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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Aktivierung
einer automatischen Abstandsregelung.
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Derartige
Verfahren sind aus dem Stand der Technik in zahlreichen Ausführungsvarianten
bereits bekannt.
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Siehe
hierzu beispielsweise die
DE
198 23 303 B4 . Die daraus bekannte, herkömmliche
automatische Abstandsregelung zwischen einem Ego-Fahrzeug und einem
auf dem Fahrweg in Fahrtrichtung des Ego-Fahrzeugs vorausfahrenden Fremd-Fahrzeugs
ist dadurch gekennzeichnet, dass bei eingeschalteter automatischer
Abstandsregelung das Abstandsregelungssystem selbsttätig
das Fremd-Fahrzeug aus einer Mehrzahl von Fremd-Objekten herausfiltert
und für die automatische Abstandsregelung verwendet.
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Derartige
Systeme stellen hohe Anforderungen an die Umfeld- und Situationsanalyse,
da das Fremd-Fahrzeug frühzeitig, zuverlässig
und weitgehend fehlerfrei erkannt werden muss. Die verwendete Sensorik
muss daher neben einer hohen Reichweite, beispielsweise einer Reichweite
von mehr als 150 m, sowohl lateral als auch horizontal über
eine hohe Auflösung und Messdynamik verfügen,
was wesentlich zu den hohen Kosten solcher Systeme beiträgt.
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Ursache
für die hohen Systemanforderungen der herkömmlichen
Abstandsregelungssysteme, auch ACC-Systeme genannt, ist das standardisierte Bedienkonzept,
das in der internationalen Norm ISO 15622 beschrieben
wird.
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Die
Verwendung von kostengünstigeren Sensoren mit schlechter
lateraler Auflösung oder langsamen Reaktionszeiten sind
für derartige Systeme mangels Kundenakzeptanz nicht einsetzbar.
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Hier
setzt die vorliegende Erfindung an.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Aktivierung einer automatischen Abstandsregelung eines Ego-Fahrzeugs zu
einem auf dem Fahrweg in Fahrtrichtung des Ego-Fahrzeugs vorausfahrenden
Fremd-Fahrzeugs anzugeben, dass die Verwendung eines einfacheren und
damit kostengünstigeren Abstandsregelungssystems zur automatischen
Abstandsregelung ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung.
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Ein
wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt insbesondere darin, dass die automatische Abstandsregelung
eines Ego-Fahrzeugs zu einem auf dem Fahrweg in Fahrtrichtung des
Ego-Fahrzeugs vorausfahrenden Fremd-Fahrzeugs auf einfache und damit
kostengünstige Weise realisiert ist. Das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglicht beispielsweise die Verwendung von
Abstandsregelungssystemen, die Fremd-Fahrzeuge in einer Reichweite
von weniger als 100 m erkennen können. Auch die Anforderungen
an die laterale Messgenauigkeit, Objekttrennfähigkeit und
Reaktionsgeschwindigkeit eines Systems zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens sind geringer, da der
Benutzer des Ego-Fahrzeugs, wenn ihm über eine Displayanzeige
die sensorische Erkennung eines vorausfahrenden Fremd-Fahrzeugs
angezeigt wird, über eine Betätigung des Bedienelements
das System auffordert, diesem Fremd-Fahrzeug in ausreichendem Sicherheitsabstand
zu folgen, und das System nur noch dieses ausgewählte Fremd-Fahrzeug
als relevantes Regelungsobjekt behandelt, beispielsweise solange
dieses sich in der gleichen Fahrspur wie das Ego-Fahrzeug befindet.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt darin, dass Fehlzuordnungen des Abstandsregelungssystems selbst
bei schwierigsten Straßenverläufen ausgeschlossen
sind und somit eine gute Kundenakzeptanz gegeben ist.
