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Die
Erfindung betrifft eine Düsennadel sowie eine Düsenbaugruppe
für einen Kraftstoffinjektor eines Verbrennungsmotors.
Ferner betrifft die Erfindung einen Kraftstoffinjektor, insbesondere
einen Common-Rail-Kraftstoffinjektor, mit einer erfindungsgemäßen
Düsennadel bzw. einer erfindungsgemäßen
Düsenbaugruppe für einen Brennraum eines Verbrennungsmotors.
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Immer
strenger werdende, gesetzliche Vorschriften bezüglich zulässiger
Schadstoffemissionen von Verbrennungsmotoren für Kraftfahrzeuge
machen es erforderlich, Maßnahmen zu treffen, durch welche
die Schadstoffemissionen gesenkt werden können. Ein Ansatzpunkt
hierbei ist es, eine verbesserte Gemischaufbereitung in den Brennräumen
des Verbrennungsmotors zu erzielen. Eine entsprechend verbesserte
Gemischaufbereitung kann erreicht werden, wenn Kraftstoff unter
einem hohen Druck mittels eines Kraftstoffinjektors zugemessen wird.
Im Falle eines Diesel-Verbrennungsmotors betragen solche Kraftstoffdrücke
bis über 2.000 bar, wobei derartige Fluiddrücke
hohe Anforderungen an das Material und an eine Konstruktion einer
Düsenbaugruppe des Kraftstoffinjektors stellen.
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Bei
einem Kraftstoffinjektor erfolgt eine Steuerung einer Einspritzung
von Kraftstoff üblicherweise mittels einer Düsennadel,
die im Kraftstoffinjektor verschiebbar gelagert ist und eine Düsenöffnung
der Düsenbaugruppe in Abhängigkeit von ihrer Stellung freigibt
oder verschließt. Eine mechanische Ansteuerung der Düsennadel
erfolgt üblicherweise durch einen Aktor, der entweder direkt,
oder über ein Servoventil und einen Steuerraum auf ein Übertragungsglied
(Kolben) wirkt, welches mit der Düsennadel meist mechanisch
zusammenwirkt. Die Düsennadel und das Übertragungsglied
sind hierbei üblicherweise in einer Gleitführung
mit einem geringen Spiel gleitgelagert, wobei eine Schmierung dieser
Lagerung in der Regel durch den einzuspritzenden Kraftstoff erfolgt.
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Aufgrund
der im Kraftstoffinjektor herrschenden, hohen Kraftstoffdrücke
entstehen innerhalb des Kraftstoffinjektors relativ große
Leckagemengen, wobei zwischen einer so genannten Dauerleckage und einer
so genannten Schaltleckage unterschieden wird. Die Dauerleckage
macht dabei einen größeren Anteil an einem gesamten
Leckage-Volumenstrom aus. Insbesondere an einer Führung
der Düsennadel innerhalb der Düsenbaugruppe tritt
solch ein hoher Dauerleckage-Volumenstrom auf.
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Die
Dauerleckage ist in einem hohen Maße von einem Führungsdurchmesser
und einem dazugehörigen Führungsdichtspalt zwischen
der Düsennadel und einem Düsenkörper
der Düsenbaugruppe, sowie von dessen Länge und
einem Kraftstoffdruck abhängig. Dauerleckage führt
zu einer Erwärmung des Kraftstoffs, wobei eine damit verbundene
Verringerung einer Viskosität des Kraftstoffs wiederum
den Dauerleckage-Volumenstrom erhöht. Hierbei kann eine
Kühlung des Kraftstoffs notwendig werden, was jedoch einen
Gesamtwirkungsgrad eines Systems mit einem solchen Kraftstoffinjektor
reduziert.
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Die
Dauerleckage muss durch eine erhöhte Förderleistung
einer Kraftstoffpumpe ausgeglichen werden, was jedoch eine Verringerung
der Leistung des Verbrennungsmotors zur Folge hat. In einem Betrieb
des Verbrennungsmotors wird ferner in Folge einer elastischen Verformung
der Führung der Düsennadel im Düsenkörper
mit einem zunehmendem Kraftstoffdruck der Führungsdichtspalt
größer, wodurch eine Zuname der Dauerleckage beachtlich
verstärkt wird. Ziel ist es daher, die Dauerleckage von Kraftstoff
in einen Kraftstoffinjektor weitestgehend zu minimieren.
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Eine
Reduzierung der Dauerleckage an der Führung der Düsennadel
ist durch eine Gestaltung des Führungsdichtspalts selbst
möglich, indem dieser möglichst klein gehalten
wird. Eine damit verbundene Reduzierung von Bauteiltoleranzen sowie
gegebenenfalls eine aufwändige Oberflächengestaltung
bzw. -behandlung durch Reduzierung einer Oberflächenrauheit
ist ef fektiv, bedingt jedoch einen erhöhten Fertigungsaufwand
und ist je nach einem gewünschtem Ergebnis sehr kostenintensiv.
Ferner konnte bisher durch eine Auslesepaarung von Düsennadel
und Düsenkörper ein geringes Spiel im Führungsdichtspalt
erzielt werden.
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Bei
den zukünftig zu erwartenden, steigenden Kraftstoffdrücken,
ist aufgrund einer Aufweitung des Führungsdichtspalts mit
einer weiteren Zunahme der Dauerleckage zu rechnen. Daher sind Maßnahmen
erforderlich, die Dauerleckage von Kraftstoff zu verringern und
somit eine Förderleistung der Kraftstoffpumpe und daraus
resultierend die Schadstoffemissionen des betreffenden Verbrennungsmotors
zu minimieren.
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Die
DE 199 14 713 C2 offenbart
eine Einrichtung zur Minimierung einer Erhöhung einer Dauerleckage
an einer Führung einer Düsennadel eines Kraftstoffinjektors.
