-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft den Blitzschutz von Windenergieanlagen.
Im Besonderen betrifft die Erfindung den Blitzschutz von Windenergieanlagen
und den Blitzschutz von Rotorflügeln
von Windenergieanlagen. Ganz besonders betrifft die Erfindung einen
Rotorflügel,
ein Blitzschutzsystem und ein Verfahren zur Herstellung eines Rotorflügels.
-
Schäden an Windenergieanlagen
aufgrund von Blitzeinschlägen
sind als ein zunehmendes Problem erkannt worden. Der Einfluss von
Blitzeinschlagschäden
auf die Verlässlichkeit
von Windenergieanlagen und Windenergieparks kann mit der zunehmenden
Kapazität
von Windenergieanlagen von Belang sein. Das ist besonderes dann
der Fall, wenn verschiedene große
Windenergieanlagen in Windparks zusammen betrieben werden, weil
der mögliche
Ausfall von mehreren Großerzeugereinheiten aufgrund
eines Blitzeinschlages beträchtlich
sein kann. Im Gegensatz zu anderen elektrischen Einrichtungen, wie Überlandleitungen
und Kraftwerken, ist es schwieriger für Windenergieanlagen, Schutzableiter
bereitzustellen, die um die Windenergieanlage herum oder oberhalb
der Windenergieanlage angeordnet werden können. Dies ist durch die äußere Größe und die
Natur von Windenergieanlagen bedingt. Windenergieanlagen haben typischerweise zwei
oder drei Rotorflügel
mit einem Durchmesser von mehreren 10 Metern bis zu 100 m oder mehr.
Der Rotor rotiert hoch über
dem Erdboden. Zusätzlich gibt
es die umfassende Nutzung von isolierenden Verbundmaterialien, so
wie glasfaserverstärk ter Kunststoff,
als lasttragende Teile. Außerdem
müssen bei
einem Blitzschutz-System aerodynamische Betrachtungen und die Berücksichtigung
der Geschwindigkeit der sich drehenden Rotorflügel berücksichtigt werden.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Im
Hinblick auf das oben Gesagte wird entsprechend einer Ausführungsform
ein Rotorflügel
für eine
Windenergieanlage geschaffen. Der Rotorflügel weist einen Rotorflügelkörper, mindestens
einen als Ort für
das Auftreffen eines Blitzeinschlags ausgelegten Abnehmer und ein
isoliertes Ableiterelement innerhalb des Rotorflügelkörpers auf. Der isolierte Ableiter
weist einen Leiter auf, wobei der Ableiter und der mindestens eine
Abnehmer miteinander verbunden sind und eine dielektrische Ummantelung
mit einer Durchschlagfestigkeit von mindestens 10 kV/mm den Ableiter
als Isolierung abdeckt.
-
Weitere
Ausführungsformen,
Aspekte, Vorteile und Merkmale gehen aus den abhängigen Ansprüchen, der
Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen hervor.
-
Entsprechend
einer noch weiteren Ausführungsform,
wird ein Blitzschutzsystem für
eine Windenergieanlage geschaffen. Das System beinhaltet einen Rotorflügelkörper, mindestens
eine Blitzabnehmerstelle, die auf der äußeren Oberfläche des
Rotorflügelkörpers ein
leitfähiges
Material aufweist, einen Ableiter, wobei der Ableiter und die mindestens
eine Abnehmerstelle elektrisch miteinander verbunden sind, und eine
Isolationsschicht, das direkt auf dem Ableiter aufgebracht ist und
dafür ausgelegt
ist, die Wahrscheinlichkeit eines Blitzeinschlags an einer Stelle
auf dem Ableiter oder an einer anderen Stelle auf dem Rotorflügel als
der mindestens einen Abnehmerstelle zu reduzieren.
-
Weitere
Ausführungsformen
betreffen Windenergieanlagen, welche die hierin beschriebenen Rotorflügel und
Blitzschutzsysteme beinhalten.
-
Entsprechend
einer anderen Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Herstellung eines Rotorflügels für eine Windenergieanlage beschrieben.
