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Die
Erfindung betrifft eine Anpresseinheit für eine Papier-,
Karton- oder Tissuemaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In
Papier-, Karton- oder Tissuemaschinen finden Anpresseinheiten bspw.
in Pressanordnungen Verwendung um den um einen Pressschuh umlaufenden
Walzenmantel gegen eine Gegenwalze anzupressen. Anpresseinheiten
finden ferner bspw. in Dichteinrichtungen von Saugwalzen Verwendung, um
eine Dichtleiste der Dichteinrichtung zur Abdichtung einer Über-
oder Unterdruckzone gegenüber einer Umgebungszone gegen
den perforierten Walzenmantel anzupressen. Des Weiteren werden Anpresseinheiten
in Schaber-, Führungs- oder Abstreifeinrichtungen eingesetzt,
um Schaber-, Führungs- oder Abstreifelemente mittels dieser
an eine, bspw. durch eine Walze bereitgestellte Gegenfläche
anzustellen.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten Anpresseinheiten umfassen hierbei
oftmals zumindest einen als Druckschlauch oder Druckbalg ausgebildeten
zumindest abschnittweise verformbaren Druckkörper, der
wenigstens einen mit einem Druckfluid beaufschlagbaren Hohlraum
umfasst. Ein solcher Druckkörper stützt sich auf
einem Abstützelement ab und vergrößert
bzw. verkleinert sich in Richtung eines Gegenelements bei Erhöhung
bzw. Erniedrigung der Beaufschlagung seines Hohlraums mit dem Druckfluid
gegenüber einem Ausgangszustand, wodurch auf das Gegenelement
eine gegenüber dem Ausgangszustand größere
bzw. kleinere Anpresskraft ausgeübt wird.
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Ein
solcher aus dem Stand der Technik bekannter Druckkörper
weist bspw. einvulkanisierte Bolzen auf, mittels denen dieser gegenüber
dem Abstützelement und/oder Gegenelement in Position gehalten
wird. Ferner ist aus dem Stand der Technik bekannt, einen Druckkörper
mittels festen Führungsflächen, bspw. in Form
eines U-Profils, in Position zu halten.
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Bei
den Druckkörpern mit einvulkanisierten Bolzen ergeben sich
insbesondere am Übergang zwischen Bolzen und Mantelfläche
des Druckkörpers oftmals Leckagen. Bei Führung
des Druckkörpers durch an diesen angrenzende Führungsflächen,
wird oftmals verstärkter Verschleiß der in Kontakt
mit den Führungsflächen kommenden Außenflächen
des Druckkörpers beobachtet. Zudem ist es oftmals sehr aufwändig
solche den Druckkörper bei seiner Verformung in Position
haltenden Führungsflächen zu gestalten.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine zumindest
einen verformbaren Druckkörper umfassende Anpresseinheit
bereitzustellen, bei der der oder die Druckkörper einfacher
als bekannt mit geringerer Leckageneigung in Position gehalten werden
kann bzw. können.
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Die
Aufgabe wird gelöst durch eine Anpresseinheit für
eine Papier-, Karton- oder Tissuemaschine, mit einem Abstützelement
und einem Gegenelement und zumindest einem zwischen dem Abstützelement
und dem Gegenelement angeordneten, zumindest abschnittweise verformbaren
Druckkörper, der wenigstens einen mit einem Druckfluid
beaufschlagbaren Hohlraum umfasst, wobei sich der Druckkörper
auf dem Abstützelement abstützt und sich bei einer
Erhöhung bzw. Erniedrigung der Beaufschlagung seines Hohlraums
mit dem Druckfluid gegenüber einem Ausgangszustand in einer
Pressrichtung vergrößert bzw. verkleinert und
hierdurch auf das Gegenelement eine gegenüber dem Ausgangszustand
größere bzw. kleinere Anpresskraft ausübt, sowie
einer Halteeinrichtung mittels welcher der Druckkörper
bei seiner Verformung relativ zu dem Abstützelement und/oder
Gegenelement in einer definierten Position gehalten wird.
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Die
erfindungsgemäße Anpresseinheit ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Halteeinrichtung ein den zumindest einen Druckkörper
zumindest abschnittweise umschlingendes und die Verformung des Druckkörpers
zulassendes Tuch umfasst, durch welches der Druckkörper
während seiner Verformung in der definierten Position gehalten
wird.
