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Die
Erfindung betrifft eine Druckeinheit einer Druckmaschine gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Durch
die
DE 100 08 212
B4 ist eine Fluidbox für ein Druckwerk einer Druckmaschine
bekannt, welche sämtliche Steuerleitungen sowie Schlauch- und/oder
Rohrverbindungen zur Versorgung der Funktionselemente des Druckwerks
enthält, wobei die Versorgungsleitungen mit Schnittstellen
versehen sind, durch welche die Fluidbox an mindestens eine weitere
Fluidbox eines benachbarten Druckwerks ankoppelbar ist, wobei die
Fluidbox einen modulartigen Körper aufweist, welcher als
ein begehbarer Laufsteg ausgebildet und über Schnittstellen
mit dem Druckwerk und/oder einem Elektro-Elektronik-Schaltschrank
verbindbar ist. Die Schlauch- und/oder Rohrverbindungen zur Versorgung
der Funktionselemente des Druckwerks sind somit außerhalb
des Bauraums des Druckwerks vorgesehen, so dass mehrere Leitungen über
Schnittstellen z. B. in das betreffende Druckwerk hineinzuführen
sind, was am Ort der Aufstellung der Druckmaschine zu einem nicht unerheblichen
Montageaufwand führt. Überdies muss die bekannte
Fluidbox, wenn sie getrennt vom Druckwerk als ein eigenständiges
Modul ausgebildet ist, i. d. R. auch getrennt vom Druckwerk am Ort
der Aufstellung der Druckmaschine angeliefert werden, was einen
zusätzlichen logistischen Aufwand bedeutet.
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Zur
Vereinfachung des am Ort ihrer Aufstellung erforderlichen Montageaufwandes
für eine z. B. den Gegenstand der
DE 100 08 212 B4 verwendende
Druckmaschine ist durch die
EP
1 882 586 A2 ein Druckmaschinenkupplungssystem zum Ankoppeln von
Versorgungsleitungen an ein Druckmaschinenmodul, insbesondere an
ein Farbwerk oder ein Feuchtwerk, einer Druckmaschine bekannt geworden,
wobei ein druckmaschinenmodulseitiges Kupplungselement und ein versorgungsleitungsseitiges Kupplungselement
vorhanden sind, wobei das druckmaschinenmodulseitige Kupplungselement
und das versorgungsleitungsseitige Kupplungselement alle Schnittstellen
zum zentralen Ankoppeln aller fluidischen Versorgungsleitungen und/oder
aller elektrischen Versorgungsleitungen umfassen, sodass alle fluidischen
Versorgungsleitungen und/oder alle elektrischen Versorgungsleitungen
gemeinsam mit dem Druckmaschinenmodul verbindbar sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckeinheit einer Druckmaschine
zu schaffen, welche den Aufwand zur Aufstellung und Inbetriebnahme
der aus mehreren Modulen, insbesondere Druckeinheiten bestehenden
Druckmaschine weiter vereinfacht.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass eine Zeit zur Aufstellung und Inbetriebnahme einer aus mehreren
insbesondere jeweils als Druckeinheit ausgebildeten Modulen bestehenden
Druckmaschine aufgrund geringeren Montageaufwandes am Ort ihrer
Aufstellung, d. h. am Einsatzort dieser Druckmaschine reduziert
wird. Der verringerte Montageaufwand resultiert zum einen daraus,
dass aneinander gereiht aufzustellende Module, z. B. Druckeinheiten
durch an den zugehörigen Seitengestellen ausgebildete Festanschläge
zur Ausbildung einer Flucht, welche in Transportrichtung eines z.
