-
Stand der Technik
-
Offenbarung der Erfindung
-
Die
Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Senden und oder Empfangen
elektromagnetischer HF-Signale, insbesondere von einer eine UWB-Antenne.
-
Unter
einer ultrabreitbandigen oder Ultra-Wide-Band (UWB) Antenne soll
in diesem Zusammenhang insbesondere eine Antenne verstanden werden,
mittels der ein ultrabreitbandiges Radarsignal erzeugt, gesendet,
empfangen und/oder ausgewertet werden kann. Unter einem „ultrabreitbandigen
(oder Ultra Wide Band oder UWB) Radarsignal” soll insbesondere
ein elektromagnetisches Signal verstanden werden, welches einen
Nutzfrequenzbereich mit einer Mittenfrequenz im Frequenzbereich
von ca. 1 GHz bis 15 GHz und einer Frequenzbandbreite von zumindest
500 MHz aufweist.
-
Für
Ultrabreitbandapplikationen im Frequenzbereich von ca. 1 GHz bis
15 GHz existiert eine Vielzahl an Antennengeometrien für
unterschiedlichste Anwendungen.
-
Im
Bereich der Kommunikation werden vorzugsweise omnidirektionale Antennen
eingesetzt, bei denen eine elektromagnetische Welle mit konstanter Leistung
z. B. in azimuthaler Richtung auf einer bestimmten Ebene abgestrahlt
bzw. empfangen wird. Bei Radaranwendungen hingegen sollte jedoch
gezielt in eine Richtung abgestrahlt werden. Anstelle von omnidirektionalen
Antennen werden daher Antennen mit Richtwirkung, also gerichtete
Antennen eingesetzt.
-
Als
Ultrabreitband-Antennentypen mit Richtwirkung ist beispielsweise
die Tapered Slot Antenne nach A. Hees, J. Hasch and J. Detlefsen,
("Tapered Slot Antenna with Dielectric Rod and Metallic
Reflector", 2008 IEEE International Symposium an Antennas
and Propagation, San Diego, USA, July 2008 sowie "Corrugated
Tapered Slot Antenna with Dielectric Rod and Metallic Reflector",
2008 IEEE International Conference an Ultra-Wideband, Hannover,
Germany, September 2008) bekannt.
-
Weiter
sind UWB-Antennen mit einem dreidimensionalen Dipol und einem zusätzlichen
dielektrischen Rod bekannt, um eine weiter erhöhte Richtwirkung
zu erreichen. Siehe hierzu beispielsweise M. Blech, T. Eibert
in "A Directive Ultra-Wideband Dipole Antenna with Dielectric
Rod and Reflector", 2nd International ITG Conference an
Antennas, 2007 sowie T. F. Eibert, "Ultra-breitbandige
Dipolantenne mit dielektrischem Stab und Reflektor", German
Patent Application, Nr. 10 2006 036 325.6-55, Aug. 2006
-
Eine
flache und ultrabreitbandige Antenne, deren Aperturbelegung durch
Speisung einzelner rechteckiger Dipolelemente auf einem Substrat
erzeugt wird, ist aus R. N. Foster, T. W. Hee, P. S. Hall, "Ultra
Wideband dual polarised arrays" IEEE International Workshop
an Antenna Technology: Small Antennas and Novel Metamaterials, pp.
219–222, 2006 bekannt.
-
Aufgabe der Erfindung
-
Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht in einer Verbesserung
der aus dem Stand der Technik bekannten Antennen.
-
Vorteile der Erfindung
-
Um
die dielektrische Konstante eines Materials (z. B. Betonwand, Holz,
Plastik, menschliches Gewebe etc.) und somit beispielsweise auch
die Anwesenheit einer Hand oder die Feuchte einer Wand ermitteln
zu können, sind für die Anwendung eines breitbandigen
(UWB) Radarverfahrens eine genügend große Frequenzbandbreite
und eine hohe Bündelung (Richtwirkung) der von einer Antenne
abgestrahlten elektromagnetischen Wellen gefordert. Gerade bei dicken
und feuchten Proben, bei denen die dielektrischen Verluste im Material
sehr hoch werden können, ist eine stark gerichtete Antenne
von Vorteil. Ein sehr kleine Messbereich oder Messfleck kann andererseits
auch dazu dienen, nur gezielt in einem definierten Bereich die Dielektrizitätskonstante
eines Materials zu bestimmen.
