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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Reinigen von Gegenständen mittels Trockenschnee.
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Zum
Reinigen der Oberflächen von Gegenständen im industriellen
Bereich sind unterschiedlichste chemische und physikalische Reinigungsverfahren
und Möglichkeiten bekannt.
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Chemische
Reinigungsverfahren erfordern aufgrund der dort verwendeten oft
aggressiven Mittel und aufgrund gesetzlicher Vorschriften einen
hohen Aufwand an Sicherheits- und Entsorgungseinrichtungen. Daher
ist es bei den physikalischen Reinigungsverfahren, bei denen die
Verunreinigungen in der Regel durch Beschuss oder Bestrahlung der
zu reinigenden Oberfläche mit Sand-, Metall- oder Glaspartikeln
entfernt werden, erforderlich, dass das Reinigen selbst in gesonderten
Kabinen durchgeführt wird. Hierfür muss das zu
reinigende Bauteil zunächst aus der entsprechenden Maschine
ausgebaut und in eine solche Kabine eingelegt werden.
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Eine
weitere Alternative besteht darin, Bauteile mittels Beschuss durch
Trockeneis zu reinigen. Beim Trockeneis handelt es sich um in den
festen Aggregatzustand überführtes und auf mindestens –78,5°C
gekühltes Kohlendioxid. Trockeneis geht unter Atmosphärendruck
unmittelbar vom festen Aggregatzustand in den gasförmigen über,
wobei keine Schmelzflüssigkeit entsteht. Dadurch kann auf
besonders einfache Weise, nämlich mit normaler Druckluft,
sowohl der Beschuss mit Trockeneis als auch die Absaugung und Abfuhr
der Schmutzpartikel erfolgen.
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Trockeneis
liegt bei der Produktion in Form von Schnee vor. Die Erzeugung von
CO2-Schnee vor Ort mittels einer Düse
aus flüssigem CO2 und die direkte
Bestrahlung einer Oberfläche mit diesem Schnee, ggf. mit
Unterstützung von Druckluft, ist verfahrenstechnisch vergleichsweise
einfach zu handhaben und leicht zu automatisieren.
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Die
Reinigungswirkung von CO2-Schnee ist jedoch
begrenzt. Um hartnäckigere Verschmutzungen abrasiv zu entfernen,
wird er zu Granulat bzw. Pellets oder dergleichen komprimiert, indem
man ihn durch Matrizen drückt. Die Massendichte der Pellets beträgt
etwa 1000 kg/m3. Sie haben die Form von Stiften
mit einer Länge von etwa 5 mm bis 30 mm und einem Durchmesser
von etwa 3 mm.
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Zur
weiteren Steigerung der Reinigungswirkung von CO
2-Partikeln
schlägt die
FR-A-2
837 122 vor, das cryogene CO
2 mit
einem Zusatz aus synthetischen oder mineralischen Partikeln versehen.
Dabei sind die CO
2-Partikel vorzugsweise
um 150–250 μm, die synthetischen oder mineralischen
Partikel um 50 μm groß. Die synthetischen Zusätze
können beispielsweise aus Talg oder mit Harz umhüllten
Recyclingabfall ausgebildet sein. Mit diesem Verfahren sollen Beschichtungen,
wie z. B. Farbe, Antikorrosionsfarbe, Staub bzw. Schleifstaub und
natürliche Verunreinigungen, wie Fette entfernt werden.
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Die
Firma Cryotechnics, NL bietet ein ähnliches Verfahren namens
CryoAdd an, bei welchem zum Reinigen von Gegenständen Trockeneis
(CO2) in Form von Pellets, Nuggets oder
Blöcken verwendet wird, wobei dieses Trockeneismaterial
in einem Druckluftstrom auf die zu reinigende Oberfläche
geblasen wird. Zur Erhöhung der Reinigungswirkung kann
diesem Druckluft/Trockeneis-Gemisch abrasives oder nicht-abrasives
Material hinzugefügt werden. Nicht-abrasive Teilchen dringen
dabei in die Verschmutzungsschicht ein und ermöglichen
eine gesteigerte Wirkung der explosiven Sublimation der Trockeneispartikel,
während abrasive Teilchen verwendet werden, um harte Oberflächenschichten
mechanisch zu entfernen.
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Die
Verwendung von CO2-Pellets bringt jedoch
auch Nachteile mit sich. Für CO2-Pellets
muss ein spezielles Silo vorgesehen werden. Wenn die Pellets zu
lange im Silo vorgehalten werden, verklumpen sie. Die Reinigungsfunktion
der Pellets hängt stark von der Lagerzeit ab.
