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Die Erfindung betrifft ein Fenster, insbesondere Dachschiebefenster, mit mindestens einem Fensterelement, das mittels zumindest eines elektrischen Antriebs zum Freigeben oder Verschließen einer Fensteröffnung bewegbar ist, und mit mindestens einer Klemmschutzeinrichtung zum Abschalten des Antriebs, wenn sich ein Gegenstand im Bewegungsweg des Fensterelements befindet, wobei die Klemmschutzeinrichtung wenigstens einen berührungsfrei arbeitenden Sensor zum Überwachen des Bewegungswegs des Fensterelements aufweist.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Fensters, wobei zumindest ein Fensterelement zum Freigeben oder Verschließen einer Fensteröffnung mittels mindestens eines elektrischen Antriebs bewegt wird, wobei der Antrieb durch eine Klemmschutzeinrichtung abgeschaltet wird, wenn sich ein Hindernis im Bewegungsweg des Fensterelements befindet, wobei zum Erfassen des Hindernisses der Bewegungsweg des Fensterelements mit wenigstens einem berührungsfrei arbeitenden Sensor der Klemmschutzeinrichtung überwacht wird.
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Fenster und Verfahren zum Betreiben von Fenstern der eingangs genannten Art sind bekannt. Derartige Fenster, die ein elektromotorisch bewegbares Fensterelement aufweisen, bieten für den Benutzer den Vorteil, dass die zum Öffnen oder Verschließen der Fensteröffnung notwendige Kraft nicht von dem Benutzer selbst aufgebracht werden muss, und darüber hinaus, dass ein automatisches, also nicht vom Benutzer direkt initiiertes Öffnen oder Verschließen der Fensteröffnung erfolgen kann. Letzteres kann beispielsweise mittels einer Zeitschaltuhr durchgeführt werden, wobei der Benutzer vorab einstellen kann, wann sich das Fenster öffnen oder schließen soll. Insbesondere durch die vorab „programmierten” Bewegungen des Fensters wird eine Gefahrenquelle geschaffen. Wird beispielsweise ein Schließvorgang eingeleitet während sich ein Gegenstand in dem Bewegungsweg des Fensterelements beziehungsweise in der Fensteröffnung befindet, so kann dieser eingeklemmt und beschädigt werden. Handelt es sich bei dem Gegenstand beispielsweise um die Hand einer Person, so kann die Schließbewegung des Fensterelements zu Verletzungen führen, wenn nicht eine Klemmschutzeinrichtung vorgesehen ist, die die Weiterbewegung des Fensters und dadurch ein Einklemmen des Gegenstandes verhindert. Insbesondere bei Dachschiebefenstern, die an einer Dachschräge montiert sind, kann es zu ernsthaften Verletzungen kommen, wenn sich der Kopf einer Person in dem Bewegungsweg des Fensterelements befindet.
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Klemmschutzvorrichtungen, die eine Weiterbewegung des Fensterelements im Notfall verhindern sollen, sind aus dem Stand der Technik ebenfalls bekannt. So genannte Sicherheitsleisten verhindern ein Beschädigen eines Gegenstandes im letzten Moment. Dabei wird der Gegenstand von dem Fensterelement gegen die Sicherheitsleiste gedrückt. Die Sicherheitsleiste wird dadurch verlagert und dadurch beispielsweise ein Stromkreislauf des elektrischen Antriebs unterbrochen. Die Sicherheitsleiste ist somit mit einem mechanisch zu betätigen Sicherheitsschalter vergleichbar. Insgesamt hat diese Lösung jedoch den Nachteil, dass zum Betätigen der Klemmschutzeinrichtung ein Einklemmen des Gegenstandes zunächst notwendig ist, wodurch bereits Schäden an dem Gegenstand entstehen können. Darüber hinaus ist diese Lösung auch nicht für große beziehungsweise schwere Fensterelemente geeignet, da hier der Bremsweg für das sich bewegende Fensterelement auf Grund seiner kinetischen Energie relativ lang ist. Das hat zur Folge, dass auch wenn ein kleiner Gegenstand mittels der Sicherheitsleiste erfasst wird, dieser auf Grund des langen Bremswegs dennoch beschädigt werden kann.
