DE102008053750A1 - Nähmaschine - Google Patents
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Abstract
Eine Nähmaschine, insbesondere eine Zweinadel-Nähmaschine weist für jede Nadelstange (12) und den mit ihr jeweils gekoppelten Fadenhebel (16, 17) einen eigenen Nadelstangen-Antriebsmotor auf. Der Stoffdrücker (36, 38) und ein Ober-Transporteur (37, 40) stehen dagegen mit der Armwelle in Antriebsverbindung.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine
- – mit einer unteren gehäuseartigen Grundplatte,
- – mit einem oberen Arm,
- – mit einem die Grundplatte mit dem Arm verbindenden Ständer,
- – mit einer im Arm gelagerten Armwelle,
- – mit einem in der Grundplatte gelagerten Greifer,
- – mit einem Haupt-Antriebs-Motor zum Antrieb der Armwelle und des Greifers,
- – mit mindestens einer antreibbaren Nadelstange,
- – mit einem mit der Nadelstange verbundenen Fadenhebel,
- – mit einem Stoffdrücker, der mit der Armwelle in Antriebsverbindung steht und
- – mit einer Nähgut-Transport-Einrichtung.
- Bei derartigen in der Praxis üblichen und verbreiteten Einnadel- oder Zweinadel-Nähmaschinen werden auch die mindestens eine Nadelstange von der Armwelle über jeweils einen Kurbeltrieb angetrieben. Eine Optimierung der Einstichzeit der Nadel in das Nähgut in Bezug auf die Stellung zur Greiferspitze und eine Optimierung der Nadelfadenspannung mittels des Fadenhebels ist hierbei nicht möglich.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Nähmaschine der gattungsgemäßen Art so auszugestalten, dass eine Optimierung der Bewegung der Nadel und der Fadenspannung über einen Bewegungszyklus der mindestens einen Nadelstange mit Nadel möglich ist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass mindestens ein steuerbarer Nadelstangen-Antriebs-Motor vorgesehen ist, der mit der mindestens einen Nadelstange und dem mit ihr verbundenen Fadenhebel in einer von der Armwelle unabhängigen Antriebsverbindung steht.
- Durch die Abkopplung des Antriebs der mindestens einen Nadelstange und des jeweiligen Fadenhebels von der Armwelle und durch den jeweils eigenständigen Antrieb der Nadelstange mit Fadenhebel durch einen eigenen steuerbaren Nadelstangen-Antriebs-Motor wird ermöglicht, die Nadelstangenbewegung über einen vollen Bewegungszyklus, der normalerweise einer Umdrehung der Armwelle entspricht, in einer Weise zu gestalten, dass eine Optimierung der Stichbildung erfolgt. Beispielsweise kann die Bewegung der Nadel mit dem Nadelfaden exakt so gesteuert werden, dass die Nadel solange in das Nähgut eingestochen bleibt, bis die Nadelfadenschlinge von der Greiferspitze aufgenommen wird. Umgekehrt kann anschließend die Bewegung der Nadelstange mit Nadel und des zugehörigen Fadenhebels aus der unteren Einstichstellung nach oben so beschleunigt erfolgen, dass der Nadelfaden sehr schnell angezogen wird, wodurch die Stichbildung verbessert wird. Andererseits können die Nadelstangen so angetrieben werden, dass unterschiedlich lange Stiche gebildet werden, was bei Ziernähten erwünscht sein kann. Die jeweilige Stichlänge ist hierbei ein ganzzahliges Vielfaches der einzelnen Transportschritte, was insbesondere bei verhältnismäßig langsam laufenden Nähmaschinen ohne weiteres realisierbar ist. Auch beim Beginn einer Naht können Vorteile erreicht werden. Hierbei kann die Steuerung so programmiert werden, dass die Nadelstange und der Fadenhebel nicht bis zum oberen Totpunkt bewegt werden, sondern vorher angehalten werden. Für die nächste Stichbildung läuft der Antrieb der Nadelstange und damit des Fadenhebels rückwärts. So ist es möglich, bei den ersten Stichen einer Nadel weniger Nadelfaden wegzu ziehen und damit den Nahtanfang zu verbessern. Die vorstehend entsprechend geschilderten Maßnahmen können durch entsprechende Programmierung der Steuerung erreicht werden. Die Einstichkräfte können ebenfalls programmiert werden. Basis hierfür ist aber die geschilderte Trennung von Nadelstangen-Antrieb und Fadenhebel-Antrieb von der Armwelle und damit vom alternierenden Obertransport.
