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Die
Erfindung betrifft ein Kleinstwasserkraftwerk zur Nutzung von Wasserkraft,
aufweisend zumindest einem in einer Umlaufrichtung umlaufende Zugmittel,
das an zumindest zwei Umlenkrädern angeordnet ist und diese
antreibt, einen Zulauf, durch den dem Kleinstwasserkraftwerk Wasser
zugeleitet werden kann und einen Leistungsübertragungsbereich,
in dem Strömungsenergie bzw. kinetisches Potential des
Wassers an mehrere, an dem umlaufenden Zugmittel angeordnete und
eine Prallfläche aufweisende Leitelementen übertragen
wird.
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Ein
derartiges Kleinstwasserkraftwerk ist aus der
DE 299 12 835 U1 bekannt.
Gattungsgemäße Kleinstwasserkraftwerke werden
eingesetzt, um aus fließenden oder fallenden Gewässern
Leistungen zwischen 5 und 100 kW zu gewinnen. Es wird dabei aus
Gründen des Umweltschutzes auf Turbinen verzichtet. Gattungsgemäße
Kleinstwasserkraftwerke sollen nämlich auch dort eingesetzt
werden können, wo die Umwelt möglichst wenig beeinflusst
werden soll. Insbesondere sollen im Wasser lebende Tiere wie z.
B. Krebse und Fische das Kleinstwasserkraftwerk möglichst
unverletzt passieren können. Dazu ist es einerseits nötig,
dass sich die mit dem Wasser in Kontakt tretenden mechanischen Bauteile,
insbesondere die Leitelemente, verhältnismäßig
langsam bewegen, andererseits muss der kleinste Öffnungsquerschnitt
des Kleinstwasserkraftwerkes groß genug sein, damit auch
größere Fische nicht in dem Kleinstwasserkraftwerk
zerquetscht werden. Noch größere Fische können
an einem Rechen abgefangen werden.
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Das
Kleinstwasserkraftwerk weist einen Zulauf auf, durch den dem Kleinstwasserkraftwerk
Wasser zugeleitet werden kann. Es gelangt hierdurch in einen Leistungsübertragungsbereich,
in dem die Übertragung der Wasserkraft an das Zugmittel
erfolgt. Indem an dem Zugmittel mehrere eine Prallfläche
aufweisende Leitelemente angeordnet sind, erzeugt eine in Richtung
des umlaufenden Zugmittels verlaufende Strömung und die
Gewichtskraft eine in Umlaufrichtung wirkende Kraft auf das Zugmittel. Durch
das Zugmittel wird diese in Umlaufrichtung wirkende Kraft auf ein
Umlenkrad, an dem die mechanische Leistung abgegriffen werden kann, übertragen. Die
mechanische Leistung liegt in Form einer drehmomentbehafteten Umdrehung
des Umlenkrades vor.
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Kleinstwasserkraftwerke
sind technisch gesehen Verdrängereinheiten. In Verdrängereinheiten ist
ein Hochdruckraum von einem Niederdruckraum fluiddicht zu trennen
und durch das Fluid- in der vorliegenden Erfindung Wasser- ein mechanisches
Element in Bewegung zu versetzen. Der Hochdruckraum ist im Falle
eines Kleinstwasserkraftwerkes Wasser aus von einem geodätisch
höher gelegenen Niveau bzw. einem höheren kinetischen
Potential, der Niederdruckraum Wasser auf einem niedrigen Niveau
bwz. einem niedrigeren kinetischen Potential. Der Hochdruckraum
ist räumlich vom Niederdruckraum zu trennen und das Druckgefälle
in eine mechanische Leistung umzuwandeln. Die Trennung und Umwandlung
erfolgt im Leistungsübertragungsbereich durch die Leitelemente.
Diese werden im Leistungsübertragungsbereich in einem Gehäuse
geführt, welches die Leitelemente umschließt.