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Es
sind verschiedene Vorrichtungen (z. B. Cold Jet, Micro Clean) bekannt,
bei denen vorgesehen ist CO2-Pellets oder
Blockeis in einer separaten Einrichtung wie z. B. einem Raspelwerk
o. ä. wieder zu zerkleinern und anschließend einer
Düse der Vorrichtung zuzuführen. Dieses erneute
Zerkleinern benötigt viel Energie und führt somit
zu höheren Kosten für die Reinigung.
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In
der
DE 2005 005
638 B3 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen,
Aktivieren oder Vorbehandeln von Werkstücken mittels Kohlendioxidschneestrahlen
beschrieben. Mittels der Vorrichtung wird Kohlendioxidschnee aus
unter Druck stehenden CO
2-Fluiden und mindestens
einem Trägerdruckgas erzeugt. Es ist eine Auslassdüse
vorgesehen, die das Gemisch beschleunigt, wobei ein zweiphasiges
Kohlendioxidgas und Kohlendioxidpartikel in einer Agglomerationskammer
durch Agglomeration und Verdichtung von Kohlendioxidschneekristallen
erzeugt und dem Trägergas ins einer mehrstufigen Mischkammer
radial zugemischt werden. Die Mischkammer ist vor der Auslassdüse
angeordnet. Auf diese Weise wird eine turbulente Gasströmung hoher
Energie zum Bearbeiten des Werkstücks bereitgestellt. Die
Vorrichtung kann ein Zuführsystem aufweisen, das in einem
ersten Bereich bzw. zweiten Bereich der Mischkammer feste Strahlmittelpartikel zuführt
um die Strahlleistung zu verbessern.
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Aus
der
EP 1 501 655 B1 geht
ein Strahlverfahren und eine Strahlvorrichtung hervor. Bei dieser Vorrichtung
wird flüssiges CO
2 über
eine Zuleitung einem im Querschnitt erweiterten Entspannungsraum zugeführt.
Durch die Entspannung wird das flüssige CO
2 in
Trockenschnee umgewandelt und zusammen mit einem Trägergas
unter Druck zu einer Strahldüse zugeführt. Bei
dieser Vorrichtung kann vorgesehen sein, feste oder flüssige
Strahlmittel über seitliche Zuführungen in die
Strahlleitung stromaufwärts oder stromabwärts
eines Abzweigs, der vor der Strahldüse angeordnet ist, oder
gegebenenfalls auch in einem noch weiter stromabwärts liegenden
Entspannungsraum münden zu lassen.
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Die
WO 03/022525 A2 offenbart
ein Strahlverfahren und eine Strahlvorrichtung. Hierbei ist ein Strom
eines Strahlmediums, der ein abrasives Strahlmittel mitführt
vorgesehen. Mit Hilfe eines Adapters wird ein zusätzliches
Strahlmedium aus einer Druckquelle zugeführt. Die Zufuhr
des zusätzlichen Strahlenmediums erfolgt unmittelbar vor
einer Strahldüse, die eine Engstelle aufweist. Es kann
vorgesehen sein über die zweite Strahlanlage ein Strahlenmittel
mit höherer Abrasivität zum Beispiel Granulat zu
zuführen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung
und ein Verfahren zu schaffen, mit denen die Effizienz beim Reinigen
mit Trockenschnee weiter gesteigert werden kann.
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Insbesondere
besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren und ein zur
Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung anzugeben zur
cryogenen Reinigung von Gegenständen mittels Trockenschnee
bei gleichzeitig hoher Reinigungswirkung und guter Handhabbarkeit
und Automatisierbarkeit.
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Die
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch
1 bzw. ein Verfahren gemäß Anspruch 8 gelöst.
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Nach
der Erfindung wird ein Gemisch aus CO2-Schnee
und abrasivem Additiv erzeugt und auf den zu reinigenden Gegenstand
gerichtet, wobei das Gemisch vorzugsweise mit Druckluft beaufschlagt wird.
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Erfindungsgemäß ist
eine Vorrichtung zum Reinigen von Gegenständen mittels
Trockenschnee vorgesehen. Die Vorrichtung umfasst eine Expansionskanal
zum Erzeugen von CO2-Schnee aus flüssigem
CO2, eine Düse zum Ausgeben des CO2-Schnees und eine Einrichtung zum Vermischen des
CO2-Schnees mit einem abrasiven Additiv,
wobei die Einrichtung zum Vermischen des Additivs die Düse
ist.
