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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Flugtriebwerke und betrifft
insbesondere eine luftatmende Gondel mit integriertem Turbolader
und/oder Kerntriebwerk
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Eine
Flugtriebwerksgondel oder -verkleidung ist üblicherweise
ein sich umfangmäßig erstreckendes Gehäuse,
das einen zentrierten kreisförmigen Lufteinlass und Auslass
hat. Bei einem Triebwerk mit Bläser-Vorrichtung umfasst
diese Gondel die Bläser-Vorrichtung. Dabei ist der äußere
Durchmesser der Gondel um bis zu 25% grösser als der Durchmesser
der eigentlichen Bläser-Vorrichtung. Diese Vergrößerung
hat seinen Ursprung in der äußeren Kontur der
Gondel. Diese Kontur beeinflusst stark den aerodynamischen Widerstand
und die Luftströmungseigenschaften. Sie kommt vor allem
dann zum Tragen, wenn große Nebenstromverhältnisse
von z. B. 10:1 und grösser erzielt werden sollen. Bei dem
in der Fachwelt üblichen Propulsionswirkungsgrad fließt
lediglich die Luftgeschwindigkeit am Lufteinlass und Luftauslass
ein, die mit einer größeren Gondel einhergehende
Erhöhung des aerodynamischen Widerstandes findet hingegen
keine Berücksichtigung. Demgegenüber wirkt sich
diese Erhöhung deutlich auf den Treibstoffverbrauch aus,
so dass für ein Nebenstromverhältnis, das über
10:1 liegt, trotz verbessertem Propulsionswirkungsgrad keine Verbesserung
des Treibstoffverbrauchs erreicht wird, teilweise sogar eine Verschlechterung.
Aus Gründen der geforderten Reduzierung der Lärmemmision
sind aber hohe Nebenstromverhältnisse notwendig.
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Insbesondere
während des Hochgeschwindigkeits- oder Reiseflugbetriebs
des Flugzeuges ist daher eine Gondel mit geringerem aerodynamischem
Widerstand erwünscht, um den höheren Propulsionswirkungsgrad
für eine Verringerung des Treibstoffverbrauchs nutzen zu
können. Abgesehen von dem an der Kontur der Gondel anfallenden
Widerstand sind die Gondelverluste direkt proportional zur reibenden
Außenfläche. Um den Widerstand zu verringern muss
die reibende Oberfläche der Gondel verkleinert werden,
was am wirkungsvollsten mit einem kleineren Außendurchmesser
der Gondel realisiert werden kann. Ein Lufteinlass ins Gondelinnere, der
einen Teil des Durchsatzes des Triebwerks ansaugt, ermöglicht
einen reduzierten Durchmesser, um den aerodynamischen Widerstand
zu reduzieren. Im Rahmen dieser Beschreibung wird als Gondelinneres
derjenige Teil bezeichnet, der durch das Profil der Kontur vorgezeichnet
ist. Demgegenüber wird der Bereich, den die Gondel rotationssymmetrisch umschließt,
als Triebwerkinneres bezeichnet.
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Beim
Starten, bei dem ein Anstellwinkel von bis zu 25° durchaus
vorkommt, oder beim Landen und beim Betrieb mit niedriger Geschwindigkeit
des Flugzeugs ist eine Gondel mit einer dicken, stumpfen Kontur
der Vorderkante notwendig, um eine Ablösung der Strömung
bei Schräganströmung zu vermeiden, was zu einem
größeren Gondeldurchmesser führt. Bei
einer Gondel mit Lufteinlass an der Vorderkante, kann auf die dicke,
stumpfe Kontur an der Vorderkante verzichtet werden, weil die anströmende Luft
in die Gondel eintritt und nicht zu einer großen Überhöhung
der Strömungsgeschwindigkeit mit anschließender
starker Verzögerung gezwungen wird.
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Eine
bekannte Möglichkeit für die Wahl der Gondeleinlasskontur
besteht darin, eine Einrichtung zum Ändern oder Verstellen
der Konfiguration des Einlasses vorzusehen. Beispielsweise können
in der Kontur selbst variabel verschließbare Einlässe
vorgesehen werden. Dies wird beispielweise in
US 3222863 offenbart und in
DE 4104201 A1 weiterentwickelt.
