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Die Erfindung betrifft ein Feldbussystem, umfassend mindestens ein Feldbusmodul mit einer Anschlusseinrichtung zum Anschluss an ein Netzwerk, wobei an das Netzwerk eine Kontrolleinrichtung anschließbar ist und das mindestens eine Feldbusmodul im Netzwerk adressierbar ist, mit einer Mehrzahl von Anschlüssen zum Anschluss von Feldgeräten, insbesondere Sensoren und/oder Aktoren.
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Ein Feldbus ist ein industrielles Kommunikationssystem, das eine Mehrzahl von Feldgeräten (insbesondere Sensoren und/oder Aktoren) mit der Kontrolleinrichtung als übergeordnetes Steuerungsgerät verbindet.
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Die Feldbusmodule sind Verteilervorrichtungen (Verteilerboxen), welche für die direkte Kommunikation mit der Kontrolleinrichtung sorgen und Daten und Signale von Feldgeräten bzw. an Feldgeräte verteilen.
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Aus der
DE 103 18 451 A1 ist ein Verfahren zum Adressieren von Modulen, die über ein Bussystem miteinander verbunden sind, bekannt. Es wird dabei der Adresswert von Modul zu Modul weitergegeben und bei jeder Weitergabe in einer jedem Modul zugeordneten arithmetischen/logischen Recheneinheit, die einen Extremwert-Ausgang besitzt, verändert, wobei dasjenige Modul adressiert ist, dessen arithmetische/logische Recheneinheit ein Extremwert-Signal erzeugt.
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Aus der
EP 1 441 580 A2 ist ein Schaltungsmodul zur Anschaltung von wenigstens einem Schaltgerät an einen Feldbus bekannt, mit einer Feldbusschnittstelle zum Anschluss an den Feldbus und mit wenigstens einer Kommunikationsschnittstelle zum Anschluss des wenigstens einen Schaltgeräts, wobei im Betriebsfalls eine Kommunikation über den Feldbus auch dann ermöglicht ist, wenn das wenigstens eine Schaltgerät von der Kommunikationsschnittstelle getrennt ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Feldbussystem bereitzustellen, welches auf einfache Weise in Betrieb genommen werden kann.
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Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Feldbussystem erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass mindestens ein Adressstecker vorgesehen ist, welcher einen nicht-flüchtigen Speicher für eine Adresse aufweist und welcher kabelabgangslos ausgebildet ist, wobei das mindestens eine Feldbusmodul einen Adressanschluss für den mindestens einen Adressstecker aufweist und über Anschließen des mindestens einen Adresssteckers dem Feldbusmodul dessen Adresse im Netzwerk mitgeteilt wird.
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Damit ein Feldbusmodul im Netzwerk identifiziert werden kann, muss dieses entsprechend adressiert sein. Wenn das Netzwerk komplexer ist, wie beispielsweise Ethernet-basiert ist, kann grundsätzlich über mechanische Elemente wie beispielsweise einen Drehschalter eine Adresse an einem entsprechenden Feldbusmodul eingestellt werden. Dies erfordert jedoch einen hohen Herstellungsaufwand eines Feldbusmoduls. Ferner ist, wenn eine bestimmte Schutzklasse wie IP 67 erreicht werden soll, ein zusätzlicher Aufwand für die Abdichtung oder dergleichen notwendig.
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Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist mindestens ein Adressstecker vorgesehen, welcher entsprechend programmierbar ist, um eine Adresse in dem Speicher zu speichern. Die Adresse für ein Feldbusmodul ist in den Adressstecker ausgelagert, so dass das Feldbusmodul nur minimal modifiziert werden muss, indem nur ein entsprechender Adressanschluss vorgesehen werden muss.
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Durch einfachen Anschluss wie beispielsweise Aufstecken oder Aufschrauben des Adresssteckers an das Feldbusmodul wird dieses adressiert. Alle Informationen für einen ordnungsgemäßen Betrieb des Feldbusmoduls werden über den Adressstecker in dieses geladen.
