DE102009012709B4 - Verfahren zum Ein- oder Ausklappen einer elektrisch betriebenen Anhängerkupplung und elektrisch betriebene Anhängerkupplung - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Ein- oder Ausklappen einer elektrisch betriebenen Anhängerkupplung für Fahrzeuge, welche zwischen einer ausgeklappten Gebrauchs- und einer eingeklappten Ruhestellung überschusskraftbegrenzt elektrisch bewegbar ist, wobei eine Betätigungseinrichtung zum Aktivieren der Anhängerkupplung vorgesehen ist, und wobei durch kurzzeitiges Betätigen der Betätigungseinrichtung eine automatische Verstellbewegung der Anhängerkupplung in Richtung Ein- oder Ausklappen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren bei Dauerbetätigung der Betätigungseinrichtung eine Erhöhung der Überschusskraftbegrenzungsschwelle während des automatischen Verstellvorgangs der Anhängerkupplung vorsieht, wobei nach Loslassen der Betätigungseinrichtung der automatische Verstellvorgang mit der ursprünglichen Überschusskraftbegrenzungsschwelle fortgesetzt wird, bis die Anhängerkupplung ihre Gebrauchs- oder Ruhestellung erreicht hat.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ein- oder Ausklappen einer elektrisch betriebenen Anhängerkupplung für Fahrzeuge nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie auf eine elektrisch betriebene Anhängerkupplung nach Anspruch 3.
- Aus dem Stand der Technik sind Anhängerkupplungen bekannt, die an einem Fahrzeug befestigbar sind und über einen ansteuerbaren Motor zwischen einer Gebrauchs- und Ruhestellung verschwenkbar sind. Über Befestigungsplatten kann beispielsweise die Verbindung der Anhängerkupplung mit dem Fahrzeug erfolgen, um auftretende Kräfte in das Fahrzeugchassis weiterzuleiten. Beispielsweise auf Knopfdruck schwenkt dabei die Kugelstange bzw. der Kugelhals ein und aus. Die Bedienung kann durch einen Bedienknopf im Wageninneren, beispielsweise im Kofferraum, oder optional per Fernbedienung erfolgen.
- In der Regel ist es üblich, bei elektrisch schwenkbaren Anhängerkupplungen einen „manuellen Lauf“ (Tastbetrieb) und einen „Automatiklauf“ (Tippbetrieb) zu implementieren. Sowohl beim manuellen Lauf als auch beim Automatiklauf ist üblicherweise eine Überschusskraftbegrenzung aktiv bzw. vorgesehen. Die Überschusskraftbegrenzung ist dabei im manuellen Lauf höher als im Automatiklauf. Damit kann eine eventuelle Schwergängigkeit im Automatiklauf, bei der normalerweise schon reversiert wird, mit Hilfe des manuellen Laufes überfahren werden.
- Beim manuellen Lauf verschwenkt die Anhängerkupplung demnach nur, wenn der Bedienknopf ständig (dauerhaft) betätigt wird. Beim Loslassen des Bedienknopfes wird die Verschwenkung gestoppt. Der Nachteil liegt also in der Tatsache, dass die Anhängerkupplung beim Loslassen des Bedienknopfes in Zwischenstellungen verweilt und der Bediener den Bedienknopf dauerhaft gedrückt halten muss, um die Anhängerkupplung vollständig aus oder ein zu fahren.
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DE 101 35 272 A1 ,WO 1997 / 036 760 A1 DE 199 44 100 A1 offenbaren jeweils Vorrichtungen zum elektrischen Ein- oder Ausklappen von Anhängerkupplungen basierend auf einer Nutzungsanforderung mit Kraft- oder Drehmomentbegrenzung. Begrenzungsdrehmomente sind einstellbar oder in Abhängigkeit verschiedener Betriebsbedingungen variabel anpassbar. - Ausgehend vom bekannten Stand der Technik, ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Ein- oder Ausklappen einer elektrisch betriebenen Anhängerkupplung sowie eine das Verfahren ermöglichende Anhängerkupplung vorzuschlagen, die eine zuverlässige Verstellung der Anhängerkupplung in ihre jeweiligen Endlagen gewährleistet.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Verfahrens nach Anspruch 1 sowie einer Anhängerkupplung nach Anspruch 3 gelöst.
