombination zusammenfassen.
  • Es zeigen:
  • 1 eine numerisch gesteuerte Werkzeugmaschine mit mehreren Rundachsen und einem Display,
  • 2 eine Displaydarstellung mit einem Feld zum Starten eines Kalibrierungsvorgangs,
  • 3 einen Testklotz mit mehreren Basisflächen und mehreren Messflächen,
  • 4 ein Ablaufdiagramm eines Kalibrierungsvorgangs der Werkzeugmaschine,
  • 5 eine Displaydarstellung mit während des Kalibrierungsvorgangs gewonnenen Messdaten und
  • 6 eine Visualisierung von Fehlern in einem Kopfversatz und in einer Pivotlänge in einer alternativen Displaydarstellung.
  • 1 zeigt eine numerisch gesteuerte Werkzeugmaschine 10 mit einer an einem Maschinenkopf 12 befestigten Werkzeugspindel 14. Der Maschinenkopf 12 ist in drei Richtungen X, Y, Z translatorisch bewegbar und um eine horizontal verlaufende Rundachse B schwenkbar. Die translatorischen und rotatorischen Bewegungen des Maschinenkopfes 12 werden von einer hier nur schematisch dargestellten Steuereinheit 34 gesteuert. Die Werkzeugmaschine 10 verfügt über ein hier nicht explizit dargestelltes Werkzeugmagazin und die in die Werkzeugspindel 14 eingespannten Werkzeuge wie Fräsköpfe, Messerköpfe, Bohrer oder Messtaster können automatisch ausgetauscht werden. Ein unter dem Werkzeugkopf 12 angeordneter Werkstücktisch 16 ist um eine weitere Rundachse bzw. rotatorische Achse C drehbar. Insgesamt verfügt die Werkzeugmaschine 10 demnach über fünf numerisch gesteuerte Achsen.
  • Auf dem Werkstücktisch 16 können zur Bearbeitung beliebige Werkstücke verspannt werden. Eine Steuerkonsole 18 mit einem Display 20 dient als Benutzerschnittstelle der Werkzeugmaschine 10. Über die Benutzerschnittstelle können Arbeitsvorgänge der Werkzeugmaschine 10 in einer an sich bekannten Weise als CNC-Programme program miert werden bzw. der Ablauf von aus anderen Quellen bezogenen CNC-Programmen kann überwacht werden.
  • 2 zeigt eine Displaydarstellung der Benutzerschnittstelle bzw. des Displays 20. Ein über eine Computermaus oder einen Trackball, über Pfeil-Tasten oder mittels einer geeigneten Tastenkombination auswählbares Feld 22 ist dem Start eines Kalibrierungsvorgangs der Werkzeugmaschine 10 zugeordnet. In dem im Folgenden detailliert beschriebenen Kalibrierungsvorgang wird die Maschinenkinematik der Werkzeugmaschine 10 präzise vermessen und Kalibrierungsfehler können durch eine Anpassung von in der Software der Werkzeugmaschine 10 hinterlegten Korrekturparametern kompensiert werden.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung speichert die Werkzeugmaschine 10 in einer hier nicht dargestellten Speichereinheit den Zeitpunkt und die Messdaten der letzten Kalibrierungsvorgänge bzw. führt über die seit dem letzten Kalibrierungsvorgang verstrichene Bearbeitungszeit Buch, wobei die Bearbeitungszeit ggf. mit Parametern gewichtet werden kann, die die Art der von der Maschine durchgeführten Bearbeitung charakterisieren. Ferner kann die Steuereinheit 34 der Werkzeugmaschine 10 Temperaturverläufe und Temperaturdifferenzen in der Umgebungstemperatur der Werkzeugmaschine 10 und/oder im Maschinenkopf 12 der Werkzeugmaschine 10 ermitteln und/oder aufzeichnen.
