DE102009019680A1

DE102009019680A1 - Ventiltriebssystem

Info

Publication number: DE102009019680A1
Application number: DE102009019680A
Authority: DE
Inventors: Stefan Gemein; Lucia Hinkovska; Arne Manteufel
Original assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Current assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Priority date: 2009-04-30
Filing date: 2009-04-30
Publication date: 2010-11-11
Also published as: US20100275864A1; US8434437B2

Abstract

Vorgeschlagen ist ein Ventiltriebssystem (1) mit einem Abstützelement (2) und einem schaltbaren, gelenkig an diesem angebundenen Schlepphebel (3), welcher Schlepphebel (3) aus einem Außenhebel (4) besteht, zwischen dessen Armen (5) ein Innenhebel (6) verläuft, wobei zumindest der Außenhebel (4) an dessen Oberseite (7) mit einer Anlauffläche (8) für einen Hubnocken versehen ist, wobei der Innenhebel (6) an einer Unterseite (9) an einem Ende (10) eine Anlage (11) für ein Gaswechselventil und zumindest am anderen Ende (12) zwei beabstandete Seitenwände (13) hat, in denen sich gegenüberliegende Bohrungen (14) verlaufen, welche Seitenwände (13) von einem in den Bohrungen (14) sitzenden rohrartigen Achsstück (15) überbrückt sind, in dessen Öffnung (16) zwei sich diametral gegenüberliegende Koppelkolben (17) verlaufen, wobei das Achsstück (15) zwischen den Seitenwänden (13) in einer Querbohrung (18) eines Kopfes (19) des Abstützelements (2) sitzt, wobei im Bereich des einen Endes (10) die Hebel (4, 6) auf einer gemeinsamen Schwenkachse (20) sitzen und die Arme (5) des Außenhebels (4) am anderen Ende (12) eine Mitnehmerfläche (21) für die Koppelkolben (17) haben, die im Koppelfall abschnittsweise derartig aus ihrer Öffnung (16) heraus mit der Mitnehmerfläche (21) in Eingriff bringbar sind, dass ein großer Ventilhub realisiert ist, wobei bei Entkopplung ein demgegenüber kleinerer Ventilhub dargestellt ist und wobei der Außenhebel (4) von einer Rückstellfeder (22) aus seinem ...

Description

Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Ventiltriebssystem mit einem Abstützelement und einem schaltbaren, gelenkig an diesem angebundenen Schlepphebel.
Hintergrund der Erfindung
Als nächstkommender Stand der Technik wird das aus der EP 1 143 120 A2 hervorgehende Ventiltriebssystem betrachtet. Hier ist ein Schlepphebel an einem Ende gelenkig mit einem Kopf eines Abstützelements verbunden. In Buchsen von Seitenwänden des Schlepphebels sitzen im Entkoppelfall Koppelkolben, die für einen Koppelfall über Druckfederkraft direkt in eine Bohrung des Kopfes des Abstützelements verlagert werden können. Stirnseitig innen liegen die Koppelkolben an Schiebern der Bohrung des Abstützelements an, die für einen Entkoppelfall an ihren Innenstirnen mit Hydraulikmittel beaufschlagt wer den können und auf die Koppelkolben radial nach außen einwirken. Somit liegt ein aufwändiges Schieberpaket vor. In dem Entkoppelfall verschwenkt der vom Kopf des Abstützelements gelöste Schlepphebel in Abstützelementrichtung, wobei dessen Rückstellung in Nockenrichtung über eine das Abstützelement umschließende und im Zylinderkopf einenends sitzende Schraubendruckfeder (Lost-Motion-Feder) bewerkstelligt ist.
