-
Die
Erfindung betrifft einen Blitzrezeptor für ein Rotorblatt einer Windenergieanlage
mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1. Sie
betrifft ferner ein Rotorblatt für
eine Windenergieanlage, welches mit einem solchen Blitzrezeptor ausgestattet
ist.
-
Windenergieanlagen
sind mit zunehmender Bauhöhe
und aufgrund ihrer häufig
exponierten Aufstellungslage seit jeher, und dies in zunehmendem Maße blitzschlaggefährdet. Dabei
sind die Rotorblätter,
die naturgemäß den höchsten Punkt
einer typischen und weit verbreiteten Windenergieanlage mit Horizontalachsrotor
bilden, besonders gefährdet. Insbesondere
durch entsprechende Blitzeinschläge in
Windenergieanlagen älterer
Bauart, die zunächst weitgehend
ohne, jedenfalls ohne ausreichenden Blitzschutz aufgestellt worden
sind, haben die Betreiber solcher Windenergieanlagen bereits feststellen müssen, welche
erheblichen Schäden
hierdurch entstehen können.
Nicht nur, dass einzelne Strukturen der Windenergieanlage, wie etwa
der Rotor oder vergleichbare mechanische Teile beschädigt werden können, ein
Blitzschlag kann insbesondere auch die empfindlichen elektrischen
und elektronischen Geräte
in der Anlage selbst treffen und gefährden. Hier ist nicht nur der
Generator zu nennen, sondern auch die im Bereich moderner Windenergieanlagen
vermehrt eingesetzte Steuerungselektronik.
-
Entsprechend
werden moderne Windenergieanlagen standardmäßig mit Blitzschutzsystemen ausgerüstet, die
neben einem Ableitungssystem zur sicheren Ableitung des Blitzstromes
in die Erde bzw. zu einem geerdeten Anschluss auch gezielt eingesetzte
Blitzrezeptoren als vordefinierte Einschlagpunkte beinhalten, welche
Rezeptoren wiederum an das Ableitsystem angeschlossen sind. Die
Rezeptoren werden wegen der exponierten Lage der Rotorblätter insbesondere
dort eingesetzt.
-
Es
ist dabei bekannt, insbesondere die Blattspitze, die sehr häufig den
höchsten
und damit blitzeinschlaggefährdetsten
Punkt der Windenergieanlage darstellt, mit solchen Rezeptoren zu
versehen, ggf. die Blattspitze insgesamt metallisch auszubilden.
Dabei ist es auch bereits bekannt, an der Blattspitze von der Rotorblattoberfläche abstehende Fangstäbe einzusetzen,
wie dies in der
DE
10 2005 045 579 A1 offenbart ist. Diese Fangstäbe dienen dem „Einfangen” des Blitzstromes,
wobei hier die Fangstäbe
in einem Spitzenüberzug
integriert sind, welcher abschmelzbar gestaltet ist.
-
Auch
aus der
DE 295 22
152 U1 ist ein Blitzschutzsystem für das Rotorblatt einer Windenergieanlage
bekannt, bei dem im Bereich der Blattspitze abstehende Blitzfänger gestaltet
sind, die mit einer freistehenden Spitze dem „Einfangen” des Blitzstromes dienen.
-
Es
ist auch bekannt, bei Windenergieanlagen mit großen Rotordurchmessern entlang
der Länge
des Rotorblattes verteilt mehrere Blitzrezeptoren anzuordnen, da
bei langen Rotorblättern
die Blitzschlagwahrscheinlichkeit sich nicht nur im Bereich der
Spitze maximiert, sondern ein Blitzschlag auch in einem mittleren
Abschnitt des Blattes durchaus wahrscheinlich ist. Eine solche Anordnung
mit mehreren entlang der Länge
eines Rotorblattes verteilten Blitzrezeptoren ist z. B. in der
DE 10 2007 050 009
A1 gezeigt.
