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Die
Erfindung betrifft in den Patentansprüchen 1 und 3 angegebene Anordnungen
und in den Patentansprüchen
9 und 11 angegebene Verfahren zur Erkennung von Rückkopplungen
bei Hörvorrichtungen.
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Ein
häufiges
Problem bei Hörvorrichtungen ist
die akustische Rückkopplung
zwischen dem Ausgang der Hörvorrichtung
und dem Eingang, die sich als Rückkopplungspfeifen
störend
bemerkbar macht. 1 zeigt das Prinzip der akustischen
Rückkopplung
am Beispiel eines Hörgeräts 1.
Das Hörgerät 1 umfasst
ein Mikrofon 2, das ein akustisches Nutzsignal 10 aufnimmt,
in ein elektrisches Mikrofonsignal 11 umwandelt und an
eine Signalverarbeitungseinheit 3 abgibt. In der Signalverarbeitungseinheit 3 wird
das Mikrofonsignal 11 u. a. aufbereitet und verstärkt und als
Hörersignal 12 an
einen Hörer 4 abgegeben.
Im Hörer 4 wird
das elektrische Hörersignal 12 wieder
in ein akustisches Ausgangssignal 13 gewandelt und an das
Trommelfell 7 eines Hörgeräteträgers abgegeben.
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Das
Problem besteht nun darin, dass ein Teil des akustischen Ausgangssignals 13 über einen akustischen
Rückkopplungspfad 14 zum
Eingang des Hörgeräts 1 gelangt,
wo es sich mit dem Nutzsignal 10 überlagert und als Summensignal
vom Mikrofon 2 aufgenommen wird. Bei geeigneter Phasenlage und
Amplitude des rückgekoppelten
Ausgangssignals kommt es zum störenden
Rückkopplungspfeifen.
Insbesondere durch eine offene Hörgeräteversorgung
ist die Dämpfung
der akustischen Rückkopplung
gering, wodurch das Problem verschärft wird.
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Zur
Lösung
des Problems stehen seit einiger Zeit adaptive Systeme zur Rückkopplungsunterdrückung zur
Verfügung.
Dabei wird der akustische Rückkopplungspfad 14 digital
nachgebildet. Die Nachbildung erfolgt beispielsweise mittels eines adaptiven
Kompensationsfilters 5, das von dem Hörersignal 12 gespeist
wird. Nach der Filterung im Kompensationsfilter 5 wird
ein gefiltertes Signal 15 vom Mikrofonsignal 11 subtrahiert.
Im Idealfall wird die Wirkung des akustischen Rückkopplungspfads 14 dadurch
aufgehoben.
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Für eine effektive
Rückkopplungsunterdrückung ist
eine Regelung der Anpassung der Filterkoeffizienten des adaptiven
Kompensationsfilters 5 erforderlich. Dies erfolgt über die
sogenannte Schrittweite. Sie gibt an, mit welcher Geschwindigkeit
sich das adaptive Kompensationsfilter 5 an den akustischen
Rückkopplungspfad 14 anpasst.
Da es keinen sinnvollen Kompromiss für eine fest eingestellte Schrittweite
gibt, muss die an die jeweils aktuelle Hörsituation angepasst werden.
Grundsätzlich
ist eine große
Schrittweite für
eine schnelle Anpassung der Filterkoeffizienten an den akustischen
Rückkopplungspfad 14 anzustreben.
Nachteilig bei großen Schrittweiten
ist aber die Erzeugung von wahrnehmbaren Signalartefakten.
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Für einen
weit unterkritischen Rückkopplungsfall
soll die Schrittweite hingegen verschwindend klein sein. Tritt aber
eine kritische Rückkopplungssituation
auf, soll die Schrittweite groß werden. Dadurch
ist sicher gestellt, dass die Filterkoeffizienten des Kompensationsfilters 5 nur
dann verändert werden,
wenn sich dieses in seiner Übertragungscharakteristik
nennenswert von der Charakteristik des akustischen Rückkopplungspfads 14 unterscheidet,
d. h. wenn Bedarf an einer Nachanpassung besteht. Für die Regelung
der Schrittweite bedarf es einer Rückkopplungserkennungseinheit 6,
die aus dem Mikrofonsignal 11 Rückkopplungen detektiert oder zumindest
grob abschätzt,
mit welcher Wahrscheinlichkeit oder in welchem Ausmaß eine Rückkopplung am
Mikrofon 2 anliegt.