Die Leitelemente wirken zusammen mit dem Gehäuse als Trennung
zwischen dem Druckraum und dem Niederdruckraum. Hier muss ein Zielkonflikt
zwischen einer reibungsarmen Führung einerseits und einer
guten Dichtwirkung andererseits gelöst werden, indem ein
Kompromiss gefunden wird. In gattungsgemäßen Kleinstwasserkraftwerken
muss zusätzlich das Verletzungspotential für im
Wasser befindliche Tiere verringert werden und müssen die
beim Betrieb entstehenden Geräuschemissionen reduziert
werden.
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In
Kleinstwasserkraftwerken der oben genannten Art ist das Verletzungspotential
für durch das Kleinstwasserkraftwerk geförderte
Tiere noch verhältnismäßig hoch. Die
Tiere können z. B. in der
DE 299 12 835 U1 leicht in den häufig
als Ketten ausgebil deten Zugmitteln geraten und verletzt werden.
Außerdem geht von den Randbereichen der Leitelemente, in
denen sie an dem Gehäuse anliegen, eine erhöhte
Einklemmgefahr aus, da hier recht schmale Spalte zwischen relativ
zueinander beweglichen Teilen entstehen. Es wird dabei zwischen
mitbewegten Teilen und stillstehenden Teilen unterschieden. Zusätzlich
können Tiere in dem Bereich des Kleinstwasserkraftwerkes,
in dem die Leitelemente in den Leistungsübertragungsbereich
eintauchen, zerquetscht werden. Die von gemäß dem
Stand der Technik ausgestalteten Kleinstwasserkraftwerken ausgehende Geräuschemission
ist darüber hinaus noch zu hoch.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kleinstwasserkraftwerk der
oben genannten Art dahingehend zu verbessern, dass der Wirkungsgrad erhöht
und das Verletzungspotential für Tiere, die durch das Kleinstwasserkraftwerk
gefördert werden, verringert wird.
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Die
oben genannte Aufgabe wird ausgehend von einem Kleinstwasserkraftwerk
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass an einer
bezüglich der Umlaufrichtung innen liegenden Seite der
Leitelemente ein sich von der Prallfläche stromaufärts
empor erstreckender Abschnitt angeordnet ist.
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Der
sich empor erstreckende Abschnitt hat eine Erhöhung der
Effizienz der Leitelemente zur Folge, denn das auf die Prallfläche
auftreffende Wasser kann in dem innen liegenden Randbereichen von dem
hier angeordneten Abschnitt abgefangen werden. Dadurch wird bewirkt,
dass die Wassermenge, die in dem Leistungsübertragsbereich
in Form von Leckage verloren geht und nicht genutzt werden kann,
verringert wird. Dies hat eine Erhöhung des Wirkungsgrades
zur Folge.
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Die
Prallfläche ist eine flächige, in dem Leitelement
gebildete ein- oder mehrteilige Fläche, welche unter Druckbeaufschlagungen
mit Wasser eine Kraft auf das Zugmittel in Richtung der Druckbeaufschlagung überträgt.
Indem in einer innen liegenden Seite der Leitelemente ein sich stromaufwärts
erstreckender Abschnitt angeordnet wird, können Tiere nicht
so leicht in dem Randbereich des Leitelements eingeklemmt werden.