-
Obwohl
mit den bekannten und aufgezeigten Blitzschutzsystemen und zugehörigen Blitzrezeptoren
bereits vielfältige
Lösungen
vorhanden sind, Rotorblätter
von Windenergieanlagen gegen einen Blitzschlag abzusichern, gibt
es hier noch weiteren Bedarf nach Verbesserungen. Insbesondere fehlt
es nach Erkenntnis des Erfinders nach wie vor an geeigneten Lösungen,
mit denen auch bestehende Windenergieanlagen in einfacher Weise
mit einem Blitzschutzsystem erstmal eingerüstet oder mit einem verbesserten Blitzschutzsystem
nachgerüstet
werden können. Dies
betrifft insbesondere die Nachrüstung
mit geeigneten Blitzrezeptoren, die einen Schutz eines Rotorblattes
gegen Blitzschlag in dessen mittleren Abschnitt, also nicht im Bereich
der Rotorblattspitze, sondern vielmehr in einem zwischen der Rotorblattspitze
und der Rotorblattwurzel gelegenen Bereich, bewirken können. Dabei
soll ein solcher Blitzrezeptor zugleich sowohl eine zuverlässige Bündelung
der Blitzeinschlagwahrscheinlichkeit in seinem Bereich erreichen
als auch den Rotor der Windenergieanlage in seinem aerodynamischen
Lauf so wenig als möglich
stören
und soweit als möglich
keine zusätzlichen Rotorgeräusche während des
Laufes der Windenergieanlage erzeugen. Diesem Problem wendet sich die
vorliegende Erfindung zu und gibt zu dessen Lösung einen Blitzrezeptor mit
den Merkmalen des Patentanspruches 1 an. Vorteilhafte Weiterbildungen dieses
erfindungsgemäßen Blitzrezeptors
sind in den abhängigen
Ansprüchen
2 bis 6 genannt. Ein weiterer Aspekt der Erfindung liegt in einem
Rotorblatt mit einem solchen erfindungsgemäßen Blitzrezeptor (vgl. Patentanspruch
7), welches in zwei vorteilhaften Weiterbildungen in den Ansprüchen 8 und
9 merkmalsmäßig weiter
bestimmt ist.
-
Der
erfindungsgemäße Blitzrezeptor
zeichnet sich in zweierlei Dingen aus. Er ist gebildet aus einem
Rezeptorkorpus und einer von diesem abstehenden Rezeptorspitze.
Die Rezeptorspitze steht im montierten Zustand des Rezeptors ebenfalls
von der Oberfläche
des Rotorblattes ab und generiert somit den an sich bekannten Spitzeneffekt,
bei dem elektrische Feldlinien gebündelt werden und so die Feldliniendichte
erhöht
wird. Durch diese Bündelung
der Feldlinien bzw. Erhöhung
der Feldliniendichte wird die Einschlagwahrscheinlichkeit eines
Blitzes in die Rezeptorspitze gegenüber der Wahrscheinlichkeit
eines Blitzeinschlages in umliegende Bereiche des Rotorblattes deutlich
erhöht.
Diese Erhöhung
der Blitzeinschlagwahrscheinlichkeit erfolgt zusätzlich zu der ohnehin vorhandenen
Erhöhung
aufgrund der Materialwahl; die Rezeptorspitze ist ebenso wie der Rezeptorkorpus
aus einem elektrisch leitenden Material gebildet.
-
In
einem zweiten wesentlichen Merkmal bzw. Aspekt sind Rezeptorkorpus
und Rezeptorspitze als insgesamt stromlinienförmige Einheit gebildet. Diese Art
der Gestaltung des erfindungsgemäßen Blitzrezeptors
bewirkt, dass dieser einen ge ringen Luftwiderstand ausbildet, wenn
er sich zusammen mit dem Rotorblatt durch die Luftmassen bewegt.
Somit wird einerseits die Aerodynamik des Rotorblattes durch den
daran angeordneten Blitzrezeptor so wenig als möglich beeinträchtigt,
insbesondere werden Betriebsgeräusche,
die aufgrund des Vorbeiströmens von
Luft an dem Blitzrezeptor entstehen, weitgehend unterbunden, wenn
nicht gar nahezu vollständig
vermieden. Dabei ist der erfindungsgemäße Blitzrezeptor insgesamt
als stromlinienförmig
ausgebildete Struktur gebildet, die ausgehend von einer Basis absatzlos
in eine Spitze übergeht
und insgesamt die Form einer Haifischflosse oder dergleichen annimmt, mit
ausreichend breiter Basis. Dabei ist ein basisnaher Abschnitt des
Blitzrezeptors als Rezeptorkorpus anzusehen, ein spitzennaher Abschnitt
als Rezeptorspitze, ohne dass es hierzu etwa einer strengen Trennlinie
bedürfe.
