DE102008062273A1 - Verfahren zum Bereitstellen von Informationen über Objekte in einer Umgebung eines Kraftfahrzeugs, Verfahren zum Steuern sicherheitsrelevanter Fahrzeugssysteme und Steuerungsvorrichtung - Google Patents

Verfahren zum Bereitstellen von Informationen über Objekte in einer Umgebung eines Kraftfahrzeugs, Verfahren zum Steuern sicherheitsrelevanter Fahrzeugssysteme und Steuerungsvorrichtung Download PDF

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    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60WCONJOINT CONTROL OF VEHICLE SUB-UNITS OF DIFFERENT TYPE OR DIFFERENT FUNCTION; CONTROL SYSTEMS SPECIALLY ADAPTED FOR HYBRID VEHICLES; ROAD VEHICLE DRIVE CONTROL SYSTEMS FOR PURPOSES NOT RELATED TO THE CONTROL OF A PARTICULAR SUB-UNIT
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen von Informationen über Objekte (6, 7) in einer Umgebung (2) eines Kraftfahrzeugs (1), umfassend die Schritte: a) Erfassen von Messdaten über die Objekte (6, 7), b) Auswerten der Messdaten und Bereitstellen einer Umfeldrepräsentation, wobei für jedes erfasste Objekt (6, 7) ein Objektvektor bereitgestellt wird, der eine Dichtefunktion umfasst, die für Positionen in der Umgebung (2) des Kraftfahrzeugs (1) ein Maß für eine Wahrscheinlichkeit angibt, dass sich das entsprechende Objekt an der jeweiligen Position befindet, wobei für jedes Objekt (6, 7) zusätzlich eine Existenzwahrscheinlichkeit P(X) ermittelt wird, die angibt, wie wahrscheinlich die Existenz des erfassten Objekts (6, 7) in der Umgebung (2) überhaupt ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Steuern von fahrzeugrelevanten Funktionen und Systemen unter Berücksichtigung der Existenzwahrscheinlichkeit für die einzelnen Objekte sowie ein System zum Bereitstellen von Informationen über Objekte in der Umgebung und/oder Steuern von fahrzeugrelevanten Systemen in Abhängigkeit von ermittelten Existenzwahrscheinlichkeiten für die Objekte.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen von Informationen für Objekte in einer Umgebung eines Kraftfahrzeugs, ein Verfahren zum Steuern von sicherheitsrelevanten Fahrzeugsystemen, bei denen die Steuerung abhängig von einer relativen Position des Kraftfahrzeugs zu Objekten in der Umgebung des Kraftfahrzeugs erfolgt, sowie eine Steuerungsvorrichtung. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Bereitstellen von Informationen für Objekte in einer Umgebung eines Kraftfahrzeugs, welche die Schritte umfasst: Erfassen von Messdaten über die Objekte; Auswerten der Messdaten und Bereitstellen einer Umfeldrepräsentation, wobei für jedes erfasste Objekt ein Objektvektor bereitgestellt wird, der eine Dichtefunktion umfasst, die für Positionen in der Umgebung des Kraftfahrzeugs ein Maß für eine Wahrscheinlichkeit angibt, dass sich das entsprechende Objekt an der jeweiligen Position befindet. Bei einem Verfahren zum Steuern eines sicherheitsrelevanten Fahrzeugsystems ist zusätzlich insbesondere vorgesehen, Steuerbefehle abhängig von anhand der Dichtefunktion ermittelten relativen Positionen von den Objekten in der Umgebung des Kraftfahrzeugs zu erzeugen. Eine Steuerungsvorrichtung ist ausgebildet, um eines der Verfahren auszuführen.
  • Im Bereich der Kraftfahrzeuge sind aktiv in ein Fahrverhalten von Fahrzeugen eingreifende Systeme, die automatisch ohne ein Zutun des Fahrers wirken, seit langem bekannt. Beispielsweise ist in der DE 16 55 432 ein Antiblockiersystem beschrieben, welches in eine Bremssteuerung eingreift, um ein Blockieren der Fahrzeugräder, beispielsweise bei einer Gefahrenbremsung, zu verhindern und so eine Lenkfähigkeit des Kraftfahrzeugs aufrechtzuerhalten.
  • In modernen Kraftfahrzeugen sind eine Vielzahl weiterer technischer Systeme bekannt, die ein Fahrverhalten des Kraftfahrzeugs aktiv beeinflussen. Diese umfassen beispielsweise automatische Abstandssysteme, Kollisionsvermeidungssysteme, Einparkassistenten, elektronische Stabilitätsprogramme usw. Für die Wirkungsweise einiger dieser Systeme sind Kenntnisse über Objekte in der Umgebung des Kraftfahrzeugs notwendig. Dieses trifft beispielsweise auf aktive Einparkunterstützungen oder Abstandshaltesysteme zu, die dafür sorgen, dass während der Fahrt ein Sicherheitsabstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug nicht unterschritten wird.
  • Darüber hinaus sind in Kraftfahrzeugen weitere Systeme bekannt, deren Funktionsweise und Steuerung von Objekten in der Umgebung des Kraftfahrzeugs abhängig sind. Insbesondere moderne Rückhaltesysteme wie Airbags oder Gurtstraffer können für einen Fahrzeuginsassen einen besseren Schutz gewährleisten, wenn eine Kollision mit einem Objekt in der Umgebung des Kraftfahrzeugs frühzeitig, vorzugsweise vor einem Eintreffen der Kollision, zuverlässig erkannt wird.
  • Im Folgenden werden solche Fahrzeugsysteme, deren Funktionsweise darauf ausgelegt ist, Schäden an dem Kraftfahrzeug, an den Insassen, anderen Verkehrsteilnehmern oder Objekten in der Umgebung des Kraftfahrzeugs zu vermeiden oder zu verringern, als sicherheitsrelevante Fahrzeugsysteme angesehen. Als sicherheitsrelevante Fahrzeugsysteme werden ferner solche angesehen, die für eine korrekte Funktionsweise des Kraftfahrzeugs notwendig sind und dessen Funktionsweise, insbesondere ein Fahrverhalten, und/oder Rückhaltesysteme beeinflussen.
  • Wie oben dargelegt ist, ist es für eine Reihe dieser Fahrzeugsysteme notwendig, zuverlässige Informationen über Objekte in der Umgebung des Kraftfahrzeugs zu erhalten. Hierzu können Messdaten von Sensoren, die vorzugsweise fahrzeugsinterne Sensoren sind, ausgewertet werden. Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, die Messdaten auszuwerten und ein hieraus abgeleitetes Wissen über die Objekte in der Umgebung des Kraftfahrzeugs in Form einer Umfeldrepräsentation bereitzustellen.