  • Wenn eine Differenz zwischen der Temperatur zum Zeitpunkt der letzten Kalibrierung und einer aktuellen Temperatur einen Grenzwert überschreitet, wenn der Temperaturverlauf große Temperaturdifferenzen aufweist und/oder wenn die seit der letzten Kalibrierung verstrichene Zeit größer als eine Minimalzeit ist, erkennt die Werkzeugmaschine 10 in einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung selbsttätig, dass eine neue Kalibrierung notwendig ist. Die Minimalzeit kann auch abhängig von dem Temperaturverlauf gestaltet werden und/oder die Schwellenwerte der Temperaturdifferenz können abhängig von der seit dem letzen Kalibrierungsvorgang verstrichenen Zeit gestaltet werden. Das Feld 22 kann dann beispielsweise durch eine geeignete Farbgebung oder durch ein Blinksignal optisch hervorgehoben werden, um den Benutzer auf die Notwendigkeit eines neuen Kalibrierungsvorgangs aufmerksam zu machen. Je nach der Dringlichkeit einer Kalibrierung können die von der Werkzeugmaschine 10 erzeugten optischen und/oder akustischen Signale, die den Bediener auf die Notwendigkeit einer Kalibrierung aufmerksam machen, in ihrer Intensität oder Farbe variiert werden.
  • Die in dem Programm der Werkzeugmaschine 10 hinterlegten Parameter, die als Schwellenwerte zur Auslösung eines solchen Signals dienen, können vom Benutzer einstellbar sein und/oder adaptiv ermittelt werden. Wenn beispielsweise wegen des Überschreitens eines solchen Schwellenwerts ausgelöste Kalibrierungsvorgänge im Nachhinein als wenig sinnvoll erscheinen, da nur geringe Kalibrierungsfehler festgestellt wurden, kann der Schwellenwert erhöht werden und umgekehrt kann der Schwellenwert reduziert werden, wenn sehr große Kalibrierungsfehler festgestellt wurden.
  • Nach dem Starten des Kalibrierungsvorgangs wird der Benutzer über das Display 20 aufgefordert, einen in 3 dargestellten Testklotz 24 auf den Werkstücktisch 16 der Werkzeugmaschine 10 aufzuspannen und den Maschinenkopf 12 über einer Kante des Testklotzes 24 zu positionieren. Der Testklotz 24 kann ein beliebiger, im Wesentlichen unbearbeiteter Metallklotz verwendet werden, der wenigstens eine Kante mit einer Kantenlänge von mindestens 6 cm aufweist. Nach dem Aufspannen des Testklotzes 24 kann der Benutzer über die Benutzerschnittstelle den eigentlichen Kalibrierungsvorgang starten.
  • Ein Ablaufdiagramm des Kalibrierungsvorgangs ist in 4 dargestellt. Die dabei erzeugten Basis- und Messflächen sind in 3 dargestellt.
  • Nach dem oben beschriebenen Einspannen des Testklotzes 24 vermisst die Werkzeugmaschine 10 die genaue Position und Orientierung des Testklotzes 24 auf dem Werkstücktisch 16 in einem Schritt S1. Dazu verwendet die Werkzeugmaschine 10 einen Messtaster. Ausgehend von den so angeführten Messdaten bestimmt die Werkzeugmaschine 10 selbsttätig die Positionen von drei jeweils paarweise senkrecht zueinander stehenden Basisflächen 26, 28, 30, die im Schritt S1 mittels eines Messerkopfs in den Testklotz 24 eingefräst werden (3). Es sind weitere Ausgestaltungen der Erfindung denkbar, in welchen auf das Einfräsen der Basisflächen 26, 28, 30 verzichtet wird. Das Einfräsen der Basisflächen 26, 28, 30 gewährleistet einen gleichmäßigen Materialabtrag beim Einarbeiten der Messflächen 32a32h und damit eine sauber definierte Ausgangskonfiguration. Lastabhängige Deformationen, die bei stark unterschiedlichem Materialab trag beim Einarbeiten der Messflächen zu Fehlern führen könnten, werden dadurch vermieden.
