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Die Erfindung betrifft ein optisches Beobachtungsgerät, insbesondere ein Operationsmikroskop, mit einer Überlagerungsvorrichtung zum Überlagern des optischen Bildes mit einem Einblendbild. Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Einblenden von elektronischen Einblendbildern in ein optisches Beobachtungsgerät, insbesondere in ein Operationsmikroskop.
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Einblendbilder werden insbesondere in den Strahlengang von Operationsmikroskopen eingeblendet, um dem behandelnden Arzt zusätzliche behandlungsrelevante Informationen zu vermitteln. Einblendbilder können bspw. das Ergebnis eines Konturfinders, eine Referenzachse, ein Referenzwinkel, Geräteparameter wie etwa der Vergrößerungsfaktor oder die Blendenöffnung oder patientenbezogene Daten sein.
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Aus der US-Offenlegungsschrift
US 2003/ 0 181 803 A1 ist ein chirurgisches Mikroskop bekannt, welches eine elektronische Einheit und ein Überlagerungsmodul aufweist. Patientendaten werden hierbei von der elektronischen Einheit an das Überlagerungsmodul übermittelt, welches die Daten in das Sichtfeld des Operateurs einblendet.
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Ferner sind Operationsmikroskope mit einer Kameraeinrichtung bekannt, die das Sichtfeld des Operateurs erfassen, indem im Strahlengang des Mikroskops ein Strahlenteiler oder eine ähnliche Bildauskoppelvorrichtung angeordnet ist, welche das Sichtfeld einer Videokamera zur Erfassung der Videobilder zuleitet.
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Ein solches System, welches gleichzeitig die Einblendung von Patentiendaten erlaubt, ist in der US-Patentschrift
US 7 050 225 B2 dargestellt. Dieser Lösung ist dabei zueigen, dass das von der Videokamera erfasste Bild stets die Gesamtdarstellung zeigt, wie sie dem tatsächlichen Sichtfeld des Operateurs entspricht, also mit allen vom Überlagerungsmodul eingeblendeten Patientendaten.
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Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 102 43 852 A1 zeigt ein weiteres Mikroskopiesystem, welches eine Überlagerung eines stereomikroskopischen Bildes mit einem elektronisch erzeugten Bild ermöglicht, wobei das elektronisch erzeugte Bild eine elektronische Überlagerung eines von der gewählten Vergrößerung bzw. der Drehstellung des Zoomsystems abhängigen Eingabebild mit einem von der gewählten Vergrößerung bzw. der Drehstellung des Zoomsystems unabhängigen Eingabebild ist.
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In
DE 101 01 184 A1 ist ein Operationsmikroskop mit einem Beobachtungstubus und einer Kamera zum Aufnehmen des Beobachtungsbildes beschrieben. Außerdem ist eine Monitor zum Darstellen des aufgenommenen Beobachtungsbildes vorhanden. In dem Operationsmikroskop kann ein elektronisches Einblendbild sowohl über ein Bildprojektionsmodul in den Strahlengang eingeblendet werden als auch über einen Bildmischer mit dem von der Kamera aufgenommenen Bild gemischt und das gemischte Bild auf den Monitor dargestellt werden.
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Die
DE 103 39 784 A1 beschreibt die Überlagerung in Infrarotlicht aufgenommener Bilder mit im sichtbaren Spektralbereich aufgenommenen Bildern. Dabei können die überlagerten Bilder zum Erzeugen eines stereoskopischen Eindrucks beiden stereoskopischen Teilkanälen eines Operationsmikroskops zur Verfügung gestellt werden. Zudem kann die Überlagerung auch einer 3D-Brille zugeführt werden.
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Die
US 6 081 371 A beschreibt ein Operationsmikroskop, in dem mit dem Operationsmikroskop gewonnenen Bildern Einblendbilder, beispielsweise endoskopische Bilder, überlagert werden können. Die überlagerten Bilder können zudem auch einem Videorecorder oder einem TV-Monitor zugeführt werden.
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Die
DE 196 40 907 A1 beschreibt ein Operationsmikroskop mit integriertem Operationsnavigationssystem. Die Steuerung des Navigationssystems erfolgt mit Hilfe einer Betätigungseinheit. Mittels der Betätigungseinheit können über eine Menüsteuerung Funktionen aufgerufen werden.
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Die
EP 0 788 613 B1 beschreibt ein Mikroskop mit einem Eye-Tracking-System zur Steuerung eines Menüs. In einer Variante können Bedienorgan-Symbole im Blickfeld des Anwenders frei programmierbare Funktionen erlauben.
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In
DE 101 01 184 A1 ist ein Operationsmikroskop beschrieben, in dem über eine Leitung ein elektronisches Einblendbild an das Operationsmikroskop gesandt und über ein Display auf optischem Wege in den Beobachtungsstrahlengang eingekoppelt wird. Dasselbe Einblendbild wird an einen Bildmischer weitergeleitet, in dem es mit einem elektronischen Bild gemischt wird, welches mittels eines Bildsensors vom Objektfeld aufgenommen wird. Das gemischte Bild wird dann auf einem Monitor dargestellt.
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Gegenüber diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein vorteilhaftes optisches Beobachtungsgerät, insbesondere ein vorteilhaftes Operationsmikroskop bereitzustellen. Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein vorteilhaftes Verfahren zum Einblenden von elektronischen Einblendbildern in ein optisches Beobachtungsgerät, insbesondere in ein Operationsmikroskop, zur Verfügung zu stellen.
