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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Windenergieanlage mit einem
Rotor, der über eine Rotorwelle mit einem Getriebe oder
einem Generator verbunden ist. Die Rotorwelle ist über
zwei Kegelrollenlager in O-Anordnung vorzugsweise über
ein Lagergehäuse an einer Trägereinheit der Windenergieanlage
gelagert. Jedes der beiden Kegelrollenlager weist einen Innen- und
einen Außenring auf.
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Aus
DE 103 51 524 ist eine
Rotorlagerung für eine Windenergieanlage bekannt. Die Rotorlagerung dient
zur Übertragung von Rotorbiege- und -drehmomenten, wobei
zwei Kegelrollenlager mit gehäusefestem Außenring
und ein nachgeschaltetes Planetengetriebe vorgesehen sind. Die dargestellten
Kegelrollenlager sind als Kegelrollenlagerpaar ausgebildet, das
einen einstückig ausgebildeten Außenring besitzt.
Die Wälzkörper des Kegelrollenlagerpaars sind
so angeordnet, dass der rotorseitige Wälzkörper mit
einer senkrecht zu seiner Drehachse stehenden Normalenrichtung rotorseitig
der Lageranordnung die Rotationsachse des Rotors schneidet, während
der getriebeseitige Wälzkörper mit seiner senkrecht
zu seiner Drehachse stehenden Normalenrichtung getriebeseitig die
Rotationsachse des Rotors schneidet. Derart angeordnete Kegelrollenlager
mit drehendem Innenring werden in der Fachsprache als Kegelrollenlager
in O-Anordnung bezeichnet. Die Verwendung der Kegelrollenlager in
O-Anordnung mit einem einstückig ausgebildeten Außenring
erlaubt eine sehr kompakte Bauweise für die Rotorlagerung.
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Aus
DE 103 92 908 B4 ist
eine Windenergieanlage mit einer Kegelrollenlageranordnung bekannt, bei
der die Lageranordnung einen ersten bezüglich der Rotorachse
drehfest an einer Trägereinheit befestigten und einen zweiten
bezüglich der Rotorachse verdrehbaren Lagerring aufweist.
Das Lager besitzt drei Reihen von zylindrischen Körpern,
wobei eine Reihe stirnseitig und je eine Reihe seitlich des Innenrings
angeordnet sind.
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Aus
WO 2006/000214 A1 ist
eine Triebstranglagerung für eine Windenergieanlage bekannt,
bei der ein Kegelrollenlagerpaar mit geteiltem Innenring und einstückig
ausgebildetem Außenring vorgesehen ist.
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Aus
WO 2006/072151 A1 ist
eine Lageranordnung für eine Ritzelwelle in einem Getriebe
bekannt. Gemäß
2 wird eine
Lageranordnung für eine Ritzelwelle vorgeschlagen, die
zwei Kegelrollenlager in O-Anordnung zeigt, wobei die Ritzelwelle
zusätzlich über ein Zylinderrollenlager in dem
Getriebegehäuse gelagert ist.
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Aus
dem Dokument DOE/NASA/203 66-2, NASA TM-82721 mit dem Titel: „Experience
and assessment of the DOE-NASA Mod-1 2000-kilowatt wind turbine
generator at Boone, North Carolina” ist die Lagerung für
eine Rotorwelle einer Windenergieanlage bekannt. 37 aus
diesem Dokument zeigt eine Lagerung für eine Rotorwelle
einer Windenergieanlage mit zwei Kegelrollenlagern in O-Anordnung.
Hierbei ist der Außenring einstückig ausgebildet.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Windenergieanlage mit
einer Lageranordnung für die Rotorwelle bereitzustellen,
die eine gute Stabilität gegen Biegemomente sowie Querkräfte
einerseits und andererseits eine möglichst einfache Einstellung
des Lagers während der Montage zulässt.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch eine Windenergieanlage mit den Merkmalen aus Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden die Gegenstände
der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Windenergieanlage besitzt einen
Rotor, der über eine Rotorwelle mit einem Getriebe und
einem Generator verbunden ist. Die Rotorwelle ist über
zwei Kegelrollenlager in O-Anordnung an einer Trägereinheit
mittelbar oder unmittelbar gelagert. Bei den erfindungsgemäß ausgestalteten
Kegelrollenlagern ist jeweils für jedes Kegelrollenlager
ein separater Innenring und ein separater Außenring vorgesehen.