  • Eine mögliche Ausgestaltung einer Umfeldrepräsentation kann über ein so genanntes Belegungsgitter (occupancy grid) erfolgen, bei dem die Umgebung in Zellen eingeteilt wird, denen jeweils eine Position in der Umgebung des Kraftfahrzeugs zugeordnet ist. Ferner wird jeder Zelle eine Wahrscheinlichkeitsinformation zugeordnet, die angibt, mit welcher Wahrscheinlichkeit sich ein Objekt an der der Zelle zugeordneten Position befindet. Um eine solche Umfeldrepräsentation bereitstellen zu können, ist ein sehr hoher Rechenaufwand nötig.
  • Eine andere Umfeldrepräsentation ist objektbezogen und stellt für jedes detektierte Objekt einen so genannten Objektvektor bereit, der die Informationen über das Objekt umfasst. insbesondere umfasst jeder Objektvektor eine Dichtefunktion, die für Positionen in der Umgebung des Kraftfahrzeugs ein Maß für eine Wahrscheinlichkeit angibt, dass sich das entsprechende Objekt an der jeweiligen Position befindet. Soll für eine Position in der Umgebung des Kraftfahrzeugs ermittelt werden, ob sich an dieser Position ein Objekt befindet, so muss ein Integral über die Summe der Dichtefunktionen der unterschiedlichen Objekte im Bereich der interessierenden Position ausgewertet werden. Insbesondere in Situationen, in denen sich das Kraftfahrzeug bewegt und die sich im Umfeld befindenden Objekte ebenfalls teilweise mit einer ähnlichen Geschwindigkeit wie das Kraftfahrzeug selbst bewegen, ist eine solche objektbezogene Umfeldrepräsentation von Vorteil, da ein Rechenaufwand erheblich reduziert ist.
  • Nachteilig an einer Objektrepräsentation über ein Dichtefunktion, die für das jeweilige Objekt jeweils für eine entsprechende Position eine Aufenthaltswahrscheinlichkeit angibt, liegt darin, dass das Integral über den gesamten Raum der Umgebung einer jeden Dichtefunktion jeweils den Wert 1 liefert, was gleichbedeutend mit einer Aussage ist, dass sich das Objekt irgendwo in der Umgebung des Kraftfahrzeugs befindet. Da jedoch unterschiedliche Einflüsse, beispielsweise Messfehler, dazu führen können, dass Objekte detektiert werden, die in Wirklichkeit nicht vorhanden sind, besteht die Gefahr, dass Fahrzeugsysteme, die von der Anwesenheit eines Objekts relativ zu dem Kraftfahrzeug abhängig sind, Aktionen auslösen, die nicht notwendig und gegebenenfalls sogar nachteilig sein können. Beispielsweise ist die Auslösung eines Airbags mit einem gewissen Verletzungsrisiko behaftet und sollte nicht erfolgen, sofern nicht tatsächlich eine Kollision unmittelbar bevorsteht. Wird ein solches System beispielsweise unnötig bzw. fälschlich ausgelöst, weil das System davon ausgeht, dass sich in der Fahrroute des Fahrzeugs ein Objekt befindet, dem nicht mehr ausgewichen werden kann, ohne dass dieses tatsächlich existiert, so kann durch das Auslösen des Airbags ein ansonsten vermeidbarer Unfall ausgelöst werden, da dem Fahrer durch das Auslösen des Airbags die Sicht genommen wird und seine Bewegungsfreiheit, welche zum Lenken des Kraftfahrzeugs erforderlich, zwischenzeitlich minimiert wird.
  • Der Erfindung liegt somit das technische Problem zugrunde, ein verbesserte Umfeldrepräsentation einer Umgebung eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, d. h. ein Verfahren zum Bereitstellen von Informationen über Objekte in der Umgebung des Kraftfahrzeugs zu verbessern. Darüber hinaus besteht ein Bedürfnis, ein verbessertes Verfahren zur Steuerung von sicherheitsrelevanten Fahrzeugfunktionen sowie ein System zum Bereitstellen verbesserter Umfeldinformationen oder zum Steuern von sicherheitsrelevanten Fahrzeugsystemen in Abhängigkeit von Objekten in der Umgebung des Kraftfahrzeugs zu schaffen.
  • Das technische Problem wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 zum Bereitstellen von Umfeldinformationen, ein Verfahren zum Steuern eines sicherheitsrelevanten Fahrzeugsystems mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 sowie ein System zum Ausführen eines der Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 12 erfindungsgemäß gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass einzelne Messungen jeweils fehlerbehaftet sein können. Somit haftet auch einem Messergebnis, dass sich an einer Position ein Objekt befindet, eine Unsicherheit an, dass dieses Objekt nicht tatsächlich existiert. Um diese Tatsache zu berücksichtigen, ist vorgesehen, für jedes Objekt zusätzlich eine Existenzwahrscheinlichkeit zu ermitteln, die angibt, wie wahrscheinlich die Existenz des erfassten Objekts in der Umgebung überhaupt ist. Hierdurch kann zusätzlich zu der Information, die sich aus der Aufenthaltswahrscheinlichkeit für das Objekt an einer bestimmten Position ergibt, auch berücksichtigt werden, wie wahrscheinlich die Existenz des Objekts der Umgebung überhaupt ist.
  • Hierdurch wird es möglich, sicherheitsrelevante Fahrzeugsfunktionen und Fahrzeugsysteme so zu steuern, dass zusätzlich für jedes Objekt eine Existenzwahrscheinlichkeit ermittelt wird und die Steuerbefehle zusätzlich abhängig von den ermittelten Existenzwahrscheinlichkeiten erzeugt werden. Zusätzlich zu dem Vorhandensein eines Objekts, beispielsweise unmittelbar vor dem Kraftfahrzeug, ist es somit darüber hinaus notwendig, dass eine bestimmte Existenzwahrscheinlichkeit für das Objekt überschritten ist, bevor das sicherheitsrelevante System ausgelöst wird. Hierdurch kann eine sehr viel höhere Systemzuverlässigkeit, insbesondere gegenüber Fehlauslösungen, erreicht werden. Da die Existenzwahrscheinlichkeit selbst ein Wahrscheinlichkeitsmaß ist, kann diese als multiplikativer Skalierungsfaktor mit der Dichtefunktion für die Aufenthaltswahrscheinlichkeit in eine kombinierte oder ”neue” Dichtefunktion integriert werden. Eine solche Dichtefunktion zeichnet sich dann dadurch aus, dass das Integral über den gesamten Raum nicht mehr den Wert 1 annimmt, sondern die Existenzwahrscheinlichkeit des Objekts angibt.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Messdaten iterativ erfasst werden und die Existenzwahrscheinlichkeit jeweils aktuell in jedem Iterationsschritt erneut ermittelt wird, wobei die aktuelle Existenzwahrscheinlich P(X) für das jeweilige Objekt anhand einer bedingten Wahrscheinlichkeit, dass das jeweilige Objekt unter der Bedingung einer jeweiligen Beobachtung (m) existiert, die durch die aktuellen Messdaten repräsentiert wird, ermittelt wird. Zusätzlich zu einer Fusion der Messdaten, die die Dichtefunktion verändert, welche die Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Objekts darstellt, wird somit jeweils neu auch die Existenzwahrscheinlichkeit des Objekts ermittelt.