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Die
Kombination aus CO2-Schnee und abrasivem
Additiv kann Oberflächen erheblich stärker reinigen
als CO2-Schnee allein und gleicht daher
die energetischen Schwächen des Schneestrahl-Verfahrens
gut aus. Andererseits treten die Nachteile von Pellets nicht auf.
Insbesondere ist es möglich, die Reinigungswirkung genau
zu dosieren und gleichbleibend bereitzustellen. Diese Herstellungsweise
ist im Gegensatz zum Handling von CO2-Pellets
verfahrenstechnisch leicht beherrschbar und lässt sich
einfach automatisieren.
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Durch
die Beaufschlagung mit Druckluft kann der resultierende Stoffstrom
ideal konditioniert werden und der Verbrauch an CO2 oder
Additiv begrenzt werden.
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Dadurch,
dass das Additiv erst in der Düse zugesetzt wird gelangt
das Additiv mit dem Trockenschnee erst unmittelbar vor dem Abstrahlen
in Kontakt.
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Die
Feststoff-Additive besitzen eine hohe Wärmekapazität
und im Vergleich zum Trockenschnee eine hohe Temperatur. Durch die
Zugabe des Additivs in der Düse ist die Verweilzeit des
Additivs im Trockenschnee kurz. Dadurch wird sichergestellt, dass
kein nennenswerter Wärmeübergang vom Additiv auf
den Trockenschnee erfolgt. Hierdurch wird der Trockenschnee in fast
unveränderter Qualität zusammen mit dem Additiv
auf den zu reinigenden Gegenstand abgegeben.
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Ein
weiterer wesentlicher Vorteil ist, dass das abrasive Additiv nur
mit der Düse in Kontakt kommt. Hierdurch findet kein durch
das Additiv verursachter erhöhter Verschleiß an
den der Düse vorgeordneten Bauteilen statt.
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Gemäß einer
Ausführungsform wird flüssiges CO2 einem
Expansionskanal zugeführt und in diesem so entspannt, dass
daraus CO2-Schnee und vorzugsweise zusätzlich
CO2-Gas entsteht. Der CO2-Schnee
wird dann einer Venturidüse zugeführt. In einer
solchen Konstruktion wird der erzeugte Trockenschnee ohne Zwischenschritte
so verwendet, wie er erzeugt wird. Die Handhabung und Lagerung flüssigen
Kohlendioxids ist gut und sicher beherrschbar.
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Der
CO2-Schnee wird vorzugsweise im Abschnitt
des engsten Querschnitts der Venturidüse oder auf der Unterdruckseite
der Venturidüse zugeführt.
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Das
abrasive Additiv wird ebenfalls im Abschnitt des engsten Querschnitts
der Venturidüse oder auf der Unterdruckseite der Venturidüse
zugegeben werden.
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Die
Zuführung zu der Venturidüse kann wenigstens teilweise
wendelförmig um den Kompressionsteil der Venturidüse
geführt sein. Die Zugabe am engsten Punkt bzw. dem Punkt
des geringsten Querschnitts ist wegen der dort vorherrschenden hohen Strömungsgeschwindigkeit
und der wohldefinierten und stabilen Strömungsverhältnisse
vorteilhaft. Durch die wendelförmige Anordnung kann die
Zuführung für den CO2-Schnee,
die eine bestimmte Leitungslänge erfordert, platzsparend
verwirklicht werden.
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Alternativ
kann das abrasive Additiv an der Mündung der Venturidüse
zugegeben werden, wobei das abrasive Additiv vorzugsweise durch
Saugwirkung in den Massenstrom von CO2-Schnee
und Luft eingebracht wird.
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Das
abrasive Additiv weist vorzugsweise wenigstens einen der folgenden
Stoffe auf:
- – Sande (z. B. Quarz-,
Muschel-, Lava-, Granitsand)
- – Lavagranulat oder dergleichen,
- – Calciumcarbonat,
- – Calciumbicarbonat,
- – Natriumhydrogencarbonat,
- – Glasperlen oder dergleichen,
- – Glasbruch, vorzugsweise aus Glasperlen oder dergleichen
- – Metallpulver und/oder Metallstaub, vorzugsweise aus
Eisen, einer Eisenlegierung, Aluminium, Kupfer oder Messing oder
dergleichen,
- – Korund oder dergleichen,
- – Nuss-Schalen und/oder Bruchstücke davon,
- – ölhaltige Kerne wie etwa Kirschkerne und/oder Bruchstücke
davon,
- – Kunststoffgranulat, vorzugsweise aus PE, PA, oder
PC oder dergleichen.