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Diese erste Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein optisches Beobachtungsgerät nach Anspruch 1 gelöst, die zweite Aufgabe durch ein Verfahren nach Anspruch 11. Die abhängigen Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Ein erfindungsgemäßes optisches Beobachtungsgerät umfasst wenigstens einen optischen Bildkanal zur Betrachtung eines optischen Sichtfeldbildes von einem Operationsfeld, eine Verarbeitungseinheit die dazu ausgebildet ist, ein erstes elektronischen Einblendbild zu erzeugen und das erste elektronische Einblendbild über einen ersten elektronischen Bildkanal bereitzustellen und einen über den ersten elektronischen Bildkanal mit der Verarbeitungseinheit verbundenen optische Dateneinblend-Bildprojektor zum Generieren eines optischen Einblendbildes aus dem ersten elektronischen Einblendbild und eine Überlagerungsvorrichtung zum Einblenden des generierten optischen Einblendbildes in das vom optischen Bildkanal erzeugte optische Sichtfeldbild. Daneben umfasst das optische Beobachtungsgerät eine Bilderfassungsvorrichtung zur elektronischen Erfassung des optischen Sichtfeldbildes aus dem optischen Kanal und zum Erzeugen eines elektronischen Sichtfeldbildes, wobei die Bilderfassungsvorrichtung derart angeordnet und/oder ausgebildet ist, dass sie das optische Sichtfeldbild ohne das durch den Dateneinblend-Bildprojektor eingeblendete optische Einblendbild erfasst, und wenigstens einen zweiten elektronischen Bildkanal, welcher ein elektronisches Bildüberlagerungsmodul umfasst, das dazu ausgebildet ist, das elektronische Sichtfeldbild mit einem elektronischen Einblendbild zu überlagern und das elektronische Sichtfeldbild mit dem überlagerten elektronischen Einblendbild über den zweiten elektronischen Bildkanal bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß ist die Verarbeitungseinheit dazu ausgestaltet, wenigstens ein zweites elektronisches Einblendbild zu erzeugen. Außerdem weist die Verarbeitungseinheit ein Konfigurationsmodul auf oder ist mit einem Konfigurationsmodul verbunden, welches dazu ausgebildet ist, eine Auswahl verfügbarer Anzeigedatenelemente bereitzustellen, und es ermöglicht, das erste elektronische Einblendbild und das zweite elektronische Einblendbild aus den Anzeigedatenelemente jeweils frei zusammenzustellen und die elektronischen Einblendbilder unterschiedlichen elektronischen Bildkanälen zuzuordnen.
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Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass im Stand der Technik alle Bobachter dieselben Bildinformationen erhalten. Zwar werden in
DE 102 43 852 A1 die Einblendbilder für verschiedene Tuben eines Operationsmikroskops jeweils an die gewählten Vergrößerung bzw. der Drehstellung des Zoomsystems angepasst, jedoch enthalten die Bilder jeweils dieselben Informationen.
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Für verschiedene Anwendungen wäre es jedoch wünschenswert, wenn verschiedene Informationen enthaltende Einblendbilder zur Verfügung gestellt werden könnten, etwa für eine separate Bildschirmdarstellung des Operationsfeldes zu Ausbildungszwecken, oder zur Aufzeichnung des Operationsvorganges. Auch können für solche Videoaufzeichnungen andere Dateneinblendungen als die für den Operateur gewünscht sein, wie etwa Datum, Uhrzeit, und bestimmte Behandlungsparameter, die vom Operateur während des Eingriffes nicht benötigt werden, oder sogar hinderlich sind. Ebenso ist es denkbar, dass bei bspw. bei einem Operationsmikroskop mit Haupt- und Nebentubus im Nebentubus andere Dateneinblendungen als im Haupttubus gewünscht sind.
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Die Erfindung setzt hier an und bietet eine freie Konfigurierbarkeit der für die elektronischen Bildkanäle vorgesehenen elektronischen Einblendbilder. Insbesondere kann das erste elektronische Einblendbild eine erste Auswahl von Anzeigedatenelemente aufweisen, wohingegen das zweite Einblendbild eine zweite Auswahl von Anzeigedatenelemente aufweisen kann, die mindestens teilweise von der ersten Auswahl von Anzeigedatenelemente verschieden ist. Selbstverständlich bietet das erfindungsgemäße optische Beobachtungsgerät auch die Möglichkeit, wie bisher allen elektronischen Bildkanälen gleich konfigurierte Einblendbilder zur Verfügung zu stellen.
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So wird es ermöglicht, beispielsweise ein erstes Einblendbild für den Hauptnutzer und ein zweites Einblendbild für Nebennutzer zu erzeugen. Diese können spezifisch für den jeweiligen Bestimmungszweck angepasst sein. Beispielsweise ermöglicht es die Erfindung einerseits, einem Operateur operationsrelevante Zusatzinformationen, wie präoperativ erstellte Bilder (etwa aus Computertomografie oder Magnetresonanztomografie), oder Bilder aus weiteren Quellen, wie Endoskopen, zusätzlich oder alternativ zum Operationsfeld zu zur Verfügung zu stellen. Andererseits ermöglicht die Erfindung es aber auch, eine andere Auswahl an Zusatzinformationen auf Monitoren zusammen mit dem elektronischen Sichtfeldbild anzuzeigen, etwa für das weitere Operationspersonal oder für eine Aufzeichnung. Außerdem ist es möglich für mehrere parallele Aufzeichnungen unterschiedliche Sätzen von eingeblendeten Zusatzinformationen zur Verfügung zu stellen. Die Sätze von Zusatzinformationen (Anzeigedatenelemente) können hierfür werksseitig oder vom Bediener zusammengestellt werden, indem Anzeigedatenelemente, die zur Darstellung in einer Datenanzeige im Einblendbild kommen sollen, ausgewählt werden und dann einem oder mehreren elektronischen Bildkanälen zugeordnet werden.