Nachteilig ist es bei der vorgenannten Ausgestaltung, dass mit dieser keine Teilhübe gefahren werden können und somit nur eine eingeschränkte Variabilität vorliegt. Des Weiteren wird festgestellt, dass durch die Anordnung der Koppelkolben im abschwenkenden Schlepphebel dessen Massenträgheitsmoment unnötig erhöht ist und dass es zur Integration der Schraubendruckfeder einer Änderung im Zylinderkopf der Brennkraftmaschine bedarf. Zudem besteht im Entkoppelmodus die Gefahr, dass der Schlepphebel derartig weit abschwingt, dass die Bohrung des Kopfes des Abstützelements freiliegt und somit die Schieber nicht mehr gesichert sind.
Aufgabe der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Ventiltriebssystem der vorgenannten Art zu schaffen, bei dem die aufgezeigten Nachteile beseitigt sind. Insbesondere soll ein als eine Baueinheit lieferbares, sicher schaltendes Ventiltriebssystem geschaffen werden, dass ein geringes Massenträgheitsmoment bei gleichzeitig gegenüber dem Stand der Technik vergrößerter Variabilität hat.
Lösung der Aufgabe
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die neuen Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Demnach ist ein Ventiltriebssystem vorgeschlagen, dessen gelenkig angebundener Schlepphebel aus einem Außenhebel besteht, zwischen dessen Armen ein Innenhebel verläuft, wobei zumindest der Außenhebel an dessen Oberseite mit einer Anlauffläche für einen Hubnocken versehen ist, wobei der Innenhebel an einer Unterseite an einem Ende eine Anlage für ein Gaswechselventil und zumindest am anderen Ende zwei beabstandete Seitenwände hat, in denen sich gegenüberliegenden Bohrungen verlaufen, welche Seitenwände von einem in den Bohrungen sitzenden rohrartigen Achsstück überbrückt sind, in dessen Öffnung zwei sich diametral gegenüberliegende Koppelkolben verlaufen, wobei das Achsstück zwischen den Seitenwänden in einer Querbohrung eines Kopfes des Abstützelements sitzt, wobei im Bereich des einen Endes die Hebel auf einer gemeinsamen Schwenkachse verlaufen und die Arme des Außenhebels am anderen Ende eine Mitnehmerfläche für die Koppelkolben haben, die im Koppelfall abschnittsweise derartig aus ihrer Öffnung heraus mit der Mitnehmerfläche in Eingriff bringbar sind, dass ein großer Ventilhub realisiert ist, wobei bei Entkopplung ein demgegenüber kleinerer oder ein Null-Ventilhub dargestellt ist und wobei der Außenhebel von einer Rückstellfeder aus seinem Abschwenkmodus zurück beaufschlagt ist.
Somit liegt ein Ventiltriebssystem vor, bei dem die eingangs beschriebenen Nachteile beseitigt sind.
Es ist eine kippfreie Montageeinheit geschaffen, deren Kosten sich im Rahmen halten. Wegen der gelenkigen Verbindung am Kopf des Abstützelements (Druckkolben) liegt gleichzeitig auch eine Absprungsicherung vor. Aufgrund des in das Achsstück implementierten Entkoppelmechanismus und der Anordnung weiterer wesentlicher Bauteile wie der Rückstellfeder im Abstützelementbereich ist ein Ventiltriebssystem mit einem relativ geringen Massenträgheitsmoment (auch im Entkoppelzustand) vorgeschlagen. Da die Rückstellfeder, welche in Fortbildung der Erfindung als wenigstens eine Drehschenkelfeder ausgebildet ist, in das Hebelsystem integriert ist, kann auf die vorbeschriebenen Änderungen im Zylinderkopfbereich verzichtet werden.
Das Ventiltriebssystem hat aufgrund der Möglichkeit dessen zweistufiger Ausgestaltung (Vollhub/Teilhub) eine größere Variabilität als das System nach dem eingangs beschriebenen Stand der Technik. Allerdings ist es auch denkbar und vorgesehen, über das vorgeschlagene Ventiltriebssystem eine Ventilhubabschaltung darzustellen.
Für das rohrartige Achsstück im Kopf des Abstützelements kann auf ein einfaches Massenteil zurückgegriffen werden. Als Koppelkolben sind insbesondere zylindrische Elemente denkbar, jedoch ist es auch vorgesehen, diese im Koppelbereich abzuflachen. Gleichfalls funktioniert die Erfindung auch nur mit lediglich einem Koppelkolben.