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Zur
Regelung der Schrittweite, bzw. zur Regelung einer Rückkopplungsunterdrückung im
Allgemeinen, stehen mehrere Lösungen
zur Verfügung. Bei
der Auswahl einer geeigneten Lösung
ist meist ein Abwägen
zwischen Geschwindigkeit und Genauigkeit der Erkennung erforderlich.
Beispielhafte Lösungen
sind:
- a) Pegelvergleiche: werden sinusartige
Signale (Spitzen im Spektrum) bei höheren Frequenzen gefunden,
so kann von Rückkopplungspfeifen ausgegangen
werden. Diese Lösung
ist einfach und schnell, aber oft sehr ungenau.
- b) Tonalitätserkennung:
der Grad der Tonalität
eines Signals wird erkannt, wobei wieder bei höheren Frequenzen auf Rückkopplungspfeifen
geschlossen werden kann. Diese Lösung
ist etwas genauer als eine reine Pegelbetrachtung, aber auch etwas
langsamer.
- c) Detektion einer Phasenmodulation: dem Ausgangssignal wird
eine unhörbare
Phasenmodulation aufgeprägt,
die am Mikrofon detektiert werden kann. Diese Lösung ist sehr genau, aber langsam.
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Bei
der Auswahl einer geeigneten Lösung muss
zwischen der Erkennungsgenauigkeit und der Erkennungsgeschwindigkeit
abgewogen werden. Ist die Rückkopplungserkennung
schnell, oder wird sie schnell eingestellt, so steigt oft die Fehlerkennungsrate
erheblich an.
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Die
DE 199 04 538 C1 offenbart
ein Verfahren zur Rückkopplungserkennung,
wobei ein Frequenzband bestimmt, ein erster Signalpegel in dem Frequenzband
ermittelt, das Signal auf einer Signalübertragungsstrecke des Hörgeräts gedämpft und ein
zweiter Signalpegel des gedämpften
Signals in dem Frequenzband ermittelt wird. Eine Rückkopplung
wird auf Basis des ermittelten ersten und zweiten Signalpegels erkannt.
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Die
EP 1 052 881 A2 offenbart
ein Hörgerät mit Oszillationsdetektor.
Durch diesen werden sinusförmige
Eingangssignale eines Mikrofons des Hörgeräts erkannt und damit verbundenen
Oszillationen detektiert. Hierzu werden die Anzahl digitalisierter Abtastwerte
in aufeinanderfolgenden Perioden des Eingangssignals ermittelt und
ein Langzeitmittelwert und ein Kurzzeitmittelwert hiervon gebildet.
Sind beide im Wesentlichen identisch, wird das Vorliegen von Oszillationen
detektiert.
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In
der
EP 1 648 197 A2 wird
eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Reduktion von Rückkopplungen
bei einem Akustiksystem beschrieben. Das Ausgangssignal einer Signalverarbeitung
wird mit Hilfe einer Modulationseinheit zu einem modulierten Ausgangssignal
abgeändert.
Das modulierte Signal wird rückgekoppelt.
Ein Rückkopplungsdetektor
detektiert die Signalmodulation und steuert entsprechend ein adaptives
Filter zur Kompensation der Rückkopplung.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung Anordnungen und Verfahren anzugeben, die
eine schnelle und sichere Rückkopplungserkennung
bei Hörvorrichtungen
ermöglichen.
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Gemäß der Erfindung
wird die gestellte Aufgabe mit den Anordnungen der unabhängigen Patentansprüche 1 und
2 sowie den Verfahren der unabhängigen
Patentansprüche
6 und 7 gelöst.
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Die
Erfindung beansprucht eine Anordnung zur Erkennung von akustischen
Rückkopplungen
bei einer Hörvorrichtung.
