-
Die
Erfindung betrifft einen Leitstand einer Druckmaschine nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Als
farbliche Referenz bei der Ausführung eines Druckauftrags
auf einer Druckmaschine, wie z. B. auf einer Rollenrotationsdruckmaschine
oder auf einer Bogendruckmaschine, dient nach der Praxis üblicherweise
ein auf einem Farbtintenstrahldrucker angefertigtes Referenzmuster,
wobei ein Drucker die auf der Druckmaschine gedruckten Druckexemplare mit
diesem Referenzmuster an einem Leitstand der Druckmaschine vergleicht.
Solche auf einem Farbtintenstrahldrucker geduckten Referenzmuster
bezeichnet man auch als Hardcopyproof. Um einen von einer Raumbeleuchtung
unabhängigen, visuellen Vergleich zwischen den gedruckten
Druckexemplaren und dem als farbliche Referenz dienenden Hardcopyproof
zu ermöglichen, ist dem Leitstand der Druckmaschine mindestens
eine Normlichtquelle zugeordnet, mit Hilfe derer der Leitstand zumindest
partiell ausgeleuchtet werden kann.
-
Weiterhin
ist es aus der Praxis bereits bekannt, zusätzlich zu dem
oder als Ersatz für das auf dem Farbtintenstrahldrucker
angefertigte Hardcopyproof eine farbliche Referenz auf einem farbverbindlichen
Monitor zu visualisieren. Die Visualisierung einer farblichen Referenz
auf einem farbverbindlichen Monitor wird auch als Softproof bezeichnet.
Der zuverlässige visuelle Vergleich zwischen den gedruckten
Druckexemplaren und einem als farbliche Referenz dienenden Softproof
bereitet jedoch an aus der Praxis bekannten Druckmaschinenleitständen
Schwierigkeiten, da die Helligkeit und/oder der Kontrast von farbverbindlichen
Monitoren eingeschränkt ist.
-
Aus
der
DE 10 2006
038 200 A1 ist ein Leitstand einer Druckmaschine bekannt,
der mindestens einen farbverbindlichen Monitor zur Visualisierung mindestens
eines als farbliche Referenz für in einem Druckprozess
gedruckte Druckexemplare dienenden Softproof und mindestens eine
Normlichtquelle zur zumindest partiellen Ausleuchtung des Leitstands umfasst.
Nach der
DE 10
2006 038 200 A1 ist eine von der oder jeder Normlichtquelle
erzeugte Leuchtstärke bzw. Leuchtintensität veränderbar,
um so die von der oder jeder Normlichtquelle erzeugte Leuchtstärke
bzw. Leuchtintensität an eine mit dem oder jedem farbverbindlichen
Monitor erzielbare Helligkeit und/oder einen mit dem oder jedem
farbverbindlichen Monitor erzielbaren Kontrast in der Visualisierung
des Softproof anzupassen.
-
Bei
dem aus der
DE
10 2006 038 200 A1 bekannten Leitstand ist die oder jede
Normlichtquelle oberhalb des farbverbindlichen Monitors positioniert. Trotz
einer zwischen der oder jeder Normlichtquelle und dem farbverbindlichen
Monitor angeordneten Blende lässt sich bei einem derartigen
Leitstand nicht komplett ausschließen, dass die oder jede
Normlichtquelle den farbverbindlichen Monitor mit beleuchtet. Dann,
wenn von der oder jeder Normlichtquelle emittiertes Normlicht auf
einen farbverbindlichen Monitor eines Softproofsystems fällt,
bereitet der zuverlässige Vergleich zwischen einem als
farbliche Referenz dienenden Softproof und einem gedruckten Druckexemplar
Schwierigkeiten. Ebenso bereit es Schwierigkeiten andere Monitore,
auf die von der oder jeder Normlichtquelle emittiertes Normlicht
fällt, zuverlässig abzulesen.
-
Es
besteht bedarf an einem Leitstand einer Druckmaschine, bei welchem
einerseits bedruckte Druckexemplare mit Hilfe einer Normlichtquelle normgerecht
ausgeleuchtet werden können, bei welchem jedoch andererseits
einen Normlichtemission in Richtung auf Monitore verhindert werden
kann.