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Dadurch lässt sich beispielsweise ein Feldbusmodul auf einfache Weise austauschen. Der entsprechende Adressstecker wird gelöst und das Feldbusmodul wird ausgetauscht. Der Adressstecker wird in das neu eingetauschte Feldbusmodul eingeschraubt bzw. eingesteckt und es erfolgt dadurch eine entsprechende Adressierung.
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Die Aufbauzeit des Feldbussystems lässt sich dadurch stark verringern. Ferner lassen sich Stillstandszeiten minimieren. Die Adressierung ist über ein ”Plug and Play”-Verfahren möglich.
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Das Gehäuse des Feldbusmoduls muss nicht für die Adressierungsmöglichkeit geöffnet werden.
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Die Adressen lassen sich auf einfache Weise einstellen.
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Der mindestens eine Adressstecker ist kabelabgangslos ausgebildet. Dadurch ist dieser auf einfache Weise realisierbar und er weist einen geringen Platzbedarf auf. Grundsätzlich kann die Energieversorgung des Adresssteckers über ein Feldbusmodul erfolgen. Die Adresse in einem Adressstecker ist in dem nicht-flüchtigen Speicher gespeichert.
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Insbesondere ist das Netzwerk Ethernet-basiert. Dadurch ergeben sich umfangreiche Anwendungsmöglichkeiten.
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Insbesondere ist dann die Adresse eine IP-Adresse, so dass sich umfangreiche Anwendungsmöglichkeiten ergeben.
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Günstig ist es, wenn der mindestens eine Adressstecker eine Kommunikationseinrichtung zur Kommunikation mit dem Feldbusmodul über den Adressanschluss aufweist. Dadurch lässt sich auf einfache Weise eine gespeicherte Adresse in das Feldbusmodul zu dessen Adressierung laden.
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Es kann dabei vorgesehen sein, dass die Kommunikationseinrichtung bidirektional ausgebildet ist. Dadurch ist es beispielsweise möglich, über die Kontrolleinrichtung einen Adressstecker anzusteuern. Dies kann die Fehlersuche in Kombination mit einer entsprechenden Anzeigeeinrichtung erleichtern. Über eine bidirektionale Ausbildung der Kommunikationseinrichtung, welche dann insbesondere eine serielle Schnittstelle umfasst, ist es beispielsweise auch möglich, den Adressstecker durch eine entsprechende Anordnung mit einer Adresse zu programmieren.
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Es ist dabei grundsätzlich möglich, dass der mindestens eine Adressstecker einen von der Kommunikationseinrichtung für die Kommunikation mit dem Feldbusmodul getrennten Anschluss für eine Adressprogrammierung aufweist. Beispielsweise kann ein Adressstecker eine zusätzliche serielle Schnittstelle zur Adressprogrammierung umfassen. Wie oben erwähnt, ist es aber auch möglich, dass eine solche Schnittstelle in die Kommunikationseinrichtung integriert ist.
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Vorteilhafterweise erfolgt eine Energieversorgung des mindestens einen Adresssteckers über das mindestens eine Feldbusmodul, wenn der Adressstecker angeschlossen ist. Es muss grundsätzlich keine eigene interne Energieversorgungseinrichtung für einen Adressstecker vorgesehen werden. Dieser lässt sich dadurch entsprechend einfach ausbilden.
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Günstigerweise umfasst der mindestens eine Adressstecker eine Steuerungseinrichtung, welche insbesondere durch einen Mikrocontroller realisiert ist. Über die Steuerungseinrichtung lässt sich die Kommunikation mit einem Feldbusmodul steuern. Insbesondere ist es dadurch auf einfache Weise möglich, automatisch eine gespeicherte Adresse einem Feldbusmodul zuzuordnen, wenn dieses mit dem Adressstecker verbunden wird. Es ist dadurch beispielsweise auch auf einfache Weise möglich, eine Anzeigeeinrichtung für eine optische Anzeigeeinrichtung entsprechend dem Zustand des Adresssteckers anzusteuern.