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Der
Benutzer des Ego-Fahrzeugs muss lediglich eine einfache Betätigung
des Bedienelements durchführen, um die automatische Abstandsregelung des
Ego-Fahrzeugs zu dem auf diese Weise ausgewählten Fremd-Fahrzeug
zu aktivieren.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sieht vor, dass die durch den Benutzer manuell aktivierte
automatische Abstandsregelung selbsttätig wieder deaktiviert
wird, wenn das Abstandsregelungssystem das Fremd-Fahrzeug nicht
mehr detektiert. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die durch den
Benutzer manuell aktivierte automatische Abstandsregelung selbsttätig
wieder deaktiviert wird, wenn das Abstandsregelungssystem das Fremd-Fahrzeug
nicht mehr in der Fahrspur des Ego-Fahrzeugs detektiert. Hierdurch
ist gewährleistet, dass der Benutzer des Ego-Fahrzeugs
die Entscheidungshoheit über die automatische Abstandsregelung
behält. Darüber hinaus ist wirksam verhindert,
dass ein ungewünschtes automatisches Umstellen der automatischen
Abstandsregelung von einem vorher bewusst ausgewählten
Fremd-Fahrzeug auf ein neues Fremd-Objekt erfolgt. Bei dem Fremd-Objekt
kann es sich beispielsweise um ein in den Zwischenraum zwischen dem
Ego-Fahrzeug und dem Fremd-Fahrzeug einscherendes weiteres Fahrzeug
handeln.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform
sieht vor, dass die automatische Abstandsregelung deaktiviert wird,
wenn das Abstandsregelungssystem das Fremd-Fahrzeug für
eine vorher festgelegte Zeitdauer nicht mehr detektiert. Auf diese
Weise ist eine ungewünschte Deaktivierung der automatischen
Abstandsreglung, beispielsweise durch eine lediglich kurzzeitige
Verdeckung des Fremd-Fahrzeugs durch andere detektierte Fremd-Objekte,
wirksam verhindert.
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Eine
besonders vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die Deaktivierung
der automatischen Abstandsregelung durch das Anzeigemittel angezeigt
wird. Zusätzlich kann der Fahrer durch ein akustisches
Signal über diese Deaktivierung informiert werden. Hierdurch
ist sichergestellt, dass der Benutzer des Ego-Fahrzeugs über
den Betriebsstatus der automatischen Abstandsregelung jederzeit
informiert ist.
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Grundsätzlich
ist es denkbar, dass die automatische Abstandsregelung lediglich
ein Folgen des Fremd-Fahrzeugs durch das Ego-Fahrzeug in einer bestimmten,
vorher festgelegten Folgezeit ohne Begrenzung der Maximalgeschwindigkeit
des Ego-Fahrzeugs vorsieht. Bei modernen Abstandsregelungssystemen
wird nicht etwa ein unveränderlicher Folgeabstand zwischen
dem Ego-Fahrzeug und dem Fremd-Fahrzeug vorher eingestellt und automatisch
beibehalten. Die Vorgabe einer Folgezeit durch den Benutzer hat
den Vorteil, dass je nach den Geschwindigkeiten des Ego-Fahrzeugs
und des Fremd-Fahrzeugs der tatsächliche Abstand zwischen
diesen Fahrzeugen angepasst wird. Zweckmäßigerweise
beschränkt die automatische Geschwindigkeitsregulierung
die Maximalgeschwindigkeit des Ego-Fahrzeugs während der
aktivierten Abstandsregelung auf einen vorher festgelegten Wert. Hierdurch
ist wirksam verhindert, dass das Ego-Fahrzeug in ungewünschter
Weise, beispielsweise straßenverkehrsordnungsverletzend,
schnell fährt.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung dieser Ausführungsform sieht
vor, dass die Festlegung des Werts für die Maximalgeschwindigkeit
in Abhängigkeit der Geschwindigkeit des Ego-Fahrzeugs zum Zeitpunkt
der Aktivierung der automatischen Abstandsregelung erfolgt. Auf
diese Weise ist die Beschränkung der Maximalgeschwindigkeit
des Ego-Fahrzeugs auf einfache Weise realisiert.