Besonders bevorzugt ist es, wenn beide Hebel (Außenhebel, Innenhebel) aus einem Leichtbauwerkstoff wie dünnwandigem Stahlblech bestehen. Zur Herstellung bietet sich ein Stanz- Biegeverfahren an. Es ist auch vorgesehen, die Hebel bspw. aus Gusswerkstoff o. dgl. herzustellen.
Eine einfache Variante eines Aufbaus des Außenhebels ist Gegenstand eines weiteren Unteranspruchs. Demnach sollen dessen Arme lediglich bis an die Achsstümpfe reichen und dort mit einem halb- oder viertelschalenähnlichen, dachartigen Segment als Mitnehmerfläche versehen sein. Im Koppelfall übergreift das entsprechende Segment abschnittsweise den ausgefahrenen Koppelkolben, so dass ein großer Ventilhub möglich ist, wobei gleichzeitig der entsprechende Koppelkolben an einer Innenstirn des Segments einen Anschlag in Ausfahrrichtung erfährt.
Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Fortbildung der Erfindung werden die Koppelkolben in ihre Koppelrichtung über aus dem Abstützelement heranleitbares Hydraulikmittel verschoben. Eine einfache Verlagerung in deren Entkoppelrichtung ist über die Kraft eines außen liegenden Federmittels vorgeschlagen, welches in weiterer Konkretisierung beispielsweise als einfache Drahtklammer ausgebildet ist, die mit ihrem Mittelstück einen Stirnbereich der Hebel am anderen Ende überbrückt und mit ihren Endstücken, die an Armen verlaufen, auf Außenstirnen der Koppelkolben einwirkt.
Gegebenenfalls kann auch eine Verlagerung der Koppelkolben in ihre Koppelrichtung über Druckfederkraft und in Entkoppelrichtung hydraulisch erfolgen. Des Weiteren ist es denkbar und vorgesehen, die Koppelkolben in mindestens eine Richtung über ein elektromagnetisch beaufschlagtes Stellglied o. dgl. zu verlagern. Gegebenenfalls ist auch deren Verlagerung in beide Verschieberichtungen über Hydraulikmitteldruck oder über ein elektromagnetisches Stellglied möglich.
Um die Endstücke der vorgenannten Drahtklammer am Abrutschen von der Außenstirn des jeweiligen Koppelkolbens zu hindern, ist es vorgesehen, zumindest die Außenstirnen der entsprechenden Koppelkolben mit einer Aussparung zu versehen, in die dann das Endstück im Montagefall eingreift. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn alle Stirnen der Koppelkolben mit der Aussparung versehen sind, so dass sich eine orientierte Montage der Koppelkolben erübrigt.
Eine besonders reibungsarme Schwenkverbindung des Innenhebels auf dem Achsstück liegt dann vor, wenn im Verbindungsbereich eine Wälzlagerung wie eine Nadellagerung appliziert wird. Ggf. können auch die Arme des Innenhebels fest auf dem Achsstück sitzen, wobei dann das Achsstück verdrehbeweglich gegenüber der Bohrung des Kopfes des Abstützelements ist.
Eine einfache Führung des abschwenkenden Außenhebels Liegt dann vor, wenn dieser, so wie vorgeschlagen, an Stirnflächen des Achsstümpfe geführt ist, welche Achsstümpfe geringfügig über die Bohrungen des Innenhebels hinausstehen.
In Konkretisierung der Erfindung ist es vorgeschlagen, auch den Innenhebel mit zwei vorzugsweise durchgehend balkenartigen Seitenwänden zu versehen, zwischen denen eine Rolle oder eine Scheibe für einen reibungsarmen Hubnockenkontakt aufgenommen ist. Gegebenenfalls kann an dieser Stelle auch eine Gleitfläche appliziert sein.
