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Die
Erfindung betrifft ein Hochfrequenz-Chirurgiegerät zum Erzeugen von Hochfrequenz-Energie für das Schneiden
und/oder Koagulieren von biologischen Geweben.
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Hochfrequenz-
oder HF-Chirurgiegeräte
dieser Art sind seit langem aus dem Stand der Technik bekannt und
werden auch als HF Generator bezeichnet. Zum Schneiden und/oder
Koagulieren von biologischem Gewebe erzeugt das HF-Chirurgiegerät eine HF
Ausgangsenergie. Verschiedenste monopolare oder bipolare Instrumente
können
an das HF-Chirurgiegerät
angeschlossen werden, welche die HF Ausgangsenergie in das biologische
Gewebe eines zu behandelnden Patienten einleiten. Im oder am Gewebe
bewirkt die HF Energie das gewünschte elektrochirurgische
Schneiden oder Koagulieren.
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Um
die für
die HF Chirurgie nötige
hochfrequente Ausgangsenergie, nämlich
hochfrequenten Wechselstrom, im HF Chirurgiegerät zu erzeugen, ist üblicherweise
ein Parallelschwingkreis, vorgesehen. Der Schwingkreis wird durch
eine Gleichstromquelle mit elektrischer Energie aufgeladen, und
erzeugt eine elektrische Schwingung, die als hochfrequenter Wechselstrom
abgegriffen werden kann. Durch die Auswahl des im Schwingkreis eingesetzten
Kondensators und der eingesetzten Spule ist die Frequenz der Ausgangsenergie
bestimmt. Um die Schwingung im Betrieb aufrecht zu erhalten, wird
dem Parallelschwingkreis nahe dem Maximum der positiven oder negativen
Halbwelle der HF Spannung genau soviel Energie zugeführt, wie
dem Schwingkreis zuvor durch die HF Chirurgieanwendung und durch
die natürliche
Dämpfung
des Schwingkreises entnommen wurde.
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Der
Schwingkreis wird kurzzeitig mittels eines Schalters, beispielsweise
eines Transistors, mit einer Energiequelle verbunden, um ihm Energie
zuzuführen.
Der richtige Schaltzeitpunkt der Transistoren, um die Schwingung
im Schwingkreis aufrecht zu erhalten, kann beispielsweise durch
einen Nullpunktdetektor bestimmt werden. So ist das HF Chirurgiegerät geeignet
für einen
breiten Lastbereich und relativ tolerant gegenüber Änderungen der Arbeitsfrequenz.
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Problematisch
ist bei der oben beschriebenen Schaltung, dass die thermische Belastung
des Schalters, beispielsweise des Transistors, zeitweise sehr hoch
sein kann. Die thermische Belastung kann durch einen hohen Stromfluß beispielsweise
beim erstmaligen Aufladen des Kondensators des Schwingkreises bedingt
sein. Ferner ist der Transistor durch seine relativ kurze Einschaltdauer
nicht immer vollständig
durchgesteuert, so dass die Verlustleistung am Transistor hoch sein
kann. Um den Stromfluss zu verringern ist es möglich zwei parallele Transistoren
zu verwenden. Jedoch verteilt sich der Gesamtstrom aufgrund technologiebedingter
Unterschiede zwischen den Transistoren, wie beispielsweise leicht
unterschiedliche Gate-Drain-Kapazität, nicht
gleichmäßig auf
die beiden Transistoren. Die ungleiche Stromverteilung führt wiederum
zu einer ebenfalls problematischen ungleichmäßigen thermischen Belastung
der Transistoren und auch zu einer Beeinträchtigung im Signalverlauf der
Schwingung.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher ein verbessertes Hochfrequenz-Chirurgiegerät bereitzustellen,
das die oben beschriebenen Probleme vermeidet.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch das Hochfrequenz-Chirurgiegerät nach Anspruch
1. Das Hochfrequenz-Chirurgiegerät
weist wenigstens einen Schwingkreis und wenigstens zwei Schalter
auf, durch die im Betrieb jeweils eine elektrische Verbindung zwischen
dem Schwingkreis und einer elektrischen Energiequelle schaltbar
ist, um dem Schwingkreis im Betrieb zumindest zeitweise elektrische
Energie zuzuführen.