  • In die Basisflächen 2630, die jeweils parallel zu zwei der translatorischen Achsen des Maschinenkopfs 12 verlaufen, werden im Folgenden in einem vollautomatischen Ablauf mehrere Messflächen 32a32t eingefräst, die jeweils parallel zu einer der Basisflächen 2630 orientiert sind und einen Abstand von –0,1 mm zu der jeweiligen Basisfläche 2630 aufweisen. Der vorgenannte Abstand beschreibt die Dicke der Materialschicht, die zum Herstellen der Messflächen 32a32t von den Basisflächen 2630 abgetragen werden muss und entspricht einem Sollwert, der bei perfekt kalibrierter Maschinenkinematik erreicht werden könnte. Durch Kalibrierungsfehler der Werkzeugmaschine 10 und/oder der Maschinenkinematik entstehen Abweichungen von diesem Sollwert, die in dem im Folgenden beschriebenen Kalibrierungsverfahren gemessen und zum Kalibrieren der Werkzeugmaschine 10 genutzt werden. Da beim Einarbeiten der Messflächen 32a32t Material abgetragen wird, handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Kalibrierungsverfahren um ein spanabtragendes Kalibrierungsverfahren, das dynamische und/oder lastabhängige Deformationen des Spindelkopfs und/oder der Maschinenkinematik berücksichtigt.
  • In einem Schritt S2 arbeitet die Werkzeugmaschine 10 in eine horizontal ausgerichtete Basisfläche 26 mit einem Kugelfräser mit einem Durchmesser von ca. 1 cm eine Messfläche 32a ein. In eine parallel zur Y- und Z-Achse der Werkzeugmaschine verlaufende Basisfläche 28 arbeitet die Werkzeugmaschine 10 anschließend mit dem gleichen Kugelfräser eine Messfläche 32b ein. Beide Messflächen 32a, 32b sind in der Nähe einer Kante angeordnet, in der die Basisflächen 26, 28 aufeinander treffen. Die Nullpunkte des beim Einarbeiten der Messflächen 32a, 32b verwendeten Koordinatensystems sind nach dem Planfräsen der Basisflächen 26, 28, 30 von der Werkzeugmaschine mittels des Messtasters aufgenommen worden.
  • Die Messflächen 32a, 32b werden mit identischer Orientierung des Maschinenkopfs 12 in die Basisflächen 26, 28 eingearbeitet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Maschinenkopf 12 bzw. die Rotationsachse der Werkzeugspindel 14 beim Einarbeiten der Messflächen 32a, 32b senkrecht zu der Basisfläche 26 ausgerichtet. Um mit dem Kugelfräser möglichst plane Messflächen zu erreichen, werden die Messflächen 32a, 32b in mehreren parallelen Bahnen in einem Abstand, der klein gegenüber dem Durchmesser des Kugelfräsers ist, in die Basisflächen 26, 28 eingefräst.
  • In einem Schritt S3 misst die Werkzeugmaschine 10 mittels des Messtasters den parallelen Versatz der Messflächen 32a, 32b gegenüber einem vorgegebenen Sollwert, beispielsweise einem Sollwert von –0,1 mm, und überprüft in einem Sollwert-Istwertvergleich, ob der gemessene Istwert dem Sollwert entspricht. Eine Abweichung von diesem Sollwert resultiert im Fall der Messfläche 32a aus einer Fehlkalibrierung der Werkzeuglänge und im Fall der Messfläche 32b aus einer Fehlkalibrierung des Werkzeugradius. Das erfindungsgemäße Verfahren kann neben der Kalibrierung der Maschinenkinematik auch zur Kalibrierung des Werkzeugs genutzt werden, die in dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel routinemäßig erfolgt. Auch wenn die kombinierte Kalibrierung klare Vorteile im Hinblick auf die Zuverlässigkeit und Präzision mit sich bringt, wäre es prinzipiell auch denkbar, die Kalibrierung der Maschinenkinematik von der Kalibrierung des Werkzeugs zu trennen.
  • Die korrekte Kalibrierung der Werkzeuglänge und des Werkzeugradius erfolgt im Schritt S4. Die in der Programmsteuerung gespeicherten Werte werden dabei abhängig von der Differenz zu den Sollwerten angepasst.
  • In weiteren denkbaren Ausgestaltungen der Erfindung wäre es denkbar, die Wirkkontur des Kugelfräsers nicht nur bei 0° und 90° bzw. der Werkzeuglänge und dem Werkzeugradius sondern auch in weiteren Punkten in einer analogen Weise zu bestimmen. Zum bestimmen der Wirkkontur bei 45° müsste zum Beispiel eine um 45° gegenüber der Rotationsachse der Werkzeugspindel 14 geneigte Messfläche erzeugt werden.
