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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Wäsche
in einer Waschmaschine bei wechselndem Druck sowie eine zur Durchführung dieses
Verfahrens besonders geeignete Waschmaschine.
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In
einer Waschmaschine wird im Allgemeinen unter atmosphärischem
Druck ein Waschprogramm durchgeführt, bei dem die Dauer
und Ausgestaltung einzelner Phasen wie z. B. einer Benetzungsphase,
Waschphase und einer Spülphase variiert wird. Eine Variation
des Druckes der in einer Waschmaschine vorliegenden Gasatmosphäre
wird im Allgemeinen nicht vorgenommen.
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Waschverfahren,
bei denen mit einem Druck der Gasphase, der vom atmosphärischen
Druck abweicht, gearbeitet wird, sind jedoch bekannt.
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Die
WO 99/37847 A1 betrifft
eine Methode und eine Vorrichtung zur Reinigung von Artikeln. Die Vorrichtung,
die eine Waschmaschine oder ein Geschirrspüler sein kann,
umfasst einen zumindest teilweise schließbaren Raum zur
Aufnahme der Artikel zur Reinigung und Mittel zur Bereitstellung
einer Reinigungsflüssigkeit für den Raum, wobei
Mittel zur Bereitstellung eines Gases für den Raum vorhanden sind,
welche den Reinigungsprozess fördern. In einer Ausführungsform
wird ein Gas vorzugsweise unter einem höheren als dem atmosphärischen
Druck zur Verfügung gestellt. Die in die Waschmaschine
eingeführte Luft dient dem Zweck einer mechanischen Unterstützung
des Reinigungsprozesses.
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Die
DE 44 14 996 A1 beschreibt
ein Verfahren und eine Maschine zum Reinigen oder Waschen von Bekleidungsstücken,
bei dem während der gesamten Behandlungszeit der Bekleidungsstücke
ein Unterdruck mindestens in der Behandlungskammer aufrecht erhalten
wird. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Reinigungs-
oder Waschverfahren zu entwickeln, bei welchem die Sicherheit gegen
einen Austritt umweltschädigender Behandlungsmittel noch
stärker als bisher erhöht ist. Durch den Unterdruck
werden die Türen dicht gegen die Türdichtungen
gezogen, so dass an diesen Stellen mit Sicherheit kein Behandlungsmittel
in flüssiger oder gasförmiger Form austreten kann
und auch ohne mechanische Sicherungsmittel gewährleistet
ist, dass während des Behandlungsverfahrens keine der Türen geöffnet
werden kann.
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In
der
DE 44 06 178 C2 ist
ein Verfahren zum Reinigen von Wäsche in einer Waschmaschine
mit einem Wäsche aufnehmenden Behälter, der während
des Waschvorgangs wenigstens teilweise in ein Reinigungsbad getaucht
ist, beschrieben, wobei im Reinigungsbad und im stationären
Bereich der Waschmaschine eine Ultraschall-Sendeeinrichtung vorgesehen
ist, die Ultraschallwellen in das Reinigungsbad abgibt. Bei dem
Verfahren werden die in der Wäsche sich befindenden Gase
durch Anlegen eines Unterdruckes wenigstens teilweise entfernt.
In einer Ausführungsform des Verfahrens werden zuerst ein
Unterdruck und dann ein Überdruck angelegt. Diese Maßnahmen
dienen dazu, dass Ultraschallwellen effektiv auf ein Gewebe einwirken
können.
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Vor
diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zur Behandlung von Wäsche bereitzustellen, das
zusätzliche Möglichkeiten zur Verbesserung eines
Waschergebnisses eröffnet. Aufgabe der Erfindung ist es
außerdem, eine zur Durchführung dieses Verfahrens
geeignete Waschmaschine aufzuzeigen.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch ein Verfahren und eine Waschmaschine gemäß den unabhängigen
Patentansprüchen gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Patentansprüchen
aufgeführt. Bevorzugten Ausgestaltungen des Verfahrens
entsprechen bevorzugte Ausgestaltungen der Waschmaschine, auch wenn
hierin darauf nicht jeweils einzeln hingewiesen ist.
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Die
Erfindung betrifft somit eine Waschmaschine mit einem Laugenbehälter
und einer Steuereinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Waschmaschine
einen Luftdrucksensor sowie eine Luftpumpe aufweist und der Laugenbehälter
luftdicht verschließbar ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform weist die Waschmaschine
einen Drucksensor für die Messung des hydrostatischen Drucks
einer im Laugenbehälter vorhandenen wässrigen
Flüssigkeit auf, der beidseitig mit Druck beaufschlagt
werden kann. Dies ermöglicht die Messung einer Druckdifferenz.