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Indem die Bilderfassungsvorrichtung, beispielsweise eine Videokamera, so ausgebildet oder angeordnet ist, dass das elektronische Sichtfeldbild die vom Benutzer, beispielsweise einem Operateur, gewählte Ansicht des Operationsfeldes ohne zusätzlich eingeblendete Informationen erfasst wird, wird die Datenbasis für weitere Darstellungen (mit ihren jeweiligen Einblendungen) erzeugt, welche durch das System bereitgestellt werden.
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Mit dem erfindungsgemäßen optischen Beobachtungsgerät wird somit die Flexibilität beim Einblenden von Zusatzinformationen gegenüber dem Stand der Technik erhöht.
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Das optische Beobachtungsgerät kann dahingehend weitergebildet sein, dass es einen ersten optischen Kanal und einen zum ersten parallelen zweiten optischen Kanal aufweist, wobei der Dateneinblend-Bildprojektor im ersten optischen Kanal und die Bilderfassungsvorrichtung im zweiten optischen Kanal angeordnet ist. Somit wird der Strahlengang nicht unnötig dadurch beeinträchtigt, dass einerseits die Bilderfassungsvorrichtung und andererseits der Dateneinblend-Bildprojektor hintereinander im Strahlengang angeordnet sind. Außerdem kann die Kamera in dieser Anordnung das optische Einblendbild nicht mit aufnehmen, so dass das optische Sichtfeldbild ohne das durch den Dateneinblend-Bildprojektor eingeblendete optische Einblendbild erfasst wird.
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Es ist jedoch auch möglich, dass die Bilderfassungsvorrichtung dem Dateneinblend-Bildprojektor in Richtung auf das Operationsfeld vorgelagert ist, sich also zwischen dem Dateneinblend-Bildprojektor und Objektiv befindet. Auch dann kann die Kamera in dieser Anordnung das optische Einblendbild nicht mit aufnehmen, so dass das optische Sichtfeldbild ohne das durch den Dateneinblend-Bildprojektor eingeblendete optische Einblendbild erfasst wird. Wenn das optische Beobachtungsgerät einen ersten optischen Kanal und einen zum ersten parallelen zweiten optischen Kanal umfasst, können eine erste Bilderfassungsvorrichtung, eine zweite Bilderfassungsvorrichtung, ein erster Dateneinblend-Bildprojektor und eine zweite optische Überlagerungsvorrichtung vorhanden sein. Die Bilderfassungsvorrichtungen sind dann den Dateneinblend-Bildprojektoren in Richtung auf das Operationsfeld vorgelagert. Hierdurch können auch stereoskopische Bilder ausgekoppelt werden, und es kann ein stereoskopisches Einblendbild erzeugt werden, etwa um räumliche Darstellungen einzublenden.
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In einer Weiterbildung des optischen Beobachtungsgeräts ist das elektronische Sichtfeldbild und/oder das erste elektronische Einblendbild und/oder das zweite elektronische Einblendbild ein Bild einer Folge von Bildern, die eine Videosequenz bilden. Hierbei kann die Bildsequenz Voll- und/oder Halbbilder enthalten, wobei die Überlagerungsvorrichtung in Ausführungsformen ausgebildet sein kann, die Überlagerung auf Vollbildern durchzuführen.
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Weiterhin kann das optische Beobachtungsgerät ein mit dem Konfigurationsmodul gekoppeltes Datenverwaltungsmodul enthalten, welches zur Speicherung und/oder Bereitstellung von Anzeigedatenelementen ausgebildet ist. Hierdurch wird ermöglicht, Funktionen der Datenbereitstellung und -Verwaltung funktionell gegenüber den Bildverarbeitungsfunktionen und allgemeinen Betriebsfunktionen des Gerätes zu trennen, sodass die Leistungsfähigkeit der Datenhandhabung einerseits wie auch die Erweiterbarkeit des Systems andererseits verbessert wird. In einer solchen Ausführungsform kann das Konfigurationsmodul dazu ausgebildet sein, die Auswahl verfügbarer Anzeigedatenelemente durch Abfragen des Datenverwaltungsmoduls zu ermitteln.
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Weiterhin kann das Konfigurationsmodul dazu ausgebildet sein, mindestens ein Menüsteuerungselement zu erzeugen, und die Verarbeitungseinheit kann dazu ausgebildet sein, das Einblendbild unter Einschluss des Menüsteuerungselementes zu erzeugen. Hierdurch kann eine menügeführte Bedienung einerseits für das Konfigurieren und benutzerseitige Festlegen der Zuordnungen von Anzeigedatenelementen zu elektronischen Bildkanälen mit möglicherweise anschließendem Abspeichem der Zuordnung in einem Konfigurationsspeicher bereitgestellt werden, wie auch Menüsteuerungen für den Beobachtungsbetrieb des optischen Beobachtungsgerätes.