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Günstig ist es, wenn der Adressstecker eine akustische und/oder optische Anzeigeeinrichtung umfasst. Dadurch kann der Adressierungszustand des Adresssteckers auf einfache Weise akustisch und/oder optisch erkannt werden. Beispielsweise ist es für einen Anwender dann leicht erkennbar, ob der Adressstecker eine gültige Adresse geladen hat oder nicht. Es ist auch möglich, wenn eine entsprechende signalwirksame Verbindung an ein Feldbusmodul vorliegt, den Adressstecker als Anzeigeeinrichtung für einen Zustand des Feldbusmoduls zu verwenden.
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Günstig ist es, wenn die Anzeigeeinrichtung mindestens eine der folgenden Moden umfasst, nämlich (i) im Adressstecker ist keine gültige Adresse geladen, oder (ii) im Adressstecker ist eine Adresse geladen. Dadurch kann ein Anwender, insbesondere wenn ein Adressstecker an ein Feldbusmodul angeschlossen ist, sofort erkennen, ob eine erfolgreiche Adressierung vorliegt oder nicht.
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Insbesondere wird die Anzeigeeinrichtung durch Anschluss des mindestens einen Adresssteckers an das mindestens eine Feldbusmodul aktiviert. Dadurch ist an einer Anwendung wie einer Maschine beispielsweise auf einfache Weise erkennbar, ob erfolgreiche Adressierungen vorliegen.
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Es ist grundsätzlich auch möglich, dass die Anzeigeeinrichtung über eine Kommunikationseinrichtung des mindestens einen Adresssteckers ansteuerbar ist. Dadurch ist es beispielsweise möglich, den Adressstecker über die Kontrolleinrichtung anzusteuern. Dadurch können beispielsweise, veranlasst durch die Kontrolleinrichtung, Überspannungen oder dergleichen an einem spezifischen Feldbusmodul über den Adressstecker angezeigt werden. Dadurch wird die Fehlerlokalisierung für einen Anwender erleichtert.
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Günstig ist es, wenn eine signalwirksame Verbindung zwischen der Anschlusseinrichtung des mindestens einen Feldbusmoduls an das Netzwerk und dem Adressanschluss vorliegt. Dadurch ist es möglich, Signale, welche über das Netzwerk übertragen werden, an den Adressstecker zu übertragen. Dadurch ist es beispielsweise möglich, Warnanzeigen, welche spezifisch für ein bestimmtes Feldbusmodul sind, an dem zugeordneten Adressstecker anzuzeigen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist an dem mindestens einen Adressstecker eine Fixierungseinrichtung angeordnet, über welche der mindestens eine Adressstecker an einem Kabel und/oder an einer Anwendung fixierbar ist. Feldbusmodule sind an bestimmten Stellen einer Anwendung angeordnet. Die Feldbusmodule weisen jeweils spezifische Adressen auf. Dies bedeutet, dass spezifische Adressen bestimmten Bereichen einer Anwendung zugeordnet sind. Über die Fixierungseinrichtung lässt sich ein Adressstecker verliersicher einem solchen Bereich zuordnen. Dadurch kann beispielsweise ein Austausch eines Feldbusmoduls auf einfache Weise erfolgen, da durch eine verliersichere Anordnung des Adresssteckers an dem zugeordneten Bereich eine erneute Adressierung auf einfache Weise möglich ist.
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Insbesondere weist die Fixierungseinrichtung einen Verlängerungsteil und einen Fixierungsteil zur Fixierung an dem Kabel oder der Anwendung auf. Der Verlängerungsteil, welcher beispielsweise eine Kette, ein Band oder dergleichen ist, erlaubt eine flexible Einsetzbarkeit bei verliersicherer Fixierung an dem Kabel oder der Anwendung.