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Weitere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
aus der Beschreibung der beispielhaften Ausführungsformen ersichtlich,
die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind.
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1 zeigt
eine prinzipielle Funktionsweise der Erfindung.
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2 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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3 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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4 zeigt
ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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5 zeigt
eine Abwandlung des dritten Ausführungsbeispiels.
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Zunächst
wird das Funktionsprinzip der vorliegenden Erfindung anhand einer
schematischen Darstellung in 1 erläutert.
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Gemäß der
Darstellung in 1 wird einer Vorrichtung zum
Reinigen 1 über eine Zufuhrleitung 2 Kohlendioxid
(CO2), über eine Abrasivstoff-Leitung 3 ein
abrasives Additiv (A) und über eine Druckluft-Leitung 4 Druckluft
(DL) zugeführt.
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Innerhalb
der Vorrichtung 1 wird aus diesen Bestandteilen ein Gemisch
aus Trockenschnee, Abrasivstoff und Druckluft erzeugt und als Reinigungsstrahl 5 abgegeben.
Der Reinigungsstrahl 5 wird auf einen zu reinigenden Gegenstand 6 gerichtet.
Allfällige Einrichtungen zum Absperren und Regulieren der Massenströme
des Kohlendioxids, der Druckluft und des Additivs sowie zum Bereithalten
bzw. Erzeugen der jeweiligen Stoffe sind in der Figur nicht näher
dargestellt; ihre Ausführung wird der Fachmann an den Gegebenheiten
und Eigenschaften der Stoffe ausrichten.
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Es
ist darauf hinzuweisen, dass die Zugabe von Druckluft optional ist.
Es kann z. B. das CO2 bereits unter hohem
Druck zugeführt werden oder der Abrasivstoff mit aus reichender
Strömungsgeschwindigkeit in einem gasförmigen
Träger zugeführt werden, um in der Vorrichtung 1 miteinander
vermischt zu werden.
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Im
Sinne der Erfindung umfasst die Vorrichtung eine Einrichtung zum
Vermischen von CO2-Schnee mit einem abrasiven
Additiv, die als Düse ausgebildet ist, vorzugsweise unter
Beaufschlagen mit Druckluft, wobei das entstehende Gemisch auf den
zu reinigenden Gegenstand ausgegeben wird.
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Durch
die Addition abrasiven Materials bzw. von abrasiven Stoffen wird
ein Gemisch erzeugt, dessen Reinigungswirkung der von CO2-Schnee alleine überlegen ist.
Die Reinigungswirkung ist genau zu dosieren und gleichbleibend bereitzustellen.
Die Kombination aus CO2-Schnee und dem abrasiven Additiv
ist einfach automatisierbar und verfahrenstechnisch leicht beherrschbar,
das lästige Handling von Trockeneispellets entfällt.
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2 zeigt
ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der
vorliegenden Erfindung. Einer Venturidüse 7 ist
ein Anschluss-Stück 8 vorgeschaltet und ein Auswurftrichter 9 nachgeschaltet. Die
Venturidüse 7, das Anschluss-Stück 8 und
der Auswurftrichter 9 können in einem Pistolengriff
(nicht näher dargestellt) oder in einer Werkzeugaufnahme eines
Automaten (nicht näher dargestellt) integriert sein.
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Über
die Zufuhrleitung 2 ist das Anschluss-Stück 8 mit
einem Behälter 10 verbunden. Der Behälter 10 enthält
flüssiges Kohlendioxid (LCO2).
Eine Pumpe 11 und ein Magnetventil 12 sind zur
Regulierung des Massenstroms vorgesehen. Das Magnetventil 12 ist
in der Figur als Auf/Zu-Ventil (Absperrventil) dargestellt, kann
aber auch als Regelventil ausgestaltet sein. Das Magnetventil 12 kann mittels
einer Regeleinrichtung (nicht näher dargestellt) mit einem
vorbestimmten Tastverhältnis angesteuert werden, um die Öffnungs-
und Schließzeiten zu steuern. Ein Drucktank 13 ist
vorgesehen, um den Behälter 10 mit einem vorgegebenen
Druck zu beaufschlagen. Der Behälter 10 ist kälteisoliert.