Hierfür weist ein Düsenkörper hochdruckseitig
im Bereich eines Ringraums zum Betätigen der Düsennadel
einen Ringkanal um die Düsennadel herum auf. Hierbei entsteht
an der Führung der Düsennadel eine um die Düsennadel
vollständig herumlaufende, freistehende Wandung, die als
eine Art Dichtlippe wirkt. Ein sich im Ringraum und somit auch im
Ringkanal einstellender Kraftstoffdruck sorgt dafür, dass
es in einem Bereich der freistehenden Wandung zu keiner Aufweitung
eines Führungsspiels zwischen einem Führungskoben
des Düsenkörpers und der Düsennadel kommt.
Darüber hinaus wird die freistehende Wandung im Bereich
ihrer integralen Verbindung mit dem Düsenkörper durch
den Kraftstoffdruck an die Düsennadel gedrückt.
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Die
DE 10 2005 039 688
A1 offenbart eine gebaute Düse für einen
Kraftstoffinjektor, welche eine druckausgeglichene Führung
für eine Düsennadel aufweist, wobei sich ein Führungsspiel
mit einem steigenden Kraftstoffdruck nicht verändert oder
kleiner wird. Hierdurch wird eine Abmessung eines Führungsdichtspalts
zwischen einem Führungskolben der Düsennadel und
einer Führungsbohrung, in welchem ein Systemdruck abgebaut
wird, beibehalten oder verringert, und so ein starker Anstieg der
Dauerleckage verhindert. Hierfür weist eine Düsenbaugruppe
des Kraftstoffinjektors einen zweiteiligen Düsenkörper
auf, welcher aus einer druckausgeglichenen Führung für
die Düsennadel und dem eigentlichen Düsenkörper
besteht. Hierdurch ist es möglich, dass der Systemdruck
von außen auf die Führung der Düsenadel
drücken kann und dadurch der Führungsdichtspalt
zwischen der Düsennadel und deren Führungsbohrung
konstant gehalten oder verkleinert wird.
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Die
DE 10 2005 034 879
A1 offenbart eine zweiteilige Düsennadel aufweisend
einen Führungskolben zum Führen der Düsennadel
in einer Führungsbohrung eines Düsenkörpers,
und einen Nadelkolben zum Verschließen einer Düsenöffnung
des Düsenkörpers. Hierbei sind der Nadelkolben
und der Führungskolben z. B. mittels einer Verschraubung aneinander
festlegbar. Der Führungskolben weist einen Hohlraum auf,
der sich von demjenigen Ende des Führungskolbens in diesen
hinein erstreckt, welches dem Nadelkolben zugewandt ist. Korrespondierend
zum Hohlraum im Führungskolben weist der Nadelkolben eine
koaxiale Ausnehmung auf, welche sich in Richtung eines Sitzkegels
des Nadelkolbens erstreckt. Unterhalb einer Düsennadelschulter
weist der Nadelkolben quer zu seiner Längserstreckung eine
Durchgangsbohrung auf, durch welche Fluid in die Ausnehmung des
Nadelkolbens und von dort aus in den Hohlraum des Führungskolbens
gelangen kann. Hierdurch ist es möglich, dem Hohlraum des Führungskolbens
einen Systemdruck aufzuprägen, diesen mit einem steigenden
Druck aufzuweiten und daher eine Erhöhung der Dauerleckage
zu minimieren.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Düsennadel
und eine verbesserte Düsenbaugruppe für einen
Kraftstoffinjektor, sowie einen verbesserten Kraftstoffinjektor
für einen Verbrennungsmotor anzugeben. Erfindungsgemäß sollen dabei
Schadstoffemissionen und/oder ein Kraftstoffverbrauch des Verbrennungsmotors
reduziert sein. Ferner soll erfindungsgemäß die
Düsennadel bzw. die Düsenbaugruppe möglichst
einfach aufgebaut und rationell zu fertigen sein. Darüber
hinaus soll mittels der erfindungsgemäßen Düsennadel
und/oder der erfin dungsgemäßen Düsenbaugruppe
eine Dauerleckage im Bereich einer Führung für
die Düsennadel reduziert sein.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird mittels einer Düsennadel für
eine Düsenbaugruppe, gemäß Anspruch 1,
mittels einer Düsenbaugruppe für einen Kraftstoffinjektor,
gemäß Anspruch 3 sowie mittels eines Kraftstoffinjektors
für einen Verbrennungsmotor, gemäß Anspruch
21 gelöst. Zusätzliche Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus den übrigen abhängigen
Ansprüchen.
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Eine
erfindungsgemäße Düsennadel weist von
ihrer Stirnseite ausgehend eine Düsennadelbohrung auf,
wobei eine Innenfläche der Düsennadelbohrung derart
ausgestaltet ist, dass eine Außenfläche eines
Druckkolbens für die Düsennadel daran lagerbar
ist bzw. daran angreifen kann. Hierbei erstreckt sich die Düsennadelbohrung
von der Stirnseite eines Führungskolbens der Düsennadel
in einen Bereich eines Führungsabschnitts der Düsennadel hinein.
Eine für den Druckkolben relevante Innenfläche
der Düsennadelbohrung liegt dabei in einem Bereich des
Führungsabschnitts der Düsennadel. D. h. ein mechanischer
Kontakt zwischen dem Druckkolben und der Düsennadel findet
innerhalb der Düsennadel in einem Bereich des Führungsabschnitts
der Düsennadel statt.
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Eine
erfindungsgemäße Düsenbaugruppe weist
einen Düsenkörper auf, welcher an einen Fluidhochdruck
eines Kraftstoffinjektors bzw. eines Einspritzventils anschließbar
ist, wobei innerhalb des Düsenkörpers eine von
einem Druckkolben betätigbare Düsennadel wenigstens
abschnittsweise geführt ist. Der Druckkolben ist in eine
von einer Stirnseite der Düsennadel, sich in Richtung der
Düsennadel erstreckende Düsennadelbohrung teilweise
einsetzbar, wobei der Druckkolben derart innen an einer Seitenwandung
der Düsennadelbohrung ansitzbar bzw. lagerbar ist, dass
sich die Düsennadel bei Aufbringen einer Schließkraft
mittels des Druckkolbens, in einem Abschnitt der Düsennadelbohrung
in einem Durchmesser vergrößert. Hierbei ist ein
Abschnitt, in welchem der Druckkolben innen an der Seitenwandung
der Düsennadelbohrung ansitzt bzw. angreift, in einem Bereich
eines Führungsabschnitts der Düsennadel angeordnet.