  • In den Schritten S1–S3 wurden die Rundachsen B, C der Werkzeugmaschine 10 nicht bewegt. Kinematikfehler der Rundachsen B, C haben daher auf die Kalibrierung der Werkzeuglänge und des Werkzeugradius keinen Einfluss. In den folgenden Schritten erfolgt die Kalibrierung dieser Rundachsen B, C, und zwar insbesondere die Kalibrierung der Pivotlänge und des Kopfversatzes und die Festlegung der exakten Achsenpositionen der Rundachsen B, C in Bezug auf das den Translationsfreiheitsgraden des Maschinenkopfs 12 entsprechende, bezogen auf das Maschinenfundament unbewegliche Koordinatensystem X, Y, Z.
  • In einem Schritt S5 werden zur Kalibrierung der Pivotlänge und des Kopfversatzes bezogen auf die Rundachse B zwei Messflächen 32c, 32d unmittelbar nebeneinander in die Basisfläche 26 und weitere Messflächen 32c', 32d' in die Basisfläche 28 eingefräst. Die Pivotlänge ist der Abstand zwischen dem Mittelpunkt des Werkzeugs und der B-Achse in der parallel zur Rotationsachse der Werkzeugspindel 14 verlaufenden Richtung. Die beiden Messflächen 32c, 32d bzw. 32c', 32d' werden nacheinander in die horizontale Basisfläche 26 bzw. in die Basisfläche 28 eingearbeitet, wobei der Maschinenkopf 12 beim Einarbeiten der ersten Messfläche 32c in einer ersten Schwenkposition um die B-Rundachse gehalten wird und beim Einarbeiten der zweiten Messfläche 32d in einer zweiten Schwenkposition um die B-Rundachse. Vorzugsweise unterscheiden sich die beiden Schwenkpositionen um 90° und die Messflächen 32c und 32c' werden mit senkrecht zu der Basisfläche 26 bzw. zu der Basisfläche 28 ausgerichteter Spindelachse erzeugt, während die Messflächen 32d und 32d' mit parallel zu der Basisfläche 26 ausgerichteter Spindelachse der Werkzeugspindel 14 eingearbeitet werden. Ist die Pivotlänge in der Programmsteuerung falsch gespeichert, wird bei dem Schwenkvorgang des Maschinenkopfs 12 der Kugelfräser nicht um seinen Mittelpunkt, sondern um einen gegenüber diesem Mittelpunkt axial versetzten Punkt gedreht. Die Folge ist ein horizontaler Versatz der beiden Messflächen 32c, 32d bzw. 32c' und 32d' gegeneinander. Dieser Versatz bzw. ein Höhenunterschied zwischen den beiden Messflächen 32c, 32d bzw. 23c' und 32d' wird in einem Schritt S6 mit Hilfe des Messtasters gemessen. Aus den vier Messwerten werden zwei Differenzen gebildet, aus denen die Pivotlänge und der Kopfversatz berechnet werden.
  • Die Pivotlänge und der Kopfversatz werden im Schritt S6 in der Programmsteuerung neu kalibriert. Dabei werden die zuvor in Schritt S3 bestimmten Fehler in der Werkzeuglänge und dem Werkzeugradius berücksichtigt.
  • Anschließend werden in einem Schritt S7 zur Ermittlung des Durchhangs in Y-Richtung mehrere Messflächen 32i32l in die vertikale Basisfläche 30 des Testklotzes 24 eingefräst. Jede der Messflächen 32i32l wird dabei mit einer unterschiedlichen Schwenkstellung des Maschinenkopfs 12 um die B-Achse eingearbeitet, und zwar in der Schwenkstellung 90°, 67,5°, 45°, 22,5°. In einer Werkzeugmaschine mit einer um mehr als 90° schwenkbaren A-Achse B-Achse können andere geeignete Schwenkstellungen als Messwerte gleichmäßig über den Schwenkbereich verteilt werden.