B. in diesen Druckeinheiten zu bedruckenden oder zumindest durch
diese Module zu führenden Bedruckstoffes gerichtet ist,
leichter zueinander ausgerichtet fügbar sind. Überdies
werden einer Medienversorgung dienende Rohrleitungen nicht erst
am Einsatzort der Druckmaschine mit den jeweiligen in der betreffenden
Druckeinheit angeordneten Verbrauchern oder Quellen verknüpft,
sondern die Verknüpfung kann bereits bei der Herstellung
der betreffenden Druckeinheit vorgenommen werden. Im Fußraum
der Druckeinheit angeordnete Rohrleitungen lassen z. B. bei der
Versorgung mit Druckluft gleichmäßigere Leitungslängen
realisieren, wodurch eine Reaktionsverzögerung zwischen
an unterschiedlichen Seiten der Druckeinheit angeordneten Verbrauchern
minimiert werden kann. Die gefundene Lösung führt
dazu, dass teure Montagezeit am Ort der Aufstellung der Druckmaschine
eingespart werden kann und dass ein Lieferumfang an einzelnen zur Druckmaschine
gehörenden Teilen und damit ein logistischer Aufwand verringert
wird. Auch können Transportkosten dadurch eingespart werden,
dass die Verrohrung nicht eigenständig, sondern vorzugsweise
als Bestandteil des jeweiligen Moduls und daher zusammen mit diesem
Modul auf demselben Transportmittel zum Einsatzort der Druckmaschine transportiert
wird. Vorteilhaft ist auch, dass insbesondere eine erfindungsgemäß ausgebildete
Druckeinheit in ihren jeweiligen Abmessungen vergleichsweise kompakt
baut und deshalb für ihren Transport keine z. B. überbreiten
und damit ihren Transport verteuernden Transportmittel, z. B. spezielle
Lastkraftwagen, erforderlich sind.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
Druckeinheit einer Druckmaschine;
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2 die
Druckeinheit der 2 in einer anderen Perspektive;
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3 eine
stark vereinfachte schematische Darstellung einer Anordnung von
Druckwerkszylindern und Auftragswalzen in der Druckeinheit gemäß 1 oder 2.
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In
den 1 und 2 ist jeweils in einer perspektivischen
Darstellung vereinfacht und nur beispielhaft eine selbe als ein
Modul für sich funktionsfähig ausgebildete Druckeinheit 01 einer
Druckmaschine, vorzugsweise einer Rotationsdruckmaschine, insbesondere
einer Akzidenzdruckmaschine dargestellt, welche einen Bedruckstoff 24,
z. B. eine Materialbahn 24, insbesondere eine Papierbahn 24 im Wesentlichen
horizontal durch die dargestellte Druckeinheit 01 (3)
und vorzugsweise durch weitere, in Transportrichtung des Bedruckstoffes 24 in
einer Reihe angeordnete, im Wesentlichen baugleich zu der gezeigten
Druckeinheit 01 ausgebildete Druckeinheiten 01 führt.
Zur Ausbildung einer funktionsfähigen Druckmaschine werden
z. B. in einem Druckereibetrieb mehrere zu dieser Druckmaschine gehörende
Module zusammengesetzt, insbesondere aneinandergereiht, wobei mehrere
Module jeweils vorzugsweise als eine Druckeinheit 01 ausgebildet sind.
Weitere zu dieser Druckmaschine gehörende Module, die zumindest
zum Teil auch an eine Druckeinheit 01 anzustellen sind,
können z. B. als ein Rollenwechsler, ein Einzugswerk, ein
Lackierwerk, ein Trockner oder ein Falzapparat ausgebildet sein.
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Vorzugsweise
jede dieser in den 1 und 2 beispielhaft
gezeigten Druckeinheiten 01 weist ein Paar von sich gegenüber
stehenden Seitengestellen 02 auf, zwischen welchen mehrere
Druckwerkszylinder 03, mindestens ein aus mehreren Walzen
bestehendes Farbwerk 04 und gegebenenfalls auch mindestens
ein Feuchtwerk 23 angeordnet sind (3). Sofern
die Druckmaschine in einem Offsetdruckverfahren arbeitet, sind die
Druckwerkszylinder 03 als mindestens ein Übertragungszylinder
mit mindestens einem diesem zugeordneten Formzylinder ausgebildet,
wobei der Übertragungszylinder auf einem Gegendruckzylinder
abrollt, welcher seinerseits z. B. gleichfalls als ein Übertragungszylinder
ausgebildet ist und auch mit einem weiteren Formzylinder zusammenwirkt,
um gleichzeitig ein beidseitiges Bedrucken des Bedruckstoffes 24 zu
ermöglichen, wobei der Bedruckstoff 24 durch einen
von den beiden aufeinander abrollenden Übertragungszylindern
gebildeten Druckspalt hindurchgeführt ist. In dem in den 1 bis 3 gezeigten
Beispiel sind vier Druckwerkszylinder 03, nämlich
zwei Paare jeweils bestehend aus einem Übertragungszylinder
und einem Formzylinder, wenn auch relativ zueinander in einem spitzen
Winkel gegenüber einer Vertikalen versetzt, so doch in
der Druckeinheit 01 im Wesentlichen vertikal übereinander
angeordnet, wobei an den beiden Formzylindern jeweils ein aus mehreren
Walzen bestehendes Farbwerk 04 und gegebenenfalls auch
ein Feuchtwerk 23 angestellt ist. Das Farbwerk 04 und das
optional vorgesehene Feuchtwerk 23 sind in der 3 nur
durch ihre jeweiligen an den jeweiligen Formzylinder angestellten
Auftragswalzen angedeutet. Auf der Mantelfläche des oder
jedes Formzylinders ist jeweils mindestens eine Druckform angeordnet
oder zumindest anordenbar, im Fall der Ausbildung der Druckmaschine
als eine Akzidenzdruckmaschine genau eine einzige den betreffenden
Formzylinder umspannende Druckform. Die Übertragungszylinder
sind an ihrer Mantelfläche jeweils mit mindestens einem
Drucktuch, z. B. Gummituch, vorzugsweise Metalldrucktuch belegt
oder zumindest belegbar.
