-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Aufnahme
von medizinischen Bildern, insbesondere von Ultraschallbildern eines
sich bewegenden Objekts, insbesondere eines Herzens.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren betrifft insbesondere
das Problem, an einem sich ggf. unregelmäßig bewegenden
Objekt, beispielsweise an einem Herz, eine Bildaufnahme durchzuführen,
die eine gute räumliche Auflösung über
mehrere Zyklen hinweg gewährleistet. Des Weiteren ist es
erwünscht, die Bildaufnahmezeit zu verkürzen.
-
In
der Kardiologie sind bildgebende Verfahren gebräuchlich,
die für ausreichende räumliche und zeitliche Auflösung über
mehrere Herzzyklen hinweg akquirieren müssen. Aus diesem
Grund werden Bilder und Herzschlag synchron aufgenommen, dabei werden
die Bilder mit einer festen Bildwiederholfrequenz aufgezeichnet.
-
Speziell
in der Echokardiographie sind derzeit solche Verfahren üblich,
die aus einer fortlaufenden Sequenz von 2D Bildern respektive 3D
Volumina solche auswählen, die innerhalb eines Herzintervalls aufgenommen
wurden. Im Weiteren wird ohne Einschränkung der Allgemeinheit
angenommen, dass ein Herzzyklus exakt von einer R-Zacke des EKG-Signals
bis zur nächsten geht.
-
Das
Patent
DE 197 32 125 betrifft
ein Verfahren zur Aufnahme von Ultraschallbildern bewegter Objekte,
wobei während der größten Bewegungen des
Objekts keine oder nur wenige Aufnahmen und zu den Zeitpunkten geringerer
Bewegung des Objekts mehrere Aufnahmen erstellt werden. Durch Kopplung
der Aufnahmezeiten mit dem EKG des Lebewesens wird die Systole ausgelassen,
d. h. es werden für einen kurzen Zeitraum keine Aufnahmen
erstellt, um anschließend entsprechend dem Elektrokardiogramm
während der Diastole mehrere Aufnahmen zu erstellen. Dies
ist auch durch eine kontinuierliche Aufnahme des Organs möglich,
wobei das Datenverarbeitungssystem die entsprechenden Aufnahmen
ausselektiert und die gewünschten Aufnahmen verarbeitet.
Solche medizinischen Bildverarbeitungsverfahren bzw. Ultraschallaufnahmeverfahren
auf der Grundlage von Elektrokardiographie-Informationen sind auch
aus dem
US-Patent 6,673,017 und
der US-Patentanmeldung US 2005/0238216 bekannt. EKG-getriggerte
Bildaufnahmen sind im
US-Patent 5,159,931 beschrieben.
Ein Nachteil dieser Verfahren besteht darin, dass sie meist dem
Bewegungszyklus hinterherlaufen, d. h. dass die Totzeit zwischen der
Auswertung des Herzzyklus und der Umsetzung zur Regelung der Aufnahmezeitpunkte
relativ groß ist.
-
Das
US-Patent 6,966,878 beschreibt
ein Verfahren zum Akquirieren und Verarbeiten eines Volumenscans
eines sich periodisch bewegenden Objekts. Dazu wird ein Volumenscan
an einem sich periodisch bewegenden Objekt durchgeführt,
wobei innerhalb des Volumenscans ein Zeitintervall der periodischen
Bewegung des Objekts identifiziert wird und anschließend
der Volumenscan basierend auf diesem Zeitintervall umgruppiert wird.
-
Da
die Bewegungen des sich bewegenden Objekts, beispielsweise die Wiederholung
des Herzschlags, und die Aufnahmezeitpunkte der Bilder oft nicht
synchron und da auch die Bewegungen selbst nicht regelmäßig
sind, kann der Zeitpunkt der ersten Aufnahme in jedem Zyklus, bezogen
auf den jeweiligen Bewegungszustand des sich bewegenden Objekts,
variabel sein. Je nach Aufnahmeverfahren (nächstgelegene
oder nachfolgende Aufnahme) beträgt die Variationsbreite
[–Δt/2 ... Δt/2] oder [0 ... Δt], wenn Δt
der zeitliche Abstand aufeinanderfolgender Aufnahmen ist. Insbesondere
bei sich rasch und/oder unregelmäßig bewegenden
Objekten führt diese zeitliche Variation zu Artefakten
bei der späteren räumlichen Rekonstruktion.
