DE102008057138A1

DE102008057138A1 - Verfahren zur Herstellung eines Mehrschicht-Kunststoffhohlkörpers und Spritzblasmaschine

Info

Publication number: DE102008057138A1
Application number: DE102008057138A
Authority: DE
Original assignee: Novapax Maschinenbau GmbH and Co KG
Current assignee: Novapax Maschinenbau GmbH and Co KG
Priority date: 2008-11-13
Filing date: 2008-11-13
Publication date: 2010-05-20

Abstract

Ein Verfahren zur Herstellung eines Mehrschicht-Kunststoffhohlkörpers, insbesondere einer Mehrschicht-Kunststoffflasche im Spritzblasverfahren an vier oder mehr Stationen, wobei an mindestens einer Station thermoplastisches Material eingespritzt wird, wird dahingehend weiterentwickelt, dass an einer dem Einspritzen folgenden Station das Blasformen des Kunststoffkörpers erfolgt, dass an einer dem Blasformen folgenden Station ein weiteres thermoplastisches Material zur Bildung einer weiteren Schicht eingespritzt wird und dass in einer folgenden Station die so hergestellten Mehrschichtflaschen entladen werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Mehrschicht-Kunststoffhohlkörpers, insbesondere einer Mehrschicht-Kunststoffflasche im Spritzblasverfahren an vier oder mehr Stationen. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Spritzblasmaschine mit vier oder mehr Stationen zur Durchführung des Verfahrens.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der DE A-2 239 265 bekannt. Hier wird in einer ersten Stufe ein thermoplastisches Material um einen Dorn gespritzt und der Formling wird danach zur zweiten Stufe überführt, in der ein zweites thermoplastisches Material auf den ersten Thermoplasten aufgespritzt wird. Danach wird der entstandene Zwei- oder Mehrlagenformling auf dem Dorn zu einer Blasstufe transportiert und unter einem Fluiddruck aufgeweitet. In der letzten Stufe wird der Gegenstand unter Fluiddruck vom Dorn entfernt und danach zur Ausbildung des fertigen Artikels gekühlt.
Eine weitere Spritzblasmaschine ist aus der DE 30 06 338 C2 bekannt, bei der eine Spritzblasmaschine zur Durchführung eines vergleichbaren Verfahrens beschrieben ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit denen auf besonders effektive Weise zwei- bzw. mehrschichtige Kunststoffhohlkörper, insbesondere Kunststoffflaschen hergestellt werden können.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Eine entsprechende Spritzblasmaschine ist im Patentanspruch 6 beschrieben. Bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
In dem Verfahren zur Herstellung eines Mehrschicht-Kunststoffhohlkörpers, insbesondere einer Mehrschicht-Kunststoffflasche, im Spritzblasverfahren an vier oder mehr Stationen, wobei an einer Station thermoplastisches Material eingespritzt wird, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass an einer dem Einspritzen folgenden Station das Blasformen des Kunststoffhohlkörpers erfolgt, dass an einer dem Blasformen folgenden Station ein weiteres thermoplastisches Material zur Bildung einer weiteren Schicht eingespritzt wird und dass an einer folgenden Station die so hergestellten Kunststoffhohlkörper ausgegeben oder entladen werden. Auf diese Weise kann eine Mehrschicht-Kunststoffflasche mit sehr hoher Qualität hergestellt werden. Entscheidend ist, dass zunächst der ein- oder mehrschichtige Vorformling (Preform) zum Hohlkörper geblasen wird und dann auf den bereits ausgeformten Hohlkörper eine zusätzliche Schicht aufgebracht wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden beim ersten Einspritzen zwei oder mehr Materialien eingespritzt und aus diesen wird der Vorformling hergestellt, der dann zum Hohlkörper ausgeformt wird. Erfindungsgemäß wird dann auf den aus mehreren Schichten hergestellten Hohlkörper in der späteren Station eine Außenschicht im Overmoulding-Prozess aufgebracht.
Bevorzugt wird das weitere thermoplastische Material zur Bildung einer Außenhaut auf den Kunststoffhohlkörper aufgespritzt. Dieser Prozess wird auch als Overmoulding bezeichnet. Bevorzugt werden nach dem Einspritzen der ersten Overmoulding-Schicht an darauf folgenden Stationen durch weitere zusätzliche Einspritzeinheiten weitere Schichten erzeugt. Auf diese Weise können Mehrschicht-Kunststoffhohlkörper mit vielen Schichten erstellt werden. Bevorzugt erfolgt dies jeweils durch einen Overmoulding Schritt.
Besonders bevorzugt wird das Verfahren an einer Vier-Stationen-Spritzblasmaschine mit folgenden Stationen durchgeführt:
Station 1: Injektion von ein oder zwei Materialien zur Herstellung eines Vorformlings
Station 2: Blasformen
Station 3: weitere Injektion
Station 4: Ausgabe.
Bei der Injektion 1 oder dem Einspritzen erfolgt typischerweise die Herstellung eines Vorformlings. In der Station 2 wird beim Ausblasen oder Blasprozess der Kunststoffhohlkörper ausgeformt. In der Station 3 wird ein weiteres thermoplastisches Material zur Ausbildung einer zusätzlichen Außenhaut auf dem ausgeformten Hohlkörper eingespritzt. In der Station 4 erfolgt ein Abstreifen und Entladen des fertigen Hohlkörpers von dem Dorn.
Die erfindungsgemäße Spritzblasmaschine mit vier oder mehr Stationen zur Durchführung des oben genannten Verfahrens weist mehrere Einspritzeinheiten und eine Blasstation auf und zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass mindestens eine Einspritzeinheiten nach der Blasstation angeordnet ist. Vorzugsweise sind zwei Einspritzeinheiten zwei verschiedenen Stationen zugeordnet, zwischen denen eine Blasstation angeordnet ist. Auf diese Weise kann zunächst mit von ersten Einspritzeinheiten eingespritztem Material oder Materialien ein Vorformling gespritzt werden, der in der Blasstation zu dem Hohlkörper ausgeformt wird. Erst darauf wird dann eine weitere Schicht aufgebracht. Auf diese Weise kann ein besonders hochwertiger Kunststoffhohlkörper hergestellt werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Spritzblasmaschine vier Stationen auf und die Einspritzeinheiten sind an gegenüberliegenden Stationen angeordnet. In einer konkreten Ausgestaltungsform ist die Station 1 einer Spritzblasmaschine mit vier Stationen mit ein oder zwei weiteren Einspritzeinheiten ausgerüstet, ist die Station 2 eine Blasstation, ist Station 3 mit einer weiteren Einspritzeinheit ausgerüstet und Station 4 ist eine Ausgabestation.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der einzigen Figur der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels weiter erläutert.
Die gesamte Spritzblasmaschine ist mit 10 gekennzeichnet. Im Zentrum weist diese einen Drehteller 5 auf, der sich in Richtung des Uhrzeigers (Pfeil 6) oder entgegengesetzt rotierend bewegt. Auf dem Drehteller 5 sind Dornen oder andere Werkzeuge angeordnet, an denen das Werkstück von Station zu Station bewegt wird. Die Spritzblasmaschine 10 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Vier-Stationen-Spritzblasmaschine. Die Station 1 ist hier mit 1 bezeichnet und weist eine erste Einspritzeinheit 7 auf. Mit dieser wird ein thermoplastisches Material eingespritzt und damit ein Vorformling, der auch als Preform bezeichnet wird, erzeugt. Der Drehteller 5 dreht sich weiter zur Station 2, die hier mit 2 bezeichnet ist. Die Station 2 ist die Blasstation, bei der die Flasche ausgeformt wird. Bei weiterer Rotation des Drehtellers 5 zur hier mit 3 bezeichneten Station 3 wird mit einer zweiten Einspritzeinheit 8 erneut ein thermoplastisches Material, insbesondere ein thermoplastisches Material, das sich von dem in der Einspritzeinheit 7 zugeführten Material nicht unterscheiden muss jedoch unterscheiden kann, eingespritzt und eine zusätzliche Außenhaut auf der in der vorhergehenden Station geblasenen Flasche bzw. des Kunststoffhohlkörpers erzeugt. In der mit 4 bezeichneten Station 4 erfolgt ein Abstreifen des Kunststoffhohlkörpers von dem Werkzeug und ein Entladen aus der Spritzblasmaschine 10. Auf diese Weise ist ein Kunststoffhohlkörper mit zwei Schichten hergestellt worden.
Erfolgt die Drehtellerdrehung entgegen dem Uhrzeigersinn, sind in der Figur die Stationen 2 und 4 zu vertauschen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 2239265 [0002]
- DE 3006338 C2 [0003]