Die Tiere gelangen auf mitbewegte Teile. Es wird somit neben einer
Erhöhung des Wirkungsgrades auch eine Verringerung des
Verletzungspotentials für Tiere erreicht.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die bezüglich
der Umlaufrichtung rechts und links außen liegende Seiten der
Leitelemente ebenfalls einen sich stromaufwärts erstreckenden
Abschnitt auf. Hierdurch wird der Wirkungsgrad des Kraftwerkes bei
gleichzeitiger Verringerung des Verletzungspotentials für
Tiere weiter erhöht, da ein größerer
Anteil von Teilen zu den mitbewegten Teilen gehört.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Kleinstwasserkraftwerkes sind die bezüglich der Umlaufrichtung
innen liegenden Abschnitte an den Leitelementen höher als die
in Umlaufrichtung außen liegenden Abschnitte. Vorteilhaft
ist die Höhe hi der innen liegenden
Abschnitte so gewählt, dass die innen liegenden Abschnitte
eines an einem Umlaufrad befindlichen Leitelements bis an eine Unterseite
eines jeweils nachfolgenden Leitelementes ragen. Dadurch wird erreicht,
dass an dem Zulauf, die zu befüllenden Leitelemente als
gegenseitige Dichtung wirken. Insbesondere wird in diesem Bereich
die Menge an Wasser verringert, die in Bereiche des Gehäuses
gelangt, in denen das Wasser keine Leistung auf die Leitelemente übertragen
kann, insbesondere wird die Menge an Wasser verringert, die auf
die rückgeförderte, empor steigenden Leitelemente
prallt und diese abbremst. Dadurch wird der Wirkungsgrad des Kleinstwasserkraftwerkes
zusätzlich erhöht. Die Dichtwirkung kann durch
das Vorsehen einer zusätzlichen Dichtung aus einem nachgiebigen
Material, die an einer oberen Kante der innen liegenden Abschnitte
angeordnet ist, zusätzlich erhöht werden.
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Der
Wirkungsgrad kann weiterhin erhöht werden, wenn gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung um den gesamten
Umfang eines Leitelements Abschnitte angeordnet sind, so dass im
Zusammenwirken mit den Prallflächen ein nach oben offenes
Gefäß gebildet wird.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind in den Seitenbereichen,
die bezüglich der Umlaufrichtung rechts und links von den
Leitelementen angeord neten sind, stromaufwärts emporragende
Seitenabschnitte ausgebildet, die so ausgestaltet sind, dass diese
im Bereich der Umlenkung mit den Unterseiten der jeweils darüber
angeordneten Leitelemente im Wesentlichen fluiddicht abschließen.
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Mit
Leitelementen sind im wesentlichen flächige Elemente gemeint,
an denen wie oben beschrieben Abschnitte angeordnet sein können.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind
die Prallfläche und die Abschnitte der Leitelemente aus
Kunststoff, wodurch das Gewicht der Leitelemente gering gehalten
werden kann. Es hat sich gezeigt, dass eine Verringerung des umlaufenden Gewichts,
also eine Verringerung des Gewichts des Zugmittels und der daran
angeordneten Leitelemente, sich positiv auf den Wirkungsgrad des
Kleinstwasserkraftwerkes auswirkt. Dadurch werden die auf das Zugmittel
wirkenden Kräfte reduziert. Außerdem bewirkt eine
Gewichtsreduktion der Leitelemente, dass wenn diese quer zu der
Umlaufrichtung zu Schwingungen angeregt werden und infolgedessen
gegen das Gehäuse schlagen, geringere Reibungskräfte
induzieren als schwere Leitelemente.
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Eine
große Verlustquelle war im Stand der Technik die Leckage
an den Außenberandungen der Leitelemente. Die Leitelemente
sind an einem Gehäuse, das die Leitelemente zumindest im
Leistungsübertragungsbereich eng umschließt, angeordnet und
bilden mit dem Gehäuse nach oben offene Behälter
aus. Damit zwischen den Leitelementen und dem Gehäuse eine
möglichst geringe mechanische Reibung entsteht, sind die
Leitelemente von der durch das Gehäuse vorgegebenen Berandung
leicht beabstandet. Hier kann das Wasser außerhalb der Leitelemente
stromabwärts fließen, ohne dass Wasserkraft auf
ein Leitelement übertragen wurde. Allerdings besteht noch
die Möglichkeit, dass das verlustig gewordene Wasser an
dem jeweils nachgeschalteten Leitelement noch Energie überträgt.