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Insbesondere ist der mindestens eine Adressstecker an einem Netzwerkkabel oder Energieversorgungskabel für das mindestens eine Feldbusmodul fixiert. Insbesondere durch die Fixierung an einem Netzwerkkabel lässt sich einem bestimmten Bereich einer Anwendung räumlich eine Adresse des Netzwerks zuordnen.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Adressanschluss des mindestens einen Feldbusmoduls mindestens eine Zusatzfunktion aufweist. Beispielsweise kann der Adressanschluss zusätzlich einen USB-Stecker umfassen.
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Günstig ist es, wenn der mindestens eine Adressstecker in den Adressanschluss einsteckbar oder einschraubbar ist. Insbesondere ist dann, wenn der entsprechende Anschluss durch Einstecker oder Einschrauben realisiert ist, eine Datenübertragung mit Herunterladen der Adresse in das Feldbusmodul auf automatisierte Weise (sofern das Feldbusmodul mit elektrischer Energie versorgt ist) möglich.
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Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen dient im Zusammenhang mit den Zeichnungen der näheren Erläuterung der Erfindung. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Feldbussystems, welches an einer Anwendung angeordnet ist;
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2 eine vergrößerte Darstellung eines Feldbusmoduls mit Adressstecker;
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3 eine schematische Darstellung des elektronischen Aufbaus eines Adresssteckers; und
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4 eine schematische Darstellung eines Adresssteckers mit Fixierungseinrichtung.
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Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Feldbussystems, welches in 1 schematisch gezeigt und dort mit 10 bezeichnet ist, umfasst eine Kontrolleinrichtung 12, welche an ein Netzwerk (Feldbus) 14 angeschlossen ist. Der Feldbus 14 ist ein Netzwerk, über welches Feldgeräte 16 mit der Kontroll- einrichtung 12 signalwirksam verbunden sind. Die Kontrolleinrichtung 12 kann dadurch die Feldgeräte 16 ansteuern oder Signale, welche von Feldgeräten 16 bereitgestellt sind, empfangen und beispielsweise auswerten. Der Feldbus 14 ist ein Kommunikationssystem, welches die Feldgeräte 16 mit der Kontrolleinrichtung 12 signalwirksam verbindet.
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Die Feldgeräte 16 sind insbesondere Sensoren und/oder Aktoren.
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Das Feldbussystem 10 umfasst eine Mehrzahl von Feldbusmodulen 18. In 1 sind drei Feldbusmodule 18a, 18b, 18c gezeigt.
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Ein Feldbusmodul 18 ist ein Zwischengerät zwischen den Feldgeräten 16 und der Kontrolleinrichtung 12. Ein Feldbusmodul 18 ist eine Verteilerbox, welche Daten der jeweils angeschlossenen Feldgeräte 16 sammelt und an die Kontrolleinrichtung 12 weiterleitet (insbesondere wenn die Feldgeräte 16 Sensoren sind) oder Daten wie Steuerdaten der Kontrolleinrichtung 12 sammelt und an die Feldgeräte 16 weiterleitet (insbesondere wenn die Feldgeräte 16 Aktoren sind).
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Ein Feldbusmodul 18 umfasst eine Mehrzahl von Anschlüssen 20, an welche Feldgeräte 16 anschließbar sind.
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Ein Feldbusmodul 18 ist ferner über eine Anschlusseinrichtung 22 an den Feldbus 14 anschließbar. Insbesondere umfasst die Anschlusseinrichtung 22 einen ersten Anschluss 24 zur Verbindung mit einem benachbarten Feldbusmodul, und einen zweiten Anschluss 26 zur Verbindung mit einem weiteren benachbarten Feldbusmodul.
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Als Verbindungselemente sind Steckverbinder 28 vorgesehen, über welche Feldbusmodule 18 verbindbar sind und dabei der Feldbus 14 bereitgestellt ist.