Erfindungsgemäß sind die Innenringe und die Außenringe
der Kegelrollenlager über eine Einstelleinrichtung in ihrem
Abstand in axialer Richtung bezogen auf die Rotorwelle zueinander
festgelegt. Anders als in der aus dem Stand der Technik bekannten
Lösung werden bei der erfindungsgemäßen
Lösung zwei Kegelrollenlager mit jeweils separatem Innen-
und Außenring eingesetzt, die voneinander beabstandet sind.
Das Einstellen des Abstands der beiden Kegelrollenlager erfolgt
in einer axialen Richtung, wobei sich die axiale Richtung auf die
Rotorwelle bzw. deren Rotationsachse bezieht. Durch die Einstelleinrichtung
zwischen den Kegelrollenlagern ist es möglich, diese definiert
voneinander zu beabstanden und damit gezielt die Lagervorspannung
oder Lagerluft einzustellen, wodurch eine gleichmäßigere
Belastung der Lagerlaufbahn erfolgt. Gleichzeitig macht die Einstelleinrichtung
es möglich, die Kegelrollenlager bereits bei der Herstellung
vor der Montage auf die Rotorwelle über die erfindungsgemäß vorgesehene
Einstelleinrichtung auf das gewünschte Maß einzustellen.
Hierdurch wird die Montage auf die Rotorwelle deutlich vereinfacht.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Einstelleinrichtung zwei
Hülsen auf, von denen eine erste zwischen den Innenringen
und eine zweite zwischen den Außenringen der Kegelrollenlager
angeordnet ist. Die Einstelleinrichtung mit zwei Hülsen stellt
sicher, dass der für die Lagerung über die Kegelrollenlager
notwendige Abstand sowohl zwischen den Innenringen als auch zwischen
den Außenringen gewährleistet wird. Dabei ist
es möglich, dass die erste Hülse eine von der
zweiten Hülse verschiedene Länge aufweist.
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In
einer zweckmäßigen Ausgestaltung weist die Rotorwelle
Mittel zur Fixierung eines oder beider Kegelrollenlager auf der
Rotorwelle auf. Als Mittel zur Fixierung kann beispielsweise eine
Schulter auf der Welle vorgesehen sein, die beispielsweise für
den Innenring des rotorseitigen Kegelrollenlagers als Anlage dient.
Der Innenring des rotorseitigen Kegelrollenlagers liegt hierbei
auf seiner zum Rotor weisenden Seite an der Schulter auf der Rotorwelle
an. Hierdurch ist die Position des rotorseitigen Kegelrollenlagers
rotorseitig definiert. Auch ist es möglich, als Mittel
zur Fixierung eine Distanzhülse auf der Rotorwelle vorzusehen,
die dann rotorseitig wiederum fixiert ist.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Außenringe der
Kegelrollenlager über ein Lagergehäuse mit der
Trägereinheit verbunden. Das Lagergehäuse ist
einstückig ausgebildet und umschließt die Außenringe
der Kegelrollenlager.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist rotorseitig und/oder getriebeseitig
jeweils ein Lagerdeckel vorgesehen, der mit dem Lagergehäuse
verbunden, bevorzugt verschraubt, ist.
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Zweckmäßigerweise
weist das Lagergehäuse getriebeseitig oder rotorseitig
eine Schulter auf, an der der Außenring des getriebeseitigen
Kegelrollenlagers auf seiner zum Getriebe weisenden Seite anliegt
bzw. der Außenring des rotorseitigen Kegelrollenlagers
auf seiner zum Rotor weisenden Seite anliegt. Die Schulter an dem
Lagergehäuse dient, wie bereits die Schulter an der Rotorwelle,
dazu, die Position des Außenrings des jeweiligen Kegelrollenlagers
in axialer Richtung einseitig festzulegen. Auch die Schulter an
dem Lagergehäuse kann alternativ durch eine in das Lagergehäuse
eingesetzte Distanzhülse oder andere Mittel zur Fixierung
des Außenrings in axialer Richtung ersetzt werden.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Innenring des getriebeseitigen
Kegelrollenlagers auf seiner zum Getriebe weisenden Seite über
eine Wellenmutter oder eine andere Vorrichtung zum Aufbringen einer
axialen Vorspannkraft in axialer Richtung festgelegt. Durch das
Anziehen der Wellenmutter wird der Innenring des getriebeseitigen
Kegelrollenlagers positioniert und damit die Anordnung der beiden
Kegelrollenlager insgesamt in axialer Richtung eingestellt.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Rotorwelle getriebeseitig
mit einem Getriebeflansch zur Verbindung der Rotorwelle mit einer
Eingangswelle des Getriebes verschraubt. Über den Getriebeflansch
wird das Drehmoment aus dem Rotor über die Rotorwelle auf
das nachgeordnete Getriebe übertragen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Lagerung besitzen die Außenringe der Kegelrollenlager auf
ihren einander zugewandten Seiten jeweils einen Absatz und/oder eine
Nut zur Aufnahme eines stirnseitigen Endes der zweiten Hülse.