-
Durch
die vorstehend ausgebildete Rezeptorspitze wird auch bei einem in
einem mittleren Abschnitt eines Rotorblattes einer Windenergieanlage anzuordnenden
Blitzrezeptor der erfindungsgemäßen Art
in zuverlässiger
und gegenüber
bekannten, im mittleren Abschnitt eines Rotorblattes anzuordnenden
Blitzrezeptoren verbesserter Weise die Bündelung der Blitzschlagwahrscheinlichkeit
im Bereich des Rezeptors erzielt, ohne dass hier durch wie aus dem
Stand der Technik im Bereich von Blitzrezeptoren für die vordere
Blattspitze bekannte „einfach
abstehende” Rezeptorspitzen
die Aerodynamik des Rotorblattes über die Maßen beeinträchtigen und insbesondere zu
zusätzlichen
Betriebsgeräuschen
(Pfeifgeräuschen)
führen.
-
Die
Unterteilung des Blitzrezeptors in den Rezeptorkorpus und die Rezeptorspitze
ist, wie bereits erwähnt,
nicht zwingend entlang einer klar definierten Linie vorzunehmen.
Vielmehr soll diese Unterteilung lediglich bedeuten, dass der Blitzrezeptor in
einem Anschlussbereich zum Anbringen an dem Rotorblatt eine ausreichend
breite Anschlussfläche aufweist
und sich in einem dieser Anschlussfläche fern liegenden Abschnitt
zu einer Spitze verjüngt.
-
Die
stromlinienförmige
Konturführung
der Einheit aus Rezeptorkorpus und Rezeptorspitze, die erfindungsgemäß vorzusehen
ist, bedeutet dabei insbesondere eine hinsichtlich des Luftwiderstandes verbesserte
Ausgestaltung dieser Formen. Dies wird auch erreicht durch den gekrümmten bzw.
gebogenen Verlauf der Rezeptorspitze, die in der Form einer Finne
gebildet ist.
-
Für eine besonders
einfache Anbindung des erfindungsgemäßen Blitzrezeptors an ein innerhalb des
Rotorblattes laufendes Blitzableitersystem, z. B. bestehend aus
einer Erdungsleitung, ist mit Vorteil auf der der Rezeptorspitze
gegenüberliegenden
Seite des Korpus wenigstens ein Zapfen oder Bolzen aus einem leitendem
Material angeformt. Dieser Bolzen bzw. Zapfen kann dann durch eine
entsprechende in dem Rotorblatt ausgebildete Öffnung hindurchgeführt und
mit geeigneten Mitteln an eine elektrische Leitung zur Ableitung
des Blitzstromes angeschlossen werden. Dabei dient der Zapfen bzw.
Bolzen in dieser Ausgestaltungsvariante nicht nur der Anbindung
des Rezeptors an das Blitzableitersystem, sondern auch der Festlegung
des Blitzrezeptors am Rotorblatt. Hierzu kann der Bolzen bzw. Zapfen
z. B. mit einem Außengewinde
versehen sein, über
das eine Mutter aufgebracht und der Blitzrezeptor so mit dem Rotorblatt
verschraubt werden kann. Grundsätzlich genügt für diese
Art der Montage und Anbindung an das Blitzableitsystem ein solcher
Zapfen oder Bolzen, jedoch können
naturgemäß auch mehrere
solcher Zapfen oder Bolzen vorgesehen werden. Sieht man zwei oder
gar mehr Zapfen oder Bolzen vor, ergibt sich ein Vorteil für die Montage,
da der Blitzrezeptor so besonders verdrehsicher montiert werden kann.
Allerdings müssen
auch mehrere Durchbrüche bzw.
Bohrungen in das Rotorblatt eingebracht werden, was insbesondere
bei einer Nachrüstung
mit einem Mehraufwand verbunden ist und die Struktur des Rotorblattes
insgesamt in höherem
Maße schwächt. Die
Ausgestaltung mit einem Zapfen oder Bolzen auf der der Rezeptorspitze
gegenüberliegenden
Seite des Rezeptorkorpus ist insbesondere für eine einfache Nachrüstung eines
solchen Blitzrezeptors auf bestehenden Rotorblättern geeignet. In einem Abschnitt,
in dem der Blitzrezeptor angebracht werden soll (insbesondere und
in der Regel ein mittlerer Abschnitt des Rotorblattes), muss hier
lediglich eine Öffnung
(Bohrung) durch die Oberfläche
des Rotorblattes geführt
werden, der dort durchgeführte Zapfen
oder Bolzen wird festgelegt (mit einer Mutter oder dgl.) und dann
entweder an ein bestehendes Blitzableitsystem angeschlossen, oder
es wird ein neues Blitzableitsystem im Inneren des Rotorblattes eingerichtete
und mit dem Zapfen bzw. Bolzen verbunden.