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Alle Feldbusmodule 18a, 18b, 18c sind über die entsprechenden ersten Anschlüsse 24 und zweiten Anschlüsse 26 mit dem Netzwerk 14 und dadurch mit der Kontrolleinrichtung 12 signalwirksam verbunden.
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Die Steckverbinder 28 umfassen Kabel 30, sofern notwendig, um eine Verbindung bei einem entsprechenden Abstand von benachbarten Feldbusmodulen 18 bereitstellen zu können.
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Das Feldbussystem 10 umfasst (mindestens) einen Abschlusswiderstand 32, welcher in den zweiten Anschluss 26 des letzten Feldbusmoduls 18 (in 1 ist dieses Feldbusmodul 18a) an dem zweiten Anschluss 26 eingesetzt ist. Ein Abschlusswiderstand 32 garantiert in dem Netzwerk 14 eine sichere Datenübertragung.
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Die Feldbusmodule 18 sind an einem geeigneten Ort einer Anwendung 34 fixiert. Die Anwendung 34 ist beispielsweise eine Maschine wie eine Werkzeugmaschine oder dergleichen. Die Positionen der Feldbusmodule 18 sind so gewählt, dass die daran angeschlossenen Feldgeräte 16 vorzugsweise unter Minimierung des Kabelwegs die ihnen zugeordneten Aufgaben (wie Sensoraufgaben oder Aktorenaufgaben) übernehmen können.
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Die Feldbusmodule 18 werden über eine Energieversorgungseinrichtung 36 mit elektrischer Energie versorgt. Die Feldbusmodule 18 weisen dazu entsprechende Energieversorgungsanschlüsse 38a, 38b auf. Diese sind dabei so angeordnet und ausgebildet, dass sich ein Energieversorgungsbus 40 realisieren lässt. Ein Feldmodul (in 1 das Feldmodul 18c) ist direkt an die Energieversorgungseinrichtung 36 angeschlossen. Weitere Feldbusmodule 18 können dann ihre elektrische Energie von direkt oder indirekt an die Energieversorgungseinrichtung 36 angeschlossenen Feldbusmodulen erhalten. Beispielsweise erhält das Feldbusmodul 18b gemäß 1 seine elektrische Energie über das Feldbusmodul 18c. Die Feldbusmodule 18 sind dabei über ein Energieversorgungskabel 42 mit entsprechenden Energieversorgungssteckern 44a und 44b verbunden.
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Der Feldbus 14 ist insbesondere Ethernet-basiert. Jedes Feldbusmodul 18 weist eine bestimmte Adresse im Netzwerk 14 auf, so dass die Kontrolleinrichtung 12 Steuerungsdaten oder empfangene Daten den spezifischen Feldgeräten 16 zuordnen kann. Die Adresse ist insbesondere eine IP-Adresse, welche typischerweise vier Oktetts aufweist (beispielsweise 192.168.101.4). Zur eindeutigen Identifizierung werden auch noch die Subnet-Mask (beispielsweise 255.255.255.0) und die Gateway-Adresse (beispielsweise 0.0.0.0) herangezogen.
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Das Feldbussystem 10 umfasst Adressstecker 46, über welche die Feldbusmodule 18 adressierbar sind, d. h. über welche spezifischen Feldbusmodulen 18 eine bestimmte Adresse in dem Feldbus 14 mitgeteilt wird.
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Ein Feldbusmodul 18 weist dazu einen Adressanschluss 48 auf. Dieser ist von der Anschlusseinrichtung 22 und den Anschlüssen 20 für die Feldgeräte 16 sowie von den Energieversorgungsanschlüssen 38a, 38b getrennt.