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Weiterhin ist eine Lösung bekannt, bei der die Antriebskraft des elektrischen Antriebs auf einen bestimmten Wert, zum Beispiel auf 150 Nm, limitiert ist/wird, so dass, wenn sich ein Gegenstand im Bewegungsweg befindet, ein Zerstören des Gegenstands dadurch verhindert wird, dass die Kraft des elektrischen Antriebs kleiner als die Widerstandskraft des Gegenstandes ist. Allerdings findet hier ebenfalls zunächst ein Einklemmen des Gegenstandes statt, wodurch dieser beschädigt werden kann. Darüber hinaus entsteht auch hier bei großen/schweren Fenstern ein Problem. Je größer das Fensterelement ausgebildet ist, desto höher werden auch die zu überwindenden Reibwerte beim Antreiben des Fensterelements. Ist das Fenster ausreichend groß, reicht die limitierte Antriebskraft schon nicht mehr zum Bewegen des Fensterelements aus. Wird die Antriebskraftlimitierung jedoch ausreichend hoch zum Antreiben des Fensterelements gewählt, ergibt sich ein anderes Problem. Dann ist die Widerstandskraft von dem sich im Bewegungsweg befindlichen Gegenstand im Verhältnis zur Antriebskraft so gering, dass die Anwesenheit des Gegenstands nicht registriert werden kann und der Gegenstand beim Verschließen der Fensteröffnung zerstört wird.
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Aus der
DE 40 30 607 A1 ist ein Überwachungssystem als Schutz gegen ein Einklemmen von Sachen und/oder Körperteilen während eines Schließvorgangs eines Fensters oder einer Dachluke eines Kraftfahrzeugs bekannt, wobei dieses Überwachungssystem auch zur Überwachung der Schließvorgänge an Toren von Gebäuden genutzt werden kann. Zur Überwachung der jeweiligen Öffnung wird während eines Schließvorgangs mindestens ein berührungsfrei arbeitender Sensor genutzt. Das Überwachungssystem ist derart ausgestaltet, dass auch während eines Parkens des Fahrzeugs eine Überwachung des Innenraums erfolgt. Während des Schließvorgangs eines Fensters oder dergleichen sowie nach abgeschlossenem Schließvorgang kann daher das bekannte System einen Alarm auslösen, wobei für die Alarm-Funktion andere Sensor genutzt werden als für die Überwachung des Schließvorgangs.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Fenster und ein Verfahren zum Betreiben eines Fensters zu schaffen, das mit einfachen Mitteln ein sicheres Erfassen eines Gegenstands im Bewegungsweg des Fensterelements gewährleistet und eine Beschädigung des Gegenstandes verhindert.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Sensor aktiviert ist, wenn die Fensteröffnung freigegeben ist und das Fensterelement nicht bewegt wird, wobei die Klemmschutzeinrichtung und/oder der Sensor mit einer Alarmanlage verbunden ist, sodass bei Erfassen eines Gegenstands in der Fensteröffnung die Alarmanlage ausgelöst wird. Handelt es sich bei dem Fenster um ein Dachschiebefenster, so verläuft der Bewegungsweg des Fensterelements in der Fensteröffnung, so dass dann mittels des Sensors die freigegebene Fensteröffnung überwacht wird. Durch den berührungsfrei arbeitenden Sensor kann ein Gegenstand im Bewegungsweg des Fensterelements erfasst werden, ohne dass es dabei zu einem mechanischen Kontakt mit dem Gegenstand kommt. Dadurch wird ein Einklemmen und Beschädigen des Gegenstandes von vornherein ausgeschlossen. Die Bewegung des Fensterelements kann dadurch somit bereits (lange) vor Erreichen des Gegenstandes unterbrochen werden, so dass ein ausreichender Bremsweg für das Fensterelement zur Verfügung steht. Wobei der Bremsweg zweckmäßigerweise bei der Auslegung der Klemmschutzeinrichtung entsprechend berücksichtigt wird. Vorteilhafterweise weist die Klemmschutzeinrichtung eine Steuereinheit auf, die die Signale des Sensors auswertet und den elektrischen Antrieb entsprechend der erfassten Signale ansteuert. Bevorzugt ist der elektrische Antrieb ein Elektromotor. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Sensor oder die Sensoren bei freigegebener Fensteröffnung aktiviert sind, es sei denn natürlich, er oder sie sind sowieso ständig aktiviert. Unter der freigegebenen Fensteröffnung ist der freie Bereich des Fensters bei jeder Stellung des Fensterelements zu verstehen, in der das Fenster nicht geschlossen ist. Die Aktivierung des Sensors bei geöffnetem Fenster hat den Vorteil, dass ein Gegenstand, der sich durch die Fensteröffnung bewegt, erfasst wird. So kann zum Beispiel ein Einbrecher erfasst werden, der durch das geöffnete Fenster/Dachschiebefenster steigt. Die Klemmschutzeinrichtung bildet somit bei geöffnetem Fenster eine Einbruchsicherung. Es ist auch denkbar, dass der Sensor erst ab einer bestimmten, vorgebaren Größe der Fensteröffnung aktiviert ist, so dass bei einer kleinen Fensteröffnung, die beispielsweise lediglich einer leichten Durchlüftung dient und zu klein ist, als dass jemand durch sie hindurch steigen könnte, der Sensor oder die Sensoren deaktiviert sind. Erfindungsgemäß sind die Klemmschutzeinrichtung und/oder der Sensor mit einer Alarmanlage verbunden. insbesondere weist die Steuereinheit der Klemmschutzeinrichtung einen Anschluss für eine Alarmanlage auf. Wobei die Alarmanlage in das Fenster integriert oder eine externe Alarmanlage sein kann. Wird durch den oder die Sensoren der Klemmschutzeinrichtung bei freigegebener Fensteröffnung und bewegungslosen Fensterelement ein Gegenstand erfasst, wie zum Beispiel der oben genannte Einbrecher, so wird die Alarmanlage ausgelöst. Wobei diese dann, wie bei einer üblichen Alarmanlage, einen Warnton generiert und/oder einen automatischen Notruf tätigt. Die erfindungsgemäße Klemmschutzeinrichtung bildet somit eine Sicherheitseinrichtung sowohl gegen Einklemmschäden als auch gegen Einbrüche.
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Weiterhin ist vorgesehen, dass der Sensor ein optischer Sensor, insbesondere ein Infrarot-Sensor ist. Der Infrarot-Sensor hat den Vorteil, dass er auf einen bestimmten Punkt oder Bereich ausgerichtet werden kann, so dass nur der ausgewählte Bereich des Bewegungsweges des Fensterelements beziehungsweise der Fensteröffnung überwacht wird. Wobei natürlich alternativ oder zusätzlich ein Sensor vorgesehen sein kann, der einen weiteren Bereich erfasst und somit auch Gegenstände registriert, die sich (noch) nicht im Bewegungsweg, beziehungsweise in der Fensteröffnung, aber in der Nähe davon befinden. Infrarot-Sensoren arbeiten außerdem in einem für das menschliche Auge nicht wahrnehmbaren Lichtwellenbereich, so dass durch Vorsehen der erfindungsgemäßen Klemmschutzeinrichtung die optische Erscheinung des Fensters nicht oder nicht wesentlich beeinflusst wird.
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Vorteilhafterweise ist der Sensor an einem das Fensterelement beweglich lagernden Rahmen angeordnet. Somit ist der Sensor lokal fixiert, so dass keine Kabel bei einer Bewegung des Fensterelements transportiert werden müssen, wodurch die Gefahr eines Kabelbruchs ausgeschlossen ist. Die vorteilhafte Anordnung des Sensors gewährleistet dauerhaft die Funktion der Klemmschutzeinrichtung. Wobei ein Anbringen des Sensors an dem beweglichen Fensterelement natürlich auch denkbar ist.