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Bei
der erfindungsgemäßen Lösung wird der verformbare
Druckkörper durch ein den Druckkörper zumindest
abschnittweise umschlingendes und die Verformung zulassendes Tuch
in Position gehalten. Hierdurch ist es zum Einen nicht mehr nötig,
in den Druckkörper Bolzen einzuvulkanisieren, mittels denen
dieser bspw. an dem Abstützelement befestigt und in Position
gehalten werden kann. Zum Anderen kann auf die den Druckkörper
verschleißenden Führungsflächen zur Führung
und/oder Halterung des Druckkörpers verzichtet werden.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Vorzugsweise
wird der Druckkörper senkrecht zur Pressrichtung in Position
gehalten. Dies bedeutet, dass während seiner Verformung
ein Verschieben der Druckkörpers senkrecht zur Pressrichtung
unterbunden ist, d. h. bspw. dass ein Verschieben des Druckkörpers
in Maschinenrichtung (MD) und/oder in Maschinenquerrichtung (CMD)
während seiner Verformung unterbunden wird.
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Vorzugsweise
ist der zumindest eine Druckkörper von dem zumindest einen
Tuch zum größten Teil umschlungen. Hat der Druckkörper
bspw. eine Längsrichtung und eine Umfangsrichtung, so ist
es von Vorteil, wenn dieser in seiner Umfangsrichtung von dem Tuch
zumindest abschnittsweise, insbesondere zum größten
Teil, umschlungen ist. Unter der Längsrichtung ist vorliegend
die Richtung der größten Ausdehnung des Druckkörpers
zu verstehen.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das zumindest
eine Tuch fest an dem Abstützelement und/oder dem Gegenelement angeordnet
ist. In diesem Fall ist das Tuch also fest mit dem Abstützelement
und/oder dem Gegenelement verbunden. Die Verbindung des Tuches kann hierbei
direkt sein. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
dass das Tuch parallel zur Pressrichtung beweglich geführt
ist.
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Denkbar
ist bspw., dass die Halteeinrichtung ferner zumindest eine Leiste
umfasst, die mit dem Tuch fest verbunden ist bzw. sind und mittels
der das Tuch fest an dem Abstützelement und/oder Gegenelement
angeordnet oder parallel zur Pressrichtung beweglich geführt
ist. Hat der Druckkörper eine Längsrichtung, so
erstreckt sich die zumindest eine Leiste insbesondere in Längsrichtung
des Druckkörpers.
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Zur
beweglichen Führung des Druckkörpers parallel
zur Pressrichtung kann bspw. eine Führungseinrichtung vorgesehen
sein, durch welche die zumindest Leiste bei der Verformung des Druckkörpers geführt
wird. Die Führungseinrichtung kann hierbei einen oder mehrere
an dem Abstützelement oder Gegenelement fest angeordnete
und sich von diesem erstreckende Führungsstifte und dazu
korrespondierende Bohrung(en) in der bzw. den Leiste(n) umfassen,
entlang denen die zumindest eine Leiste bei Verformung des Druckkörpers
führbar ist.
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Es
ist sowohl denkbar, dass der zumindest eine Druckkörper
von nur einem einzigen Tuch oder dass der zumindest eine Druckkörper
von mehreren Tüchern umschlungen wird, die in Umschlingungsrichtung
hintereinander angeordnet sind.
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Das
zumindest eine Tuch kann endlich, d. h. mit zwei gegenüberliegenden
Endabschnitten, oder endlos ausgebildet sein.
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Eine
konkrete Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das zumindest
eine Tuch zwei Endabschnitte hat und der zumindest eine Druckkörper in
seiner Umfangsrichtung so von dem Tuch umschlungen ist, dass die
beiden Endabschnitte auf einer zur Leiste weisenden Seite des Druckkörpers überstehen
und mit dieser verbunden sind.
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Sind
bspw. nur ein einziges Tuch aber mehrere hintereinander angeordnete
Druckkörper vorgesehen, so können die mehreren
Druckkörper gemeinsam von einem einzigen Tuch zumindest
abschnittweise umschlungen sein.
