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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit zumindest einer Energieversorgungseinheit
und einer Verteileinheit zur Verteilung von elektrischer Energie an
elektrische Verbraucher nach den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Überwachung der Vorrichtung
nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 9.
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Aus
dem Stand der Technik sind, wie in der
DE 102 10 665 C1 beschrieben,
eine Vorrichtung zur Verteilung von elektrischer Energie und ein
Verfahren zur Energieverteilungsüberwachung bekannt. Die Vorrichtung
umfasst eine Energieerzeugungseinheit und eine Verteileinheit zur
Verteilung von elektrischer Energie an elektrische Verbraucher.
Die elektrischen Verbraucher sind über Leitungen, an deren
Enden Anschlussteilhälften angeordnet sind, mit Anschlussteilhälften
der Verteileinheit verbindbar. An den verbraucherseitigen Enden
der Leitungen angeordnete Anschlussteilhälften sind mit
Anschlussteilhälften der Verbraucher verbindbar. Die an
die Leitungen angeschlossenen Anschlussteilhälften weisen
Leitungsbrücken auf, welche dem Schließen oder Öffnen
eines Leitungsabschnitts eines Diagnosestromkreises dienen. Zwischen
der Energieerzeugungseinheit und der Verteileinheit ist ein Schaltmittel
angeordnet, welches über eine Steuereinheit ansteuerbar
ist. Dem Diagnosestromkreis sind ein Signalgenerator und eine Auswerteeinheit
zugeordnet.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung
mit zumindest einer Energieversorgungseinheit und einer Verteileinheit
zur Verteilung von elektrischer Energie an elektrische Verbraucher
und ein verbessertes Verfahren zur Überwachung der Vorrichtung
anzugeben.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
mit zumindest einer Energieversorgungseinheit und einer Verteileinheit
zur Verteilung von elektrischer Energie an elektrische Verbraucher mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Hinsichtlich des
Verfahrens zur Überwachung der Vorrichtung wird die Aufgabe
durch die im Anspruch 9 angegebenen Merkmale gelöst.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
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Eine
Vorrichtung umfasst zumindest eine Energieversorgungseinheit und
eine Verteileinheit zur Verteilung von elektrischer Energie an elektrische Verbraucher
in einem Fahrzeug, wobei die elektrischen Verbraucher über
Leitungen, an deren Enden Anschlussteilhälften angeordnet
sind, mit Anschlussteilhälften der Verteileinheit verbindbar
sind, wobei an den verbraucherseitigen Enden der Leitungen angeordnete
Anschlussteilhälften mit Anschlussteilhälften
der elektrischen Verbraucher verbindbar sind, wobei die an die Leitungen
angeschlossenen Anschlussteilhälften Leitungsbrücken
aufweisen, welche dem Schließen oder Öffnen eines
Leitungsabschnitts eines Diagnosestromkreises dienen, wobei zwischen
der Energieversorgungseinheit und der Verteileinheit ein Schaltmittel
angeordnet ist, welches über eine Steuereinheit ansteuerbar
ist, und wobei dem Diagnosestromkreis ein Signalgenerator zur Erzeugung
und Einspeisung eines Diagnosesignals und zumindest eine Auswerteeinheit
zugeordnet sind.
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Erfindungsgemäß ist
der Signalgenerator als ein Generator zur Erzeugung und Einspeisung
eines bidirektionalen pulsweitenmodulierten unipolaren Spannungspuls-Signals
in den Diagnosestromkreis ausgebildet.
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Durch
die erfindungsgemäße Lösung ist ein pulsweitenmoduliertes
unipolares Spannungspuls-Signal in den Diagnosestromkreis einspeisbar, welcher
als geschlossene Stromschleife ausgebildet ist. Dadurch sind eine
Unterbrechung des Diagnosestromkreises, ein Kurzschluss durch eine
Verbindung zu einem Massepotential, eine Verbindung zu einem Niedervolt-Bordspannungsnetz
und insbesondere auch Querverbindungen innerhalb des Diagnosestromkreises
ermittelbar.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform weist das vom Signalgenerator
erzeugte Diagnosesignal eine Frequenz aus einem Frequenzbereich
von 79 Hz bis 97 Hz, insbesondere 88 Hz, auf. Dadurch ist eine Funktionsfähigkeit
des Diagnosestromkreises sichergestellt, da das Diagnosesignal in
diesem Frequenzbereich unanfällig gegenüber elektromagnetischen
Störungen ist und gleichzeitig eine ausreichend schnelle
Auswertung des Diagnosesignals und somit eine ausreichend schnelle
Fehlererkennung und entsprechende Reaktion sichergestellt ist.