Die dadurch gewonnene Vielseitigkeit und Flexibilität führt
aber zu mehr Komplexität. Es wird zwar hierdurch der aerodynamische
Widerstand der Gondel deutlich reduziert., allerdings gestatten
diese Maßnahmen nicht die Verwendung eines Bläsers oder
einer Gondel mit kleinerem Durchmesser.
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Ein
weiteres Problem der aus dem Stand der Technik bekannten Flugzeugtriebwerke,
liegt in der Unverträglichkeit von dicker Niederdruckwelle
und kleinem Volumenstrom des Kerntriebwerks für dessen
aerodynamischen und konstruktiven Entwurf. In der Regel muss man
ein sehr hohes Nabenverhältnis, erschwerte Spalthaltung
im Verdichter und unnötig hohes Gewicht akzeptieren, um
zum gewünschten Nebenstromverhältnis zu gelangen.
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Ein
weiteres Problem der aus dem Stand der Technik bekannten Flugzeugtriebwerke
liegt in der Tatsache, dass mit zunehmender technischer Belastung
der Verdichterschaufeln immer häufiger sogenannte Blisks
zum Einsatz kommen. Blisks sind Schaufeln, bei denen die Schaufelblätter
fix mit einer rotierenden Scheibe (Disk) verbunden sind. Laufen alle
Wellen des Triebwerkes ineinander, so macht eine Beschädigung
der Blisk eine vollständige Zerlegung des Triebwerkes notwendig.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Flugzeugtriebwerk
anzugeben, das die oben genannten Probleme des Stands der Technik
zumindest teilweise überwindet.
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Insbesondere
liegt der vorliegenden Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, eine
Gondel anzugeben, die, bei gegebenem Nebenstromverhältnis einen
im Vergleich zu Gondeln des Stand der Technik deutlich verkleinerten
Durchmesser hat.
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Außerdem
sollte gemäß einer bevorzugten Variante der vorliegenden
Erfindung die Problematik des hohen Nabenverhältnisses,
der Spalthaltung im Verdichter und des übermäßigen
Gewichtes überwunden sein.
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Außerdem
sollte gemäß einer besonders bevorzugten Variante
der vorliegenden Erfindung eine einfache Auswechslung von Blisks
möglich sein, ohne das ganze Triebwerk zerlegen zu müssen.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch ein Triebwerk mit einer Gondel der Gattung gemäß Oberbegriff
des Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in die Gondel zumindest
ein Turbolader integriert ist.
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Weitere
bevorzugte Aspekte der Vorliegenden Erfindung werden durch die Unteransprüche
beschrieben.
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Als
Gondel wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung das Gehäuse
eines Triebwerkes bezeichnet, welches zumindest einen Bläser
und dessen Turbine umschließt. Eine erfindungsgemäße Gondel
wird im Rahmen dieser Beschreibung als atmende Gondel bezeichnet.
Gondeln, die an der Frontkontur einen Einlauf für Luft
haben, sind aus dem Stand der Technik, wie oben beschrieben, bekannt.
Eine erfindungsgemäß atmende Gondel hat einen
solchen Einlauf an der Frontkontur, wobei noch zusätzlich,
in dem Gehäuse integriert, zumindest ein Turbolader vorgesehen
ist. Mit Hilfe dieses Turboladers wird Luft aktiv in das Gehäuse
hinein gezogen und verdichtet, so dass diese Luft, stromabwärts, nach
dem Turbolader dem Nebenstrom beigemischt werden kann und zwar nach
dem Bläser. Erfindungsgemäß werden mindestens
10%, vorzugsweise jedoch 20%, oder mehr, des Luftdurchsatzes durch
die Gondel bewerkstelligt. Der Turbolader kann beispielsweise mittels
des Arbeitsgases angetrieben werden, das als Teilmenge aus der zentral
angeordneten Niederdruckturbine abgezapft wird, die den Bläser
antreibt.