Ferner umfasst das erfindungsgemäße Hochfrequenz-Chirurgiegerät wenigstens
eine den Schaltern zugeordnete Steuereinrichtung, durch welche die
Schalter unabhängig
voneinander schaltbar sind.
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Die
erfindungsgemäße Lösung hat
den Vorteil, dass die thermische Belastung auf zwei oder mehr Schalter
verteilt werden kann. Da die Schalter unabhängig voneinander von der Steuereinheit
ansteuerbar sind, können
sie je nach Bedarf zugeschaltet werden. So ist eine individuelle
Steuerung des Schwingkreises je nach Belastung möglich.
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Die
erfindungsgemäße Lösung kann
durch weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergänzt werden. Einige solcher
Ausgestaltungen sind im Folgenden beschrieben.
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So
kann die Steuereinrichtung so ausgebildet sein, dass sie in einem
ersten Betriebsmodus die Schalter im Wechsel schaltet. Dies hat
den Vorteil, dass die thermische Belastung jedes Schalters verringert
wird indem sich die Ansteuerungsfrequenz jedes Schalters verringert.
Bei einer Ausgestaltung mit zwei Schaltern werden diese alternierend
angesteuert. Bei einer Ausgestaltung mit n Schaltern wird entsprechend
beim Maximum der ersten Halbwelle im Schwingkreis nur der erste
Schalter, beim Maximum der nächsten
Halbwelle nur der zweite Schalter, usw. geschaltet. Beim Maximum
der n + 1ten Halbwelle schaltet wieder nur der erste Schalter. Die
Verlustleistung und dadurch die Wärmebelastung werden also auf
die zwei oder mehr Transistoren gleich verteilt. Dieser erste Betriebsmodus
der Steuereinrichtung kann selbstverständlich auch der einzige Betriebsmodus
sein, die Schalter können
also permanent im Wechsel angesteuert werden. Hierbei kann die Steuerungseinrichtung
beispielsweise einen Ansteuerschaltkreis mit Umschaltung oder auch
separate Ansteuerkreise für
jeden Schalter aufweisen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Steuereinrichtung
so ausgebildet sein, dass sie in einem weiteren Betriebsmodus die
Schalter im Wesentlichen parallel schaltet. Dies hat den Vorteil, dass
das zwischen den Betriebsmodi gewechselt werden kann, um das Ansteuerungsschema
der Schalter optimal auf unterschiedliche Betriebsphasen des Hochfrequenz-Chirurgiegerätes abstimmen zu
können.
So können
die Schalter beispielsweise in einer ersten Anschwingphase des Schwingkreises parallel
geschaltet werden, um den hohen Stromfluss auf mehrere Schalter
zu verteilen. Wenn sich der Schwingkreis eingeschwungen und der
Stromfluss verringert hat, können
die Schalter im Wechsel geschaltet werden, um einen gleichmäßigeren
Schwingungsverlauf im Schwingkreis zu erreichen. Weiterhin ist es
ebenfalls möglich,
die Schalter bei modulierten HF-Ausgangssignalen des Hochfrequenz-Chirurgiegerätes, wenn
die thermische Belastung der Schalter besonders hoch ist, parallel
zu schalten. Wenn HF-Ausgangssignale unmoduliert sind, können die
Schalter beispielsweise im Wechsel geschaltet werden.