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Eine
dazu alternative Ausführungsform sieht vor, dass die Festlegung
des Werts für die Maximalgeschwindigkeit in Abhängigkeit
einer von dem Benutzer vorher an einem Tempomaten des Abstandsregelungssystems
eingestellten Tempomat-Geschwindigkeit erfolgt. Diese Ausführungsform
vereinigt die Vorteile eines an sich bekannten Tempomaten mit den
Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
automatischen Abstandsregelung. Im Vergleich zu der vorgenannten
Ausführungsform orientiert sich hier die Festlegung des
Werts für die Maximalgeschwindigkeit nicht an einer momentanen, beispielsweise
kurzfristigen Geschwindigkeitseinstellung des Ego-Fahrzeugs, sondern
an einer durch den Benutzer des Ego-Fahrzeugs bewusst vorgenommenen
Wunschgeschwindigkeit.
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Grundsätzlich
ist die automatische Geschwindigkeitsregulierung des Ego-Fahrzeugs
mittels des Abstandsregelungssystems nach Art und Umfang in weiten
geeigneten Grenzen frei wählbar. Vorteilhafterweise ist
es vorgesehen, dass eine erforderliche Geschwindigkeitsreduzierung
bei der automatischen Geschwindigkeitsregulierung allein durch eine
Steuerung des Motormomentes eines Antriebsmotors des Ego-Fahrzeugs
ohne zusätzliche Bremseingriffe erfolgt. Auf diese Weise
ist eine weitere Reduzierung der Kosten des Abstandsregelungssystems
zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ermöglicht.
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Bei
Ego-Fahrzeugen mit Automatikgetriebe sieht eine vorteilhafte Weiterbildung
der vorgenannten Ausführungsform vor, dass eine erforderliche
Geschwindigkeitsreduzierung bei der automatischen Geschwindigkeitsregulierung
zusätzlich durch die Steuerung der Fahrstufe des Automatikgetriebes
des Ego-Fahrzeugs erfolgt.
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Anhand
der beigefügten, grob schematischen Zeichnung wird die
Erfindung nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
die einzige Figur:
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Fig.
ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Im
Nachfolgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren
anhand der einzigen Fig. näher erläutert. Dabei
bedeuten die in der Fig. verwendeten Abkürzungen „j” =
ja bzw. Bedingung erfüllt, „n” = nein bzw.
Bedingung nicht erfüllt und „Fzg.” = Fremd-Fahrzeug.
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Das
Ego-Fahrzeug weist ein an sich bekanntes Abstandsregelungssystem
sowie ein Bedienelement und ein Anzeigemittel als Schnittstellen
zum Benutzer, beispielsweise dem Fahrer des Ego-Fahrzeugs, auf.
Das Abstandsregelungssystem ist als solches beispielsweise aus der
bereits in der Beschreibungseinleitung genannten
DE 198 23 303 B4 bekannt
und wird deshalb nicht näher erläutert. Bezüglich
der grundsätzlichen Funktionsweise des Abstandsregelungssystem
wird hier auf die vorgenannte Schrift sowie den darin zitierten
Stand der Technik allgemein verwiesen. Das Bedienelement ist hier
als eine Taste zur Betätigung eines Schalters ausgebildet.
Das Anzeigemittel ist als Grafik-Anzeige ausgebildet.
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Das
Ego-Fahrzeug ist hier ein Personenkraftwagen, der sich auf einem
als Fahrstreifen eines als Fahrbahn ausgebildeten Fahrwegs bewegt.
In Fahrtrichtung des Ego-Fahrzeugs fährt ein als weiteres
Fahrzeug ausgebildetes Fremd-Objekt auf dem selben Fahrstreifen
in Reichweite des Abstandsregelungssystems dem Ego-Fahrzeug voraus.
Die automatische Abstandsregelung des Ego-Fahrzeugs ist deaktiviert.
Das Abstandsregelungssystems des vorliegenden Ausführungsbeispiels
weist einen an sich bekannten Tempomaten auf, an dem der Benutzer des
Ego-Fahrzeugs eine Tempomat-Geschwindigkeit von beispielsweise 80
km/h eingestellt hat. Die Momentangeschwindigkeit des Ego-Fahrzeugs
entspricht der Tempomat-Geschwindigkeit.
