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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Entnahmeeinrichtung zur Entnahme
eines Kraftstoffs aus einem Kraftstofftank eines Fahrzeugs, mit
einer Entnahmeleitung, welche eine zu einer Unterseite der Entnahmeeinrichtung
beabstandet angeordnete Ansaugöffnung aufweist, durch welche
der Kraftstoff entnehmbar ist. Die Erfindung bezieht sich ferner
auf ein Fahrzeug mit einem Heizsystem sowie auf ein Verfahren zum
Betreiben eines Fahrzeugsystems.
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Entnahmeeinrichtungen
zur Entnahme von Brennstoff aus einem Fahrzeugtank sind bereits
aus dem Stand der Technik bekannt. Die Druckschrift
DE 10 2005 045 110 A1 offenbart
eine Vorrichtung zur Entnahme von Brennstoff aus einem Fahrzeugtank für
eine Kraftfahrzeugheizung. Die Vorrichtung umfasst dabei einen Brennstoffleitungsabschnitt,
welcher dazu vorgesehen ist, in den Fahrzeugtank zu münden.
Ferner ist bei der bekannten Vorrichtung vorgesehen, dass der Brennstoffleitungsabschnitt
ein topfartiges Brennstoffreservoir haltert. Somit kann die sichere
Brennstoffversorgung der Kraftfahrzeugheizung sichergestellt werden,
ohne dass ein weiterer Schwalltopf am Boden des Fahrzeugtanks befestigt werden
muss. Dabei wird das Brennstoffreservoir befüllt, indem
Kraft- bzw. Brennstoff über seine Oberkante einläuft.
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An
der bekannten Vorrichtung ist als nachteilig der Umstand anzusehen,
dass der Fahrzeugtank im Produktionsablauf des Fahrzeugs mit zusätzlichem
Treibstoff betankt werden muss, um im Produktionsablauf eine Funktionsprüfung
einer Zusatzheizung des Fahrzeugs zu ermöglichen. Zum einen
entstehen somit zusätzliche Kosten für das Betanken des
Fahrzeugtankes während der Produktion. Zum anderen erweist
sich dies im Hinblick auf die Produktionszeiten besonders nachteilig,
da die Zeit für das Betanken des Fahrzeugtankes während
der Produktion in Betracht gezogen werden muss.
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Ferner
sind aus dem Stand der Technik Entnahmeeinrichtungen zur Entnahme
eines Kraftstoffs aus einem Kraftstofftank für Zusatzheizungen
bekannt, bei denen eine Entnahmeleitung an einem Tankgeber angebracht
und mit einer Ansaugöffnung versehen ist, welche oberhalb
eines Reserveniveaus liegt. Diese Lage der Ansaugöffnung
sorgt dabei dafür, dass die Zusatzheizung den Kraftstoff
nicht komplett aufbrauchen kann, so dass der Kraftstoff unter dem
Reserveniveau nur zum Antreiben des Fahrzeugs selbst verbraucht
wird. Dieser Umstand ist jedoch mit dem Nachteil verbunden, dass
die Fahrzeuge mit zusätzlichem Kraftstoff betankt werden
müssen, um eine Funktionsprüfung der Zusatzheizung während
der Produktion des Fahrzeugs zu ermöglichen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Entnahmeeinrichtung
zur Entnahme eines Kraftstoffs aus einem Kraftstofftank eines Fahrzeugs
sowie ein Fahrzeug mit einem Heizsystem bereitzustellen, bei welcher
und bei welchem Maßnahmen getroffen sind, die eine Einsparung
vom Kraftstoff während des Produktionsablaufs des Fahrzeugs gewährleisten,
wobei die Entnahme des Kraftstoffs dann unterbunden werden soll,
wenn der Kraftstofftank unter einem vorbestimmten Niveau mit Kraftstoff gefüllt
ist. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben
eines Fahrzeugsystems, insbesondere einer Zusatzheizung, bereitzustellen, bei
welchem die oben genannten Maßnahmen getroffen sind.
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Diese
Aufgaben werden durch eine Entnahmeeinrichtung, welche die Merkmale
nach Patentanspruch 1 aufweist, durch ein Fahrzeug, welches die Merkmale
nach Patentanspruch 7 aufweist, sowie durch ein Verfahren mit den
Merkmalen nach Patentanspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Eine
erfindungsgemäße Entnahmeeinrichtung zur Entnahme
eines Kraftstoffs aus einem Kraftstofftank eines Fahrzeugs umfasst
eine Entnahmeleitung, welche eine zu einer Unterseite der Entnahmeeinrichtung
beabstandet angeordnete Ansaugöffnung aufweist, durch welche
der Kraftstoff entnehmbar ist. Ein Grundgedanke der vorliegenden
Erfindung besteht darin, dass die Ansaugöffnung mit einem
durch den Kraftstoff auflösbaren Mittel verschlossen ist
und die Entnahmeleitung eine im Bereich der Unterseite der Entnahmeeinrichtung
angeordnete Zusatzöffnung aufweist.