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Ferner
kann die Steuereinrichtung so ausgebildet sein, dass sie in einem
weiteren Betriebsmodus nur einen Schalter schaltet. Hierdurch ist
es beispielsweise möglich
für unmodulierte
Ausgangssignale des HF-Chirurgiegerätes diesen Betriebsmodus zu
wählen
und nur einen Schalter zu aktivieren. So wird die Energiezufuhr
zum Schwingkreis immer über denselben
Schalter geschaltet, so dass geringe technologiebedingte Unterschiede
zwischen den Schaltern, wie beispielsweise bei Transistoren, nicht
ins Gewicht fallen. Bei modulierten Ausgangssignalen, bei denen
die thermische Belastung für
einen einzelnen Schalter zu hoch sein könnte, kann wieder in einen
anderen Betriebsmodus geschaltet werden, bei der die Belastung auf
mehrere Schalter verteilt wird.
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Der
Schwingkreis kann in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
als ein Parallelschwingkreis ausgebildet sein.
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Um
das Hochfrequenz-Chirurgiegerät
optimal steuern zu können,
kann es eine Messeinrichtung aufweisen, die wenigstens einen Betriebsparameter,
wie Zeit, Temperatur, Vorhandensein einer Modulation des HF-Ausgangssignals,
Stromstärke, Spannung
oder Leistung, erfasst. Dabei kann die Steuereinrichtung so ausgebildet
sein, dass sie im Betrieb unterschiedliche Betriebsmodi in Abhängigkeit
von wenigstens einem der Betriebsparameter aktiviert. So kann die
Steuerungseinrichtung beispielsweise ab einer vorbestimmten Temperatur
von dem ersten Betriebsmodus, bei dem die Schalter im Wechsel angesteuert
werden, zu dem Betriebsmodus wechseln, bei dem die Schalter parallel
angesteuert werden.
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Die
Erfindung mit ihren vorteilhaften Ausgestaltungen ermöglicht eine
optimale Ansteuerung des Schwingkreises des HF-Chirurgiegerätes mit
Anpassung an beispielsweise HF Ausgangssignal, Wirkungsgrad, Wärmeverlust,
Signalform und/oder Oberwellenunterdrückung. Diese Parameter können von
der Steuereinrichtung oder anderswo im HF-Chirurgiegerät bestimmt
werden und von der Steuereinrichtung zur Bestimmung der Schaltzeitpunkte
der Schalter benutzt werden.
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Für ein Schalten
ohne wesentliche Zeitverluste können
die Schalter als Transistoren, insbesondere Feldeffekt- oder Bipolartransistoren,
ausgebildet sein.
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Um
den optimalen Schaltzeitpunkt zu ermitteln, kann das Hochfrequenz-Chirurgiegerät eine Signalleitung
aufweisen, welche die Steuereinrichtung mit dem Schwingkreis signaltechnisch
verbindet. Über
die Signalleitung kann die Steuerein richtung die Schwingung überwachen.
Die Steuereinrichtung kann so ausgebildet sein, dass sie im Betrieb
wenigstens eine Kenngröße der elektrischen
Schwingung im Schwingkreis erfasst und die Schalter in Abhängigkeit
der Kenngröße schaltet.
So kann die Steuereinrichtung beispielsweise den Zeitpunkt von Maxima
der positiven oder negativen Halbwellen ermitteln und die Schalter
entsprechend schalten.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das Hochfrequenz-Chirurgiegerät einen
Zwischenstromkreis und einen vom Zwischenstromkreis durch wenigstens
einen Transformator galvanisch getrennten Patientenstromkreis aufweisen
und kann der Schwingkreis die innerhalb des Zwischenstromkreises
angeordnete Wicklung des Transformators umfassen. So ist der zeitweise
mit der Energiequelle verbundene Schwingkreis vom Patientenstromkreis galvanisch
getrennt und gleichzeitig bildet der Transformator die Induktivität des Schwingkreises,
so dass kein zusätzliches
Bauteil nötig
ist.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Zeichnungen dargestellten
beispielhaften Ausführungsformen
erläutert.
