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Die
Erfindung betrifft eine Falschdralltexturiermaschine zum Texturieren
einer Mehrzahl multifiler Fäden gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
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Eine
gattungsgemäße Falschdralltexturiermaschine ist
beispielsweise aus der
WO 2007/036242A1 bekannt.
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Beim
Falschdralltexturieren eines Fadens wird der Faden zunächst
von einer vorgelegten Vorlagespule abgezogen. Der Faden der Vorlagespule wurde
zuvor in einem Schmelzspinnprozess hergestellt. Um den schmelzgesponnenen
multifilen Faden für eine textile Anwendung aufzubereiten,
wird der Faden nach dem Abziehen von der Vorlagespule gleichzeitig
verstreckt und texturiert. Nach der Texturierung erfolgt eine Nachbehandlung
beispielsweise in Form einer Schrumpfbehandlung, so dass ein fertig
texturiertes und behandeltes Garn am Ende zu einer Spule aufgewickelt
wird. Um den Faden während der Behandlung zu führen
und zu verstrecken, sind mehrere Lieferwerke vorgesehen. So weist
die bekannte Falschdralltexturiermaschine ein erstes Lieferwerk
auf, das mit einem nachgeordneten zweiten Lieferwerk eine kombinierte
Texturier-/Streckzone bildet. Dem zweiten Lieferwerk ist ein drittes
Lieferwerk nachgeordnet, durch welches eine Nachbehandlungszone
bestimmt ist. Dem dritten Lieferwerk folgt die Aufwickeleinrichtung,
durch welche der Faden zu einer Spule aufgewickelt wird.
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Zum
Führen und Verstrecken des Fadens werden grundsätzlich
zwei Arten von Lieferwerken eingesetzt. Eine erste Art der Lieferwerke
wird durch die sogenannten Umschlingungslieferwerke gebildet. Die
Umschlingungslieferwerke basieren darauf, dass die Zugkräfte
an dem Faden durch eine mehrfache Umschlingung des Fadens an dem
Umschlingungslieferwerk erzeugt werden. Hierzu wird bevorzugt eine
Galette und eine im kurzen Abstand angeordnete Beilaufrolle verwendet,
an deren Mänteln der Faden mit mehreren Umschlingungen
geführt ist.
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Eine
zweite Art von Lieferwerken sind die sogenannten Klemmlieferwerke.
Die Klemmlieferwerke basieren darauf, dass der Faden in einem Klemmspalt
zwischen einer angetriebenen Antriebswelle und einem Klemmelement,
beispielsweise ein Druckriemen oder eine Druckrolle, geführt
wird. Hierbei wird der Faden mit einer Teilumschlingung am Mantel der
Antriebswelle geführt. Das Klemmelement liegt in dem Umschlingungsbereich
am Umfang der Antriebswelle, wobei das Klemmelement und die Antriebswelle
sich gleichgerichtet bewegen.
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Bei
der bekannten Falschdralltexturiermaschine ist es üblich,
eine Art von Lieferwerken zum Führen und Verstrecken der
Fäden zu verwenden. Nun hat sich jedoch gezeigt, dass jede
Art von Lieferwerken Vor- und Nachteile bei der Führung
der Fäden aufweist.
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Es
ist somit Aufgabe der Erfindung, eine Falschdralltexturiermaschine
der gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden,
dass die Fäden mit hoher Qualität texturierbar
und behandelbar sind.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, eine möglichst
ununterbrochene kontinuierliche Behandlung des Fadens auch während
eines manuellen Spulenwechsels zu gewährleisten.
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Die
Aufgabe wird für die gattungsgemäße Falschdralltexturiermaschine
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
das erste Lieferwerk und das zweite Lieferwerk jeweils als ein Umschlingungslieferwerk
ausgebildet sind und dass das dritte Lieferwerk als ein Klemmlieferwerk
ausgebildet ist.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen
der jeweiligen Unteransprüche definiert.