-
Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde
einen neuartigen Leitstand einer Druckmaschine zu schaffen.
-
Dieses
Problem wird durch einen Leitstand gemäß Anspruch
1 gelöst. Erfindungsgemäß ist mindestens
eine Normlichtquelle des Normlichtsystems zwischen einer Pultoberfläche
des Leitstands, die der Aufnahme gedruckte Druckexemplare dient,
und dem oder jedem Monitor angeordnet.
-
Beim
erfindungsgemäßen Leitstand ist mindestens eine
Normlichtquelle des Normlichtsystems zwischen einer Pultoberfläche
des Leitstands und dem oder jedem insbesondere farbverbindlichen
Monitor angeordnet. Hiermit kann einerseits eine ausreichende normgerechte
Beleuchtung gedruckter Druckexemplare gewährleistet werden,
andererseits wird vermieden, dass eine signifikante Menge des Normlichts
auf Monitore fällt. Vorzugsweise ist hierzu zwischen dem
oder jedem Monitor und der oder jeder Normlichtquelle eine Blende
positioniert.
-
Eine
weitere erfindungsgemäße Ausführung sieht
vor, den Monitor beweglich zu montieren und die Normlichtquelle
so anzuordnen, dass sie sich synchron mit einer Bewegung bzw. einer
Verschiebung mitbewegt.
-
Dabei
ist es besonders vorteilhaft, den Monitor oberhalb der Pultfläche
zumindest annähernd parallel zu dem auf der Pultfläche
liegenden Exemplar auszurichten, wobei die Anzeigerichtung zum Betrachtungsstandpunkt
des Bedieners hin ausgerichtet und die Normlichtquelle an der Rückseite
des Monitors angeordnet sowie zur Beleuchtung des Druck-Exemplars
zur Pultfläche hin ausgerichtet ist. Der Monitor „fliegt” über
der Pultfläche und dem darauf liegenden Exemplar.
-
Die
Monitordarstellung (Softproof) und das gedruckte Papier-Exemplar
können dadurch vorteilhaft unter sehr ähnlichem
Betrachtungswinkel und Betrachtungsabstand begutachtet und verglichen werden.
Der selbstleuchtende Monitor wird dabei vom Normlicht nicht beleuchtet,
es wird vielmehr lediglich das Druckexemplar beleuchtet.
-
Die
Normlichtquelle kann sehr klein und damit leicht dimensioniert werden
(Bewegbarkeit, Kosten), da sie mit dem Monitor in den Bereich verschoben
werden kann, den der Betrachter gerade begutachten möchte.
-
Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der
Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand
der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
-
1:
eine schematisierte Darstellung eines erfindungsgemäßen
Leitstands einer Druckmaschine und
-
2:
eine schematisierte Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen
Leitstands einer Druckmaschine.
-
1 zeigt
eine schematisierte Darstellung eines erfindungsgemäßen
Leitstands 1 einer Druckmaschine, wobei der Leitstand 1 eine
Pultoberfläche 2 aufweist, die der Aufnahme gedruckter
Druckexemplare 6 dient.
-
Vorzugsweise
ist in die Pultoberfläche 2 eine wannenartige
Vertiefung zur Aufnahme der gedruckten Druckexemplare 6 integriert.
-
Der
erfindungsgemäße Leitstand 1 umfasst ein
Normlichtsystem mit mindestens einer Normlichtquelle 4,
um die wannenartige Vertiefung der Pultoberfläche 2 und
damit in der wannenartigen Vertiefung der Pultoberfläche 2 aufgenommene
Druckexemplare 6 normgerecht auszuleuchten. Eine Normlichtquelle
verfügt über eine Farbtemperatur von näherungsweise
5000 K und eine Intensität von in etwa 2000 lx. Von der
oder jeder Normlichtquelle 4 des Normlichtsystems imitiertes
Normlicht ist in 1 als Normlichtemission 5 visualisiert.