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Die
erfindungsgemäße Düsennadel ist dabei in
einer Düsenbohrung des Düsenkörpers der
erfindungsgemäßen Düsennadelbaugruppe
derart angeordnet, dass sie in einer Schließstellung einen
Kraftstoff- bzw. Fluidfluss durch wenigstens eine Düsenöffnung
mittels eines an ihr vorgesehenen Nadelkolbens versperrt, und in
einer Offenstellung den Fluidfluss durch die Düsenöffnung(en)
freigibt. Zwischen dem im Führungsabschnitt der Düsennadel
vorgesehenem Führungskolben und einem Führungsschaft des
Düsenkörpers, entlang welchem sich die Düsenbohrung
im Düsenkörper erstreckt, ist ein Führungsdichtspalt
ausgebildet, der über einen mit der Düsenbohrung
in Fluidkommunikation stehenden Ringraum hydraulisch koppelbar ist,
welcher seinerseits durch eine Hochdruckleitung hindurch mit einem
Hochdruckkreis des Kraftstoffs hydraulisch verbindbar ist.
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Gemäß der
Erfindung sitzt der Druckkolben mit einem Abschnitt seitlich innen
an der Seitenwandung der Düsennadelbohrung an und kann
dadurch eine Schließkraft über die Seitenwandung
in die Düsennadel einleiten. Hierbei kann der Druckkolben
in der Düsennadelbohrung bzw. mit einem Abschnitt an der
Seitenwandung in einem gewissen Bereich entlanggleiten. Wie weit
der anliegende Druckkolben in die Düsennadelbohrung eindringen
kann, hängt unter anderem von den Elastizitäten
des Druckkolbens und der Düsennadel, sowie von einer Schließkraft
auf den Druckkolben und einer Öffnungskraft auf die Düsennadel
ab. Hierbei ist es bevorzugt, dass ein freies Ende des Druckkolbens
einen Boden der bevorzugt als Sacklochbohrung ausgebildeten Düsennadelbohrung
in sämtlichen Einsatzsituationen nicht berühren kann.
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Erfindungsgemäß sind
die seitliche Innenfläche der Düsennadelbohrung
und die betreffende Außenfläche des Druckkolbens
derart aufeinander abgestimmt, dass der Druckkolben mit sei ner Außenfläche
an der Innenfläche der Düsennadelbohrung anliegen
kann. Hierbei sitzt der Druckkolben mit einem Bereich eines Längsendabschnitts
derart an der Seitenwandung der Düsennadelbohrung an, dass
sich die Düsennadel in Abhängigkeit von der Schließkraft, welche
vom Druckkolben innen auf die Seitenwandung der Düsennadel
und von dort aus in die Düsennadel einwirkt, in einem Bereich
ihres Führungskolbens im Durchmesser vergrößert.
Hierbei sind die Elastizitäten und die Geometrien der Düsennadel und
des Druckkolbens aufeinander abgestimmt. Bevorzugt erfolgt diese
Abstimmung unter Einbeziehung der Schließkraft des Druckkolbens
und eines Kraftstoffdrucks derart, dass immer ein gewünschtes Führungsspiel
zwischen der Düsennadel und dem Düsenkörper
herrscht. Dieses beträgt bevorzugt ca. 1,5 bis 2,0 μm.
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Weitet
sich also ein Führungsdichtspalt zwischen dem Führungskolben
der Düsennadel und dem Düsenkörper aufgrund
eines erhöhten Kraftstoffdrucks, so soll dieses Aufweiten
durch eine entsprechende Vergrößerung des Durchmessers
eines Abschnitts des Führungskolbens ausgeglichen werden.
Vergrößert sich beispielsweise der Führungsdichtspalt
um ca. 1 μm, so sollte sich der Führungskolben
an einem Abschnitt um ca. 2 μm in seinem Durchmesser vergrößern.
Diese Kompensation erstreckt sich bevorzugt über das gesamte
Einsatzspektrum der Düsennadel bzw. der Düsenbaugruppe.
Insbesondere soll diese Kompensation für hohe Kraftstoffdrücke
bzw. hohe Schließkräfte angewendet werden. Ferner
ist es erfindungsgemäß möglich, die Schießkraft
derart zu wählen, dass ein Abschnitt des Führungsdichtspalts
minimal bzw. nahezu Null wird, was für die Ruhephasen der
Düsennadel zwischen zwei (Einzel-)Einspritzungen von Vorteil
sein kann.
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Eine
innere Ausgestaltung der Düsennadel bzw. eine Form der
Düsennadelbohrung bzw. deren Innendurchmesserverlauf ist
dabei derart auf den damit zusammenwirkenden Abschnitt des Druckkolbens
abgestimmt, dass sich bei einem steigenden Kraftstoffdruck die Düsennadel
in einem Bereich ihres Führungskolbens aufweiten kann,
und somit einer Aufweitung des Führungsdichtspalts, welche durch
den hohen Kraftstoffdruck bestimmt wird, entgegenwirkt. Hierbei
können ein Dickenverlauf der Seitenwandung der Düsennadelbohrung
und der Druckkolben derart aufeinander abgestimmt werden, dass ein
Abschnitt des Führungsdichtspalts bei einem steigenden
Kraftstoffdruck kleiner wird, im Wesentlichen konstant bleibt oder
geringfügig größer wird.