Das Verfahren beinhaltet: Isolieren eines Ableiters mit einer dielektrischen
Schicht mit einer Durchschlagfestigkeit von mindestens 10 kV/mm,
Befestigen eines isolierten Ableiters an einem isolierten Rotorflügelkörper, und
Verbinden mindestens eines Abnehmers, der als Stelle für einen
Blitzeinschlag ausgelegt ist, mit einem Ableiter.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Nun
wird im Detail auf die verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung
Bezug genommen, von welcher ein oder mehrere Beispiele in den Figuren
veranschaulicht werden. Jedes Beispiel wird durch die Erklärung der
Erfindung gegeben und ist nicht als eine Einschränkung der Erfindung gemeint. Z.B.
können
die veranschaulichten oder als Teil einer Ausführungsform beschriebenen Merkmale
an oder in Verbindung mit einer anderen Ausführungsform verwendet werden,
um noch eine weitere Ausführungsform
zu ergeben. Es ist beabsichtigt, dass die vorliegende Erfindung
solche Modifikationen und Variationen beinhaltet.
-
Moderne
Windturbinenrotorflügel
sind Strukturen, die aus verschiedenen Materialien, wie glasfaserverstärktem Kunststoff
(GRP), Holz, laminiertem Holz und kohlefaserverstärktem Kunststoff
(CRP), hergestellt werden. Teile und Komponenten, so wie Befestigungsflansche,
Gewichte, Lager, Drähte
und elektrische Leitungen bestehen aus Metall. Besonders für die ganz
aus einem nicht leitenden Material aufgebauten Rotorflügel sind
die Blitzableiterstellen, d.h. die Abnehmer, meist nahe der Spitze
oder über den
gesamten Rotorflügel
verteilt anzutreffen.
-
Das
allgemeine Problem des Blitzschutzes für Windturbinenrotorflügel besteht
darin, den Strom des Blitzschlages sicher von der Ableiterstelle
zur Nabe zu leiten. Deshalb muss das System in die unterschiedlichen
Teile der Windturbine voll integriert werden, um sicherzustellen,
dass alle Teile, die als Blitzeinschlagspunkte wahrscheinlich sind,
in der Lage sind, dem Blitzschlag standzuhalten.
-
1 veranschaulicht
eine erste Ausführungsform
einer Windenergieanlage 100. Oben auf dem Mast 20 ist
das Maschinengehäuse 22 angeordnet.
Die Nabe 26 ist drehbar am Maschinengehäuse 22 befestigt.
Die Nabe ist weiterhin mit den Rotorflügeln 28 verbunden.
Der höchste
Punkt für
Blitzeinschläge 105 ist
durch die Höhe 32 des
Mastes und die Länge 34 des
Rotorflügels
gegeben, welche dem Radius des Rotors entsprechend ist. Um in der
vorbestimmten Blitzschlagschutzklasse zu sein, muss der Blitz, der
einem Teil der Windenergieanlage näher kommt als eine vorbestimmte
Distanz, von der Beschädigung
der Einrichtung abgehalten werden. Der Abstand des Blitzes 105 von
der Windenergieanlage zeichnet die unterschiedlichen Blitzschutzsicherheitsklassen
aus. Ein allgemeines Verfahren zur Bestimmung der Blitzschutzklasse
ist das Rollkugel-Verfahren. Demnach wird eine Kugel 130 mit
einem Radius 132 virtuell um jedes Teil des zu schützenden
Systems gerollt. Das Risikogebiet des Blitzeinschlages wird definiert
als die Kugel, deren Mittelpunkt auf dem Blitzkanal liegt. Als die
Oberfläche der
Kugel 130 werden jene Punkte betrachtet, von denen ausgehend
sich eine Entladung ereignen kann.
-
Für verschiedene
Blitzschutzklassen sind verschiedene Radien gegeben, d.h. 20 m für die Klasse
I. Für
jeden Ort an der Oberfläche
hat ein Blitzschlag eine gewisse Wahrscheinlichkeit. Je kleiner
der Radius, umso wahrscheinlicher ist, dass ein Blitzeinschlag auftreten
wird. Schutz besteht für
jede mögliche
Position der Kugel 130, der sich mit dem Radius 132 um
die Windenergieanlage bewegt.