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Ferner ist vorgesehen, dass der Sensor immer aktiviert beziehungsweise eingeschaltet ist, so dass die Fensteröffnung beziehungsweise der Bewegungsweg des Fensterelements ständig überwacht wird. Alternativ ist der Sensor durch Einleiten einer Schließbewegung aktivierbar. Der Sensor beziehungsweise die Klemmschutzeinrichtung ist also nicht ständig in Betrieb, sondern wird erst aktiviert, wenn eine Schließbewegung eingeleitet, also das Fensterelement zum Verschließen der Fensteröffnung durch die elektrische Antriebseinheit bewegt wird. Die Steuereinheit der Klemmschutzeinrichtung ist zweckmäßigerweise mit dem elektrischen Antrieb verbunden, so dass bei Einleiten einer Schließbewegung, beispielsweise durch Betätigen eines entsprechenden Schalters, der Sensor/die Klemmschutzeinrichtung automatisch aktiviert wird. Erfasst der Sensor einen Gegenstand im Bewegungsweg beziehungsweise in der Fensteröffnung, so wird der elektrische Antrieb des Fensterelements mittels der Steuereinheit der Klemmschutzeinrichtung abgeschaltet, so dass ein Einklemmen des Gegenstandes in der Fensteröffnung unterbleibt. Dies ist insbesondere für ein als Dachschiebefenster ausgebildetes Fenster von Vorteil. Wobei die erfindungsgemäße Klemmschutzeinrichtung natürlich auch bei anderen Fensterarten, wie zum Beispiel bei Dreh-Kipp-Fenstern, vorgesehen werden kann.
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Vorteilhafterweise ist der Sensor zum wenigstens bereichsweise Überwachen einer Hauptschließkante und/oder einer Nebenschließkante des Fensters ausgerichtet und/oder ausgebildet. Bei dem bevorzugt als Dachschiebefenster ausgebildeten Fenster bildet die Kante, entlang der das Fensterelement in dem Rahmen bewegt/geschoben wird, die Nebenschließkante und die Kante, auf die das Fensterelement zugeschoben/bewegt wird, die Hauptschließkante.
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Vorteilhafterweise weist die Klemmschutzeinrichtung zwei Sensoren auf. Wobei bevorzugt jeweils ein Sensor in einer der oberen Ecken des Rahmens angeordnet ist. Durch eine entsprechende Ausbildung/Ausrichtung der Sensoren kann die gesamte Fensteröffnung überwacht werden. Wobei natürlich auch mehr als zwei Sensoren vorgesehen sein können.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Klemmschutzeinrichtung eine Testfunktion auf, mittels der die Funktionsfähigkeit, insbesondere vor Einleiten einer Schließbewegung, geprüft wird. Hierzu wird beispielsweise ein Signal von der Steuereinheit an den oder die Sensoren geschickt, welches veranlasst, dass der Sensor bei korrekter Funktion in den Zustand versetzt wird, in dem er sich auch bei Erfassen eines Gegenstands in der Fensteröffnung befinden würde/sollte. Der Zustand des Sensors wird dabei von der Steuereinheit überwacht, die die Funktion des elektrischen Antriebes nur dann freigibt, wenn der erwartete Zustand eintritt. Entsprechend bleibt der elektrische Antrieb beziehungsweise der Elektromotor deaktiviert, wenn eine Fehlfunktion des Sensors beziehungsweise der Sensoren ermittelt wird. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass die Stromzufuhr des elektrischen Antriebs durch die Steuereinheit der Klemmschutzeinrichtung unterbrochen wird. Hierdurch wird verhindert, dass das Fenster geschlossen wird, ohne dass eine Überwachung des Bewegungswegs beziehungsweise der Fensteröffnung erfolgt.