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Die
Energieversorgungseinheit ist zweckmäßigerweise
eine Batterie, insbesondere eine Hochvolt-Batterie, eine Brennstoffzelleneinheit
und/oder ein elektrischer Generator. Insbesondere in einem Hybridfahrzeug,
in einem Brennstoffzellenfahrzeug oder in einem Elektrofahrzeug
sind mehrere dieser Energieversorgungseinheiten angeordnet, welche eine
für Personen gefährliche Gleichspannung über 60
V liefern. Daher sind diese Energieversorgungseinheiten sinnvollerweise
in den Diagnosestromkreis eingebunden, so dass der Diagnosestromkreis
eine zentrale Sicherheitseinrichtung darstellt, welche eine Berührungssicherheit
sicherstellt.
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Zweckmäßigerweise
sind der Signalgenerator und/oder zumindest eine Auswerteeinheit
in einem Batteriemanagementsystem der Hochvolt-Batterie integriert.
Dadurch ist die Hochvolt-Batterie als Energiequelle zur Speisung
des Diagnosestromkreises nutzbar und das Diagnosesignal in der Auswerteeinheit
auswertbar.
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Die
elektrischen Verbraucher sind zweckmäßigerweise
aktive elektrische Verbraucher und/oder passive elektrische Verbraucher,
wobei zweckmäßigerweise in zumindest einem aktiven
elektrischen Verbraucher, vorzugsweise in allen in den Diagnosestromkreis
eingebundenen aktiven elektrischen Verbrauchern, eine Auswerteeinheit
angeordnet ist. In einem zumindest teilweise elektrisch angetriebenen Fahrzeug
ist ein solcher elektrischer Verbraucher beispielsweise eine elektrische
Maschine mit einer Ansteuerelektronik. Dadurch ist das Diagnosesignal an
mehreren Stellen des Diagnosestromkreises auswertbar und bei einem
erkannten Fehlerzustand der Fehler beispielsweise einem der aktiven
elektrischen Verbraucher zuordbar, so dass eine schnelle Fehlerortung
und Fehlerbehebung sichergestellt ist.
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Der
Signalgenerator ist zweckmäßigerweise kurzschlussfest
ausgelegt, so dass eine Beschädigung des Signalgenerators
bei einem auftretenden Fehlerzustand im Diagnosestromkreis, beispielsweise
bei einem Kurzschluss, vermeidbar ist. Dadurch ist nach einer Behebung
eines mittels des Diagnosestromkreises diagnostizierten Fehlerzustands
eine ordnungsgemäße Funktion des Diagnosestromkreises
sichergestellt.
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Da
der Signalgenerator geschützt ist und daher durch einen
Kurzschluss im Diagnosestromkreis nicht beschädigbar ist,
sind ein mit einem Austausch des Signalgenerators verbundene hohe
Kosten und ein hoher Aufwand vermeidbar.
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In
einem Verfahren zur Überwachung der Vorrichtung wird erfindungsgemäß ein
bidirektionales pulsweitenmoduliertes unipolares Spannungspuls-Signal
als stromschleifengeführtes Diagnosesignal bidirektional
in den Diagnosestromkreis eingespeist und von zumindest einer Auswerteeinheit
ausgewertet, wobei ein Fehlerzustand diagnostiziert wird, wenn eine
Stromstärke des Diagnosesignals einen vorgegebenen Wert
unterschreitet und/oder wenn eine Abweichung einer von der Auswerteeinheit
ermittelten Periodendauer des Diagnosesignals eine vorgegebene Toleranzschwelle überschreitet.