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Der Adressstecker 46 ist an dem zugehörigen Adressanschluss 48 einsteckbar oder einschraubbar. Er umfasst, wie in 3 schematisch gezeigt, eine Kommunikationseinrichtung 50, über welche ein Datenaustausch mit dem Feldbusmodul 18 erfolgen kann. Die Kommunikationseinrichtung 50 ist dabei so ausgebildet, dass, wenn das entsprechende Feldbusmodul 18 an die Energieversorgungseinrichtung 36 angeschlossen ist, der Adressstecker 46 durch das Feldbusmodul 18 mit elektrischer Energie versorgt wird.
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Grundsätzlich ist die Kommunikationseinrichtung 50 so ausgebildet, dass eine im Adressstecker 46 gespeicherte Adresse dem Feldbusmodul 18 mitteilbar ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Kommunikationseinrichtung 50 bidirektional, so dass der Adressstecker 46 auch von dem Feldbusmodul 18 Daten empfangen kann.
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Der Adressstecker 46 umfasst ferner eine Steuerungseinrichtung 52. Diese steuert die Funktion des Adresssteckers 46.
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An die Steuerungseinrichtung 52 ist ein nicht-flüchtiger Speicher 54 angeschlossen, in welchem eine Adresse speicherbar ist. Der Speicher 54 kann durch die Steuerungseinrichtung 52 ausgelesen werden und die entsprechenden Adressdaten können über die Kommunikationseinrichtung 50 dem Feldbusmodul 18 bereitgestellt werden.
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Der Adressstecker 46 weist ferner eine Anzeigeeinrichtung 56 auf, welche durch die Steuerungseinrichtung 52 ansteuerbar ist. Die Anzeigeeinrichtung 56 ist eine akustische und/oder optische Anzeigeeinrichtung.
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Im Beispiel einer optischen Anzeigeeinrichtung sind eine oder mehrere Leuchtdioden 58 vorgesehen, welche beispielsweise durch ein entsprechendes Gehäuse 60 (2) umspritzt sind, wobei das Gehäuse 60 mindestens im Bereich der Leuchtdioden transparent ist.
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Es ist grundsätzlich möglich, dass eine Adresse in den Adressstecker 46 über eine bidirektional ausgebildete Kommunikationseinrichtung 50 ladbar ist. Dazu ist eine entsprechende Programmiereinrichtung für den Adressstecker 46 vorgesehen, welche durch entsprechende Mittel (wie beispielsweise ein Computer oder dergleichen) oder durch die Kontrolleinrichtung 12 programmierbar ist.
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Es ist grundsätzlich auch möglich, dass der Adressstecker 46 einen getrennten Anschluss 62, wie beispielsweise einen seriellen Anschluss aufweist, über welchen er direkt beispielsweise an einen Computer oder an die Kontrolleinrichtung 12 zum Laden der Adresse anschließbar ist.
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Die Steuerungseinrichtung 52 kann insbesondere in Kombination mit der Kommunikationseinrichtung 50 durch einen Mikrocontroller realisiert sein, in welchen auch der Speicher 54 integriert sein kann.
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Der Adressstecker 46 weist eine Verbindungseinrichtung 64 auf, über welche er mechanisch mit dem Feldbusmodul 18 verbindbar ist. Es kann dabei eine reine Steckverbindung vorgesehen sein oder auch eine Schraubverbindung.
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Bei einem Ausführungsbeispiel umfasst der Adressstecker 46 eine Fixierungseinrichtung 66. Die Fixierungseinrichtung 66 umfasst einen Verlängerungsteil 68 und einen Fixierungsteil 70. Der Verlängerungsteil 68 ist sowohl mit dem Fixierungsteil 70 als auch mit dem Gehäuse 60 des Adresssteckers 46 verbunden. Der Verlängerungsteil 68 ist ein Element oder umfasst ein Element, welches eine flexible Positionierung des Adresssteckers 46 relativ zu dem Fixierungsteil 70 ermöglicht, wobei der Adressstecker 46 flexibel gehalten ist.
