-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Vorrichtungen und Verfahren zur Bildwiedergabe.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung solche Verfahren, bei
welchem Licht durch eine Lichtmodulatoranordnung räumlich
moduliert wird, um ein Bild basierend auf Bilddaten zu erzeugen.
-
Derartige
Vorrichtungen und Verfahren zur Bildwiedergabe können beispielsweise
bei Mikroskopen, bei Bildaufnahmegeräten wie Videokameras oder
Bildkameras oder auch zur Dateneinspiegelung in ein optisches Bild
verwendet werden.
-
Beispielsweise
wird bei sog. elektronischen Suchern ein Bild mit einem Bildsensor,
wie einem CCD(Charge Coupled Device)-Sensor oder CMOS(Complementary
Metal Oxide Semiconductor)-Sensor aufgenommen und liegt dann in
gespeicherter Form vor. Zum Betrachten eines derartigen Bildes kann
eine in Abhängigkeit von den Bilddaten angesteuerte Lichtmodulationsanordnung,
beispielsweise ein Mikrospiegelarray (DMD, Digital Mirror Device)
verwendet werden.
-
Derartige
Lichtmodulationsanordnungen umfassen typischerweise ein Feld von
einzeln ansteuerbaren Lichtmodulatoren, wobei jeder Lichtmodulator einem
Bildpunkt entspricht und abhängig von einem Steuersignal
einfallendes Licht entweder zu einem Betrachter, z. B. zu einem
Okular, lenkt oder nicht. Beispielsweise kann eine derartige Lichtmodulationsanordnung
ein Mikrospiegelarray umfassen, wobei jeder Lichtmodulator durch
einen einzelnen Spiegel gebildet wird, welcher wahlweise Licht zu
einem Betrachter lenkt oder nicht.
-
Bei
derartigen Lichtmodulationsanordnungen sind typischerweise Zwischenräume
zwischen den einzelnen Lichtmodulatoren vorhanden, welche in dem
erzeugten Bild als Linien zwischen den einzelnen Bildpunkten erscheinen
können.
-
Um
dies zu vermeiden, kann ein zweites Bild, welches beispielsweise
um einen halben Bildpunkt verschoben ist, überlagert werden.
Eine derartige Technik ist in „Wobulation: Doubling The
Addressed Resolution of Projection Displays”, Will Allen
and Robert Ulichney, SID05 Digest, bekannt. Einen Einsatz einer
derartigen Vorrichtung als optischer Sucher ist beispielsweise in
der
US 5,689,283 beschrieben.
-
Bekannte
Anordnungen dieser Art benutzen ein bewegliches Element, beispielsweise
einen beweglichen Spiegel, um zwei zueinander verschobene Bilder
zu erzeugen. Andere Lösungen benutzen ein aktives Flüssigkeitskristallelement,
um eine Polarisation eines Beleuchtungslichtes für die
Lichtmodulatoranordnung periodisch zu ändern. Beispielsweise mit
einem doppelbrechenden Kristall kann dann ein polarisationsabhängiger
Strahlenversatz und somit eine Verschiebung eines Bildes erreicht
werden.
-
Derartige
Flüssigkristallelemente sind temperaturempfindlich und
benötigen hohe Spannungen zum Betrieb, was je nach Anwendung
unerwünscht sein kann.
-
Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, verbesserte Vorrichtungen
und Verfahren zur Bildwiedergabe zu schaffen, welche die Wiedergabe
eines Bildes mit höherer Auflösung bzw. geglättet,
d. h. ohne oder mit reduzierten Stegen zwischen Bildpunkten, ermöglichen.
-
Diese
Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch
1 und ein Verfahren gemäß Anspruch 11. Die abhängigen
Ansprüche definieren weitere Ausführungsbeispiele.