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Die
Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Texturierung und die
Nachbehandlung des Fadens an jedem der Filamente des Fadens gleichmäßig
erzeugbar ist. Eine von außen zusätzliche mechanische
Beanspruchung der Filamente des Fadens durch ein Klemmelement eines
Klemmlieferwerkes findet bis zur Nachbehandlung des Fadens nicht
statt. Der Faden wird in der Texturier- und Streckzone sowie in
den Einlauf der Nachbehandlungszone schonend durch reine Umschlingungslieferwerke
geführt. Erst nachdem die Nachbehandlung des Fadens abgeschlossen
ist und der Faden seine endgültige texturierte Struktur
aufweist, wird zur Führung des Fadens das dritte Lieferwerk
als Klemmlieferwerk ausgebildet. Das der Aufwickeleinrichtung vorgeordnete
Klemmlieferwerk besitzt den besonderen Vorteil, dass die Fadenspannung
in der Nachbehandlungszone im Wesentlichen konstant gehalten werden
kann. Die in den Aufwickeleinrichtungen durchgeführten
Spulenwechsel, bei welchen der Faden kurzzeitig zu einer Absaugung
einem Abfallbehälter geführt ist, führen
vorteilhaft zu keiner Verschlappung innerhalb der Nachbehandlungszone. Durch
das Klemmlieferwerk bleibt die Zuführung des Fadens zur
Aufwickeleinrichtung im Wesentlichen konstant. Die erfindungsgemäße
Falschdralltexturiermaschine ist somit besonders geeignet, um einen teilautomatischen
Betrieb mit manuellen Spulenwechseln auszuführen. Grundsätzlich
ist jedoch die Anordnung nicht auf teilautomatische Falschdralltexturiermaschinen
beschränkt. Im Gegenteil lassen sich auch automatische
Spulenwechsel vorteilhaft mit einem der Aufwickeleinrichtung vorgeordneten Klemmlieferwerk
ausführen.
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Um
unterschiedliche Fadenspannungszustände in der Texturier-/Streckzone
und der Nachbehandlungszone einstellen zu können, wird
gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung das erste
Umschlingungslieferwerk, das zweite Umschlingungslieferwerk und
das Klemmlieferwerk durch separate Elektromotoren angetrieben. Damit
können die Liefergeschwindigkeiten an den Lieferwerken
unabhängig voneinander eingestellt und gesteuert werden.
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Der
Antrieb des Klemmlieferwerkes wird dabei bevorzugt derart ausgebildet,
dass das Klemmlieferwerk eine sich über mehrere Bearbeitungsstellen erstreckende
Antriebswelle aufweist, die an einem Ende mit dem Elektromotor verbunden
ist. Damit lässt sich ein zentraler Antrieb des Klemmlieferwerkes
realisieren, um gleichzeitig eine Vielzahl von Fäden in
den jeweils zugeordneten Bearbeitungsstellen zu führen.
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Es
besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Antriebswelle
innerhalb der Maschine in mehrere Teilwellen aufgeteilt ist, wobei
die Teilwellen sich über mehrere Bearbeitungsstellen erstrecken
und unabhängig von benachbarten Teilwellen antreibbar sind. Damit
lassen sich einzelne Gruppen von Bearbeitungsstellen antriebsmäßig
zusammenfassen, so dass das Klemmlieferwerk innerhalb der Maschine mehrere
separat steuerbare Antriebe aufweist.
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Grundsätzlich
soll an dieser Stelle erwähnt werden, dass das Klemmlieferwerk
auch vorteilhaft als ein innerhalb der Bearbeitungsstelle einzeln
angetriebenes Lieferwerk ausgebildet sein könnte. Hierzu
lässt sich beispielsweise das Klemmlieferwerk durch eine
Galette bilden, an dessen Umfang eine Druckrolle oder ein Druckriemen
zur Förderung des Fadens anliegt.
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Als
Klemmelement weist das Klemmlieferwerk bevorzugt eine drehbare Druckrolle
auf, die pro Bearbeitungsstelle und pro Faden an dem Umfang der
Antriebswelle zum Klemmen des Fadens gehalten ist. Damit lassen
sich besonders schlupffreie Übertragungen und Führungen
des Fadens erreichen.
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Um
eine möglichst bedienungsfreundliche Führung des
Fadens an den Umschlingungslieferwerken zu gewährleisten,
ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung das erste Umschlingungslieferwerk und das zweite Umschlingungslieferwerk
innerhalb einer Bearbeitungsstelle einzeln und unabhängig
von benachbarten Umschlingungslieferwerken benachbarter Bearbeitungsstellen
antreibbar ausgebildet.