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Es
soll darauf hingewiesen werden, dass die oben erwähnte
US-Patentschrift
US 3222863 keine atmende
Gondel im Sinne der vorliegenden Erfindung ist, weil der durch die
Gondel angesaugte Durchsatz vor dem Bläser-Rotor der Zuströmung zum
Triebwerk zugeführt wird. Die
US 3222863 offenbart vielmehr eine
Gondel mit variablem Einlauf, der sich an die Fluggeschwindigkeit
anpassen kann.
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Auch
bei der oben erwähnten deutsche Offenlegungsschrift
DE 4104201 A1 liegt
keine atmende Gondel im Sinne der vorliegenden Erfindung vor. Da
kein Lader in der Gondel vorhanden ist, trägt ein eventuell
gegebener Durchsatz, der durch die Gondel geht, nicht wesentlich
zum Schub bei. Aufgrund der in der Gondel verursachten Strömung
ist eher mit Reibungsverlusten zu rechnen. Demgegenüber ist/sind
erfindungsgemäss Turbolader in der Gondel vorteilhaft,
die ein Verdichter-Druckverhältnis vergleichbar mit derjenigen
der Bläser-Vorrichtung aufbauen, also zum Beispiel zwischen
1,3:1 und 1,5:1. Dazu wird nicht viel Durchsatz und Restdruckverhältnis
für den Antrieb der Laderturbine benötigt, kann also
relativ weit hinten in der Nutzturbine des Haupttriebwerks abgezapft
und durch den Nebenstrom nach außen zur Gondel geleitet
werden. Eine Abzapfung am Austritt der Nutzturbine reicht demgegenüber
nicht aus, weil dort der Druck zu niedrig ist.
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Eine
zusätzliche Möglichkeit besteht darin, in der
atmenden Gondel ein Kerntriebwerk mit zumindest einem Niederdruckverdichter,
einem Hochdruckverdichter, einer Brennzelle, einer Hochdruckturbine
und zumindest einer Niederdruckturbine vorzusehen. Die dabei entstehenden
Luftströme können dann so umgeleitet werden, dass
die Turbine des zentral angeordneten Bläsers angetrieben
wird. Auf diese Weise werden einerseits die mit ineinander verlaufenden
Achsen verbundenen Probleme vermieden. Da die Achsen nicht mehr
ineinander verschachtelt sind, wird andererseits das Auswechseln schadhafter
Blisks stark vereinfacht.
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Bei
diesem Gondel integrierten Gaserzeuger wird ein Druckverhältnis
von 40:1–50:1 benötigt, was nur in zwei Stufen
oder mehr darstellbar ist – also ein Niederdrucksystem
(ND-System) und ein Hochdrucksystem (HD-System) benötigt.
Im ND-System wird man ein Druckverhältnis von ca. 8:1–9:1
aufbauen müssen und im HD-System ein Druckverhältnis von
6:1, was aber wegen der höheren Eintrittstemperatur ungefähr
die gleiche Turbinenleistung benötigt.
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Es
soll an dieser Stelle nochmals betont werden, dass die atmende Gondel
notwendige Voraussetzung für die Verwendung eines in die
Gondel integrierten Gaserzeuger ist. Die erfindungsgemässe
atmende Gondel kann aber auch bei einem ganz normalen Triebwerk
mit zentral um die Niederdruckwelle angeordneten Kerntriebwerk (Gaserzeuger)
Anwendung finden.
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Die
Erfindung wird nun mit Hilfe der Figuren beispielhaft anhand von
verschiedenen Ausführungsformen im Detail beschrieben.
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1 zeigt
ein Flugzeugtriebwerk gemäß dem Stand der Technik
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2 zeigt
ein T-S Diagramm für einen geschlossenen idealen Joule
Prozess sowie einem offenen realen Gasturbinenprozess
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3 zeigt
ein Flugzeugtriebwerk mit einer atmenden Gondel gemäß einer
ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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4 zeigt
grob schematisch ein Detail der 3
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5 zeigt
die Frontansicht eines Flugzeugtriebwerks mit erfindungsgemäß atmender
Gondel
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6 zeigt
das T-S Diagramm eines Triebwerks gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
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7 zeigt
einen Gaserzeuger mit seinen in Umfangsrichtung in der Gondel angeordneten
Komponenten für ein Triebwerk mit erfindungsgemässer Gondel
in einer Ausführungsform sowie die Strömungsrichtungen.