Die unterschiedlichen Merkmale können,
wie auch bei den oben beschriebenen Ausführungsformen, beliebig miteinander kombiniert
werden.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Hochfrequenz-Chirurgiegerätes;
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2 eine
schematische Darstellungen eines ersten Schaltdiagramms für das Hochfrequenz-Chirurgiegeräte in 1;
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3 bis 8 weitere
schematische Darstellung weiterer Schaltdiagramme für das Hochfrequenz-Chirurgiegeräte in 1.
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Zunächst wird
der Aufbau eines erfindungsgemäßen Hochfrequenz-Chirurgiegerätes 1 anhand der
schematischen Darstellung in 1 beschrieben.
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Das
stark vereinfacht dargestellte Hochfrequenz-Chirurgiegerät 1 weist
in der beispielhaften Ausführungsform
in 1 einen Zwischenstromkreis 2 und eine
Patientenstromkreis 3 auf, die durch einen Transformator 4 von
einander galvanisch getrennt sind. Selbstverständlich weist das erfindungsgemäße HF-Chirurgiegerät 1 auch
einen vom Zwischenstromkreis 2 galvanisch getrennten Netzstromkreis auf, über den
die Netzspannung in das HF-Chirurgiegerät 1 eingeleitet wird.
Der Netzstromkreis ist der Übersichtlichkeit
halber in 1 nicht dargestellt.
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Der
Transformator 4 weist eine dem Zwischenstromkreis 2 zugeordnete
erste Wicklung 5 und eine dem Patientenstromkreis 3 zugeordnete
zweite Wicklung 6 auf.
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Im
Patientenstromkreis 3 sind zwei Ausgangskontakte 7 angeordnet,
an denen eine Ausgangsspannung UA des Hochfrequenz-Chirurgiegeräts 1 im
Betrieb anliegt und abgegriffen werden kann. An die Ausgangskontakte 7 ist
in 1 einerseits ein chirurgisches Instrument 8 und
andererseits eine Neutralelektrode 9 angeschlossen, mit
denen in bekannter Weise biologisches Gewebe 10 eines Patienten
koaguliert und/oder elektrochirurgisch geschnitten werden kann.
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Der
Zwischenstromkreis 2 weist eine Gleichstromquelle 16,
einen Schwingkreis 11, bestehend aus der zweiten Wicklung 5 des
Transformators 4 und einem Kondensator 12, zwei
Transistoren 13, 14, und eine Steuereinheit 15 auf.
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Die
Gleichspannungsquelle 16 stellt eine Eingangsspannung UE zwischen ihren zwei Polen 17, 18 bereit.
Der eine Pol 17 der Gleichspannungsquelle 16 ist
mit der einen Seite des Schwingkreises 11 elektrisch verbunden.
Der andere Pol 18 ist über
die parallel geschalteten Transistoren 13, 14 mit
der anderen Seite des Schwingkreises 11 verbunden, wie es
im Folgenden noch genauer beschrieben ist.
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Der
Schwingkreis 11 in 1 ist ein
Parallelschwingkreis, da sein Kondensator 12 und seine
Induktivität
in Form der Wicklung 5 parallel zueinander angeordnet sind.
Der Schwingkreis 11 ist auf der einen Seite mit dem Pol 17 und
auf der anderen Seite mit den beiden parallel geschalteten Transistoren 13, 14 verbunden.
Bei der Ausführungsform
in 1 sind die beiden Transistoren 13, 14 als
Feldeffekttransistoren ausgebildet. Alternativ können beispielsweise auch Transistoren
eines anderen Typs, wie Bipolartransistoren, verwendet werden. Die
Transistoren weisen einen Source-, einen Drain- und einen Gatekontakt
auf. Die Sourcekontakte sind jeweils mit dem Schwingkreis 11 elektrisch
verbunden. Die Drainkontakte der Transistoren 13, 14 sind
jeweils mit dem zweiten Pol 18 der Gleichspannungsquelle 16 verbunden.