Die Anordnung umfasst:
- – eine ein Mikrofonsignal der
Hörvorrichtung
aufnehmende erste Rückkopplungserkennungseinheit,
die eine Rückkopplungswahrscheinlichkeit ermittelt,
- – mindestens
eine das Mikrofonsignal der Hörvorrichtung
aufnehmende zweite Rückkopplungserkennungseinheit,
die einen Gewichtungsfaktor ermittelt, der zwischen den Werten „1” für das sichere
Vorhandensein von Rückkopplung
und „0” für die sichere
Abwesenheit von Rückkopplung
liegt,
- – eine
Recheneinheit, welche die Rückkopplungswahrscheinlichkeit
mit dem Gewichtungsfaktor verrechnet, und
- – eine
Vergleichseinheit, welche die mit dem Gewichtungsfaktor verrechnete
Rückkopplungswahrscheinlichkeit
mit einem vorgebbaren Schwellwert vergleicht und das Überschreiten
des Schwellwerts signalisiert.
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Die
Anordnung bietet den Vorteil, dass beispielsweise die Rückkopplungsunterdrückung bei Hörgeräten optimiert
werden kann und die Rückkopplungserkennung
sich den Eigenschaften und Gewohnheiten eines Hörgeräteträgers anpasst.
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Die
Erfindung beansprucht auch eine Anordnung zur Erkennung von akustischen
Rückkopplungen
bei einer Hörvorrichtung,
umfassend:
- – eine ein Mikrofonsignal der
Hörvorrichtung
aufnehmende erste Rückkopplungserkennungseinheit,
die eine Rückkopplungswahrscheinlichkeit ermittelt,
- – eine
das Mikrofonsignal der Hörvorrichtung
aufnehmende zweite Rückkopplungserkennungseinheit,
die einen Schwellwert in Abhängigkeit
des Auftretens von Rückkopplungen
regelt, und
- – eine
Vergleichseinheit, welche die Rückkopplungswahrscheinlichkeit
mit dem Schwellwert vergleicht und das Überschreiten des Schwellwerts signalisiert.
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Dadurch
ist eine feine Regelung der Erkennung möglich.
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In
einer Weiterbildung umfasst die Anordnung eine Verknüpfungseinheit,
die ein Rückkopplungserkennungssignal
der zweiten Rückkopplungserkennungseinheit
mit dem Signal, das eine Überschreitung
des Schwellwerts signalisiert, verknüpft.
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Des
Weiteren kann die Erkennung von akustischen Rückkopplungen in unterschiedlichen
vorgebbaren Frequenzbändern
erfolgen.
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Die
Erfindung beansprucht auch ein Hörgerät mit mindestens
einem Mikrofon, mindestens einem Hörer und einer erfindungsgemäßen Anordnung.
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Die
Erfindung gibt auch ein Verfahren zur Erkennung von Rückkopplungen
bei Hörvorrichtungen mit
folgenden Schritten an:
- – Ermitteln einer Rückkopplungswahrscheinlichkeit)
durch eine ein Mikrofonsignal der Hörvorrichtung aufnehmende erste
Rückkopplungserkennungseinheit,
- – Ermitteln
eines Gewichtungsfaktors, der zwischen den Werten „1” für das sichere
Vorhandensein von Rückkopplung
und „0” für die sichere Abwesenheit
von Rückkopplung
liegt, durch eine das Mikrofonsignal der Hörvorrichtung aufnehmende zweite
Rückkopplungserkennungseinheit,
- – Verrechnen
der Rückkopplungswahrscheinlichkeit
mit dem Gewichtungsfaktor und
- – Signalisieren,
wenn die mit dem Gewichtungsfaktor verrechnete Rückkopplungswahrscheinlichkeit
einen vorgebbaren Schwellwert überscheitet.
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Dadurch
werden die Vorteile unterschiedlicher Algorithmen kombiniert.
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Die
Erfindung beansprucht auch ein Verfahren zur Erkennung von Rückkopplungen
bei Hörvorrichtungen
mit den Schritten:
- – Ermitteln einer Rückkopplungswahrscheinlichkeit
durch eine ein Mikrofonsignal der Hörvorrichtung aufnehmende erste
Rückkopplungserkennungseinheit,
- – Regeln
eines Schwellwerts durch eine das Mikrofonsignal der Hörvorrichtung
aufnehmende zweite Rückkopplungserken nungseinheit
in Abhängigkeit
des Auftretens von Rückkopplungen und
- – Signalisieren,
wenn das Rückkopplungsmaß den geregelten
Schwellwert überscheitet.