-
Daher
werden die Bilder von Objekten, die durch ihre Eigenbewegungen eine
Bewegungsunschärfe erzeugen, üblicherweise auf
diese Bewegung synchronisiert aufgenommen. Ohne die Synchronisierung
auf die entsprechende Bewegung des Objekts (stroboskopartige Aufnahme)
ergibt sich ein unscharfes Bild bzw. eine Darstellung des Objekts
in jedem seiner Bewegungszustände. Bei einer der Bewegung
des Objekts angepassten Aufnahme (eine exakte Synchronisierung ist
mit den Mitteln des Stands der Technik derzeit nicht möglich)
entsteht je Bewegungszustand des sich bewegenden Objekts eine Bildaufnahme.
Ein Beispiel dafür ist die dreidimensionale Ultraschallbildaufnahme
des Herzens. Die entsprechenden Bildaufnahmen des Herzens zeigen
nacheinander alle Stufen (Phasen) zwischen Kontraktion (Systole)
und Erschlaffung des Herzens (Diastole). Die sukzessive Darstellung
einzelner Bildaufnahmen des Herzens entspricht einer vierdimensionalen
Darstellung des Herzens, wobei die vierte Dimension die entsprechende
Bewegung des Herzens repräsentiert (Zeitachse).
-
Die
aus der
DE 197 32 125 bekannte
Lösung baut daher darauf auf, die Aufnahmezeitpunkte des sich
bewegenden Objekts mit dem EKG des Lebewesens zu koppeln. Die Durchführung
erfolgt dadurch, dass beispielsweise der Patient mit EKG-Elektroden abgetastet
wird. Aus dem gemessenen EKG wird die R-Zacke – oder ein
anderer ausgezeichneter Punkt – bestimmt. Die zeitliche
Position der R-Zacke wird verwendet, um kontinuierliche Ultraschall-Aufnahmen des
Herzens entsprechend der Herzzyklen zu synchronsieren bzw. die Akquisition
der Ultraschalldaten wird mit der Detektion der R-Zacke gestartet.
Das Ende des Herzzyklus ergibt sich dann entweder durch die Verwendung
einer gleitenden Mittelwertbildung der Herz-Zyklusdauer (wie aus
den R-Zacken über die Zeit gewonnen) bzw. wird die folgende
R-Zacke als Ende des begonnenen Herzzyklus herangezogen. Steht das
EKG nicht zur Verfügung, so müssen die Bilddaten
in einem Nachverarbeitungsschritt manuell vom Arzt unter Sichtkontrolle
auf einen Herzzyklus zurechtgeschnitten werden. So kann die Zykluslänge
retrospektiv aus dem Bildinhalt manuell oder auch automatisch (mit
geeigneten Bilderkennungsverfahren) ermittelt werden.
-
Die
EKG-Elektroden können sich aber insbesondere während
der Belastungsstufen („Belastungs-EKG”) lösen,
wodurch das EKG nicht mehr erfasst werden kann und somit die Akquisition
der Daten behindert wird. Des Weiteren sind die Elektroden ein Kostenfaktor,
da sowohl die Elektroden nicht billig sind, als auch die Anbringung
am Patienten Zeit in Anspruch nimmt und damit Personalkosten erzeugt bzw.
den Durchsatz an Untersuchungen vermindert. Für den Fall,
dass Probleme mit der EKG- Akquise auftreten, verursacht die manuelle
Trimmung der Bilddaten einen erheblichen Arbeitsaufwand durch eine
hoch spezialisierte Arbeitskraft.
-
Die
aus der
US 6,966,878
B2 bekannte Lösung besteht darin, ein Zeitintervall
aus den Bilddaten, beispielsweise anhand bestimmter Intensitätswerte
bzw. der Intensitätskurve, einer zeitbasierten Akquisition
von Ultraschallbildern im Rahmen einer Untersuchung zu bestimmen.
Das Zeitintervall ist das Raster, in dem der kontinuierliche Bilddatenstrom
in Herzzyklen unterteilt wird, d. h. die Bilddaten werden einer
Position im Herzzyklus zugewiesen. Die Position des Rasters, d.
h. die Phasenlage, wird dabei außer Acht gelassen.
-
Jedoch
ist eine bessere räumliche Auflösung besonders
in Bezug auf verschiedene Belastungsstufen erwünscht. Dadurch
werden Artefakte bei bildgebenden Verfahren in der Kardiologie verhindert/vermindert.
Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn sich das Objekt nicht
streng periodisch sondern nur quasiperiodisch oder gar aperiodisch verhält,
wie dies bei Herzfehlern oft der Fall ist. Des Weiteren werden die
Nachteile, die mit der Nutzung der Elektroden beim EKG verbunden
sind, durch die Synchronisation ohne EKG vermieden.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die räumliche Auflösung
von medizinischen Bildern, insbesondere Ultraschallbildern, eines
sich bewegenden Objektes zu optimieren und/oder die Bildaufnahmezeit
zu verkürzen.
-
Die
Aufgabe der Erfindung wird durch die kennzeichnenden Merkmale der
Patentansprüche 1 und 11 gelöst. Besondere Ausfüh rungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
-
Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der entsprechenden
Vorrichtung lassen sich die Aufnahmezeitpunkte synchron zur Phasenlage
und/oder zur Frequenz des sich bewegenden Objekts legen bzw. ist
eine entsprechende Zuordnung der Bilddaten möglich, so
dass jeder Aufnahmezeitpunkt einzelner Bild-Teilbereiche, die zu
einem Bewegungszustand des Objekts gehören, auch demselben
Bewegungszustand des Herzens entspricht und entsprechend zugeordnet
werden kann. Bildebenen gleicher Phasenlagen stimmen dann mit einem
bestimmten Bewegungszustand innerhalb der periodischen Bewegung
des Objekts überein. Somit ist es möglich, auch bei
den normalen Varianzen der Zykluslänge aufeinanderfolgender
Herzschläge (und teilweise auch bei Patienten, die unter
Arrhythmie leiden), präzise Bilder der einzelnen Bewegungszustände
des Herzens zu erstellen.
-
Das
Verfahren umfasst folgende wesentliche Schritte:
- – Erzeugen
eines Bewegungssignals, das den Bewegungszustand des sich bewegenden
Objekts dynamisch abbildet,
- – Identifizieren der Phasenlage und/oder der Frequenz
des sich bewegenden Objekts anhand des Bewegungssignals,
- – Rekonstruktion der Aufnahmen anhand der Phasenlage
und/oder der Frequenz und/oder Durchführen mindestens eines
Scans des sich bewegenden Objekts unter Einstellung der Aufnahmezeitpunkte
entsprechend der Phasenlage und/oder der Frequenz des sich bewegenden
Objekts.
-
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Bewegungssignal anhand eines ersten Scans des
Objekts gewonnen: Während das Gerät, beispielsweise
der Ultraschallkopf, zur Aufnahme von einzelnen Bild-Teilbereichen
des sich bewegenden Objekts entlang dem Objekt verfahren wird und
dabei zu bestimmten Zeitpunkten Aufnahmen des Objekts erstellt,
die die einzelnen „Schichten” des Objekts darstellen
und die in einem Datenverarbeitungssystem zu einem dreidimensionalen
Volumenbild zusammengesetzt werden, werden aus dem Bildinhalt die momentane
Frequenz f(t) der Bewegung und/oder die zeitliche Phasenlage p(t)
abgeleitet. Vorzugsweise werden sowohl die Frequenz als auch die
Phasenlage abgeleitet. Sogenannte 3-D-Wobbler erfassen die Bilder
dabei automatisch, ein manuelles Verfahren ist dabei nicht mehr
notwendig.
-
Natürlich
lassen sich die momentane Frequenz f(t) der Bewegung und/oder die
zeitliche Phasenlage p(t) auch aus dem EKG Signal ableiten.
-
Das
Volumenbild kann durch vielfältige Techniken gewonnen werden
(z. B. dreidimensionales Scannen, 3D-Bildgebung in Echtzeit, Volumenscannen,
2D-Scannen mit Transducern, die Positionierungssensoren aufweisen,
Freihandscannen unter Verwendung eines Volumenelementkorrelationsverfahrens,
2D- oder Matrix-Array-Transducer und dergleichen).
-
Die
Position jedes Volumenelements ist durch geometrische Genauigkeit
(d. h. den Abstand von einem Volumenelement zum nächsten),
durch beispielsweise eine Ultraschallantwort und durch von der Ultraschallantwort
abgeleiteten Werte, definiert. Geeignete Ultraschallantworten können
beispielsweise B-, Flow-, Graustufen-, Colour-Flow-Werte und Angio-
oder Power-Doppler-Daten sein.
-
In
der Ableitung aus dem Bildinhalt werden beispielsweise die R-Trigger
durch ”Zeitpunkte gleicher Phasenlage” ersetzt.