-
Dies
Materialien werden von der Antenne durch Änderung ihrer
Eingangsimpedanz bzw. Verstimmung erfasst, d. h. die Materialien
befinden sich im reaktivien Nahfeld der Antenne. Im Falle von Schutzsensoren
bei Elektrowerkzeugen, kann durch den Messbereich bzw. durch den
Messfleck die Schutzzone z. B. unmittelbar vor einem Sägeblatt
beobachtet werden.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung zum Senden und/oder
Empfangen elektromagnetischer HF-Signale, besteht aus einer insbesondere
planaren, ultrabreitbandigen (UWB) Antennenstruktur, bestehend aus
einer Mehrzahl von Dipolelementen, wobei jedes Dipolelement zwei
Pole mit im wesentlichen elliptischer Grundform besitzt.
-
Eine
derartige Antennenstruktur ermöglich in vorteilhafter Weise
eine geringe Bauhöhe bei gleichzeitig deutlich reduzierter
Tendenz zum Überkoppeln der Strahlerelemente (Dipole).
Im Vergleich zu einer breitbandigen Schlitzantenne, die eine Bautiefe
von 80 mm oder mehr im Frequenzbereich 2,2–9 GHz besitzen
kann, wird bei dem erfindungsgemäßen Antennenkonzept
die Tiefe durch den Abstand der Strahlerelemente (Dipole) zu dem
Reflektorelement festgelegt und liegt üblicherweise im
Bereich von λ/4 bei der Mittenfrequenz der Antenne. Im
selbe, oben genannten Frequenzbereich ergibt sich dabei eine relativ
kurze Bauhöhe von ca. 10 mm.
-
Breitbandige
Dipole mit einer rechteckiger oder triangularer Grundform, inbesondere
einer solchen elongierten Grundform sind prinzipiell ebenso vorstellbar.
-
In
vorteilhafter Weise lässt sich eine breitbandige und zudem
dual polarisierbare Antennenstruktur realisieren, indem mehrere
Strahlerelemente (Dipole) vorhanden sind. Dazu können die
Dipole in zwei Vorzugsrichtungen angeordnet werden und mit einem
entsprechen elektrischen Signal gespeist werden.
-
Auf
einfache Weise ist die Realisierung einer dual polarisierten Antenne
möglich, in dem weitere Dipolelemente um 90 Grad gedreht
der Anordnung hinzugefügt werden. Die Anordnung der einzelnen Dipolelemente
(z. B. zwei Dipole, die um 90 Grad zueinander gedreht sind, werden
in ihrem gemeinsamen Zentrum gespeist oder sind zueinander versetzt und
haben keinen gemeinsamen Speisepunkt) ist dabei beliebig wählbar.
-
Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Senden und/oder Empfangen elektromagnetischer HF-Signale ist
die gezielte Einstellung der Strombelegung eines jeden einzelnen
Dipolelements. Durch geschickte Wahl der Amplituden- und Phasenbeziehungen
der Dipole untereinander kann eine gezielte Aperturbelegung der
gesamten Antennenstruktur vorgenommen werden. Der Öffnungswinkel
der Antenne in der E- und H-Ebene im Fernfeld, die Größe
des Messflecks, als auch die Nebenkeulendämpfung ist dadurch
beeinflussbar.
-
Um
die Richtwirkung der Antenne in einer Halbebene zu verbessern ist
ein Reflektor vorgesehen. Ein derartiger – insbesondere
metallischer – Reflektor ist dann in vorteilhafter Weise
entgegen der Hauptstrahlrichtung der Vorrichtung angebracht und kann
unterhalb der Struktur der abstrahlenden Dipole positioniert sein.
-
Der
Reflektor kann beispielsweise als ein im Wesentlichen ebenes, metallisches
Reflektorelement oder aber auch als eine metallisierte Schicht einer Leiterplatte
ausgebildet sein.
-
Das
Reflektorelement sollte dabei dann im Wesentlichen senkrecht auf
der Hauptstrahlrichtung der Vorrichtung stehen.
-
Ein
weiterer Vorteil dieser Antennengeometrie ist die Ausführung
des Reflektors mittels einer Leiterplatte, wobei die elektrisch
leitende Ebene durch eine auf der Top- bzw. Bottom-Lage befindlichen Kupferfläche
(z. B. Vcc oder GND) realisiert wird. Sehr platzsparend
können Bauteile zur Realisierung eines Sensors (Signalauswertung)
sowie die Ansteuerung der einzelnen Dipolelemente auf der Platine
angeordnet sein. Verbindungskabel von der Antennenstruktur zu einer
Auswerteelektronik entfallen dadurch.