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In
einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung weisen
auch die Innenringe der Kegelrollenlager auf ihren einander zugewandten
Seiten jeweils einen Absatz zur Aufnahme der ersten Hülse
auf. Dies erlaubt, ebenso wie die Absätze in den Außenringen, die
Hülsen in eine definierte Position zu bringen. Durch die
Absätze in den Lageraußen- bzw. Innenringen der
Kegelrollenlager erfolgt eine Zentrierung der Hülsen, so
dass der Einstellprozess ebenso wie die Montage der Lager sich vereinfacht.
Da die Hülsen hierbei einen kleineren (größeren)
Durchmesser als die Lagersitze im Lagergehäuse (auf der
Rotorwelle) erhalten können, wird eine Beschädigung
der Lagersitze bei der Montage der Hülsen vermieden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist eine Rotorarretierscheibe
getriebeseitig der Rotorwelle angeordnet, wobei die Rotorarretierscheibe
an dem Innenring des getriebeseitigen Kegelrollenlagers mittelbar
oder unmittelbar getriebeseitig anliegt. Bevorzugt besitzt die Rotorarretierscheibe
eine Bohrung zur Aufnahme eines am Lagergehäuse integrierten
Arretierbolzens. Über die Rotorarretierscheibe kann der
Rotor in einer definierten Position festgesetzt werden. Ein solches
Festsetzen des Rotors ist beispielsweise für Montage- und
Wartungszwecke erstrebenswert.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung weist die Rotorarretierscheibe Mittel
zur axialen Lagerfixierung auf, wobei diese beispielsweise aus einer
Gewindebohrung in der Rotorarretierscheibe und einer entsprechenden
Druckschraube bestehen. Die Druckschraube liegt durch die Gewindebohrung
hindurch getriebeseitig an dem Innenring des getriebeseitigen Kegelrollenlagers
an. Über die Druckschraube wird in axialer Richtung eine
Kraft auf den Innenring des getriebeseitigen Kegelrollenlagers ausgeübt. Über
die Druckschraube wird zudem das Kegelrollenlagerpaar eingestellt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung dient die Arretierscheibe
gleichzeitig als Mittel zur Übertragung des Drehmoments
von der Rotorwelle auf das Getriebe.
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Fünf
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Rotorwellenlagerung
für eine Windenergieanlage werden nachfolgend anhand der
Figuren näher beschrieben.
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Es
zeigt:
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1 einen
Querschnitt durch die erfindungsgemäße Lagerung
einer Rotorwelle mit einem rotorseitigen Anschlag auf der Rotorwelle,
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1a eine
Detailansicht der Wellenmutter mit einer Wellenhülse,
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2 einen
Querschnitt durch eine zweite erfindungsgemäße
Lagerung der Rotorwelle einer Windenergieanlage mit einem rotorseitigen
Anschlag auf der Rotorwelle und einem getriebeseitigen Anschlag
am Lagergehäuse,
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3 einen
Querschnitt durch eine dritte erfindungsgemäße
Lagerung der Rotorwelle einer Windenergieanlage mit einer rotorseitigen
Distanzhülse auf der Rotorwelle,
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3a eine
Detailansicht der rotorseitigen Distanzhülse aus 3,
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4 einen
Querschnitt einer vierten erfindungsgemäßen Lagerung
der Rotorwelle einer Windenergieanlage mit einer getriebeseitigen
Arretierscheibe an der Rotorwelle,
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4a eine
Detailansicht der Arretierscheibe aus 4,
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5 einen
Querschnitt einer fünften erfindungsgemäßen
Lagerung der Rotorwelle einer Windenergieanlage, bei der Innenring
und Außenring mit einem Absatz zur Aufnahme der inneren
und äußeren Hülse versehen sind, und
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5a eine
Detailansicht des getriebeseitigen Kegelrollenlagers aus 5.