In einer Ausführungsform werden die lokalen Extrema (Maximum
oder Minimum) des Signals abgeleitet, da diese leichter mit dem
physiologischen Zustand des Herzens (Enddiastole oder Endsystole)
korreliert werden können. Wesentlich ist jedoch die Rückkopplung
vom Bewegungszustand des aufgenommenen Objekts auf die Parameter
der Aufnahme, d. h. Frequenz und Phasenlage des Bild-Aufnahmegeräts,
selbst.
-
Bei
mechanischen Wobblern (und äquivalent bei elektronisch
gesteuerten Matrixsonden) kommt eine weiter Komponente hinzu:
Frequenz
und Phasenlage der Positionsänderung in Elevationsrichtung
(senkrecht zur 2D-Bildebene).
-
Die
Aufnahmen können nun frequenz- und/oder phasensynchron
verschoben werden. Alternativ können in einem weiteren
Scan die Aufnahmezeitpunkte synchron mit der Phasenlage und/oder der
Frequenz gewählt werden, so dass es möglich ist,
Aufnahmen zu erhalten die dem Bewegungszustand des Objekts zum jeweiligen
Zeitpunkt entsprechen. Bildebenen gleicher Phasenlagen stimmen dann
mit einem bestimmten Bewegungszustand, z. B. der Enddiastole oder
Endsystole des Herzens, innerhalb der periodischen Bewegung des
Objekts überein.
-
Anstatt
daher aufeinander folgende Aufnahmen aus einer Serie auszuwählen,
sieht die vorliegende Erfindung vor, bereits die Aufnahmezeitpunkte selbst
aus dem Herzschlag zu synchronisieren. Dafür gibt es z.
B. die folgenden zwei Möglichkeiten:
- (1)
die Bilderzeugung wird auf den Herzschlag synchronsiert, d. h. es
genügt nur den Startzeitpunkt synchron zur R-Zacke zu verschieben,
die Aufnahmerate selbst kann dann konstant gehalten werden;
- (2) in speziellen Anwendungen der intrakardialen Echokardiographie
kann der Herzschlag auf die Bilderzeugung synchronisiert werden
z. B. durch Synchronisation eines Schrittmachers mit der Bildquelle.
-
Es
kann vorteilhaft sein, auch die Aufnahmerate selbst an eine periodische
Herzbewegung anzupassen. Die optimale Lösung hängt
daher vom aufzunehmenden Bewegungsmuster ab. Dabei kann zum einen
der Bewegungszyklus mit der R-Zacke starten, wobei der zeitliche
Ablauf unabhängig vom jeweiligen R-R Intervall stets gleich
bleibt (d. h. die Aufnahmerate ist konstant, der Startzeitpunkt
jedoch variabel). Des Weiteren kann das R-R Intervall vorgegeben
werden (z. B. Herzschrittmacher). Zum anderen kann die Bewegung
linear vom R-R Intervall abhängen (d. h. es erfolgt eine
gleiche Anzahl von Aufnahmen pro Zyklus).
-
Die
Erfindung betrifft auch eine geeignete Vorrichtung, die folgende
wesentliche Mittel aufweist:
- – Messmitteln
zum Erzeugen eines Bewegungssignals, das den Bewegungszustand des
sich bewegenden Objekts dynamisch abbildet, wie z. B. ein EKG-Gerät
oder Softwaremittel zur Auswertung eines ersten Scans.
- – Auswertemitteln zum Identifizieren der Phasenlage
und/oder der Frequenz des sich bewegenden Objekts anhand des Bewegungssignals,
und
- – Rekonstruktionsmitteln zum Rekonstruieren der Aufnahmen
anhand der Phasenlage und/oder der Frequenz und/oder Aufnahmemitteln
zum Durchführen mindestens eines (weiteren) Scans des sich
bewegenden Objekts unter Einstellung der Aufnahmezeitpunkte entsprechend
der Phasenlage und/oder der Frequenz des sich bewegenden Objekts.
-
Besondere
Ausführungsbeispiele werden anhand der Zeichnungen wie
folgt erläutert:
-
1 zeigt
eine schematische Darstellung des Signals S(t), welches aus dem
Bildinhalt abgleitet wurde und dessen Analyse die Frequenz f(t)
und die Phasenlage p(t) liefert, die „realen” Aufnahmezeitpunkte
(t) mit Variationsbreite Δt sowie die erfindungsgemäßen
Aufnahmezeitpunkte (tsynchron) einzelner
Bewegungszustände und deren Zuordnung.