Indem an dem Leitelement sich die stromaufwärts weisende Richtung
die oben genannten Abschnitte angeordnet werden, ist die mögliche
Verlustleistung zumindest in Umlaufrichtung außen und innen
liegend reduziert, wodurch der Wirkungsgrad erhöht wird.
Weitere Verluste traten zum Beispiel in dem in der
DE 299 12 835 U1 offenbarten
Wasserkraftwerk dort auf, wo das Zugmittel die Leitelemente durchdrungen
hat. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung sind einem Kleinstwasserkraftwerk zumindest zwei Zugmittel
zugeordnet. Diese zwei Zugmittel liegen vorteilhafterweise außerhalb
der Leitelemente, besonders bevorzugt sogar außerhalb des
Gehäuses.
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Eine
weitere Verlustquelle entstand regelmäßig bei
der Zuführung des Wassers in das Kleinstwasserkraftwerk.
In einigen gattungsgemäßen Kleinstwasserkraftwerken,
beispielsweise dem in der
DE
299 12 835 U1 offenbarten Kleinstwasserkraftwerk, überragten
die Leitelemente an ihrem oberen Umkehrpunkt die Wasseroberfläche
des höher gelegenen Wasserniveaus und schlugen regelrecht
auf das Wasser auf. Hierdurch ergab sich nicht nur eine höhere
Geräuschemission an die Umwelt, sondern auch Energieverluste.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
ist der Zulauf geodätisch oberhalb des Leistungsaufnahmebereichs
angeordnet. Die Leitelemente werden somit stets von oben mit Wasser
befüllt, wodurch das Problem der auf die Wasseroberfläche
schlagenden Leitelemente aufgehoben wird. Die Leitelemente können
sich nun stetig und ruckfrei mit Wasser füllen, ein hartes
Auftreffen auf einer Wasseroberfläche erfolgt nicht. Durch
diese Maßnahme wird auch das Verletzungspotential der im
Wasser befindlichen Tiere verringert, da diese nun nicht mehr von
in das Wasser eintauchenden Leitelementen erfasst werden können.
Darüber hinaus werden die Geräuschemissionen des
Kleinstwasserkraftwerkes verringert.
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Wie
oben erwähnt ist es vorteilhaft, wenn das Wasser möglichst
ruckfrei auf die Leitelemente geleitet wird. Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Zulauf
in einem Gehäuseabschnitt so gestaltet, dass sich der Bereich
des Zulaufs, der nicht von den Leitelementen erfasst ist, sich stromabwärts
verjüngt indem sich ein oberer Gehäuseabschnitt
den umlaufenden Leitelementen stromabwärts zunehmend annähert.
Vorteilhafterweise geht der sich verjüngende Bereich stetig
und kantenfrei in den Leistungsübertragungsbereich über,
in dem die Leitelemente in Zusammenwirken mit dem Gehäuseabschnitt
einen nach oben offenen Behälter bilden. Durch diese, im
Querschnitt sichelförmige Gestaltung des Zulaufs wird ein
stetiger Übergang des zugeführten Wasservolumens
in die durch die Leitelemente unterteilten Volumina, welche den
Leistungsübertragungsbereich ausbilden, gewährleistet.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Leitelemente
im Querschnitt symmetrisch bezüglich der durch das umlaufenden
Zugmittel aufgespannten Ebenen. Hierdurch wird erreicht, dass das
auf den Leitelementen ruhende Wasser kein Moment um die Leitelementlängsachse
erzeugt, welches sich negativ auf das Zugmittel auswirken würde.