-
Um
z.B. zur Blitzschutzsicherheitsklasse I zu gehören, muss der Blitz in der
Lage sein, so nahe zu kommen wie die Kugel 130 mit dem
Radius von 20 m und die Windenergieanlage muss vor Blitzeinschlag ausgehend
von einem Blitzkananl geschützt
werden, der innerhalb einer solchen Distanz liegt, dass die Kugel
der Stellen einer möglichen
Entladung die Einrichtung nicht berühren. Mit anderen Worten, es
ist wünschenswert,
ein Blitzschutzsystem für
die Windenergieanlage und deren Komponenten zu haben, so dass die
Kugel mit einem Radius, der dem Abstand entspricht, der die Windenergieanlage
oder Komponenten derselben beschädigen
würde,
die Oberfläche
der Windenergieanlage nicht berührt.
-
In
der in 1 illustrierten Ausführungsform sind die Abnehmer 110, 110' an den Rotorflügeln 28 angeordnet.
Die Abnehmer sind mit den Ableitern 120 innerhalb des Rotorflügels verbunden.
Weiterhin wird über
die Nabe 26 und die Leiter 122 eine elektrische
Verbindung hergestellt, so dass die Ströme von Blitzeinschlägen an den
Abnehmern durch die Ableiter 122 fließen können, wobei der Leiter 122,
wie durch das Bezugszeichen 123 angezeigt, geerdet ist.
-
Dabei
wird ein Blitzschutz des Rotorflügels etabliert,
indem die Abnehmer als gewünschte
Blitzeinschlagsstellen bereitgestellt werden und indem Leiter bereitgestellt
werden, um den Blitzstrom abzuleiten. Es ist das Prinzip dieses
Schutzsystems, einen bevorzugten Weg für den Blitzschlag bereitzustellen.
-
Somit
kann das Blitzschutzsystem einzelne Blitzabnehmer aufweisen, die
an der Spitze des Rotorflügels
angeordnet sind. Von den Abnehmern an der Spitze führt ein
innenliegendes Ableitersystem den Strom des Blitzschlages zum Ansatz
des Rotorflügels.
Dies kann z.B. bei Rotorflügeln
mit einer Länge
von bis zu 20 m angewandt werden. Entsprechend einer anderen Ausführungsform
werden besonders längere
Rotorflügel
mit Abnehmern ausgestattet, die über
den Rotorflügel
verteilt sind. Die Abnehmer, welche die Oberfläche durchdringen, können entsprechend
einer Ausführungsform
auf eine Art und Weise angeordnet werden, dass die Wahrscheinlichkeit
des Blitzschlags auf ungeschützte
Teile der Oberfläche
reduziert ist. Die Beabstandung der einzelnen Abnehmer kann entsprechend
einer anderen Ausführungsform
z.B. eine Beabstandung sein, bei der die Überschlagsspannung entlang
der Rotorflügeloberfläche geringer
ist, als die Durchschlagspannung der Außenhaut des Rotorflügels. Als
ein Beispiel können
entsprechend einer Ausführungsform
feste Leiter auf der Oberfläche
mit einer Beabstandung, die sich zwischen 30 cm bis 60 cm bewegt, angeordnet
werden.
-
Jedoch
sind die Orte, an denen der Blitz auf der Windenergieanlage oder
auf Komponenten derselben einschlägt, durch das lokale elektrische
Feld vorgegeben. Schäden
an Windenergieanlagen, über die
früher
berichtet wurde, zeigen, dass in einigen Fällen der Blitz direkt am Ableiter
einschlägt,
insbesondere auf der hinteren Kante des Rotorflügels. Blitzeinschläge an nicht
leitenden Rotorflügeln
können zumindest
teilweise durch die Tatsache erklärt werden, dass Wasser die
Rotorflügel
leitfähiger
macht. Ein anderer Faktor kann sein, dass die Rotorflügel schlicht
in dem Weg liegen, auf dem der Blitz in die Windenergieanlage einschlägt. Außerdem ist
bekannt, dass Entladungen sich entlang einer Oberfläche leichter
entwickeln, als durch die Luft.