-
In
vorteilhafter Weise kann der Reflektor noch dichter an die Dipolelemente
herangeführt werden, indem der Reflektor für gewisse
Frequenzbandbreiten magnetisch leitend (Reflexionsfaktor +1) durch
Elektromagnetische Bandgapstrukturen (EBG-Structures) realisiert
wird. Die reflektierte Welle ist dabei in Phase zur Hinlaufenden,
wodurch der Abstand reduziert Werden kann. Nachteilig ist jedoch eine
Erhöhung des Eingangsreflektionsfaktors bei jedem Einzeldipol.
-
Die
Speisung der einzelnen Dipolelemente erfolgt über geeignete
Symmetrieglieder, wie einen getaperten Mikrostrip-Balun bzw. einen
Symmetrieglied nach Marchand (Mikrostreifenleitung auf Schlitzleitungsübergang).
Die Symmetrieglieder können entweder zwischen den Dipolelementen
auf dem Substrat und dem Reflektor, unterhalb des Reflektors, integriert
auf einer Platine, die gleichzeitig als Reflektor dient, angebracht
oder als separates Bauelement ausgeführt sein.
-
In
vorteilhafter Weise eignet sich die erfindungsgemäße
Antenne daher als Bestandteil eines Sensors für ein Messgerät,
wie beispielsweise einem Ortungs- bzw. Materialbestimmungsgerät.
-
Darüber
hinaus eignet sich die erfindungsgemäße Antenne
in vorteilhafter Weise ebenfalls als Bestandteil eines Sensors einer
Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung
-
Im
Falle von Schutzsensoren bei Elektrowerkzeugen kann durch den Messbereich
bzw. Messfleck die Schutzzone z. B. unmittelbar vor dem Sägeblatt
einer Kreis- oder Bandsäge beschrieben und beobachtet werden.
-
Durch
die Bildung von Array-Zellen, die jeweils aus einer Mehrzahl von
Dipolen bestehen, kann eine großflächige Überwachung
des Arbeitsbereichs einer Werkzeugmaschine, beispielsweise einer
Säge, erreicht werden.
-
Weitere
Vorteile ergeben sich aus den Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Antenne gemäß den
abhängigen Ansprüchen.
-
Zeichnung
-
In
der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, eines erfindungsgemäßen Messgerätes
sowie einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung
dargestellt. Die Beschreibung, die zugehörige Figur sowie
die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination.
Ein Fachmann wird diese Merkmale, insbesondere auch die Merkmale
verschiedener Ausführungsbeispiele, auch einzeln betrachten
und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
-
Es
zeigt:
-
1 eine
schematische Darstellung der Form der Dipole sowie die prinzipielle
Anordnung der Dipole der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer Aufsicht,
-
2 eine
perspektivische Darstellung der Trägerstruktur mit erfindungsgemäßen
Dipolen sowie zugeordnetem Reflektormittel,
-
3 eine
perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung inklusive Teilen der Speiseelektronik,
-
4 ein
Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes
Ortungs- und Materialbestimmungsgerät mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
-
5 ein
Ausführungsbeispiel für eine Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung
mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
-
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
-
1 zeigt
in einer Aufsicht ein mögliche Anordnung von einzelnen
Dipolmomenten, d. h. die Antennenstruktur 10 einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Senden und/oder Empfangen elektromagnetischer HF-Signale.
Die Antennenstruktur 10 besteht aus einer Mehrzahl von
Strahlerelementen in Dipolform. Die Dipole 12, im folgenden
auch Dipolelemente genannt, sind auf einem Trägerelement 18 als
metallische Strukturen aufgebracht und besitzen jeweils eine Achse 15 entlang
der die Pole angeordnet sind. Das Trägerelement 18 im
Ausführungsbeispiel der 1 hat eine
ebene Struktur und kann beispielsweise eine Leiterplatte (Platine)
mit entsprechender Isolationsschicht sein. In einer weiteren Ausführungsform
kann das Dipolarray anstelle einer Platine beispielsweise auch auf
einer dielektrischen Folie (z. B. Kapton der Firma DuPont), realisiert
werden. Durch die Flexibilität solcher Folien ergeben sich
eine ganze Reihe von Vorteilen der erfindungsgemäßen Antennenstruktur.