Außerdem ist es Erfindungsgegenstand, die Oberseiten der Arme des Außenhebels mit flügelartig abstehenden Gleitflächen für einen Anlauf von beispielsweise Niedrighubnocken zu versehen. Anstelle dieser Gleitflächen können auch Rollen oder Scheiben appliziert sein.
Auch ist eine „zweiflutige” Versorgung des Abstützelements mit Hydraulikmittel vorgeschlagen. Zum einen soll ein Hydraulikmittelpfad zur hydraulischen Spielausgleichseinrichtung im Abstützelement führen. Zum anderen geht ein weiterer Hydraulikmittelpfad in einen Vorratsraum im Abstützelement und von dort in Richtung zum Druckraum im Achsstück.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn als Rückstellfeder die eingangs genannte wenigstens eine Drehschenkelfeder vorgesehen ist. Diese ist mit ihren Windungen, vorzugsweise über eine separate Hülse, auf einer vom Innenhebel seitlich überstehenden Querachse positioniert, die im Bereich des anderen Endes des Ventiltriebssystems sitzt, wobei sich insgesamt zwei Rückstellfedern oder eine Rückstellfeder mit verbundenen Innenschenkeln anbieten.
Ein Innenschenkel der Rückstellfeder ist erfindungsgemäß hinter eine Halteöffnung des Innenhebels geschnappt oder gebogen, wobei ein Außenschenkel der Rückstellfeder unter einen Anschlag an einer Außenseite des entsprechenden Arms des Außenhebels wirkt. Für einen reibungsarmen Kontakt im Anlagebereich ist ein Evolventenprofil vorgeschlagen.
Eine einfache Maßnahme einer Versteifung des Außenhebels ist Gegenstand eines weiteren Unteranspruchs. Demnach sollen die Arme des Außenhebels an der Unterseite durch wenigstens einen Versteifungsbügel verbunden sein. Letztgenannter kann als Höhenanschlag für den Außenhebel in dessen Rückstellrichtung vorgesehen sein, muss jedoch nicht.
Schließlich ist ein einfaches Anschlagelement für die Koppelkolben im Achsstück (Entkoppelstellung) vorgeschlagen. Hier kommen beispielsweise ein ein facher Sprengring, Sicherungsring o. dgl. infrage. Denkbar ist auch ein radial nach innen ragender Pin.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
1 in einer räumlichen Darstellung das erfindungsgemäße Ventiltriebssystem;
2 eine Seitenansicht auf das Ventiltriebssystem;
3 das Ventiltriebssystem wie vorgenannt, jedoch mit längs geschnittenen Hebeln;
4 eine Draufsicht auf das Ventiltriebssystem;
5 eine Unteransicht auf das Ventiltriebssystem und
6 einen Querschnitt durch das Ventiltriebssystem im Bereich des Achsstücks.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
Dargestellt ist ein Ventiltriebssystem 1 mit einem hydraulischen Abstützelement 2 und einem schaltbaren sowie gelenkig an diesem angebundenen Schlepphebel 3. Letztgenannter besteht aus einem länglichen Außenhebel 4 mit zwei Armen 5. Zwischen den Armen 5 verläuft ein ebenfalls länglicher Innenhebel 6.
An einer Oberseite 7 der Arme 5 des Außenhebels 4 sind einteilig nach außen abstehende Anlaufflächen 8 für Großhubnocken dargestellt. Diese sind als Gleitflächen 42 ausgebildet. Der Innenhebel 6 hingegen hat zwischen seinen Seitenwänden 13 eine drehbare sowie wälzgelagerte Rolle 40 (siehe auch 3) für einen Kontakt eines Niedrighubnockens.
Der Innenhebel 6 besitzt an einer Unterseite 9 an einem Ende 10 eine Anlage 11 für ein Gaswechselventil. Am anderen Ende 12 hat der Innenhebel 6 zwischen seinen Seitenwänden 13 zwei sich gegenüberliegende Bohrungen 14. In den Bohrungen 14 sitzt ein rohrartiges Achsstück 15.