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Gemäß der Erfindung wird außerdem ein Verfahren zum Einblenden von elektronischen Einblendbildern in ein optisches Beobachtungsgerät, insbesondere in ein Operationsmikroskop zur Verfügung gestellt, wobei das optische Beobachtungsgerät mit wenigstens einem optischen Bildkanal zur Betrachtung eines optischen Sichtfeldbildes von einem Operationsfeld, einem ersten elektronischen Bildkanal, wenigstens einem zweiten elektronischen Bildkanal, einem mit dem ersten elektronischen Bildkanal verbundenen Dateneinblend-Bildprojektor zum Generieren eines optischen Einblendbildes aus einem elektronischen Einblendbild und einer Bilderfassungsvorrichtung zur elektronischen Erfassung des optischen Sichtfeldbildes, wobei die Bilderfassungsvorrichtung derart angeordnet und/oder ausgebildet ist, dass sie das optische Sichtfeldbild ohne das durch den Dateneinblend-Bildprojektor eingeblendete optische Einblendbild erfasst, ausgestattet ist.
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Das Verfahren umfasst die Schritte:
- - Erzeugen wenigstens eines ersten elektronischen Einblendbildes,
- - Generieren eines optischen Einblendbildes aus dem ersten elektronischen Einblendbild,
- - Einblenden des generierten optischen Einblendbildes in das optische Sichtfeldbild,
- - elektronisches Erfassen des optischen Sichtfeldbildes, wobei das optische Sichtfeldbild (50) ohne das durch den Dateneinblend-Bildprojektor eingeblendete optische Einblendbild erfasst wird,
- - Erzeugen eines elektronischen Sichtfeldbildes aus dem erfassten optischen Sichtfeldbild,
- - Überlagern des elektronischen Sichtfeldbildes mit einem elektronischen Einblendbild, und
- - Ausgeben des mit dem elektronischen Einblendbild überlagerten elektronischen Sichtfeldbildes.
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In dem erfindungsgemäßen Verfahren ist das elektronischen Einblendbild, mit dem das elektronische Sichtfeldbild überlagert wird, einen zweites elektronisches Einblend¬bild. Außerdem wird eine Auswahl verfügbarer Anzeigedatenelemente zur Verfügung gestellt wobei jedes elektronische Einblendbild auf der Basis der zur Verfügung gestellten Anzeigedatenelemente frei konfigurierbar ist. Jedes konfigurierte elektronische Einblendbild wird einem der Bildkanäle individuell zugeordnet.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die bereits mit Bezug auf das optische Beobachtungsgerät beschriebenen Wirkungen und Vorteile erzielt. Insbesondere kann in das erste elektronische Einblendbild eine erste Auswahl von Anzeigedatenelementen eingefügt werden und in das zweite elektronische Einblendbild eine zweite Auswahl von Anzeigedatenelementen, die mindestens teilweise von der ersten Auswahl von Anzeigedatenelementen verschieden ist. Weiterhin kann bzw. können das elektronische Sichtfeldbild und/oder das erste elektronische Einblendbild und/oder das zweite elektronische Einblendbild können auch jeweils ein Bild aus einer Folge von Bildern sein, die eine Videosequenz bilden.
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Die Auswahl verfügbarer Anzeigedatenelemente kann unter Erzeugung und Verarbeitung einer Abfrage erfolgen. Außerdem kann ein Menüsteuerungselement erzeugt und das Einblendbild kann unter Einschluss des Menüsteuerungselementes eingefügt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann außerdem die folgenden Schritte umfassen: Ermitteln einer Auswahl verfügbarer elektronischer Bildkanäle; ermitteln einer Auswahl verfügbarer Anzeigedatenelemente und bereitstellen der ermittelten Anzeigedatenelemente sowie der ermittelten Bildkanäle zur freien Konfiguration der elektronischen Einblendbilder. Auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass immer nur die elektronischen Bildkanäle von tatsächlich angeschlossenen Geräten und die hierfür vorgesehenen Anzeigedatenelemente zur Konfiguration zur Verfügung stehen, nicht jedoch die von anschließbaren, tatsächlich aber nicht angeschlossenen Geräten. So kann die Konfigurationsoberfläche übersichtlicher gestaltet werden als wenn immer die Bildkanäle und Anzeigedatenelemente von allen anschließbaren Geräten angeboten werden.
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Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren. Es zeigen:
- 1 ein schematisches Blockschaltbild eines Operationsmikroskops als ein erstes Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes optisches Beobachtungsgerät
- 2 einen schematischen Überblick über das erfindungsgemäße Verfahren und seine Schritte,
- 3 das Sichtfeldbild, Einblendbilder und entsprechende überlagerte Bilder,
- 4 Ein Detail einer Ausführungsvariante des in 2 dargestellten Verfahrens,
- 5 ein schematisches Blockschaltbild eines zweiten Ausführungsbeispiels für das optische Beobachtungsgerät.
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1 zeigt ein schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, in dem das optische Beobachtungsgerät als Operationsmikroskop ausgebildet ist. Alternativ könnte es beispielsweise auch als Endoskop ausgebildet sein.