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Die
Erfindung bietet den Vorteil einer Verbesserung der akustischen
Rückkopplungserkennung durch
eine Kombination zweier unterschiedlicher Rückkopplungserkennungsverfahren.
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In
einer Weiterbildung umfasst das Verfahren folgenden zusätzlichen
Schritt:
- – Verknüpfen eines
Rückkopplungserkennungssignals
der zweiten Rückkopplungserkennungseinheit
mit dem Signalisieren.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann das Erkennen von akustischen Rückkopplungen in unterschiedlichen
vorgebbaren Frequenzbändern
ausgeführt
werden.
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Weitere
Besonderheiten und Vorteile der Erfindung werden aus den nachfolgenden
Erläuterungen
mehrerer Ausführungsbeispiele
anhand von schematischen Zeichnungen ersichtlich.
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Es
zeigen:
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1:
ein Blockschaltbild eines Hörgeräts mit Rückkopplungsunterdrückung gemäß Stand
der Technik,
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2:
ein Prinzipschaltbild einer erfindungsgemäßen Rückkopplungserkennungseinheit
mit Gewichtungsfaktor,
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3:
ein Prinzipschaltbild einer erfindungsgemäßen Rückkopplungserkennungseinheit
mit Schwellwertregelung,
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4:
ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Rückkopplungserkennungseinheit
mit Gewichtungsfaktoren und
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5:
ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Rückkopplungserkennungseinheit
mit Schwellwertregelung.
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2 zeigt
ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Anordnung zur Ermittlung
einer Rückkopplung.
Ein Mikrofonsignal 11 wird sowohl einer ersten als auch
einer zweiten Rückkopplungserkennungseinheit 61, 62 zugeführt. In
der ersten Rückkopplungserkennungseinheit 61 läuft ein schneller,
aber fehlerbehafteter Erkennungsalgorithmus ab, beispielsweise durch
Erkennen von sinusförmigen
Pegelspitzen bei hohen Frequenzen. In der zweiten Rückkopplungserkennungseinheit 62 läuft ein
langsamer, aber sehr fehlerarmer und sicherer Erkennungsalgorithmus
ab, zum Beispiel durch Erkennen eines phasenmodulierten rückgekoppelten Signals.
In der ersten Rückkopplungserkennungseinheit 61 wird
eine Rückkopplungswahrscheinlichkeit 16 als
Rückkopplungsmaß ermittelt,
die Werte zwischen „0” und „1” annehmen
kann. „1” bedeutet
sehr wahrscheinlich und „0” bedeutet
sehr unwahrscheinlich. In der zweiten Rückkopplungserkennungseinheit 62 wird
ein Gewichtungsfaktor 17 ermittelt, der ebenfalls zwischen „0” und „1” liegen
kann, wobei eine „1” das sichere
Vorhandensein von Rückkopplung
und eine „0” die sichere
Abwesenheit von Rückkopplung
signalisiert.
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Die
Rückkopplungswahrscheinlichkeit 16 wird
nun mit dem so ermittelten Gewichtungsfaktor 17 in einem
Multiplizierer 63 als Recheneinheit multipliziert und das
Ausgangssignal 18 einer Vergleichseinheit 64 zugeführt. Ein
normierter Schwellwert 20 wird ebenfalls einem Eingang
der Vergleichseinheit 64 zugeführt. Das Ausgangssignal 19 der
Vergleichseinheit 64 signalisiert nun, ob das Ausgangssignal 18 des
Multiplizierers 63 größer als
der Schwellwert 20 ist. Wenn ja, wird dies durch eine logische „1” des Ausgangssignals 19 der
Vergleichseinheit 64 signalisiert.
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Das
Ausgangssignal 19 der Vergleichseinheit 64 wird
dann einem Eingang eines ODER-Gatters 65 zugeführt. Einem
weiteren Eingang des ODER-Gatters 65 wird ein Rückkopplungserkennungssignal 21 der
zweiten Rückkopplungserkennungseinheit 62 zugeführt, das
mit einer logischen „1” signalisiert,
wenn eine Rückkopplung
sicher detektiert wird. Das ODER-Gatter 65 gibt an seinem Ausgang
ein Rückkopplungserkennungssignal 22 ab, das
logisch „1” ist, wenn
entweder das Vergleichssignal 19 der Vergleichseinheit 64 oder
das Rückkopplungserkennungssignal 21 der
zweiten Rückkopplungserkennungseinheit 62 logisch „1” ist, d.
h. wenn eine Rückkopplung
in mindestens einem der beiden Erkennungszweige erfasst wird.