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Hierzu
werden die Umschlingungslieferwerke bevorzugt durch jeweils eine
angetriebene Galette und eine drehbar gelagerte Beilaufrolle gebildet,
so dass bei Prozessbeginn das Anlegen des Fadens in einfacher Art
und Weise ausführbar ist.
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Grundsätzlich
sei jedoch auch hier erwähnt, dass derartige Umschlingungslieferwerke
auch durch eine in der Maschine sich über mehrere Bearbeitungsstellen
erstreckende Antriebswelle gebildet werden können, an denen
mehrere mit Abstand zueinander angeordnete Galettenmäntel
befestigt sind.
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Die
Bedienung der Falschdralltexturiermaschine lässt sich weiterhin
noch dadurch verbessern, dass gemäß einer bevorzugten
Weiterbildung die Umschlingungslieferwerke innerhalb der Bearbeitungsstelle
an gegenüberliegenden Maschinengestellteilen angeordnet
sind, welche Maschinengestellteile zwischen sich einen Bediengang
bilden. Somit lassen sich die Umschlingungslieferwerke vorteilhaft
durch eine Bedienperson bedienen.
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Zur
Realisierung einer möglichst vertikal ausgerichteten Nachbehandlungszone,
die besonders zur Schrumpfbehandlung geeignet ist, sind das zweite
Umschlingungslieferwerk und das Klemmlieferwerk an dem Maschinengestell
untereinander angeordnet, wobei das Klemmlieferwerk innerhalb der Bearbeitungsstelle
unterhalb der Aufwickeleinrichtung angeordnet ist. Damit besteht
die Möglichkeit, neben den Lieferwerken auch die Aufwickeleinrichtung
aus dem Bediengang heraus zu bedienen.
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Hierbei
ist vorteilhaft einer Gruppe von Aufwickeleinrichtungen mehrerer
Bearbeitungsstellen eine Hilfseinrichtung zur Durchführung
von Spulenwechseln zugeordnet. Bei manuellem Spulenwechsel werden
diese Hilfseinrichtungen üblicherweise durch eine Absaugeinrichtung
und einen Druckluftanschluss zur Versorgung einer manuell geführten
Fadensaugeinrichtung gebildet. Bei automatischen Spulenwechseln
werden üblicherweise zusätzliche Fadenführungseinrichtungen
zur Übergabe des Fadens in die Absaugeinrichtung eingesetzt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Falschdralltexturiermaschine
mit Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
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Es
stellen dar:
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1 schematisch
eine Querschnittsansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Falschdralltexturiermaschine,
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2 schematisch
eine Teilansicht des Ausführungsbeispiels aus 2,
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3 schematisch
eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Falschdralltexturiermaschine,
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4 schematisch
eine Teilansicht des Ausführungsbeispiels aus 3.
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In
den 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Falschdralltexturiermaschine
dargestellt. Die 1 zeigt eine Querschnittsansicht
der Falschdralltexturiermaschine und 2 eine Teilansicht
der in der Maschine nebeneinander angeordneten Aufwickeleinrichtungen. Soweit
kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht
ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für beide Figuren.
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Die
in 1 dargestellte Querschnittsansicht stellt den
Fadenlauf in einer Bearbeitungsstelle dar, in welcher der Faden
von einer Vorlagespule abgezogen, geführt, texturiert,
verstreckt und zu einer Spule aufgewickelt wird. Die hierzu erforderlichen Prozessaggregate
sind in einem mehrteiligen Maschinengestell 7 zu einem
ein Bediengang 27 teilumschließenden Fadenlauf
angeordnet. Die Falschdralltexturiermaschine weist in Längsrichtung – in
der 1 ist die Zeichnungsebene gleich der Querebene – eine
Vielzahl von Bearbeitungsstellen auf, um in jeder Bearbeitungsstelle
jeweils einen Faden zu texturieren und zu verstrecken. Üblicherweise
werden so über 200 Bearbeitungsstellen nebeneinander angeordnet.
Da der Aufbau der Bearbeitungsstellen bei diesem Ausführungsbeispiel
identisch ausgebildet ist, sind nachfolgend die Einrichtungen einer
der Bearbeitungsstellen anhand der Darstellung in 1 beschrieben.
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Zum
Abziehen eines Fadens 11 von einer Vorlagespule 2 ist
pro Bearbeitungsstelle eine Vorlagestelle 1 vorgesehen.