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Das Operationsmikroskop des Ausführungsbeispiels umfasst ein optisches Subsystem 1 und ein elektronisches Subsystem 2. Im optischen Subsystem 1 betrachtet ein Betrachter 3 das Operationsfeld 4 durch einen ersten optischen Bildkanal, der eine erste Objektivoptik 11, eine optische Überlagerungsvorrichtung 12 und eine erste Okularoptik 14 aufweist, sowie ein zum ersten optischen Bildkanal paralleler zweiter optischer Bildkanal, der eine zweite Objektivoptik 11', einen Strahlteiler 13 und eine zweite Okularoptik 14' aufweist. Die Überlagerungsvorrichtung 12 und/ oder der Strahlenleiter 13 können bspw. als teildurchlässiger Spiegel oder als Prismen realisiert sein. Die Objektivoptiken 11 und 11', die Überlagerungsvorrichtung 12 und der Strahlteiler 13, sowie die Okularoptiken 14 und 14' bilden das optische Subsystem 1 des Operationsmikroskops.
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Weiterhin ist im optischen Subsystem 1 eine Videokamera 34 zum Erfassen des vom Strahlleiter 13 aus dem Strahlengang des zweiten optischen Beobachtungskanals ausgekoppelten optischen Sichtfeldbildes und zum Umwandeln dieses Sichtfeldbildes in ein elektronisches Sichtfeldbild vorhanden. Die Kamera 34 weist einen mit dem elektronischen Subsystem 2 verbundenes Signalsystem auf.
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Zum Umwandeln eines elektronischen Einblendbildes in ein optisches Einblendbild ist im optischen Subsystem 1 ein Dateneinblend-Bildprojektor 32 (nachfolgend DE-Bildprojektor abgekürzt) vorhanden. Das von dem DE-Bildprojektor 32 generierte optische Einblendbild kann über die Überlagerungsvorrichtung 12 in den Strahlengang des ersten optischen Bildkanals eingeblendet werden. Als DE-Bildprojektor 32 können beispielsweise Durchlicht- oder Auflicht-LCD-Displays Anwendung finden oder Digital Mirror Devices (DMD). Zwischen dem Objektiv 11 und der Überlagerungsvorrichtung des optischen Subsystems 1 kann ein zudem Shutter 15 vorhanden sein, mit dem das optische Bild des ersten optischen Kanals zugunsten des vom DE-Bildprojektor 32 bereit gestellten Bildes ausgeblendet werden kann. Statt wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel dem optischen Subsystem 1 können die Videokamera 34 und der DE-Bildprojektor 32 auch den elektronischen Subsystem 2 zugeordnet werden.
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Das elektronische Subsystem 2 umfasst eine Verarbeitungseinheit (Prozessor) 22 mit einer damit verbundenen Videodaten-Eingangsschnittstelle 21 und mit einer ebenfalls mit der Verarbeitungseinheit 22 verbundenen Videodaten-Ausgangsschnittstelle 23. Ferner ist im elektronischen Subsystem eine mit der Verarbeitungseinheit 22 verbundene Bildüberlagerungseinheit 24 enthalten. Mit der Verarbeitungseinheit 22, der Eingangsschnittstelle 21 und der Ausgangsschnittstelle 23 ist außerdem Konfigurationsmodul 25 verbunden, welches wiederum mit einem Datenverwaltungsmodul 26 verbunden ist.
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Das elektronische Subsystem 2 ist mit einem Videodaten-Eingang der Eingangsschnittstelle 21 an das optische Subsystem, nämlich den Signalausgang der Videokamera 34, angebunden, und mit je einem Videodaten-Ausgang der Ausgangsschnittstelle 23 an den DE-Bildprojektor 32, einen Operations-Bedienmonitor 36 und an ein Videodaten-Aufzeichnungsgerät 38 angebunden. Das elektronische Subsystem 2 stellt im vorliegenden Ausführungsbeispiel somit über seine Ausgangsschnittstelle 23 physisch drei elektronische Bildkanäle zur Verfügung, die in 1 ferner durch die Verbindung zwischen Schnittstelle 23 und Bildprojektor 32 (erster Bildkanal 29), die Verbindung zwischen Schnittstelle 23 und Bedienmonitor 36 (zweiter Bildkanal 27) und die Verbindung zwischen Schnittstelle 23 Videodaten-Aufzeichnungsgerät 38 (dritter Bildkanal 28) und dargestellt sind. Diesen physischen elektronischen Bildkanälen entspricht jeweils ein logischer Bildkanal, der durch die Verarbeitungseinheit 22 und weitere Komponenten des elektronischen Subsystems 2 verwaltet und angesprochen wird.
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Im vorliegender Ausführungsformen stellt der erste Bildkanal 29 einen Datenübertragungskanal dar, wobei das zu projizierende Bild erst im Bildprojektor 32 erzeugt wird und die Ausgangsschnittstelle 23 lediglich die anzuzeigenden Daten in einem nichtgrafischen Datenformat liefert. Alternativ ist es jedoch auch möglich, das optisch einzukoppelnde Einblendbild von der Verarbeitungseinheit 22 elektronisch in einem Grafikformat auszugeben und erst im DE-Bildprojektor zu erzeugen.
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Die Funktionsweise der Vorrichtung wird nachfolgend im Zusammenhang mit 2 und dem zugehörigen Verfahren erläutert. 2 zeigt einen schematischen Überblick über das Verfahren und seine Schritte.
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Betrachtet ein Operateur das Operationsfeld unter Auswahl eines bestimmten Sichtfeldes durch Einstellung des Operationsmikroskopes und seiner Optik, so teilt der Strahlenteiler 13 einen Teil des im Strahlengang auftretenden optischen Sichtfeldbildes heraus und lenkt es auf die Videokamera 34.