Wie aus 6 ersichtlich, überragt das Achsstück 15 mit seinen Stirnflächen 39 geringfügig den Innenhebel 6. Gleichzeitig verlaufen in einer Öffnung 16 des Achsstücks 15 zwei sich diametral gegenüberliegende Koppelkolben 17, deren Außen- und Innenstirnen 37, 31 mit einer Aussparung 38 versehen sind (s. a. nachfolgende Erläuterungen).
Dem Koppelkolben 17 ist in der Öffnung 16 innen ein Anschlagelement 56 zugeordnet, welches als dünnwandiger Ring ausgebildet ist und einer Wegbegrenzung für die Koppelkolben 17 in ihre Entkoppelrichtung dient.
Wie aus 3 ersichtlich, hat ein Kopf 19 des Abstützelements 2 eine Querbohrung 18, in der das Achsstück 15 mittig verläuft. Somit ist in diesem Bereich eine gelenkige und sichere Anbindung des Innenhebels 6/Schlepphebels 3 am Abstützelement 2 dargestellt.
Nach 1 verläuft im Bereich des einen Endes 10 eine Schwenkachse 20, auf der die Hebel 4, 6 verschwenkbar angeordnet sind. Die Arme 5 des Außenhebels 4 gehen in Richtung zum anderen Ende 12 lediglich bis an das geringfügig überstehende Achsstück 15 heran und sind an der Unterseite 9 durch einen Versteifungsbügel 55 verbunden.
Die vorgenannten Arme 5 des Außenhebels 4 haben auf der Seite des anderen Endes 12 ein etwa viertelschalenähnliches Segment 23 als Mitnehmerfläche 21 für die Koppelkolben 17 im Koppelfall.
Wie 6 offenbart, untergreifen im Koppelfall die hydraulisch ausgefahrenen Koppelkolben 17 mit einem oberen Teilbereich ihres an ihre jeweilige Außenstirn 37 angrenzenden Mantelbereichs die Mitnehmerfläche 21. Dabei ist vor den Innenstirnen 31 der Koppelkolben 17 ein Druckraum 30 gebildet. Das Hydraulikmittel wird, ausgehend von einem oberen Einlass 45 im Gehäuse 44, zu einem zeichnerisch nicht offenbarten Vorratsraum im Abstützelement 2 geführt. Von diesem Vorratsraum gelangt das Hydraulikmittel weiter über eine Steigbohrung 25 in einem Druckkolben 26 des Abstützelements 2 in eine mittige Ringnut 27 im Außenmantel 28 des Achsstücks 15. Die Ringnut 27 wiederum kommuniziert mit einem Radialkanal 29 (hier untenliegend) für das Hydraulikmittel direkt zu dem Druckraum 30.
Wie 1 des Weiteren offenbart, liegt axial unterhalb von dem vorgenannten Einlass 45 ein weiterer Einlass 43 für das Hydraulikmittel im Gehäuse 44. Dieser führt zu einer zeichnerisch nicht näher dargestellten und der Fachwelt ausreichend bekannten hydraulischen Spielausgleichsvorrichtung im Abstützelement 2. Somit liegt eine hydraulisch getrennte Versorgung der Koppeleinrichtung im Ventiltriebssystem 1 und der hydraulischen Spielausgleichsvorrichtung im Abstützelement 2 vor.
Eine Verlagerung der Koppelkolben 17 in Entkoppelrichtung ist über die Kraft eines außen angeordneten Federmittels 32 realisiert, das hier als dünnwandige Drahtklammer ausgebildet ist. Die Drahtklammer hat ein Mittelstück 33, das hinter einem Stirnbereich 34 der Hebel 4, 6 liegt. Vom Mittelstück 33 stehen beidseitig Arme 36 in Richtung zum einen Ende 10 ab. Die Arme 36 weisen Endstücke 35 auf, die in die eingangs genannten Aussparungen 38 der Außenstirn 37 des jeweiligen Koppelkolbens 17 eingreifen. Bei einer Ausfahrbewegung der Koppelkolben 17 in Koppelrichtung werden somit die Arme 36 des Federmittels 32 aufgespreizt.