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Die
Druckwerkszylinder 03 sind von mindestens einem an einem
der Seitengestelle 02 angeordneten Antrieb 06 antreibbar,
wobei dieser Antrieb 06 außerhalb des durch die
Druckwerkszylinder 03 und zumindest das eine Farbwerk 04 gebildeten
Druckwerks angeordnet ist. Vorzugsweise ist dem mit Bezug auf den
horizontal durch den Druckspalt der Druckeinheit 01 fährbaren
Bedruckstoff 24 unteren Paar, bestehend aus einem Übertragungszylinder und
einem mit diesem zusammenwirkenden Formzylinder, ein Antrieb 06 zugeordnet,
welcher mittels eines Getriebes 08 sein Drehmoment auf
eine jeweilige Rotationsachse dieses Übertragungszylinders
und Formzylinders überträgt. Gleiches gilt für
das mit Bezug auf den horizontal durch den Druckspalt der Druckeinheit 01 fährbaren
Bedruckstoff 24 obere Paar eines Übertragungszylinders
und Formzylinders. Die Antriebe 06 sind vorzugsweise jeweils
als ein Elektromotor 06 ausgebildet, z. B. als ein in seiner Drehzahl
und in seiner Winkellage regelbarer Motor 06, wobei sich
die Regelung der Winkellage auf eine Drehwinkelstellung relativ
zu mindestens einem von einem anderen Antrieb 06 angetriebenen
Druckwerkszylinder 03 bezieht.
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An
dem den Antrieben 06 gegenüberliegenden Seitengestell 02 ist
gleichfalls außerhalb desjenigen Bauraums, der von dem
durch die Druckwerkszylinder 03 und mindestens ein Farbwerk 04 sowie gegebenenfalls
auch ein Feuchtwerk 23 gebildeten Druckwerk vereinnahmt
ist, vorzugsweise ein Elektroschaltschrank 07 vorzugsweise
unmittelbar an dem betreffenden Seitengestell 02 angeordnet,
wobei in diesem Elektroschaltschrank 07 elektrische Steuer-
und/oder Regeleinrichtungen für den Betrieb dieser Druckeinheit 01 untergebracht
sind. In diesem Elektroschaltschrank 07 ist vorzugsweise
auch mindestens ein elektrischer Antriebsregler angeordnet, der
den oder die für die Druckwerkszylinder 03 vorgesehenen
Antriebe 06 regelt. Sofern beide in derselben Druckeinheit 01 angeordneten
Antriebe 06 getrennt voneinander jeweils von einem eigenen
Antriebsregler geregelt werden, so bauen diese beiden Antriebsregler
i. d. R. kleiner als ein den beiden Antrieben 06 gemeinsamer
Antriebsregler, und sie erzeugen zumeist auch eine vergleichsweise
geringere Abwärme, weshalb die beiden getrennten Antriebsregler
einfacher in demselben Elektroschaltschrank 07 integrierbar
sind. Ferner ermöglichen getrennte Antriebe 06 für
das obere und das untere Druckwerk derselben Druckeinheit 01 ein
gleichzeitiges, d. h. synchrones Wechseln jeweils mindestens einer Druckform
an den beiden Formzylindern dieser Druckeinheit 01, weil
insbesondere die jeweilige Winkellage beider Formzylinder getrennt
voneinander einstellbar ist.