Die Gatekontakte der Transistoren 13, 14 sind
jeweils unabhängig
voneinander mit der Steuereinheit 15 elektrisch verbunden.
Die Steuereinheit 15 ist zusätzlich über eine separate Signalleitung 19 mit
dem Schwingkreis 11 signaltechnisch gekoppelt.
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Schließlich weist
das HF-Chirurgiegerät 1 noch
eine mit der Steuereinheit 15 elektrisch verbundene Messeinheit 20 mit
einem Temperatursensor 21 auf.
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Im
Folgenden wird die Funktionsweise des erfindungsgemäßen HF-Chirurgiegerätes 1 beschrieben.
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Im
Betrieb des HF-Chirurgiegerätes 1 wird
in dem Parallelschwingkreis 11 eine elektrische Schwingung
in Form einer Wechselspannung erzeugt. Mittels des Transformators 4 wird
die Wechselspannung vom Zwischenstromkreis 2 auf den Patientenstromkreis 3 übertragen.
Im Patientenstromkreis 3 steht die Wechselspannung als
Ausgangsspannung UA an den Ausgangskontakten 7 an
und kann, wie oben beschrieben, für elektrochirurgische Anwendungen
abgegriffen werden.
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Um
die hochfrequente Ausgangsspannung im Parallelschwingkreis 11 zu
erzeugen, wird der Schwingkreis 11 zum Anschwingen mit
der Gleichspannungsquelle 16 verbunden. Um die Schwingung nach
dem Anschwingen aufrecht zu erhalten, wird dem Schwingkreis 11 nahe
dem Maximum, also dem Umkehrpunkt, der positiven oder negativen
Halbwelle der Schwingung Energie von der Gleichspannungsquelle 16 zugeführt. Es
wird genau soviel Energie zugeführt,
wie durch die Last, d. h. die chirurgische Anwendung am biologischen
Gewebe 10, und durch die Verlustleistungen verloren gegangen
ist.
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Die
zeitweise Energiezuführung
in den Schwingkreis 11 wird mit Hilfe der Transistoren 13, 14 realisiert.
Jeder der beiden parallel zueinander angeordneten Transistoren 13, 14 ist
ein Schalter, der die Verbindung des Schwingkreises 11 zum
zweiten Pol 18 der Gleichspannungsquelle 16 herstellt
oder unterbricht. Der Vorteil bei der Ver wendung von Transistoren
als Schaltmittel ist, dass sie sehr schnell schalten können. Geschaltet
werden die Transistoren 13, 14 unabhängig voneinander
durch die Steuerungseinheit 15. Die Steuerungseinheit 15 aktiviert die
Transistoren 13, 14 jeweils durch eine Schaltspannung
Us1, Us2, welche
die Schalteinheit 15 an den Basiskontakt des Transistors 13, 14 anlegt.
Innerhalb der Steuerungseinheit 15 wird die Schaltspannung
Us1, Us2, durch
eine Verstärkereinheit
(nicht dargestellt) verstärkt,
damit die Schaltspannung Us1, Us2 ausreichend
groß ist,
um die Transistoren 13, 14 zu schalten. Wenn dem
Schwingkreis 11 ausreichend Energie zugeführt wurde,
deaktiviert die Steuerungseinheit 15 die Schaltspannung
Us1, Us2 und einer
oder beide Transistoren 13, 14 trennt die Verbindung
des Schwingkreises 11 zum Pol 18 der Gleichspannungsquelle 16.
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Um
den richtigen Schaltzeitpunkt ermitteln zu können, ist die Schalteinheit 15 über die
Signalleitung 19 mit dem Schwingkreis 11 signaltechnisch verbunden.
So kann die Schalteinheit 15 mittels eines integrierten
Nullpunktdetektors den Nullpunkt der Schwingung im Schwingkreis 11 und
den optimalen Schaltzeitpunkt für
die Transistoren 13, 14 ermitteln.