-
Besonders
einfach lässt
sich der erfindungsgemäße Blitzrezeptor
ausführen,
wenn dieser einstückig
gebildet ist.
-
Als
Material für
den Rezeptorkorpus und die Rezeptorspitze, ggf. auch für den Zapfen
oder Bolzen eignen sich Aluminium, Kupfer oder eine Aluminiumlegierung,
wobei hier insbesondere ein Aluminiumgussmaterial bevorzugt wird.
Eine Herstellung des Blitzrezeptors kann dabei vorzugsweise einstückig im
Aluminiumgussverfahren geschehen. Auf diese Weise können eine
Vielzahl gleichartiger Blitzrezeptoren günstig und formgenau hergestellt
werden.
-
Der
Blitzrezeptor wird bevorzugt insgesamt mit einer solchen Masse ausgelegt,
dass er die bei einem Blitzschlag typischerweise frei werdende thermische
Energie schadlos aufnehmen kann. Hierfür eignen sich insbesondere
Blitzrezeptoren der erfindungsgemäßen Art mit einer Masse von
zwischen 0,5 und 2,5 kg, insbesondere 1 bis 1,5 kg.
-
Wie
bereits erwähnt,
richtet sich die Erfindung auch auf ein Rotorblatt, welches einen
wie oben beschriebenen Blitzrezeptor enthält. Dieser ist bevorzugt in
einem mittleren Abschnitt zwischen Blattspitze und Blattwurzel angeordnet,
insbesondere in etwa mittig zwischen diesen Elementen. Der Blitzrezeptor ist
in einem solchermaßen
erfindungsgemäß ausgestatteten
Rotorblatt bevorzugt mit einer senkrecht zu seinem strömungsgünstigen
Angriffsquerschnitt verlaufenden Längsachse quer zu der Blattlängsachse des
Rotorblattes angeordnet, insbesondere unter einem Winkel von 90° dazu. Eine
solche Anordnung ergibt eine optimale Ausnutzung des günstigen
Anströmverhaltens,
da der Blitzrezeptor sich so mit seinem strömungsgünstigen Angriffsquerschnitt
durch die Luftmassen bewegt.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Blitzrezeptors und seiner
Anwendung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels
anhand der beigefügten
Figuren. Dabei zeigen:
-
1 in
vier verschiedenen Ansichten einen erfindungsgemäßen Blitzrezeptor in einer
möglichen Ausgestaltungsvariante;
und
-
2 schematisch
ein Rotorblatt einer Windenergieanlage mit einem daran angeordneten Blitzrezeptor
gemäß der Erfindung.
-
In 1 ist
in insgesamt vier Ansichten, von links nach rechts und von oben
nach unten in dem Zeichnungsblatt gesehen einer dreidimensionalen Ansicht
schräg
von links vorn, einer Ansicht von vorn, einer Ansicht von der linken
Seite und einer Ansicht von oben, ein Ausführungsbeispiel für einen
erfindungsgemäßen Blitzrezeptor 1 gezeigt.
Der hier gezeigte erfindungsgemäße Blitzrezeptor 1 umfasst
einen Rezeptorkorpus 2 und eine daran angeformte Rezeptorspitze 3.
Auf der der Rezeptorspitze 3 gegenüberliegenden Unterseite des
Rezeptorkorpus 2 ist ein Zapfen 4 angeformt. Der
gesamte Blitzrezeptor 1, also Rezeptorkorpus 2,
Rezeptorspitze 3 und Zapfen 4 ist einstückig gebildet
als Aluminium-Gussteil. Die Gesamtmasse des Blitzrezeptors 1 beträgt etwa 1,0
bis 1,5 kg, so dass der Blitzrezeptor 1 die bei einem Blitzschlag
entstehende thermische Energie schadlos aufnehmen kann. In dem hier
gezeigten Ausführungsbeispiel
sind Rezeptorkorpus 2 und Rezeptorspitze 3 klar
als getrennte Elemente zu erkennen. Es liegt aber auch im Rahmen
der Erfindung einen Blitzrezeptor zu bilden, bei dem Rezeptorkorpus und
Rezeptorspitze gleitend ineinander übergehen, z. B. einen insgesamt
als Finne bzw. wie eine Haifisch-Rückenflosse geformten Blitzrezeptor,
bei dem die breiter ausgebildete Basis den Rezeptorkorpus, die schmaler
zulaufende Spitze die Rezeptorspitze bildet und in einem mittleren
Bereich der Übergang zwischen
diesen beiden Elementen liegt, ohne dass dieser stets genau ausgemacht
und festgelegt werden muss.