-
Neben
dem Normlichtsystem mit mindestens einer Normlichtquelle 4 verfügt
der erfindungsgemäße Leitstand weiterhin über
mindestens einen Monitor, wobei der in 1 dargestellte
Monitor 7 als farbverbindlicher Monitor eines Softproofsystems
ausgebildet ist. Erfindungsgemäß ist die oder
jede Normlichtquelle 4 des Normlichtsystems zwischen der Pultoberfläche 2 und
dem oder jedem farbverbind lichen Monitor 7 des Softproofsystems
positioniert. Dabei ist gemäß 1 die
oder jede Normlichtquelle 4 des Normlichtsystems oberhalb
der Pultoberfläche 2 und unterhalb des oder jedes
farbverbindlichen Monitors 7 angeordnet.
-
Vorzugsweise
ist zwischen der oder jeder Normlichtquelle 4 des Normlichtsystems
und dem oder jedem farbverbindlichen Monitor 7 eine Blende 3 positioniert.
Die Blende 3 wirkt einer Normlichtemission in Richtung
auf den oder jeden farbverbindlichen Monitor 7 sowie einer
Normlichtemission in Richtung auf einen am Leitstand 1 arbeitenden
Betrachter 8 entgegen. Hierdurch kann einerseits eine Blendung des
Betrachters 8 durch Normlicht und andererseits der Einfall
von Normlicht auf den oder jeden farbverbindlichen Monitor 7 verhindert
werden.
-
Die
oder jede Normlichtquelle 4 des Normlichtsystems, die zwischen
der Pultoberfläche 2 und dem oder jedem farbverbindlichen
Monitor 7 positioniert ist, ist vorzugsweise hinsichtlich
ihrer Leuchtstärke bzw. Leuchtintensität regelbar.
Vorzugsweise ist die oder jede Normlichtquelle 4 des Normlichtsystems
als LED-Lichtquelle ausgebildet, wobei das Normlichtsystem eine
asymmetrische Geometrie aufweisen kann.
-
Vorzugsweise
ist oberhalb des in 1 dargestellten farbverbindlichen
Monitors 7 ein weiteres Normlichtsystem mit mindestens
einer Normlichtquelle angeordnet. In diesem Fall ist dann zwischen dem
oberhalb des farbverbindlichen Monitors 7 angeordneten
Normlichtsystem und dem unterhalb des farbverbindlichen Monitors 7 angeordneten
Normlichtsystem derart hin- und her schaltbar, dass entweder das
oberhalb des farbverbindlichen Monitors 7 angeordnete Normlichtsystem
oder das unterhalb desselben angeordnete Normlichtsystem aktiv ist.
-
Obwohl
die Erfindung unter Bezugnahme auf 1 für
den bevorzugten Anwendungsfall beschrieben wurde, in welchem der
Leitstand ein Softproofsystem mit mindestens einem farbverbindlichen
Monitor 7 umfasst, ist die Erfindung auch bei einem Leitstand
einsetzbar, der kein Softproofsystem umfasst, bei dem also ein Monitor 7 nicht
der Darstellung eines Softproof sondern vielmehr der Darstellung
von z. B. Diagrammen oder Prozessparametern dient.
-
Die 2 zeigt
eine weitere beispielhafte Ausführung eines erfindungsgemäßen
Leitstandes. Der Softproofmonitor ist an einem Schwenkarm 12, der
vorzugsweise aus zwei mit Kugelgelenken verbundenen Gelenken besteht
angeordnet. Der Schwenkarm 12 ist vorzugsweise über
ein weiteres Kugelgelenk am Leitstand befestigt. Damit lässt
sich der Monitor 15 frei über der Pultfläche 13 und
einem dort aufliegenden Druckexemplar 14 positionieren. Durch
ein weiteres Gelenk – vorzugsweise ein Kugelgelenk – ist
es möglich, den Monitor 15 mit einem gewünschten
Abstand zum Druckexemplar 14 parallel zur Pultoberfläche 13 auszurichten.
Zum Bewegen des Monitors 15 ist vorzugsweise ein Haltegriff 19 vorgesehen.