Bei dieser Ausgestaltung ist es nicht zwingend notwendig, ein Zugmittel
zu verwenden. Dadurch, dass um die Längsachse der Leitelemente
kein Moment entsteht, wenn eine Wasserlast auf ihnen ruht, ist die
stabilisierende Wirkung eines als Kette ausgestalteten Zugmittels
nicht zwingend erforderlich. Es kann also zur Übertragung
der Leistung auf die Umlaufräder auch ein Riemen, Band oder ähnliches
verwendet werden. Dies hat den besonderen Vorteil, dass der bei
Kettenantrieben in Erscheinung tretende Polygoneffekt nicht auftritt.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Leitelemente
im Wesentlichen aus vier Teilabschnitten gebildet. Diese können
miteinander verschweißt sein, sie können aber
auch aus einem ungeformten Blech gebildet sein. Gemäß dieser
Ausführungsform bilden je zwei Blechabschnitte die Prallfläche
und an dieser sind jeweils endseitig die innen bzw. außen
liegenden Abschnitte angeordnet. In der Mitte der Prallfläche
sind gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung Mittel zur Durchdringung des Gehäuses durch einen
Dichtungsspalt und Anbringung an das umlaufende Zugmittel angeordnet.
Zusätzliche Vorteile ergeben sich, wenn diese Mittel zur
Anbringung der Leitelemente an das Zugmittel ein einfaches Austauschen
der Leitelemente ermöglichen. Dies ist zum einen bei der Montage,
zum anderen beim Auswechseln defekter Leitelemente vorteilhaft.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Gehäuse
in dem Dichtungsspalt, in denen die Mittel zur Verbindung der Leitelemente
mit dem Zugmittel das Gehäuse durchdringen, eine zusätzliche
Dichtung auf, die es den Mitteln zur Anbringung der Leitelemente
an dem Zugmittel erlaubt, diese bereichsweise zu durchdringen. Die
Dichtung kann durch eine Elastomer-, Kautschuk- oder Gummidichtung
gebildet sein. Es wird dadurch erreicht, dass der nach oben offene
Behälter, den die Leitelemente im Zusammenwirken mit dem
Gehäuse ausbilden, besser abgedichtet ist, so dass eine
möglichst große Menge Wasser von einem hö heren
auf ein niedrigeres Niveau gebracht werden kann und hierbei die
kinetische und potentielle Energie des Wassers auf das Zugmittel übertragen
werden kann.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Kleinstwasserkraftwerk modular
aufgebaut. Es ist vorteilhaft, wenn das Zugmittel und die Leitelemente
in beliebiger Länge bzw. Anzahl um standardgemäße
Umlenkrollen angeordnet werden können. Mit modularem Gehäuseaufbau ist
gemeint, dass es mindestens ein Zulaufmodul gibt, welches den Zulauf
ausbildet und eine Anordnung zur Aufnahme einer oberen Umlenkrolle
aufweist, und ein oder mehrere Leistungsübertragungsmodule,
die im wesentlichen den Leistungsübertragungsabschnitt
bilden und ein Ablaufmodul, welches die untere Umlenkrolle aufnimmt
und den untersten Gehäuseabschnitt ausbildet. Die am Einsatzort
geforderte Höhe des Kleinstwasserkraftwerkes kann durch
die Anzahl der Leistungsübertragungsmodule eingestellt
werden.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Figurenbeschreibungen.
Die in den Figuren gezeigte Ausführungsbeispiele sind nicht
als die Erfindung einschränkend anzusehen, vielmehr sollen
hier mögliche Ausführungsvarianten eines erfindungsgemäßen
Kleinstwasserkraftwerkes verdeutlicht und weitere Vorteile der Erfindung
aufgezeigt werden. In den Figuren zeigen:
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1:
In perspektivischer Darstellung ein Kleinstwasserkraftwerk mit in
einem Zulauf und einem Leistungsübertragungsbereich angeordneten Leitungselementen,
die mit einem umlaufenden Zugmittel verbunden sind,
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2:
eine schematische Seitenansicht eines Schnittes durch ein Kleinstwasserkraftwerk,
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3:
eine vergrößerte Ansicht des in 2 mit „x” markierten
Bereichs, die ein Leitelement in der geschnittenen Seitenansicht
zeigt, und
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4:
in perspektivischer Darstellung ein Kleinstwasserkraftwerk mit gegenüber
den in 1 gezeigtem Ausführungsbeispiel modifizierten
Leitelementen mit Seitenabschnitten.