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8 zeigt
schematisch Gasströmungsverbindungen zwischen einem Bläsertriebwerk
und einer erfindungsgemässen atmenden Gondel gemäß einer
Ausführungsform nach 7
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9 zeigt
einen Gaserzeuger mit seinen in Umfangsrichtung in der Gondel angeordneten
Komponenten für ein Triebwerk mit erfindungsgemässer Gondel
in einer Ausführungsform sowie die Strömungsrichtungen
und die im Haupttriebwerk benötigte zweite Brennkammer.
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10 zeigt
schematisch Gasströmungsverbindungen zwischen einem Bläsetriebwerk
und einer erfindungsgemässen atmenden Gondel gemäß einer
Ausführungsform nach 9
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Um
die Erfindung anschaulich erläutern zu können,
ist es vorteilhaft zunächst grob den Aufbau eines Triebwerkes
gemäß dem Stand der Technik anhand 1 zu
erläutern.
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1 zeigt
ein Flugzeugtriebwerk 1 im Querschnitt mit Gondel 3,
feststehende Teile 5 und Rotorteile 7. Die Rotorteile 7 umfassen
ein Niederdrucksystem mit Eingangsnabe 9 die Bläservorrichtung 11, Niederdruckverdichter 13, 13',
Niederdruckturbine 15, 15', und Ausgangsnabe 17,
die alle durch eine Bläserachse 19 verbunden sind.
Die Niederdruckturbine 15, 15' treibt den Bläser
und den Niederdruckverdichter an. Die Rotorteile 5 umfassen
außerdem ein Hochdrucksystem mit vielstufigem Hochdruckverdichter 21, 21', 21'' und
Hochdruckturbinen 23, 23', die alle durch eine
Hochdruckwelle 25 verbunden sind. Das Hochdrucksystem ist
zwischen den Niederdruckverdichtern 13, 13' und
der Niederdruckturbine 15 angeordnet. Die Hochdruckwelle 25 ummantelt die
Bläserachse 19.
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Die
feststehenden Teile 5 umfassen Strömungselemente 31, 31' und
Streben 29, 29'. Die Strömungselemente 31, 31' sorgen
dafür, dass sich der Querschnitt des durch Zentrum gehenden
Luftkanals von Verdichterstufe zu Verdichterstufe verkleinert und
stromabwärts bei den Turbinen wieder vergrößert.
Außerdem umfassen die feststehenden Teile 5 eine
Brennervorrichtung die, stromabwärts gesehen, nach dem
letzten Hochdruckverdichter und vor der ersten Hochdruckturbine
angeordnet ist. Nicht gezeigt in der Zeichnung sind Statorenschaufeln
im Nebenstrom, die zum Bläser gehören und den
Drall, den die Bläserschaufeln erzeugen wieder herausnehmen,
wobei sich der Druck erhöht. Ebenfalls nicht gezeigt sind
die Stützen, die das Kerntriebwerk mittig in der Gondel
halten und die Schubkräfte direkt über den Pylon
in den Flügel einleiten.
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Der
Querschnitt der Gondel 3 ist stromlinienförmig
und so gewählt, dass diejenige Luft, welche das Triebwerk
umströmt dies möglichst ohne Ablösung
tut – insbesondere auch bei Fehlanströmung, wie
sie bei angestelltem Flugzeug und bei Querströmung durch
Wind bei Start und Landung vorkommt.
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Beim
Betrieb des Triebwerkes rotiert die Bläservorrichtung 11 und
saugt Luft in das Triebwerk. Dabei tritt ein Teil der Luft in den
Bereich der Verdichter ein wird nun unterschiedlichen Drücken
und Temperaturen ausgesetzt, die thermodynamisch angenähert
mittels des Joule Prozesses, bestehend aus zwei Isentropen und zwei
Isobaren, beschrieben werden kann:
Von den Verdichtern wird
die Luft zunächst bei im Wesentlichen konstanter Entropie
verdichtet. Hierdurch erhöht sich die Temperatur bzw. die
Entalpie. Im T-S Diagramm der 2 stellt
dies der Übergang von A nach B dar. Die so verdichtete
Luft kommt in den Bereich des Brenners und wird zusammen mit eingespritztem
Treibstoff unter nahezu konstantem Druck verbrannt (B nach C). Bei
der Verbrennung entstehen Temperaturen von bis zu 1700°C.