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel wird eine Vorrichtung zur Bildwiedergabe
bereit gestellt, umfassend:
eine erste Lichtquellenanordnung
zum Erzeugen eines ersten Lichtstrahls mit einer ersten Polarisation,
eine
zweite Lichtquellenanordnung zum Erzeugen eines zweiten Lichtstrahls
mit einer von der ersten Polarisation verschiedenen zweiten Polarisation,
mindestens
eine Lichtmodulatoranordnung zur räumlichen Modulation
des ersten Lichtstrahls und des zweiten Lichtstrahls, und
eine
Einrichtung zur örtlichen Verschiebung des ersten Lichtstrahls
und des zweiten Lichtstrahls relativ zueinander in Abhängigkeit
von der Polarisation.
-
Durch
die Verwendung einer ersten Lichtquellenanordnung und einer zweiten
Lichtquellenanordnung bei diesem Ausführungsbeispiel wird
keine Einrichtung zur zeitlichen Veränderung der Polarisation
eines einfallenden Lichtstrahls wie beispielsweise ein Flüssigkristallelement
benötigt, welches temperaturempfindlich sein kann und/oder
hohe Spannungen benötigt. Zudem sind außer ggf.
zur Realisierung der mindestens einen Lichtmodulationsanordnung
keine beweglichen Teile nötig.
-
Die
mindestens eine Lichmodulationsanordnung kann beispielsweise ein
Mikrospiegelarray mit einer Mehrzahl von Mikrospiegeln zum Erzeugen
einer Mehrzahl von Bildpunkten umfassen. Es sind jedoch auch andere
Lichtmodulationsanordnungen möglich.
-
Die
erste Lichtquellenanordnung und/oder die zweite Lichtquellenanordnung
kann ein oder mehrere Leuchtdioden zum Erzeugen von Licht und einen
Polarisator zum Erzeugen der ersten Polarisation bzw. der zweiten
Polarisation aufweisen. Insbesondere kann die erste Lichtquellenanordnung und/oder
die zweite Lichtquellenanordnung Leuchtdiodenanordnungen mit Leuchtdioden
verschiedener Farben, beispielsweise roter, grüner und
blauer Leuchtdioden, umfassen, wobei die roten, grünen und
blauen Leuchtdioden im Wechsel synchron mit der Lichtmodulationsanordnung
ansteuerbar sein können, um farbige Bilder wiederzugeben.
Bei anderen Ausführungsbeispielen kann hierzu statt Leuchtdioden
oder anderer Lichtquellen mehrerer Farben eine Weißlichtquelle
gefolgt von Farbfiltern, beispielsweise in Form eines Farbrades,
vorgesehen sein.
-
Die
erste Polarisation und die zweite Polarisation können aufeinander
senkrecht stehende lineare Polarisationsrichtungen sein. Bei einem
anderen Ausführungsbeispiel können die erste Polarisation und
die zweite Polarisation entgegengesetzte zirkulare Polarisationsrichtungen
sein.
-
Die
Einrichtung zur örtlichen Verschiebung in Abhängigkeit
von der Polarisation kann einen doppelbrechenden Kristall umfassen,
durch welchen der erste Lichtstrahl relativ zu dem zweiten Lichtstrahl verschoben
wird. Die Anordnung des doppelbrechenden Kristalls kann dabei derart
gewählt werden, dass entweder der erste Lichtstrahl oder
der zweite Lichtstrahl ohne Positionsverschiebung durch den doppelbrechenden
Kristall hindurch geht. Es sind jedoch auch Anordnungen möglich,
bei welchen sowohl der erste Lichtstrahl als auch der zweite Lichtstrahl
eine Positionsverschiebung erfährt.
-
Die
erste Lichtquellenanordnung und die zweite Lichtquellenanordnung
können im Wechsel angesteuert werden, sodass zu einem gegebenen Zeitpunkt
entweder der erste Lichtstrahl oder der zweite Lichtstrahl angeschaltet
und der jeweils andere Lichtstrahl ausgeschaltet ist. Die mindestens
eine Lichtmodulationsanordnung kann dann dabei entsprechend der
Ansteuerung der ersten Lichtquellenanordnung und der zweiten Lichtquellenanordnung angesteuert
werden, um ein erstes Teilbild auf Basis des ersten Lichtstrahls
und ein zweites Teilbild auf Basis des zweiten Lichtstrahls zu erzeugen.