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Über den Fixierungsteil 70 lässt sich der Adressstecker 46 beispielsweise an einem Kabel 30, welches zu dem entsprechenden Feldbusmodul 18 führt, fixieren. Alternativ kann ein entsprechender Adressstecker 46 auch direkt an einem entsprechenden Bereich 72 (4) der Anwendung fixiert werden.
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Dadurch wird für eine Ortsfixierung eines entsprechenden Adresssteckers 46 gesorgt, durch die der Adressstecker 46 in einem bestimmten Bereich der Anwendung 34 verliersicher gehalten ist. Wenn ein zugeordnetes Feldbusmodul 18 ausgetauscht werden muss, dann steht der Adressstecker 46 zur Adressierung des neu eingetauschten Feldbusmoduls 18 bereit.
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Das erfindungsgemäße Feldbussystem 10 funktioniert wie folgt, und insbesondere erfolgt die Adressierung wie folgt:
Von der Kontrolleinrichtung 12 werden Daten an die Feldbusmodule 18 übertragen. Diese weisen im Netzwerk 14, welches insbesondere Ethernet-basiert ist, jeweils spezifische eindeutige Adressen auf. Die Daten können dann an die Feldgeräte 16 weitergeleitet werden. Wenn die Feldgeräte 16 Daten liefern, dann werden diese von den Feldbusmodulen 18 an die Kontrolleinrichtung 12 übermittelt, wobei bei der Übermittlung auch die Adressen übermittelt werden, so dass die Kontrolleinrichtung 12 identifizieren kann, welche Daten von welchem Feldbusmodul 18 stammen.
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Zur Adressierung der Feldbusmodule 18 sind die Adressstecker 46 vorgesehen. Die jeweiligen Adressstecker 46 werden wie oben beschrieben mit Adressen geladen. Die Adressen werden in dem nicht-flüchtigen Speicher 54 gespeichert.
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Wenn der Adressstecker 46 an einen entsprechenden Adressanschluss 48 des entsprechenden Feldbusmoduls 18 angeschlossen wird, dann wird die gespeicherte Adresse auf das Feldbusmodul 18 übertragen und dieses dadurch adressiert.
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Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist die Adresse zur Adressierung eines Feldbusmoduls 18 vollständig in den Adressstecker 46 ausgelagert (vor Anschluss des Adresssteckers 46). Dadurch sind keine Hilfswerkzeuge wie Drehschalter oder dergleichen an den Feldbusmodulen 18 notwendig, die dadurch entsprechend einfacher ausgebildet werden können. Dadurch lässt sich auch mit einfachen Mitteln eine hohe Schutzart wie IP 67 erreichen, da keine Drehschalter oder dergleichen zusätzlich abgedichtet werden muss. Durch Anschluss des Adresssteckers 46 werden, wenn eine gültige Adresse geladen ist, alle notwendigen Informationen für einen ordnungsgemäßen Betrieb in das entsprechende Feldbusmodul 18 geladen.
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Dadurch lässt sich das Feldbussystem 10 auf einfache Weise adressieren. Die Adressierung der Feldbusmodule 18 lässt sich ohne zusätzliche Hilfsmittel (abgesehen von den Hilfsmitteln zur Adressierung der Adressstecker 46) einstellen. Es sind dabei grundsätzlich keine Programmierkenntnisse für die Adressierung im Feldbus 14 notwendig. Die Stillstandszeiten lassen sich erheblich reduzieren, da durch den Anschluss der Adressstecker, wenn diese mit einer gültigen Adresse versehen sind, sofort die richtige Adressierung im Sinne von Plug and Play erfolgt.
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Es kann dabei vorgesehen sein, dass die Anzeigeeinrichtung 56 mehrere Moden aufweist. Insbesondere ist ein Modus vorgesehen (angedeutet in 2 mit dem Bezugszeichen 74), welcher anzeigt, dass keine gültige Adresse geladen ist (entweder in dem Sinne, dass keine Adresse geladen ist oder die Adresse nicht im richtigen Format ist). Dies wird beispielsweise durch ein Blinken einer oder mehrere Leuchtdioden angezeigt.