Die heißen Verbrennungsgase durchströmen das System aus
Hochdruck- und Niederdruckturbinen, wobei der Turbinrstator einer
jeden Turbinenstufe einen Drall hoher Geschwindigkeit erzeugt, der
vom Rotor durch der Übergang vom stehenden ins drehende
System und anschließend wieder ins stehende Sytem herausgenommen
wird unter Abgabe mechanischer Arbeit. Das Fluid wird entspannt
und die im Fluid enthaltene Entalpie wird in mechanische Energie
umgewandelt, d. h. treibt die Turbinen an. Hierdurch sinkt die Temperatur
bei im Wesentlichen konstanter Entropie (C nach D). Die Vorgänge
in der Gasturbine werden am besten durch einen offenen Prozess beschrieben,
da keine Abkühlung des Fluids nach der Turbine stattfindet,
sondern lediglich neu Luft angesaugt wird. In der 2 zusätzlich
dargestellt mit gestrichelter Linie ist der ideale, geschlossene
Joule Prozess.
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Die
durch die Niederdruckturbine 15 in Rotation versetzte Bläservorrichtung 11 sorgt
dafür, dass Luft in das Triebwerk und hauptsächlich
in die äusseren Bereiche des Gondelinneren gesaugt wird
und als Nebenstrom durch das Triebwerk strömt und für den
eigentlichen Antrieb, den Schub sorgt. Bei hohem Nebenstromverhältniss
wird Schub der Größe x mit viel Durchsatz aber
relativ kleiner Austrittsgeschwindigkeit erzeugt, was zu hohem Propulsionswirkungsgrad
und damit zu niedrigerem Brennstoffverbrauch und geringem Lärm
führt aber wegen seiner Größe nicht in
das Flugzeug integriert werden kann und zusätzlichen Widerstand
erzeugt.
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Demgegenüber
zeigt 3 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäß atmenden Gondel.
Der untere Teil der Gondel und das Rotorsystem entsprechen dem des
in 1 dargestellten Triebwerkes. Aus Gründen
der Übersichtlichkeit wurden die entsprechenden Bezugszeichen
weggelassen. Die Frontkontur des oberen Teils der Gondel umfasst
jedoch einen Einlauf 303. Außerdem umfasst der
obere Teil der Gondel einen integrierten Turbolader 305.
Ein solcher Turbolader ist in 4 lediglich
grob schematisch mit Fan 307 und Turbine 309 dargestellt.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde auf die
Darstellung verschiedener, dem Fachmann unmittelbar bekannten Elemente,
wie zum Beispiel des Stators verzichtet.
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Die
Turbine des Turboladers 309 muss natürlich so
ausgestaltet sein, dass sie umlenkt und damit Arbeit leisten kann.
Die Turbine steht in Verbindung mit einem Kanal 313. Durch
diesen Kanal wird ein Teil des Arbeitsgases vom Triebwerk geleitet. Dieses
Gas beaufschlagt die Turbine 309 und treibt diese an. Das
beaufschlagende Gas wird durch den Turbolader in Richtung Ende der
oberen Gondel gelenkt. Der Turbolader saugt damit Luft an, welche stromabwärts
in Richtung Ende der Gondel strömt und effizient in den
Nebenstrom eingespeist werden kann. Die 3 stellt
die entsprechenden Strömungsverhältnisse mit Pfeilen
dar. Hierbei wird unmittelbar klar, dass von der durch die Gondel
und den Turbolader strömenden Luft teilweise die Aufgabe der
Bläser-Vorrichtung übernommen wird und auch diese
Luft zum Triebwerkschub beiträgt. Dies kann 10 bis 20%
vom gesamten Triebwerkdurchsatz ausmachen. Damit kann aber der Durchmesser
der Bläser-Vorrichtung deutlich kleiner gewählt
werden.