Die Anzeige/das Display 16 des Monitors 15 ist
dabei im Wesentlichen nach oben in Richtung zum Betrachter/Bediener 11 ausgerichtet.
Da die Darstellung des Softproofs am Monitor 15 und das
von der Druckmaschine gedruckte Exemplar 14 dabei in gleicher
Ausrichtung sehr nah beieinander liegen, kann der Betrachter 11 beide
unter sehr ähnlichem Betrachtungswinkel und Betrachtungsabstand
begutachten und vergleichen.
-
Besonders
vorteilhaft ist es bei dieser Ausführung, wenn die Normlichtquelle 17 direkt
an der Rückseite des Displays bzw. der Anzeige des Monitors 15 angeordnet
ist und die Beleuchtungsrichtung 18 zur Pultoberfläche 13 bzw.
zum Druckexemplar 14 gerichtet ist. Dann kann der Betrachter 11 den
Monitor 15 und damit die Beleuchtungs-/Normlichtquelle 17 synchron
in einen beliebigen Bereich des Druckexemplares 14 verschieben,
den er gerade begutachten/auswerten möchte. Da die Normlichtquelle 17 bei dieser
Anordnung nicht das gesamte Druckexemplar 14 ausleuchten
muss, kann sie sehr klein und damit leicht dimensioniert werden,
wodurch die Kosten verringert und die Beweglichkeit erhöht
werden. Weiterhin wird durch diese vorteilhafte Anordnung der Normlichtquelle 17 verhindert,
dass Normlicht auf das Display des Monitors 15 fällt,
sondern lediglich das Druckexemplar 14 beleuchtet wird.
-
Je
nach Standpunkt des Betrachters 11 und der Position des
Monitors 15 – beispielsweise bezüglich
Druckexemplare mit größerem Format – kann
es vorteilhaft sein, die Ausrichtung des Monitors etwas zu verändern,
um den Betrachtungswinkel für den Betrachter 11 zu
verbessern. Der Monitor 15 ist in diesem Fall unter Umständen
nicht mehr genau parallel zur Pultoberfläche 13/zum
Druckexemplar 14 sondern nur noch annähernd parallel.
In diesem Fall kann es vorteilhaft sein, die Normlichtquelle 17 beweglich/drehbar
am Monitor 15 zu befestigen, um sie unabhängig
von der Ausrichtung des Monitors 15 auf das Druckexemplar 14 ausrichten
zu können.
-
Neben
der Befestigung an einem Schwenkarm sind selbstverständlich
auch andere Einrichtungen denkbar, die den Monitor 15 beweglich
machen. Es sind beispielsweise Linearführungen möglich,
an welchen der Monitor z. B. stets parallel zur Pultoberfläche
ausgerichtet seitlich verschoben werden kann.
-
Weiterhin
ist es gemäß der Erfindung nicht zwingend erforderlich,
die Normlichtquelle 17 direkt am Monitor 15 anzuordnen,
sondern es ist auch möglich sie an der Bewegungseinrichtung
zu befestigen.
-
Darüber
hinaus ist es auch möglich den Monitor mit Abstand zur
Pultoberfläche in paralleler Ausrichtung feststehend anzuordnen,
wobei die Normlichtquelle vorzugsweise an der Rückseite
des Displays mit Ausrichtung auf die Pultfläche angeordnet ist.
Das Druckexemplar müsste dann entsprechend dem zu begutachtenden
Bereich unterhalb des Monitors positioniert werden.
-
- 1
- Leitstand
- 2
- Pultoberfläche
- 3
- Blende
- 4
- Normlichtquelle
- 5
- Normlichtemission
- 6
- Druckexemplar
- 7
- Monitor
- 8
- Betrachter
- 11
- Betrachter/Bediener
- 12
- Schwenkarm
- 13
- Pultoberfläche
- 14
- Druckexemplar
- 15
- Monitor
- 16
- Anzeigerichtung
(des Monitors)
- 17
- Normlichtquelle
- 18
- Beleuchtungsrichtung
(der Normlichtquelle)
- 19
- Haltegriff
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102006038200
A1 [0004, 0004, 0005]