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Über
die nur angedeutete Druckluftleitung 4 wird dem Anschluss-Stück 8 auch
Druckluft zugeführt. Das Anschluss-Stück 8 ist
als Expansionskanal ausgebildet. Der LCO2- Strom
wird in dem Expansionskanal 8 entspannt. Auf diese Weise
wird ein Trockenschnee-Strom erzeugt der im weitern Verlauf des
Anschluss-Stücks mit der Druckluft vermischt wird.
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Im
Abschnitt des geringsten Querschnitts der Venturidüse 7 wird über
die Abrasivstoff-Leitung 3 ein Abrasivstoff zugeführt.
Dieser wird durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit im
Abschnitt des geringsten Querschnitts mitgerissen und verteilt sich
in dem Druckluft/Trockenschnee-Strom zu einem Gemisch, das über
den Auswurftrichter 9 als Reinigungsstrahl 5 abgegeben
wird.
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Im
Sinne der Erfindung dient die Venturidüse als eine Einrichtung
zum Vermischen des CO2-Schnees mit einem
abrasiven Additiv, vorzugsweise unter Beaufschlagen mit Druckluft.
Der Auswurftrichter 9 dient als Einrichtung zum Richten
des entstehenden Gemischs auf den zu reinigenden Gegenstand, während
das Anschluss-Stück als Einrichtung zum Zuführen
von Trockenschnee dient.
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In 3 ist
ein zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
dargestellt. Einer Venturidüse 14 wird ein in
einem Expansionskanal erzeugter Druckluft/Trockenschnee-Strom zugeführt
und am Austrittsquerschnitt 15 der Venturidüse
ausgegeben.
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Die
Venturidüse 14 ist koaxial innerhalb einer Rohrwandung 16 angeordnet,
wo sie von einem Strom eines abrasiven Stoffes als Mantelströmung 17 umströmt
wird. Am Austrittsquerschnitt 15 der Venturidüse 14 wird
der Abrasivstoffstrom von dem Druckluft/Trockenschnee-Strom angesaugt
und mitgerissen und zu einem Gemisch 20 vermischt, das
in einem Ableitungsrohr 19 der weiteren Verwendung als
Reinigungsstrahl geführt wird. In einem Bereich 18 verjüngt
sich der Querschnitt der Rohrwandung 16 zu derjenigen des
Ableitungsrohres 19, wodurch noch ein zusätzlicher
Beschleunigungseffekt erzielt wird.
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Mittels
einer Bohrung 21 im Bereich des geringsten Querschnitts
der Venturidüse kann einerseits ein Ausgleich von Druckschwankungen
erzielt werden, andererseits kann die Bohrung 21 so ausgebildet
sein, dass ein Teilstrom des Abrasivstoffstroms bereits hier dem
Vorgemisch zugeführt wird.
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4 zeigt
das dritte, bevorzugte Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Dabei umfasst die Vorrichtung zum Reinigen eine Düse 7,
bei der alle wesentlichen Teile in einem Gehäuse 22 eingearbeitet sind.
Die Düse ist z. B. als Venturidüse 7 ausgebildet. In
dem Gehäuse 22 ist stromaufwärts ein
sich verjüngender Kompressionsteil 23 und stromabwärts
ein sich erweiternder Expansionsteil 24 eingebracht. Der Kompressionsteil 23 und
der Expansionsteil 24 treffen innerhalb des Gehäuses 22 aufeinander
und bilden zusammen die Venturidüse mit einem Abschnitt geringen
Durchmessers (engster Düsenbereich) 25 aus.
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Stromaufwärts
des Kompressionsteils 23 wird aus einer nicht näher
dargestellten Quelle Druckluft DL zugeführt. Im Abschnitt
des geringsten Querschnitts 25 wird über eine
CO2-Zuführung 26 CO2-Schnee aus Vorentspannung zugeführt.
Ebenso wird dort über eine Abrasivstoff-Zuführung 27 ein
Abrasivstoff A zugeführt. Die CO2-Zuführung 26 kann als
Expansionskanal 8 ausgebildet sein, in dem der CO2-Schnee aus flüssigem CO2 erzeugt wird. Durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit
im Abschnitt des geringsten Querschnitts 25 werden CO2-Schnee und Abrasivstoff mitgerissen und
gemeinsam mit der Druckluft als Reinigungsstrahl 5 stromabwärts
des Expansionsteils 24 abgegeben.