-
Wenn
der Blitz direkt durch einen nicht leitenden Teil des Rotorflügels in
den Ableiter einschlägt, z.B.
in die hintere Kante des Rotorflügels,
können
an dem GRP des Rotorflügels
aufgrund der Oberflächenverkohlung
der Glasfasern, Durchschläge
und Delaminierung auftreten. Diese Schäden können die Funktionalität und/oder
die Lebensdauer des Rotorflügels
verschlechtern und können
weiterhin einen bevorzugten Pfad für einen zweiten und weiteren
Blitzeinschlag bereitstellen.
-
Ernsthafter
Schaden an Windturbinenrotorflügeln
wird verursacht, wenn der Blitz innerhalb des Rotorflügels Lichtbogenüberschläge verursacht.
Die Lichtbogenüberschläge können sich
in mit Luft gefüllten
Hohlräumen
innerhalb des Rotorflügels
oder entlang der inneren Oberflächen
bilden. Die durch solche internen Lichtbogenentladungen verursachte Druckwelle
kann die Oberflächenhäute des
Rotorflügels
zerstören.
Interne Lichtbogenentladungen bilden sich oft zwi schen dem Blitzeinschlagspunkt
an der Spitze des Rotorflügels
und einigen leitfähigen Komponenten
im Inneren des Rotorflügels.
Eine andere Art von Schaden tritt auf, wenn der Strom des Blitzeinschlages
oder Teile von diesem in oder zwischen die Schichten des Verbundmaterials
geleitet wird, vermutlich, weil solche Schichten etwas Feuchtigkeit
zurückhalten.
-
Entsprechend
der hierin beschriebenen Ausführungsformen
wird die elektrische Feldstärke
um den Leiter 120 herum, welche entscheidet, ob der Blitzeinschlag
den Leiter direkt trifft, reduziert, indem eine Isolationshülle um den
Leiter herum bereitgestellt wird.
-
Daher
wird das Ableitungselement in Form eines isolierten Kabels bereitgestellt.
Entsprechend einer anderen Ausführungsform
wird die Isolierung besonderes in Bereichen des Rotorflügels bereitgestellt,
in denen es am wahrscheinlichsten ist, dass der Blitz auf den Rotorflügel auftreffen
könnte.
Dieser Bereich kann z.B. der äußere (spitze)
Teil des Rotorflügels 28 sein.
Es ist klar, dass die Umhüllung
des Leiters 120 mit einer Isolationshülle bedeutet, dass im Wesentlichen
der gesamte Leiter bedeckt ist, z.B. mit Ausnahme jener Teile, an
welchen Verbindungen mit den Abnehmern vorliegen. Entsprechend einer anderen
Ausführungsform
können
die Verbindungen mit den Abnehmern auch mit einem Isolationsmaterial
isoliert sein.
-
Die
Isolierung um den Leiter herum reduziert die elektrische Feldstärke um den
Leiter herum und kann deshalb einen elektrischen Durchschlag verhindern.
Weiterhin kann die Isolierung um den Leiter herum, entsprechend
einer anderen Ausführungsform, das
den Leiter umgebende elektrische Feld homogenisieren. Entsprechend
der Glasfasergewebebindung, die gewöhnlich verwendet wurde, konnte
das elektrische Feld nicht dahingehend kontrolliert werden, dass
es homogen ist. Entsprechend der hierin beschriebenen Ausführungsformen,
erlaubt die Isolationshülle
um den Leiter herum die Kontrolle eines homogenen elektrischen Feldes.
-
Ein
Ableitersystem kann einen ausreichend großen Querschnitt aufweisen,
um in der Lage zu sein, einem direkten Blitzeinschlag zu widerstehen und
den vollen Strom des Blitzschlags abzuleiten. Entsprechend einer
Ausführungsform
kann der minimale Querschnitt für
Aluminium z.B. 50 mm2 betragen. Das Ableitersystem
wird mit den Abnehmern auf dem Rotorflügel verbunden. Diese auf der
Oberfläche
des Rotorflügels
befestigten Leiter können
die Aerodynamiken des Rotorflügels
verschlechtern oder ungewünschten
Lärm erzeugen.