-
Die
beiden Pole 14 bzw. 16 der Dipole 12 besitzen
jeweils eine im wesentlichen elliptische, flächige Struktur,
die im gezeigten Ausführungsbeispiel ebenfalls eben ist.
Eine leichte Abweichung von der reinen Ellipsenform gibt es jeweils
an den axialen Enden der Dipole 12. Um einerseits die axiale
Ausdehnung der Dipole 12 möglichst groß zu
halten, andererseits aber einen Mindestabstand der Dipole 12 zueinander
zu garantieren, wechselt die Krümmung der Form der Pole 14 bzw. 16 der
Dipole 12 an ihren axialen Enden von einer konvexen Form
auf eine konkave Form. Insbesondere entspricht die konkave Krümmung
an den axialen Enden der Pole 14 bzw. 16 der konvexen
Krümmung an dem inneren, d. h. dem Speisepunkt 20 zugewandten
Ende der Pole. Auf diese Weise ist es möglich, dass ein – insbesondere konstanter – Abstand
zwischen den axialen und inneren Enden verschiedener Pole und damit
der Dipole 12 zueinander eingehalten werden kann. Diese Formabweichung
von der reinen Ellipsenform am jeweiligen axialen Ende der Pole 14 bzw. 16 soll
jedoch im Rahmen des erfindungsgemäßen Gegenstandes als „im
wesentlichen ellipsenförmig” angesehen werden.
Durch die Einhaltung eines Mindestabstandes zwischen den Polen der
Dipole kann das Übersprechen bzw. Überkoppeln
der Dipole reduziert und optimiert werden.
-
Die
elliptische Form der Pole
14,
16 der Dipole
12 der
Antennenstruktur
10 führt in vorteilhafter Weise
zu einer starken Unterdrückung von Nebenkeulen in der Abstrahlungscharakteristik
der Antenne. Die elliptische Grundform der Dipole
12, die
eine relativ große axiale Ausdehnung bei einer stark reduzierten
Breite der Strahlerelemente bedeutet, führt zu einer vorteilhaften
Strombelegung dieser Elektroden, so das höhere Moden angeregt
werden, als dies beispielsweise bei der auf einer Rautenrater basierenden
Antennenstruktur nach
R. N. Foster, T. W. Hee, P. S. Hall,
("Ultra wideband dual polarised arrays" IEEE International
Workshop an Antenna Technology: Small Antennas and Novel Metamaterials,
pp. 219–222, 2006) der Fall ist.
-
Darüber
hinaus ermöglicht die elliptische Ausbildung der Strahlerelemente
eine Verbesserung der Bandbreite der Antennenstruktur 10,
da mit zunehmender Länge des Strahlerelementes untere Grenzfrequenz
der Antenne absinkt. Ein auf den Dipolelementen 12 zusätzlich
aufgebrachtes Dielektrikum, z. B. ein weiteres Substrat gleicher
Materialdicke, kann die untere Grenzfrequenz der Dipole 12 weiter
herabsetzen und somit die Breitbandigkeit der Antennenstruktur 10 weiter
erhöhen. Die Struktur wirkt bei gleichen Dipolabmessungen
elektrisch länger.
-
Die
Dipole 12 der Antennenstruktur 10 sind in zwei
Vorzugsrichtungen angeordnet. Die Vorzugsrichtungen X, Y im Ausführungsbeispiel
nach 1 sind orthogonal zueinander ausgerichtet, so
dass auch die Dipole 12 in zwei Gruppen senkrecht zueinander
angeordnet sind. Die Vorzugsrichtungen können beispielsweise
durch die Begrenzungsgeometrie, wie die Begrenzungskanten 34, 36 des
Trägerelementes 18 definiert sein.
-
In
Ausführungsbeispiel der 1 besitzt
die Antennenstruktur fünf Dipole, die in X-Richtung orientiert
sind, sowie vier Dipole, die in Y-Richtung orientiert sind. Eine
derartige Anzahl und Aufteilung stellt im wesentlichen ein Optimum
hinsichtlich Kompaktheit und dem möglichen Überwachungsbereich der
erfindungsgemäßen Vorrichtung dar.