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5 zeigt
die Frontansicht eines erfindungsgemässen Triebwerks 501 gemäß der
ersten Ausführungsform. Deutlich zu sehen ist die zentral angeordnete
Bläser-Vorrichtung 503 sowie neun in der oberen
Hälfte der Gondel 505 halbkreisförmig
angeordneten Turbolader 507, 509, 511, 513, 515, 517.
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8 zeigt
demgegenüber eine zweite Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung. Hierbei wird nicht nur ein Turbolader in den oberen Teil
der Gondel integriert, sondern auch das Kerntriebwerk (Gaserzeuger)
mit einer Brennkammer. Somit wird die Welle der Bläservorrichtung
von der Welle des Gaserzeugers separiert.
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Von
besonderem Interesse ist hierbei, dass zusätzlich in der
Gondel die Wellen des Niederdrucksystems und des Hochdrucksystems
mit der Brennzelle getrennt und parallel gelegt werden können. Das
Niederdrucksystem kann aus mehreren parallelen Turboladern bestehen. 7 stellt
schematisch dar, wie ein solches System in Bezug auf die Gasströmungen
miteinander verbunden werden könnte:
Durch den Einlauf
der Gondel wird Luft angesaugt, die dann in die fünf im
Schema gezeigten Niederdruckverdichter 701 gelangt. Verdichtete
Luft wird dann zum Hochdrucksystem 705 geleitet. Das Hochdrucksystem 705 umfasst
einen Hochdruckverdichter 707, eine Brennzelle 709 und
eine Hochdruckturbine 711. Von der Hochdruckturbine wird
das Arbeitsgas zu den Luderturbinen des Niederdrucksystems geleitet,
wo sie die Luderverdichter antreiben. Nach der Niederdruckturbine
ist das Gas noch heiß genug und hat noch genügend
Druck, um die Nutzturbine anzutreiben. Zu beachten ist, dass 7 lediglich
eine schematische Darstellung der Verhältnisse ist. Beispielsweise
muss, anders als dargestellt, die Antriebswelle zwischen Turbine
und Verdichter mittig angeordnet sein. Ebenso muss die Gasführung
am Verdichteraustritt den gesamten Umfang abdecken. 6 zeigt
das T-S Diagramm eines entsprechenden thermodynamischen Prozesses.
Dies entspricht der 2, wobei allerdings beim Punkt
a die Temperatur und Entropie des Gases zwischen Niederdruckverdichter
und Hochdruckverdichter gegeben ist, beim Punkt c die Temperatur
und Entropie des Gases vor der Niederdruckturbine gegeben ist und
beim Punkt d die Temperatur des Gases nach der Niederdruckturbine
des Gaserzeugers, bzw. vor der Nutzturbine gegeben ist.
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8 zeigt
einen möglichen Querschnitt eines Triebwerks 801 gemäss
dieser Ausführungsform. Das Triebwerk 801 umfasst
eine Gondel 803 und eine Bläser-Vorrichtung 805,
die durch die Bläserachse 807 mit einer sie antreibenden
Nutzturbine 809 verbunden ist. Die Gondel 803 umfasst
an der Front der Kontur einen Einlauf 810 in Form einer Öffnung,
durch die Luft in die Gondel 803 angesaugt wird. In der
Gondel vorgesehen ist oben beschriebenes System aus Niederdruckverdichtern/turbinen und
einem Hochdruckverdichter/turbine mit Brenner. Das Triebwerk 801 umfasst
außerdem ein System aus Gasführungen 813,
die das aus den Niederdruckturbinen des Gaserzeugers strömende
heiße Gas zur Nutzturbine 809 lenkt und diese
antreibt.
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Gemäß der
im Schema der 9 gezeigten Möglichkeit,
ein System gasströmungstechnisch zu verbinden, wird bei
einer Teilanzahl der Niederdruckverdichter 901 ein Teil
des Gases direkt für die Nutzturbine abgezweigt. Zwischen
diesen Niederdruckverdichtern und der Nutzturbine muss dann aber noch
eine Brennzelle – im Schema mit einem Stern angedeutet – dazwischen
geschaltet sein. Das restliche Gas der Niederdruckverdichter wird
ins Hochdrucksystem 905 und anschließend in die
Niederdruckturbinen 903 geleitet und treibt diese an. Nach den
Niederdruckturbinen wird das Gas dann direkt in den Nebenstrom des
Triebwerks geleitet.