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In
diesem Fall ist es denkbar, dass zwischen aufeinander folgenden
Druckkörpern jeweils eine Leiste angeordnet ist, wobei
das Tuch alle Druckkörper umschlingt und jeweils außerhalb
der Umschlingung im Bereich zwischen aufeinander folgenden Druckkörpern
mit der dort jeweils angeordneten Leiste verbunden ist.
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Ist
das Tuch endlich, d. h. hat zwei Endabschnitte, so ist es denkbar,
dass die Druckkörper in ihrer Umfangsrichtung so von dem
Tuch umschlungen sind, dass die beiden Endabschnitte auf einer zur Leiste
weisenden Seite des oder der Druckkörper(s) überstehen
und mit dieser verbunden sind.
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Ist
das Tuch bspw. endlos ausgebildet, so ist es denkbar, dass die mehreren
Druckkörper innerhalb der Schleife des endlos ausgebildeten
Tuchs angeordnet sind, wobei zwischen aufeinander folgenden Druckkörpern
jeweils eine ein Oberteil und ein Unterteil umfassende Leiste angeordnet
ist und wobei die beiden Leistenteile jeweils an gegenüberliegenden
Seiten außerhalb der Tuchschleife angeordnet sind und das
Tuch jeweils im Bereich zwischen aufeinander folgenden Druckkörpern
zwischen die beiden Leistenteile eingeklemmt ist.
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Denkbar
ist auch, dass mehrere Tücher vorgesehen sind, die in Umfangrichtung
des Druckkörpers hintereinander angeordnet sind und diesen
jeweils abschnittweise umschlingen. In diesem Fall ist es bspw.
denkbar, dass jedes der Tücher zwei Endabschnitte hat,
wobei jeweils zueinander benachbarte Endabschnitte der hintereinander
angeordneten Tücher miteinander verbunden sind.
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Nach
einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
umfasst die Anpresseinheit mehrere hintereinander angeordnete Druckkörper,
wobei jeder der Druckkörper von einem unterschiedlichen
Tuch zumindest abschnittweise umschlungen ist, wobei jedes Tuch
zwei Endabschnitte umfasst. Ferner ist bei dieser Ausführungsform
jeweils zwischen benachbarten Druckkörpern eine Leiste
angeordnet und die beiden Endabschnitte jedes Tuches stehen jeweils
auf einer zur Leiste weisenden Seite eines Druckkörpers über
und sind mit der Leiste verbunden.
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Vorzugsweise
hat die Leiste zumindest ein Ober- und ein Unterteil, wobei die überstehenden
Endabschnitte des zumindest einen Tuchs zwischen die beiden Leistenteile
geklemmt sind. Hierdurch lässt sich eine einfache Befestigung
des Tuches an der Leiste realisieren.
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Des
Weiteren kann die Leiste in ihrer Längsrichtung mehrteilig
ausgeführt sein.
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Eine
weitere besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
sieht vor, dass die beiden hintereinander angeordneten Druckkörper
unabhängig voneinander mit Druckfluid beaufschlagbar sind.
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Ferner
ist es möglich, dass das den Druckkörper in seiner
Umfangrichtung zumindest abschnittweise umschlingende Tuch sich
auf dem größeren Teil der Länge des Druckkörpers
erstreckt.
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Vorzugsweise
ist der verformbare Druckkörper durch einen Druckbalg,
insbesondere Faltenbalg, oder Druckschlauch gebildet. Zur Bereitstellung
einer ausreichenden Stabilität des Druckbalgs oder Druckschlauchs
ist es insbesondere sinnvoll, wenn dieser zumindest teilweise aus
einem faser- und/oder fadenverstärkten biegeweichen Kunststoff
besteht. Bei dem biegeweichen Kunststoff handelt es sich insbesondere
um einen elastomeren Kunststoff. Denkbar ist auch, dass der Druckkörper
zumindest teilweise aus einem Metallblech besteht.
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Als
Druckfluid kann bspw. Wasser, Gas, Öl oder ein Gemisch
aus zumindest zwei dieser Fluide vorgesehen sein.