Die Vorlagestelle 1 ist in einem Gattergestell 6 ausgebildet,
an welchem eine Gruppe von Vorlagestellen 1 gehalten sind.
An einem dem Gattergestell 6 zugewandten Maschinengestellteil 7.1 ist
ein erstes Lieferwerk 3 angeordnet. Dem ersten Lieferwerk 3 folgt
im Fadenlauf eine Heizeinrichtung 4 und eine Kühleinrichtung 5.
Die Heizeinrichtung 4 und die Kühleinrichtung 5 sind
an einem mittleren Maschinengestellteil 7.2 angeordnet,
das den Bediengang 27 überspannt. Im weiteren
Fadenlauf folgt eine Falschdralleinrichtung 8 und ein zweites
Lieferwerk 9. Die Falschdralleinrichtung 8 und das
zweite Lieferwerk 9 sind an einem weiteren Maschinengestellteil 7.3 angeordnet,
wobei zwischen den Maschinengestellteilen 7.1 und 7.3 der
Bediengang 27 gebildet ist. Dem zweiten Lieferwerk 9 folgt eine
Set-Heizeinrichtung 13 und ein drittes Lieferwerk 14.
Hierzu ist das dritte Lieferwerk 14 unterhalb des zweiten
Lieferwerks 9 angeordnet, so dass sich eine vertikal ausgerichtete
Nachbehandlungszone zwischen den beiden Lieferwerken einstellt.
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Dem
dritten Lieferwerk 14 ist innerhalb der Bearbeitungsstelle
eine Aufwickeleinrichtung 10.1 nachgeordnet, in welcher
der Faden 11 zu einer Spule 12 gewickelt wird.
Die Aufwickeleinrichtung 10.1 weist hierzu einen beweglichen
Spulenhalter 25 und eine angetriebene Treibwalze 26 auf.
Der Treibwalze 26 ist im Fadenlauf eine hier nicht näher
dargestellte Changiereinrichtung vorgeordnet, die den Faden vor Ablage
auf der Spule innerhalb eines Changierhubes hin- und herführt,
so dass eine Kreuzspule in der Aufwickeleinrichtung gewickelt wird.
Die Spule 12 liegt dabei mit Kontakt am Umfang der Treibwalze 26 an und
wird mit konstanter Umfangsgeschwindigkeit zum Wickeln des Fadens 11 angetrieben.
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Da
die Aufwickeleinrichtung innerhalb der Bearbeitungsstelle eine größere
Breite erfordern als die der Aufwickeleinrichtung vorgeordneten
Prozessaggregate, sind die Aufwickeleinrichtungen benachbarter Bearbeitungsstellen
etagenförmig übereinander angeordnet. In diesem
Ausführungsbeispiel sind die Aufwickeleinrichtungen 10.1, 10.2 und 10.3 in dem
Maschinengestell 7 übereinander angeordnet, wobei
die den Aufwickeleinrichtungen 10.1 bis 10.3 vorgeordneten
Prozessaggre gate, wie beispielsweise die Falschdralleinrichtung 8 oder
die Kühleinrichtung 5, nebeneinander gehalten
sind.
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Um
eine qualitativ hochwertige Texturierung und Verstreckung an dem
multifilen Faden ausführen zu können, ist das
erste Lieferwerk 3 durch ein Umschlingungslieferwerk 15.1 und
das zweite Lieferwerk 9 durch ein zweites Umschlingungslieferwerk 15.2 gebildet.
In diesem Ausführungsbeispiel sind die Umschlingungslieferwerke 15.1 und 15.2 identisch ausgebildet
und weisen jeweils eine Galette 16.1 und 16.2 sowie
eine Beilaufrolle 17.1 und 17.2 auf. Die Galetten 16.1 und 16.2 sind
jeweils mit separaten Galettenmotoren 19.1 und 19.2 verbunden.
Die Umschlingungslieferwerke 15.1 und 15.2 sind
so innerhalb der Bearbeitungsstelle einzeln und unabhängig von
benachbarten Umschlingungslieferwerken benachbarter Bearbeitungsstellen
antreibbar. Damit lässt sich insbesondere die Bedienung
bei Prozessbeginn oder bei einem Fadenbruch in einfacher Art und
Weise ausführen. Die dem ersten Lieferwerk 3 zugeordneten
Galettenmotoren 19.1 können dabei vorteilhaft über
einen Gruppenumrichter gruppenweise angetrieben werden.