Der Drucksensor kann auf einer Seite mit dem Druck im Laugenbehälter
unten (inklusive einer Säule der wässrigen Flüssigkeit)
und auf der anderen Seite mit dem Druck im Laugenbehälter
oben beaufschlagt werden. Effektiv würde dann die durch
die Wassersäule erzeugte Druckdifferenz, die Informationen über
den Flüssigkeitsstand enthält, gemessen.
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Alternativ
kann ein Drucksensor über ein weiteres Ventil vom Laugenbehälter
getrennt werden, solange ein vom Umgebungsdruck verschiedener Druck
im Laugenbehälter besteht. Dann wäre die Erkennung
des Flüssigkeitsstandes allerdings im Allgemeinen auf den
Fall beschränkt, dass im Laugenbehälter ein Umgebungsdruck
patm herrscht.
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Bevorzugt
ist in der erfindungsgemäßen Waschmaschine die
Luftpumpe als Vakuumpumpe oder als Verdichter in Bezug auf den Laugenbehälter vorgesehen.
Die erforderliche Variation des Luftdrucks im luftdicht verschlossenen
Laugenbehälter kann also alternativ oder abwechselnd durch
Dekomprimieren mittels einer Vakuumpumpe oder Komprimieren mittels
eines Verdichters geschehen. Es versteht sich, dass der Begriff „Luftpumpe” nicht
notwendigerweise impliziert, dass in dem Laugenbehälter, auf
den die Luftpumpe einzuwirken hat, eine zu einem wesentlichen Teil
oder weitgehend vollständig aus Luft bestehende Atmosphäre
zu herrschen habe. Es liegt im Rahmen der Erfindung, im Laugenbehälter
eine im wesentlichen beliebig zusammengesetzte Atmosphäre
einzustellen; eine grundsätzliche Beschränkung
auf Luft oder eine zumindest luftähnliche Atmosphäre
ist nicht gegeben.
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Die
erfindungsgemäße Waschmaschine weist einen luftdicht
verschließbaren Laugenbehälter auf. Ein luftdicht
verschlossener Laugenbehälter lässt sich insbesondere
dadurch erreichen, dass das bisherige System aus Zugangsfenster
und Manschette, welches bisher gegen das Austreten von Wasser gesichert
ist, zu einem weitgehend luftdichten System umgestaltet wird. Außerdem
ist es vorteilhaft, wenn die Zu- und Ablaufwege am Laugenbehälter
mit ansteuerbaren, im Allgemeinen elektrisch regelbaren Ventilen
ausgerüstet werden.
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Eine
erfindungsgemäß eingesetzte Waschmaschine ist
im Allgemeinen programmgesteuert und weist ein am Boden eines Laugenbehälters
angeordnetes Laugenablaufsystem mit einer Laugenpumpe sowie eine
Heizeinrichtung auf. Überdies weist eine Waschmaschine
im Allgemeinen auch eine im Laugenbehälter drehbar gelagerte
Trommel sowie eine Schöpfeinrichtung auf.
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Vorzugsweise
weist die erfindungsgemäße Waschmaschine als Luftpumpe
einen Verdichter, insbesondere einen steuerbaren Verdichter, mit
einem Anschluss an den Laugenbehälter auf.
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Alternativ
und gleichermaßen bevorzugt ist in der erfindungsgemäßen
Waschmaschine als Luftpumpe eine Vakuumpumpe eingesetzt. Um bei
einem Absaugen von Luft, z. B. wenn das erfindungsgemäße
Verfahren bei einem verglichen mit dem Umgebungsdruck Unterdruck
durchgeführt wird, ein Eintreten der wässrigen
Flüssigkeit (Wasser oder Waschlauge) in die Vakuumpumpe
zu verhindern, ist dabei vorteilhaft ein geeigneter Wasserabscheider zwischen
die Vakuumpumpe und den Laugenbehälter geschaltet.
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Im
Allgemeinen weist der Laugenbehälter der erfindungsgemäß eingesetzten
Waschmaschine eine höhere Festigkeit im Vergleich zu einem
Laugenbehälter des Standes der Technik auf, um eine Betriebsweise
bei Unterdruck und/oder Überdruck zu ermöglichen.