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Die
Erfindung wurde beispielhaft anhand einiger Ausführungsformen
und der dazugehörenden Bilder erläutert. Diese
Beispiele sind jedoch nicht einschränkend gemeint. Der
Fachmann wird anhand der vorliegenden Beschreibung unmittelbar andere
Ausführungsformen realisieren können, die jedoch
auch in den Rahmen der vorliegenden Erfindung fallen.
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Offenbart
wurde eine luftatmende Gondel, d. h. ein Triebwerksgehäuse
mit Einlass und integriertem Turbolader und Auslass, der in den
Nebenstrom des Triebwerks fördert. Der Außendurchmesser
der erfindungsgemäss luftatmenden Gondel kann in demselben
Verhältnis kleiner gewählt werden wie der Außendurchmesser
des Bläser-Rotors, der ja dann nur noch 80–90%
des Durchsatzes schlucken können muss. Darüber
hinaus ist die Kontraktion der Gondel im hinteren Teil kleiner und
damit auch die Verzögerung, was die Verluste reduziert.
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Um
einen hohen Prozentsatz des Geamttriebwerkdurchsatzes durch die
Gondel zu erreichen, kann es vorteilhaft sein, die Anordnung von
Turboladern über den vollen Gondelumfang vorzusehen, da wegen
des relativ kleinen Durchmessers der Lader viele parallele Einheiten
untergebracht werden müssen. Andererseits bietet auch die
Beschränkung der Einlauföffnung auf die oberen
2/3 oder die obere Hälfte Vorteile.
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Darüber
hinaus wurde eine erfindungsgemäße Gondel offenbart
mit integriertem Kerntriebwerk bzw. Gaserzeuger. Dadurch wird das
Problem der Unverträglichkeit von dicker Niederdruckwelle
und kleinem Volumenstrom des Kerntriebwerks für dessen
aerodynamischen und konstruktiven Entwurf (sehr hohes Nabenverhältnis,
ungünstiger Spalthaltung im Verdichter und unnötig
hohes Gewicht) vermieden. Außerdem können nun
Blisks verwendet werden, ohne dass bei einem Schaufelschaden im Kerntriebwerk
eine vollständige Triebwerkszerlegung erforderlich wäre.
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Das
gondelintegrierte Kerntriebwerk kann nur in Verbindung mit der luftatmenden
Gondel realisiert werden. Über die Verringerung der Außenfläche der
Gondel über den Außenradius hinaus, kommt beim
gondelintegrierten Kerntriebwerk noch die Flächenreduktion über
die verkürzte Triebwerkslänge hinzu, wenn das
Kerntriebwerk aus der Hauptmaschine heraus genommen wird.
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- 905
- Hochdrucksystem
- 903
- Niederdruckturbinen
- 901
- Niederdruckverdichter
- 811
- Einlauf
- 809
- Nutzturbine
- 807
- Bläserachse
- 805
- Bläser-Vorrichtung
- 803
- Gondel
- 801
- Triebwerk
- 711
- Hochdruckturbine
- 709
- Brennzelle
- 707
- Hochdruckverdichter
- 705
- Hochdrucksystem
- 703
- Niederdruckturbinen
- 701
- Niederdruckverdichter
- 309
- Turbine
- 307
- Fan
- 305
- Turbolader
- 303
- Einlauf
- 31,
31'
- Strömungselemente
- 29,
29'
- Streben
- 27
- Frontkontur
- 25
- Hochdruckwelle
- 23,
23'
- Hochdruckturbinen
- 21,
21', 21''
- Hochdruckverdichter
- 19
- Bläserachse
- 17
- Ausgangsnabe
- 16
- Bläserturbine
- 15
- Niederdruckturbinen
- 13,
13'
- Niederdruckverdichter
- 11
- Bläservorrichtung
- 9
- Eingangsnabe
- 7
- Rotorteile
- 5
- feststehende
Teile
- 3
- Gondel
- 1
- Flugzeugtriebwerk
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 3222863 [0005, 0015, 0015]
- - DE 4104201 A1 [0005, 0016]