Für die
in den Rotorflügel
eingebetteten Leiter, Drähte
oder Litzen kann zum Beispiel entweder Aluminium oder Kupfer verwendet
werden. Die Blitzableiter können
innerhalb des Rotorflügels
angeordnet werden. Metallische Halter für die Leiter durchdringen die
Oberfläche
des Rotorflügels
und dienen als einzelne Blitzabnehmer. Die für den Blitzschutz von Windenergierotorflügeln verwendeten
Materialien werden in der Lage sein, den elektrischen, thermischen
und elektrodynamischen Belastungen, welche durch den Blitzstrom
auferlegt werden, zu widerstehen.
-
2 veranschaulicht
eine andere Ausführungsform.
In 2 ist ein Rotorflügel 28 gezeigt. Die Rotationsrichtung
ist durch den Pfeil 202 veranschaulicht. Der Rotorflügel 28 hat
eine vordere Kante 28a und eine hintere Kante 28b.
Der Rotorflügel
beinhaltet Abnehmer 110' an
der Spitze des Rotorflügels
und Abnehmer 100 innerhalb des Rotorflü gels. Die Abnehmer 110, 110' sind mit dem
Ableiter 120 verbunden.
-
Für gewöhnlich verwendete
Blitzschutzsysteme wurden die folgenden Situationen beobachtet. Auf
der einen Seite gibt es Blitzeinschläge 204 auf einem der
Abnehmer und die Ladung wird über
die Ableitung oder 120 entladen. Auf der anderen Seite
können
ebenso Blitzeinschläge 206, 206' auftreten,
welche in den Rotorflügel 28 eindringen,
wobei der Ableiter 120 direkt durch den Blitz getroffen
wird. Dadurch treten die oben erwähnten Beschädigungen auf.
-
Durch
Bereitstellung einer den Ableiter umgebenden Isolationsschicht wird,
entsprechend einer der hierin beschriebenen Ausführungsformen, die elektrische
Feldstärke
um den Ableiter 120 herum, welche entscheidet, ob der Blitz
in den Ableiter direkt einschlägt,
homogenisiert und reduziert.
-
Das
Ableiterelement kann in Form eines isolierten Kabels bereitgestellt
werden. Die den Ableiter umgebende Isolationsschicht reduziert die
elektrische Feldstärke
um den Ableiter herum und kann dadurch außerdem einen elektrischen Ausfall
vermeiden. Weiterhin kann die den Ableiter umgebende Isolierung,
entsprechend einer anderen Ausführungsform,
das den Ableiter umgebende elektrische Feld homogenisieren. Entsprechend
der Glasfasergewebebindung, welche gewöhnlich verwendet wurde, kann
das elektrische Feld nicht so kontrolliert werden, dass es homogen
ist. Entsprechend den hierin beschriebenen Ausführungsformen erlaubt die den Ableiter
umgebende Isolationsschicht die Kontrolle eines homogenen elektrischen
Feldes.
-
Entsprechend
einer Ausführungsform,
die in den 3a und 3b veranschaulicht
ist, wird ein Ableiterelement bereitgestellt, das den Ableiter 320 und
den Isolator 330 aufweist. Die Isolierung reduziert das
Risiko von Blitzeinschlägen
direkt am Ableiter. Dadurch hat der gewünschte Entladungspfad entlang
der Abnehmer 310, der Abnehmer 312 zum Ableiter
und der Ableiter 320 selbst eine noch höhere Wahrscheinlichkeit. Entsprechend
kann die Wahrscheinlichkeit eines Blitzschlages, der durch die nicht leitenden
Teile der Rotorflügelschale
hindurch direkt am Ableiter anhaftet, reduziert werden.