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Ein
wesentlicher Gedanke der vorliegenden Erfindung besteht somit darin,
die zu der Unterseite der Entnahmeeinrichtung beabstandet angeordnete Ansaugöffnung
mit einem im Kraftstoff auflösbaren Mittel zu versehen,
wobei eine im unmittelbaren Bereich der Unterseite der Entnahmeeinrichtung
ausgebildete Zusatzöffnung dafür sorgt, dass der
Kraftstofftank bei einer Funktionsprüfung eines die Entnahmeeinrichtung
aufweisenden Fahrzeugsystems während des Produktionsablaufs
nur wenig betankt werden muss. Auf diesem Wege wird ferner erreicht, dass
beim ersten Betanken des Kraftstofftanks über das Höhenniveau
der Ansaugöffnung das an dieser angebrachte Mittel durch
den Kraftstoff aufgelöst wird. Somit wird der Kraftstoff
nach Auflösung des Mittels durch die zu der Unterseite
der Entnahmeeinrichtung beabstandet angeordnete Ansaugöffnung aus
dem Kraftstofftank entnommen, so dass sichergestellt wird, dass
das Fahrzeugsystem den Kraftstoff nicht komplett aufbrauchen kann.
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Es
hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Mittel einen Schmelzpunkt
in einem Wertebereich zwischen 30°C und 70°C,
bevorzugt zwischen 40°C und 60°C, noch bevorzugt
dazwischen 50°C und 60°C, aufweist. Somit werden
die Eigenschaften des Mittels auf die Bedienungen im Kraftstofftank
abgestimmt, so dass sich das Mittel besonders leicht im Kraftstoff
auflösen lässt. Um einen Schmelzpunkt von etwa
56°C zu erreichen, kann vorgesehen sein, dass das Mittel
Paraffine umfasst. Zusätzlich oder alternativ kann das
Mittel aber auch Wachse umfassen. Dabei zeichnen sich Paraffine dadurch
aus, dass sie Grundbaustoffe von bekannten Kraftstoffen, wie von
Diesel und Benzin, sind, so dass sie im Treibstoff betriebssicher
aufgelöst werden können. Im gelösten
Zustand sind Paraffine nämlich kein Fremdstoff im Kraftstoff
und verursachen somit keinen Motorschaden.
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Insbesondere
ist die Entnahmeeinrichtung zur Entnahme des Kraftstoffs für
ein Heizsystem des Fahrzeugs, insbesondere für eine Zusatzheizung, ausgebildet,
die Entnahmeeinrichtung kann aber auch zur Entnahme des Kraftstoffs
für andere Fahrzeugsysteme ausgebildet sein.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass die Ansaugöffnung auf Höhe
des Füllstands für ein Reserveniveau des Kraftstofftankes
ausgebildet ist. Auf diesem Wege gelingt es, immer eine vorbestimmte, durch
den Füllstand für das Reserveniveau definierte Menge
vom Kraftstoff nur zum Antreiben des Fahrzeugs vorzuhalten.
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Ein
erfindungsgemäßes Fahrzeug umfasst ein Heizsystem,
welches eine erfindungsgemäße Entnahmeeinrichtung
aufweist.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben
eines Fahrzeugsystems wird von dem Fahrzeugsystem ein Kraftstoff
aus einem Kraftstofftank eines Fahrzeugs mittels einer Entnahmeeinrichtung über
eine Entnahmeleitung entnommen. Dabei wird im Betrieb des Fahrzeugsystems
der Kraftstoff über eine zu einer Unterseite der Entnahmeeinrichtung
beabstandet angeordnete Ansaugöffnung der Entnahmeleitung
entnommen. Bei dem Verfahren wird bei einer Funktionsprüfung
des Fahrzeugsystems die Ansaugöffnung mit einem durch den
Kraftstoff auflösbarem Mittel versehen bzw. verschlossen und
der Kraftstoff durch eine im Bereich der Unterseite der Entnahmeeinrichtung
angeordnete Zusatzöffnung entnommen.
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Die
mit Bezug auf die erfindungsgemäße Entnahmeeinrichtung
vorgestellten Ausführungsformen sowie deren Vorteile gelten
entsprechend für das erfindungsgemäße
Fahrzeug sowie für das erfindungsgemäße
Verfahren.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der beigefügten Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine
Entnahmeeinrichtung mit einer Entnahmeleitung, welche eine Ansaugöffnung
sowie eine Zusatzöffnung aufweist; und
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2 die
Entnahmeeinrichtung gemäß 1, wobei die
Ansaugöffnung mit einem durch Kraftstoff auflösbaren
Mittel verschlossen ist.
