DE102008053104A1

DE102008053104A1 - Implantat zum Einsetzen in den Kiefer sowie Prothesenpfeiler

Info

Publication number: DE102008053104A1
Application number: DE200810053104
Authority: DE
Inventors: Reinhold Grabosch
Original assignee: Individual
Current assignee: Heliocos De GmbH
Priority date: 2008-07-21
Filing date: 2008-10-24
Publication date: 2010-01-28
Also published as: JP5509205B2; US9113978B2; JP2011528589A; CA2731248C; ES2605252T3; DE202009019083U1; DE202009019086U1; EP2344064A1; EP2344064B1; BRPI0916322A2; US20110123952A1; CA2731248A1; WO2010009866A1

Abstract

Implantat zum Einsetzen in den Kiefer, dadurch gekennzeichnet, daß das Implantat (1) die Gestalt einer Schraubenfeder hat.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Implantat zum Einsetzen in den Kiefer sowie einen Prothesenpfeiler als Träger einer Zahnkrone.
Nur ein vollbezahntes, gesundes Gebiss sichert die volle Funktionalität des Kauorgans. Durch Extraktion eines Zahns entsteht im Kiefer eine knöcherne Alveole, die beim Abheilen kollabiert und einen Defekt im Kiefer hinterläßt. Die entstandene Zahnlücke sollte in möglichst absehbarer Zeit durch ein Implantat versorgt und geschlossen werden. Ein Implantat, eine künstliche Zahnwurzel mit einem Prothesenpfeiler, die operativ in den Kiefer eingepflanzt wird, ist ideal. Bekannte Implantate haben jedoch den Nachteil, daß der Extraktionsbereich in der Regel erst nach einem halben Jahr mit dem Implantat versorgt werden kann. Bisher ist für die Implantation dann häufig die Anwendung von Knochenanlagerungstechniken erforderlich, um für das Implantat ein ausreichendes Implantatbett zu schaffen. Nach dem operativen Einbringen der künstlichen Zahnwurzel in den Kiefer braucht die Wunde danach noch einmal mehrere Wochen lang absolute Ruhe, damit sich der umgebende Kieferknochen und das Zahnfleisch eng an das Implantat anlegen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Implantat mit geeignetem Prothesenpfeiler zu schaffen, das unmittelbar nach der Extraktion des Zahns in das Zahnbett eingebracht werden kann, um den Zeitraum für den Ersatz des extrahierten Zahns zu verkürzen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
Die Erfindung weist gegenüber dem Bekannten die Vorteile auf, daß die und vollständig vom Knochen durchwachsen. Dadurch werden ein festes, gezieltes Einwachsen und damit schnelleres Verankern des neuen Implantats erreicht. Knochenersatzmaterialien werden nicht benötigt. Auf Überinstrumentierung wird verzichtet. Man erzielt einen Zeitgewinn für die Behandlung.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung hervor.
Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel anhand einer Zeichnung erläutert. Es zeigen
1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Implantats,
2 eine Draufsicht in Richtung von Pfeilen II-II auf das Implantat gemäß 1,
3 eine Teilansicht eines Prothesenpfeilers in Form eines in das Implantat einschraubbaren Kopfs.
Das erfindungsgemäße Implantat 1 (1) hat im wesentlichen die Gestalt einer Schraubenfeder, deren Windungen voneinander einen gewissen Abstand einhalten. Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung weisen die Windungen des schraubenförmigen Implantats stetige Steigung auf. Das Implantat läuft über seine Längserstreckung konisch zu. Dies hat den Hintergrund, daß das Implantat 1 – während es an seinem weiten Ende gehalten wird – mit seinem engen Ende in die knöcherne Alveole eingesetzt wird und aufgrund seiner Konizität gut in die Alveole eindrehbar ist.
Die von der ersten bis zur letzten Windung durchlaufende Außenkante des Implantats 1 ist als Schneide 3 ausgebildet. Dadurch ist das Implantat holzschraubenartig in die knöcherne Alveole einschraubbar. Die erste Windung am weiten Ende des Implantats 1 weist bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Nut 5 oder mehrere Nuten 5, 6 (2) zum Eingriff eines (in der Zeichnung nicht dargestellten) Eindrehwerkzeugs auf.
Das Implantat 1 besteht vorzugsweise aus Titan, einem Material, das vom Körper des Patienten gut vertragen wird.
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung besteht das Implantat aus starrem Werkstoff.
Bei eine anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung besteht das Implantat aus elastischem Werkstoff.
Eine für das Implantat 1 vorgesehene Suprakonstruktion in Form eines Prothesenpfeilers 8 (3) hat einen Schraubdorn 9 mit Außengewinde 10 sowie einen Kopf 11. Letzterer ist bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung aus ästhetischen und hygienischen Gründen porzellangesintert, denn er ragt in die keimreiche Mundhöhle hinein. Die Steigung des Außengewindes 10 des Schraubdorns 9 ist an die Steigung der Windungen 2 des schraubenförmigen Implantats 1 angepaßt. Der Kopf 11 am Prothesenpfeiler 8 hat eine Schlüsselweite für ein (in der Zeichnung nicht dargestelltes) Werkzeug.
Unmittelbar nach der Extraktion des betreffenden Zahns wird das Implantat 1 in die entstandene, knöcherne Alveole eingedreht. Die Wunde wird provisorisch verschlossen. Das eingesetzte Implantat 1 wird leicht und rasch voll ständig vom Knochen durchwachsen, denn es hat keine durchgehende Trennfläche. Demnach ist die angestrebte Verankerung des Implantats 1 im Kiefer in kurzer Zeit stabil. Ist dieser Zustand erreicht, wird der Prothesenpfeiler 8 mit seinem Schraubdorn 9 in das Implantat 1 eingeschraubt. Der Prothesenpfeiler 8 ist für die Präparation einer künstlichen Zahnkrone bereit.

Claims

Implantat zum Einsetzen in den Kiefer, dadurch gekennzeichnet, daß das Implantat (1) die Gestalt einer Schraubenfeder hat.
Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Windungen (2) des schraubenfederartigen Implantats (1) voneinander einen gewissen Abstand einhalten.
Implantat nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Windungen des schraubenfederartigen Implantats (1) stetige Steigung aufweisen.
Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erreichung einer konischen Formgebung des Implantats (1) dessen erste Windung an einem Ende des Implantats größeren Durchmesser, und bis zum anderen Ende des Implantats die jeweils folgende Windung kleineren Durchmesser als die jeweils vorhergehende hat.
Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die von der ersten bis zur letzten Windung durchlaufende Außenkante des Implantats (1) als Schneide (3) ausgebildet ist.
Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Windung (4) mit dem größten Durchmesser mindestens eine Nut (5; 6) zum formschlüssigen Eingriff eines Eindrehwerkzeugs hat.
Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Implantat (1) aus starrem Werkstoff besteht.
Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Implantat (1) aus elastischem Werkstoff besteht.
Implantat nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff Titan ist.
Prothesenpfeiler als Träger einer Zahnkrone für das Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Prothesenpfeiler (8) einen Schraubdorn (9) mit Außengewinde (10) aufweist.
Prothesenpfeiler nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Steigung des Außengewindes (10) an die Windungen des schraubenfederartigen Implantats (1) angepaßt sind.
Prothesenpfeiler nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Prothesenpfeiler (8) einen Kopf (11) aufweist, der eine Schlüsselweite für ein Werkzeug zum Eindrehen des Prothesenpfeilers (8) in das Implantat (1) hat.