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In Schritt 100 erfasst die Kamera 34 Einzelbilder, oder aus Halbbildern und/oder Vollbildern bestehende filmartige Bildfolgen, und liefert diese als elektronisches Sichtfeldbild in Form eines analogen oder digitalen Signals an den Videodaten-Eingang 21, der die Daten voraufbereitet und das elektronische Sichtfeldbild an die Verarbeitungseinheit 22 zur Weiterverarbeitung weitergeleitet.
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Die Verarbeitungseinheit 22 wählt dann in Schritt 110 eine vom Benutzer festgelegte Einblendekonfiguration aus, die im vorliegenden Beispiel einen ersten Satz von Anzeigedatenelementen mit Zusatzinformationen für den Operateur, einen zweiten Satz von Anzeigedatenelementen mit Zusatzdaten und Menüsteuerungselementen für den Bedienmonitor, und einen dritten Satz von Anzeigedatenelementen mit Zusatzinformationen für die Aufzeichnungsvorrichtung bestimmt. Hierbei können die Sätze von Zusatzinformationen und ggf. Bedienelementen mindestens teilweise unterschiedlich zueinander sein. Die Einblendekonfiguration kann dabei in einer Konfigurationsdatei oder einem gleichwertigen Konfigurationsspeicher abgelegt sein und in Schritt 110 ausgelesen werden. Zusätzlich kann vor Anwendung der gespeicherten Konfiguration die Verfügbarkeit der in der Konfiguration verwendeten Anzeigedatenelemente, die im Einblendbild in den eingeblendeten Datenanzeigen dargestellt werden sollen, geprüft werden, sowie auch die Verfügbarkeit der in der Konfiguration verwendeten elektronischen Bildkanäle 27, 28, 29. Ferner kann alternativ oder zusammen mit der festgelegten, gespeicherten Einblendekonfiguration auch eine Einblendekonfiguration während des Betriebs des Systems vom Benutzer festgelegt werden, die dann auch als festgelegte Einblendekonfiguration gespeichert werden kann. Dies wird unten mit Bezug auf 4 genauer beschrieben.
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Die folgenden Schrittfolgen 120 bis 140, 220 bis 240 und 320 bis 340 können parallel zueinander ausgeführt werden, oder in geeigneter Priorisierung abschnittsweise oder völlig sequentiell.
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In Schritt 120 erzeugt die Verarbeitungseinheit 22 ein erstes elektronisches Einblendbild mit dem ersten Satz an Zusatzinformationen und gibt es in Schritt 140 über den ersten Bildkanal 29 an den DE-Bildprojektor 32 aus. Dieser erzeugt ein optisches Einblendbild, also ein Lichtmuster, das entsprechend über die optische Überlagerungsvorrichtung 12 in den Strahlengang des ersten optischen Kanals eingespiegelt wird, so dass das optische Sichtfeldbild mit den eingeblendeten Zusatzinformationen erscheint.
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In Schritt 220 erzeugt die Verarbeitungseinheit 22 ein zweites elektronisches Einblendbild mit dem zweiten Satz an Zusatzinformationen und Menü-Bedienelementen. Damit auf dem Bildmonitor 36 nicht allein das Einblendbild, sondern auch das optische Sichtfeldbild erscheint, überlagert die Bildüberlagerungseinheit 24 in Schritt 230 das elektronische Sichtfeldbild mit dem zweiten elektronischen Einblendbild. Das mit dem elektronischen Einblendbild überlagerte elektronische Sichtfeldbild wird nun in Schritt 240 von der Verarbeitungseinheit an die Ausgangsschnittstelle 23 weitergeleitet, die es über den zweiten elektronischen Bildkanal 27 an den Bedienmonitor 36 ausgibt.
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In Schritt 320 erzeugt die Verarbeitungseinheit 22 ein drittes elektronisches Einblendbild, nunmehr mit dem dritten Satz an Zusatzinformationen, wie sie für die Videoaufzeichnung gewünscht sind. In Schritt 330 überlagert die Bildüberlagerungsvorrichtung 24 das erfasste elektronische Sichtfeldbild mit dem dritten Einblendbild. Die Verarbeitungseinheit 22 leitet nun in Schritt 340 das bei der Überlagerung entstandene elektronische Bild an die Ausgabeschnittstelle 23 weiter, von der es über den dritten elektronischen Bildkanal 28 an die Videoaufzeichnungseinrichtung 38 ausgegeben wird.
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Alle erfassten, erzeugten und überlagerten Bilder können sowohl Einzelbilder sein, wie auch Halb- oder Vollbilder eines Videodatenstromes (z.B. I- und P-Frames eines MPEG-2-Datenstromes). Bereitgestellte elektronische Bilder können in einem digitalen Bildformat, auch komprimiert, verwirklicht sein oder alternativ oder gleichzeitig als analoges Bildsignal vorliegen. Insbesondere hinsichtlich einer Menüsteuerung, die über das zweite Einblendbild verwirklicht ist, kann das Einblendbild abhängig vom Steuerungszustand der Verarbeitungseinheit 22 ständig wechseln.