Durch die durch die Einrichtung zur örtlichen Verschiebung hervorgerufene örtliche
Verschiebung kann dann die Auflösung des resultierenden
Bildes gegenüber einem einzelnen Teilbild erhöht
werden.
-
Die
Vorrichtung kann eine Strahlvereinigungseinrichtung zum Lenken des
ersten Lichtstrahls und des zweiten Lichtstrahls in den selben Strahlengang
umfassen. Bei einem derartigen Ausführungsbeispiel kann
eine einzige Lichtmodulationsanordnung zur Modulation des ersten
Lichtstrahls und des zweiten Lichtstrahls, welche nach der Strahlvereinigungseinrichtung
angeordnet ist, vorgesehen sein. Bei anderen Ausführungsbeispielen
können auch getrennte Lichtmodulationsanordnungen für den
ersten Lichtstrahl und den zweiten Lichtstrahl vorgesehen sein.
-
Die
Erfindung wird nach folgend unter Bezugnahme auf die anliegende
Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
-
1 ein
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Bildwiedergabe, und
-
2 eine
Anordnung einer doppelbrechenden Platte gemäß einem
Ausführungsbeispiel.
-
Im
Folgenden werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden
Erfindung näher erläutert. Diese Ausführungsbeispiele
sind nicht als einschränkend zu verstehen, und die vorliegende
Erfindung kann auch in anderer Weise als in den nachstehenden Ausführungsbeispielen
gezeigt realisiert werden.
-
In 1 ist
eine Vorrichtung zur Bildwiedergabe gemäß einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung schematisch
dargestellt. Das in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel
umfasst eine erste Lichtquellenanordnung mit einer ersten Lichtquelle 10,
einem ersten Lichtmischstab 11 und einem ersten Polarisator 12 sowie
eine zweite Lichtquellenanordnung mit einer zweiten Lichtquelle 15,
einem zweiten Lichtmischstab 16 und einem zweiten Polarisator 17.
-
Die
erste Lichtquelle 10 und die zweite Lichtquelle 15 können
jeweils durch eine Leuchtdiodenanordnung (LED-Array) mit roten,
grünen und blauen Leuchtdioden, d. h. mit Leuchtdioden,
welche die drei Primärfarben des Lichtes erzeugen, gebildet
werden. Durch die Verwendung von drei Primärfarben können Farbbilder
wiedergegeben werden. Es sind jedoch bei anderen Ausführungsbeispielen
auch Lichtquellen mit Leuchtdioden nur einer Farbe oder mit anderen
monochromen Lichtquellen denkbar, beispielsweise zur Wiedergabe
monochromer Bilder. Bei anderen Ausführungsbeispielen kann
Licht verschiedener Farben mit einer Weißlichtquelle gekoppelt
mit Farbfiltern, beispielsweise Farbrädern, wie sie in
der Projektionstechnik in herkömmlicher Weise verwendet
werden, erzeugt werden.
-
Der
erste Lichtmischstab
11 und der zweite Lichtmischstab
16 dienen
jeweils zur Homogenisierung des von der ersten Lichtquelle
10 bzw.
der zweiten Lichtquelle
15 abgegebenen Lichtes. Derartige Lichtmischstäbe
werden auch als Integratoren bezeichnet und werden in der Optik
insbesondere dort eingesetzt, wo eine möglichst gleichmäßige
Ausleuchtung eines Beleuchtungsfelds erwünscht ist. Verschiedene
Arten von Lichtmischstäben sind beispielsweise in der
DE 10336694 A1 beschrieben.