-
Durch
die in den verschiedenen Darstellungen in 1 eingezeichneten
Oberflächen-Rasterlinien
ist dargestellt, dass der Rezeptorkorpus 2 und die Rezeptorspitze 3 insgesamt
stromlinienförmig
gebildet sind, mit einem geringen Strömungswiderstand für eine Anströmung von
der Bugseite 5 bis zur Heckseite 6 des Blitzrezeptors 1.
Zu diesem Zweck hat der Rezeptorkorpus 2 einen von der
Bugseite 5 her bis zur Heckseite 6 zunächst vergleichsweise
steil ansteigen und dann flach auslaufenden, strömungstechnisch optimierten
Verlauf, und die Rezeptorspitze 3 ist in etwa im mittleren
Bereich der Längserstreckung
des Rezeptorkorpus 2 ansetzend in Richtung der Heckseite 6 gekrümmt geführt und
weist die Form einer Finne auf, beispielsweise ähnlich geformt wie die Rückenflosse
eines Hais oder Delphins.
-
Die
Rezeptorspitze 3 steht auch im montierten Zustand des Rezeptors 1 in
ausreichender Weise vom Rotorblatt ab, um hier eine Feldlinienverdichtung
herbeizuführen
und damit die Blitzeinschlagwahrscheinlichkeit in die Rezeptorspitze 3 deutlich
zu erhöhen.
Andererseits ist durch die insgesamt stromlinienförmig ausgebildete
Form der im montierten Zustand von dem Rotorblatt vorstehenden Teile
des Blitzrezeptors 1 sichergestellt, dass dieser montiert an
einem Rotorblatt die Aerodynamik des letztgenannten nicht über Gebühr beeinflusst
und insbesondere auch nicht zu einer (wesentlichen) Zunahme der Windgeräusche führt.
-
Mit
dem Zapfen 4 wird der Blitzrezeptor 1 nicht nur
an einem Rotorblatt festgelegt, indem dieser Zapfen 4 durch
eine entsprechende Öffnung,
beispielsweise eine Bohrung, in der Rotorblattwand hindurch geführt und
z. B. mittels einer Schraube auf einem hier nicht dargestellten
Außengewinde
an dem Zapfen 4 fixiert wird, sondern er dient zugleich
auch dem Anschluss des Blitzrezeptors 1 an eine Blitzableitung.
Eine solche Blitzableitung kann beispielsweise ein im Inneren des
Rotorblattes gespanntes Stahlseil oder ein ähnliches leitendes Element,
wie etwa ein Kabel oder dgl., sein.
-
Wesentlich
für die
Erfindung ist, dass der erfindungsgemäße Blitzrezeptor
1 gebildet
ist aus einer Rezeptorspitze
3 und dem sich an diese anschließenden Rezeptorkorpus
2,
wobei erstere die Blitzeinschlagwahrscheinlichkeit in den Blitzrezeptor
erhöht und
somit den Blitzschutz verbessern hilft. Der Rezeptorkorpus
2 dient
letztlich insbesondere der Erhöhung
der Gesamtmasse des Blitzrezeptors
1, damit dieser im Falle
eines Blitzschlages keinen thermischen Schaden nimmt. Anders als
vorbekannte Blitzrezeptoren, bei denen eine thermische Beschädigung in
Kauf genommen wird (wie z. B. bei dem in der
DE 10 2005 045 579 A1 gezeigte
Modell) soll der erfindungsgemäße Blitzrezeptor
1 einen
Blitzeinschlag nämlich
schadlos überstehen,
um hier nicht zusätzlichen
Wartungs- oder Reparaturaufwand bei einem Blitzeinschlag zu generieren.