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Eine
Art und Weise, wie auf eine Aufweitung des Führungskolbens
der Düsennadel durch die mit dem Druckkolben zusammenwirkende
Seitenwandung Einfluss genommen werden soll, hängt von
einem tolerierbaren Leckage-Volumenstrom und von den Führungseigenschaften
der Düsennadel innerhalb des Düsenkörpers
ab. So ist es einerseits möglich, den Leckage-Volumenstrom
stark zu minimieren, was jedoch eine erhöhte Reibung zwischen
dem Führungsschaft (also einer Wand der Düsenbohrung im
Bereich des Führungsschafts) und der Düsennadel
zur Folge hat. Andererseits ist es möglich, einen etwas
größeren Leckage-Volumenstrom zuzulassen und dadurch
die Reibung zwischen dem Führungskolben und dem Düsenkörper
zu minimieren.
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Die
Düsennadelbohrung erstreckt sich für eine gewisse
Distanz in die Düsennadel hinein, wobei es in Ausführungsformen
der Erfindung möglich ist, die Düsennadelbohrung
an eine Düsennadelschulter heranreichen zu lassen. In anderen
Ausführungsformen der Erfindung ist es möglich,
die Düsennadelbohrung nur in einem stirnseitigen Längsendabschnitt
des Führungskolbens vorzusehen.
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Folgt
man der Düsennadelbohrung von der Stirnseite des Führungskolbens
nach innen, so ist diese wenigstens an einem Abschnitt derart ausgestaltet,
dass sie sich verjüngt. Hierdurch ist es erfindungsgemäß möglich,
dass ein entsprechend ausgestalteter Längsendabschnitt
des Druckkolbens an diesem sich verjüngenden Abschnitt
ansitzen bzw. angreifen kann. Dementsprechend ergibt sich auch eine
Geometrie der Seitenwandung in Längsrichtung der Düsennadel.
Hierbei vergrößert sich eine Wanddicke der Seitenwandung
wenigstens an einem Ab schnitt nach innen entlang der Längsrichtung
der Düsennadelbohrung. Es sei darauf hingewiesen, dass die
Düsennadelbohrung durchaus einen Abschnitt aufweisen kann,
in welchem ihr Durchmesser konstant ist. Es ist lediglich notwendig,
dass ein Abschnitt der Düsennadelbohrung einen sich verjüngenden
Durchmesser aufweist.
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Um
einen homogenen Kräfteübertrag vom Druckkolben
auf die Düsennadel zu erreichen, sind die entsprechenden
Kontaktflächen eines Bereichs des Längsendabschnitts
des Druckkolbens und einer Innenseite der Seitenwandung des Führungskolbens aufeinander
abgestimmt, d. h. kommen zur Deckung. Um ein Entlanggleiten des
Längsendabschnitts des Druckkolbens an seiner Anlagefläche
innerhalb der Düsennadelbohrung zu gewährleisten,
ist der betreffende Abschnitt an der Innenseite der Düsennadelbohrung
in Längsrichtung der Düsennadel bevorzugt länger
ausgestaltet als der betreffende Bereich am Längsendabschnitt
des Druckkolbens, bzw. umgekehrt für Ausführungsformen
mit einer gekrümmten Innenseite der Seitenwandung.
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Es
ist darauf zu achten, dass während eines Betriebs der Druckkolben
in der Düsennadelbohrung nicht verklemmt. Hierfür
kann eine betreffende Fläche (Innenfläche der
Düsennadelbohrung, Außenfläche des Druckkolbens)
entsprechend ausgestaltet (Vertiefungen, Noppen) sein, sodass einerseits
ein Verklemmen des Druckkolbens in der Düsennadelbohrung
verhindert und andererseits dadurch auch eine Entlüftung
(s. u.) eines Raums zwischen dem freien Ende des Druckkolbens und
dem Boden der Düsennadelbohrung gewährleistet
ist.
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Erfindungsgemäß ist
es bevorzugt, dass ein Angriffsabschnitt zwischen dem Druckkolben
und der Düsennadelbohrung bzw. der Innenseite der umlaufenden
Seitenwandung des Führungskolbens, in Längsrichtung
der Düsennadel ein symmetrischer, flächiger Bereich,
insbesondere ein Ringbereich ist. Je größer die
flächenmäßige Überdeckung zwischen der
Seitenwandung und dem Druckkolben, desto homogener lässt
sich eine Kraft in die Düsennadel einleiten. Die hierbei
zueinander korrespondierenden Flächen (betreffende Innenfläche
der Düsennadelbohrung und Außenfläche
des Druckkolbens) sind eine oder zwei Kegelmantelflächen,
und/oder eine oder zwei Mantelflächen einer rotierenden
gekrümmten Linie, insbesondere einer Evolvente, wodurch sich
ein wenigstens teilsphärischer Körper ergibt.
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Erfindungsgemäß können
zwei Kegelmantelflächen zum Einsatz kommen. Darüber
hinaus ist es z. B. möglich, die Innenfläche der
Düsennadelbohrung abschnittsweise als eine sich in Längsrichtung verjüngende
Kegelmantelfläche auszubilden und die damit zur Anlage
kommende Außenfläche des Druckkolbens aus einer
rotierenden gekrümmten Linie, also einem teilsphärischen
Körper aufzubauen, oder umgekehrt. Als teilsphärischer
Körper ist z. B. ein Abschnitt einer Kugel, eines Ellipsoids,
eines Paraboloids, eines Hyperboloids oder eines hyperbolischen
Kegels anwendbar. Erfindungsgemäß ist jedenfalls
darauf zu achten, dass sich eine ausreichende Flächenüberdeckung
zwischen den beiden Flächen ergibt, ohne dass sich der
Druckkolben innerhalb der Düsennadelbohrung verklemmt.
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Zur
Entlüftung der Düsennadelbohrung, insbesondere
zur Entlüftung des verbleibenden Raums zwischen dem Boden
der Düsennadelbohrung und dem freien Ende des Druckkolbens,
kann der Druckkolben eine Bohrung aufweisen, die einen niederdruckseitigen
Raum mit der Düsennadelbohrung verbindet. Dies kann auch
durch eine entsprechend strukturierte Oberfläche des Druckkolbens
bzw. der inneren Seitenwandung, z. B. mit einer Facette oder Noppen/Vertiefungen,
realisiert sein. Ferner kann der Druckkolben und/oder die Seitenwand
entsprechend eine Nut oder einen Kanal aufweisen.