-
Am
Ausgang des ersten Lichtmischstabes 11 ist ein erster Polarisator 12 angeordnet,
um von der ersten Lichtquelle 10 ausgegebenes und vom ersten Lichtmischstab 11 homogenisiertes
Licht gemäß einer ersten Polarisation zu polarisieren.
Am Ausgang des zweiten Lichtmischstabes 16 ist ein zweiter
Polarisator 17 angeordnet, um von der zweiten Lichtquelle 15 erzeugtes
und vom zweiten Lichtmischstab 16 homogenisiertes Licht
gemäß einer zweiten Polarisation zu polarisieren.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die erste
Polarisation unterschiedlich zur zweiten Polarisation. Beispielsweise
können der erste Polarisator 12 und der zweite
Polarisator 17 jeweils linear polarisiertes Licht erzeugen,
wobei die Polarisationsrichtungen aufeinander senkrecht stehen.
Beispielsweise kann die erste Polarisation eine s-Polarisation und
die zweite Polarisation eine p-Polarisation sein. Bei anderen Ausführungsbeispielen können
die erste Polarisation und die zweite Polarisation zirkulare Polarisationen
mit entgegengesetzten Polarisationsrichtungen sein. Die erste Lichtquelle 10,
der erste Lichtmischstab 11 und der erste Polarisator 12 bilden
bei dem Ausführungsbeispiel von 1 eine erste
Lichtquellenanordnung zum Erzeugen eines ersten Lichtstrahls mit
der ersten Polarisation, und die zweite Lichtquelle 15,
der zweite Lichtmischstab 16 und der zweite Polarisator 17 bilden eine
zweite Lichtquellenanordnung zur Erzeugung eines zweiten Lichtstrahls
mit der zweiten Polarisation.
-
Der
erste Lichtstrahl wird durch Linsenelemente 13, 14 zu
einer Strahlteilerplatte 20 gelenkt. Der zweite Lichtstrahl
wird durch Linsenelemente 18, 19 zu der Strahlteilerplatte 20 gelenkt.
Die Strahlteilerplatte 20 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
derart ausgestaltet, dass der erste Lichtstrahl an der Strahlteilerplatte 20 im
Wesentlichen reflektiert wird, während der zweite Lichtstrahl
im Wesentlichen durch die Strahlteilerplatte hindurch geht. Im Wesentlichen
meint in diesem Zusammenhang, dass es auch Anteile des ersten Lichtstrahls
geben kann, welche durch die Strahlteilerplatte hindurch gehen,
und Anteile des zweiten Lichtstrahls, welche von der Strahlteilerplatte
reflektiert werden, wobei diese Anteile in der Vorrichtung von 1 nicht
weiter genutzt werden. Mit der Strahlteilerplatte 20 wird
der erste Lichtstrahl im Wesentlichen auf den gleichen Strahlengang
gelenkt wie der zweite Lichtstrahl, in dem Ausführungsbeispiel
von 1 zu Linsenelementen 21, 22 hin.
-
Die
Linsenelemente 21, 22 lenken den ersten Lichtstrahl
und den zweiten Lichtstrahl auf ein Prisma 24, welches
beispielsweise als TIR(Total Internal Reflection)-Prisma ausgestaltet
sein kann. Durch das Prisma 24 werden der erste Lichtstrahl und
der zweite Lichtstrahl auf eine Lichtmodulationsanordnung 23 gelenkt.