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Dadurch
sind eine Unterbrechung des Diagnosestromkreises, ein Kurzschluss
durch eine Verbindung zu einem Massepotential, eine Verbindung zu
einem Niedervolt-Bordspannungsnetz und insbesondere auch Querverbindungen
innerhalb des Diagnosestromkreises als Fehlerzustand ermittelbar
und können, wenn mehrere Auswerteeinheiten im Diagnosestromkreis
angeordnet sind, durch Feststellung der Auswerteeinheit, in welcher
der Fehlerzustand ermittelt wurde, auch örtlich zugeordnet
werden.
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Vorzugsweise
wird beim Auftreten eines Fehlerzustandes das Schaltmittel angesteuert
und die Verteileinheit von der Energieversorgungseinheit getrennt
und/oder die Energieversorgungseinheit wird abgeschaltet. Sind mehrere
Energieversorgungseinheiten mit der Verteileinheit verbunden und durch
entsprechende ansteuerbare Schaltmittel von dieser trennbar, so
werden diese zweckmäßigerweise alle durch Ansteuerung
der Schaltmittel von der Verteileinheit getrennt und/oder abgeschaltet
und dadurch die Sicherheit insbesondere von Personen sichergestellt.
In einem Hybridfahrzeug, einem Brennstoffzellenfahrzeug oder einem
Elektrofahrzeug sind derartige Energieversorgungseinheiten beispielsweise
Hochvolt-Batterien, Brennstoffzellen oder elektrische Generatoren.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform wird das Diagnosesignal
mit einer Frequenz aus einem Frequenzbereich von 79 Hz bis 97 Hz,
insbesondere 88 Hz, und einer Flankensteilheit von kleiner 0,1 V/μs in
den Diagnosestromkreis eingespeist. Dadurch ist das Diagnosesignal
unanfällig gegenüber elektromagnetischen Störungen.
Gleichzeitig kann das Diagnosesignal aber noch ausreichend schnell
ausgewertet werden, so dass eine schnelle Fehlererkennung und daraus
resultierend eine schnelle Trennung und/oder Abschaltung der Energieversorgungseinheiten
sichergestellt ist. Auf diese Weise wird eine Gefährdung
von Personen durch eine Nichterkennung von Fehlerzuständen
oder durch eine zu späte Erkennung, d. h. durch eine zu
späte Trennung und/oder Abschaltung der Energieversorgungseinheiten
ausgeschlossen.
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Zweckmäßigerweise
entsprechen ein Minimalwert und ein Maximalwert des bidirektionalen pulsweitenmodulierten
unipolaren Spannungspuls-Signals Potentialen einer Niedervolt-Bordnetzspannung
des Fahrzeugs, da der Diagnosestromkreis aufgrund der geringen Spannung,
eine Bordnetzspannung eines Fahrzeugs beträgt beispielsweise
in etwa 12 Volt, kein zusätzliches Gefährdungspotential
für Personen darstellt. Des Weiteren werden durch die geringe
Spannung von dem Diagnosestromkreis ausgehende elektromagnetische
Störungen vermieden.
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Da
die Hochvolt-Batterie über ein leistungsfähiges
Energiemanagement verfügt, in welches zweckmäßigerweise
sowohl der Signalgenerator als auch die Auswerteeinheit des Diagnosestromkreises integriert
sind, erfolgt vorzugsweise eine Energieversorgung des Diagnosestromkreises über
die Hochvolt-Batterie.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Diagnosestromkreises, und
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2 eine
schematische Darstellung einer Auswerteeinheit.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Diagnosestromkreises DSK in
einem Fahrzeug, insbesondere in einem Hybridfahrzeug, einem Brennstoffzellenfahrzeug
oder einem Elektrofahrzeug. Der Diagnosestromkreis DSK ist als geschlossene
Stromschleife, als so genannte Interlock-Schleife, über
mehrere dargestellte aktive elektrische Verbraucher AV und passive
elektrische Verbraucher PV und deren Anschlüsse zu einer
Verteileinheit VE geführt. Die elektrischen Verbraucher
AV, PV sind rein schematisch dargestellt und dienen nur der Verdeutlichung,
dass die Anzahl der elektrischen Verbraucher AV, PV, welche durch
die Verteileinheit VE mit elektrischer Energie versorgt werden können
und vom Diagnosestromkreis DSK überwacht werden können,
die Anzahl der dargestellten elektrischen Verbraucher AV, PV übersteigen
kann.
