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Die
Erfindung betrifft eine Schiebehülse für eine
Ausrückeinrichtung einer Kraftfahrzeugreibungskupplung
gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Eine
derartige Schiebehülse ist zum Beispiel mit der
DE 34 27 792 C2 bekannt
geworden, wobei diese dort mit einem Radialflansch zur Aufnahme
des Ausrücklagers versehen und insgesamt als Spritzgussteil
aus Kunststoff hergestellt ist.
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Das
US-Patent Nr. 6,702,085
B1 offenbart eine weitere gattungsgemäße
Schiebehülse, die einen aus einer Blechscheibe bestehenden
Radialflansch umfasst, der zur Bildung eines Hülsenelementes
mit einem Kunststoff umspritzt wurde. Die Blechscheibe ist dort
axial beidseitig mittels von der Kunststoffhülse abragender
Radialbereiche eingefasst. Das Ausrücklager wird dabei
mit dessen feststehenden Innenring an dem zur Kupplung gerichteten
Radialbereich gehalten.
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Bei
der Fertigung der erläuterten Kunststoffschiebehülsen
treten in Abhängigkeit vom verwendeten Fertigungsverfahren
ein Bauteilverzug und insbesondere im Bereich des Radialflansches
lokale Einfallstellen auf, so dass die zur Anordnung der Schiebehülse auf
dem Führungsrohr ausgebildete Zentralausnehmung bzw. die
Führungsfläche nicht mit der gewünschten
Maßhaltigkeit hergestellt werden kann.
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Davon
ausgehend stellt sich die Erfindung die Aufgabe, eine Schiebehülse
mit einer verbesserten Maßhaltigkeit des mit dem Führungsrohr
zusammenwirkenden Schiebehülsenabschnittes bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe besteht darin, eine Schiebehülse bereitzustellen,
deren Bereiche in Abhängigkeit von deren jeweiligen Funktion
aus einem dafür optimierten Werkstoff herstellbar sind.
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Die
vorstehend genannten Aufgaben werden bei einer Schiebehülse
der eingangs genannten Art durch die im Kennzeichen des Hauptanspruchs
angegebenen Merkmale gelöst.
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Es
wird somit eine Schiebehülse vorgeschlagen, die einen Führungsbereich
zu deren Anordnung und axialen Verlagerung auf einem Führungsrohr umfasst,
weiter einen Anlagebereich für ein Betätigungselement
zur Aufnahme einer Betätigungskraft und einen Tragbereich
für ein koaxial an der Schiebehülse angeordnetes
Ausrücklager, das mit einem Betätigungsorgan der
Reibungskupplung in Wirkverbindung steht oder mit diesem in Verbindung
gebracht werden kann. Gemäß der vorliegenden Erfindung zeichnet
sich die Schiebehülse dadurch aus, dass diese zur Bildung
des Führungsbereiches ein Hülsenelement und einen
mit diesem zusammengefügten Radialflansch umfasst, welcher
den Tragbereich für das Ausrücklager bildet. Der
Zusammenbau der Schiebehülse erfolgt durch das Zusammenführen von
zwei separaten und vorgefertigten Teilen, einem Hülsenelement
und einem Radialflansch und dem Herstellen einer axial spielfreien
Verbindung dieser Teile. Dabei kann das besonders bevorzugt aus
einem Kunststoff hergestellte Hülsenelement hinsichtlich
dessen geometrischer Ausgestaltung so optimiert werden, dass dieses über
dessen Baulänge oder der vom Führungsrohr geführten
Länge möglichst wenige und nur geringe Durchmesser-
bzw. Wandstärkenvariation aufweist, wodurch bei dessen Herstellung
nur noch ein sehr viel geringerer Bauteileverzug auftritt und somit
den Anforderungen an die Maßhaltigkeit der Führungsfläche
besser entsprochen werden kann. Die am Hülsenelement vorgesehene
Haltekonfiguration zur Anordnung des Radialflansches weist eine
wesentlich geringere Radialausdehnung als der Radialflansch selbst
auf und kann z. B. bei radial abstehenden Bereichen etwa auf die
ein- bis zweifache Wandstärke des Hülsenelementes
begrenzt werden. Es ist jedoch auch möglich an der Außenumfangsfläche
des Hülsenelementes Ausnehmungen, beispielsweise Taschen
oder Nuten zur Befestigung des Ringflansches vorzusehen.