Die Lichtmodulationsanordnung 23 ist bei dem Ausführungsbeispiel
von 1 als Mikrospiegelanordnung (auch als DMD, Digital Micromirror
Device) ausgestaltet. Bei einer derartigen Mikrospiegelanordnung
sind eine Vielzahl von einzeln ansteuerbaren Mikrospiegeln in einem
Feld, beispielsweise einem rechteckigen Feld, angeordnet, wobei
jeder Mikrospiegel einem Bildpunkt eines wiederzugebenden Bildes
zugeordnet ist. Jeder Mikrospiegel kann in eine erste Position oder
in eine zweite Position gebracht werden, wobei der Mikrospiegel
in der ersten Position das Licht zu einem Betrachter weiterlenkt,
beispielsweise zu einem Schirm oder zu einer Okularanordnung (im
Beispiel von 1, Elemente 25–29),
während der Mikrospiegel in der zweiten Position auf ihn
einfallendes Licht aus dem Strahlengang entfernt, beispielsweise
durch Lenken des Lichtes auf eine Lichtfalle. Durch pulsweitenmodulierte
Ansteuerung der Mikrospiegel können verschiedene Helligkeitswerte
bzw. Graustufen erzeugt werden.
-
Durch
die Mikrospiegel der Mikrospiegelanordnung 23 wird Licht
durch das Prisma 24 hindurch über eine Linse 25 zu
einem doppelbrechenden Kristall 26, welcher eine Strahlversatzplatte
bildet, hingelenkt. Der doppelbrechende Kristall 26 dient
bei dem Ausführungsbeispiel von 1 als eine
Richtung zum örtlichen Verschieben des ersten Lichtstrahls
relativ zum zweiten Lichtstrahl. Allgemein weisen doppelbrechende
Kristalle die Eigenschaft auf, dass ihr Brechungsindex für
unterschiedliche Polarisationen unterschiedlich ist.
-
Der
erste Lichtstrahl und der zweite Lichtstrahl werden dann durch Linsen 27, 28 zu
einer Austrittsöffnung 29 hin gelenkt, an welcher
beispielsweise eine Beobachtung des erzeugten Bildes durch ein menschliches
Auge möglich ist.
-
Die
Linsen 25, 27 und 28 bilden dabei ein
Beobachtungsokular, während die Elemente 10 bis 22 als
Beleuchtung mittels einer sog. Relayoptik angesehen werden können.
Die Funktionsweise des doppelbrechenden Kristalls 26 wird
nunmehr unter Bezugnahme auf 2 näher
erläutert.
-
2 zeigt
einen doppelbrechenden Kristall 42, welcher ein Beispiel
für den doppelbrechenden Kristall 26 des Ausführungsbeispiels
von 1 darstellt.
-
Der
doppelbrechende Kristall 42 ist in dem Beispiel von 2 derart
orientiert, dass seine optische Achse 41 in einem Winkel
von 45 Grad zu einer auf einem einfallenden Strahl 40 senkrecht
stehenden Oberfläche des Kristalls und damit auch in einem Winkel
von 45 Grad zu dem einfallenden Strahl 40 steht. Der einfallende
Strahl 40 kann beispielsweise der erste Lichtstrahl oder
der zweite Lichtstrahl aus dem Ausführungsbeispiel von 1 sein.
-
Bei
einem Ausführungsbeispiel ist die Konfiguration und Ausrichtung
insbesondere derart gewählt, dass der sog. ordinäre
Strahl ohne Ablenkung durch den Kristall 42 hindurch geht.
Der so durch den Kristall hindurch tretende ordinäre Strahl
ist in 2 mit dem Bezugszeichen 43 gekennzeichnet.
Bei einem Ausführungsbeispiel kann der ordinäre
Strahl beispielsweise einem Strahl mit p-Polarisation entsprechen.
-
Ein
sog. extraordinärer Strahl wird wie in 2 für
einen Strahl 44 beispielhaft gezeigt um einen Winkel θ beim
Eintritt in den doppelbrechenden Kristall 42 vom Lot weggebrochen
und beim Austritt aus dem doppelbrechenden Kristall wieder auf die Richtung
senkrecht zur Oberfläche gelenkt, sodass sich ein Abstand
x zu dem ordinären Strahl 43 ergibt. Der Winkel
hängt von den Brechungsindizes des doppelbrechenden Kristalls 42 für
ordinäre und extraordinäre Strahlen ab.