-
Bei
der Integration bzw. Verwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einer Erkennungseinheit einer Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung,
wie sie beispielsweise in 5 dargestellt ist,
kann eine Vorzugsrichtung aber auch durch die Orientierung des Arbeitsmittels
bzw. Werkzeuges vorgegeben sein. So kann beispielsweise eine Vorzugsrichtung
die Vorschubrichtung einer Säge sein. Zur Verdeutlichung
dieses Sachverhalts ist in 1 zusätzlich
schematisch ein Arbeitsmittel 60 in Form eines Sägeblatts
angedeutet. Die Antennenstruktur 10 ist direkt dabei vor
dem Sägeblatt 60 angeordnet. Das Arbeitsmittel 60 ist
in 1 nur zur Verdeutlichung einer Anwendungsmöglichkeit
eingezeichnet und beschränkt weder die Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Antennenstruktur noch die Anwendungsmöglichkeiten
der beanspruchten Vorrichtung.
-
Die
Dipolelemente 12 der erfindungsgemäßen
Antennenstruktur sind derart angeordnet, dass jeweils vier Pole
von vier benachbarten Dipolen im wesentlichen eine Ringstruktur 22 bilden.
Dabei muss die Ringstruktur nicht zwangsläufig kreisförmig sein.
Insbesondere weist die erfindungsgemäße Anordnung
der Dipolelemente 12 ein derartige Ringstruktur 22 auf,
die ein „Auge” 24 erzeugt, d. h. es ergibt
sich ein – nicht unwesentlicher – Bereich der Antennenstruktur 10,
der nicht von einer metallischen Elektrode eines Strahlerelemente
belegt ist. Im Vergleich zu quadratischen oder rautenförmigen
Dipolelementen ist dieser Bereich der Nicht-Elektrodenbedeckung
deutlich größer ausgebildet. Der auf diese Weise
erzeugte Parallelabstand der Dipolelemente verhindert in vorteilhafter
Weise ein Überkoppeln der Signale verschiedener Dipole.
-
Auf
einfache Weise ist damit die Realisierung einer dual polarisierten
Antenne möglich, in dem die um 90 Grad gedrehten, bzw.
entlang der beiden Vorzugsrichtungen X und Y ausgerichteten Dipole,
mit einem entsprechenden Signal gespeist werden. Die Dipole einer
Vorzugsrichtung strahlen dann jeweils eine Polarisationsrichtung
ab. Die Speisung der einzelnen Dipolelemente (z. B. zwei Dipole,
die um 90 Grad zueinander gedreht sind, werden in ihrem gemeinsamen
Zentrum gespeist oder sind zueinander versetzt angeordnet und haben
keinen gemeinsamen Speisepunkt) ist dabei nahezu beliebig wählbar.
-
In
vorteilhafter Weise ist eine gezielte Einstellung der Strombelegung
eines einzelnen Dipolelements möglich. Durch geschickte
Wahl der Amplituden- und Phasenbeziehungen der Dipole untereinander,
kann eine gezielte Aperturbelegung der gesamten Antenne/Antennenstruktur
vorgenommen werden. Der Öffnungswinkel der Antenne in der
E- und H-Ebene im Fernfeld, die Größe des Messflecks
als auch die Nebenkeulendämpfung ist dadurch beeinflussbar.
-
Der
mit der Antennenstruktur bzw. dem Array aus 1 realisierte Überwachungsbereich,
nachfolgend als Array-Zelle 32 bezeichnet, kann durch Duplizieren
oder Vervielfachen dieser Grundstruktur erweitert werden. Durch
mehrere, nebeneinander platzierter Array-Zellen sowie einer kombinatorische
Ansteuer-Logik können einzelne Dipolelemente bzw. einzelne
Dipolzellen gezielt gespeist werden. Die Überlagerung der
von den Dipolen erzeugten Feldern ergeben einen neuen Messbereich,
der insbesondere auch durch eine nicht stationäre Ansteuerung
verändert, beispielsweise einem Werkstück nachgeführt
werden kann.
-
2 zeigt
eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einem Trägerelement 18, einer
Antennenstruktur 10 und einem zusätzlichen Reflektorelement 28,
welches unterhalb der Antennenstruktur 10, also entgegengesetzt
zur Hauptabstrahlungsrichtung Z angeordnet ist. Das Reflektorelement 28 kann
eine metallische oder metallisierte Platte sein. Im Ausführungsbeispiel
der 2 ist das Reflektorelement 28 eine Leiterplatte (Platine),
wobei die elektrisch leitende Ebene durch eine auf der Top- bzw.