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Zwischen
den sich gegenüber stehenden Seitengestellen 02,
d. h. quer zur Transportrichtung eines durch diese Druckeinheit 01 fährbaren
Bedruckstoffes 24, sind zudem der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellte Traversen angeordnet, welche die beiden
Seitengestelle 02 voneinander beabstanden und die betreffende
Druckeinheit 01 in ihrem konstruktiven Aufbau stabilisieren.
Anbringungsorte von z. B. zwei Quertraversen sind in den 1 und 2 jeweils
durch Kreiselemente angedeutet. Die Druckeinheit 01 weist
z. B. eine Höhe h im Bereich zwischen 2.500 mm und 3.000
mm, vorzugsweise etwa 2.700 mm, sowie eine sich quer zur Transportrichtung
des Bedruckstoffes 24 erstreckende Breite b im Bereich
zwischen 2.000 mm und 3.000 mm, vorzugsweise etwa 2.500 mm, und
eine sich in Transportrichtung des Bedruckstoffes 24 erstreckende Länge
l im Bereich zwischen 1.500 mm und 3.500 mm, vorzugsweise etwa 2.000
mm, auf. Eine lichte Weite w zwischen den beiden sich gegenüber
stehenden Seitengestellen 02 beträgt z. B. 1.000
mm bis 1.800 mm, insbesondere 1.200 mm bis 1.300 mm. Eine derartige
Druckeinheit 01 hat eine Masse im Bereich zwischen 4 und
8 Tonnen, vorzugsweise etwa 6 Tonnen.
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In
einem unterhalb des Druckwerks zwischen den sich gegenüber
stehenden Seitengestellen 02 angeordneten Fußraum 09 der
Druckeinheit 01 sind entsprechend der Länge l
dieser Druckeinheit 01 in Transportrichtung des Bedruckstoffes 24 verlaufend
parallel zueinander mehrere Rohrleitungen 11; 12; 13; 14 verlegt,
wobei diese Rohrleitungen 11; 12; 13; 14 der
Medienversorgung dieser Druckeinheit 01 dienen, wobei das
jeweilige Medium fließfähig und flüssig
oder gasförmig ausgebildet sein kann. Insbesondere sind
Rohrleitungen 11 z. B. für den Transport von Kühlmittel,
z. B. Wasser, zur Kühlung von im Elektroschaltschrank 07 angeordneten
Wärmetauschern vorgesehen sowie Rohrleitungen 12 z.
B. zum Transport eines Kühlmittels, z. B. Wasser, zur Temperierung
von Walzen des mindestens einen Farbwerks 04 in dieser
Druckeinheit 01. Auch bestehen Rohrleitungen 13 z.
B. zur Zuführung von Druckluft an das mindestens eine Druckwerk
in dieser Druckeinheit 01 sowie gegebenenfalls Rohrleitungen 14 z. B.
für einen Rücklauf eines im Druckwerk eingesetzten
Feuchtmittels. Optional können Rohrleitungen für eine
Gummituchwaschanlage hinzukommen. Die Rohrleitungen 11; 12; 13; 14 sind
an ihren jeweiligen Enden jeweils z. B. mit einer Kupplung, vorzugsweise mit
einem Schnellverschluss ausgestattet, um eine schnelle Aneinanderreihung
dieser Rohrleitungen 11; 12; 13; 14 zu
ermöglichen, wenn mehrere dieser jeweils Rohrleitungen 11; 12; 13; 14 aufweisenden Druckeinheiten 01 aneinander
gereiht werden. Mindestens eine dieser Rohrleitungen 11; 12; 13; 14,
vorzugsweise jedoch alle diese Rohrleitungen 11; 12; 13; 14 sind
jeweils über mindestens eine nicht dargestellte Abzweigung,
die optional ein Absperrventil aufweisen kann, mit mindestens einem
in dieser Druckeinheit 01 angeordneten Verbraucher, z.