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Zur
Bereitstellung einer ausreichenden Stabilität kann das
Tuch ein Gewebe umfassen. Hierbei kann das Gewebe bspw. durch metallische
Fäden und/oder polymere Fäden gebildet sein. Ferner
kann das Gewebe in einen biegeweichen Kunststoff eingebettet sein,
der insbesondere einstückig ausgebildet ist.
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Nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Pressanordnung zur Entwässerung
oder Glättung einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen
Faserstoffbahn für eine Maschine zur Herstellung und/oder
Veredlung derselben mit wenigstens einem, von einer Presswalze und
einer Gegenwalze gebildeten Pressspalt vorgeschlagen, bei der die
Presswalze einen feststehenden Träger und einen relativ
dazu rotierbaren Walzenmantel besitzt, der über einen sich
am Träger abstützenden Pressschuh an die Gegenwalze
drückbar ist, wobei zwischen dem Träger und dem
Pressschuh eine erfindungsgemäße Anpresseinheit
angeordnet ist und das Abstützelement durch den Träger
und das Gegenelement durch den Presschuh bereitgestellt wird.
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Denkbar
ist in diesem Zusammenhang, dass zwischen dem zumindest einen Druckkörper
und dem Pressschuh mehrere in Maschinenquerrichtung der Pressanordnung
hintereinander angeordnete Übertragungselemente angeordnet
sind. Die Übertragungselemente sind zur guten Kraftübertragung hierbei
insbesondere in Pressrichtung formstabil ausgebildet und bestehen
vorzugsweise aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff. Des weiteren
sind die Überteragungselemente insbesondere in Maschinenquerrichtung
der Pressanordnung verschiebbar gelagert. Eine Pressanordnung mit Übertragungselementen wird
bspw. in der
deutschen Patentanmeldung
mit der Nummer 10 2008 000 199.6 beschrieben.
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Vorzugsweise
erstreckt sich hierbei der zumindest eine Druckkörper mit
seiner Längsrichtung in Maschinenquerrichtung der Pressanordnung.
Ferner erstreckt sich insbesondere auch die Leiste in Maschinenquerrichtung
der Pressanordnung.
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Nach
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des zweiten Aspekts der
Erfindung ist vorgesehen, dass in Maschinenrichtung der Pressanordnung
zwei Druckkörper hintereinander angeordnet sind, die insbesondere
jeweils von einem zwei Endabschnitte umfassenden Tuch in ihrer Umfangsrichtung
umschlungen sind, wobei die Leiste zwischen den beiden Druckkörpern
angeordnet ist und die beiden Endabschnitte jedes Tuches jeweils
auf der zur Leiste weisenden Seite des Druckkörpers überstehen
und mit der Leiste verbunden sind. Vorzugsweise erstrecken sich
die in Maschinenrichtung der Pressanordnung hintereinander angeordneten Druckkörper und
die Leiste in Maschinenquerrichtung. Vorzugsweise sind die in Maschinenrichtung
der Pressanordnung hintereinander angeordneten Druckkörper
unabhängig voneinander mit dem Druckfluid beaufschlagbar.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Pressrichtung
des Pressschuhs beim Anpressen des Walzenmantels an die Gegenwalze
durch zumindest eine Führungsfläche festgelegt
wird, entlang dem der Pressschuh geführt wird, wobei sich
die Führungsfläche parallel zu den zumindest einen
die zumindest eine Leiste führenden Führungsstift
erstreckt.
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Des
Weiteren ist es denkbar, dass in Maschinenquerrichtung der Pressordnung
mehrere Druckkörper hintereinander angeordnet sind, die
insbesondere unabhängig voneinander mit dem Druckfluid
beaufschlagbar sind.
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Nach
einem dritten Aspekt der Erfindung wird eine Schaber-, Führungs-
oder Abstreifeinrichtung mit einem Schaber-, Führungs-
oder Abstreifelement vorgeschlagen, bei der das Schaber-, Führungs-
oder Abstreifelement mittels einer erfindungsgemäßen
Anpresseinrichtung an eine, bspw. durch eine Walze bereitgestellte
Gegenfläche anstellbar ist.