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Schließlich ist vorgesehen, dass dem Fenster ein Regensensor zugeordnet ist, der bei Erfassen von Niederschlag die Schließbewegung des Fensterelements einleitet. Der Regensensor kann dabei an dem Fenster selbst oder auch zum Beispiel an der das Fenster tragenden Wand angeordnet sein. Zweckmäßigerweise ist dem Regensensor eine Toleranzgrenze vorgebbar, ab welcher die Schließbewegung eingeleitet wird. Vorteilhafterweise ist der Regensensor mit der Steuereinheit der Klemmschutzeinrichtung und/oder mit der elektrischen Antriebseinheit verbunden. Insbesondere hier ist die erfindungsgemäße Klemmschutzeinrichtung von Vorteil, da die Schließbewegung zu jederzeit, für den Benutzer nicht unbedingt vorhersehbar eingeleitet beziehungsweise erfolgen kann. Befindet sich eine Person mit einem Körperglied, wie zum Beispiel mit einer Hand oder mit dem Kopf, in der Fensteröffnung, wird die Schließbewegung durch die Klemmschutzeinrichtung trotz Niederschlag unterbunden, so dass die Person nicht verletzt wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines Fensters, insbesondere zum Betreiben eines Fensters wie es oben beschrieben wurde, zeichnet sich dadurch aus, dass der Sensor bei freigegebener Fensteröffnung und bewegungslosem Fensterelement aktiviert und bei Erfassen eines Gegenstands in der freigegebenen Fensteröffnung eine Alarmanlage ausgelöst wird. Zweckmäßigerweise wird als Sensor ein Infrarot-Sensor verwendet. Dabei ist es zweckmäßig, wenn eine die Signale des Sensors auswertende Steuereinheit ebenfalls mit dem elektrischen Antrieb verbunden ist, und diesen im Notfall – also bei Erfassen eines Gegenstandes im Bewegungsweg des Fensterelements – abschaltet und gegebenenfalls zusätzlich ein Warnsignal (visuell und/oder akustisch) initiiert. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Sensor bei freigegebener Fensteröffnung aktiviert wird, so dass beispielsweise eine Person, die (unerlaubt) durch das Fenster steigt, erfasst werden kann. Schließlich wird erfindungsgemäß bei Erfassen eines Gegenstandes in der freigegebenen Fensteröffnung, insbesondere wenn das Fensterelement nicht bewegt wird, eine Alarmanlage aktiviert beziehungsweise ausgelöst.
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Weiterhin ist vorgesehen, dass der Bewegungsweg des Fensterelements ständig überwacht wird. Alternativ wird der Sensor bei Einleiten einer Schießbewegung aktiviert, so dass ein sich im Bewegungsweg des Fensterelements befindender Gegenstand nicht eingeklemmt beziehungsweise eingequetscht wird.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Dazu zeigt die
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Figur ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fensters mit einer Klemmschutzeinrichtung.
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Die 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fensters 1, das als Dachschiebefenster 2 ausgebildet ist. Das Fenster 1 weist einen Rahmen 3 auf, der fest in eine das Fenster 1 tragende – hier nicht dargestellte – Wand installiert ist. Weiterhin weist das Fenster 1 ein von dem Rahmen 3 getragenes Fensterelement 4 auf, welches in dem Rahmen 3 verschiebbar ist. Das Fenster 1 weist noch weitere Fensterelemente auf, die dem Fensterelement 4 entsprechen, jedoch in der dargestellten Betriebsstellung in einem Aufbewahrungsbereich 5 angeordnet und übereinander gestapelt sind. Lediglich das Fensterelement 4 befindet sich im Sichtbaren Bereich des Rahmens 3. Das Fenster 1 ist somit teilweise geöffnet, wobei eine Fensteröffnung 6 freigegeben ist.
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Weiterhin weist das Fenster 1 einen elektrischen Antrieb 7 in Form eines Elektromotors 8 auf, der vorteilhafterweise in dem Rahmen 3 angeordnet und hier gestrichelt dargestellt ist. Wobei die Anordnung des Elektromotors 8 natürlich beliebig gewählt werden kann. Der elektrische Antrieb 7 bzw. Elektromotor 8 ist derart ausgebildet und beispielsweise über ein Getriebe mit den Fensterelementen wirkverbunden, dass er diese in dem Rahmen 3 zum Öffnen oder Verschließen der Fensteröffnung 6 verschieben kann.