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Ferner
umfasst die Erfindung einen Kraftstoffinjektor mit einer Injektorbaugruppe,
einer Düsenbaugruppe und einer erfindungsgemäßen
Düsennadel, oder einer Injektorbaugruppe und einer erfindungsgemäßen
Düsenbaugruppe.
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Gemäß der
Erfindung lässt sich im Bereich der Düsennadelführung
des Kraftstoffinjektors die Dauerleckage dadurch redu zieren, dass
in eine hohlgebohrte Düsennadel gezielt eine Querkraft
eingebracht wird. Hierdurch ist es erfindungsgemäß möglich,
ein bestehendes Design eines Kraftstoffinjektors beizubehalten bzw.
dieses nur geringfügig ändern zu müssen,
wobei je nach einer Auslegung des Kraftstoffinjektors ähnliche
technische Vorteile wie durch eine gebaute Düse erzielbar
sind.
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Erfindungsgemäß erreicht
man, insbesondere bei hohen Kraftstoffdrücken, eine drastische
Verringerung eines Dauerleckage-Volumenstroms, wobei eine Temperaturerhöhung
des Kraftstoffs aufgrund der geringeren Leckage reduziert ist. Ferner
ist der Kraftstoffinjektor gegenüber Partikel robuster auslegbar,
da bei einem niedrigen Kraftstoffdruck ein größerer
Führungsdichtspalt anwendbar ist. Darüber hinaus
ergibt sich erfindungsgemäß eine Reduzierung einer
maximalen Schließkraft für die Düsennadel
und somit eine Reduzierung eines Verschleißes zwischen
der Düsennadel und dem Düsenkörper. Des
Weiteren ergibt sich durch die erfindungsgemäße
Verringerung des Führungsdichtspalts bei hohen Fluiddrücken,
eine Verringerung der Shot-zu-Shot-Streuungen des Kraftstoffinjektors.
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Gemäß der
Erfindung wird einem unerwünschten Aufweiten des Führungsdichtspalts
entgegengewirkt und eine gute Gleitlagerung der Düsennadel
weitgehend unabhängig vom Kraftstoffdruck gewährleistet.
Dadurch dass der Druckkolben an seinem der Düsennadel abgewandten
Ende mit Fluidhochdruck beaufschlagt ist, wirkt im Betrieb eine Kraft
auf den Führungskolben der Düsennadel ein. Durch
die erfindungsgemäße Anordnung und Geometrie zwischen
dem Druckkolben und dem Führungskolben, wirken radial nach
außen gerichtete Kräfte von innen auf den Führungskolben,
welche mit steigendem Kraftstoffdruck zunehmen, wodurch einer Aufweitung
des Führungsdichtspalts entgegengewirkt wird. Hierbei handelt
es sich quasi um ein selbstregelndes System in Bezug auf eine Konstanz der
Größe des Führungsdichtspalts. Ferner
wird erfindungsgemäß der Führungsdichtspalt
immer so klein gehalten, dass der Dauerleckage-Volumenstrom gering
ist. Darüber hinaus kann durch die Selbstregelung auch
verhindert werden, dass sich der Führungskolben zu stark
aufweitet, sodass erfindungsgemäß die Düsennadel
im Düsenkörper nicht festsitzen kann.
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Gegenüber
der gebauten Düse ist es erfindungsgemäß möglich,
wenigstens denselben Effekt der Reduzierung der Dauerleckage zu
erzielen, wobei es möglich ist, eine Anzahl von benötigten
Bauteilen somit auch eine Anzahl an Herstellungsschritten zu verringern.
Hierdurch ergeben sich deutliche Kostenvorteile gegenüber
der gebauten Düse. Im Gegensatz zu Ansätzen, die
eine Verschraubung einer mehrteiligen Düsennadel zur Erreichung
eines mit Fluidhochdruck beaufschlagbaren Düsennadelhohlraums
vorsehen, erhält man erfindungsgemäß eine höhere
Maßhaltigkeit der Düsennadel, da die Bearbeitung
der Düsennadel an einem Stück und in einer Aufspannung
erfolgen kann.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher
erläutert. In der Zeichnung zeigen: 1 eine zentrale
Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors,
und die 2 bis 6 jeweils
schematisch dargestellte zentrale Schnittansichten von Ausführungsformen der
erfindungsgemäßen Düsennadel bzw. der
erfindungsgemäßen Düsenbaugruppe.
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Wenn
im Folgenden von einer Düsennadel 100 die Rede
ist, so ist damit eine einsatzbereite Düsennadel 100 gemeint,
die so wie sie ist, in einem Kraftstoffinjektor 1 bzw.
einer Düsenbaugruppe 10 des Kraftstoffinjektors 1 eingesetzt
werden kann. Ferner kann in Ausführungsformen der Erfindung
unter der Bezeichnung Düsennadel 100, eine Düsennadel 100 mit
einem damit verbundenen Druckkolben 200 verstanden werden.
D. h. eine solche Düsennadel 100 umfasst zusätzlich
den Druckkolben 200; bezeichnet ist eine solche Anordnung 100, 200 dann
im Folgenden als Düsennadel 100.
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1 zeigt
einen Kraftstoffinjektor 1, der eine Düsenbaugruppe 10 und
eine Injektorbaugruppe 20 umfasst. Die Düsen baugruppe 10 und
die Injektorbaugruppe 20 sind mittels einer Düsenspannmutter 30 fluiddicht
aneinander festgelegt.
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Die
Injektorbaugruppe 20 weist einen Injektorkörper 21 auf,
an oder in welchem ein Aktor 22 vorgesehen ist. Der Aktor 22 ist
bevorzugt als ein Piezoaktor 22 ausgebildet, kann z. B.
jedoch auch als ein elektromagnetischer Aktor 22 ausgelegt
sein. Der Aktor 22 kann mit einem mechanischen oder hydraulischen Übertrager
(in der Zeichnung nicht dargestellt) verbunden sein, der im Injektorköper 21 angeordnet
ist. Der Aktor 22 und der Übertrager bilden dann
einen Stellantrieb.