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1 zeigt
einen Ausschnitt einer Rotornabe 10, die über
eine Arretierscheibe 12 mit einer Rotorwelle 14 verbunden
ist, wobei die Arretierscheibe zwischen Rotorwelle und Rotornabe
eingeklemmt ist. Die Verbindung erfolgt über Schrauben
(nicht dargestellt) in Gewindebohrungen 16, die sich rotorseitig durch
die Rotornabe 10 und die Arretierscheibe 12 in die
Rotorwelle 14 erstrecken. Auf der gegenüberliegenden
Seite der Rotorwelle 14 ist ein Getriebeflansch 18 ebenfalls
stirnseitig auf die Rotorwelle 14 über Schrauben 20 (nicht
dargestellt) geschraubt. Der Getriebeflansch 18 mündet
in einer Eingangswelle eines Getriebes 22. Selbstverständlich
kann der Getriebeflansch 18 in Windenergieanlagen, die ohne
Getriebe 22 ausgebildet sind, auch direkt in einer Eingangswelle
oder in einem Eingangsanschluss eines Generators (nicht dargestellt)
münden.
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Auf
der Rotorwelle 20 sind zwei Kegelrollenlager 24, 26 angeordnet.
Das Kegelrollenlager 24 ist dabei das rotorseitige Kegelrollenlager,
wobei das Kegelrollenlager 26 als das getriebeseitige Kegelrollenlager
angesehen wird. Wie in 1 dargestellt, sind die Innenringe 28, 30 jeweils
in axialer Richtung der Rotorwelle versetzt gegenüber den
Außenringen 32, 34 angeordnet. In dem
in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der Innenring 28 des rotorseitigen Kegelrollenlagers in
Richtung des Rotors gegenüber dem Außenring 32 versetzt.
Der Innenring 30 des getriebeseitigen Kegelrollenlagers 26 ist
zum Getriebe hin gegenüber dem Außenring 34 des
getriebeseitigen Kegelrollenlagers versetzt.
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Zwischen
den Innenringen 28 und 30 der Kegelrollenlager 24 und 26 ist
eine erste Hülse 36 eingesetzt. Die erste Hülse 36 liegt
an der Rotorwelle 14 an, wobei die Hülse vollständig
oder abschnittsweise an der Rotorwelle anliegen kann. Die Hülse 36 definiert
den Abstand zwischen den Innenringen 28 und 30.
Zwischen den Außenringen 32 und 34 ist
eine zweite Hülse 38 angeordnet. Wie in 1 zu
erkennen, besitzen die Hülsen 36 und 38 eine
unterschiedliche Länge, wobei die Längendifferenz
zwischen diesen Hülsen so eingestellt ist, dass Innenring
und Außenring die definierte Position zueinander einnehmen.
Bei der Herstellung der Lageranordnung werden die Hülsen 36 und 38 auf
ca. 1/100 mm maßgenau abgelängt.
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Die
Außenringe 32, 34 sind von einem Lagergehäuse 40 (vgl. 1 unten)
umschlossen. Das Lagergehäuse 40 besitzt in der
in 1 dargestellten Ausführungsform eine
Innenfläche an der die Außenseiten der Außenringe 32, 34 anliegen.
Die zweite Hülse 38 kann an der Innenfläche
anliegen oder alternativ abschnittsweise an der Innenfläche
des Lagergehäuses anliegen.
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Rotorseitig
ist in dem Lagergehäuse eine axiale Bohrung 42 vorgesehen,
in die über eine Schraube (nicht dargestellt) ein rotorseitiger
Lagerdeckel 44 verschraubt ist. Getriebeseitig ist das
Lagergehäuse 40 ebenfalls mit einer Bohrung 48 versehen, über
die ein Lagerdeckel 46 mit dem Lagergehäuse 40 verschraubt
ist (Schrauben nicht dargestellt). Die Lagerdeckel 44, 46 besitzen
auf ihrer zu den Kegelrollenlagern weisenden Innenseite jeweils
eine in axialer Richtung vorstehende Schulter, die an den Außenringen
der Kegelrollenlager anliegt.
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Eine
Wellenmutter 50 auf einem am getriebeseitigen Ende der
Rotorwelle 14 vorgesehenen Gewindeabschnitt 51 dient
dazu, die Lagerinnenringe und die erste Hülse 36 definiert
zu verspannen. Die Detailansicht aus 1a zeigt
die Wellenmutter 50 aus dem oberen Abschnitt der 1.
Fachsprachlich wird der Vorgang des Aufbringens einer definierten
Vorspannkraft bezeichnet als: Die Innenringe und die Hülse
auf Block ziehen. Wie weiter in der Detailansicht aus 1a zu
erkennen, ist zwischen der Wellenmutter 50 und dem Innenring 30 des
getriebeseitigen Kegelrollenlagers eine Wellenhülse 55 vorgesehen,
die die Vorspannkraft der Wellenmutter 50 überträgt.