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Alternativ
kann der Schwellwert 20 geregelt werden. Diese erfindungsgemäße Lösung ist
an Hand eines Blockschaltbilds in 3 dargestellt.
Ein Mikrofonsignal 11 wird wiederum einer ersten als auch
einer zweiten Rückkopplungserkennungseinheit 61, 62 zugeführt. In
der ersten Rückkopplungserkennungseinheit 61 läuft ein
schneller, aber fehlerbehafteter Erkennungsalgorithmus und in der
zweiten Rückkopplungserkennungseinheit 62 läuft ein
langsamer, aber sehr fehlerarmer und sicherer Erkennungsalgorithmus
ab. In der ersten Rückkopplungserkennungseinheit 61 wird
eine Rückkopplungswahrscheinlichkeit 16 ermittelt,
die Werte zwischen „0” und „1” annehmen
kann. „1” bedeutet
sehr wahrscheinlich und „0” bedeutet
sehr unwahrscheinlich. In der zweiten Rückkopplungserkennungseinheit 62 wird
ein vorgegebener Schwellwert geregelt, der dadurch zwischen „0” und „1” liegen
kann, wobei im Gegensatz zu 2 eine „0” das sichere
Vorhandensein von Rückkopplung
und eine „1” die sichere
Abwesenheit von Rückkopplung
signalisiert.
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Der
so geregelte Schwellwert 20 wird nun einer Vergleichseinheit 64 zugeführt. Die
Rückkopplungswahrscheinlichkeit 16 wird
ebenfalls einem Eingang der Vergleichseinheit 64 zugeführt. Das
Ausgangssignal 19 der Vergleichseinheit 64 signalisiert dann,
ob die Rückkopplungswahrscheinlichkeit 16 größer als
der Schwellwert 20 ist. Wenn ja, wird dies durch eine logische „1” des Ausgangssignals 19 der Vergleichseinheit 64 signalisiert.
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Das
Ausgangssignal 19 der Vergleichseinheit 64 wird
nun wie in 2 einem Eingang eines ODER-Gatters 65 zugeführt. Einem
weiteren Eingang des ODER-Gatters 65 wird ein Rückkopplungserkennungssignal 21 der
zweiten Rückkopplungserkennungs einheit 62,
das mit einer logischen „1” signalisiert,
dass eine Rückkopplung
sicher detektiert wurde. Das ODER-Gatter 65 gibt an seinem
Ausgang ein Rückkopplungserkennungssignal 22 aus,
das logisch „1” ist, wenn
entweder das Vergleichssignal 19 der Vergleichseinheit 64 oder
das Rückkopplungserkennungssignal 21 der
zweiten Rückkopplungserkennungseinheit 62 logisch „1” ist, d.
h. wenn eine Rückkopplung
in mindestens einem der beiden Erkennungszweige erfasst wird.
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4 zeigt
das in 2 beschriebene Prinzip in einer praktischen Realisierung
anhand eines Blockschaltbilds. Ein Mikrofonsignal 11 einer
Hörvorrichtung
wird von einer Filterbank 8 in n Frequenzbänder 24 zerlegt.
Die n Bänder 24 werden
sowohl den Eingängen
einer schnellen ersten Rückkopplungserkennungseinheit 61 als
auch einer langsameren, aber genauen zweiten Rückkopplungserkennungseinheit 62 mit
einem Phasenmodulationsdetektor 621 zugeführt. Für die schnelle
Erkennungseinheit 61 stehen unterschiedliche Verfahren
zur Verfügung,
die n Ausgangssignale 16 mit Werten zwischen Null und Eins
liefern. Die Ausgangssignale 16 geben die Rückkopplungswahrscheinlichkeiten
für die
n Frequenzbänder 24 an.