Bottom-Lage befindlichen Kupferfläche (z. B. Vcc oder
GND) realisiert sein kann. Sehr platzsparend können elektronische
als auch mechanische Bauteile zur Realisierung eines Sensors (Signalauswertung)
sowie die Ansteuerung der einzelnen Dipolelemente auf dieser Platine
angeordnet sein. Verbindungskabel von der Antennenstruktur zu einer
Auswerteelektronik entfallen dadurch.
-
Im
Vergleich zu einer breitbandigen Schlitzantenne, die – in
einem Frequenzbereich 2,2–9 GHz – eine Bautiefe
von 80 mm oder mehr besitzen kann, wird bei dem erfindungsgemäßen
Antennenkonzept die Tiefe durch den Abstand der Trägerstruktur 18 der
Strahlerelemente 12 zu dem Reflektorelement 28 festgelegt
und liegt üblicherweise im Bereich von λ/4 bei
der Mittenfrequenz. Im dem oben genannten Frequenzbereich ergibt
sich damit eine relativ kurze Bauhöhe von z. B. 10 mm (Länge/Höhe
der Speisung nicht mit inbegriffen).
-
In
weiteren Ausführungsformen kann der Reflektor 28 der
Antennenanordnung noch dichter an die Dipolelemente herangeführt
werden, indem der Reflektor für gewisse Frequenzbandbreiten
magnetisch leitend (Reflexionsfaktor +1) durch elektromagnetische
Bandgapstrukturen (EBG-Structures) realisiert wird. Die reflektierte
Welle ist dabei in Phase zur Hinlaufenden, wodurch der Abstand der
Strukturen reduziert werden kann. Nachteilig ist jedoch eine Erhöhung
des Eingangsreflektionsfaktors bei jedem Einzeldipol.
-
2 zeigt
zudem einen Teil der Speisestruktur der erfindungsgemäßen
Antenneneinrichtung. Auf die Speisung der Antenne wird im Zusammenhang
mit 3 eingegangen werden.
-
3 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung 50 in
Form eines dualpolarisierten, ultrabreitbandigen Dipolarrays 10 mit
metallischem Reflektorelement 28 und Symmetriegliedern
nach Marchand (62) zur Speisung. Der Reflektor 28 befindet
sich dabei in einem Abstand von ca. 10 mm zu den Dipolelementen 12.
Der Frequenzbereich dieser Antenne im Ausführungsbeispiel
nach 3 beträgt ca. 2,2 GHz–8,5 GHz.
Die Substrat- und Reflektorgröße beträgt
ca. 72 mm × 72 mm.
-
Die
Speisung eines Dipols 12 erfolgt über eine Schlitzleitung 30,
die durch das Substrat 18 der Dipolelemente 12 ragt
und mit diesem elektrisch leitend verbunden ist. Am anderen Ende
der Schlitzleitung 30 findet die symmetrische Speisung
durch ein Symmetrieglied (62) nach Marchand (Mikrostreifenleitung
auf Schlitzleitungsübergang) statt, dem zusätzlich
ein breitbandiges Anpassnetzwerk zur Transformation von ca. 73 Ohm
an den Wellenwiderstand von ZL = 50 Ohm
angefügt ist.
-
Die
Verteilung der Leistung auf Dipole der beidem Vorzugsrichtungen
X bzw. Y erfolgt über ein Leistungsteilernetzwerk, das
z. B. aus Wilkinson-Dividern oder getaperten Leistungsteilern oder
dergleichen bestehen kann. Insgesamt stehen zwei Speiseports zur
Verfügung. Mit Port 1 werden die 4 vertikalen (Y-Richtung)
Dipole dieses Ausführungsbeispiels, mit Port 2 die 5 horizontalen
(X-Richtung) Dipole dieses Ausführungsbeispiels gespeist,
wobei eine ausreichende Richtwirkung bereits durch Speisung der
4 äußeren Dipole erreicht werden kann.
-
Das
sich so ergebende Array 32 besitzt desweiteren einen Reflektor 28,
um überwiegend nur in eine Halbebene abzustrahlen (Z-Richtung
in 3).