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Die
Verteileinheit VE ist mit einer Energieversorgungseinheit EV, beispielsweise
mit einer Hochvolt-Batterie, verbunden, so dass elektrische Energie der
Energieversorgungseinheit EV auf die elektrischen Verbraucher AV,
PV verteilbar ist. Zwischen der Energieversorgungseinheit EV und
der Verteileinheit VE ist ein Schaltmittel SM angeordnet, mittels welchem
die Energieversorgungseinheit EV von der Verteileinheit VE und somit
von den elektrischen Verbrauchern AV, PV trennbar ist. Dieses Schaltmittel SM
ist über eine Steuereinheit SE ansteuerbar. Die Steuereinheit
SE ist über eine Datenleitung DL mit einer Auswerteeinheit
AE des Diagnosestromkreises DSK verbunden. Bei einer von der Auswerteeinheit AE
erkannten Fehlfunktion im Diagnosestromkreis DSK ist auf diese Weise
mittels der Steuereinheit SE das Schaltmittel SM ansteuerbar und
die Energieversorgungseinheit EV von der Verteileinheit VE trennbar.
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Im
hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist aus Gründen
der Übersichtlichkeit nur eine Auswerteeinheit AE mit der
Steuereinheit SE verbunden. Die anderen Auswerteeinheiten AE können
ebenfalls mit dieser Steuereinheit SE oder in anderen Ausführungsformen
mit weiteren, hier nicht dargestellten Steuereinheiten SE verbunden
sein. Insbesondere die aktiven elektrischen Verbraucher AV können
zumindest zeitweise als weitere Energieversorgungseinheiten EV,
beispielsweise als elektrischer Generator, fungieren, so dass beispielsweise
auch zwischen den aktiven elektrischen Verbrauchern AV und der Verteileinheit
VE ansteuerbare Schaltmittel SM zu deren Trennung von der Verteileinheit
VE bei einer erkannten Fehlfunktion im Diagnosestromkreis DSK angeordnet
sein können.
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Eine
Unterbrechung des Diagnosestromkreises DSK, beispielsweise ein Abtrennen
einer Anschlussteilhälfte AHL einer Leitung L von einer
Anschlussteilhälfte AHV an einem elektrischen Verbraucher
AV, PV, ist ermittelbar. Auch ein Kurzschluss in einer Anschlussteilhälfte
AHL einer Leitung L ist erkennbar, da in den Anschlussteilhälften
AHL Leitungsbrücken LB als ein Bestandteil des Diagnosestromkreises
DSK angeordnet sind.
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Des
Weiteren sind auch ein Kurzschluss durch eine Verbindung zu einem
Massepotential, ein Kurzschluss durch eine Verbindung zu einem Niedervolt-Bordspannungsnetz
und insbesondere auch eine Querverbindung innerhalb des Diagnosestromkreises
DSK ermittelbar, da die Stromschleife dann veränderte elektrische
Potentiale aufweist, welche von den Auswerteeinheiten AE auswertbar
sind.
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Dadurch
sind Energieversorgungseinheiten EV, wie beispielsweise die Hochvolt-Batterie,
durch Ansteuerung des Schaltmittels SM von der Verteileinheit VE
abtrennbar und oder abschaltbar und somit die Sicherheit insbesondere
von Personen sicherstellbar, insbesondere wenn es sich, wie im hier
dargestellten Ausführungsbeispiel, um elektrische Verbraucher
AV, PV handelt, welche an eine Hochvolt-Energieversorgung, d. h.
an die Hochvolt-Batterie, angeschlossen sind. Derart hohe Spannungen, ab
in etwa 60 V, stellen für Personen eine erhebliche Gefährdung
dar, weshalb spezielle Sicherheitsvorkehrungen unerlässlich
sind. Daher ist ein solcher Diagnosestromkreis DSK eine zentrale
Sicherheitseinrichtung in einem solchen Fahrzeug.