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1 zeigt
in perspektivischer Darstellung ein Kleinstwasserkraftwerk 10 mit
einem Zulauf 28, einem Leistungsübertragungsbereich 30 in
einem teilweise geöffneten Gehäuse 26,
das den Blick auf in dem Gehäuse 26 angeordnete
Leitelemente 14 freigibt. Im Gebrauch wird das Gehäuse 26 des
Kleinstwasserkraftwerkes 10 auch an der in 1 nach links
weisenden Seite eine Abdeckung aufweisen.
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Die
Leitelemente 14 sind an einem Zugmittel 24 angeordnet,
welche um eine obere Umlenkrolle 34 und eine untere Umlenkrolle 36 in
einer Umlaufrichtung angeordnet ist. Im Bereich der oberen Umlenkrolle 34 sind
nicht dargestellte Mittel zur Aufnahme einer mechanischen Leistung
angeordnet, welche in Form einer Drehzahl n und eines Drehmomentes
M abgegriffen werden kann. Die mechanische Leistung wird nutzbar
gemacht, indem damit beispielsweise ein elektrischer Generator betrieben
wird. Hier können im Stand der Technik verfügbare
Mittel eingesetzt werden, beispielsweise Kupplungen, Bremsen und
Getriebe, welche die Drehzahl des Generators an die Umlaufgeschwindigkeit
der Umlenkrollen 34, 36 gewährleisten
und mit denen das Kleinstwasserkraftwerk im Notfall und zu Wartungszwecken
auch angehalten werden kann.
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In 1 erkennt
man, dass die Leitelemente 14 eine Prallfläche 16 aufweisen,
die im Wesentlichen aus zwei ebenen Prallflächenabschnitten
gebildet sind. Die zwei Prallflächenabschnitte können eben
sein. Hierdurch wird ein einfacher Aufbau und somit eine einfache
Montage gewährleistet. Die Prallflächenabschnitte
können alternativ auch konkav geformt sein. Eine konkave
Formgebung hat den Vorteil, dass ein kantenfreier Übergang
von dem einen Prallflächenabschnitt in den anderen Prallflächenabschnitt
gebildet werden kann.
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Entgegen
der Strömungsrichtung, also stromaufwärts und
in 1 nach oben weisend, sind der Prallfläche 16 zwei
Abschnitte 18, 20 zugeordnet. Der innen liegende
Abschnitt 18, also der Abschnitt 18, der bezüglich
einer Umlaufrichtung des Zugmittels 24 stets innen liegt,
ist dabei erkennbar höher als der außen liegende Zugmittels 24 stets
innen liegt, ist dabei erkennbar höher als der außen
liegende Abschnitt 20. Hierdurch wird erreicht, dass in
einem oberen Bereich, in dem die Leitelemente 14 gerade auf
der Umlenkrolle 34 anliegen, die innen liegenden Abschnitte 18 mit
den jeweiligen darüber angeordneten, nachfolgenden Leitelementen
eine Dichtung ausbilden, so dass Wasser aus dem Zulauf 28 nur
auf die stromaufwärtige Seite der Leitelement 14 und nicht
etwa in andere Gehäuseabschnitte gelangen kann.
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Nachdem
Wasser im Zulauf 28 auf die Leitelemente 14 geleitet
worden ist, beschwert es diese mit seinem Gewicht und drängt
diese in Richtung der Erdbeschleunigung g nach unten. Dabei wird
das mit den Leitelementen 14 verbundene Zugmittel 24 mit einer
Umfangskraft belastet. Die Umfangskraft bewirkt eine Rotation der
Umlenkrolle 34, 36. Der Bereich, in dem der Großteil
des Wasservolumens den Aufbau der umfangsgerichteten Kraft auf das
Zugmittel 24 bewirkt, wird als Leistungsübertragungsbereich 30 bezeichnet.