Claims

Verfahren zur Herstellung eines Mehrschicht-Kunststoffhohlkörpers, insbesondere einer Mehrschicht-Kunststoffflasche im Spritzblasverfahren an vier oder mehr Stationen, wobei an mindestens einer Station thermoplastisches Material eingespritzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass an einer dem Einspritzen folgenden Station das Blasformen des Kunststoffhohlkörpers erfolgt, dass an einer dem Blasformen folgenden Station ein weiteres thermoplastisches Material zur Bildung einer weiteren Schicht eingespritzt wird und dass in einer folgenden Station die so hergestellten Mehrschichtflaschen entladen werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der ersten Station zwei oder mehr Materialien zur Bildung eines Vorformlings eingespritzt werden.
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass weiteres thermoplastisches Material zur Bildung einer Außenschicht auf den Kunststoffhohlkörper aufgespritzt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Einspritzen weiteren thermoplastischen Materials an einer darauf folgenden Station eine zusätzliche weitere Schicht erzeugt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren an einer Vier-Stationen-Spritzblasmaschine mit folgenden Schritten durchgeführt wird: Station 1: Herstellung eines Vorformlings aus ein oder zwei Materialien Station 2: Blasformen des Kunststoffhohlkörpers Station 3: Einspritzen eines weiteren thermoplastischen Materials Station 4: Ausgabe der Kunststoffhohlkörper
Spritzblasmaschine mit vier oder mehr Stationen, insbesondere zur Durchführung des oben genannten Verfahrens, mit zwei Einspritzeinheiten (7, 8) und einer Blasstation (2), dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Einspritzeinheit (8) nach der Blasstation (2) angeordnet ist.
Spritzblasmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spritzblasmaschine (10) vier Stationen (1, 2, 3, 4) aufweist und die zwei Einspritzeinheiten (5, 8) an gegenüberliegenden Stationen (2, 3) angeordnet sind.
Spritzblasmaschine nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass Station 1 (1) mit einer Einspritzeinheit (7) ausgerüstet ist, dass Station 2 (2) eine Blasstation ist, dass Station 3 (3) mit einer zweiten Einspritzeinheit (8) ausgerüstet ist, und dass Station 4 (4) eine Ausgabestation ist.