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Nach
einem vierten Aspekt der Erfindung wird eine Saugwalze vorgeschlagen,
die einen perforierten Walzenmantel und eine Über- oder
Unterdruckzone hat, welche mittels einer an der Innenseite des Walzenmantels
angreifenden Dichteinrichtung gegen eine Umgebungszone abgedichtet
ist. Die Dichteinrichtung umfasst hierbei eine in einem Dichtleistenhalter
gelagerte Dichtleiste, die mittels einer erfindungsgemäßen
Anpresseinrichtung an die Innenseite des Walzenmantels angepressbar
ist, wobei das Abstützelement durch den Dichtleistenhalter
und das Gegenelement durch die Dichtleiste bereitgestellt wird.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von schematischen, nicht maßstäblichen
zeichnungen weiter erläutert. Es zeigen
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1 eine
erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Anpresseinheit im Querschnitt,
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2 eine
zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Anpresseinheit im Querschnitt,
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3 eine
Pressanordnung zur Entwässerung oder Glättung
einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn
mit der in der 2 gezeigten Anpresseinheit.
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Die 1 zeigt
im Querschnitt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Anpresseinheit 1, wie diese bspw. in einer Dichteinrichtung
einer Saugwalze in einer Papier-, Karton- oder Tissuemaschine Verwendung
finden kann.
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Die
Anpresseinheit 1 hat ein Abstützelement 2 und
ein Gegenelement 3. Zwischen dem Abstützelement 2 und
dem Gegenelement 3 ist ein als Druckschlauch 4 ausgebildeter
und verformbarer Druckkörper angeordnet, der einen mit
einem Druckfluid beaufschlagbaren Hohlraum 5 umfasst. Der
Druckkörper 4 stützt sich auf dem Abstützelement 2 ab.
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Bei
einer Erhöhung der Beaufsachlagung seines Hohlraums 5 mit
dem Druckfluid gegenüber einem Ausgangszustand verformt
sich der Druckkörper 4 und vergrößert
sich in einer Pressrichtung 6 wodurch der Druckkörper 4 auf
das Gegenelement 3 eine gegenüber dem Ausgangszustand
größere Anpresskraft ausübt. Bei einer
Erniedrigung der Beaufsachlagung seines Hohlraums 5 mit
dem Druckfluid gegenüber einem Ausgangszustand verformt
sich der Druckkörper 4 und verkleinert sich in
der Pressrichtung 6 wodurch der Druckkörper 4 auf
das Gegenelement 3 eine gegenüber dem Ausgangszustand
kleinere Anpresskraft ausübt.
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Die
Anpresseinheit 1 hat ferner eine Halteeinrichtung 7 mittels
welcher der Druckkörper 4 während seiner
Verformung in Position gehalten wird. Erfindungsgemäß umfasst
die Halteeinrichtung 7 ein den Druckkörper 4 umschlingendes
und die Verformung des Druckkörpers 4 zulassendes
Tuch 8, durch welches der Druckkörper 4 während
seiner Verformung senkrecht zur Pressrichtung 6 relativ
zum Abstützelement 2 und Gegenelement 3 an
einer festen Position gehalten wird.
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Vorliegend
ist das Tuch 8 fest an dem Abstützelement 2 angeordnet
und über einem Klemmspalt 9 mit dem Abstützelement 2 fest
verbunden.
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Vorliegend
hat das Tuch 8 zwei Endabschnitte 10, 11.
Der Druckkörper 4 ist hierbei in seiner Umfangsrichtung
so von dem Tuch 8 umschlungen, dass die beiden Endabschnitte 10, 11 auf
einer Seite des Druckkörpers 4 überstehen
und in dem Klemmspalt 9 gefasst sind.
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Vorliegend
erstreckt sich ferner das den Druckkörper 4 in
seiner Umfangsrichtung umschlingende Tuch 8 auf dem größeren
Teil der Länge des Druckkörpers 4, was
in der Darstellung der 1 nicht zu erkennen ist, da
der Druckkörper 4 in seiner Länge in
die Zeichenebene ragt.
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Die 2 zeigt
im Querschnitt eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Anpresseinheit 101, wie diese bspw. in einer Pressanordnung
einer Papier-, Karton- oder Tissuemaschine zum Einsatz kommen kann.
Hierbei zeigen die 2a und 2b die Anpresseinheit 101 in senkrecht zur
Zeichenebene betrachteten verschiedenen Querschnittsebenen.