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Für
das Hülsenelement kann vorzugsweise ein verzugsarmer Werkstoff
mit besonders günstigen Gleiteigenschaften ausgewählt
werden. Dafür bietet sich besonders ein hoch Gleitmittel
gefüllter Thermoplastwerkstoff an, z. B. PA66, PPA mit
Glasfasern, Glaskugeln oder Kohlefasern, sowie Aramid und Teflon.
Da hinsichtlich des Hülsenelementes keine besonderen Anforderungen
an die Bauteilfestigkeit gestellt sind, kann diesbezüglich
auch ein weniger fester Werkstoff eingesetzt werden.
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Des
Weiteren kann auch eine optimierte Werkstoffauswahl für
den im Kraftübertragungsweg angeordneten Radialflansch
erfolgen. Auch dieser kann bevorzugt aus einem Kunststoff ausgeführt
werden, wobei jedoch in diesem Fall z. B. ein hochzähes, temperaturbeständiges
und hochgefülltes Thermoplast Verwendung finden kann, bei
dem ein Bauteilverzug durch Wanddickensprünge der erforderlichen Geometrie
in einem zu dem Hülsenelement höheren Maße
toleriert werden können. Es ist also möglich, eine
Schiebehülse darzustellen, bei der sowohl das Hülsenelement
als auch der Radialflansch aus jeweils der Funktion angepassten
Kunststoffen bestehen. Selbstverständlich kann auch zumindest
eines der Teile aus einem anderen, z. B. einem metallischen Werkstoff
gefertigt sein.
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Mit
der auf die beschriebene Weise bereitgestellten Schiebehülse
kann beim Zusammenbau eines Hülsenelementetyps mit jeweils
verschiedenartigen und sich z. B. in der axialen Erstreckung, im
Außendurchmesser oder in dem Anlagebereich unterscheidenden
Radialflanschtypen ein Teilebaukasten für unterschiedliche
Ausrückeinrichtungen bereitgestellt werden.
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Vorteilhafterweise
wird der Radialflansch auf das Hülsenelement aufgeschoben
und dort axial durch eine form-, kraft- oder stoffschlüssige
Verbindung festgelegt. Mit besonderem Vorteil sind an dem Hülsenelement
und an dem Radialflansch ineinander greifende Konturen zur Ausbildung
einer Schnapp- oder Rastverbindung vorgesehen. Vorteilhaft ist auch eine
Pressverbindung, eine Klebeverbindung oder eine Ultraschallverschweißung.
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Der
Anlagebereich für das Betätigungselement, welches üblicherweise
als ein Kupplungshebel oder eine Kupplungsschwinge ausgeführt
ist, kann als separates Anbauteil zur Anordnung an dem Radialflansch
vorgesehen sein oder gemäß einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform auch unmittelbar durch den Radialflansch
gebildet werden.
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Gleichfalls
können unmittelbar am Radialflansch Haltemittel zur verliersicheren
Anordnung des Betätigungselementes, beispielsweise als
axial abstehende Rasthaken ausgeführt sein, wodurch eine
vormontierte Baueinheit umfassend die Schiebehülse und
das Betätigungselement darstellbar ist.
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Mit
noch weiterem Vorteil ist die mit dem Führungsrohr zusammenwirkende
Innenfläche des Hülsenelementes durch in Umfangsrichtung
beabstandete Axialnuten unterbrochen ausgeführt, wobei an
den Umfangspositionen der Nuten am Außenumfang des Hülsenelementes
Radialvorsprünge zur Anordnung des Radialflansches vorgesehen
sind. Innerhalb der Nuten kann ein Gleitmittel zur Ermöglichung
einer reibungsarmen Verlagerung der Schiebehülse auf dem
Führungsrohr eingebracht sein. Die durch die an der Außenumfangsfläche
vorgesehenen Radialvorsprünge entstehender Wanddickensprünge liegen
somit günstigerweise im Bereich der Nuten und damit außerhalb
der Führungsfläche zur Führung auf einem
Führungsrohr.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der beigefügten Figur beispielhaft
beschrieben. Diese zeigt in mehreren Ansichten eine Schiebehülse 10 für eine
Ausrückeinrichtung einer Kraftfahrzeugreibungskupplung
mit einem Führungsbereich 12 mit einer inneren
Führungsfläche 14 zur Anordnung und axialen
Verlagerung auf einem zeichnerisch nicht dargestellten Führungsrohr,
weiter mit einem Anlagebereich 16 für ein Betätigungselement
zur Aufnahme und Übertragung einer Betätigungskraft
und mit einem Tragbereich 18 für ein koaxial an
der Schiebehülse 10 angeordnetes, hier nur schematisch
angedeutetes Ausrücklager 20, welches vorgesehen
ist, um mit einem Betätigungsorgan der Reibungskupplung
in Wirkverbindung gebracht zu werden.