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In
einem Batteriemanagementsystem BMS der Hochvolt-Batterie des Fahrzeugs
sind ein Signalgenerator SG und eine Auswerteeinheit AE des Diagnosestromkreises
DSK integriert, so dass die Hochvolt-Batterie auch zur Energieversorgung
des Diagnosestromkreises DSK nutzbar ist und einen Wechselstrom
mit einer Stromstärke von beispielsweise 20 mA im Diagnosestromkreis
DSK erzeugt. Die Hochvoltbatterie dient beispielsweise zur Energieversorgung
eines elektrischen Antriebsmotors des Fahrzeugs. Der Signalgenerator
SG ist kurzschlussfest ausgelegt, beispielsweise durch einen hochohmigen Vorschaltwiderstand,
so dass eine Beschädigung des Signalgenerators SG bei einem
auftretenden Fehlerzustand im Diagnosestromkreis DSK, beispielsweise
bei einem Kurzschluss, vermeidbar ist.
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Dadurch
ist nach einer Behebung eines mittels des Diagnosestromkreises DSK
diagnostizierten Fehlerzustands eine ordnungsgemäße
Funktion des Diagnosestromkreises DSK sichergestellt. Da der Signalgenerator
SG geschützt ist und daher durch einen Kurzschluss im Diagnosestromkreis
DSK nicht beschädigbar ist, sind mit einem Austausch des
Signalgenerators SG verbundene hohe Kosten und ein hoher Aufwand
vermeidbar.
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Weitere
Auswerteeinheiten AE sind in den aktiven elektrischen Verbrauchern
AV angeordnet, welche ein Diagnosesignal DS an einem im Diagnosestromkreis
DSK seriell angeordneten Nebenwiderstand R auswerten. Dadurch können
auftretende Fehlerzustände im Diagnosestromkreis DSK örtlich zugeordnet
werden, so dass eine schnelle Reparatur ermöglicht ist.
Aktive elektrische Verbraucher AV sind beispielsweise eine elektrische
Antriebseinheit mit Umrichtereinheit oder ein Gleichspannungs-Gleichspannungs-Wandler.
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Zur
Unterscheidung, ob es sich um einen Kurzschluss durch eine Verbindung
zu einem Massepotential oder durch eine Verbindung zu einem Niedervolt-Bordspannungsnetz
handelt, wird das Diagnosesignal DS bidirektional in den Diagnosestromkreis
DSK eingespeist.
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Der
Signalgenerator SG ist als ein Generator zur Erzeugung und Einspeisung
eines bidirektionalen pulsweitenmodulierten unipolaren Spannungspuls-Signals
als stromschleifengeführtes Diagnosesignal DS in den Diagnosestromkreis
DSK ausgebildet. Ein Minimalwert Umin und
ein Maximalwert Umax des Diagnosesignals
DS entsprechen Potentialen einer Niedervolt-Bordnetzspannung Ubat des Fahrzeugs, beispielsweise 0 V und
12 V. Der Signalgenerator SG steuert dazu zwei in diesem integrierte
und mit jeweils einem Ende des Diagnosestromkreises DSK verbundene
komplementäre geschaltete Stromquellen OS, US, eine obere
Stromquelle OS und eine untere Stromquelle US, abwechselnd an, so
dass sich eine Kreisstromrichtung des Diagnosestromkreises DSK regelmäßig ändert
und sich so das bidirektionale Diagnosesignal DS ausbildet, welches
in eine Kreisstromrichtung eine um eine halbe Periodendauer verschobene
Periode im Vergleich zur anderen Kreisstromrichtung aufweist. So
bildet sich eine obere Periode und eine untere Periode des Diagnosesignals
DS aus.