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Das
Abstandsregelungssystem des Ego-Fahrzeugs erfasst das vorausfahrende Fremd-Objekt
und wählt es aus einer Mehrzahl von ebenfalls erfassten
weiteren Fremd-Objekten, beispielsweise Straßenrandmarkierungen,
Laternenpfosten, Verkehrsschilder und dergleichen, automatisch für
die weitere Verwendung bei der automatischen Abstandsregelung aus.
Die auf diese Weise erfolgte Bestimmung des Fremd-Fahrzeugs wird dem
Benutzer des Ego-Fahrzeugs durch das Anzeigemittel angezeigt. Hierzu
erscheint auf der Grafik-Anzeige z. B. der Text „Fahrzeug
erkannt”. Da die automatische Abstandsregelung noch deaktiviert
ist, kann der Benutzer die automatische Abstandsregelung durch Drücken
der Taste aktivieren. Drückt der Benutzer die Taste nicht,
so bleibt die automatische Abstandsregelung deaktiviert.
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Drückt
der Benutzer die Taste, so wird die automatische Abstandsregelung
aktiviert und die Geschwindigkeit des Ego-Fahrzeugs mittels des
Abstandsregelungssystems automatisch derart geregelt, dass das Ego-Fahrzeug
dem Fremd-Fahrzeug in einem vorher festgelegten Mindestabstand folgt. Die
Funktionsweise derartiger Systeme ist hinlänglich bekannt,
beispielsweise aus der bereits genannten
DE 198 23 303 B4 , und wird
hier nicht mehr näher erläutert. Das Abstandsregelungssystem überwacht währenddessen,
ob das Fremd-Fahrzeug weiter im Erfassungsbereich des Abstandsregelungssystems bleibt,
was in der Fig. durch die in der Bildebene rechts angeordnete Rückführung
symbolisiert ist. Solange das Fremd-Fahrzeug im Erfassungsbereich des
Abstandsregelungssystem bleibt, wird es durch das Abstandsregelungssystem
erkannt und auf der Grafik-Anzeige dem Benutzer entsprechend angezeigt.
Da der Benutzer die automatische Abstandsregelung mittels Betätigung
des als Taster ausgebildeten Bedienelementes bereits aktiviert hat,
bleibt die automatische Abstandsregelung selbsttätig aktiv
und das Ego-Fahrzeug folgt auf die oben bereits erläuterte
Weise dem Fremd-Fahrzeug.
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Gelangt
das Fremd-Fahrzeug aus dem Erfassungsbereich, beispielsweise dadurch
dass das Fremd-Fahrzeug schneller als das Ego-Fahrzeug fährt
oder durch ein zwischen das Ego-Fahrzeug und das Fremd-Fahrzeug
einscherendes als weiteres Fahrzeug ausgebildetes Fremd-Objekt verdeckt
wird, wird die automatische Abstandsregelung wieder selbsttätig
deaktiviert. Dies wird dem Benutzer des Ego-Fahrzeugs durch das
Anzeigemittel, nämlich durch das Erlöschen der
Anzeige „Fahrzeug erkannt”, angezeigt. Dies ist
in der Fig. in der Bildebene links symbolisch dargestellt.
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Sobald
das Abstandsregelungssystem des Ego-Fahrzeugs wieder ein geeignetes
Fremd-Objekt auf die oben erläuterte Weise detektiert,
wird dieses neue Fremd-Fahrzeug wiederum durch das Anzeigemittel
angezeigt und der Benutzer des Ego-Fahrzeugs hat erneut die Möglichkeit,
die deaktivierte automatische Abstandsregelung durch Tastendruck wieder
zu aktivieren. Der weitere Ablauf ist wie bereits dargestellt.
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Die
Erfindung ist nicht auf das vorliegende Ausführungsbeispiel
begrenzt. Beispielsweise ist die Erfindung nicht auf Straßenfahrzeuge,
insbesondere auf Personenkraftwagen, begrenzt, sondern vorteilhaft
auf viele unterschiedliche Arten von Fahrzeugen anwendbar. Anstelle
der oben erläuterten Aktivierung der automatischen Abstandsregelung
mittels einer Taste sind auch andere dem Fachmann bekannte und geeignete
Bedienelemente denkbar. Gleiches gilt für die Ausbildung
der Anzeige.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19823303
B4 [0003, 0023, 0026]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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