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Ein
wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass
die Transistoren 13, 14 unabhängig voreinander schaltbar
sind und dem Schwingkreis 11 unabhängig voneinander Energie zuführen. Im
Betrieb des erfindungsgemäßen Hochfrequenz-Chirurgiegerätes 1 können die
Transformatoren 13, 14 beliebig geschaltet werden.
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Verschiedene
Schaltschemen werden im Folgenden mit Bezug auf die 2 bis 8 beschrieben.
Die Schaltschemen zeigen den Zeitverlauf der Aktivierung der Transistoren 13, 14 durch
die Schalteinheit 15 anhand der Schaltspannungen Us1, Us2.
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Die
Diagramme in den 2 bis 8 zeigen
den Wert der Schaltspannungen Us1, Us2 in vereinfachter Weise als einen Wert
1, wenn die Schaltspannung von der Steuereinheit 15 aktiviert
ist, oder als einen Wert 0, wenn die Schaltspannung deaktiviert
ist. Die dargestellten Zeitpunkte t1, t2, t3, usw. sind
die Zeitpunkte, an denen dem Schwingkreis Energie zugeführt werden
muss, um die gewünschte Schwingung
zu erhalten. Die Zeitpunkte t1, t2, t3, usw. werden
von der Steuerungseinheit 15 wie oben beschrieben bestimmt.
Ihre Frequenz ist im Wesentlichen durch die Auslegung des Schwingkreises
anhand der gewünschten
Frequenz der Ausgangsspannung UA vorgegeben.
Die in den Diagrammen der 2 bis 8 dargestellte
Aktivierungsdauer dient lediglich der Veranschaulichung und nicht
der Realität.
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2 zeigt
den Betrieb des erfindungsgemäßen HF-Chirurgiegerätes 1 in
einem ersten Betriebsmodus 22, in dem die beiden Transistoren 13, 14 alternierend,
d. h. im regelmäßigen Wechsel,
geschaltet werden. Dadurch wird jeder der beiden Transistoren 13, 14 nur
bei jedem zweiten Zeitpunkt t1, t2, t3, usw. aktiviert,
so dass die Transistoren 13, 14 jeweils länger abkühlen können.
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In 3 ist
der Betrieb des erfindungsgemäßen HF-Chirurgiegerätes 1 in
einem weiteren Betriebsmodus 23 dargestellt, in dem die
beiden Transistoren 13, 14 parallel geschaltet
werden. So kann ein hoher Stromfluss einhergehend mit einer hohen thermischen
Belastung, wie beim Anschwingen des Schwingkreises 11,
auf beide Transistoren 13, 14 verteilt werden.
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4 stellt
den Betrieb des erfindungsgemäßen HF-Chirurgiegerätes 1 in
einem weiteren Betriebsmodus 24 dar, in dem nur der Transistor 13 durch
die Schaltspannung US1 aktiviert wird. Der
andere Transistor 14 wird in diesem Betriebsmodus nicht
aktiviert. Natürlich
kann in einem ähnlichen
Betriebsmodus nur der Transistor 14 mittels der Schaltspannung
US2 geschaltet werden. Dieser Betriebsmodus
hat den Vorteil, dass immer derselbe Transistor 13, 14 verwendet
wird. So kommen geringfügige technologiebedingte
Unterschiede der Transistoren, wie beispielsweise leicht unterschiedliche Gate-Drain-Kapazität, nicht
zum tragen. Diese Unterschiede können
den Schwingungsverlauf negativ beeinträchtigen.
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Die
verschiedenen Betriebsmodi 22, 23, 24 können miteinander
kombiniert werden, um das HF-Chirurgiegerät 1 optimal zu steuern.