  • Die Messflächen 32i32l werden anschließend im Schritt S7 mit dem Messtaster vermessen. Der Durchhang in Y-Richtung wird aus den Messwerten bestimmt und in der Programmsteuerung zur Kalibrierung berücksichtigt. Ein Kalibrierungsfehler im Kopfversatz führt zu einer charakteristischen Abhängigkeit der Abweichungen der Lage der Messflächen 32i32l von ihrer Sollposition in Y-Richtung. Ein Durchhang in Y-Richtung und/oder eine Neigung der B-Rundachse gegenüber der Horizontalen führt zu einem anderen charakteristischen Verlauf dieses Fehlers. Beide Fehlerbeiträge können daher durch einfache Algebra aus den vier Messwerten der Messflächen 32i, 32j, 32k, 32l auf der Basisfläche 30 ermittelt werden.
  • In einem Schritt S8 erfolgt die Kalibrierung der vertikalen C-Achse, um die der Werkstücktisch 16 drehbar ist. Dazu werden in die Basisfläche 28 vier Messflächen 32e, 32f, 32g, 32h in den Winkelstellungen 0°, 90°, 180° und 270° eingearbeitet bzw. eingekratzt.
  • Die Werkzeugmaschine arbeitet in dem erfindungsgemäßen Kalibrierungsverfahren generell mit aktiver Kinematik (Tool Center Point Management), und zwar in der aktuell gespeicherten Form. Der Werkzeugkopf wird daher bei der Drehung des Werkstücks um die C-Achse mit der Bewegung der Basisfläche 28 mitgeführt.
  • Diese Messflächen 32e32h werden in einem Schritt S8 mit Hilfe des Messtasters in einer gemeinsamen Basisorientierung der Maschine gemessen und die C-Achse wird abhängig von diesen Messwerten kalibriert. Dazu wird die Abweichung des Drehzentrums der C-Achse in X-Richtung und die Abweichung des Drehzentrums der C-Achse in Y-Richtung gemessen und in der Programmsteuerung berücksichtigt. Die Messung ist eine Vergleichsmessung, die auf der Messung von kleinen Differenzen zwischen einem Versatz der Messflächen 32e32h in X-Richtung beruht. Die Messflächen 32e32h sind auf einem engen Raum angeordnet. Der Abstand zwischen den Messflächen 32e32h eines Paars, die zu einer Differenzmessung verwendet werden, liegt vorteilhaft unterhalb von ca. 20 mm.
  • Anschließend werden in einem Schritt S9 zur Ermittlung des Durchhangs in X-Richtung mehrere Messflächen 32m32p in die vertikale Basisfläche 28 des Testklotzes 24 eingefräst. Jede der Messflächen 32m32p wird dabei mit einer unterschiedlichen Schwenkstellung des Maschinenkopfs 12 um die B-Achse eingearbeitet. Anschließend werden die Messflächen 32m32p vermessen und aus den Messwerten werden Differenzen gebildet, um die X-Komponente des Durchhangs zu bestimmen.
  • Schließlich werden in einem Schritt S10 zur Ermittlung des Durchhangs in Z-Richtung mehrere Messflächen 32q32t in die horizontale Basisfläche 26 des Testklotzes 24 eingefräst und vermessen. Zur Ermittlung des Durchhangs in X-Richtung und in Z-Richtung werden die gleichen Schwenkstellungen wie zur Ermittlung des Durchhangs in Y-Richtung verwendet. In alternativen Ausgestaltungen der Erfindung wäre es auch denkbar, zur Ermittlung des Durchhangs mehr oder weniger Schwenkstellungen bzw. Messflächen zu verwenden.
  • In einem Schritt S11 wird schließlich die Temperatur der Werkzeugspindel 14 gemessen und ebenfalls gespeichert. In einem Schritt S12 wird schließlich von einer Steuereinheit 34 der Werkzeugmaschine 10 eine in 5 dargestellte Display-Darstellung mit den Messergebnissen bzw. den während des Kalibrierungsvorgangs ermittelten und kompensierten Kalibrierungsfehlern erzeugt.