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Wie
in 1 erkennbar, sind die Leitelemente 14 innerhalb
des Gehäuses 26 angeordnet. Die Umlenkrollen 34, 36 und
die Zugmittel 24 sind außerhalb des Gehäuses 26 angeordnet.
Die Leitelemente 14 sind mit den Zugmitteln 24 mechanisch
verbunden. Die mechanische Verbindung durchdringt dabei einen Dichtungsspalt 12 des
Gehäuses 26. In dem Dichtungsspalt 12 kann
eine Gummidichtung aber auch eine Labyrinth-Dichtung vorgesehen
sein. Die Dichtung in der Dichtungsspalte 12 bewirkt, dass Wasser
nicht aus den Zulauf bzw. den Leistungsübertragungsbereichs 30 durch
das Gehäuse 26 nach außen treten kann.
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Mit
Dichtung im Dichtungsspalt 12 ist nicht gemeint, dass hier
eine völlige fluiddichte Trennung des Leistungsbereichs 30 von
dem Außenbereich des Gehäuses 26 erfolgt.
Eine derartige Dichtung hätte zu hohe Reibungen der Verbindungen
zwischen den Leitelementen 14 und den Zugmitteln 24 an
der Dichtung zufolge, was unerwünscht ist. Eine gewisse
Leckage wird durchaus in Kauf genommen.
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Vorteilhaft
ist das Gehäuse 26 modular aufgebaut. Die mit 1 gezeigten
Ausführungsbeispiele weist das Gehäuse 26 ein
Zulaufmodul 38, drei Leistungsübertra gungsmodule 40 und
ein Ablaufmodul 42 auf. Der am Aufbauort des Kleinstwasserkraftwerkes 10 vorhandene
Niveauunterschied zwischen einer oberen Wasserfläche und
einer unteren Wasserfläche kann in optimaler Weise genutzt
werden, in dem mehr oder weniger Leistungsübertragungsmodule 40 zum
Ausgleich des Höhenunterschiedes verbaut werden.
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In
dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel befindet
sich der Ablauf 32 auf der gleichen Seite wie der Zulauf 28.
Je nach dem, wo das Kleinstwasserkraftwerk 10 eingesetzt
wird, kann der Ablauf 32 jedoch auch auf der dem Zulauf 28 gegenüberliegende
Seiten des Kleinstwasserkraftwerkes 10 erfolgen. Weiterhin
ist der 1 zu entnehmen, dass der Zulauf 28 in
einem teilweise sichelförmig zulaufenden Bereich 46 in
den Leistungsübertragungsbereich 30 übergeht.
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2 zeigt
in einer Schnittansicht ein Kleinstwasserkraftwerk 10 mit
einem umlaufenden Zugmittel 24 und daran angeordneten Leitelementen 16.
Der teilweise sichelförmige Bereich 46 des Zulaufs
ist in 2 in einer gepunkteten Fläche hervorgehoben.
Durch einen Zulauf 28 kann Wasser in das Kleinstwasserkraftwerk 10 eingeleitet
werden. Im Leistungsübertragungsbereich 30 erfolgt
die Umwandlung der kinetischen Energie des Wassers in eine mechanische
Leistung. Nachdem im Bereich des Zulaufs 28 die Leitelemente 14 von
oben mit Wasser geflutet wurden, bilden die Leitelemente 14 im
Zusammenwirken mit dem Gehäuse 26 einem im Wesentlichen
wasserdichten Behälter, auf den die Strömungskraft
bzw. die Gewichtskraft des Wassers wirkt. In 2 ist gut
erkennbar, dass die Höhe hi der innen
liegenden Abschnitte 18 größer ist als
die Höhe ha der außen
liegenden Abschnitte 20. Die Höhe hi ist dabei
so gewählt, dass die Oberkante der innen liegenden Abschnitte 18 im
Bereich der Umlenkrollen 34, 36 die jeweils darüber
liegenden Leitelemente 14 nahezu berühren. Dies
hat den Vorteil, dass im Bereich der oberen Umlenkrolle 36 zugeleitetes
Wasser nur auf die Leitelemente 14 und nicht in das sonstige umliegende
Gehäuse 26 gelangt.