-
3a zeigt
einen mittigen Abschnitt des Rotorflügels 28. 3b zeigt
einen Abschnitt 28' der Flügelspitze
des Rotorflügels.
Innerhalb der hohlen Struktur des Rotorflügels kann ein Verstärkungsbalken 328 bereitgestellt
werden. Entsprechend einer Ausführungsform
kann das Ableitelement in Form eines isolierten Ableiters 320, 330 an
dem Verstärkungsbalken 328 befestigt
sein. Wie in 3b gezeigt kann das Ableitelement
zu einer der inneren Oberflächen
des Rotorflügels
an der Flügelspitze
und einem Abschnitt geführt
werden. Allgemein sind die Abnehmer 310, 310' mit dem Ableiter
durch die Leiter 312 verbunden.
-
Entsprechend
einer anderen Ausführungsform
ist der Querschnitt des Ableiters 320 kreisrund oder hat
einen Mindestkrümmungsradius
von mindestens etwa 2 mm. Verglichen mit einem rechtwinkligen Ableiter
verringert ein Ableiter mit gekrümmtem Querschnitt
zusätzlich
das elektrische Feld, welches während
des Blitzeinschlags auftritt, und reduziert dadurch das Risiko von
irrtümlich
anhaftenden Blitzeinschlägen
weiter. Entsprechend einer weiteren Ausführungsform hat die elektrische
Stärke
der Isolationsschicht 330 mindestens eine elektrische Stärke von
50 kV/mm. Typischer Weise liegt die elektrische Stärke entsprechend
einer anderen Ausführungsform
oberhalb 1100 kV/mm. Die Dicke der Isolierung kann zum Beispiel
in einem Bereich von 0,5–5
mm liegen. Entsprechend einer anderen Ausführungsform kann eine mehrschichtige
dielektrische Ummantelung bereitgestellt werden, die als Isolierung
für den Ableiter
wirkt.
-
Entsprechend
einer weiteren Ausführungsform
kann der Ableiter Kupfer oder Aluminium als ein Material für die Leitung
der Entladung beinhalten. Abhängig
von den Materialien kann die Fläche
des Querschnitts des Ableiters mindestens 30 mm2,
50 mm2, 70 mm2 oder
sogar mehr betragen. Daher muss bedacht erden, dass abhängig vom
Querschnitt und dem damit zusammenhängenden Widerstand die Temperatur
des Ableiters mehr oder weniger erhöht sein kann, wenn sich der
Blitzeinschlag ereignet. Auf einen Blitzeinschlag hin kann ein Temperaturanstieg des
Ableiters von bis zu 100° C
oder mehr erwartet werden. Daher kann das Isolationsmaterial, in
Verbindung mit den Außentemperaturen,
eine Temperaturbeständigkeit
von 150° C,
160° C,
180° C oder
sogar höhere
Temperaturen aufweisen. Typischer Weise kann die Temperaturbeständigkeit
eine Langzeit-Temperaturbeständigkeit
sein, um die Dauerhaftigkeit der Isolierung während der gesamten Lebensdauer
des Rotorflügels
aufrecht zu erhalten. Entsprechend der verschiedenen Ausführungsformen
kann eines der folgenden Materialien verwendet werden: Ethylen-Chlortrifluorenethylen-Copolymer,
Ethylen-Tetrafluorenethylen-Copolymer,
oder Polyfluorethylenpropylen.
-
Entsprechend
einer anderen Ausführungsform
beinhaltet das Ableitelement einen Ableiter 320 und eine
Isolierung 330, die in dem Rotorflügel 28 so positioniert
ist, dass das Ableitelement im Wesentlichen entlang der neutralen
Achse des Rotorflügels angeordnet
ist. Während
des Betriebs der Windenergieanlage erfahren die Rotorflügel aufgrund
der Windkräfte,
die auf sie wirken, eine Biegung. Im Allgemeinen liegt, unabhängig davon,
ob der Rotorflügel
gekrümmt
ist, eine neutrale Faser oder ein Gebiet mit einer minimalen Verdichtung
oder Spannung des Rotorflügels
vor. Das Ableitelement ist typischer Weise entlang dieses Gebietes
mit einer minimalen Materialverdichtung oder Materialspannung angeordnet. So
wie in den 3a und 3b angezeigt,
kann dies zumindest für
den Mittelabschnitt des Rotorflügels
zutreffen. Entsprechend einer anderen Ausführungsform hat das Material
der Isolierung des Ableiters ein Elastizitätsmodul (Young-Modul) von etwa
10 kN/mm2, 5 kN/mm2 oder
weniger. Dadurch wird durch die Bereitstellung der Isolierung 330 für den Ableiter die
Elastizität
des Rotorflügels
kaum beeinträchtigt.