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Der
Injektorkörper 21 weist ferner einen hochdruckseitigen
Fluidanschluss 23 für einen einzuspritzenden Kraftstoff
K auf, wobei der Fluidanschluss 23 mit einer im Injektorkörper 21 ausgebildeten
Hochdruckleitung 24 hydraulisch gekoppelt ist. Über
den Hochdruckanschluss 23 ist der Kraftstoffinjektor 1 mit
einem in der Zeichnung nicht dargestellten Hochdruckfluidkreis eines
Verbrennungsmotors hydraulisch verbindbar. Die Hochdruckleitung 24 versorgt
einen im Injektorkörper 21 ausgebildeten Steuerraum 27 sowie
die Düsenbaugruppe 10 (s. u.) mit Kraftstoff K
unter einem Fluidhochdruck pH.
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Am
(in der Zeichnung nicht dargestellt) oder im Steuerraum 27 ist
ein Ventilglied 28 vorgesehen, welches in einer mechanischen
Verbindung mit dem Aktor 22 steht. In Abhängigkeit
von der Stellung des Ventilglieds 28 ist der Steuerraum 27 mit
einer Niederdruckseite (pN) des Kraftstoffinjektors 1 hydraulisch
ge- oder entkoppelt. Der Druck im Steuerraum 27 wirkt über
einen Kolben 29 und einen Druckkolben 200 über
eine Stirnseite 111 auf/in die Düsennadel 100 der
Düsenbaugruppe 10 ein (s. u.). Hierbei ist die Stirnseite 111 der
Düsennadel 100 einem Düsennadelsitz 18 bzw.
einem Sitzkegel 121 der Düsennadel 100 abgewandt.
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Ferner
wird die Düsennadel 100 über eine in einem
Federraum 25 des Injektorkörpers 21 angeordnete
Düsennadelfeder 26 entweder direkt oder wie in
der Zeichnung dargestellt, über den Druckkolben 200 in
Richtung ihres Düsennadelsitzes 18 gedrückt,
um bei einem Nichtanliegen des Fluidhochdrucks pH sicher
geschlossen zu sein. In Ausführungsformen der Erfindung
kann der Kolben 29 mit dem Druckkolben 200 stofflich
einstückig ausgebildet sein.
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Die
Düsenbaugruppe 10 des Kraftstoffinjektors 1 weist
einen Düsenkörper 11 mit einer Düsenbohrung 12 und
einem Ringraum 14 an der Düsenbohrung 12 auf,
wobei in der Düsenbohrung 12 die bevorzugt stofflich
einstückig ausgebildete Düsennadel 100 verschieblich
angeordnet ist. Der im Düsenkörper 11 ausgebildete
und die Düsennadel 100 im Bereich ihrer Düsennadelschulter 115 umgebende Ringraum 14 ist
mit der Hochdruckleitung 24 des Injektorkörpers 21 hydraulisch
verbunden, wodurch, bei einem Anliegen des Fluidhochdrucks pH am Hochdruckanschluss 23, im Ringraum 14 nahezu
immer der Fluidhochdruck pH anliegt.
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Je
nach einem Druck im Steuerraum 27 wird die Düsennadel 100 entweder
in ihren Düsennadelsitz 18 gepresst (Ventilglied 28 in
Schließposition, im Steuerraum 27 herrscht Fluidhochdruck
pH) oder bewegt sich, falls der Steuerraum 27 mit
einem Niederdruckbereich (pN) des Kraftstoffinjektors 1 hydraulisch
verbunden ist (Ventilglied 28 in Offenposition), aufgrund
des Fluidhochdrucks pH im Ringraum 14 und
der an ihr ausgebildeten Düsennadelschulter 115 von
ihrem Düsennadelsitz 18 weg, wodurch Kraftstoff
K durch wenigstens eine in der Zeichnung nicht dargestellte Düsenöffnung
der Düsenbaugruppe 10 in einen Brennraum 2 eines
Verbrennungsmotors eingespritzt werden kann.
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Andere
Ausführungsformen des Kraftstoffinjektors 1 sind
natürlich anwendbar. So ist es z. B. möglich,
die Düsennadel 100 mittels des Aktors 22 direkt
oder invers anzusteuern. Bei einer direkt betätigten Düsennadel 100 ist
der Druckkolben 200 Bestandteil einer Kopfplatte des Aktors 22.
Darüber hinaus ist es möglich, eine nach außen öffnende
Düsennadel 100 anzuwenden. Ferner soll die Erfindung nicht
auf einen in der
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1 dargestellten
Common-Rail-Injektor 1 beschränkt sein, sondern
ist auch auf andere Injektoren 1, wie z. B. einen Pumpe-Düse-Injektor 1,
anwendbar.
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Der
Kraftstoffinjektor 1 hat aufgrund seines konstruktiven
Aufbaus eine innere Dauerleckage über eine Führung
bzw. Gleitlagerung des Führungskolbens 110 der
Düsennadel 100 und dem Düsenkörper 11 bzw.
dessen Führungsschaft 13, in welchem ein Abschnitt
der Düsenbohrung 12 ausgebildet ist. Diese Dauerleckage
macht ca. Zweidrittel einer Gesamtleckage des Kraftstoffinjektors 1 aus.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die Dauerleckage des Kraftstoffinjektors 1 möglichst
niedrig zu halten, um so eine möglichst kleine Hockdruckpumpe
für ein Einspritzsystem verwenden zu können. Hintergrund hierfür
ist eine Reduzierung der aufzuwendenden Leistung der Hochdruckpumpe
für das Einspritzsystem, welches den Kraftstoffinjektor 1 aufweist.
Gemäß der Erfindung ist es möglich, die
Dauerleckage an der Führung der Düsennadel 100 signifikant
zu reduzieren, ähnlich einem Prinzip der gebauten Düse.