  • Die Existenzwahrscheinlichkeit für eine einzelne aktuelle Messung, d. h. für eine aktuelle Beobachtung, die durch die aktuellen Messdaten repräsentiert ist, ist durch die bedingte Wahrscheinlichkeit gegeben, dass das erfasste Objekt unter der Bedingung existiert, dass die aktu elle Beobachtung gemacht wurde. Wird beispielsweise ein Sensor verwendet, der lediglich die Beobachtungswerte ”Objekt vorhanden (+)” und ”Objekt nicht vorhanden (–)” ausgibt, so ist die Existenzwahrscheinlichkeit durch die bedingte Wahrscheinlichkeit P(X|m) gegeben, welche einerseits die Wahrscheinlichkeit P(X|+) sein kann, dass das beobachtete Objekt existiert, wenn die Messdaten der Beobachtung die Existenz des Objekts anzeigen. Andererseits kann die bedingte Wahrscheinlichkeit P(X|m) in dem hier beschriebenen Beispiel durch die bedingte Wahrscheinlichkeit P(X|–) gegeben sein, die die Wahrscheinlichkeit angibt, dass das Objekt im Umfeld des Kraftfahrzeugs existiert, obwohl die Messdaten die Nichtexistenz anzeigen. Die bedingte Wahrscheinlichkeit für die Existenz des Objekts unter der Bedingung, dass eine bestimmte Beobachtung gemacht ist, ist in der Regel messsensorabhängig und für den Messsensor für die jeweiligen Beobachtungen konstant. Bei einem Messsensor, der beispielsweise Messdaten liefert, die ein Vorhandensein eines Objekts in einer bestimmten Entfernung von dem Kraftfahrzeug angeben, beispielsweise einem Ultraschallsensor oder einem Laser- oder Radarsensor, kann die bedingte Wahrscheinlichkeit für die Existenz unter der Beobachtung, dass ein Objekt vorhanden ist bzw. kein Objekt vorhanden ist, zusätzlich von der Entfernung abhängig sein, in der ein Vorhandensein oder Nichtvorhandensein des Objekts beobachtet ist. Die bedingte Wahrscheinlichkeit P(X|m) kann somit durch ein Kennlinienfeld gegeben sein.
  • Eine wesentlich verbesserte Existenzwahrscheinlichkeit für die jeweiligen Objekte erhält man, wenn die Existenzwahrscheinlichkeit für die jeweiligen Objekte jeweils unter Berücksichtigung einer bedingten Wahrscheinlichkeit für ihre Existenz unter der Bedingung einer Menge vorausgegangener Beobachtungen, die durch vorherige Messdaten repräsentierten sind, ermittelt wird. Dies bedeutet, dass nicht nur die Messdaten der aktuellen Beobachtung, sondern auch eine Menge vorausgegangener Beobachtungen für eine Bestimmung der Existenzwahrscheinlichkeit berücksichtigt wird. Die Existenzwahrscheinlichkeit vor dem Erfassen der aktuellen Beobachtung, d. h. der aktuellen Messdaten, ist vorzugsweise durch die bedingte Wahrscheinlichkeit für die Existenz des Objekts unter der Bedingung, dass die Menge der vorausgegangenen Beobachtungen gemacht sind, gegeben.
  • Auch wenn die Überlegungen hier von einer Persistenz der Objekte ausgehen, muss ein neues Hinzutreten bzw. Verschwinden von Objekten aufgrund dynamischer Vorgänge in der Umgebung des Kraftfahrzeugs berücksichtigt werden. Sind eine Reihe von Beobachtungen gemacht worden, die jeweils einzeln eine hohe Existenzwahrscheinlichkeit angeben, so führt dies für die aus den mehreren Beobachtungen abgeleitete Existenzwahrscheinlichkeit ebenfalls zu einem sehr hohen Wert. Um zu ermöglichen, dass die Existenzwahrscheinlichkeit dieses Objekts durch neue Messdaten, d. h. neue Beobachtungen, die jeweils eine Nichtexistenz des Objekts anzeigen, in angemessener Zeit reduziert werden kann, um insbesondere Fehlauslösungen von sicherheitsrelevanten Systemen zu vermeiden, wenn das Objekt sich aus dem Umfeld des Kraftfahrzeugs entfernt hat, ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass die Menge der vorausgegangenen Beobachtungen durch eine festgelegte Anzahl von jeweils zuletzt vorausgegangenen Beobachtungen festgelegt wird. Dies bedeutet, dass jeweils nur eine feste Anzahl von zuvor gemachten Beobachtungen bei der Ermittlung der aktuellen Existenzwahrscheinlichkeit des Objekts mit einbezogen wird.
  • Die aktuelle Existenzwahrscheinlichkeit wird bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform durch die bedingte Wahrscheinlichkeit für die Existenz unter der Bedingung, dass sowohl die Menge der vorausgegangenen Beobachtungen als auch die aktuelle Beobachtung gemacht wurde und die Beobachtungen jeweils dasselbe Objekt betreffen, angegeben. Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird die Existenzwahrscheinlichkeit P(X) für das jeweilige erfasste Objekt nach folgender Formel berechnet:
    Figure 00060001
    wobei P(X|M∩m) die aktuelle Existenzwahrscheinlichkeit angibt, P(X|M) die bedingte Wahrscheinlichkeit für die Existenz des Objekts unter der Bedingung, dass die Menge M vorausgegangener Beobachtungen gemacht wurde, und P(X|m) die Existenzwahrscheinlichkeit basierend auf der aktuellen Beobachtung m angibt, welche durch die bedingte Wahrscheinlichkeit für die Existenz des Objekts unter der Bedingung, dass die Beobachtung m gemacht ist, angegeben ist.
  • Um eine Berechnung der Existenzwahrscheinlichkeiten zu vereinfachen, wird bei einer Weiterbildung der Erfindung ein Konzept der Unwahrscheinlichkeit der Existenz der jeweiligen Objekte verwendet. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Unwahrscheinlichkeit I(E) eines Ereignisses E durch folgende Gleichung gegeben ist:
    Figure 00060002
  • Hierbei gibt P(E) die Wahrscheinlichkeit für das Eintreffen des Ereignisses E an.