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In einem weiteren Modus (Bezugszeichen 76 in 2) wird angezeigt, dass eine Adresse geladen ist. In diesem Fall leuchten beispielsweise eine oder mehrere Leuchtdioden permanent.
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Die Anzeigeeinrichtung 56 wird dabei insbesondere nur dann aktiviert, wenn der entsprechende Adressstecker 46 an einem Adressanschluss 48 angeschlossen ist und das entsprechende Feldbusmodul 18 mit elektrischer Energie versorgt ist.
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Es ist dabei möglich, dass eine signalwirksame Verbindung zwischen der Anschlusseinrichtung 22 mit dem ersten Anschluss 24 und dem zweiten Anschluss 26 und dem Adressanschluss 48 vorliegt. Es können dadurch bei direktional ausgebildeter Kommunikationseinrichtung 50 Signale der Kontrolleinrichtung 12 über den Feldbus 14 und das Feldbusmodul 18 an den Adressstecker 46 übertragen werden. Dadurch ist es beispielsweise möglich, wenn die Kontrolleinrichtung 12 ein Problem oder dergleichen an einem bestimmten Feldbusmodul 18 feststellt, den entsprechenden Adressstecker 46, welcher an dem Feldbusmodul 18 eingesteckt ist, anzusteuern und die Anzeigeeinrichtung 56 zu einem bestimmten Signal zu veranlassen. Dies erleichtert die Fehlerlokalisierung für einen Anwender, was wiederum eine Reduzierung von Stillstandszeiten zur Folge hat.
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Durch die Fixierungseinrichtung 66 lässt sich ein Adressstecker 46 direkt mit dem korrespondierenden Feldbus-Kabel 30 verbinden. Dadurch erhält man eine Ortscodierung. Der Adressstecker 46 wird logisch dem Netzwerk zugeordnet, das an dem entsprechenden Netzwerkanschluss eine Baugruppe mit der im Adressstecker 46 gespeicherten Adresse erwartet.
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Die Feldbusmodule 18 sind insbesondere unter der Schutzklasse IP 67 realisiert.
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Der Adressstecker 46 weist vorzugsweise keinen Kabelabgang auf.
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Die Steuerungseinrichtung 52 kann Adressen in den Speicher 54 laden, wenn diese über die Kommunikationseinrichtung 50 oder über den getrennten Anschluss 62 entsprechend angesteuert wird. Die Schnittstelle zur Einprogrammierung einer Adresse in den Speicher 54 ist insbesondere eine serielle Schnittstelle. Wie oben erwähnt, kann die serielle Schnittstelle an die Kommunikationseinrichtung 50 integriert sein oder als getrennter Anschluss 62 vorgesehen sein.
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Grundsätzlich ist es bei einer bidirektionalen Kommunikation auch möglich, dass das Feldbusmodul 18, welches dann insbesondere einen nicht-flüchtigen Speicher für die Adresse aufweist, seine Adresse in den Adressstecker 46 lädt, wenn in diesem keine gültige Adresse gespeichert ist.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung wird ein Feldbussystem 10 realisiert, welches auf einfache Weise aufgrund seiner einfachen Adressierbarkeit aufgebaut werden kann. Insbesondere, wenn das Feldbussystem Ethernet-basiert ist, kann eine einfache Adressierung erfolgen.
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Grundsätzlich ist es vorgesehen, dass der Adressstecker 46 in dem zugeordneten Feldbusmodul 18 verbleibt, wenn dieses adressiert bleiben soll.
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Grundsätzlich ist es auch möglich, dass der Adressanschluss 48 an einem Feldbusmodul 18 eine oder mehrere Zusatzfunktionen aufweist. Beispielsweise kann er einen USB-Anschluss umfassen.