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Die Verarbeitungseinheit kann in Ausführungsformen verwirklicht sein, indem eine Video-Grabber-Einheit der Verarbeitungseinheit 22 das Videosignal mit dem Sichtfeldbild von der Eingangsschnittstelle 21 entgegennimmt, und dann die Halbbilder extrahiert. Nun können die Halbbilder in Vollbildspeichern der Verarbeitungseinheit 22 zu Vollbildern zusammengesetzt werden, wobei für jeden Bildkanal 27, 28, 29, über den ein spezifisches überlagertes Bild bereitgestellt werden soll, ein eigener Vollbildspeicher ausgebildet sein kann. Die Überlagerungseinheit kann einen Overlayspeicher enthalten, in den die Verarbeitungseinheit das erzeugte elektronische Einblendbild eingibt (wiederum ist je Bildkanal ein separater Speicher möglich), sodass die Überlagerungseinheit den Inhalt jeder der Overlayspeicher jeweils mit dem Inhalt des entsprechenden Vollbildspeichers kombinieren kann, um die eigentliche Überlagerung durchzuführen. Anschließend kann, um ein analoges Videosignal zu erhalten, eine Digital-/Analog-Wandlung durchgeführt werden, oder es können die Vollbilder MPEG-2-codiert werden und digital weitergegeben werden.
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3 zeigt Beispiele für ein Sichtfeldbild, Einblendbilder und entsprechende überlagerte Bilder.
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Das Bild 50 stellt das optische Sichtfeldbild des Operateurs dar, wie er es völlig ohne Einblendungen durch das Mikroskop sehen würde. Dieses Bild ist somit visuell identisch mit dem elektronischen Sichtfeldbild, wie es über die Videokamera 34 gewonnen wurde. Für den Operateur wird ein erstes elektronisches Einblendbild 52 erzeugt, welches den ersten Satz von Zusatzinformationen (Datenanzeigefenster 53) beinhaltet. Dieses wird an den DE-Bildprojektor 32 weitergegeben, sodass bei Betrachtung des Operationsfeldes durch das Mikroskop insgesamt die Darstellung des Bildes 54 entsteht.
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Für den Bedienmonitor 36 wird entsprechend ein zweites elektronisches Einblendbild 62 erzeugt, welches den zweiten Satz Zusatzinformationen und Menü-Steuerungselemente 63 aufweist. Dieses Einblendbild wird elektronisch mit dem elektronischen Sichtfeldbild 50 verknüpft, sodass das überlagerte elektronische Bild 64 entsteht.
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Für die Videoaufzeichnung wird analog ein drittes elektronisches Einblendbild 72 erzeugt, welches für die Aufzeichnung relavante Datenanzeigen 73 als dritten Satz Zusatzinformationen enthält. Auch hier wird das Einblendbild elektronisch mit dem elektronischen Sichtfeldbild 50 verknüpft, sodass das überlagerte elektronische Bild 64 entsteht.
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4 zeigt detailliert die Konfiguration oder Zuordnung von Zusatzinformationen (Anzeigedatenelementen) des Schrittes 110 in 2. Zunächst ermittelt das Konfigurationsmodul 25 in Schritt 112 die verfügbaren elektronischen Bildkanäle. Hierzu kann das Konfigurationsmodul 25 auf die Ausgangsschnittstelle 23 zugreifen. Ergebnis ist eine Auswahl von verfügbaren elektronischen Bildkanälen 27, 28, 29, über die mit elektronischen Einblendbildern überlagerte elektronische Sichtfeldbilder, oder nur Einblendbilder als solche, an andere Systemkomponenten oder nach außen, bereit gestellt werden können. Dann ermittelt das Konfigurationsmodul 25 in Schritt 114 die verfügbaren Anzeigedatenelemente. Hierzu kann es auf das Datenverwaltungsmodul 26 zugreifen, welches die Anzeigedatenelemente speichert und/oder verwaltet und/oder bereitstellt. Solche Anzeigedatenelemente können etwa aus vorangegangenen Mess-, Endoskopie- oder Bildgebungsverfahren stammen. Als Ergebnis erhält das Konfigurationsmodul 25 eine Auswahl von verfügbaren Anzeigedatenelementen, die für die Einblendung als Zusatzinformationen in Einblendbildern grundsätzlich zur Verfügung stehen.
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Nun kann aus einer Konfigurationsdatei eine bestehende Zuordnung von Anzeigedatenelementen zu elektronischen Bildkanälen 27, 28, 29 abgerufen werden, die im Konfigurationsmodul oder im Datenverwaltungsmodul gespeichert sein kann. Anhand der Ermittlung verfügbarer Kanäle und Datenelemente kann das Konfigurationsmodul 25 prüfen, ob sich die Systemkonfiguration verändert hat und ob die gespeicherte Konfiguration anwendbar ist. Falls eine manuelle Zuordnung durch den Benutzer nicht vorgesehen ist, wird die Zuordnung durch das Konfigurationsmodul in Schritt 118 gemäß der Konfigurationsdatei vollzogen und es werden entsprechend in den Schritten 120ff., 220ff. und 320ff. die Einblendbilder erzeugt und überlagert.
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Soll jedoch eine Zuordnung durch den Bediener erfolgen, so erzeugt das Konfigurationsmodul in Schritt 116 ein Auswahlmenü, welches als Einblendbild über einen der elektronischen Bildkanäle 27 beispielsweise an den Bedienmonitor geliefert wird. Die vom Benutzer am Bedienmonitor getroffenen Zuordnungen werden in Schritt 117 entsprechend vom Konfigurationsmodul 25 erfasst, und es wird entsprechend in Schritt 118 die Zuordnung vollzogen. Die vom Benutzer getroffenen Zuordnungen können dann in einer Konfigurationsdatei abgelegt werden.