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Um
elektromagnetische Störungen auf das Diagnosesignal DS
zu vermeiden, wird das Diagnosesignal DS vom Signalgenerator SG
mit einer Frequenz aus einem Frequenzbereich von 79 Hz bis 97 Hz
und einer Flankensteilheit von kleiner 0,1 V/μs generiert
und in den Diagnosestromkreis DSK eingespeist. Bevorzugt wird eine
Frequenz von 88 Hz. D. h. der Diagnosestromkreis DSK wird mit einer
rechteckförmigen Wechselspannung von in etwa 88 Hz symmetrisch
bestromt. Dadurch ist das Diagnosesignal DS unanfällig
gegenüber elektromagnetischen Störungen, eine
Auswertung des Diagnosesignals DS kann aber noch ausreichend schnell
erfolgen, so dass eine schnelle Fehlererkennung und daraus resultierend
eine schnelle Trennung und/oder Abschaltung der Energieversorgungseinheiten
EV sichergestellt ist. Auf diese Weise wird eine Gefährdung
von Personen durch eine Nichterkennung von Fehlerzuständen
oder durch eine zu späte Erkennung, d. h. durch eine zu
späte Trennung und/oder Abschaltung der Energieversorgungseinheiten
EV, ausgeschlossen.
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Eine
Auswertung des Diagnosesignals DS in der im Batteriemanagement BMS
angeordneten Auswerteeinheit AE sowie in den in weiteren aktiven elektrischen
Verbrauchern AV angeordneten Auswerteeinheiten AE beruht auf einer Überwachung des
Kreiswechselstroms des Diagnosestromkreises DSK. Ein auftretender
Fehlerzustand wird durch einen Abfall einer Stromstärke
und/oder eine Abweichung einer Periodendauer des Diagnosesignals
DS erkannt. Da der Signalgenerator SG das Diagnosesignal DS mit
der Frequenz 88 Hz und einem Tastenverhältnis, d. h. mit
einer Ein-/Ausschaltdauer von 50% erzeugt, beträgt eine
Periodendauer des Diagnosesignals DS 11,36 ms und eine Pulsbreite
des Diagnosesignals DS 5,68 ms. Eine Fehlererkennung erfolgt aufgrund
der Frequenz des Diagnosesignals DS von 88 Hz spätestens
nach 15 ms, so dass unmittelbar nachdem ein Fehlerzustand eingetreten
ist, eine Reaktion erfolgen kann. An der im Batteriemanagement BMS
angeordneten Auswerteeinheit AE ist dazu schematisch die Datenleitung
DL zur Steuereinheit SE dargestellt, welche das Schaltmittel SM ansteuert,
um die Energieversorgungseinheit EV bei einem erkannten Fehlerzustand
von der Verteileinheit VE zu trennen.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung einer in den Diagnosestromkreis DSK
eingebundenen Auswerteeinheit AE. Dies kann sowohl die im Batteriemanagement
BMS integrierte Auswerteeinheit AE als auch eine in einem aktiven
elektrischen Verbraucher AV angeordnete Auswerteeinheit AE sein.
In der Auswerteeinheit AE wird ein stromproportionaler Spannungsabfall
an dem im Diagnosestromkreis DSK seriell angeordneten Nebenwiderstand
R verstärkt und einer Signalaufbereitung zugeführt.
Die Signalaufbereitung erfolgt mit einem oberen Komparator OK und
einem unteren Komparator UK, die Spannungspulse der oberen Periode
bzw. der unteren Periode des bidirektionalen Diagnosesignals DS auf
Eingänge von zwei Zählern OZ, UZ eines Mikrocontrollers
MC geben, dessen Abtastfrequenz 10 kHz beträgt.
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Die
Spannungspulse müssen dabei in einem Spannungsbereich zwischen
1/3 und 2/3 der Niedervolt-Bordnetzspannung Ubat liegen.
Dies wird erreicht, indem auf den oberen Komparator OK eine Spannung
aufgeschaltet wird, welche 2/3 der Niedervolt-Bordnetzspannung Ubat beträgt und auf den unteren
Komparator UK eine Spannung aufgeschaltet wird, welche 1/3 der Niedervolt-Bordnetzspannung Ubat beträgt. Auf diese Weise entspricht
ein Minimalwert Umin und ein Maximalwert
Umax des Diagnosesignals DS am Ausgang der
Komparatoren OK, UK nicht mehr Potentialen der Niedervolt-Bordnetzspannung UBat , sondern das
Diagnosesignal DS ist zwischen 1/3 und 2/3 der Niedervolt-Bordnetzspannung
UBat gepulst. Tritt ein Fehlerzustand im Diagnosestromkreis DSK
auf, werden diese Grenzen des Spannungsbereiches zumindest in einem
Komparator OK, UK verletzt. In diesem Fall gibt der entsprechende
Komparator OK, UK keinen Spannungspuls, sondern konstant ein niedriges
Potential an den Mikrocontroller MC weiter.