B. einer Kühl- oder Temperiereinrichtung, oder mit mindestens
einer Quelle, z. B. einer Feuchtmittelquelle, verbunden. Alle vorgenannten
Rohrleitungen 11; 12; 13; 14 sind
im Werk des Herstellers der Druckeinheit 01 vormontiert
und vollständig mit ihren jeweiligen in der Druckeinheit 01 angeordneten
Verbrauchern oder Quellen verknüpft. Eine Rohrleitung zur
Versorgung des Farbwerks 04 mit Druckfarbe verläuft
vorzugsweise nicht in Verbindung mit den im Fußraum 09 der Druckeinheit 01 angeordneten
Rohrleitungen 11; 12; 13; 14,
sondern ist z. B. oberhalb der Druckeinheit 01 geführt,
wodurch die Zugänglichkeit zu dieser Farbversorgung erleichtert
wird.
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Die
Rohrleitungen 11; 12; 13; 14 jeder
Druckeinheit 01 können bei der Montage der Druckeinheit 01 durch
deren Hersteller durch eine oder mehrere über die Breite
b dieser Druckeinheit 01 verlaufende Transportsicherungen 16 gesichert
und in ihrer jeweiligen Lage fixiert werden, wobei diese Transportsicherungen 16 bei
einer Aufstellung der Druckeinheit 01 in einem Druckereibetrieb
vor der Aufnahme einer mit dieser Druckmaschine auszuführenden
Produktion vorzugsweise entfernt werden. Die Transportsicherungen 16 verbinden
die Anordnung der Rohrleitungen 11; 12; 13; 14 vorzugsweise
auch mit beiden sich gegenüber stehenden Seitengestellen 02.
Die Rohrleitungen 11; 12; 13; 14 jeder
Druckeinheit 01 verlaufen parallel zu an den Seitengestellen 02 ausgebildeten,
vorzugsweise dort nahtlos angeformten Längstraversen 17.
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An
einer quer zur Transportrichtung des Bedruckstoffes 24 verlaufenden
Traverse ist z. B. ein nicht dargestelltes Steuergerät
angeordnet, welches der Verteilung von Druckluft zu in der Druckeinheit 01 angeordneten
pneumatischen Verbrauchern, z. B. Arbeitszylindern dient. Die Verrohrung
im Fußraum 09 der Druckeinheit 01 ermöglicht
eine kurze Leitungsverbindung zu diesem Steuergerät. Derartige zwischen
den Seitengestellen 02 symmetrisch angeordnete Verbraucher
können vom Steuergerät aus mit Leitungen gleicher
Länge mit Druckluft versorgt werden. Diese Mittenverteilung
gewährleistet eine verbesserte Synchronisation der Hübe
der mit Druckluft betätigten Arbeitszylinder.
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Die
Seitengestelle 02 bestehen vorzugsweise aus einem metallischen
Werkstoff, z. B. aus Gusseisen. Die den Fußraum 09 der
Druckeinheit 01 an zwei parallelen Seiten begrenzenden
Längstraversen 17 weisen längs zu den
Rohrleitungen 11; 12; 13; 14 an
mindestens einer parallel zur Breite b der Druckeinheit 01 verlaufenden
Seite der Seitengestelle 02, d. h. an einer Einlaufseite
oder an einer Auslaufseite für den durch diese Druckeinheit 01 führbaren
Bedruckstoff 24, vorzugsweise jeweils einen Überstand 18 auf.
Dieser Überstand 18 ist längs zur Transportrichtung
des durch diese Druckeinheit 01 führbaren Bedruckstoffs 24 gerichtet
und steht gegenüber einem z. B. das Druckwerk begrenzenden Teil
der Seitengestelle 02 vor, wobei dieser Überstand 18 vorzugsweise
gießtechnisch ausgebildet ist. Ein Seitengestell 02 mit
einem einzigen angeformten Überstand 18 hat somit
die Form eines „L”. Vorzugsweise ist jedoch zu
beiden parallel zur Breite b der Druckeinheit 01 verlaufenden
Seiten der Seitengestelle 02, d. h. sowohl an der Einlaufseite
als auch an der Auslaufseite für den Bedruckstoff, jeweils
mindestens ein solcher Überstand 18 ausgebildet,
so dass das betreffende Seitengestell 02 die Gestalt eines
auf den Kopf gestellten „T” annimmt. Vorzugsweise
sind beide Seitengestelle 02 desselben Moduls in Form dieses
kopfstehenden „T” ausgebildet.