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In den oberen Ecken des Rahmens 3 ist darüber hinaus jeweils ein berührungsfrei arbeitender Sensor 9 angeordnet, der als Infrarot-Sensor 10 ausgebildet ist. Die Sensoren 9 dienen als Präsenzmelder und überwachen im Wesentlichen den Bewegungsweg der Fensterelemente beziehungsweise die Fensteröffnung 6. Zum besseren Verständnis sind von jedem der Sensoren 9 ausgehend jeweils ein beispielhafter Überwachungsbereich schraffiert eingezeichnet. Die Sensoren 9 sind dabei mit einer Steuereinheit 11, die hier ebenfalls in/an dem Rahmen 3 angeordnet ist, verbunden, wobei die Steuereinheit 11 weiterhin auch mit dem elektrischen Antrieb 7 verbunden ist. Durch die vorteilhafte Anordnung der Sensoren 9 an dem Rahmen 3, werden Kabelbrüche verhindert, da die zu den Sensoren 9 führenden Kabel bei einer Bewegung des Fensterelements 4 beziehungsweise der Fensterelemente nicht mittransportiert werden müssen. Natürlich ist es auch denkbar, anstelle der Infrarot-Sensoren 10 andere, insbesondere andere optische Sensoren zu verwenden, die als Präsenzmelder wirken.
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Schließlich weist das Fenster 1 beziehungsweise Dachschiebefenster 2 auf seiner nach außen (also nach draußen) weisenden Seite einen Regensensor 12 auf, der auf Niederschlag reagiert und ebenfalls mit der Steuereinheit 11 verbunden ist. Im Folgenden soll die Funktionsweise des Fensters 1 erläutert werden.
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Das Fensterelement 4 und die anderen nicht dargestellten Fensterelemente des automatischen Dachschiebefensters 2 werden mittels der Antriebseinheit in dem Rahmen 3 bewegt, um – wie bereits gesagt – die Fensteröffnung 6 freizugeben oder zu verschließen. Der Schließvorgang kann dabei auf unterschiedliche Arten und Weisen eingeleitet werden. Zunächst ist es einem Benutzer möglich, den Schließvorgang direkt durch Betätigen eines entsprechenden Schalters einzuleiten. Alternativ oder zusätzlich kann er mittels einer vorteilhaften Zeitschaltung die Steuereinheit derart programmieren, dass das Fenster 1 zu bestimmten, vorgebbaren Zeiten geöffnet und/oder geschlossen wird. Des Weiteren kann der Schließvorgang mittels des Regensensors 12 eingeleitet werden. Fällt Niederschlag/Regen auf den Regensensor 12, übermittelt dieser ein entsprechendes Signal an die Steuereinheit 11, die beispielsweise sobald der Niederschlag einen vorgebbaren Toleranzwert erreicht, den Schließvorgang durch Ansteuern des elektrischen Antriebs 7 einleitet.