Insbesondere sind vorteilhafterweise die Festigkeiten des Laugenbehälters
und dessen Zugangsfensters auf die zu erwartenden Druckänderungen
eingestellt. Vor allem wird es vorteilhaft sein, einem ausgeprägten
Durchbiegen des Bodens des Laugenbehälters bei Variation
des Drucks im Laugenbehälter entgegen zu wirken.
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Einer
ggf. axialen Verschiebung der Trommel bei Variation des Drucks kann
dadurch begegnet werden, dass eine drehbar gelagerte Trommel der Waschmaschine
in einem Zeitraum, in der ein vom Umgebungsdruck patm abweichender
Druck anliegt, still steht.
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Die
erfindungsgemäße Waschmaschine weist einen Luftdrucksensor
auf. Vorzugsweise wird die in der Waschmaschine vorhandene Steuereinrichtung
ausgehend von einem Luftdrucksignal dieses Sensors durch Ansteuerung
eines Verdichters und/oder einer Vakuumpumpe ein gewünschtes Druckprofil
einstellen.
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Gegenstand
der Erfindung ist außerdem ein Verfahren zur Behandlung
von Wäsche in einer Waschmaschine mit einem Laugenbehälter
und einer Steuereinrichtung, wobei die Waschmaschine außerdem
einen Luftdrucksensor und eine Luftpumpe aufweist und der Laugenbehälter
luftdicht verschlossen ist, und worin der Druck einer Gasphase im
Laugenbehälter mehrfach durch Einwirken der Luftpumpe innerhalb
eines Druckbereiches zwischen einem oberen Druckgrenzwert pupper und einem unteren Druckgrenzwert plower geändert wird.
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Im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es
bevorzugt, dass der Druck periodisch zwischen dem oberen Druckgrenzwert
pupper und dem unteren Druckgrenzwert plower geändert wird. Vorzugsweise
sind die Perioden gleichlang.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren ist eine häufige
Druckänderung bevorzugt. Vorzugsweise werden daher der
obere Druckgrenzwert pupper und der untere
Druckgrenzwert plower jeweils mindestens
5 Mal, insbesondere mindestens 10 Mal und ganz besonders bevorzugt
mindestens 20 Mal eingestellt.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist der obere Druckgrenzwert pupper oder
der untere Druckgrenzwert plower gleich
einem Umgebungsdruck patm. Dies ermöglicht,
dass außer mit einem Umgebungsdruck nur mit einem Überdruck
oder einem Unterdruck gearbeitet wird.
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In
einer alternativen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist der obere Druckgrenzwert pupper größer
einem Umgebungsdruck patm und der untere
Druckgrenzwert plower ist kleiner einem
Umgebungsdruck patm. Dies ermöglicht
vorteilhaft die Einstellung größerer Druckdifferenzen.
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Vorteilhaft
kann bei der vorliegenden Erfindung die Gasphase in Bezug auf eine übliche
Luftzusammensetzung der Atmosphäre mit einem Gas angereichert
werden, dessen Löslichkeit in einer Waschlauge stärker
in Abhängigkeit vom Druck in der Gasphase variiert als
im Falle von Sauerstoff oder Stickstoff. Ein geeignetes Gas ist
beispielsweise Kohlendioxid.
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Vorzugsweise
liegt beim erfindungsgemäßen Verfahren eine Differenz
zwischen einem Umgebungsdruck patm und dem
oberen Druckgrenzwert pupper oder einem
unteren Druckgrenzwert plower in einem Bereich
von 20 mbar bis 500 mbar.
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Es
ist überdies erfindungsgemäß bevorzugt, dass
der Druck der Gasphase bei einem Einlassen oder Abpumpen von wässriger
Flüssigkeit in den Laugenbehälter und/oder während
eines Schleuderns einer im Laugenbehälter drehbar gelagerten Trommel
gleich einem Umgebungsdruck patm ist.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren kann es vorteilhaft
sein, dass sich Reversierphasen bei Umgebungsdruck mit Reversierphasen
unter Änderungen des Luftdrucks im Laugenbehälter,
wie hierin beschrieben, abwechseln.