In Abhängigkeit
von verschiedensten Betriebsparametern des HF-Chirurgiegerätes 1 kann
der eine oder der andere Betriebsmodus von Vorteil sein. Die Betriebsparameter
sind beispielsweise Zeit, Temperatur, Vorhandensein einer Modulation
des HF-Ausgangssignals, Ausgangsstromstärke, Ausgangsspannung, oder Ausgangsleistung.
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Zur
Erfassung der Betriebsparameter weist das HF-Chirurgiegerät 1 in 1 die
Messeinheit 20 auf, die mit der Steuereinheit 15 signaltechnisch
verbunden ist. Die Messeinheit 20 in 1 ist
zur Erfassung der Temperatur im Bereich der Transistoren 13, 14 mit
dem Temperatursensor 21 verbunden. Weitere Betriebsparameter
können
auf an sich bekannte Weise ermittelt werden. Die Messeinheit 20 überträgt die Betriebsparameter
oder für
die Betriebsparameter repräsentative
Signale an die Steuerungseinheit 15. Die Steuerungseinheit 15 kann
beim Über-
oder Unterschreiten von vorbestimmten Grenzwerten für die Betriebsparameter
zwischen unterschiedlichen Betriebsmodi wechseln. Solche Umschaltung
zwischen unterschiedlichen Betriebsmodi wird im Folgenden beispielhaft
anhand der 5 bis 8 beschrieben.
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5 zeigt
eine Umschaltung von dem Betriebsmodus 23 mit paralleler
Ansteuerung der Transistoren 13, 14 auf den Betriebsmodus 22 mit
wechselnder Ansteuerung. Dies ist besonders beim Start des HF-Chirurgiegerätes 1,
also beim Anschwingen des Schwingkreises 11, von Vorteil,
da die anfängliche
hohe thermische Belastung durch einen hohen Stromfluß zwischen
beiden Transistoren 13, 14 aufgeteilt wird. Anschließend, wenn
sich der Schwingkreis 11 eingeschwungen und sich der Stromfluss durch
die Transistoren 13, 14 verringert hat, wird umgeschaltet
auf den alternierenden Betriebsmodus 22. Der Umschaltzeitpunkt
kann beispielsweise zeitabhängig
gesteuert sein.
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6 zeigt
wie in 5 ebenfalls die Umschaltung zwischen den Betriebsmodi 22, 23.
Zusätzlich
zu den Schaltspannungen Us1, Us2 ist
im Diagramm in 6 auch ein Signal M dargestellt,
dass anzeigt ob das Ausgangssignal moduliert ist oder nicht. Das
dargestellte Modulationssignal M hat einen Wert 1, wenn ein moduliertes
Ausgangssignal vorliegt, und einen Wert 0, wenn keine Modulation vorhanden
ist. Der parallele Betriebsmodus 23 wird verwendet, wenn
ein moduliertes Ausgangssignal vorliegt, der alternierende Betriebsmodus 22 bei
unmoduliertem Ausgangssignal. Diese Umschaltung ist von Vorteil,
weil bei modulierten Ausgangssignalen eine hohe thermische Belastung
der Transistoren 13, 14 herrscht.
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Bei
der in 7 dargestellten Steuerung wird ebenfalls in Abhängigkeit
von der Modulation des Ausgangssignals umgeschaltet. Aber hier wird von
dem parallelen Betriebsmodus 23 auf den einfachen Betriebsmodus 24 umgeschaltet.
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Schließlich ist
in 8 erneut der Wechsel zwischen dem parallelen Betriebsmodus 23 zu
dem alternierenden Betriebsmodus 22 dargestellt. Allerdings
wird hier in Abhängigkeit
von der Temperatur T umgeschaltet. Das dargestellte Temperatursignal
T hat einen Wert 1 oberhalb eines vorbestimmten Temperaturgrenzwertes
und einen Wert 0 unterhalb des Temperaturgrenzwertes.
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Selbstverständlich sind
auch Umschaltungen zwischen den verschiedenen Betriebsmodi in Abhängigkeit
von anderen Betriebsparametern möglich.