-
In 2 ist
schematisch dargestellt, wie ein erfindungsgemäßer Blitzrezeptor 1 an
einem Rotorblatt 7 einer Windenergieanlage montiert bzw.
angeordnet ist. Gut zu erkennen ist hier, dass der erfindungsgemäße Blitzrezeptor 1 nicht
etwa an der Blattspitze 8 angeordnet ist, sondern vielmehr
an einem mittleren Abschnitt zwischen der Blattspitze 8 und
der Blattwurzel 9. Für
diesen Einsatz ist der erfindungsgemäße Blitzrezeptor 1 insbesondere
geeignet, er unterstützt
hier die zusätzliche
Absicherung eines Rotorblattes 7 gegen Blitzschlag in diesem
Bereich. Ferner ist in 2 gut zu sehen, dass der Blitzrezeptor 1 mit
seiner Längsausrichtung
quer zu der Blattlängsachse
des Rotorblattes 7 angeordnet ist, wobei seine Bugseite 5 (vgl. 1)
in Richtung der Vorderkante 10 des Rotorblattes 7 weist,
seine Heckseite 6 (vgl. 1) in Richtung
der rückwärtigen Kante 11 des
Rotorblattes 7. Da im Betrieb das Rotorblatt 7 mit der
Vorderkante 10 voran durch die Luftmassen streicht, kommt
in dieser Einbaulage des Blitzrezeptors 1 dessen stromlinienförmige Ausgestaltung
zur Geltung, durch die er die aerodynamische Gestaltung des Rotorblattes 7 weitestgehend
unbeeinflusst lässt
und zugleich keine, jedenfalls keine wesentlichen zusätzlichen
Windgeräusche
verursacht.
-
Wenn
in 1 der erfindungsgemäße Blitzrezeptor 1 mit
lediglich einem einzigen Zapfen 4 an seiner Unterseite
dargestellt ist, so kann dieser selbstverständlich auch zwei oder mehr
solche Zapfen aufweisen. Besitzt der Blitzrezeptor 1 an
seiner der Rezeptorspitze 3 gegenüberliegenden Unterseite des
Korpus zumindest zwei Zapfen 4, so ist eine verdrehsichere
Montage in einer wie in 2 dargestellten Position besonders
sicher zu erhalten.
-
Aus
der Darstellung insbesondere in 1, aber
auch in Zusammenschau mit 2 wird darüber hinaus
deutlich, dass sich der erfindungsgemäße Blitzrezeptor 1 auch
in der gezeigten Ausgestaltungsvariante besonders gut für eine Nachrüstung eignet.
Dabei ist an dem Rotorblatt lediglich eine, bei mehreren Zapfen 4 sind
mehrere Bohrungen in entsprechender Anzahl anzubringen, durch die
dann der bzw. die Zapfen 4 des Blitzrezeptors 1 hindurchgeführt werden
kann bzw. können.
Es ist hier selbstverständlich,
dass die Unterseite des Rezeptorkorpus 2, von der aus der
Zapfen 4 vorsteht, in ihrer Form an den Verlauf der Oberfläche des
Rotorblattes 7 angepasst ist und nicht notwendiger Weise
eben verläuft, wie
dies in 1 schematisch dargestellt ist.
Der Blitzrezeptor 1 wird dann also bei einem Nachrüsten mit
seinem (seinen) Zapfen 4 durch die entsprechende Bohrungen)
geführt,
und die Zapfen wird bzw. die Zapfen werden von der Innenseite des
Rotorblattes 7 her z. B. mit einer Überwurfmutter bzw. mit Überwurfmuttern
gesichert und dann an eine bestehende Blitzschutzleitung angeschlossen,
bzw. es wird eine entsprechende Blitzschutzleitung geschaffen und
mit dem (den) Zapfen 4 verbunden.
-
Auch
und insbesondere nach Betrachten der Figuren und Studium der voranstehenden
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
dürfte
es für
einen Fachmann ohne weiteres klar sein, dass die hier gezeigte Form
eines erfindungsgemäßen Blitzrezeptors 1 nicht
etwa die einzig mögliche
ist. Vielmehr eröffnen sich
eine Vielzahl von Variationen und Gestaltungsmöglichkeiten, in denen ein Blitzrezeptor
bestehend aus Rezeptorkorpus und Rezeptorspitze stromlinienförmig gestaltet
werden kann, um die Ziele der Erfindung zu erreichen und die zugrunde
liegend Aufgabe zu lösen.
-
- 1
- Blitzrezeptor
- 2
- Rezeptorkorpus
- 3
- Rezeptorspitze
- 4
- Zapfen
- 5
- Bugseite
- 6
- Heckseite
- 7
- Rotorblatt
- 8
- Blattspitze
- 9
- Blattwurzel
- 10
- Vorderkante
- 11
- rückwärtige Kante