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Zum
besseren Verständnis der Wirkungsweise der Hülsen 36 und 38 sei
nachfolgend der Fertigungsablauf kurz erläutert.
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In
einem ersten Arbeitsschritt wird das rotorseitige Kegelrollenlager
mit der Rotorseite nach unten positioniert. Nachfolgend wird die äußere
Hülse 38 aufgesetzt. Das getriebeseitige Kegelrollenlager wird
nachfolgend auf der äußeren Hülse platziert.
Zur Einstellung des Lagers wird dann der getriebeseitige Lagerinnenring
mit einer definierten Axialkraft belastet und der Abstand zwischen
den beiden Lagerinnenringen gemessen. Ausgehend von dem gemessenen
Abstand wird die innere Hülse 36 mit dem benötigten Übermaß zur
Einstellung mit Lagerluft oder Untermaß zur Einstellung
mit Vorspannung gefertigt. Durch die genaue Fertigung der inneren
Hülse sind die Kegelrollenlager nach Aufbringen einer Axialkraft zueinander
eingestellt.
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Bei
der Lagermontage mit den Hülsen 36, 38 erfolgt
zunächst eine vertikale Positionierung der Rotorwelle,
auf die der Lagerinnenring mit dem Wälzkörpersatz
des rotorseitigen Lagers aufgeschoben wird. Nachfolgend wird die
Hülse 36 eingesetzt. Anschließend erfolgt
die vertikale Positionierung des Lagergehäuses und der
Außenring des rotorseitigen Lagers wird eingeschoben. Es
wird die äußere Hülse 38 eingesetzt
und der Lageraußenring des getriebeseitigen Lagers eingeschoben.
Nachfolgend wird das Lagergehäuse auf die Rotorwelle aufgesetzt
und der getriebeseitige Lagerinnenring einschließlich Wälzkörpersatz
auf die Rotorwelle aufgeschoben. Nachfolgend wird die getriebeseitige
Wellenhülse aufgesetzt und durch ein definiertes Anziehen
der Wellenmutter bzw. Aufbringen einer definierten Vorspannkraft über
eine Einstelleinrichtung die Lagereinheit eingestellt. Abschließend
erfolgt die Montage der endseitig vorgesehenen Lagerdeckel.
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In 1 besitzt
die Rotorwelle 14 an ihrem zum Rotor 10 weisenden
Ende eine Schulter 52, an der der Innenring 28 des
rotorseitigen Kegelrollenlagers 24 getriebeseitig anliegt. Über
die Schulter 52 auf der Rotorwelle 14 in Zusammenwirkung
mit der ersten Hülse 36, der Wellenhülse 55 und
der Wellenmutter 50 ist die Position der Innenringe 28 und 30 auf
der Rotorwelle 14 festgelegt.
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2 zeigt
eine alternative Ausgestaltung der Lagerung. Nachfolgend werden
gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Bei den Kegelrollenlagern 24 und 26 auf
der Rotorwelle 14 liegt der Innenring des rotorseitigen
Kegelrollenlagers 24 wieder getriebeseitig an einer Schulter 52 der
Rotorwelle 14 an. Im Unterschied zu der Ausführungsform aus 1 besitzt
das Lagergehäuse 41 getriebeseitig eine Schulter 53,
an der der Außenring des getriebeseitigen Kegelrollenlagers 26 rotorseitig
anliegt. Auf diese Weise wird zusätzlich die Position des
Außenrings des getriebeseitigen Lagers festgelegt. Ein weiterer
Unterschied gegenüber der Ausgestaltung aus 1 besteht
darin, dass der getriebeseitige Lagerdeckel 47 nicht an
dem Außenring 34 anliegt, sondern von diesem in
axialer Richtung beabstandet ist. Auch bei der in 2 dargestellten
Anordnung der zwei Kegelrollenlager 24 und 26 kann
deren Position zueinander vor der Montage auf die Rotorwelle 14 eingestellt
werden, indem die Hülsen 36 und 38 vorher
passgenau aufeinander abgestimmt werden, damit die Innenringe und
die Außenringe den vorgesehenen Abstand voneinander besitzen.