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Der
Phasenmodulationsdetektor 621 der zweiten Rückkopplungserkennungseinheit 62 erfasst,
ob eine einem Ausgangssignal der Hörvorrichtung aufgeprägte Phasenmodulation
in dem Mikrofonsignal 11 enthalten ist. Da die Detektion
aufwändig
ist, wird sie nur für
ein Frequenzband 25, das durch eine Bandauswahllogik 620 ausgewählt wird, durchgeführt. Die
Detektion 21 der Phasenmodulation, die in der Regel etwas
Zeit benötigt,
muss nun zeitgleich mit einem Bandindex 26, der angibt,
in welchem Frequenzband 24 die Phasenmodulation detektiert
wurde, einer Regelung 622, 623 von n Gewichtungsfaktoren 17 zur
Verfügung
stehen. Die n Gewichtungsfaktoren 17 können Werte zwischen Null und
Eins annehmen.
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Als
Regelung 622, 623 der n Gewichtungsfaktoren 17 wird
beispielsweise ein einfacher Algorithmus verwendet, der sicherstellt,
dass die Summe aller Gewichtungsfaktoren 17 konstant bleibt.
Die so ermittelten n Gewichtungsfaktoren 17 werden mit
der Rückkopplungswahrscheinlichkeit 16 in
n Multiplizierern 63 multipliziert und dann als multiplizierte
Signale 18 mit einem vorgebbaren Schwellwert 20 in
Vergleichseinheiten 64 frequenzbandweise verglichen. Liegt
die Rückkopplungswahrscheinlichkeit 16 über dem
Schwellwert 20 wird als Ausgangssignal 19 der Vergleichseinheit 64 eine
logische „1” ausgegeben.
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Abschließend werden
alle Ausgangssignale 19 der Vergleichseinheiten 64 mit
einem Rückkopplungserkennungssignal 21 des
Phasendetektors 621 in einem Gatter 65 ODER-verknüpft. Eine
Rückkopplung 22 tritt
somit dann auf, wenn eine der gewichteten n Rückkopplungswahrscheinlichkeiten 18 den Schwellwert 20 überschreitet,
oder wenn die Detektion 21 der Phasenmodulation Rückkopplung
anzeigt.
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Die
Regelung der Gewichtungsfaktoren 17 kann folgende Eigenschaften
aufweisen:
- a) Die Summe der n Gewichtungsfaktoren 17 oder deren
quadratischer Mittelwert bleibt konstant, um die absolute Sensibilität der ersten
Rückkopplungserkennungseinheit 61 konstant
zu halten.
- b) Die n Gewichtungsfaktoren 17 werden bei jedem Einschalten
der Hörvorrichtung
in eine „Werkseinstellung” versetzt,
da sich das Rückkopplungsverhalten
der Hörvorrichtung
zum Beispiel durch einen geänderten
Sitz oder durch eine leicht geänderte
Frisur täglich ändern kann.
- c) Die Summe der n Gewichtungsfaktoren 17 oder deren
quadratischer Mittelwert passt sich an die Häufigkeit der zuverlässigen Detektion
von Rückkopplung
der zweiten Rückkopplungserkennungseinheit 62 an,
um ein instabiles Rückkopplungsverhalten
kompensieren zu können.
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5 zeigt
das in 3 beschriebene Prinzip in einer praktischen Realisierung
anhand eines Blockschaltbilds. Ein Mikrofonsignal 11 einer
Hörvorrichtung
wird von einer Filterbank 8 in n Frequenzbänder 24 zerlegt.
Die n Bänder 24 werden
sowohl den Eingängen
einer schnellen ersten Rückkopplungserkennungseinheit 61 als
auch einer langsameren, aber genauen zweiten Rückkopplungserkennungseinheit 62 mit
einem Phasenmodulationsdetektor 621 zugeführt. Für die schnelle
Erkennung 61 stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung, bei denen
n Ausgangssignale 16 Werte zwischen Null und Eins annehmen
können.
Die Werte sind ein Maß für die Rückkopplungswahrscheinlichkeit.
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In
der zweiten Rückkopplungserkennungseinheit 62 erkennt
der Detektor 621 für
Phasenmodulationen, ob eine einem Ausgangssignal, beispielsweise
einem Hörersignal
eines Hörgeräts, aufgeprägte Phasenmodulation
wieder an einem Eingang, zum Beispiel einem Mikrofon des Hörgeräts, erkannt wird.
Da die Erkennung sehr aufwändig
ist, wird sie nur für
ein einziges Frequenzband 25, das durch eine Bandauswahllogik 620 ausgewählt wird,
durchgeführt.