  • Die Wahrscheinlichkeit für das Eintreffen des Ereignisses P(E) lässt sich somit gemäß folgender Formel ausdrücken:
    Figure 00070001
    wobei der Spezialfall I(Ø) = ∞ bei einer Berechnung als Sonderfall zu behandeln ist. Anschaulich stellt die Unwahrscheinlichkeit eine erwartete Anzahl von Misserfolgen pro Erfolg, also eine durchschnittliche Wartezeit auf einen Erfolg, dar, wenn man davon ausgeht, dass das Ereignis E nur die Werte Erfolg oder Misserfolg annehmen kann. Die Unwahrscheinlichkeit I(E) gibt somit bildlich die Rate oder Anzahl der Misserfolge in Relation zur Rate der Anzahl der Erfolge an. Eine Wahrscheinlichkeit von 0,9 übersetzt sich somit in eine Unwahrscheinlichkeit von 1/9. Im Mittel tritt somit ein Misserfolg pro 9 Erfolge, d. h. bei 10 Versuchen, ein. Eine Wahrscheinlichkeit von 0,1 entspricht hingegen einer Unwahrscheinlichkeit von 9. Es treten somit im Mittel 9 Misserfolge und 1 Erfolg bei 10 Versuchen im statistischen Durchschnitt auf.
  • Eine Weiterbildung, die eine Berechnung vereinfacht, sieht vor, dass die Existenzwahrscheinlichkeit unter der Verwendung der bedingten Unwahrscheinlichkeit der Existenz des jeweiligen Objekts unter der Bedingung, dass die Menge der vorausgegangenen Beobachtungen gemacht ist und der bedingten Unwahrscheinlichkeit der Existenz des jeweiligen Objekts unter der Bedingung, dass die aktuelle Beobachtung gemacht ist, ermittelt wird, wobei die Beobachtungen das jeweilige Objekt betreffen (d. h. dasselbe Objekt).
  • Bei einer Weiterbildung der Erfindung wird die Existenzwahrscheinlichkeit für das jeweilige Objekt mittels folgender Formel ermittelt: P(X|M∩m) = 1/(I(X|M∩m) + 1),wobei gilt I(X|M∩m) = I(X|M)·I(X|m). Hierbei wird von der Definition der Unwahrscheinlichkeit I(E) Gebrauch gemacht, wie sie oben angegeben ist.
  • Ein Berechnen der Existenzwahrscheinlichkeit reduziert sich somit im Wesentlichen auf ein Ausführen von Multiplikationen. Hierbei wird vorausgesetzt, dass die einzelnen Beobachtungen voneinander unabhängige statistische Beobachtungen sind. Diese Annahme ist in der Regel für Messsensoren in einem Kraftfahrzeug erfüllt.
  • Die beschriebenen Ausführungsformen sind auch verwendbar, wenn Messdaten mehr oder weniger zeitgleich von unterschiedlichen Sensoren erfasst werden. Die Menge der vorausgegangenen Beobachtungen umfasst in einem solchen Falle auch Beobachtungen dieser im Wesentlichen zeitgleich erfassten Messdaten der anderen Sensoren.
  • Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Steuern eines sicherheitsrelevanten Fahrzeugsystems ist vorgesehen, dass die Existenzwahrscheinlichkeit nach einem der beschriebenen Verfahren ermittelt wird.
  • Bei einer Weiterbildung eines solchen Verfahrens ist vorgesehen, dass das Sicherheitsrelevante Fahrzeugsystem aktiv in das Fahrverhalten des Kraftfahrzeugs und/oder aktiv in ein Rückhaltesystem eingreift und ein aktiver Eingriff nur erfolgt, wenn eine der ermittelten Existenzwahrscheinlichkeiten oder eine kombinierte Existenzwahrscheinlichkeit für mehrere Objekte einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet. Letzterer Fall tritt insbesondere dann auf, wenn sich die Dichtefunktionen unterschiedlicher Objekte im Raum überlappen, so dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich irgendein Objekt an einer bestimmten Position befindet, von den Dichtefunktionen mehrerer Objekte sowie deren Existenzwahrscheinlichkeiten abhängig ist.
  • Ein erfindungsgemäßes System zum Bereitstellen von Informationen über Objekte im Umfeld eines Kraftfahrzeugs umfasst mindestens eine Auswerteeinheit, die ausgebildet ist, Messdaten zu empfangen und zu fusionieren. Hierfür verfügt die Auswerteeinheit vorzugsweise über mindestens einen Mikroprozessor, der vorzugsweise programmgesteuert betrieben wird. Der Programmcode ist so ausgestaltet, dass eines der oben beschriebenen Verfahren zum Bereitstellen von Informationen über Objekte in der Umgebung des Kraftfahrzeugs ausführbar ist. Hierzu ist der Mikroprozessor in der Regel mit einem Speicher verknüpft, in dem zum einen der Programmcode und andererseits Auswertungsergebnisse abgelegt sind. Diese umfassen u. a. die jeweils bestimmten Existenzwahrscheinlichkeiten für die einzelnen erfassten Objekte.
  • Andere Ausführungsformen können vorsehen, dass anstelle eines programmgesteuerten Mikroprozessors eine verdrahtete Schaltung, beispielsweise in Form eines Field Programmable Gate Array (FPGA) ausgebildet ist.
  • Zusätzlich ist bei einer Vorrichtung, die zur Steuerung sicherheitsrelevanter Fahrzeugfunktionen vorgesehen ist, ein Steueralgorithmus umgesetzt, der mindestens eine der Existenzwahrscheinlichkeiten beim Erzeugen der Steuerbefehle auswertet, insbesondere mit einem Schwellenwert vergleicht.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung einer Umfeldrepräsentation eines Kraftfahrzeugs;
  • 2 eine schematische Darstellung einer Dichtefunktion eines Objekts mit und ohne Berücksichtigung einer Existenzwahrscheinlichkeit;
  • 3 eine schematische Darstellung, die einen Zusammenhang zwischen einer Wahrscheinlichkeit und einer Unwahrscheinlichkeit darstellt;
  • 4 eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung der zur Berechnung einer Existenzwahrscheinlichkeit verwendeten Beobachtungen;
  • 5 eine schematische Darstellung der ermittelten Existenzwahrscheinlichkeiten für eine Messreihe unter unterschiedlichen Annahmen; und
  • 6 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einer Vorrichtung zur Bereitstellung von Umfeldinformationen sowie Steuerung von Fahrzeugsystemen.
  • In 1 ist schematisch ein Kraftfahrzeug 1 mit seiner Umgebung 2 dargestellt. Der Umgebung ist ein kartesisches Koordinatensystem 3 zugeordnet, welches eine x-Achse 4 und eine y-Achse 5 aufweist. Das Kraftfahrzeug 1 besitzt die Koordinaten x0, y0. Ferner sind in der Umgebung 2 ein erstes Objekt 6 und ein zweites Objekt 7 dargestellt, die entsprechend die Koordinaten x1, y1 bzw. x2, y2 aufweisen. Dem ersten Objekt 6 und dem zweiten Objekt 7 sind jeweils zweidimensionale Dichtefunktionen zugeordnet, die eine Aufenthaltswahrscheinlichkeitsdichte für die beiden Objekte repräsentieren. Es ist angenommen, dass die Dichtefunktionen in den beiden Koordinaten x und y jeweils unabhängig sind und durch Normalverteilungen dargestellt sind. Eingezeichnet sind jeweils die 1σ-Linien 6-1σ, 7-1σ, 2σ-Linien 6-2σ, 7-2σ und 3σ-Linien 6-3σ, 7-3σ.