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In
den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
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Eine
in den 1 und 2 dargestellte Entnahmeeinrichtung 1 ist
zur Entnahme eines Kraftstoffs aus einem Kraftstofftank eines Fahrzeugs,
beispielsweise eines Personenkraftwagens ausgebildet. Die Entnahmeeinrichtung 1 umfasst
eine Entnahmeleitung 2, über welche der Kraftstoff
aus dem Kraftstofftank entnommen werden kann. Dabei ist die Entnahmeleitung 2 an
einem Teil 3, beispielsweise einem Gehäuse, eines
Tankgebers des Fahrzeugs angebracht. Das Teil 3 wird somit
in das Fahrzeug derart eingebaut, dass es mit einem Boden 4 an
einem Tankboden des Kraftstofftanks anliegt. Die Funktion eines
Tankgebers ist für den Fachmann an sich bekannt und wird
nachfolgend nicht näher beschrieben.
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Gemäß 1 weist
die Entnahmeleitung 2 eine Ansaugöffnung 5 auf,
welche zum Boden 4 des Teils 3 des Tankgebers
beabstandet angeordnet ist. Dabei ist die Ansaugöffnung 5 beispielsweise
in einem Abstand in einem Wertebereich zwischen 3 cm und 10 cm zu
dem Boden 4 bzw. zu einer Unterseite 6 der Entnahmeeinrichtung 1 angeordnet.
Im vorliegenden Beispiel ist die Ansaugöffnung 5 auf
Höhe des Füllstands für ein Reserveniveau
des Kraftstofftanks des Fahrzeugs ausgebildet.
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Ferner
weist die Entnahmeleitung 2 eine Zusatzöffnung 7 auf,
welche im unmittelbaren Bereich der Unterseite 6 der Entnahmeeinrichtung 1 bzw.
in unmittelbarer Nähe der Unterseite 6 angeordnet
ist. In einem in den Kraftstofftank eingebauten Zustand der Entnahmeeinrichtung 1 ist
die Zusatzöffnung 7 somit im unmittelbaren Bereich
des Tankbodens des Kraftstofftanks angeordnet.
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Im
vorliegenden Beispiel ist die Entnahmeeinrichtung 1 zur
Entnahme des Kraftstoffs für ein Heizsystem, beispielsweise
eine Zusatzheizung, des Fahrzeugs ausgebildet. Bei einem derartigen
Fahrzeugsystem muss einerseits sichergestellt werden, dass dieses
während der Produktion des Fahrzeugs geprüft werden
kann. Hierzu muss der Kraftstoff aus dem Kraftstofftank verbraucht
werden. Zum anderen muss jedoch gewährleistet werden, dass
die Zusatzheizung während des Betriebs dann keinen Kraftstoff mehr
verbrauchen kann, wenn der Füllstand des Kraftstoffs unterhalb
des Reserveniveaus liegt. Um diesen beiden Vorraussetzungen Rechnung
zu tragen, ist gemäß 2 im vorliegenden
Beispiel vorgesehen, dass die Ansaugöffnung 5 mit
einem durch den Kraftstoff auflösbaren Mittel verschlossen
bzw. versehen ist. Das Mittel 5 umfasst vorliegend Paraffin,
welches im Kraftstoff sowohl in Diesel als auch in Benzin, besonders
leicht aufgelöst werden kann. Auf diesem Wege wird erreicht,
dass der Kraftstofftank während der Produktion des Fahrzeugs
nur ganz wenig betankt werden muss, um die Funktionsprüfung der
Zusatzheizung durchführen zu können. Dabei wird
der Kraftstoff über die Zusatzöffnung 7 aus
dem Kraftstofftank entnommen. Wird der Kraftstofftank nach der Produktion
während des Betriebs zum ersten Mal über das Niveau
der Ansaugöffnung 5 betankt, so wird das Mittel 8 im
Kraftstoff aufgelöst, und der Kraftstoff für die
Zusatzheizung kann aus dem Kraftstofftank über die Ansaugöffnung 5 entnommen werden.
Unterschreitet der Füllstand wiederum das Niveau der Ansaugöffnung 5,
so kann für die Zusatzheizung kein Kraftstoff mehr entnommen
werden.
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- 1
- Entnahmeeinrichtung
- 2
- Entnahmeleitung
- 3
- Teil
- 4
- Boden
- 5
- Ansaugöffnung
- 6
- Unterseite
der Entnahmeeinrichtung 1
- 7
- Zusatzöffnung
- 8
- Mittel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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