  • Es werden die Abweichungen der Werkzeuglänge, des Werkzeugradius, der Drehzentren der rotativen Achsen B und C und die verschiedenen Durchhänge in Millimeter angegeben. Auf weiteren Bildschirmseiten können weitere Messdaten dargestellt werden.
  • 6 zeigt eine Visualisierung von Fehlern in dem Kopfversatz und in der Pivotlänge in einer alternativen Display-Darstellung nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die ermittelten und behobenen Kalibrierungsfehler können überzogen in einer schematisierten Darstellung der Werkzeugmaschine dargestellt werden, wobei verschiedene Visualisierungsmittel wie beispielsweise eine Verzerrung oder eine Darstellung des Maschinenkopfs 12 in einer Soll-Position und in einer Ist-Position gewählt werden können, wobei der Fehler um einen vorgegebenen Faktor, beispielsweise 10000:1, vergrößert dargestellt werden kann. Die Darstellung der durch den Kalibrierungsvorgang behobenen Kalibrierungsfehler kann einerseits von Servicemitarbeitern des Maschinenherstellers dazu benutzt werden, Rückschlüsse auf mögliche Ursachen von großen Kalibrierungsfehlern zu ziehen. Eine Verzerrung des Maschinenkopfs 12 kann beispielsweise durch eine Kollision des Maschinenkopfs 12 verursacht sein, die ein charakteristisches Fehlerprofil erzeugen kann. Andererseits kann auch der Bediener der Maschine aus den Informationen Rückschlüsse auf die Güte der vor der Kalibrierung hergestellten Werksstücke ziehen.
  • Ferner ist es denkbar, dass die Maschine die Kalibrierungsfehler zusammen mit den relevanten Temperaturen, insbesondere der Spindeltemperatur, speichert und zur automatischen Anpassung einer Temperaturkompensationsfunktion nutzt, so dass die Maschine gewissermaßen aus ihren Fehlern lernt. Die Temperaturkompensationsfunktion der Werkzeugmaschine, insbesondere eine Korrektur bezogen auf die Spindeltemperatur, kann dadurch ständig verbessert und beispielsweise an einen Verschleißzustand der Werkzeugmaschine angepasst werden.
  • Die oben beschriebenen Messungen erfolgen derart, dass sich die Rundachsen der Maschine in der Ausgangsstellung bzw. in der Basisorientierung, insbesondere in der Stellung 0°, befinden, so dass während der Vergleichsmessungen Fehler in der Maschinenkinematik keine Rolle spielen. Alle Messungen erfolgen in einer Basisorientierung bzw. Ausgangsorientierung der Maschine.
  • 10
    Werkzeugmaschine
    12
    Maschinenkopf
    14
    Werkzeugspindel
    16
    Werkstücktisch
    18
    Steuerkonsole
    20
    Display
    22
    Feld
    24
    Testklotz
    26
    Basisfläche
    28
    Basisfläche
    30
    Basisfläche
    32a–32l
    Messfläche
    34
    Steuereinheit
    B
    Rundachse
    C
    Rundachse
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102005008055 B4 [0002]
    • - DE 3132383 C [0004]

Claims (15)

  1. Verfahren zum Vermessen und/oder Kalibrieren einer numerisch gesteuerten Werkzeugmaschine (10) mit wenigstens einer Werkzeugspindel (14) und wenigstens einer Rundachse (B, C), um welche die Werkzeugspindel (14) gegenüber einem Werkstück schwenkbar ist, gekennzeichnet durch die Schritte: – Einspannen eines Testklotzes (24), – Einfräsen wenigstens einer ersten Messfläche (32c) in einer vorgegebenen Position und Orientierung in den Testklotz (24) mit einer ersten Schwenkposition der Rundachse (B, C), – Schwenken der Werkzeugspindel (14) und/oder des Testklotzes (24) um die Rundachse (B, C) in eine zweite Schwenkposition, – Einfräsen wenigstens einer zweiten Messfläche (32c, 32c', 32d, 32d') in den Testklotz (24), wobei die Orientierung der zweiten Messfläche (32d, 32d') der Orientierung der ersten Messfläche (32c, 32c') entspricht, und – Vermessen der ersten Messfläche (32c, 32c') und der zweiten Messfläche (32d, 32d') mit einem Messtaster in einer Basisorientierung der Werkzeugmaschine (10).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Versatz der ersten Messfläche (32c, 32c') gegenüber der zweiten Messfläche (32d, 32d') in einer Basisorientierung der Werkzeugmaschine (10) vermessen wird.