  • In 2 ist schematisch eine Normalverteilung 8, welche von einer Koordinate (x) 9 abhängig ist, aufgetragen. Die Ordinate 10 gibt jeweils die Aufenthaltswahrscheinlichkeit an. Hierbei wird davon ausgegangen, dass sich das Objekt an der Position μ befindet und eine Varianz der Objektaufenthaltswahrscheinlichkeitsdichte σ beträgt. Mathematisch lässt sich die Normalverteilung formelmäßig ausdrücken durch:
    Figure 00100001
  • Das Integral über X liefert hierbei den Wert 1. Berücksichtigt man jedoch, dass eine Messung immer mit einer Unsicherheit behaftet ist, ob diese auch korrekt ist, so ist zusätzlich eine Existenzwahrscheinlichkeit des Objekts zu berücksichtigen.
  • In 2 ist daher zusätzlich eine mit der Existenzwahrscheinlichkeit gewichtete Objektaufenthaltswahrscheinlichkeit 11 dargestellt. Das Integral über die gewichtete Objektaufenthaltswahrscheinlichkeitsdichte liefert die Existenzwahrscheinlichkeit dieses Objekts. Formelmäßig lässt sich somit die gewichtete Existenzwahrscheinlichkeitsdichte beispielsweise durch folgende Formel beschreiben:
    Figure 00100002
  • Während die Dichtefunktion, die die Objektaufenthaltswahrscheinlichkeitsdichte angibt, anhand von Beobachtungen, welche durch Messdaten repräsentiert sind, mittels einer so genannten Messdatenfusion oder auch Sensordatenfusion ermittelt wird, wird die Existenzwahrscheinlichkeit anhand der bedingten Wahrscheinlichkeit der einzelnen Beobachtungen ermittelt, die die Wahrscheinlichkeit für die Existenz des Objekts unter der Bedingung der gemachten Beobachtung angibt.
  • Die bedingte Wahrscheinlichkeit für die Existenz eines Objekts unter der Bedingung einer Beobachtung m wird im Folgenden durch die Notation P(X|m) angegeben. Ferner wird aus Gründen der Vereinfachung davon ausgegangen, dass die Messdaten entweder eine Existenz eines Objekts angeben, wobei in diesem Fall gilt: m = +, oder eine Nichtexistenz des Objekts angeben, wobei in diesem Falle für die Beobachtung m gilt: m = –. Die Existenzwahrscheinlichkeit wird somit anhand der elementaren bedingten Wahrscheinlichkeiten P(X|+) und P(X|–) ermit telt. Die bedingte Wahrscheinlichkeit P(X|+) gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass die Beobachtung der Existenz des Objekts zu einem real existierenden Objekt gehört. Dieser Wert sollte für einen Sensor hoch sein, vorzugsweise größer 0,95. P(X|+) = 0,95 bedeutet, dass in 5% der Fälle, in denen die Messdaten die Existenz eines Objekts anzeigen, dieses Objekt nicht real existiert. Je höher der Wert der bedingten Wahrscheinlichkeit P(X|+) ist, d. h. je dichter dieser Wert an 1 liegt, desto geringer ist die mit der Beobachtung, dass ein Objekt existiert, verbundene Unsicherheit.
  • Entsprechend gibt die bedingte Wahrscheinlichkeit P(X|–) die Wahrscheinlichkeit an, dass die Beobachtung, dass kein Objekt erfasst ist, welches üblicherweise einer Nichtdetektion eines Objekts entspricht, falsch ist und dennoch ein reales Objekt vorhanden ist. Der Wert dieser bedingten Wahrscheinlichkeit P(X|–) sollte möglichst klein sein. Gilt beispielsweise P(X|–) = 0,02, so drückt dies aus, dass im Mittel 2% aller Beobachtungen, die angeben, dass kein Objekt vorhanden ist, ein Objekt übersehen wird. Je dichter der Wert für die bedingte Wahrscheinlichkeit P(X|–) am Wert 0 ist, desto geringer ist die Unsicherheit, die mit der Beobachtung verbunden ist, dass kein Objekt vorhanden ist. Bei komplizierteren Sensoren kann die bedingte Wahrscheinlichkeit für die Existenz eines Objekts unter der Bedingung einer Beobachtung m, d. h. P(X|m), auch ein Kennlinienfeld darstellen, welches beispielsweise eine Abhängigkeit der Existenzwahrscheinlichkeit von dem tatsächlichen Messwert angibt. Diese Werte sind in der Regel für einen Detektor konstant und können somit vom Hersteller angegeben werden. Liefert der Hersteller diese Angabe nicht, so können diese empirisch bestimmt werden oder gegebenenfalls aus anderen angegebenen Wahrscheinlichkeiten nach den Grundsätzen der Wahrscheinlichkeitstheorie abgeleitet werden. Wird beispielsweise eine Detektionswahrscheinlichkeit PD angegeben, welche in der hier verwendeten Notation die bedingte Wahrscheinlichkeit angibt, dass die Messdaten die Beobachtung eines Vorhandenseins eines Objekts liefern, unter der Bedingung, dass real ein Objekt existiert, d. h. PD = P(+|X), so kann über den Satz von Bayes die benötigte Wahrscheinlichkeit gemäß der Gleichung
    Figure 00110001
    abgeleitet werden.
  • Bei einem Einsatz guter Sensoren gilt in vertretbarer Näherung P(+) ≈ P(X) und somit auch P(X|+) ≈ P(+|X). Analog kann die bedingte Wahrscheinlichkeit P(X|–) für die Beobachtung, dass kein Objekt vorliegt, anhand einer Fehlalarmrate PF = (P|X) eines Sensors und des Satzes von Bayes approximiert werden.
  • Während die bedingten Wahrscheinlichkeiten P(X|m) für Einzelmessungen eine Existenzwahrscheinlichkeit angeben, wird die Existenzwahrscheinlichkeit für eine über Sensordatenfusion, d. h. Messdatenfusion, ermittelte Objektaufenthaltswahrscheinlichkeitsdichtefunktion unter Berücksichtigung der elementaren Existenzwahrscheinlichkeiten der Beobachtung hergeleitet, die zur Sensordatenfusion verwendet sind. Es ist jedoch auch möglich, eine abweichende Anzahl von Existenzwahrscheinlichkeiten einzelner Beobachtungen zu verwenden, d. h. eine größere Anzahl von Messdaten zur Herleitung einer Dichtefunktion für die Objektaufenthaltswahrscheinlichkeit zu verwenden, als bei der Berechnung einer Existenzwahrscheinlichkeit einbezogen werden. In der Regel wird jedoch jede Beobachtung, die in die Ableitung einer über Messdatenfusion erzeugten Dichtefunktion eingeht, auch zur Berechnung der Existenzwahrscheinlichkeit verwendet.