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Zur
Führung wird der Faden 11 mit mehreren Umschlingungen
an den drehbaren Mänteln der Galette 16.1 und 16.2 sowie
der Beilaufrolle 17.1 und 17.2 geführt.
Um insbesondere bei Prozessbeginn beide Umschlingungslieferwerke 15.1 und 15.2 aus dem
Bediengang 27 heraus bedienen zu können, sind
die Umschlingungslieferwerke 15.1 und 15.2 innerhalb
der Bearbeitungsstelle an den gegenüberliegenden Maschinengestellteilen 7.1 und 7.2 angeordnet.
Dem zweiten Umschlingungslieferwerk 15.2 sind dabei die
Falschdralleinrichtung 8, die Kühleinrichtung 5 und
die Heizeinrichtung 4 innerhalb der Texturier-/Streckzone
derart vorgeordnet, dass der Faden 11 im Wesentlichen ohne
zusätzliche Fadenführungselemente führbar
ist. Neben den reinen Umschlingungen des Fadens an den Umschlingungslieferwerken 15.1 und 15.2 lässt
sich somit insgesamt eine fadenschonende Führung und Behandlung
zum Texturieren und Verstrecken des Fadens realisieren.
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Dabei
gelangt der Faden 11 in frisch extrudiertem Zustand unmittelbar über
das zweite Umschlingungslieferwerk 15.2 in die Nachbehandlungszone,
in welcher die Set-Heizeinrichtung 13 angeordnet ist. Um
eine gleichmäßige Relaxation des Fadens innerhalb
der Set-Heizeinrichtung 13 zu erhalten, wird der Faden
mit möglichst niedriger Fadenspannung zwischen dem Umschlingungslieferwerk 15.2 und
dem dritten Lieferwerk 14 geführt. Das dritte
Lieferwerk 14 ist hierzu als ein Klemmlieferwerk 20 ausgebildet,
in welchem der Faden in einem Klemmspalt zwischen einer Antriebswelle 21 und
einer Druckrolle 22 geführt wird. Die Druckrolle 22 wird über
einen beweglichen Spannarm 23 am Umfang der angetriebenen
Antriebswelle 21 gehalten. Der Faden 11 wird mit einer
Teilumschlingung am Umfang der Antriebswelle 21 geführt
und durch das Zusammenwirken der Antriebswelle 21 mit der
Druckrolle 22 kontinuierlich gefördert.
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Das
der Aufwickeleinrichtung vorgeordnete Klemmlieferwerk 20 ist
somit besonders geeignet, um die Fadenzugspannung in der Behandlungszone unabhängig
von dem jeweiligen Betriebszustand der Bearbeitungsstelle konstant
zu halten. Selbst manuelle Spulenwechsel, bei welchen der Faden
durch eine Bedienperson getrennt und vorübergehend einer
Absaugeinrichtung zugeführt wird, bleiben ohne Auswirkung
für die Nachbehandlungszone.
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Wie
aus der 2 hervorgeht, erstreckt sich die
Antriebswelle 21 des Klemmlieferwerks 20 über mehrere
Bearbeitungsstellen innerhalb der Maschine. Insgesamt sind 18 Bearbeitungsstellen
dargestellt, die die 6 Gruppen von etagenförmig übereinander
angeordneten Aufwickeleinrichtungen enthalten. Die letzte Gruppe
der Aufwickeleinrichtungen ist exemplarisch mit den Bezugszeichen 10.16, 10.17 und 10.18 gekennzeichnet.
Ein Ende der Antriebswelle 21 ist mit einem Elektromotor 24 gekoppelt,
so dass eine Mehrzahl von Fäden gleichzeitig in den Bearbeitungsstellen
durch die Antriebswelle 21 geführt sind. Zu jeder
Bearbeitungsstelle weist das Klemmlieferwerk 20 eine Druckrolle 22 auf,
die jeweils über den Spannarm 23 wahlweise mit
oder ohne Kontakt am Umfang der Antriebswelle 21 gehalten
werden kann. Somit lassen sich die Fäden in den einzelnen
Bearbeitungsstellen individuell nach einem Fadenbruch einzeln anlegen.
Die Antriebs welle 21 ist in dem Maschinengestellteil 7.3 durch
mehrere Lagerstellen drehbar gelagert. In 2 sind die
Lagerstellen 34.1 und 34.2 beispielhaft gezeigt.