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine auf die Rundachse (B, C) bezogene Pivotlänge und/oder ein auf die Rundachse bezogener Kopfversatz der Werkzeugmaschine (10) abhängig von den durch das Vermessen der ersten Messfläche (32c, 32c') und der zweiten Messfläche (32d, 32d') gewonnenen Messdaten kalibriert wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Messfläche (32c, 32c') und die zweite Messfläche (32d, 32d') mit einem Kugelfräser in den Testklotz (24) eingearbeitet werden.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch das Einfräsen wenigstens einer Basisfläche (26, 28, 30) in den Testklotz (24), wobei die erste Messfläche (32c, 32c') und die zweite Messfläche (32d, 32d') in die Basisfläche (26, 28, 30) eingefräst werden.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass Spindelachse in den Schwenkpositionen in Winkeln zu einer der Basisflächen (26, 28, 30) steht, die sich um 90° unterscheiden.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Kalibrieren Parameter der Maschinenkinematik zu jedem Parameter ein Paar von Messflächen (32c, 32c', 32d; 32d') mit unterschiedlichen Schwenkpositionen des Werkzeugspindel (14) in den Testklotz (24) eingefräst und in einer Basisorientierung der Werkzeugmaschine (10) vermessen werden.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Durchhang von Rundachsen (B, C) der Werkzeugmaschine (10) abhängig von den beim Vermessen der Messflächen (32i32t) gewonnenen Messdaten kalibriert wird.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass aus den beim Vermessen der Messflächen (32c, 32c', 32d, 32d') gewonnenen Messdaten Kalibrierungsfehler berechnet werden und auf einem Display (20) dargestellt werden.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die beim Vermessen der Messflächen (32c, 32c', 32d, 32d') gewonnenen Messdaten aufgezeichnet werden.
  11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Parameter einer automatischen Temperaturkompensationsfunktion abhängig von dem beim Vermessen der Messflächen (32a32t) gewonnenen Messdaten ver ändert werden.
  12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Messdaten zusammen mit einer Temperatur der Werkzeugmaschine (10) aufgezeichnet werden.
  13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Benutzer über ein Display (20) oder einen akustischen Signalgeber abhängig von einer seit dem letzten Kalibriervorgang verstrichenen Zeit und/oder abhängig von einem seit dem letzten Kalibriervorgang aufgezeichneten Temperaturverlauf zum Einspannendes Testklotzes (24) und zum Starten des das Einfräsen und Vermessen der Messflächen (32a32lt umfassenden Messvorgangs aufgefordert wird.
  14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die verschiedenen Messflächen (32a32t) paarweise einen Abstand von weniger als 40 mm haben.
  15. Werkzeugmaschine (10) mit einer Steuereinheit (34), wenigstens einer Werkzeugspindel (14) und wenigstens einer Rundachse (B, C), um welche die Werkzeugspindel (14) gegenüber einem Werkstück schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (34) zum dazu ausgelegt ist, in einem automatischen Mess- und/oder Kalibrierungsverfahren: – wenigstens eine erste Messfläche (32c, 32c') in einer vorgegebenen Position und Orientierung mit einer ersten Schwenkposition der Rundachse in den Testklotz (24) einzufräsen, – die Werkzeugspindel (14) und/oder den Testklotz (24) um die Rundachse in eine zweite Schwenkposition zu schwenken, – wenigstens eine zweite Messfläche (32d, 32d') in den Testklotz (24) einzufräsen, wobei die Orientierung der zweiten Messfläche (32d, 32d') der Orientierung der ersten Messfläche (32c, 32c') entspricht, und – die erste Messfläche (32c, 32c') und der zweiten Messfläche (32d, 32d') mit einem Messtaster in einer Basisorientierung der Werkzeugmaschine (10) zu vermessen.
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