-
Zu
bemerken ist, dass auch andere Anordnungen des doppelbrechenden
Kristalls 42 möglich sind, bei welchen sowohl
der ordinäre Strahl als auch der extraordinäre
Strahl eine Positionsverschiebung erfährt, wobei die Positionsverschiebungen
unterschiedlich sind, was zu einer relativen Verschiebung der Signale
zueinander führt.
-
Bei
dem Ausführungsbeispiel von 1 kann die
erste Polarisation des ersten Polarisators 12 beispielsweise
entsprechend der Polarisation des extraordinären Strahls
und die zweite Polarisation des zweiten Polarisators 17 entsprechend
der Polarisation des ordinären Strahls gewählt
werden oder umgekehrt.
-
Die
Dicke d des doppelbrechenden Kristalls kann derart gewählt
werden, dass x beispielsweise einer Verschiebung um einen halben
Bildpunkt entspricht, wobei auch andere Verschiebungen möglich sind.
-
Ein
Beispiel für einen doppelbrechenden Kristall ist monokristalliner
Quarz, welcher ein uniaxial doppelbrechendes Medium ist. Für
grünes Licht beträgt der Brechungsindex n
e für den extraordinären Strahl
1,5563, und der Brechungsindex n
o für
den ordinären Strahl beträgt 1,5471. Bei einer
Konfiguration wie in
2 gezeigt, d. h. der optischen
Achse des Kristalls im Winkel von 45 Grad zu planen Ein- und Austrittsflächen
des doppelbrechenden Kristalls, welche eine Strahlversatzplatte
bildet, wird für einen Strahlversatz x eine Plattendicke
von d = x/tan(θ) benötigt, wobei tan die Tangensfunktion
darstellt. Der Winkel θ ergibt sich aus den Brechungsindizes
n
e und n
o gemäß
-
Beispielsweise
wäre für einen Strahlversatz von x = 15 μm,
was ein typischer Wert für einen Strahlsersatz von einem
halben Bildpunkt ist, eine Dicke d = 2,530 mm nötig. Eine
Toleranz der Dicke kann dabei z. B. in der Größenordnung
von 1/20 der Bildpunktgröße angenommen werden,
d. h. Δd = 0,253 mm, falls x = 15 μm einer Verschiebung
um einen halben Bildpunkt entspricht.
-
Bei
dem Ausführungsbeispiel von 1 ist ein
Einfallswinkel auf dem ersten Polarisator 12 bei einem
Ausführungsbeispiel gleich einem Einfallswinkel auf den
zweiten Polarisator 17 und einem Einfallswinkel auf die
doppelbrechende Platte 26, um Änderungen der Polarisation
durch Fresneleffekte zu minimieren. Bevorzugt wird die Anzahl von
Grenzflächen und von stark gekrümmten Flächen
zwischen den Polarisationselementen möglichst minimiert,
d. h. es werden beispielsweise bevorzugt wenig Linsen verwendet.
-
Im
Folgenden soll nunmehr die Arbeitsweise der Vorrichtung des Ausführungsbeispiels
von 1 erläutert werden.
-
Bei
dem Ausführungsbeispiel von 1 werden
einer Steuerung 30 Bilddaten 31 zugeführt.
Die Bilddaten 31 können beispielsweise von einem Bildsensor
aufgenommene Bilddaten, beispielsweise von einem CCD (Charge Coupled
Device) oder CMOS(Complementary Metal Oxide Semiconductor)-Sensor
aufgenommene Daten sein, es kann sich aber auch um abgespeicherte
Bilddaten oder anders bereit gestellte Bilddaten handeln. Die Steuerung 30 steuert
in Abhängigkeit von den empfangenen Bilddaten die Mikrospiegelanordnung 23 sowie
die erste Lichtquelle 10 und die zweite Lichtquelle 15 an.