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Die Überstände 18 weisen
an ihrer jeweiligen Stirnseite, d. h. an ihrer jeweiligen Fügefläche
zu einem weiteren Modul der Druckmaschine, jeweils mindestens einen
vertikal stehenden Festanschlag 19 auf, mittels welchem
z. B. zwei benachbart aneinander gereiht anzuordnende Module, insbesondere Druckeinheiten 01 zueinander
ausrichtbar sind und bei ihrer Aufstellung am Einsatzort der Druckmaschine,
insbesondere beim Kunden, d. h. in einem Druckereibetrieb, hinsichtlich
einer in Transportrichtung des Bedruckstoffes 24 verlaufenden
Flucht auch tatsächlich zueinander ausgerichtet zusammengefügt werden.
Der jeweilige Festanschlag 19 kann außer zur Ausrichtung
aneinander zu reihender Druckeinheiten 01 auch dazu verwendet
werden, eine diesen Festanschlag 19 aufweisende Druckeinheit 01 und ein
weiteres benachbart angeordnetes Modul dieser Druckmaschine, z.
B. einen Rollenwechsler, ein Einzugswerk, ein Lackierwerk, einen
Trockner oder einen Falzapparat, in Transportrichtung des durch
die Druckeinheit 01 führbaren Bedruckstoffs fluchtend durch
Stoß an einer gemeinsamen Fügestelle, d. h. in einem
Berührungskontakt unmittelbar und somit ohne Zwischenschaltung
weiterer Bauelemente zueinander auszurichten.
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Mindestens
einer der Festanschläge 19 an den beiden Seitengestellen 02 derselben
Druckeinheit 01 kann bei der Aufstellung von z. B. zwei
benachbart aneinander gereiht anzuordnenden Druckeinheiten 01 z.
B. durch eine entsprechende Ausbildung der Fügefläche
am jeweiligen Überstand 18 auch einen parallel
zur Breite b dieser Druckeinheit 01, d. h. quer zur Transportrichtung
des durch diese Druckeinheit 01 fährbaren Bedruckstoff 24 gerichteten
Versatz zwischen diesen beiden Druckeinheiten 01 begrenzen
oder gar ausschließen. Die Fügefläche weist
dann z. B. einen Flächenanteil auf, der parallel zur Breite
b des Moduls gerichtete Kräfte aufzunehmen bzw. in Form
eines Anschlags abzustützen vermag. Hierdurch wird ein
weiterer Freiheitsgrad des betreffenden Moduls bei seiner Aufstellung
in der betreffenden Aufstellebene 28 (3)
eingeschränkt, so dass die Aufstellung dieses Moduls im
Druckereibetrieb nochmals vereinfacht wird, weil die Seitengestelle 02 des
Moduls dann in ihrer jeweiligen Aufstellebene 28 nur noch
hinsichtlich ihrer lotrechten Aufstellung auszurichten sind, um
einen z. B. durch Unebenheiten in der Aufstellebene 28 verursachten,
auf eine horizontale Linie L (3) bezogenen
Kippwinkel der Seitengestelle 02 und damit des gesamten Moduls
zu vermeiden.
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In
der bevorzugten Ausführung weisen in der Druckmaschine
mehrere, vorzugsweise alle ihre Druckeinheiten 01 vorzugsweise
sowohl an ihrer jeweiligen Einlaufseite für den Bedruckstoff 24 als
auch an ihrer jeweiligen Auslaufseite jeweils einen vorbeschriebenen Überstand 18 auf,
der jeweils als Bestandteil des betreffenden Seitengestells 02 ausgebildet
ist. Ein zu derselben Druckeinheit 01 gehörendes
Paar von Seitengestellen 02 wird beim Hersteller dieser
betreffenden Druckeinheit 01 in einer selben Spannung,
d. h. beide Seitengestelle 02 in einem Verbund zusammen,
zumindest an ihrem Umfang z. B. mechanisch bearbeitet, wobei auch
die an diesen Seitengestellen 02 ausgebildeten Überstande 18 zu ihrer
maßhaltigen Anpassung aneinander mitbearbeitet werden.