-
4 veranschaulicht
eine andere Ausführungsform.
Darin ist die Flügelspitze 28' des Rotorflügels gezeigt.
Ein Ableiter 420, der durch eine Isolationsschicht 430 isoliert
ist, wird auf der inneren Oberfläche
des Rotorflügels
bereitgestellt. Aus Fertigungsgründen
hat der Ableiter eine nicht kreisrunde Form. Dies kann zumindest
für den
Endabschnitt des Rotorflügels
zutreffen. Die elektrische Feldstärke, welche dadurch vergrößert wird,
kann durch die Bereitstellung zusätzlicher Isolierung kontrolliert
werden. Dies kann zum Beispiel verwirklicht werden durch die Bereitstellung
einer Isolierung mit einer erhöhten
elektrischen Stärke
oder durch Bereitstellung einer dickeren Isolierungsschicht.
-
Innerhalb 4 ist
das Ableitelement an dem Rotorflügel
durch die Glasfaserschicht 428 befestigt. Wie oben beschrieben
kann im Mittelabschnitt des Rotorflügels der Ableiter zum Beispiel
an einem Verstärkungsbalken
innerhalb des Rotorflügels
befestigt sein.
-
Entsprechend
einer anderen Ausführungsform
hat die elektrische Stärke
der Isolationsschicht 330 mindestens eine elektrische Stärke von
70 kV/mm. Typischer Weise, entsprechend einer anderen Ausführungsform,
ist die elektrische Feldstärke größer als
120 kV/mm. So wie oben beschrieben kann ein rechteckiger Ableiter
eine dickere Isolierung aufweisen, d.h. im Bereich von 0,5 mm–8 mm. Jedoch
kann die Isolationsschicht, entsprechend anderer Ausführungsformen,
als eine mehrschichtige dielektrische Schicht zur Isolierung mit
einer verbesserten Feldkontrolle bereitgestellt werden.
-
So
wie beschrieben können
im Hinblick auf die vorhergehenden Ausführungsformen Modifikationen
bestehen, welche weitere Ausführungsformen begründen. Entsprechend
kann der Ableiter Kupfer oder Aluminium als ein Material zur Leitung
der Entladung beinhalten. Abhängig
von den Materialien kann die Querschnittsfläche des Ableiters mindestens
30 mm2, 50 mm2,
70 mm2 oder sogar mehr betragen. Weiterhin
kann das Isolationsmaterial eine Beständigkeit gegenüber Temperaturen
von 150°, 180° oder sogar
höheren
Temperaturen aufweisen. Typischer Weise kann die Temperaturbeständigkeit eine
Langzeit-Temperaturbeständigkeit
sein, um die Dauerhaftigkeit des Isolators während der gesamten Lebensdauer
des Rotorflügels
aufrechtzuerhalten. Entsprechend der verschiedenen Ausführungsformen
kann eines der folgenden Materialien verwendet werden: Ethylen-Chlortrifluorenethylen-Copoly mer, Ethylen-Tetrafluorenethylen-Copolymer,
oder Polyfluorethylenpropylen.
-
5 veranschaulicht
ein Ersatzschaltbild eines Rotorflügels bei Blitzschlagbedingungen.
Allgemein kann Blitzeinschlag durch einen Leitkanal 530 simuliert
werden. Der Leitkanal zeigt einen gewissen Ladungsbetrag pro Längeneinheit. 5 zeigt
weiterhin in die Oberfläche
des Rotorflügels 28 integrierte
Abnehmer 110. Die Abnehmer 110 sind mit den Ableitern 120 verbunden.