  • Die Existenzwahrscheinlichkeit einer fusionierten Aufenthaltswahrscheinlichkeitsdichte ist durch die bedingte Wahrscheinlichkeit gegeben, dass ein Objekt existiert, unter der Bedingung, dass sowohl die vorausgegangenen Beobachtungen als auch die aktuelle Beobachtung gemacht sind. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass sich die vorausgegangenen Beobachtungen und die aktuelle Beobachtung jeweils auf dasselbe Objekt beziehen. Formelmäßig ausgedrückt ist somit die Existenzwahrscheinlichkeit gegeben durch
    Figure 00120001
  • Der formelmäßige Zusammenhang lässt sich mathematisch einfacher darstellen, wenn man ein Konzept einer Unwahrscheinlichkeit verwendet. Hierfür wird definiert, dass eine Unwahrscheinlichkeit I(E) eines Ereignisses E gegeben ist durch
    Figure 00120002
    wobei P(E) die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses E angibt und durch die Unwahrscheinlichkeit I(E) folgendermaßen ausgedrückt werden kann:
  • Figure 00130001
  • Hierbei ist bei einer Berechnung gegebenenfalls gesondert der Spezialfall I(Ø)= ∞ zu berücksichtigen. Die Unwahrscheinlichkeit gibt anschaulich für ein Experiment, welches lediglich zwei Zustände, Erfolg oder Misserfolg, annehmen kann, die Anzahl der Misserfolge pro Erfolg an. Anders ausgedrückt wird die durchschnittliche Wartezeit auf einen Erfolg angegeben. Ist die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines Erfolgt 0,9, so ist die entsprechende Unwahrscheinlichkeit 1/9. Im Mittel tritt somit ein Misserfolg pro 9 Erfolge bei insgesamt 10 Versuchen auf.
  • In 3 ist schematisch die Unwahrscheinlichkeit und zum Vergleich die Funktion 1-P(X) über der Wahrscheinlichkeit P(X) dargestellt. Wie sich aus der Definition der Unwahrscheinlichkeit ergibt, gilt:
    Figure 00130002
    dass die Unwahrscheinlichkeit I(E) des Gegenereignisses E dem Kehrwert der Unwahrscheinlichkeit 1/I(E) entspricht. Hierbei wird der naheliegende Spezialfall 1/∞ ≡ 0 vorausgesetzt. Formt man die oben angegebene Gleichung um, so erhält man
    Figure 00130003
    wobei gilt I(X|M∩m) = I(X|M)·I(X|m). Die fusionierte Existenzunwahrscheinlichkeit ist somit das Produkt der einzelnen Existenzunwahrscheinlichkeiten. Die Bestimmung der Existenzwahrscheinlichkeit reduziert sich somit im Wesentlichen auf das Ausführen von Produkten sowie ein Ermitteln einer Angabe für die elementaren Existenzwahrscheinlichkeiten in Form von elementaren Existenzunwahrscheinlichkeiten.
  • Wird die Existenzwahrscheinlichkeit nach dem oben angegebenen Filter fusioniert, so gelten folgende Eigenschaften. Bei fortwährender Detektion eines Objekts mit einer Existenzwahrscheinlichkeit P(X|m) > 0,5 nähert sich die Gesamtexistenzwahrscheinlichkeit P(X|M) dem Wert 1. Ist entsprechend dauerhaft konsistent nacheinander das Nichtvorhandensein mit einer Existenzwahrscheinlichkeit P(X|m) < 0,5 ermittelt, so nähert sich die Existenzwahrscheinlichkeit der fusionierten Messdaten P(X|M) dem Wert 0. Eine Existenzwahrscheinlichkeit P(X|m) = 0,5, welche ein neutrales Element darstellt, entspricht einer Unwahrscheinlichkeit I(X|m) = 1. Eine Fusion einer Messaussage ändert die Filterausgabe der Existenzwahrscheinlichkeit nicht. Erreicht die fusionierte Existenzwahrscheinlichkeit P(X|M) den Wert 0 oder 1, so ändern weitere Messwerte bei einer Fusion die Existenzwahrscheinlichkeit nicht. Wird jedoch, wie dies bevorzugt wird und im Folgenden noch näher erläutert werden wird, nur eine begrenzte Menge zurückliegender Beobachtungen berücksichtigt, so tritt dieser Fall in der Regel nicht auf.
  • Ferner gilt, dass ein ”besserer” Sensor einen ”schlechteren” Sensor überstimmt, wenn beide gleich oft messen, aber entgegengesetzte Messaussagen liefern. Eine exakte Aufhebung erfolgt genau dann, wenn gilt P(X|m1) = 1 – P(X|m2) bzw. I(X|m1) = 1/I(X|m2), also beide Wahrscheinlichkeitsaussagen für die Beobachtungen m1 und m2 gleichweit von dem Wert 0,5 entfernt sind.
  • In 4 ist angedeutet, wie die Existenzwahrscheinlichkeit unter Berücksichtigung einer Menge vorausgegangener Beobachtungen iterativ bestimmt wird. Pfeile stellen jeweils Messungen dar, die zu einer Beobachtung mi führen. Zum Zeitpunkt k-1 ist die fusionierte Existenzwahrscheinlichkeit P(X|mj...mk – 1) durch die Beobachtungen mj bis mk- 1 bestimmt. Zum Zeitpunkt mk wird die Beobachtung mk zugefügt, wie in der Mitte angedeutet ist. Ferner wird die älteste Beobachtung ”aus der Berechnung entfernt”, wie dies unten angedeutet ist. Berechnet man die Existenzwahrscheinlichkeit unter Verwendung der Unwahrscheinlichkeiten, so ist zum Zeitpunkt k die Unwahrscheinlichkeit
    Figure 00140001
  • Dies ist gleichbedeutend mit der Multiplikation mit der Unwahrscheinlichkeit der Messung mk und einem Dividieren durch die Unwahrscheinlichkeit für die Beobachtung mj. Eine hardwaremäßige Implementierung ist somit einfach möglich, wenn ein FIFO-Schieberegister verwendet wird, in dem jeweils die elementaren Unwahrscheinlichkeiten für die Existenz der einzelnen Beobachtungen gespeichert werden, wobei die aggregierte Existenzunwahrscheinlichkeit zunächst mit einer neu hinzugefügten elementaren Existenzunwahrscheinlichkeit multipliziert wird, diese dem FIFO-Speicher zugefügt wird und die hierbei aus dem FIFO-Speicher entsprechender Länge ”herausgeschobene” elementare Existenzunwahrscheinlichkeit verwendet wird, um hierdurch die aggregierte Existenzunwahrscheinlichkeit zu teilen.