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Es
ist in der Figur erkennbar, dass die Schiebehülse 10 zweiteilig
ausgeführt ist und ein Hülsenelement 22 zur
Bildung des Führungsbereiches 12 und einen auf
das Hülsenelement 22 aufgeschobenen und an diesem
axial festgelegten Radialflansch 24 umfasst, welcher den
Tragbereich 18 für das Ausrücklager 20 bildet.
Beide Teile 22, 24 sind aus Kunststoff, insbesondere
aus einem Thermoplast als Spritzgussteile hergestellt. Zu deren
Verbindung ist an den Teilen 20, 24 eine Haltekonfiguration
ausgebildet, welche von der Außenumfangsfläche
des Hülsenelementes 22 abstehende und in Umfangsrichtung
gegenseitig beabstandete Vorsprünge 26 und am
Innenumfangsbereich des Radialflansches 24 dazu korrespondierende,
axial einseitig durch einen als Anschlag dienenden Wandungsbereich
begrenzte Ausnehmungen 28 bzw. Taschen umfasst. Beim Zusammenfügen
der Teile 22, 24 werden die Vorsprünge 26 bis
zum Erreichen des Anschlags in die Ausnehmungen 28 eingeführt,
so dass damit eine gegenseitige Zentrierung erzielt wird. Der Radialflansch 24 wird
danach in der dargestellten Position durch eine Ultraschallverschweißung
an dem Hülsenelement 22 axial spielfrei an diesem
gesichert.
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Es
ist weiterhin erkennbar, dass die radiale Erstreckung der von dem
Hülsenelement 22 radial abstehenden Vorsprünge 26 nur
etwa die 1,5 fache Wandstärke des Hülsenelementes 22 beträgt.
Die zum Zusammenwirken mit einem Führungsrohr bestimmte
Führungsfläche 14 des Hülsenelementes 22 ist
durch in Umfangsrichtung beabstandete Axialnuten 30 unterbrochen
ausgeführt, wobei die Radialvorsprünge 26 am
Außenumfang des Hülsenelementes 22 an
den Umfangspositionen der Nuten 30 ausgebildet sind bzw.
sich mit diesen überdecken.
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Der
Anlagebereich 16 für einen Kupplungshebel wird
in diesem Ausführungsbeispiel unmittelbar durch den Radialflansch 24 gebildet,
wozu an diesem zwei sich an der Mittelachse gegenüberliegende
axial gewölbte Anlageflächen 32 und dort ebenso
zwei zueinander parallele und axial von dem Radialflansch 24 abstehende
Stegstrukturen 34 ausgebildet sind, die in eine am Kupplungshebel
dafür vorgesehene Ausnehmung eingreifen und diesen damit
in der Lateralebene festlegen können. Im Mittenbereich
der Stegstrukturen 34 sind zudem zwei, sich gegenüberliegende
und ebenfalls axial abstehende Rasthaken 36 vorgesehen,
die den Kupplungshebel hintergreifen und damit verliersicher an
der Schiebehülse 10 halten können.
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- 10
- Schiebehülse
- 12
- Führungsbereich
- 14
- Führungsfläche
- 16
- Anlagebereich
- 18
- Tragbereich
- 20
- Ausrücklager
- 22
- Hülsenelement
- 24
- Radialflansch
- 26
- Radialvorsprung
- 28
- Ausnehmung
- 30
- Axialnut
- 32
- Anlagefläche
- 34
- Stegstruktur
- 36
- Rasthaken
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3427792
C2 [0002]
- - US 6702085 B1 [0003]