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Die 2 bis 6 zeigen
jeweils in einer schematischen Ansicht die im erfindungsgemäßen Düsenkörper 11 montierte
erfindungsgemäße Düsennadel 100.
Hierbei umfasst die Düsennadel 100 den Führungskolben 110 und
einen damit einstückig ausgebildeten, im Durchmesser kleineren
Nadelkolben 120, der an seinem freien, unteren Ende den Sitzkegel 121 aufweist.
Der Sitzkegel 121 ist innen am Düsennadelsitz 18 dichtend
zur Anlage bringbar und kann wenigstens die eine Düsenöffnung
freigeben oder fluiddicht verschließen.
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Der
Nadelkolben 120 geht über die Düsennadelschulter 115 in
den Führungskolben 110 über, wobei die
Düsennadelschulter 115 im Bereich des mit Fluidhochdruck
pH beaufschlagten Ringraums 14 angeordnet
ist. Der Nadelkolben 120 befindet sich in einem Nadelschaft 15 des
Düsenkörpers 11, wobei zwischen dem Nadelschaft 15 und
dem Nadelkolben 120 ein Nadelspalt 17 in der Düsenbohrung 12 ausgebildet
ist, der im Wesentlichen einen ungedrosselten Zulauf von Kraftstoff
K zum Sitzkegel 121 der Düsennadel 100 ermöglicht.
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Der
Führungskolben 110 ist im Führungsschaft 13 geführt
bzw. gelagert, wobei zwischen der Düsenbohrung 12 des
Führungsschafts 13 und dem Führungskolben 110 ein
Führungsdichtspalt 16 ausgebildet ist, der einen
gedrosselten Durchtritt an Kraftstoff K vom Ringraum 14 zur
Niederdruckseite (pN) und von dort zu einem
niederdruckseitigen Fluidanschluss 19 des Kraftstoffinjektors 1 ermöglicht.
Mit einem steigenden Kraftstoffdruck pH im
Ringraum 14 und somit auch im Führungsdichtspalt 16,
wird der Führungsschaft 13 aufgeweitet und somit
der Führungsdichtspalt 16 vergrößert.
Gemäß der Erfindung erfolgt nun eine Kompensation
dieser Vergrößerung des Führungsdichtspalts 16,
indem der Führungskolben 110 der Düsennadel 100 in
einem ähnlichen Maß aufgeweitet wird.
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Eine
Kompensation der Vergrößerung des Führungsdichtspalts 16 im
Führungsschaft 13 wird durch eine stirnseitig
hohl gebohrte Düsennadel 100 und einem mit der
Düsennadel 100 zusammenwirkenden Druckkolben 200 erreicht,
der in die hohl gebohrte Düsennadel 100 eingreift.
Gemäß der Erfindung erhält die Düsennadel 100 im
Bereich ihres Führungsabschnitts 101 eine Düsennadelbohrung 130,
in der der Druckkolben 200, welcher z. B. als ein Hubeinstellbolzen
oder ein Zwischenelement ausgebildet sein kann, mit einer zur Düsennadelbohrung 130 geeigneten
Geometrie, anteilig eine Schließkraft S (siehe 2)
in eine gewünschte Querkraftkomponente Q aufteilt und so
mit einer steigenden Schließkraft S auf den Druckbolzen 200 den
Führungsdichtspalt 16 konstant hält oder
verringert. Eine jeweilige geometrische Auslegung der Düsennadelbohrung 130 und
eines damit zusammenwirkenden Bereichs des Druckkolbens 200 bestimmt
eine Höhe der aus der Schließkraft S resultierenden
Querkraft Q und somit eine Größe der Reduzierung
des Dauerleckage-Volumenstroms des Kraftstoffs K.
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2 zeigt
eine erste Ausführungsform der Erfindung, wobei der Führungskolben 110 der
Düsennadel 100 von seiner Stirn seite 111 ausgehend, die
sich verjüngende Düsennadelbohrung 130 aufweist.
Hierbei erstreckt sich die Düsennadelbohrung 130 in
eine Längsrichtung L der Düsennadel 100 in den
Führungskolben 110 hinein. Eine Innenfläche 131 bzw.
eine Innengeometrie 131 der Düsennadelbohrung 130 ist
in Längsrichtung L als ein Mantel eines Kegelstumpfs oder
auch als ein Kegelmantel ausgebildet. Korrespondierend hierzu ist
ein Längsendabschnitt 230 des Druckkolbens 200 ebenfalls
als ein Mantel eines Kegelstumpfs bzw. ein Kegelmantel ausgebildet.
Die korrespondierenden Durchmesser der Düsennadelbohrung 130 und
des Längsendabschnitts 230 des Druckkolbens 200 sind
dabei derart aufeinander abgestimmt, dass ein freies Ende 232 des
Druckkolbens 200 im gesamten Einsatzbereich der Düsennadel 100 nicht
an einem Boden 132 der Düsennadelbohrung 130 ansitzen
kann.
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Drückt
der Druckkolben 200 in die Düsennadelbohrung 130 hinein,
so gelangt eine Außenfläche 231 bzw.
eine Außengeometrie 231 des Längsendabschnitts 230 des
Druckkolbens 200 in Kontakt mit der Innenfläche 131 einer
radialsymmetrischen Seitenwandung 112 der Düsennadelbohrung 130 und überträgt
die Schließkraft S auf die Düsennadel 100. Durch
die konische Ausgestaltung einer Innenseite der Düsennadelbohrung 130 und
des entsprechenden Abschnitts des Druckkolbens 200 ergibt
sich die Querkraft Q auf die Seitenwandung 112, welche
radial nach außen auf den gesamten Umfang des Führungskolbens 110 wirkt.
Ist die Schließkraft S groß genug, so gleitet
der Druckkolben 200 weiter in die Düsennadelbohrung 130 hinein
und weitet einen entsprechenden Abschnitt des Führungskolbens 110 auf.