Für eine Rückverlagerung des im Entkoppelfall relativ zum Innenhebel 6 abschwenkenden Außenhebels 4 sind zwei Rückstellfedern 22 vorgesehen, die als Drehschenkelfedern ausgebildet sind. Zur Lagerung der Rückstellfedern 22 ist eine Querachse 47 angeordnet, die in unmittelbarer Nähe des Achsstücks 15 in den Seitenwänden 13 des Innenhebels 6 verläuft und die Seitenwände 13 stumpfartig außen überragt. Jeder nach außen ragende stumpfartige Ansatz der Querachse 47 ist von einer Hülse umschlossen, auf der die jeweilige Rückstellfeder 22 mit ihren Windungen 46 sitzt.
Jede Rückstellfeder 22 hat einen Innenschenkel 48, der in eine Halteöffnung 49 am anderen Ende 12 des Innenhebels 6 geschnappt ist. Die jeweilige Halteöffnung 49 ist Bestandteil einer einteilig vom Innenhebel 6 abstehenden Haltelasche 50.
Außenschenkel 51 der Rückstellfedern 22 erstrecken sich an Außenseiten 52 der Arme 5 des Außenhebels 4 in Richtung zum einen Ende 10. Mit ihrem Ende 53 sind sie jeweils unter einen von einer Unterseite der Anlauffläche 8 abstehenden Ansatz 54 geführt. Das Besondere am Kontaktbereich ist, dass hier ein Evolventenprofil realisiert ist, so dass mit nur äußerst geringer Reibung zu rechnen ist.
Beide Hebelteile 4, 6 sind aus dünnwandigem Stahlblech stanz-biegetechnisch hergestellt.
Im Koppelzustand der Hebel 3, 6, der aus 6 hervorgeht, folgt der gesamte Schlepphebel 3 dem Hub der die Anlaufflächen 8 am Außenhebel 4 kontaktierenden Großhubnocken. Soll eine Entkopplung realisiert werden und somit der Schlepphebel 3 nur noch dem Hub des die Rolle 40 des Innenhebels 6 kontaktierenden Niedrighubnockens folgen, so wird der Hydraulikmitteldruck am Einlass 45 des Gehäuses 44 des Abstützelements 2 abgeschaltet bzw. reduziert und die Koppelkolben 17 werden bei Nockengrundkreisdurchlauf über die Kraft des diese beaufschlagenden Federmittels 32 außer Kontakt von der Mitnehmerfläche 21 der Arme 5 des Außenhebels 4 gebracht und vollständig in die Öffnung 16 des Achsstücks 15 rückverlagert.

1: Ventiltriebssystem
2: Abstützelement
3: Schlepphebel
4: Außenhebel
5: Arm Außenhebel
6: Innenhebel
7: Oberseite Außenhebel
8: Anlauffläche
9: Unterseite
10: eines Ende
11: Anlage
12: anderes Ende
13: Seitenwand
14: Bohrung
15: Achsstück
16: Öffnung Achsstück
17: Koppelkolben
18: Querbohrung Abstützelement
19: Kopf
20: Schwenkachse
21: Mitnehmerfläche
22: Rückstellfeder
23: Segment
24: Innenstirn
25: Steigbohrung
26: Druckkolben
27: Ringnut
28: Außenmantel Achsstück
29: Radialkanal
30: Druckraum
31: Innenstirn Koppelkolben
32: Federmittel
33: Mittelstück
34: Stirnbereich Hebel
35: Endstück
36: Arm
37: Außenstirn Koppelkolben
38: Aussparung
39: Stirnfläche Achsstück
40: Rolle
41: nicht vergeben
42: Gleitfläche
43: Einlass
44: Gehäuse Abstützelement
45: Einlass
46: Windungen
47: Querachse
48: Innenschenkel
49: Halteöffnung
50: Haltelasche
51: Außenschenkel
52: Außenseite
53: Ende Außenschenkel
54: Anschlag
55: Versteifungsbügel
56: Anschlagelement

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- EP 1143120 A2 [0002]

Claims