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In 2 ist
der Radius ri zwischen einer Rotationsachse
der oberen Umlenkrolle 34 und der durch die innen liegende
Begrenzung der Leitelemente während des Betriebs beschriebenen
Bewegungsbahn angegeben. Zusätzlich ist der Abstand a zwi schen
zwei Leitelementen in einem Abschnitt, in dem die Leitelemente translatorisch
bewegt werden, mit dem Buchstaben a bemaßt. Die Höhe
des Abschnitts hi muss dabei an einen inneren
Radius ri und in Abstand a zwischen den
Leitelementen 14 angepasst sein, damit die inneren Abschnitte
im Bereich der Umlenkrolle 34, 36 mit den Unterseiten
der jeweils nachfolgenden Leitelementen abschließen.
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3 zeigt
in einer vergrößerten Darstellung den mit „x” gekennzeichneten
Bereich aus 2. In der Vergrößerung
ist erkennbar, dass die Leitelemente 14 in den Bereichen,
in denen die die Prallfläche 16 ausbildenden Flächenabschnitte
in die Abschnitte 18, 20 übergehen, abgerundet
sein können. Bei der Verwendung eines umgeformten Bleches
kann diese Abrundung in einem Umformschritt bereitgestellt werden.
In einer alternativen Ausführungsvariante können
die Leitelemente vollständig oder nur zum Teil aus Kunststoff
gebildet sind.
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4 zeigt
in einer perspektivischen Darstellung ein Kleinstwasserkraftwerk 10 mit
gegenüber dem in 1 gezeigten
Kleinstwasserkraftwerk 10 modifizierten Leitelementen 14.
Die Leitelemente 14 weisen neben den Abschnitten 18, 20 auch
in bezüglich der Umlaufrichtung rechts und links liegenden
Seiten der Prallflächen 16 emporragende Seitenabschnitte 44 auf.
Es kann dadurch erreicht werden, dass durch den Zulauf 28 auf
die Leitelemente 14 geleitetes Wasser in den Leitelementen 14 bleibt
und nicht in den Bereich der rückkehrenden Leitelemente 14 gelangen
kann. Es wird durch diese Maßnahme die Leckage verringert.
Auf den ersten Blick betrachtet mag es eigentümlich erscheinen,
dass im Bereich der Umlenkrollen die Leitelemente zusätzlich
seitlich abgedichtet werden, da die Leitelemente im Zusammenwirken
mit dem Gehäuse 26 ohnehin schon einen nach oben
offenen, nach unten jedoch im Wesentlichen geschlossenen Behälter
bilden. Es hat sich jedoch überraschenderweise gezeigt,
dass durch die Anordnung der oben genannten Seitenabschnitte der
Wirkungsgrad des Kleinstwasserkraftwerkes 10 weiter erhöht
werden kann, denn es gelangt einerseits mehr Wasser in den Leistungsübertragungsbereich 30 und
wird effektiv genutzt, andererseits kann Leckage nicht von oben
auf die rückkehrenden, hochgeförderten Leitelemente 14 treffen und
diese abbremsen. Zusätzlich wird der Anteil an mitbewegten
Teilen erhöht, was das Verletzungspotential für
Tiere verringert.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen
Kleinstwasserkraftwerkes ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen.
Diese können, sofern sich keine widersprechenden Angaben
ergeben, in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander
kombiniert werden, und weitere Vorteile der Erfindung aufzeigen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 29912835
U1 [0002, 0005, 0015, 0016]