- Weitere vorteilhafte Merkmale beinhalten die Unteransprüche.
- Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielbaren Vorteile bestehen darin, dass mit Hilfe des Verfahrens bzw. mit Hilfe der entsprechenden Anhängerkupplung gewährleistet werden kann, dass ausgelöste Verstellvorgänge in Richtung Ein- oder Ausklappen zuverlässig beendet werden, und zwar ohne das die Anhängerkupplung in ungewollten Zwischenstellungen verweilt.
- Dies wird im Wesentlichen durch ein Verfahren erzielt, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass bei Dauerbetätigung der Betätigungseinrichtung eine Erhöhung der Überschusskraftbegrenzungsschwelle während des automatischen Verstellvorgangs der Anhängerkupplung vorgesehen ist, wobei nach Loslassen der Betätigungseinrichtung der automatische Verstellvorgang mit der ursprünglichen Überschusskraftbegrenzungsschwelle fortgesetzt wird, bis die Anhängerkupplung ihre endgültige Gebrauchs- oder Ruhestellung erreicht. Dies hat den Vorteil, dass es nicht zum ungewollten Verharren in Zwischenlagen kommt, da der Verstellvorgang nach Loslassen der Betätigungseinrichtung mit der normalen Überschusskraftbegrenzungsschwelle im Automatiklauf fortgesetzt wird. Auf einen separaten manuellen Lauf, bei dem die Anhängerkupplung nur durch dauerhaftes Betätigen der Betätigungseinrichtung in die jeweilige Endlage verfahren wird, kann somit verzichtet werden.
- Beispielsweise ist vorgesehen, dass bei dauerhafter Betätigung der Betätigungseinrichtung die Überschusskraftbegrenzungsschwelle konstant angehoben und beim anschließenden Loslassen der Betätigungseinrichtung die Überschusskraftbegrenzungsschwelle wieder auf den ursprünglichen Wert, welcher im Automatiklauf vorgegeben ist, abgesenkt wird. Beispielsweise kann die Überschusskraftbegrenzungsschwelle immer soweit angehoben werden, bis gewährleistet werden kann, dass Schwergängigkeiten im Automatiklauf sicher überfahren werden können.
- Die Erfindung betrifft ferner, eine elektrisch betriebene Anhängerkupplung für die Verwendung bei Fahrzeugen, mit einer elektrisch ein- oder ausklappbaren Kupplungseinheit, mit einer Betätigungseinrichtung zum Aktivieren der Kupplungseinheit und mit entsprechenden Steuermitteln zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
- Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens sowie eine Darstellung des derzeitigen Standes der Technik werden in den Zeichnungen dargestellt und im Nachfolgenden näher beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 ein schematisches Funktionsdiagramm darstellend den Verstellvorgang im Stand der Technik; -
2 ein schematisches Funktionsdiagramm darstellend das erfindungsgemäße Verfahren. -
1 zeigt ein schematisches Funktionsdiagramm darstellend den Verstellvorgang einer elektrisch betriebenen Anhängerkupplung im Stand der Technik. - Die elektrisch betriebene Anhängerkupplung kann im Automatiklauf
1 sowie mit einem manuellen Lauf2 betrieben werden. - Wird der Bedientaster (Betätigungseinrichtung) durch Tippen betätigt, startet der Automatiklauf und die Anhängerkupplung wird mit geringer Überkraftbegrenzungsschwelle ein- oder ausgefahren. Erreicht die Anhängerkupplung ihre jeweilige Endlage (Ruhe- oder Gebrauchsstellung) wird der elektrische Antrieb zur Verstellung der elektrisch betriebenen Anhängerkupplung gestoppt.