  • In 5 ist ein Simulationsexperiment grafisch dargestellt. Rauten geben die beobachteten Existenzwahrscheinlichkeiten für einzelne Messungen 20 an. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Existenzwahrscheinlichkeit für die Beobachtung des Vorhandenseins eines Objekts P(X|+) = 0,75 gilt. Die Existenzwahrscheinlichkeit eines Objekts unter der Bedingung, dass die Beobachtung ein Nichtvorhandensein angibt, beträgt 0,15, d. h. P(X|–) = 0,15. Für die ersten zwanzig Messungen wird angenommen, dass die Existenzwahrscheinlichkeit P(X|m) 0,5 betrage. Hierdurch wird ein Vorlauf simuliert, der keine Aussage über die Existenz liefert. Dieses entspricht einer Initialisierung des Systems im Zustand des Nichtwissens über die Existenz des entsprechenden Objekts. Für die Messungen 20 bis 59 gilt, dass jeweils vier von fünf Messungen die Existenz des Objekts anzeigen und eine Messung die Nichtexistenz anzeigt. Für die Messungen 60 bis 99 wird angenommen, dass vier von fünf Messungen ein Nichtvorhandensein des Objekts angeben und eine Messung das Vorhandensein des Objekts angibt. Dies bedeutet, dass Messwerte, denen eine Existenzwahrscheinlichkeit von 0,75 zugeordnet ist, ein Vorhandensein des Messobjekts anzeigen und Messungen, denen eine Existenzwahrscheinlichkeit von 0,15 zugeordnet ist, ein Nichtvorhandensein des Objekts anzeigen. Durch Kreuze ist die fusionierte Existenzwahrscheinlichkeit 21 angezeigt, die sich ergibt, wenn sämtliche zuvor ermittelten Beobachtungen in die Berechnung der fusionierten Existenzwahrscheinlichkeit einbezogen werden. Durch Dreiecke sind die ermittelten fusionierten Existenzwahrscheinlichkeiten 22 angegeben, die unter Berücksichtigung eines gleitenden Fensters mit einer Länge von 11 Messungen ermittelt sind. Es werden somit in die Berechnung einer jeden fusionierten Existenzwahrscheinlichkeit 11 Beobachtungen einbezogen. Zu erkennen ist, dass bei beiden Berechnungsmethoden die Existenzwahrscheinlichkeit nach etwa vier Messungen gegen eine sichere Existenz konvergieren. Das nur eine Menge der vorausgegangenen Beobachtungen berücksichtigende Berechnungsverfahren reagiert erkennbar stärker auf die regelmäßigen ”Fehlmessungen” im Intervall zwischen der Messung 20 und 59. Dies bedeutet, dass bei diesem Messverfahren weniger Sicherheit akkumuliert wird. Für die Messungen 21 bis 31 sind beide Berechnungsmethoden identisch, da die Beobachtungen des Vorlaufs keinerlei Einfluss auf die Berechnung der jeweiligen fusionierten Existenzwahrscheinlichkeit aufweisen. Beim Wechsel der Messsituation ab Messung 60 reagiert das Berechnungsverfahren, welches nur eine begrenzte Menge der vorausgegangenen Beobachtungen berücksichtigt, sehr viel schneller und zeigt nach nur vier Messungen, die ein Nichtvorhandensein des Objekts anzeigen, eine ”sichere” Nichtexistenz an. Bei dem Berechnungsverfahren, welches sämtliche vorausgegangenen Beobachtungen berücksichtigt, dauert es dagegen ungefähr 20 Messungen, bis eine ”sichere” Nichtexistenzaussage ausgegeben wird.
  • An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, dass trotz der schlechten Güte des oder der verwendeten Sensoren jeweils eine schnelle Konvergenz gegen eine sichere Existenz bzw. sichere Nichtexistenz erreicht wird.
  • Ferner soll an dieser Stelle erneut darauf hingewiesen werden, dass eine fusionierte Existenzaussage anhand einer Vielzahl von Beobachtungen mit einem Sensor oder einer Vielzahl von Beobachtungen unterschiedlicher Sensoren (oder einer Kombination hiervon) ermittelt werden kann. Dies bedeutet, dass die einzelnen Beobachtungen jeweils mit beliebigen Sensoren durchgeführt sein können.
  • In 6 ist schematisch ein Kraftfahrzeug 31 dargestellt. Dieses umfasst ein System 32 zum Bereitstellen einer Umfeldrepräsentation des Kraftfahrzeugs und/oder Steuern von sicherheitsrelevanten Fahrzeugsystemen 33-1 bis 33-n. Diese sind beispielsweise über einen ersten Fahrzeugdatenbus 34 mit einer Auswerte- und Steuereinheit 35 des Systems 32 verbunden. Die Steuer- und Auswerteeinheit 35 ist über einen zweiten Fahrzeugdatenbus 36 mit Sensoren 37-1 bis 37-k verbunden, die Messdaten liefern, welche eine Beobachtung einer Umgebung des Kraftfahrzeugs repräsentieren. Die Steuer- und Auswerteeinheit 35 umfasst einen Mikroprozessor 38 und eine Speichereinheit 39. Die Speichereinheit 39 umfasst einen Bereich 40, in dem Programmdaten abgelegt sind, die auf dem Mikroprozessor 38 ausführbar sind und deren Ausführung zum Bereitstellen einer Funktionalität führt, wie sie oben erläutert ist. Ferner umfasst die Speichereinheit 39 einen weiteren Speicherbereich 45, in dem beispielsweise ermittelte Aufenthaltswahrscheinlichkeitsdichten für erfasste Objekte, symbolisiert durch die Bezeichnung f(x), und ermittelte Existenzwahrscheinlichkeiten für die Objekte, symbolisiert durch die Bezeichnung P(X|M∩m), abgespeichert sind sowie eventuell für eine Steuerung der Fahrzeugsysteme 33-1 bis 33-n benötigte Parameter und Informationen, welche durch den Begriff Daten repräsentiert sind. Ferner kann die Speichereinheit 39 einen FIFO-Speicher 41 umfassen, in dem die elementaren Existenzwahrscheinlichkeiten der einzelnen Beobachtungen abgespeichert werden.
  • Funktional führt die Auswerte- und Steuereinheit drei Funktionen aus, die jedoch nicht streng voneinander getrennt werden können. Zum einen findet eine Auswertung der Messdaten statt, wie durch ein erstes Auswertegebiet 42 angedeutet ist. Hierbei werden die Dichteverteilungen für die Aufenthaltswahrscheinlichkeiten der einzelnen Objekte durch Messdatenfusion ermittelt. Ein weiteres Existenzwahrscheinlichkeitsgebiet 43 deutet die Funktion an, die die Berechnung der Existenzwahrscheinlichkeiten für die einzelnen Objekte umfasst. Ein Steuerungsgebiet 44 deutet schließlich die Steuerung von sicherheitsrelevanten Fahrzeugsystemen 33-1 bis 33-n an, die abhängig von Objekten an Positionen relativ zu dem Kraftfahrzeug sind, wobei in die Steuerung eine Auswertung der ermittelten Existenzwahrscheinlichkeiten einbezogen wird.