Die Erkennung 21 der Phasenmodulation, die in der Regel
etwas Zeit benötigt,
steht zeitgleich zusammen mit einem Bandindex 26, der das
Frequenzband angibt, in dem die Phasenmodulation detektiert wurde,
einer Regelung 624, 625 von n bandspezifischen
Schwellwerten 20 zur Verfügung. Die n Schwellwerte 20 liegen
zwischen Null und Eins, wobei ein niedriger Schwellwert 20 eine
hohe Wahrscheinlichkeit einer Rückkopplung
bedeutet.
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Als
Regelung 624, 625 der n Schwellwerte 20 wird
beispielweise ein einfacher Algorithmus verwendet, der sicherstellt,
dass die Summe aller Schwellwerte 20 konstant bleibt. Die
so ermittelten n Schwellwerte 20 werden mit den n Rückkopplungswahrscheinlichkeiten 16 in
n Vergleichseinheiten 64 verglichen.
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Abschließend werden
alle n Ausgangssignale 19 der Vergleichseinheiten 64 mit
dem Rückkopplungserkennungssignal 21 des Phasendetektors 621 in
einem Gatter 65 ODER-verknüpft. Eine Rückkopplung wird somit dann
angezeigt, wenn eine der n Rückkopplungswahrscheinlichkeiten 16 den
entsprechenden Schwellwert 20 überschreitet, oder wenn der
Phasenmodulationsdetektor 621 Rückkopplung erkannt hat.
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Die
Regelung der Schwellwerte kann folgende Eigenschaften aufweisen:
- a) Die Summe der Schwellwerte 20 oder
deren quadratischer Mittelwert bleibt konstant, um die absolute
Sensibilität
der schnellen Detektion konstant zu halten.
- b) Die Schwellwerte 20 werden bei jedem Einschalten
der Hörvorrichtung
in eine „Werkseinstellung” versetzt,
da sich das Rückkopplungsverhalten
der Hörvorrichtung
beispielsweise durch einen geänderten
Sitz oder durch eine leicht geänderte Frisur
täglich ändern kann.
- c) Die Summe der Schwellwerte 20 oder deren quadratischer
Mittelwert passt sich an die Häufigkeit
der zuverlässigen
Detektion von Rückkopplungen
durch die zweite Rückkopplungserkennungseinheit 62 an,
um ein instabiles Rückkopplungsverhalten
zu kompensieren.
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Die
Regelung der Schwellwerte 20 kann beispielsweise durch
Multiplikation mit ermittelten Gewichtungsfaktoren erfolgen.
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- 1
- Hörgerät
- 2
- Mikrofon
- 3
- Signalverarbeitungseinheit
- 4
- Hörer
- 5
- Adaptives
Filter
- 6
- Rückkopplungserkennungseinheit
- 7
- Trommelfell
- 8
- Filterbank
- 10
- Nutzsignal
- 11
- Mikrofonsignal
- 12
- Hörersignal
- 13
- Ausgangssignal
- 14
- Rückkopplungspfad
- 15
- Gefiltertes
Signal
- 16
- Rückkopplungswahrscheinlichkeit
der ersten Rückkopplungserkennungseinheit 61
- 17
- Gewichtungsfaktor
- 18
- Mit
dem Gewichtungsfaktor 17 multiplizierte Rückkopplungswahrscheinlichkeit 16
- 19
- Ausgangssignal
der Vergleichseinheit 64
- 20
- Schwellwert
- 21
- Rückkopplungserkennungssignal
der zweiten Rückkopplungserkennungseinheit 62
- 22
- Rückkopplungserkennungssignal
- 24
- Bandbegrenztes
Mikrofonsignal/Frequenzband
- 25
- Bandpasssignal
- 26
- Frequenzbandindex
- 61
- Erste
Rückkopplungserkennungseinheit
- 62
- Zweite
Rückkopplungserkennungseinheit
- 63
- Multiplizierer
- 64
- Vergleichseinheit
- 65
- Verknüpfungseinheit/ODER-Gatter
- 620
- Bandauswahllogik
- 621
- Phasenmodulationsdetektor
- 622
- Regelung
der Gewichtungsfaktoren 17
- 623
- Stellelement
- 624
- Regelung
der Schwellwerte 20
- 625
- Stellelement