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Die
Anpresseinheit 101 hat ein Abstützelement 102 und
ein Gegenelement 103 sowie zumindest zwei zwischen dem
Abstützelement 102 und dem Gegenelement 103 angeordnete
als Druckbälge 104a, 104b ausgebildete
verformbare Druckkörper. Jeder der beiden Druckkörper 104a, 104b umfasst
jeweils zumindest einen mit einem Druckfluid beaufschlagbaren Hohlraum 105a, 105b,
wobei sich jeder Druckkörper 104a, 104b auf
dem Abstützelement 102 abstützt und bei
einer Erhöhung bzw. Erniedrigung der Beaufsachlagung seines
Hohlraums 105a, 105b mit dem Druckfluid gegenüber
einem Ausgangszustand verformt und hierbei in einer Pressrichtung 106 vergrößert
bzw. verkleinert. Durch die Vergrößerung bzw.
Verkleinerung des Druckkörpers 104 in der Pressrichtung 106 übt
dieser auf das Gegenelement 103 eine gegenüber
dem Ausgangszustand größere bzw. kleinere Anpresskraft
aus.
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Die
in der 2 gezeigte Anpresseinheit 101 hat ferner
eine Halteeinrichtung 107, mittels der die Druckkörper 104a, 104b während
ihrer Verformung in Position gehalten werden. Die Haltevorrichtung 107 umfasst
ein die beiden Druckkörper 104a, 104b umschlingendes
und die Verformung der Druckkörper 104a, 104b zulassendes
endlos ausgebildetes Tuch 108 sowie eine fest mit dem Tuch 108 verbundene
Leiste 109, durch welche die Druckkörper 104a, 104b während
ihrer Verformung senkrecht zur Pressrichtung 106 relativ
zum Abstützelement 102 und Gegenelement 103 an
einer definierten Position gehalten werden.
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Wie
aus der Darstellung der 2 zu erkennen ist, ist die Leiste 109 zwischen
den hintereinander angeordneten Druckkörpern 104a, 104b angeordnet,
wobei das Tuch 108 außerhalb seiner Umschlingung
im Bereich zwischen den beiden Druckkörpern 104a, 104b mit
der Leiste 109 verbunden ist.
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Vorliegend
hat die Leiste 109 zwei Leistenteile, nämlich
ein oberes Leistenteil 110 und ein unteres Leistenteil 111.
Wie zu erkennen ist, sind die beiden Druckkörper 104a, 104b innerhalb
der Schleife des endlosen Tuchs 108 angeordnet, wohingegen
die beiden Leistenteile 110, 111 so außerhalb
der Schleife des Tuchs 108 und zwischen den Druckkörpern 104a, 104b angeordnet
sind, dass das Tuch 108 im Bereich zwischen den beiden
Druckkörpern 104a, 104b zwischen die
beiden Leistenteile 110, 111 eingeklemmt ist.
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Vorliegend
ist das endlose Tuch 108 parallel zur Pressrichtung 106 beweglich
führbar. Dies ist insbesondere aus der Darstellung der 2b ersichtlich.
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Wie
aus der Darstellung der 2b zu entnehmen
ist, umfasst die Anpresseinheit 101 eine Führungseinrichtung 112,
durch welche die Leiste 109 bei der Verformung der Druckkörper 104a, 104b parallel
zur Pressrichtung 106 geführt wird.
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Die
Führungseinrichtung 112 hat hierzu mehrere senkrecht
zur Zeichenebene hintereinander angeordnete Führungsstifte 113,
die am Abstützelement 102 angeordnet sind. Die
Führungsstifte 113 erstrecken sich hierbei in
der Zeichenebene betrachtet senkrecht vom Abstützelement 102.
Ferner hat die Führungseinrichtung 112 zu den
Führungsstiften 113 korrespondierende Bohrungen 114 in
der Leiste 109, entlang denen die Leiste 109 bei
Verformung der Druckkörper 104a, 104b führbar
ist.
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Vorliegend
sind die hintereinander angeordneten Druckkörper 104a, 104b unabhängig
voneinander mit Druckfluid beaufschlagbar.