  • Es ergibt sich für den Fachmann, dass hier lediglich beispielhafte Ausführungsformen beschrieben sind. Insbesondere können die einzelnen Sensoren direkt mit der Auswerte- und Steuereinheit verbunden sein. Bei anderen Ausführungsformen sind sowohl die Fahrzeugsysteme als auch die Sensoren über einen gemeinsamen Bus oder gemeinsame Bussystem miteinander verbunden. Wieder andere Ausführungsformen können vorsehen, dass die einzelnen Fahrzeugsysteme individuell mit der Auswerte- und Steuereinheit gekoppelt sind. Ebenso sind Ausführungsformen denkbar, bei denen die Auswerte- und Steuereinheit lediglich die Daten für die Umfeldrepräsentation an andere Fahrzeugsysteme ausgibt und keine Steuerbefehle durch die Auswerte- und Steuereinheit erzeugt werden. In einem solchen Fall handelt es sich somit lediglich um eine Auswerteeinheit, die die einzelnen Dichtefunktionen sowie eine Existenzwahrscheinlichkeit und gegebenenfalls weitere Informationen über die ermittelten Objekte bereitstellt.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 1655432 [0002]

Claims (12)

  1. Verfahren zum Bereitstellen von Informationen über Objekte (6, 7) in einer Umgebung (2) eines Kraftfahrzeugs (1), umfassend die Schritte: a) Erfassen von Messdaten über die Objekte (6, 7), b) Auswerten der Messdaten und Bereitstellen einer Umfeldrepräsentation, wobei für jedes erfasste Objekt (6, 7) ein Objektvektor bereitgestellt wird, der eine Dichtefunktion umfasst, die für Positionen in der Umgebung (2) des Kraftfahrzeugs (1) ein Maß für eine Wahrscheinlichkeit angibt, dass sich das entsprechende Objekt an der jeweiligen Position befindet, dadurch gekennzeichnet, dass für jedes Objekt (6, 7) zusätzlich eine Existenzwahrscheinlichkeit P(X) ermittelt wird, die angibt, wie wahrscheinlich die Existenz des erfassten Objekts (6, 7) in der Umgebung (2) überhaupt ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messdaten iterativ erfasst werden und die Existenzwahrscheinlichkeit P(X) jeweils aktuell in jedem Iterationsschritt erneut ermittelt wird, wobei die aktuelle Existenzwahrscheinlichkeit P(X) für das jeweilige Objekt (6, 7) anhand einer bedingten Wahrscheinlichkeit, dass das jeweilige Objekt (6, 7) unter der Bedingung einer jeweiligen Beobachtung (m) existiert, die durch die aktuellen Messdaten repräsentiert wird, ermittelt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Existenzwahrscheinlichkeit für das jeweilige Objekt (6, 7) jeweils unter Berücksichtigung einer bedingten Wahrscheinlichkeit für seine Existenz unter der Bedingung einer Menge vorausgegangener Beobachtungen, die durch vorherige Messdaten repräsentierte sind, ermittelt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge der vorausgegangenen Beobachtungen durch eine festgelegte Anzahl von jeweils zuletzt vorausgegangenen Beobachtungen festgelegt wird.
  5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aktuelle Existenzwahrscheinlichkeit eines jeweiligen Objekts (6, 7) jeweils durch die bedingte Wahrscheinlichkeit für die Existenz des jeweiligen Objekts (6, 7) unter der Bedingung ist, dass die Menge der vorausgegangenen Beobachtungen und die aktuelle Beobachtung gemacht sind und die Beobachtungen immer dasselbe Objekt betreffen.
  6. Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Existenzwahrscheinlichkeit P(X) für das jeweilige erfasste Objekt (6, 7) nach folgender Formel berechnet wird:
    Figure 00190001
  7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Existenzwahrscheinlichkeit unter Verwendung der bedingten Unwahrscheinlichkeit der Existenz des jeweiligen Objekt (6, 7) unter der Bedingung, dass die Menge der vorausgegangenen Beobachtungen gemacht ist, und der bedingten Unwahrscheinlichkeit der Existenz des jeweiligen Objekts (6, 7) unter der Bedingung, dass die aktuelle Beobachtung gemacht ist, ermittelt wird, wobei die Beobachtungen das jeweilige Objekt betreffen.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Existenzwahrscheinlichkeit des jeweiligen Objekts (6, 7) mit folgender Formel ermittelt wird: P(X|M∩m) = 1/(I(X|M∩m) + 1), wobei gilt I(X|M∩m) = I(X|M)·I(X|m) und die Unwahrscheinlichkeit I(E) eines Ereignisses E definiert ist als I(E) = 1/P(E) – 1 und P(E) die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses E angibt und die Nichtexistenz der Leerenmenge als unendlich definiert ist: I(Ø) = ∞.
  9. Verfahren zum Steuern eines sicherheitsrelevanten Fahrzeugsystems, bei dem die Steuerung abhängig von einer relativen Position des Kraftfahrzeugs (1) zu Objekten (6, 7) in der Umgebung (2) des Kraftfahrzeugs (1) erfolgt, umfassend die Schritte: a) Erfassen von Messdaten über die Objekte (6, 7), b) Auswerten der Messdaten und Bereitstellen einer Umfeldrepräsentation, Erzeugen von Steuerbefehlen abhängig von der anhand der Dichtefunktion ermittelten relativen Positionen von den Objekten (6, 7) in der Umgebung (2) des Kraftfahrzeugs (1), dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich für jedes Objekt (6, 7) eine Existenzwahrscheinlichkeit ermittelt wird, und die Steuerbefehle zusätzlich abhängig von den ermittelten Existenzwahrscheinlichkeiten erzeugt werden.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Existenzwahrscheinlichkeiten nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 ermittelt werden.
  11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das sicherheitsrelevante Fahrzeugsystem aktiv in das Fahrverhalten des Kraftfahrzeugs und/oder aktiv in ein Rückhaltesystem eingreift und ein aktiver Eingriff nur erfolgt, wenn eine der ermittelten Existenzwahrscheinlichkeiten einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet.
  12. System (32) in einem Kraftfahrzeug (1) zum Bereitstellen einer Umfeldrepräsentation des Kraftfahrzeugs (1) und/oder Steuern von Fahrzeugsystemen (33-1 bis 33-n), umfassend eine Auswerte- und Steuereinheit (35), die ausgebildet ist, Messdaten von Messsensoren (37-1 bis 37-k) zu empfangen, welche Beobachtung des Umfelds (2) des Kraftfahrzeugs (1) repräsentieren, und anhand der Messdaten die Umfeldrepräsentation zu ermitteln, wobei für jedes Objekt ein Objektvektor ermittelt wird, der eine Dichtefunktion umfasst, die für Positionen in der Umgebung (2) des Kraftfahrzeugs (1) ein Maß für eine Wahrscheinlichkeit angibt, dass sich das entsprechende Objekt (6, 7) an der jeweiligen Position befindet, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerte- und Steuereinheit (35) ausgebildet ist, ein Verfahren nach den Ansprüchen 9 bis 11 auszuführen.
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