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3 zeigt
eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Rotorlagerung. In dieser Ausgestaltung werden gleiche Bauteile zu
den früheren Ausgestaltungen wieder mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Das Lagergehäuse 40 in der dritten Ausgestaltung
besitzt anders als die Ausgestaltung aus 2 keine
Schulter am rotorseitigen Ende. Vielmehr liegen die Außenringe 34 und 32 der
Kegelrollenlager auf einem Abschnitt der Innenfläche des
Lagergehäuses 40 an. Der Bereich der Innenfläche
des Lagergehäuses zwischen den Außenringen 32 und 34 kann
hierbei eine Vertiefung aufweisen, ebenso wie der Bereich auf der
Rotorwelle 14 zwischen den Innenringen 28, 30.
Eine Besonderheit der Ausgestaltung gemäß 3 ist
in 3a dargestellt. Hier ist eine Distanzhülse 60 auf
die Rotorwelle 14 aufgesetzt. Die Distanzhülse 60 kann
rotorseitig von der Arretierscheibe 12, der Rotornabe direkt
oder einem anderen umlaufenden Bauteil in rotorseitiger Richtung
axial fixiert werden. Getriebeseitig stützt die Distanzhülse 60 den
Innenring 28 des rotorseitigen Kegelrollenlagers ab. Die
Distanzhülse 60 erfüllt somit die gleiche
Aufgabe wie die Schulter 52 gemäß den Ausgestaltungen
aus 1 und 2 und vermeidet es zudem, dass
die Rotorwelle 17 einen größeren Durchmesser
in Form einer Wellenschulter und damit einen Steifigkeitssprung
erhält.
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Die 4 und 4a zeigen
ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Lagerung, bei dem wieder gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen
versehen sind. Die Kegelrollenlager 24 und 26 sind
am rotorseitigen bzw. getriebeseitigen Ende der Rotorwelle 14 angeordnet.
Das rotorseitige Kegelrollenlager 24 liegt mit seinem Innenring 28 rotorseitig
an einer Wellenschulter 52 an. Das getriebeseitige Kegelrollenlager 26 liegt
mit seinem Innenring 30 getriebeseitig an einer Wellenhülse 55 an.
Zwischen den Innenringen 30 und 28 der Kegelrollenlager
befindet sich die Hülse 36.
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Die
Außenringe 32 und 34 der Kegelrollenlager
sind innerhalb des Lagergehäuses 40 angeordnet.
Zwischen den Außenringen 32 und 34 ist
die Hülse 38 angeordnet, die ebenfalls an dem
Lagergehäuse 40 anliegt. An dem Lagergehäuse 40 ist
eine Rotorarretiereinheit 64 vorgesehen, die einen Arretierbolzen 66 aufweist, über
den die Rotorwelle und der Rotor relativ zur Rotorarretierscheibe 62 festgelegt werden
kann. Hierzu wird der Bolzen 66 vorgeschoben, so dass er
in eine Bohrung 68 in der Rotorarretierscheibe 62 eingreift.
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Die
Rotorarretierscheibe 62 besitzt eine Gewindebohrung 70,
durch die eine Druckschraube (nicht dargestellt) eingeschraubt werden
kann, um eine definierte Kraft auf den Innenring 30 des
getriebeseitigen Kegelrollenlagers 26 aufzubringen und dieses
gleichzeitig in seiner axialen Position zu fixieren.
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Die 5 und 5a zeigen
ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Lagerung, bei dem die Innenseite der Außenringe 32 und 34 jeweils
mit einem Absatz 72 versehen ist. Die zweite Hülse 38 liegt
zwischen den Außenringen 32 und 34 jeweils
in den Absätzen 72 an. Ebenso sind die Innenringe 28, 30 der
Kegelrollenlager mit Absätzen 74 versehen, an
denen die erste Hülse 36 anliegt.
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Alternativ
zu den in den 5 und 5a dargestellten,
auf das Lagerpaar bezogen innenliegenden Absätzen 72 und 74 der
Innen- und Außenringe können die Absätze 72, 74 die
Hülsen 36, 38 bezogen auf das Lagerpaar
auch außenliegend umschließen oder anders geformte
Aussparungen zur Aufnahme der Hülsen 36, 38 vorgesehen
sein, wenn diese an die Geometrie der Hülsen angepasst
sind.
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Bei
der Einstellung der Kegelrollenlager erfolgt durch die Absätze 72, 74 eine
Zentrierung der Hülsen 36, 38, die die
Montage deutlich vereinfacht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10351524 [0002]
- - DE 10392908 B4 [0003]
- - WO 2006/000214 A1 [0004]
- - WO 2006/072151 A1 [0005]