-
Insbesondere
wird bei dem Ausführungsbeispiel von 1 die
erste Lichtquelle 10 und die zweite Lichtquelle 15 im
Wechsel aktiviert und deaktiviert, sodass zu einem bestimmten Zeitpunkt
eine der Lichtquellen 10, 15 angeschaltet und
die andere der Lichtquellen 10, 15 ausgeschaltet
ist. Synchron zur Ansteuerung der ersten Lichtquelle 10 und
der zweiten Lichtquelle 15 steuert die Steuerung 30 bei
dem Ausführungsbeispiel von 1 die Mikrospiegelanordnung 23 an,
sodass mittels des von der ersten Lichtquelle 10 erzeugten
ersten Lichtstrahls ein erstes Teilbild und mittels des von der
zweiten Lichtquelle 15 erzeugten zweiten Lichtstrahls ein
zweites Teilbild erzeugt wird. Durch den doppelbrechenden Kristall 26 sind
das erste Teilbild und das zweite Teilbild bei 29 zueinander
versetzt, beispielsweise um einen halben Bildpunkt, was zu einer
Auflösungserhöhung führt.
-
In
anderen Worten wird die Mikrospiegelanordnung 23, wenn
die erste Lichtquelle 10 aktiviert ist, zur Erzeugung eines
ersten Teilbildes angesteuert, und wenn die zweite Lichtquelle 15 aktiv
ist, zur Erzeugung eines zweiten Teilbildes angesteuert.
-
Zu
bemerken ist, dass bei farbigen Bildern das erste Teilbild wiederum
aus mehreren Einzelteilbildern für verschiedene Farben,
beispielsweise aus einem roten, grünen und blauen Teilbild,
zusammengesetzt ist, wobei die erste Lichtquelle 10 dann
von der Steuerung 30 zur Erzeugung der verschiedenen Farben,
beispielsweise durch Aktivieren roter, grüner und blauer
Leuchtdioden, angesteuert wird und die Mikrospiegelanordnung 23 entsprechend
zur Erzeugung der roten, grünen und blauen Teilbilder angesteuert
wird. Gleiches gilt für das zweite Teilbild. Dieser Teil
der Ansteuerung entspricht der Vorgehensweise bei konventionellen
Vorrichtungen zur Bildwiedergabe und wird daher nicht näher
erläutert. Wie bereits erwähnt kann statt verschiedenfarbiger
Lichtquellen wie roter, grüner und blauer Leuchtdioden auch
eine Weißlichtquelle in Verbindung mit Farbfiltern wie
beispielsweise einem Farbrad eingesetzt werden.
-
Zu
bemerken ist, dass die in 1 gezeigte Anordnung
lediglich als Beispiel dient, und auch andere Anordnungen möglich
sind. Beispielsweise sind die dargestellten optischen Elemente wie
die Linsen 13, 14, 18, 19, 21, 22, 27, 28,
die Strahlteilerplatte 20 und das Prisma 14 lediglich
als beispielhafte Konfiguration zu verstehen, und es können
auch andere Linsenanordnungen, Spiegelanordnungen und/oder Prismenanordnungen
verwendet werden, um Licht von zwei Lichtquellenanordnungen auf
eine Lichtmodulatoranordnung wie die Mikrospiegelanordnung 23 und
von dort auf eine Strahlsersatzplatte oder andere Einrichtung zum
Erzeugen eines Strahlsversatzes zu lenken.
-
Zudem
können unterschiedliche Polarisationen des ersten Lichtstrahls
und des zweiten Lichtstrahls auch auf andere Weise als durch die
Polarisatoren 12, 17 erzeugt werden. Beispielsweise
kann als Strahlteilerplatte 20 ein polarisierender Strahlteiler verwendet
werden, welcher den ersten Lichtstrahl und den zweiten Lichtstrahl
unterschiedlich polarisiert. Dies kann sowohl zusätzlich
zu den Polarisatoren 12, 17 als auch als Alternative
zu den Polarisatoren 12, 17 vorgesehen sein. Auch
andere polarisierende Elemente können verwendet werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 5689283 [0006]
- - DE 10336694 A1 [0025]