Ventiltriebssystem (1) mit einem Abstützelement (2) und einem schaltbaren, gelenkig an diesem angebundenen Schlepphebel (3), welcher Schlepphebel (3) aus einem Außenhebel (4) besteht, zwischen dessen Armen (5) ein Innenhebel (6) verläuft, wobei zumindest der Außenhebel (4) an dessen Oberseite (7) mit einer Anlauffläche (8) für einen Hubnocken versehen ist, wobei der Innenhebel (6) an einer Unterseite (9) an einem Ende (10) eine Anlage (11) für ein Gaswechselventil und zumindest am anderen Ende (12) zwei beabstandete Seitenwände (13) hat, in denen sich gegenüberliegenden Bohrungen (14) verlaufen, welche Seitenwände (13) von einem in den Bohrungen (14) sitzenden rohrartigen Achsstück (15) überbrückt sind, in dessen Öffnung (16) zwei sich diametral gegenüberliegende Koppelkolben (17) verlaufen, wobei das Achsstück (15) zwischen den Seitenwänden (13) in einer Querbohrung (18) eines Kopfes (19) des Abstützelements (2) sitzt, wobei im Bereich des einen Endes (10) die Hebel (4, 6) auf einer gemeinsamen Schwenkachse (20) verlaufen und die Arme (5) des Außenhebels (4) am anderen Ende (12) eine Mitnehmerfläche (21) für die Koppelkolben (17) haben, die im Koppelfall abschnittsweise derartig aus ihrer Öffnung (16) heraus mit der Mitnehmerfläche (21) in Eingriff bringbar sind, dass ein großer Ventilhub realisiert ist, wobei bei Entkopplung ein demgegenüber kleinerer oder ein Null-Ventilhub dargestellt ist und wobei der Außenhebel (4) von einer Rückstellfeder (22) aus seinem Abschwenkmodus zurück beaufschlagt ist.
Ventiltriebssystem nach Anspruch 1, wobei die Arme (5) des Außenhebels (4) in Richtung zum anderen Ende (12) bis lediglich an das Achsstück (15) reichen und dieses mit einem halb- oder viertelschalenähnlichen Segment (23) als Mitnehmerfläche (21) dachartig so übergreifen, dass die Koppelkolben (17) für den Koppelfall abschnittsweise unter diese ausfahrbar sind und an einer Innenstirn (24) des Segments (23) eine Ausfahrbegrenzung erfahren.
Ventiltriebssystem nach Anspruch 1, wobei die Koppelkolben (17) in Koppelrichtung über aus dem Abstützelement (2) heranleitbares Hydraulikmittel verschiebbar sind, wobei die Querbohrung (18) des Kopfes (19) des Abstützelements (2) von einer Steigbohrung (25) aus einem Vorratsraum für Hydraulikmittel eines Druckkolbens (26) des Abstützelements (2) mit dem Kopf (19) geschnitten ist, welche Steigbohrung (25) an eine mittige Ringnut (27) im Außenmantel (28) des Achsstücks (15) führt, von der aus zumindest ein Radialkanal (29) für das Hydraulikmittel zu einem Druckraum (30) vor Innenstirnen (31) der Koppelkolben (17) führt.
Ventiltriebssystem nach Anspruch 1, wobei die Koppelkolben (17) in Entkoppelrichtung über die Kraft wenigstens eines außen liegenden Federmittels (32) verlagerbar sind.
Ventiltriebssystem nach Anspruch 4, wobei als Federmittel (32) eine Draht- oder Bandklammer appliziert ist, welche mit ihrem Mittelstück (33) einen Stirnbereich (34) der Hebel (4, 6) am anderen Ende (12) überbrückt und mit Endstücken (35) ihrer vom Mittelstück (33) abstehenden Arme (36) gegen Außenstirnen (37) der Koppelkolben (17) wirkt.