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Das vorliegende System und seine das Verfahren durchführenden funktionalen Einheiten können mindestens teilweise in Hardware, Software oder Kombinationen davon verwirklicht sein, beispielsweise unter Einsatz spezifischer Bildverarbeitungsprozessoren und -Karten und Embedded Software.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße optische Beobachtungsgerät ist in 5 gezeigt. Die Figur zeigt ein Operationsmikroskop, das weitgehend dem in 1 gleicht. Elemente, die mit solchen aus 1 identisch sind, sind in 5 mit denselben Bezugsziffern wie in 1 bezeichnet und werden nicht noch einmal beschrieben.
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Der einzige Unterschied des Operationsmikroskops aus 5 zu dem Operationsmikroskop aus 1 liegt darin, dass in 5 in jedem optischen Bildkanal ein DE-Bildprojektor 32, 32' und eine Überlagerungsvorrichtung 12, 12' sowie eine Videokamera 34, 34' und ein Strahlteiler 13, 13' vorhanden sind. Die Strahlteiler 13, 13' sind dabei zwischen den Überlagerungseinrichtungen 12, 12' und den Objektivoptiken 11, 11' angeordnet, so dass die Videokameras 34, 34' das optische Sichtfeldbild ohne eingeblendete Zusatzinformationen aufnehmen. Zudem ist im Vergleich zum Operationsmikroskop aus 1 ein vierter elektronischer Bildkanal 41 vorhanden, der die Ausgabeschnittstelle 23 mit dem zweiten DE-Bildprojektor 32' verbindet. Dadurch wird das Einblenden von Zusatzinformationen in Form von stereographischen Einblendebildern möglich.
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Zusätzlich zu den in den Aufführungsbeispielen dargestellten drei elektronischen Bildkanälen können auch weitere vorhanden sein. Andererseits kann die Erfindung aber auch mit lediglich zwei elektronischen Bildkanälen verwirklicht werden.
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Als Periphheriegeräte, die über einen elektronischen Bildkanal an das elektronische Subsystem 2 angeschlossenen werden kann, kommen DE-Bildprojektoren, Monitore und Aufzeichnungsgeräte in Frage. Auch können mehrere optische Bildkanäle vorhanden sein, die jeweils, über einen eigenen elektronischen Bildkanal mit dem elektronischen Subsystem 2 verbunden sein können, um verschiedenen Betrachtern Einblendbilder mit unterschiedlichen Zusatzinformationen zur Verfügung zu stellen.
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Das beschriebene System erlaubt, gleichzeitig eine Mehrzahl von verschiedenen Zusammenstellungen von Zusatzinformationen, wie Patientendaten, präoperative Operationsfeldaufnahmen, Datum, usw., frei und flexibel zu definieren, und diese Zusammenstellungen verschiedenen Darstellungskanälen zuzuordnen und das Operationssichtfeld mit den jeweils eingeblendeten Zusatzinformationen über die unterschiedlichen Darstellungskanäle anzuzeigen, aufzuzeichnen oder weiterzuverarbeiten. Hierdurch wird das System flexibel konfigurierbar, und sein Einsatzbereich wird ohne aufwändige technische Anpassungen erheblich erweitert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Optisches Subsystem
- 2
- Elektronisches Subsystem
- 3
- Betrachter
- 4
- Operationsfeld
- 11, 11'
- Eingangsoptik
- 12, 12'
- optische Überlagerungsvorrichtung
- 13, 13'
- Strahlteiler
- 14, 14'
- Okularoptik
- 15,
- Shutter
- 21
- Videodaten-Eingangsschnittstelle
- 22
- Bildverarbeitungseinheit
- 23
- Videodaten-Ausgangsschnittstelle
- 24
- Bildüberlagerungseinheit
- 25
- Konfigurationsmodul
- 26
- Datenverwaltungsmodul
- 27
- elektronischer Bildkanal
- 28
- elektronischer Bildkanal
- 29
- elektronischer Bildkanal
- 32, 32'
- DE-Bildprojektor
- 34, 34'
- Videokamera
- 36
- Video-Aufzeichnungseinheit
- 38
- Bedienmonitor
- 41
- elektronischer Bildkanal
- 50
- elektronisches Sichtfeldbild
- 52
- elektronisches Einblendbild (Mikroskopie)
- 53
- Datenanzeigefenster
- 54
- überlagertes Bild (Mikroskopie)
- 62
- elektronisches Einblendbild (Bedienmonitor)
- 63
- Menüsteuerungselemente
- 64
- überlagertes Bild (Bedienmonitor)
- 72
- elektronisches Einblendbild (Videoaufzeichnung)
- 73
- Datenanzeigen Video
- 74
- überlagertes Bild (Videoaufzeichnung)
- 100
- Erfassen Sichtfeldbild
- 110
- Auswählen Einblendekonfiguration
- 112
- Ermitteln verfügbarer Bildkanäle
- 114
- Ermitteln verfügbarer Anzeigedatenelemente
- 116
- Anbieten Auswahlmenü
- 117
- Erfassen Benutzerauswahl
- 118
- Zuordnen Anzeigedatenelemente
- 120
- Erzeugen Einblendbild Mikroskopie
- 140
- Bereitstellen überlagertes Bild an DES
- 220
- Erzeugen Einblendbild Bedienmonitor
- 230
- Überlagern Einblendbild und Sichtfeldbild
- 240
- Bereitstellen überlagertes Bild an Bedienmonitor
- 320
- Erzeugen Einblendbild Videoaufzeichnung
- 330
- Überlagern Einblendbild und Sichtfeldbild
- 340
- Bereitstellen überlagertes Bild an Video-Aufzeichnungseinheit