Die an derselben Seite der betreffenden Druckeinheit 01 bearbeiteten
Stirnseiten dieser Überstande 18 bilden dann jeweils
einen der beiden kooperierenden Festanschläge 19,
an denen z. B. benachbarte Druckeinheiten 01 bei ihrer
Aufstellung im Druckereibetrieb zueinander ausgerichtet werden. Ein
zueinander Ausrichten von benachbarten Druckeinheiten 01 in
ihrer jeweiligen Aufstellebene 28 ist damit vereinfacht,
denn zur Ausbildung einer Flucht zwischen benachbarten Druckeinheiten 01 sind
ohne weiteres Ausmessen lediglich deren jeweilige maßhaltig
gefertigte Festanschläge 19 auf Stoß aneinander
zu fügen. Dadurch, dass die Fügefläche
des jeweiligen Festanschlags 19 an den beiden Längstraversen 17 durch
eine Bearbeitung beider Seitengestelle 02 in derselben
Spannung in einer Bearbeitungsmaschine, z. B. in einem Fräswerk,
hergestellt werden, sind die Festanschläge 19 der
beiden Seitengestelle 02 hinsichtlich ihrer Maße
in optimaler Weise aufeinander abgestimmt. Jedes der Seitengestelle 02 ist
zusammen mit seiner zugehörigen Längstraverse 17 und
dem daran ausgebildeten mindestens einen Überstand 18 z.
B. gießtechnisch vorzugsweise einstückig ausgebildet.
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Beide
Längstraversen 17 derselben Druckeinheit 01 stehen
jeweils z. B. mit vorzugsweise mehreren, z. B. vier Dämpfungselementen 26,
z. B. so genannten Airlockschuhen 26, in der Aufstellebene 28 dieser
Druckeinheit 01 auf, so dass die betreffende Druckeinheit 01 insbesondere
während ihres Produktionsbetriebes gegen ihre Aufstellebene 28,
z. B. eine aus Beton gegossene Bodenplatte 28, auf der
diese Druckeinheit 01 in einem Druckereibetrieb aufgestellt ist,
schwingungsgedämpft ist. Nachdem mehrere zu derselben Druckmaschine
gehörende Druckeinheiten 01 in einer Flucht aufgestellt
und zueinander ausgerichtet sind, können ihre jeweiligen
Rohrleitungen 11; 12; 13; 14 z.
B. mit Schnellkupplungen oder anderen geeigneten Verbindungselementen
aneinander gekoppelt und damit zu einem für die jeweilige
Medienversorgung durchgängigen System miteinander verbunden
werden. Die in oder an den Längstraversen 17 angeordneten
Dämpfungselemente 26 können, sofern sie
vorzugsweise einzeln und unabhängig voneinander zumindest
in ihrem Höhenmaß einstellbar ausgebildet sind,
z. B. auch zur Nivellierung des betreffenden Moduls genutzt werden,
was in der 3 durch einen lotrechten Doppelpfeil
angedeutet ist. Sofern das in seiner jeweiligen Aufstellebene 28 in
seiner Aufstellung lotrecht auszurichtende Modul durch ein von diesem
Modul getrenntes, an dieses Modul heranzuführendes Werkzeug,
z. B. durch einen am Modul anzusetzenden Hydraulikstempel, ausgerichtet
wird, wodurch z. B. ein zuvor bestandener Kippwinkel eliminiert
wird, so ist dieses am betreffenden Seitengestell 02, insbesondere
an zumindest einer der Längstraversen 17 des Moduls
anzusetzende Werkzeug an dieses erfindungsgemäße
Modul vergleichsweise einfach, weil ungehindert heranführbar,
da zur Ausführung der Nivellierung nicht zunächst
irgendwelche Anbauten, z. B. Laufstege an dem betreffenden Modul
entfernt werden müssen. Die freie Zugänglichkeit
zu den jeweiligen Längstraversen 17 des Moduls,
die sich insbesondere aus der Anordnung der Rohrleitungen 11; 12; 13; 14 im
Fußraum 09 dieses Moduls ergibt, ermöglicht
auch ein vereinfachtes Nachnivellieren dieses Moduls, z. B. nach
einer schweren Erschütterung am Einsatzort der Druckmaschine,
z. B. nach einem Erdbeben.