-
2 zeigt
die erfindungsgemäßen Aufnahmezeitpunkte (tsynchron), wobei die Aufnahmerate konstant
ist und der Startzeitpunkt der Aufnahme variabel.
-
3 zeigt
die erfindungsgemäßen Aufnahmezeitpunkte (tsynchron), wobei innerhalb eines Zyklus (=
R-R Intervall) die gleiche Anzahl von Aufnahmen durchgeführt
werden.
-
4 zeigt
die Scanebene mit der Frequenz fscan und
der Winkelposition φ in einem unidirektionalen Scan, wobei
a das Objekt ist, welches mit der Frequenz fobjekt pulsiert.
-
1 zeigt
die schematische Darstellung des Signals (S), das aus dem Bildinhalt
der Ultraschallaufnahmen des Herzens extrahiert wurde und dessen
Analyse die momentane Frequenz der periodischen Bewegung f(t) und
deren zeitliche Phasenlage p(t) liefert. Des Weiteren werden die „realen” Aufnahmezeitpunkte
(t) gezeigt, welche nicht synchronisiert sind und daher eine Variationsbreite Δt
(Δ1; Δ2) aufweisen. Durch die Rückkopplung
vom Bewegungszustand des Herzens auf die Parameter der Aufnahme
selbst (hier die Frequenz und Phasenlage der Aufnahme) können
entweder rückbezogen oder in einem weiteren Ultraschallscan
die Aufnahmezeitpunkte mit der Frequenz und der Phasenlage des Herzens
synchronisiert werden (tsynchron) und somit
die räumliche Auflösung der Aufnahme um ein Vielfaches
erhöhen.
-
2 zeigt
eine Variante der Aufnahmezeitpunkte (tsynchron)
in einem weiteren Ultraschallscan. Die Aufnahmezeitpunkte (tsynchron) starten mit der R-Zacke des Bewegungszyklus
des Herzens, wobei jedoch der zeitliche Ablauf der Aufnahmen unabhängig
vom R-R Intervall stets gleich bleibt. Somit ist die Aufnahmerate
konstant, der Startzeitpunkt jedoch variabel. Wahlweise wird das
R-R Intervall bzw. der Startzeitpunkt (z. B. durch einen Herzschrittmacher) vorgegeben,
so dass sich die Steuerung der Aufnahmezeitpunkte durch den Herzschrittmacher
ergibt (dynamische Bildakquise).
-
3 zeigt
eine weitere Variante der Aufnahmezeitpunkte (tsynchron)
in einem weiteren Ultraschallscan. Die Aufnahmezeitpunkte (tsynchron) (hier 3 äquidistante Aufnahmezeitpunkte)
hängen linear vom R-R Intervall des Herzens ab, wobei der
Bewegungsablauf exakt periodisch ist. Somit ergibt sich eine gleiche
Anzahl von Aufnahmen pro Herzzyklus.
-
Ausführungsbeispiel 1
-
In
dem Ausführungsbeispiel nach 4 der vorliegenden
Erfindung ist die Frequenz des Ultraschallscanners (fscan)
ein ganzzahliger Teiler der Frequenz des sich bewegenden Objektes
(fobjekt) (z. B. fObjekt =
1 Hz, fscan = 1/10 fObjekt)
und die relative Phasenlage ist konstant. Es wird rotierend mit
entsprechender Winkelposition (= Vorschub) aufgenommen. Folglich
wird die Scanebene das sich bewegende Objekt bei einer bestimmten
Winkelposition φ stets in derselben Phasenlage (= Bewegungszustand)
treffen. Bildebenen mit gleicher Phasenlage (hier 10 Stück)
können dann als 3D-Repräsentation eines Bewegungszustandes
(= zeitliche Phase der Bewegung) interpretiert und entsprechend
rekonstruiert werden. Werden nachfolgende kontinuierliche Scans mit
einer geringfügig geänderten Phasenlage durchgeführt,
dann wird die gleiche Phasenlage der Objektbewegung nun bei anderen
Winkelpositionen erreicht. Bei geeigneter Wahl der Phasenänderung
pro Scan können aufeinander folgende Scans so zu einem
Volumen mit höherer Winkelauflösung kombiniert
werden. Erhöht man nun die Frequenz fScan auf z.