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Wie
aus den 1 und 2 weiter
hervorgeht, ist einer Gruppe von Aufwickeleinrichtungen 10.1 bis 10.3 jeweils
eine Hilfseinrichtung 28 zugeordnet, um durch eine Bedienperson
einen manuellen Spulenwechsel in einer der Aufwickeleinrichtungen
ausführen zu können. Als Hilfseinrichtungen 28 sind
hier beispielhaft ein Absauganschluss 29 und ein Druckluftanschluss 30 gezeigt.
So lässt sich eine manuell geführte Absaugeinrichtung
anschließen, durch welche der Faden während des
Spulenwechsels geführt wird. Die Druckluftversorgung der
Absaugeinrichtung erfolgt über den Druckluftanschluss 30.
Der Fadenabfall lässt sich dann über den Absauanschluss 29 abführen.
Der Absauganschluss 29 ist an einem Absaugrohr 36 ausgebildet,
welches sich entlang einer Maschinenlängsseite erstreckt
und mit einem Garnabfallbehälter verbunden ist. Der Druckluftanschluss 30 ist
an einer Druckluftleitung 35 angeordnet, die sich entlang
der Maschinenlängsseite erstreckt und mit einer Druckluftquelle
verbunden ist.
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In
den 3 und 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Falschdralltexturiermaschine gezeigt. In 3 ist
das Ausführungsbeispiel in einer Querschnittsansicht und
in 4 in einer Teilansicht einer Maschinenlängsseite
dargestellt. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer
der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für
beide Figuren.
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Das
Ausführungsbeispiel ist im Wesentlichen identisch zu dem
vorhergehenden Ausführungsbeispiel nach 1 und 2,
so dass an dieser Stelle nur die Unterschiede erläutert
werden. Das Ausführungsbeispiel weist ebenfalls eine Vielzahl von
Bearbeitungsstellen auf, um jeweils einen vorgelegten Faden 11 zu
verstrecken, zu texturieren und nachzubehandeln. Gegenüber
dem vorgenannten Ausführungsbeispiel erfolgt in der Nachbehandlungszone
zwischen dem zweiten Lieferwerk 9 und dem dritten Lieferwerk 14 eine
mehrstufige Nachbehandlung. Hierzu ist dem zweiten Lieferwerk 9 eine
Verwirbelungseinrichtung 33 nachgeordnet, in welcher an dem
texturierten Faden eine durch Druckluft erzeugte Verwirbelung ausgeführt
wird. Derartige Verwirbelungen des texturierten Fadens ermöglichen,
dass ein auf der Auslassseite der Faschdralleinrichtung 8 möglicherweise
noch vorhandener Restdrall in dem Faden aufgelöst wird.
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Der
Verwirbelungseinrichtung 33 ist im Fadenlauf ein viertes
Lieferwerk 32 nachgeordnet, so dass insbesondere die Fadenspannung
zum Verwirbeln des Fadens 11 zwischen dem dritten Lieferwerk 14 und
dem vierten Lieferwerk 32 individuell einstellbar ist.
Dem vierten Lieferwerk 32 folgt im Fadenlauf die Set-Einrichtung 13 und
das dritte Lieferwerk 14, um eine Schrumpfbehandlung anschließen
zu können.
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Die
der Set-Heizeinrichtung 13 vorgeordneten Lieferwerke 3, 9 und 32 sind
jeweils durch Umschlingungslieferwerke 15.1, 15.2 und 15.3 gebildet. Jedes
der Umschlingungslieferwerke 15.1 bis 15.3 ist identisch
aufgebaut, so dass an dieser Stelle zu der vorgenannten Beschreibung
Bezug genommen werden kann, um Wiederholungen zu vermeiden. So wird
das Umschlingungslieferwerk 15.3 durch die Galette 16.3,
die Beilaufrolle 17.3 und dem Galettenmotor 19.3 gebildet.
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Das
der Aufwickeleinrichtung 10.1 vorgeordnete Lieferwerk 14 ist
ebenfalls als Klemmlieferwerk 20 ausgebildet, bei welchem
eine Antriebswelle 21 innerhalb der Bearbeitungsstelle
mit einer Druckrolle 22 zusammenwirkt. Entgegen dem Ausführungsbeispiel
nach 2 ist die Antriebswelle 21 in dem Ausführungsbeispiel
nach 4 in mehrere Teilwellen 31.1 und 31.2 aufgeteilt,
denen jeweils ein separater Elektromotor 24.1 und 24.2 zugeordnet
ist. Damit lässt sich das Klemmlieferwerk 20 für
mehrere Gruppen von Bearbeitungsstellen individuell antreiben.