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Die
Erfindung ermöglicht gegenüber einer Waschmaschine
bzw. einem Verfahren, von der bzw. von dem sie sich jeweils eigentlich
nur durch die erfindungsgemäß vorgesehene Änderung
des Luftdruckes in der Laugentrommel unterscheidet, eine deutliche
verbesserte Waschwirkung (insbesondere etwa 1 Waschwirkungsklasse
bis 1 1/3 Waschwirkungsklassen), wobei eine Änderung zwischen
einem gegenüber Umgebungsdruck höheren Druck (Überdruck)
und einem niedrigeren Druck (Unterdruck) besonders vorteilhaft ist.
Bei gleichem Waschergebnis ermöglicht es die Erfindung
daher, Temperatur, Wassermenge oder Waschzeit in einem Waschprogramm zu
verringern. Auf diesem Wege kann daher wahlweise Energie, Wasser
oder Zeit eingespart werden. Deutlich verbesserte Waschwirkungen
lassen sich dabei auch in Waschmaschinen und bei Verfahren erreichen,
die mit Druckänderungen arbeiten, für welche die
Druckgeräteverordnung noch nicht anwendbar ist.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind im Folgenden anhand der 1 und 2 näher
illustriert.
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1 zeigt
einen typischen Verlauf eines Verfahrens, bei dem der Druck in einer
Gasphase im Laugenbehälter 1 periodisch zwischen
einem oberen Druckgrenzwert pupper und einem
unteren Druckgrenzwert plower geändert
wird. Hierbei werden der obere Druckgrenzwert pupper und
der untere Druckgrenzwert plower jeweils
mindestens 20 Mal eingestellt. In 1 ist ein
Verfahrensablauf gezeigt, bei dem sowohl während einer
Waschphase als auch während aller Spülphasen mit
wechselndem Druck zwischen einem Überdruck und einem Unterdruck
gearbeitet wird. Die dicke durchgezogene Linie zeigt den Verlauf
der Temperatur der wässrigen Flüssigkeit (Wasser,
Waschlauge) in Abhängigkeit von der Zeit, während
die gestrichelte Linie den Verlauf des Luftdrucks im Laugenbehälter
und die dünne durchgezogene Linie den Verlauf der Trommeldrehzahl
in Abhängigkeit von der Zeit zeigen.
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2 ist
eine schematische Darstellung der für die folgende Erläuterung
relevanten Teile einer Waschmaschine, in der ein nachfolgend zu
erläuterndes Verfahren durchgeführt werden kann.
Andere Ausführungsformen sind denkbar.
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Im
oder an einem luftdichten Laugenbehälter 1 befinden
sich ein Luftdrucksensor 3 für die Messung des
Drucks einer Gasphase im Laugenbehälter 1 sowie
ein Drucksensor 6 für die Messung eines hydrostatischen
Drucks einer im Laugenbehälter 1 befindlichen,
hier nicht näher gezeigten wässrigen Flüssigkeit,
die im Allgemeinen Wasser oder eine Waschlauge ist. Ebenfalls nicht
gezeigt ist in dieser schematischen Zeichnung eine im Allgemeinen
in einer Waschmaschine vorhandene, im Laugenbehälter 1 drehbar
gelagerte Trommel. Der Luftdruck im Laugenbehälter 1 kann
durch Verwendung einer Vakuumpumpe 4 sowie eines Verdichters 5 auf
gewünschte Weise eingestellt werden.
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In 2 bedeutet 7 ein
Ventil zwischen Laugenbehälter und nicht gezeigtem Ablaufsystem
und 8 ein Ventil zwischen Laugenbehälter und nicht
gezeigtem Wasseranschluss. 9 bedeutet ein Ventil zwischen
der Vakuumpumpe 4 und dem Laugenbehälter 1.
Die hierin verwendeten Ventile sind im Allgemeinen elektrisch steuerbar.
Die Steuerleitungen, welche die verwendeten Ventile mit einer Steuereinrichtung 2 verbinden,
sind in 2 durch gestrichelte Linien
angedeutet.
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- 1
- Laugenbehälter
- 2
- Steuereinrichtung
- 3
- Luftdrucksensor
- 4
- Vakuumpumpe
- 5
- Verdichter
- 6
- Drucksensor
für den hydrostatischen Druck im Laugenbehälter
- 7
- Ventil
zwischen Laugenbehälter und nicht gezeigtem Ablaufsystem
- 8
- Ventil
zwischen Laugenbehälter und nicht gezeigtem Wasseranschluss
- 9
- Ventil
zwischen Vakuumpumpe und Laugenbehälter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 99/37847
A1 [0004]
- - DE 4414996 A1 [0005]
- - DE 4406178 C2 [0006]