-
In
einer weiteren Ausführungsform können weitere
Dipolelemente, die unmittelbar mit dem Wellenwiderstand ZL = 73 Ohm abgeschlossen sind, direkt neben
den gespeisten und abstrahlenden Dipolelementen 12 angeordnet
sein. Dadurch wird sichergestellt, dass jeder gespeiste Dipol 12 mit
denselben metallischen Strukturen umgeben ist und seine Eingangsimpedanz
identisch mit allen weiteren, gespeisten Dipolen ist. Der Designaufwand
der Speisung (Slotline + Symmetrieübertrager) wird dadurch reduziert,
da er für alle gespeisten Dipole identisch ist.
-
Ein
auf den Dipolelementen zusätzlich aufgebrachtes Dielektrikum,
z. B. ein weiteres Substrat gleicher Materialdicke, kann die untere
Grenzfrequenz der Dipole weiter herabsetzen und somit die Breitbandigkeit
der Struktur weiter erhöhen. Die Struktur wirkt bei gleichen
Dipolabmessungen elektrisch länger.
-
Zur
Reduzierung der Seitenabstrahlung kann in vorteilhafter Weise das
Array 32 seitlich und unterhalb mit einer Cavity, beispielsweise
in Form einer Metallumrandung (in 3 der Übersicht
halber nicht dargestellt) umgeben werden bzw. mit Absorbermaterial
versehen sein. Einflüsse durch seitlich befindliche, sich
bewegende Teile auf die Eigenschaften der Antenne (z. B. Änderung
der Eingangsimpedanz), werden dadurch reduziert.
-
Die
Steigerung der Richtwirkung des dual polarisierten Dipolarrays kann
durch gezielte Führung der Wellen in einem dielektrischen
Wellenleiter, kurz auch Rod genannt, erfolgen. Das dielektische Material
des Rods wird dabei auf die Dipole gebracht. Die Ablösung
der Wellen findet in Abhängigkeit der sich ergebenden Wellenlänge
im vorderen Bereich des Rods statt, das zylindrisch ausgeführt
sein sollte. Mit abnehmendem Durchmesser des Wellenleiters werden
Wellen höherer Frequenzen abgelöst.
-
In
einer weiteren Ausführungsform kann das Dipolarray anstelle
auf einer Platine beispielsweise auch auf einer dielektrischen Folie
(z. B. Kapton der Firma DuPont), realisiert werden. Durch die Flexibilität
dieser Folie können Dipolelemente inkl. der Speiseleitungen
aufgebracht werden; quasi 90 Grad Winkel der Speiseleitungen zum
Reflektor hin sind damit möglich.
-
Desweiteren
ist auch die Ausführung eines Dipolelements inkl. Speisung
aus einem einzigen Metallteil, z. B. aus Kupfer denkbar.
-
Der
mit dem Array aus 3 realisierte Überwachungsbereich,
nachfolgend als Array-Zelle 32 bezeichnet, kann durch Duplizieren
oder Vervielfachen dieser Grundstruktur erweitert werden. Durch mehrere,
nebeneinander platzierte Array-Zellen sowie einer kombinatorische
Logik können einzelne Dipolelemente bzw. einzelne Dipolzellen
gezielt gespeist werden. Die Überlagerung der von den Dipolen 12 erzeugten
Feldern ergeben wieder einen neuen Messbereich bzw. Messfleck. Der
Messfleck wandert daher auf der Substratoberfläche in Abhängigkeit
von den jeweils gespeisten Dipolelementen.
-
4 zeigt
in einer schematischen Ansicht, ein Ortungs- bzw. Materialkonstantenbestimmungsgerät
42 mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
50, als
Bestandteil eines UWB-Sensors
58. Das Messgerät
wird im Betrieb über eine Wand
44 oder ein anderes
Material verfahren. Mit einem solchen Gerät
42 ist beispielsweise
die Ortung von in einem Medium eingeschlossenen Objekten
46 oder
aber auch die Bestimmung von Materialparameter, wie beispielsweise die
Feuchte eine Wand
44 möglich, wie dies grundsätzlich
in der
DE 102 07 424
A1 vorgestellt ist, und deren Inhalt damit als hier ebenfalls
offenbart anzusehen ist.
-
Eine
alternative Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Senden elektromagnetischer HF-Signale bietet der Bereich der
Schutzsensoren. So kann beispielsweise mit einer entsprechenden
Antennen Struktur ein Detektor zur „Pre-Impact Detection” realisiert
werden.
-
Ein
weiterer wichtige Anwendungsfall der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ergibt sich durch den Vorteil einer guten Bündelung
und Ausrichtbarkeit des Messsignals. Auf diese Weise kann eine zu überwachende
Schutzzone beispielsweise unmittelbar vor einem Sägeblatt
oder Sägeband (vergleiche 1) genauer
abgesichert werden.