Ventiltriebssystem nach Anspruch 5, wobei sämtliche Stirnen (31, 37) der Koppelkolben (17) je eine Aussparung (38) für einen Eingriff der Endstücke (35) des Federmittels (32) aufweisen, so dass die Koppelkolben (17) nichtorientiert in die Öffnung (16) des Achsstücks (15) montierbar sind.
Ventiltriebssystem nach Anspruch 1, wobei die Seitenwände (13) des Innenhebels (6) mit ihren Bohrungen (14) über eine Wälzlagerung auf dem Achsstück (15) verlaufen.
Ventiltriebssystem nach Anspruch 1, wobei das Achsstück (15) geringfügig Ober die Bohrungen (14) des Innenhebels (6) hinaussteht und die Arme (5) des Außenhebels (4) unmittelbar an/vor Stirnflächen (39) des Achsstücks (15) verlaufen.
Ventiltriebssystem nach Anspruch 1, wobei der Innenhebel (6) aus zwei zumindest größtenteils durchgehenden Seitenwänden (13) besteht, zwischen denen eine Rolle (40) für den Hubnockenkontakt aufgenommen ist.
Ventiltriebssystem nach Anspruch 1 oder 9, wobei die Oberseiten (7) der Arme (5) des Außenhebels (6) mit nach außen einteilig abstehenden Gleitflächen (42) für einen Kontakt von respektiven Niedrig- oder Nullhubnocken versehen sind.
Ventiltriebssystem nach Anspruch 1, wobei ein oder beide Hebel (4, 6) aus dünnwandigem Stahlblech stanz-biegetechnisch dargestellt ist/sind.
Ventiltriebssystem nach Anspruch 3, wobei das Abstützelement (2) hydraulisch ausgebildet ist und eine zweiflutige Hydraulikmittelversorgung hat, wobei ein Hydraulikmittelkanal, ausgehend von einem separaten Einlass (43) im Gehäuse (44) des Abstützelements (2), zu dessen hydraulischer Spielausgleichsvorrichtung führt und ein weiterer Hydraulikmittelkanal, ausgehend von einem weiteren Einlass (45) im Gehäuse (44), zum dem Vorratsraum im Abstützelement (2) geht.
Ventiltriebssystem nach Anspruch 1, wobei als Rückstellfeder (22) wenigstens eine Drehschenkelfeder vorgesehen ist, die mit ihren Windungen (46) auf einer vom Innenhebel (6) lateral nach außen überstehenden Querachse (47) positioniert ist, welche im Bereich des anderen Endes (12) im unmittelbaren Umgebungsbereich des Achsstücks (15) sitzt.
Ventiltriebssystem nach Anspruch 13, wobei ein Innenschenkel (48) der Rückstellfeder (22) in Abstützelementrichtung hinter dem Stirnbereich (34) der Hebel (4, 6) wegsteht und in eine in etwa orthogonal zur Hebellängsrichtung verlaufenden Halteöffnung (49) geschnappt ist, die in einer einteilig vom Innenhebel (6) an dem anderen Ende (12) abstehenden Haltelasche (50) verläuft.
Ventiltriebssystem nach Anspruch 13, wobei ein Außenschenkel (51) der Rückstellfeder (22) an Außenseiten (52) der Arme (5) des Außenhebels (4) in Richtung zum einen Ende (10) geführt ist und mit dessen Ende (53) unter einen Anschlag (54) des Außenhebels (4) greift.
Ventiltriebssystem nach Anspruch 15, wobei im Kontaktbereich des Endes (53) des Außenschenkels (51) der Rückstellfeder (22) an dem Anschlag (54) ein Evolventenprofil dargestellt ist.
Ventiltriebssystem nach Anspruch 1, wobei die Arme (5) des Außenhebels (4) an der Unterseite (9) durch einen Versteifungsbügel (55) verbunden sind.
Ventiltriebssystem nach Anspruch 1, wobei mittig in der Öffnung (16) des Achsstücks (15) ein Anschlagelement (56) wie ein Ring für die Koppelkolben (17) befestigt ist.