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Die
in der 2 dargestellte Anpresseinheit 101 umfasst
ferner in Längsrichtung der Druckkörper mehrere
hintereinander angeordnete weitere Druckkörper, die aber
in der Darstellung der 2 nicht zu erkennen sind. Diese
in Längsrichtung hintereinnander angeordneten weiteren
Druckkörper sind insbesondere unabhängig voneinander
mit Druckfluid beaufschlagbar.
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Bei
den in den 1 und 2 dargestellten Anpresseinheiten 1, 101 können
die Druckschläuch 4, 104a, 104b zumindest
teilweise aus einem faser- und/oder fadenverstärkten verformbaren
Kunststoff bestehen. Ferner kann als Druckfluid Wasser, Gas, Öl
oder ein Gemisch aus zumindest zwei dieser Fluide vorgesehen sein.
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Des
weiteren kann das Tuch 8, 108 ein Gewebe umfassen,
welches bspw. aus metallischen Fäden und/oder polymeren
Fäden gebildet ist. Das Gewebe des Tuchs 8, 108 kann
ferner in einen verformbaren Kunststoff eingebettet sein, welcher
insbesondere einstückig ausgebildet ist.
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Die 3 zeigt
eine Pressanordnung 120 zur Entwässerung oder
Glättung einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen
Faserstoffbahn 121 in einer Maschine zur Herstellung und/oder
Veredlung derselben. Die Pressanordnung 120 hat einem von
einer Presswalze 122 und einer Gegenwalze 123 gebildeten
Pressspalt 124.
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Die
Presswalze 122 hat einen feststehenden Träger 125 und
einen relativ dazu rotierbaren Walzenmantel 126. Der Walzenmantel 126 ist über
einen sich am Träger 125 abstützenden
Pressschuh 127 mittels der in der 2 beschriebenen
Anpresseinheit 101 an die Gegenwalze 123 drückbar.
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Hierzu
ist die Anpresseinheit 101 zwischen dem Träger 125 und
dem Pressschuh 127 angeordnet, wobei das in der 2 beschriebene
Abstützelement 102 durch den Träger 125 und
das in der 2 beschriebene Gegenelement 103 durch
den Presschuh 127 bereitgestellt wird.
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Die
beiden in der Darstellung der 3 zu erkennenen
Druckkörper 104a, 104b sind in Maschinenrichtung
MD der Papier-, Karton- oder Tissuemaschinen hintereinander angeordnet.
In Maschinenquerrichtung CMD der Maschine sind weitere Druckkörper
hintereinander angeordnet, die aber in der Darstellung der 3 nicht
zu erkennen sind. Alle Druckkörper der Anpresseinheit 101 sind
hierbei insbesondere unabhängig voneinander mit dem Druckfluid
beaufschlagbar.
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Zwischen
den Druckkörpern 104a, 104b und dem Pressschuh 127 sind
mehrere in Maschinenquerrichtung CMD der Pressanordnung 120 hintereinander
angeordnete Übertragungselemente 128 angeordnet.
Die Übertragungselemente 128 sind zur guten Kraftübertragung
hierbei insbesondere in Pressrichtung 106 formstabil ausgebildet
und bestehen vorzugsweise aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff.
Vorliegend sind die Übertragungselemente 128 in
Maschinenquerrichtung CMD der Pressanordnung 120 verschiebbar
gelagert.
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Die
Druckkörper 104a, 104b erstrecken sich mit
ihrer Längsrichtung in Maschinenquerrichtung CMD der Pressanordnung 120.
Ferner erstreckt sich auch die Leiste 109 in Maschinenquerrichtung
der Pressanordnung.
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Bei
der in der 3 dargestellten Pressanordnung 120 wird
die Pressrichtung 106 des Pressschuhs 127 beim
Pressen des Walzenmantels 126 an die Gegenwalze 123 durch
Führungsflächen 131, 132 festgelegt,
entlang denen der Pressschuh 127 zum Pressen des Walzenmantels 126 an
die Gegenwalze 123 geführt wird.
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Ferner
sind mehrere sich in Pressrichtung 106 erstreckende Bolzen 129 vorgesehen.
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Die
Bolzen 129 stellen die aus der 2 bekannten
Führungsstifte 113 bereit, durch welche die Leiste 109 bei
der Verformung der Druckkörper 104a, 104b parallel
zur Presssrichtung 106 geführt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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