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Die
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Falschdralltexturiermaschine nach den 1 bis 4 sind
im Aufbau und Anordnung ihrer Einrichtungen und Prozessaggregate
zum Behandeln, Bearbeiten und Aufwickeln der Fäden beispielhaft. So
werden beispielsweise die Falschdralleinrichtungen bevorzugt durch
Friktionsscheibenaggregate gebildet, wobei jeder Bearbeitungsstelle
ein Aggregat zugeordnet ist. Die Kühleinrichtungen 5 können
sowohl durch Kühlschienen oder durch Kühlrohre
gebildet sein, an denen zumindest ein Faden oder auch mehrere Fäden
gleichzeitig kühlbar sind. Ebenso lassen sich die Heizeinrichtungen 4 durch
sogenannte Hochtemperaturheizer bilden, bei welchen die Fäden über
erhitzte Oberflächen geführt werden, die eine Oberflächentemperatur
oberhalb der Schmelztemperatur des Fadens aufweisen. Alternativ
lassen sich jedoch auch durch Dampf beheizte Heizeinrichtungen einsetzen.
Unabhängig von der Art der Heizmittel in den Heizeinrichtungen
können dabei ein oder auch mehrere Fäden gleichzeitig
temperiert werden.
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Zudem
ist es üblich, den Faden vor dem Aufwickeln mit einem Präparationsfluid
zu benetzen. Derartige Präparationseinrichtungen werden
vorteilhaft zwischen dem Klemmlieferwerk und der Aufwickeleinrichtung
angeordnet. Die in den Ausführungsbeispielen dargestellten
Einrichtungen in der Nachbehandlungszone sind ebenfalls beispielhaft.
So wäre es auch möglich, den Faden in der Nachbehandlungszone
nur zu verwirbeln, so dass zwischen dem zweiten Lieferwerk und dem
dritten Lieferwerk nur eine Verwirbelungseinrichtung angeordnet
wäre.
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Wesentlich
für die erfindungsgemäße Falschdralltexturiermaschine
ist die Aufteilung der Lieferwerke in Umschlingungslieferwerken
und Klemmlieferwerke, wobei nur das der Aufwickeleinrichtung unmittelbar
vorgeordnete Lieferwerk als Klemmlieferwerk ausgebildet ist und
alle übrigen zur Texturierung und Behandlung des Fadens
eingesetzten Lieferwerke durch den Faden schonende Umschlingungslieferwerke
gebildet sind.
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- 1
- Vorlagestelle
- 2
- Vorlagespule
- 3
- erstes
Lieferwerk
- 4
- Heizeinrichtung
- 5
- Kühleinrichtung
- 6
- Gattergestell
- 7
- Maschinengestell
- 7.1,
7.2, 7.3
- Maschinengestellteile
- 8
- Falschdralleinrichtung
- 9
- zweites
Lieferwerk
- 10.1,
10.2, 10.
- Aufwickeleinrichtung
- 11
- Faden
- 12
- Spule
- 13
- Set-Heizeinrichtung
- 14
- drittes
Lieferwerk
- 15.1,
15.2, 15.3
- Umschlingungslieferwerk
- 16.1,
16.2, 16.3
- Galette
- 17.1,
17.2, 17.3
- Beilaufrolle
- 19.1,
19.2, 19.3
- Galettenmotor
- 20
- Klemmlieferwerk
- 21
- Antriebswelle
- 22
- Druckrolle
- 23
- Spannarm
- 24,
24.1, 24.2
- Elektromotor
- 25
- Spulenhalter
- 26
- Treibwalze
- 27
- Bediengang
- 28
- Hilfseinrichtung
- 29
- Absauganschluss
- 30
- Druckluftanschluss
- 31.1,
31.2
- Teilwelle
- 32
- viertes
Lieferwerk
- 33
- Verwirbelungseinrichtung
- 34.1,
34.2
- Lagerstelle
- 35
- Druckluftleitung
- 36
- Absaugrohr
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2007/036242
A1 [0002]