Dieser Abschnitt ist als Angriffsabschnitt 150 bezeichnet
und betrifft hauptsächlich denjenigen Bereich, an welchem
der Längsendabschnitt 230 des Druckkolbens 200 an
der Innenfläche 131 der Seitenwandung 112 des
Führungskolbens 110 angreift und an welchem der
Führungskolben 110 aufgeweitet wird. Dieser Angriffsabschnitt 115 erstreckt
sich in den Führungsabschnitt 101 der Düsennadel 100 hinein
bzw. ist ein Bereich dieses Führungsabschnitts 101.
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In 2 ist
ferner eine optionale Entlüftung 202 der Düsennadelbohrung 130,
insbesondere eines Raums zwischen dem freien Ende 232 des Druckkolbens 200 und
dem Boden 132 der Düsennadelbohrung 130 vorgesehen.
In dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Entlüftung 202 als
ein Kanal 202 in der Seitenwandung 112 ausgebildet.
Dies kann z. B. eine Nut 202 sein, die vom Raum unterhalb
des freien Endes des Druckkolbens 200 zur Stirnseite 111 des
Führungskolbens 110 führt. Die 3 zeigt
eine weitere mögliche Entlüftung 202.
So ist es möglich, eine entsprechende Bohrung 202 durch
den Längsendabschnitt 230 des Druckkolbens 200 zur
Niederdruckseite pN herzustellen. Hierbei
ist es bevorzugt, dass die entsprechende Bohrung 202 vom
freien Ende 232 des Druckkolbens 200 ausgeht und
zum Bereich des Fluidniederdrucks PN führt.
Darüber hinaus ist es möglich, eine Entlüftungsbohrung 202 innerhalb
der Düsennadel 100 vorzusehen. Ferner zeigen die 4 und 5 zu
den 2 und 3 analoge Entlüftungen 202.
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3 zeigt
eine gegenüber 2 nicht so weit in den Führungskolben 101 hineinreichende
Düsennadelbohrung 130, in welcher ferner ein Druckkolben 200 mit
einem anders konfigurierten Längsendabschnitt 230 aufgenommen
ist. Die Düsennadelbohrung 130 der 3 ist
ebenfalls wie bei 2 im Wesentlichen konisch ausgebildet.
Der betreffende Abschnitt des Druckkolbens 200 jedoch,
ist an seinen Seiten abgerundet ausgebildet. Hierdurch ergibt sich ein
Angriffsabschnitt 150, welcher innerhalb des Führungsabschnitts 101 liegt,
wodurch sich im Vergleich mit der 2 ein etwas
kürzerer Angriffsabschnitt 150.
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Bevorzugt
ist dabei eine Erzeugende des Längsendabschnitts 230 des
Druckkolbens 200 eine rotierende gekrümmte Linie.
Eine solche, um die Längsachse L rotierende Linie kann
z. B. ein Abschnitt einer allgemeinen Kurve, wie z. B. einer Parabel,
einer Evolvente, einer e-Funktion oder Ähnliches sein.
Hierbei ist der betreffende dreidimensionale Längsendabschnitt 230 des
Druckkolbens bezüglich der Längsachse L rotationssymmetrisch
und teilsphärisch ausgebildet. Als entste hende dreidimensionale
Körper hierfür eignen sich erfindungsgemäß z. B.
ein Abschnitt einer Kugel, eines Ellipsoids, eines Paraboloids,
eines Hyperboloids oder eines hyperbolischen Kegels.
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Die
in 4 dargestellten zueinander korrespondierenden
Flächen 131, 231 besitzen beide als Erzeugende
zueinander ähnliche um die Längsachse L gekrümmte
Linien. Hierbei sind wieder die oben genannten Linien anwendbar.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel greift ein sphärischer,
als Zapfen ausgebildeter Längsendabschnitt 230 des
Druckkolbens 200 in eine sphärische, als Sackloch
ausgebildete Düsennadelbohrung 130 ein. Hierdurch
kann im Vergleich zu 3 ein größerer
Angriffsabschnitt 150 erzielt werden.
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5 zeigt
eine weitere Ausführungsform der Erfindung, wobei die Düsennadelbohrung 130 zunächst
von der Stirnseite 111 aus, einen konstanten Durchmesser
aufweist und sich erst in Längsrichtung L weiter innen
konisch verjüngt. Der konische Bereich der Düsennadelbohrung 130 und
des Längsendabschnitts 230 des Druckkolbens 200 sind
analog zu 2 aufgebaut. In einem Bereich
zwischen der Stirnseite 111 des Führungskolbens 110 und
der sich verjüngenden Düsennadelbohrung 130 besitzen sowohl
die Düsennadelbohrung 130 als auch der Druckkolben 200 einen
konstanten Durchmesser, wobei der Druckkolben 200 im entsprechenden
Anschnitt der Düsennadelbohrung 130 geführt
sein kann. Hierdurch ist es möglich, ein Aufweiten des Führungskolbens 110 der
Düsennadel 100 nahe der Düsennadelschulter 115 zu
realisieren.
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6 zeigt
eine Umkehrung der Ausführungsform nach 3,
wobei die trichterförmige Düsennadelbohrung 130 als
Erzeugende der Innenseite der Seitenwandung 112 eine gekrümmte
Linie (s. o.) besitzt. Die dazu korrespondierende Fläche
des Längsendabschnitts 130 des Druckkolbens 200 ist konisch
ausgebildet. Es ist bei einer solchen Ausführungsform jedoch
möglich (siehe gestrichelte Linie in 6),
den entsprechenden Längsendabschnitt 230 bzw.
den entsprechenden Bereich des Längsendabschnitts 230,
wie oben ausgeführt, als einen teilsphärischen
Körper auszubilden, nur mit einer anderen Krümmung.
D. h. der betreffende Längsendabschnitt 230 des
Druckkolbens 200 und die Innenseite der Seitenwandung 112 der
Düsennadelbohrung 130 haben eine andere Krümmung
als die entsprechenden Bereiche einer Ausführungsform nach 4
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19914713
C2 [0009]
- - DE 102005039688 A1 [0010]
- - DE 102005034879 A1 [0011]