-
5 zeigt
ein Ausführungsbeispiel für eine Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung,
die zur Anwesenheitserkennung einer Materialart, insbesondere von
Gewebe, wie dem menschlichen Gewebe einer Hand, vorgesehen ist,
am Beispiel einer Kreissäge 48. Die Kreissäge 48 weist
eine Erkennungsvorrichtung 52 auf, die zur Anwesenheitserkennung
einer Materialart 54, insbesondere von Gewebe, in einem
Werkzeugmaschinenarbeitsbereich 56 vorgesehen ist. Die
Erkennungsvorrichtung 52 weist zumindest eine erfindungsgemäße
Vorrichtung 50 zum Senden elektromagnetischer HF-Signale
auf. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 50 kann
in einer Ebene oberhalb des Arbeitsbereiches der Werkzeugmaschine
installiert sein, wie dies in 5 angedeutet
ist. Alternativerweise kann die Vorrichtung 50 auch direkt
im Arbeitstisch 40 integriert werden. Beide Möglichkeiten
können sowohl einzeln, als auch gleichzeitig realisiert
sein, wie dies in 5 beispielhaft dargestellt ist.
-
Durch
mehrere, nebeneinander platzierte Array-Zellen 32, die
insbesondere in dem oder unter dem Arbeitstisch 40 der
Werkzeugmaschine angeordnet sind, sowie durch eine kombinatorische
Logik ist es mit der erfindungsgemäßen Antennenstruktur in
vorteilhafter Weise möglich, einen großflächigen Bereich
um das Arbeitsmittel der Werkzeugmaschine, beispielsweise ein Sägeblatt,
herum abzusichern. Die erfindungsgemäße Antennenstruktur
hat den Vorteil, dass diese sehr nah an das Arbeitsmittel herangeführt
werden kann (vergleiche hierzu die Darstellung in 1)
und gleichzeitig einen großen Überwachungsbereich
abdecken kann, insbesondere, wenn mehrere Array-Zellen 32 verwendet
werden.
-
Hinsichtlich
des zugrunde liegenden Messverfahrens sowie einer möglichen
Ausgestaltung einer solchen Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung
sei auf die
EP 0711
0067 A1 verwiesen, deren Inhalt damit als hier ebenfalls
offenbart anzusehen ist.
-
Die
Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung im
Rahmen einer Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung ist
jedoch nicht auf Sägen und insbesondere auf Kreissägen
beschränkt.
-
Darüber
hinaus ist die erfindungsgemäße Vorrichtung auch
nicht auf die Verwendung als Bestandteil einer Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung
beschränkt. Neben der beschriebenen Verwendung im einem
Ortungs- bzw. Materialkonstantenbestimmungsgerät, erkennt
der Fachmann die weiteren Verwendungsmöglichkeiten der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10207424
A1 [0061]
- - EP 07110067 A1 [0066]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - A. Hees, J.
Hasch and J. Detlefsen, (”Tapered Slot Antenna with Dielectric
Rod and Metallic Reflector”, 2008 IEEE International Symposium
an Antennas and Propagation, San Diego, USA, July 2008 sowie ”Corrugated
Tapered Slot Antenna with Dielectric Rod and Metallic Reflector”,
2008 IEEE International Conference an Ultra-Wideband, Hannover,
Germany, September 2008) [0005]
- - M. Blech, T. Eibert in ”A Directive Ultra-Wideband
Dipole Antenna with Dielectric Rod and Reflector”, 2nd
International ITG Conference an Antennas, 2007 [0006]
- - T. F. Eibert, ”Ultra-breitbandige Dipolantenne mit dielektrischem
Stab und Reflektor”, German Patent Application, Nr. 10
2006 036 325.6-55, Aug. 2006 [0006]
- - R. N. Foster, T. W. Hee, P. S. Hall, ”Ultra Wideband
dual polarised arrays” IEEE International Workshop an Antenna
Technology: Small Antennas and Novel Metamaterials, pp. 219–222,
2006 [0007]
- - R. N. Foster, T. W. Hee, P. S. Hall, (”Ultra wideband
dual polarised arrays” IEEE International Workshop an Antenna
Technology: Small Antennas and Novel Metamaterials, pp. 219–222,
2006) [0037]