Der Ableiter ist, wie durch das Bezugszeichen 123 angezeigt,
geerdet. Für
eine gegebene Blitzschlag-Situation, das heißt einen gegebenen Leitkanal 530 gibt
es Durchbruchsspannungen UL 531 und
Impedanzen dCL 532 zwischen dem
Leitkanal und dem Rotorflügel.
Die Oberfläche
des Rotorflügels
hat äquivalente
Elemente von Durchbruchsspannungen dUo 532,
Impedanzen dCo 534 und entsprechend
Widerstand/Impedanz dRo 535. Diese
Oberflächeneigenschaften
können
pro Längeneinheit
angegeben werden. Somit liegen mehrere Längeneinheiten zwischen den
zwei in 5 gezeigten Abnehmern.
-
Zusätzlich zu
den Leitern zwischen den Abnehmern 110 und den Ableitern 120,
welche als ideal gezeichnet sind (kein Widerstand), gibt es Impedanzen
dCW 536 und Durchbruchsspannungen
dUW 537 innerhalb der Oberfläche des
Rotorflügels 28.
Zwischen der Oberfläche
des Rotorflügels
und dem Ableiter gibt es Impedanzen dCa 540 und Durchbruchsspannungen
dUA 542.
-
Die
Durchbruchsspannungen 531, 537 und 542 sind
auf der direkten Linie zwischen dem Leitkanal 530 und dem
Ableiter angezeigt. Durch die Bereitstellung der Isolierung, wie
oben beschrieben, werden die Impedanzen dCA 540 zwischen
der Rotorflügeloberfläche und
den Ableitern vergrößert. Die Durchbruchsspannungen
UA 542, welche zusammen mit dem
Potenzial 531 und 537 aus dem Leitkanal 530 hervorgehen,
werden vergrößert. Somit
ist die Wahrscheinlichkeit eines Blitzeinschlages in einen der Abnehmer 110 erhöht.
-
Beschrieben
wird ein Rotorflügel
für eine Windenergieanlage.
Der Rotorflügel
beinhaltet ein Blitzschutzsystem. Dabei beinhaltet der Rotorflügelkörper ein
nicht leitfähiges
Material mindestens einen Abnehmer 110, 110', 310, 310', der als Ort
für das Auftreffen
eines Blitzeinschlags ausgelegt ist, ein isoliertes Ableitelement
innerhalb des Rotorflügelkörpers, wobei
der isolierte Ableiter aufweist: einen Ableiter 120; 320; 420,
wobei der Ableiter und der mindestens eine Abnehmer miteinander
verbunden sind; und eine dielektrische Schicht 330; 430 die
den Ableiter als Isolierung bedeckt.
-
- 20
- Mast
- 21
- Maschinengehäuse
- 26
- Nabe
- 28
- Rotorflügel
- 28'
- Flügelspitze
- 32
- Masthöhe
- 34
- Rotorradius
- 100
- Windenergieanlage
- 105
- Blitzschlag
- 110
- Abnehmer
- 110'
- Abnehmer
- 120
- Ableiter
- 122
- Blitzableiter
- 123
- Erdreich
- 130
- umlaufende
Kugel
- 132
- Radius
des Wirkungsbereichs bzw. der Kugel
- 202
- Rotationsrichtung
- 204
- Blitzschlag
- 206
- Blitzschlag
- 206'
- Blitzschlag
- 310
- Abnehmer
- 310'
- Abnehmer
- 312
- Leiter
- 320
- Ableiter
- 328
- Verstärkungsstab
- 330
- Isolierung
- 420
- Ableiter
- 428
- Befestigungsschicht
- 430
- Isolierung
- 530
- Leitkanal
- 531
- Potenzial
- 532
- Kondensator
- 533
- Potenzial
- 534
- Kondensator
- 535
- Widerstand/Impedanz
- 536
- Kondensator
- 537
- Potenzial
- 540
- Kondensator
- 542
- Potenzial