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5 zeigt
eine Abwandlung des dritten Ausführungsbeispiels. Während
bei letzterem beide Zuführungen 26 und 27 als
gerade Bohrungen entlang dem Kompressionsteil 23 ausgebildet
sind, ist bei der Abwandlung die CO2-Zuführung 26' bzw.
der Expansionskanal 8 wendelförmig um den Kompressionsteil 24 herum
geführt. Hierdurch kann die CO2-Zuführung 26',
die eine beträchtliche Lauflänge (z. B. 500 mm–800
mm) aufweisen kann, gegenüber einer geraden Ausführung
in platzsparender Weise in dem Gehäuse 22' untergebracht
werden.
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Bei
allen Ausführungsbeispielen kann das abrasive Additiv jeder
feste Stoff sein, der eine abrasive Wirkung aufweist und sich in
gewünschter Form fördern lässt. Er wird
anhand der Gegebenheiten, insbesondere der erwünschten
Intensität der abrasiven Wirkung, aber auch der Beschaffungsmöglichkeiten,
des Preises, der Lagerungs- und Förderungseigenschaften
sowie weiterer Eigenschaften und Wirkungen ausgewählt.
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Folgende
Stoffe bieten sich als abrasives Additiv an:
- – Sande
(z. B. Quarz-, Muschel-, Lava-, Granitsand)
- – Lavagranulat oder dergleichen,
- – Calciumcarbonat,
- – Calciumbicarbonat,
- – Natriumhydrogencarbonat (Backpulver),
- – Glasperlen oder dergleichen,
- – Glasbruch, vorzugsweise aus Glasperlen oder dergleichen
- – Metallpulver und/oder Metallstaub, vorzugsweise aus
Eisen, einer Eisenlegierung, Aluminium, Kupfer oder Messing oder
dergleichen,
- – Korund oder dergleichen,
- – Nuss-Schalen und/oder Bruchstücke davon,
- – ölhaltige Kerne wie etwa Kirschkerne und/oder Bruchstücke
davon,
- – Kunststoffgranulat, vorzugsweise aus PE, PA, oder
PC oder dergleichen.
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Es
ist auch möglich, mehrere Additivstoffe in einem ausgewählten
Massen- oder Volumenverhältnis einzusetzen. Dabei können
getrennte Leitungen und Zuführungsstellen für
unterschiedliche Additive vorgesehen sein. Etwa kann ein Additiv
im Abschnitt des geringsten Querschnitts 25, ein anderes
im Austrittsquerschnitt der Venturidüse zugesetzt werden. Es
können auch mehrere Zuführungsstellen im Bereich
des geringsten Querschnitts 25 vorgesehen sein.
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Zusätzlich
zu abrasiven Additiven können auch Bindemittel, antimikrobielle,
desinfizierende, oberflächenaktive (tenside) oder odorierende
Stoffe als weitere Additive zugesetzt werden. Hierbei kommen auch
weitere Zuführungsstellen in Betracht. So kann ein flüssiges
Additiv etwa direkt in den Reinigungsstrahl gegeben werden oder
bereits einem flüssigen Kohlendioxid vor dessen Entspannung
zugesetzt werden.
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Anstelle
der Venturidüse kann auch eine Lavaldüse vorgesehen
sein.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Reinigen von Gegenständen mittels Trockeneis
zeichnen sich aus durch die Verwendung einer Mischung aus CO2-Schnee, Druckluft und einem abrasiven Additiv zur
Reinigung von Gegenständen.
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- 1
- Vorrichtung
zum Reinigen
- 2
- Zufuhrleitung
für CO2
- 3
- Leitung
für Abrasivstoff
- 4
- Leitung
für Druckluft
- 5
- Massenstrom
- 6
- zu
reinigender Gegenstand
- 7
- Venturidüse
- 8
- Anschluss-Stück
- 9
- Auswurftrichter
- 10
- Behälter
für flüssiges CO2
- 11
- Pumpe
- 12
- Magnetventil
- 13
- Drucktank
- 14
- Venturidüse
- 15
- Austrittsebene
- 16
- Rohrwandung
- 17
- Mantelkanal
- 18
- Mischbereich
- 19
- Ableitungsrohr
- 20
- Gemisch
- 21
- Bohrung
- 22,
22'
- Gehäuse
- 23
- Kompressionsteil
- 24
- Expansionsteil
- 25
- Abschnitt
des geringsten Querschnitts
- 26,
26'
- CO2-Zuführung
- 27
- Abrasivstoff-Zuführung
- A
- Abrasivstoff
- DL
- Druckluft
- LCO2
- flüssiges
CO2
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - FR 2837122
A [0007]
- - DE 2005005638 B3 [0011]
- - EP 1501655 B1 [0012]
- - WO 03/022525 A2 [0013]