- Besonders vorteilhaft sind die erfindungsgemäßen Maßnahmen bei Zweinadel-Nähmaschinen. Hierbei kann durch Abschalten eines Antriebsmotors eine Nadelstange mit Fadenhebel abgeschaltet werden. Es erfolgt deshalb in diesem Fall kein störendes Fadenvorziehen beim Nadelstillstand.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung. Es zeigt:
-
1 einen vertikalen Längsschnitt durch eine Nähmaschine nach der Erfindung entsprechend der Schnittlinie I-I in2 , -
2 eine Stirnansicht der Nähmaschine gemäß dem Sichtpfeil II in1 mit abgenommenem stirnseitigen Deckel, -
3 einen vertikalen Querschnitt durch die Nähmaschine, -
4 einen vertikalen Teil-Längsschnitt durch die Nähmaschine gemäß der Schnittlinie IV-IV in2 und -
5 eine Stirnansicht der Nähmaschine gemäß dem Sichtpfeil V in1 . - Bei der in der Zeichnung dargestellten Nähmaschine handelt es sich um eine Zweinadel-Steppstich-Nähmaschine. Sie weist in der üblichen Weise einen oberen Arm
1 , eine gehäuseartige untere Grundplatte2 und einen den Arm1 und die Grundplatte2 zu einer C-Form verbindenden vertikalen Ständer3 auf. Im Arm1 ist eine Armwelle4 angeordnet. In der Grundplatte2 ist eine Unterwelle5 drehbar gelagert, die mit der Armwelle4 mittels eines Zahnriemen-Triebs6 mit einem Übersetzungsverhältnis 1:1 gekoppelt ist. An der Grundplatte2 ist weiterhin ein Haupt-Antriebs-Motor7 angebracht, der mit der Unterwelle5 mittels eines Zahnriemen-Triebs8 verbunden ist. Die Armwelle4 und die Unterwelle5 werden also vom Haupt-Antriebs-Motor7 mit identischer Drehzahl angetrieben. - An dem außerhalb des Arms
1 befindlichen Ende der Armwelle4 ist in üblicher Weise ein Handrad9 angebracht. Benachbart zu dem Handrad9 ist an der Armwelle4 ein Positionsgeber10 angebracht, der in üblicher Weise in gleichen Winkelabständen bei Umdrehungen der Armwelle4 ein Signal abgibt, woraus jeweils in der zentralen Steuerung11 die genaue Winkelposition der Armwelle4 und damit auch der Unterwelle5 ermittelt wird. - Im Arm
1 sind zwei Nadelstangen12 ,13 , nämlich eine erste Nadelstange12 und eine zweite Nadelstange13 in einer x-y-z-Ebene nebeneinander angeordnet, wobei y die Längsrichtung der Nähmaschine, z die vertikale Bewegungsrichtung der Nadelstangen12 ,13 und x die Nährichtung definiert. Die Nadelstangen12 ,13 weisen in üblicher Weise Nadeln12a ,13a zur Führung von nicht dargestellten Nadelfäden auf. Der Antrieb der Na delstangen12 ,13 erfolgt über grundsätzlich bekannte Kurbeltriebe, nämlich einen ersten Kurbeltrieb14 und einen zweiten Kurbeltrieb15 . Synchron zu der ersten und der zweiten Nadelstange12 ,13 werden ebenfalls ein erster Fadenhebel16 bzw. ein zweiter Fadenhebel17 angetrieben. Der Antrieb der Kurbeltriebe14 ,15 erfolgt nicht – wie üblich – mittels der Armwelle4 , sondern mittels voneinander unabhängiger Nadelstangen-Antriebs-Motoren18 ,19 , nämlich eines ersten Nadelstangen-Antriebs-Motors18 bzw. eines zweiten Nadelstangen-Antriebs-Motors19 . Bei diesen Motoren18 ,19 handelt es sich um mit der Steuerung11 verbundene und über diese ansteuerbare Servomotoren, insbesondere Schrittmotoren. Der Antrieb des ersten Kurbeltriebs14 und damit der ersten Nadelstange12 vom ersten Motor18 erfolgt über einen ersten Zahnriemen-Trieb20 und eine hiervon angetriebene erste Kurbeltrieb-Welle21 , die in einem ersten Lager22 am Arm1 gelagert ist. Der zweite Kurbeltrieb15 wird von dem zweiten Nadelstangen-Antriebs-Motor19 mittels eines zweiten Zahnriemen-Triebs23 über eine zweite Kurbeltrieb-Welle24 angetrieben, die in einem zweiten Lager25 im Arm1 ortsfest, aber frei drehbar gelagert ist. Die Fadenhebel16 bzw.17 werden von den Kurbeltrieb-Wellen21 bzw.24 angetrieben. - Von der Unterwelle
5 werden in der üblichen Weise über jeweils ein Winkel-Getriebe26 ,26a je ein Greifer27 ,27a angetrieben. Bei den Greifern27 ,27a handelt es sich um Steppstich-Greifer, die in üblicher Weise jeweils eine nicht dargestellte Spule mit einem Greiferfaden-Vorrat enthalten. Des Weiteren werden in der üblichen Weise von der Unterwelle5 über eine Exzenter-Trieb-Anordnung28 und eine Wellen-Anordnung29 je ein neben dem Greifer27 bzw.27a befindlicher Unter-Transporteur30 angetrieben, wovon nur ein Transporteur dargestellt ist. Dieser Unter-Transporteur30 ist derart ausgebildet, dass die übliche Transportbewegung in der Nährichtung (x-Richtung) in angehobenem Zustand durchgeführt wird, während die Rückbewegung in abgesenktem Zustand erfolgt. - Die Armwelle