B. fScan = 2 × fObjekt,
dann kann man mit nun 20 Scans bei gleicher Aufnahmezeit den ursprünglichen Datensatz
gewinnen. Ist jedoch die Bildfrequenz sehr hoch (z. B. 200 Hz),
dann liefert das Verfahren der vorliegenden Erfindung, bei dem der
Winkelvorschub bezogen auf die Herzbewegung 20 mal schneller als oben
beschrieben erfolgt, einen Datensatz mit 20 Ebenen. Dabei können
benachbarte Winkelebenen nun als zum ”praktisch gleichen” Bewegungszustand gehörend
betrachtet werden. Dadurch lässt sich dann bei gleicher
Scanzeit die Winkelauflösung erhöhen. Hingegen
liefert das Verfahren im Stand der Technik bei gleicher Bildrate
zwar 2000 Einzelbilder mit 200 Volumina pro Herzschlag aber nur
mit 10 Ebenen pro Datensatz.
-
Ausführungsbeispiel
1A
-
Im
folgenden Beispiel ist die Herzfrequenz fObjekt =
1 Hz und die Bildfrequenz fScan = 2 Hz.
Der Scanwinkel beträgt 40°, wobei die Phasenänderung Δφ so
gewählt ist, dass pro Scan die korrespondierende Bewegungsphase
des Objekts 2° später erreicht wird. Bei 10 „Herzschlägen” können
nun 20 Scans untergebracht werden, damit 20 Ebenen pro 3D-Datensatz
erhalten werden. Im Ergebnis hat sich die Winkelauflösung
verdoppelt, während sich die zeitliche Auflösung
auf 100 Volumina halbiert hat.
-
Ausführungsbeispiel 1B
-
Bei
200 Hz Bildfrequenz werden pro Scan 100 Bilder aufgenommen und in
40 Blöcke aufgeteilt. Der korrespondierende Zeitschritt
zwischen zwei Blöcken von 12,5 ms ist dabei so kurz, dass
er für die Herzbewegung als „momentan” betrachtet
wird. Der zurückgelegte Winkel zwischen benachbarten Blöcken
ist jeweils 1°. Benachbarte Blöcke werden paarweise
zusammengefasst und als jeweils zum selben Aufnahmezeitpunkt aufgenommen
definiert – aber mit räumlicher Winkeldifferenz
von 1°. Pro Scan entstehen so 20 zeitliche Phasen mit 40
Winkelpositionen (1° Inkrement). Fasst man jetzt alle 20
Scans zusammen, erhält man 40 unterschiedliche Winkelpositionen
pro 3D-Datenblock bei 20 zeitlichen Phasen. Die Winkelauflösung
wurde abermals verdoppelt – zu Lasten der zeitlichen Auflösung.
-
Ausführungsbeispiel 2
-
Hier
ist fscan kein ganzzahliger Teiler von fobjekt. Nach Aufnahme der Ultraschallbilder
wird die zeitliche Phasenlage p(t) und die momentane Frequenz f(t)
aus dem Bildinhalt abgeleitet. In einem weiteren Scan bleibt die
Aufnahmerate dann unabhängig vom jeweiligen R-R Intervall
stets gleich, jedoch wird der Startzeitpunkt der Aufnahme bezogen
auf die R-Zacke variiert (siehe 2).
-
Ausführungsbeispiel 3
-
Bei
einem „Belastungs-EKG” (Stress-Echo) ändert
sich die Herzfrequenz bei den unterschiedlichen Belastungsstufen
(beispielsweise Puls 60, Puls 120, Puls 140). Nach Aufnahme der
Ultraschallbilder wird die zeitliche Phasenlage p(t) und die momentane
Frequenz f(t) aus dem Bildinhalt abgeleitet. In einem weiteren Scan
hängen die Aufnahmezeitpunkte dann linear vom R-R Intervall
ab, d. h. eine gleiche Anzahl von Aufnahmen wird pro Herzzyklus
aufgenommen (siehe 3). Durch das vorliegende Verfahren
ist es möglich alle Belastungsstufen „phasengleich” aufzunehmen,
so dass alle Bilder der gleichen Position nebeneinander dargestellt
werden können. Damit ergibt sich eine wesentlich bessere
Vergleichbarkeit der Herzbilder unterschiedlicher Belastung, da
z. B. bei schnellem Herzschlag gleich viele Bilder wie bei langsamen
Herzschlag frequenzsynchron, d. h. schneller aufgenommen werden
und somit für alle Belastungsstufen gleichwertige Gesamtbilder
gewonnen werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19732125 [0005, 0009]
- - US 6673017 [0005]
- - US 5159931 [0005]
- - US 6966878 [0006]
- - US 6966878 B2 [0011]