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Die
Signalauswertung erfolgt mittels eines fenstergesteuerten Auswertealgorithmus,
da dieser störunanfälliger ist als ein flankengesteuerter
Auswertealgorithmus. Ein Zählvorgang erfolgt innerhalb einer
festen Fensterbreite von 11,36 ms. Eine Auswertung erfolgt am Ende
eines Zählfensters. Aufgrund der Abtastfrequenz des Mikrocontrollers
MC erreichen beide Zähler OZ, UZ des Mikrocontrollers MC
innerhalb einer Periode des Diagnosesignals DS einen Zählerstand
von größer 50, wenn kein Fehlerzustand im Diagnosestromkreis
DSK eintritt. Bei einer Unterbrechung des Diagnosestromkreises DSK oder
wenn der Signalgenerator SG kein Diagnosesignal DS in den Diagnosestromkreis
DSK einspeist, bleiben die Zählerstände beider
Zähler OZ, UZ auf Null.
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Bei
einem Kurzschluss durch eine Verbindung zum Niedervolt-Bordspannungsnetz
weist, abhängig vom Ort des Kurzschlusses, einer der beiden Zähler
OZ, UZ einen Zählerstand von 0 und der andere Zähler
OZ, UZ einen Zählerstand von größer 50 auf.
Auf diese Weise ist der Kurzschluss auch örtlich zuordbar.
Bei einem Kurzschluss durch eine Verbindung zu einem Massepotential
weist ebenfalls einer der beiden Zähler OZ, UZ einen Zählerstand
von 0 und der andere Zähler OZ, UZ einen Zählerstand
von größer 50 auf, jedoch der jeweils andere Zähler
OZ, UZ im Vergleich zum oben geschilderten Fall des Kurzschluss
durch eine Verbindung zum Niedervolt-Bordspannungsnetz.
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Treten
derart ermittelte Fehlerzustände im Diagnosestromkreis
DSK auf, wird das Schaltmittel SM zur Abtrennung der Energieversorgungseinheiten
EV von der Verteileinheit VE angesteuert und dadurch die Energieversorgungseinheiten
EV von der Verteileinheit VE getrennt und oder abgeschaltet und somit
die Sicherheit insbesondere von Personen sichergestellt, insbesondere
wenn es sich, wie im hier dargestellten Ausführungsbeispiel,
um elektrische Verbraucher AV, PV handelt, welche an eine Hochvolt-Energieversorgung,
beispielsweise eine Hochvolt-Batterie, angeschlossen sind. Derart
hohe Spannungen, ab in etwa 60 V, stellen für Personen
eine erhebliche Gefährdung dar, weshalb spezielle Sicherheitsvorkehrungen
unerlässlich sind. Daher ist ein solcher Diagnosestromkreis
DSK eine zentrale Sicherheitseinrichtung in einem solchen Fahrzeug.
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- AE
- Auswerteeinheit
- AHL,
AHV
- Anschlussteilhälften
- AV,
PV
- Verbraucher
- BMS
- Batteriemanagementsystem
- DL
- Datenleitung
- DS
- Diagnosesignal
- DSK
- Diagnosestromkreis
- EV
- Energieversorgungseinheit
- L
- Leitungen
- LB
- Leitungsbrücken
- MC
- Mikrocontroller
- OK,
UK
- Komparator
- OS,
US
- Stromquellen
- OZ,
UZ
- Zähler
- SE
- Steuereinheit
- SG
- Signalgenerator
- SM
- Schaltmittel
- R
- Nebenwiderstand
- UBat
- Niedervolt-Bordnetzspannung
- Umin
- Minimalwert
- Umar
- Maximalwert
- VE
- Verteileinheit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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