- Kommt es während des Verstellvorgangs im Automatiklauf zu unvorhergesehenen Schwergängigkeiten, sieht die Bedienung einen manuellen Lauf
2 vor, mit dem eventuelle Schwergängigkeiten im Automatiklauf überfahren werden können. Dazu muss der Bedientaster dauerhaft betätigt werden, wodurch die Überkraftbegrenzungsschwelle angehoben und die jeweilige Schwergängigkeit überfahren werden kann. - Wird der Bedientaster losgelassen, stoppt der manuelle Lauf der Anhängerkupplung und die Anhängerkupplung bleibt in der jeweiligen Zwischenstellung stehen. Durch erneutes Starten des Automatiklaufes oder des manuellen Laufes kann die Anhängerkupplung in ihre jeweilige gewünschte Endlage verfahren werden.
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2 zeigt ein schematisches Funktionsdiagramm darstellend das erfindungsgemäße Verfahren zur Verstellung einer elektrisch betriebenen Anhängerkupplung. - Die elektrisch betriebene Anhängerkupplung wird dabei grundsätzlich im Automatiklauf
3 betrieben. - Wird der Bedientaster (Betätigungseinrichtung) durch kurzes Tippen betätigt, startet der Automatiklauf und die Anhängerkupplung wird mit geringer Überkraftbegrenzungsschwelle ein- oder ausgefahren. Erreicht die Anhängerkupplung ihre jeweilige Endlage (Ruhe- oder Gebrauchsstellung) wird der elektrische Antrieb zur Verstellung der elektrisch betriebenen Anhängerkupplung gestoppt.
- Kommt es während des Verstellvorgangs im Automatiklauf zu unvorhergesehenen Schwergängigkeiten oder Stillständen, sieht das Verfahren vor, bei dauerhafter Betätigung des Bedientasters (Betätigungseinrichtung) eine Erhöhung der Überkraftbegrenzungsschwelle zu veranlassen, um zu gewährleisten, dass die aufgetretene Schwergängigkeit im Automatiklauf überfahren werden kann.
- Anders als im Stand der Technik, führt das Loslassen des Bedientasters in diesem Falle jedoch nicht zum Stillstand der Anhängerkupplung in einer Zwischenstellung, sondern zu einer automatischen Beendigung des Verstellvorgangs im Automatiklauf. Folglich wird ebenfalls automatisch die Überkraftbegrenzungsschwelle auf den ursprünglichen Wert für den Automatiklauf abgesenkt.
- Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass bei konstanter Betätigung des Bedientasters eine konstante Erhöhung der Überkraftbegrenzungsschwelle veranlasst wird.
Claims (3)
- Verfahren zum Ein- oder Ausklappen einer elektrisch betriebenen Anhängerkupplung für Fahrzeuge, welche zwischen einer ausgeklappten Gebrauchs- und einer eingeklappten Ruhestellung überschusskraftbegrenzt elektrisch bewegbar ist, wobei eine Betätigungseinrichtung zum Aktivieren der Anhängerkupplung vorgesehen ist, und wobei durch kurzzeitiges Betätigen der Betätigungseinrichtung eine automatische Verstellbewegung der Anhängerkupplung in Richtung Ein- oder Ausklappen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren bei Dauerbetätigung der Betätigungseinrichtung eine Erhöhung der Überschusskraftbegrenzungsschwelle während des automatischen Verstellvorgangs der Anhängerkupplung vorsieht, wobei nach Loslassen der Betätigungseinrichtung der automatische Verstellvorgang mit der ursprünglichen Überschusskraftbegrenzungsschwelle fortgesetzt wird, bis die Anhängerkupplung ihre Gebrauchs- oder Ruhestellung erreicht hat.
- Verfahren zum Ein- oder Ausklappen einer elektrisch betriebenen Anhängerkupplung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass bei dauerhafter Betätigung der Betätigungseinrichtung die Überschusskraftbegrenzungsschwelle angehoben und beim anschließenden Loslassen der Betätigungseinrichtung die Überschusskraftbegrenzungsschwelle wieder auf den ursprünglichen Wert abgesenkt wird. - Elektrisch betriebene Anhängerkupplung für die Verwendung bei Fahrzeugen, mit einer elektrisch ein- oder ausklappbaren Kupplungseinheit, mit einer Betätigungseinrichtung zum Aktivieren der Kupplungseinheit, und mit Steuermitteln zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder2 .
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