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Vorzugsweise
längs zu derjenigen Längstraverse 17,
an deren zugehörigem Seitengestell 02 der zur
Druckeinheit 01 gehörende Elektroschaltschrank 07 angeordnet
ist, ist außerhalb des Fußraums 09 dieser
Druckeinheit 01 unmittelbar an dieser Längstraverse 17 vorzugsweise
ohne Bodenberührung ein Kabelkanal 21 und/oder
eine Stromschiene 22 zur Versorgung dieser Druckeinheit 01 mit
elektrischer Energie vorgesehen (2), wobei
die Anbringung des Kabelkanals 21 und/oder der Stromschiene 22 an
der Längstraverse 17 vorzugsweise im Werk des
Herstellers dieser Druckeinheit 01 erfolgt. Zur Vermeidung
einer Bodenberührung sind der Kabelkanal 21 und/oder
die Stromschiene 22 von der Aufstellebene 28 vertikal
beabstandet oberhalb einer in der 3 strichpunktiert
dargestellten horizontalen Linie L angeordnet, wobei der Abstand
der horizontalen Linie L von der Aufstellebene 28 im Bereich
z. B. zwischen 5 mm und 300 mm liegt. Sofern eine Materialbahn 24 nicht
durch den Druckspalt des Druckwerks zu führen ist, sondern
z. B. im Fußraum 09 des Moduls geführt
ist, erfolgt die Bahnführung gleichfalls oberhalb der horizontalen
Linie L. Wie die 3 erkennen lässt, sind
zur Bahnführung im Modul noch mehrere Umlenkwalzen 27 angeordnet. 3 zeigt alternativ
eine erste Bahnführung durch den Druckspalt des Druckwerks
und eine weitere zweite Bahnführung im Fußraum 09 des
Moduls.
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Die
elektrische Energie führenden Leitungen und die ein flüssiges
oder gasförmiges Medium führenden Rohrleitungen 11; 12; 13; 14 sind
in dieser Anordnung durch die Längstraverse 17 voneinander getrennt,
was Sicherheitsaspekten Rechnung trägt. Der Aufbau des
Moduls der Druckeinheit 01 wird zudem auch dadurch vereinfacht,
wenn in Zuordnung zu dieser Druckeinheit 01 nur ein einziger
alle erforderlichen Steuer- und/oder Regeleinrichtungen aufweisender
Elektroschaltschrank 07 benötigt wird, der gleichfalls
bereits im Werk des Herstellers dieser Druckeinheit 01 direkt
an einem ihrer Seitengestelle 02 angebracht worden ist,
so dass z. B. in Verbindung mit dem Elektroschaltschrank 07 auch
die meisten, wenn nicht sogar alle für den Betrieb dieser Druckeinheit 01 nötigen
elektrischen Leitungsverbindungen werksseitig vormontiert werden
können. Es kann darüber hinaus vorgesehen sein,
dass werksseitig bereits auch eine Ölpumpe und/oder ein
Wärmetauscher z. B. in oder an einem der Seitengestelle 02 dieser
Druckeinheit 01 vormontiert sind, was eine Platz sparende
Anordnung für derartige Aggregate ist.
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Die
vorbeschriebenen Maßnahmen führen zur Ausbildung
eines kompakt bauenden Moduls, insbesondere einer kompakten Druckeinheit 01,
von denen mehrere vor Ort beim Kunden in einfacher Weise zu einer
Druckmaschine zusammensetzbar sind.
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- 01
- Druckeinheit
- 02
- Seitengestell
- 03
- Druckwerkszylinder
- 04
- Farbwerk
- 05
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- 06
- Antrieb,
Motor, Elektromotor
- 07
- Elektroschaltschrank
- 08
- Getriebe
- 09
- Fußraum
- 10
-
- 11
- Rohrleitung
- 12
- Rohrleitung
- 13
- Rohrleitung
- 14
- Rohrleitung
- 15
-
- 16
- Transportsicherung
- 17
- Längstraverse
- 18
- Überstand
- 19
- Festanschlag
- 20
-
- 21
- Kabelkanal
- 22
- Stromschiene
- 23
- Feuchtwerk
- 24
- Bedruckstoff,
Materialbahn, Papierbahn
- 25
-
- 26
- Dämpfungselement,
Airlockschuh
- 27
- Umlenkwalze
- 28
- Aufstellebene,
Bodenplatte
- b
- Breite
- h
- Höhe
- l
- Länge
- w
- Weite
- L
- Linie
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10008212
B4 [0002, 0003]
- - EP 1882586 A2 [0003]