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Vorteilhafterweise sendet die Steuereinheit 11 vor dem Einleiten des Schließvorgangs ein Testsignal an die Infrarot-Sensoren 10, um deren Funktionalität zu prüfen. Erst wenn die Funktionsfähigkeit der Infrarot-Sensoren 10 bestätigt ist, wird der Schließvorgang gestartet und das Fensterelement 4 mittels des Elektromotors 8 in Richtung des Pfeils 13 bewegt. Die Sensoren 9 beziehungsweise 10 werden mit Einleiten des Schließvorgangs aktiviert und überwachen zumindest bereichsweise sowohl die Hauptschließkante, auf die das Fensterelement 4 zu bewegt wird, als auch die Nebenschließkante des Fensters 1 beziehungsweise des Rahmens 3, entlang derer das Fensterelement 4 bewegt beziehungsweise verschoben wird. Alternativ hierzu sind die Sensoren 9 beziehungsweise 10 immer aktiv beziehungsweise eingeschaltet. Die Infrarot-Sensoren 10 wirken als Präsenzmelder und erfassen Gegenstände, wie zum Beispiel die Hand einer Person, die sich im Bewegungsweg des Fensterelements 4 beziehungsweise in der Fensteröffnung 6 befinden. Die Signale der Infrarot-Sensoren 10 werden zweckmäßigerweise von der Steuereinheit 11 ausgewertet. Wird dabei ermittelt, dass sich ein Gegenstand in der Fensteröffnung 6 und somit im Bewegungsweg des Fensterelements 4 befindet, sendet die Steuereinheit 11 ein Signal an den elektrischen Antrieb 7, wodurch dieser gestoppt wird. Alternativ ist es denkbar, dass die Steuereinheit 11 bei Erfassen eines Gegenstandes in dem Gefahrenbereich die Stromzufuhr des elektrischen Antriebs 7 unterbricht. Die Sensoren 9 bilden also zusammen mit der Steuereinheit 11 eine Klemmschutzeinrichtung 14, die ein Einklemmen von Gegenständen in der Fensteröffnung 6 beim Schließen des Fensters 1 verhindert. Befindet sich beispielsweise der Kopf einer Person in der Fensteröffnung 6, so kann das Fenster 1 nicht geschlossen werden. Der Kopf wird weder eingeklemmt noch muss er mit dem sich bewegenden Fensterelement 4 in Kontakt kommen, um den Schließvorgang zu beenden. In einem weiteren Ausführungsbeispiel sind die Sensoren 9 derart angeordnet/ausgebildet, dass sie auch die gesamte Nebenschließkante überwachen.
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Insbesondere im Zusammenspiel mit dem Regensensor 12 weist diese Ausgestaltung des Fensters 1 Vorteile auf. Wird die Schließbewegung des Fensterelements 4 durch den Regensensor 12, wie oben beschrieben, eingeleitet, so kann dies zu jeder Zeit geschehen und für eine Person die sich in dem Gefahrenbereich befindet, also in dem Bewegungsweg des Fensterelements 4 beziehungsweise in der Fensteröffnung 6, überraschend erfolgen. Ohne die vorteilhafte Klemmschutzeinrichtung 14, könnte es leicht zu einer Verletzung der Person kommen.
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Bei der Erfindung ist die Klemmschutzeinrichtung 14 mit einer Alarmanlage verbunden. Dabei kann es sich zum Beispiel um die Alarmanlage des Hauses handeln, in dem das Dachschiebefenster 2 installiert ist. Die Klemmschutzeinrichtung 14 beziehungsweise bevorzugt die Steuereinheit 11 weist dabei zweckmäßigerweise eine entsprechende Anschlussmöglichkeit für eine Alarmanlage auf. Ist die Klemmschutzeinrichtung 14 beziehungsweise ihre Steuereinheit 11 mit einer Alarmanlage verbunden, so werden die Infrarot-Sensoren 10 vorteilhafterweise auch dann aktiviert, wenn die Fensteröffnung 6 freigegeben ist und das Fensterelement 4 nicht bewegt wird, es sei denn natürlich, die Sensoren sind – wie oben erwähnt – immer aktiv. In diesem Betriebsmodus wird ein Einbrecher, der sich in der Fensteröffnung 6 befindet oder sich durch diese hindurch bewegt, von den Infrarot-Sensoren 10 erfasst und ein entsprechendes Signal von der Steuereinheit 11 an die Alarmanlage übermittelt, um einen Alarm auszulösen. Die Klemmschutzeinrichtung 14 ist hierbei also gleichzeitig als (Teil einer) Alarmanlage ausgebildet.
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Insgesamt bietet die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Fensters 1 somit eine Klemmschutzeinrichtung 14, die ein Einklemmen eines Gegenstandes in der Fensteröffnung 6 bei einer Bewegung des Fensterelements 4 sicher und dauerhaft verhindert, und die gleichzeitig als Alarmanlage wirken kann.