4 endet – vom Handrad9 aus gesehen – vor dem zweiten Kurbeltrieb15 in der zweiten Kurbeltrieb-Welle24 und ist dort in einem Armwellen-Lager32 gelagert und über das Lager25 gegenüber dem Arm1 abgestützt. Mit der Armwelle4 ist – benachbart zum Armwellen-Lager32 – ein Exzenter-Getriebe33 für einen alternierenden Obertransport verbunden, der eine Schwing-Welle34 antreibt, die wiederum über einen Schwinghebel-Trieb35 eine Stoff-Drücker-Stange36 und eine Obertransport-Stange37 im Wechsel antreibt. Wenn der an der Stoff-Drücker-Stange36 angebrachte Drückerfuß38 auf der Grundplatte2 oberhalb des Greifers27 befindliches Nähgut auf die Stichplatte39 drückt, wird die Obertransport-Stange37 mit ihrem Transportfuß40 vom Nähgut abgehoben. Wenn dagegen nach einem Stich der Drücker-Fuß38 abgehoben wird, dann wird der an der Obertransport-Stange37 befindliche Transportfuß40 auf das Nähgut abgesenkt und transportiert dieses zusammen mit dem Unter-Transporteur30 in der Nährichtung x. Das Exzenter-Getriebe33 mit der Schwing-Welle34 und dem die Schwing-Welle34 mit den Stangen36 ,37 verbindenden Schwinghebel-Trieb35 bilden also ein sogenanntes Hüpfer-Getriebe. - Die Steuerung
11 ist programmierbar. Sie ist mit dem Haupt-Antriebs-Motor7 , den Nadelstangen-Antriebs-Motoren18 ,19 und dem Positionsgeber10 gekoppelt sind. Über sie sind die eingangs geschilderten unterschiedlichen Funktionen ansteuerbar.
Claims (6)
- Nähmaschine – mit einer unteren gehäuseartigen Grundplatte (
2 ), – mit einem oberen Arm (1 ), – mit einem die Grundplatte (2 ) mit dem Arm (1 ) verbindenden Ständer (3 ), – mit einer im Arm (1 ) gelagerten Armwelle (4 ), – mit einem in der Grundplatte (2 ) gelagerten Greifer (27 ,27a ), – mit einem Haupt-Antriebs-Motor (7 ) zum Antrieb der Armwelle (4 ) und des Greifers (27 ), – mit mindestens einer antreibbaren Nadelstange (12 ,13 ), – mit einem mit der Nadelstange (12 ,13 ) verbundenen Fadenhebel (16 ,17 ), – mit einem Stoffdrücker (36 ,38' ), der mit der Armwelle (4 ) in Antriebsverbindung steht und – mit einer Nähgut-Transport-Einrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein steuerbarer Nadelstangen-Antriebs-Motor (18 ,19 ) vorgesehen ist, der mit der mindestens einen Nadelstange (12 ,13 ) und dem mit ihr verbundenen Fadenhebel (16 ,17 ) in einer von der Armwelle (4 ) unabhängigen Antriebsverbindung steht. - Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Nadelstange (
12 ) über einen ersten Kurbeltrieb (14 ) und ein erster Fadenhebel (16 ) jeweils mittels einer ersten Kurbeltrieb-Welle (21 ) mit einem ersten Nadelstangen-Antriebs-Motor (18 ) verbunden sind und dass eine zweite Nadelstange (13 ) über einen zweiten Kurbeltrieb (15 ) und ein zweiter Fadenhebel (17 ) jeweils mittels einer zweiten Kurbeltrieb-Welle (24 ) mit einem zweiten Nadelstangen-Antriebs-Motor (19 ) verbunden sind. - Nähmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Nadelstangen-Antriebs-Motor (
18 ,19 ) als Servomotor ausgebildet ist. - Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Drehzahl der Armwelle (
4 ) und des Greifers (27 ) erfassender Positionsgeber (10 ) vorgesehen ist und dass der Haupt-Antriebs-Motor (7 ), der mindestens eine Nadelstangen-Antriebs-Motor (18 ,19 ) und der Positionsgeber (10 ) mit einer gemeinsamen Steuerung (11 ) verbunden sind. - Zweinadel-Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ober-Transporteur (
37 ,40 ) vorgesehen ist, der mit der Armwelle (4 ) in Antriebsverbindung steht. - Zweinadel-Nähmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stoffdrücker (
36 ,38 ) und der Ober-Transporteur (37 ,40 ) über ein Exzenter-Getriebe (33 ) mit der Armwelle (4 ) verbunden sind.
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