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Hintergrund der Erfindung
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Erfindungsfeld
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Heißkanal in einer Spritzgussvorrichtung
und insbesondere einen Temperatursensor in dem Heißkanal sowie ein
Verfahren zum Steuern eines Heizers.
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Stand der Technik
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Es
sind Spritzgusssysteme mit Einspritzverteilern, Heißkanaldüsen und
Formhohlräumen
bekannt. In einigen Fällen
weisen Formhohlräume
dieselbe Größe auf,
um identische Gussteile gleichzeitig auszubilden. In anderen Fällen weisen
die Formhohlräume
verschiedene Formen und Größen auf,
um verschiedene Teile gleichzeitig auszubilden.
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Das
Füllen
von Hohlräumen
mit korrekten Mengen an Gussmaterial (z. B. einer Kunststoffschmelze)
ist immer noch für
viele Heißkanalanwendungen
problematisch. Dies ist teilweise darauf zurückzuführen, dass das in den meisten
Heißkanalverteilern
fließende
Gussmaterial eine asymmetrische Querschnitttemperatur und ein asymmetrisches
Viskosemuster aufweist. Dise ist zum Teil auf ungleichmäßige Scherspannungen zurückzuführen, die
erzeugt werden, wenn das Gussmaterial durch die verschiedenen Schmelzkanäle fließt.
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Die
Temperatur, der Druck und Dimensionsvariationen in dem Verteiler
und in den Düsen
können eine
ungleichmäßige Füllung der
Formhohlräume
erzeugen, auch wenn diese Hohlräume
die gleiche Form oder Größe aufweisen.
Weiterhin trägt
ein Wärmeverlust
aufgrund des Kontakts zwischen dem Verteiler und den Düsen mit
den Formplatten zu einer ungleichmäßigen Füllung der Formhohlräume bei.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein
Heißkanal
umfasst einen Verteiler mit einem Verteilerkanal und eine Vielzahl
von Düsen,
die mit dem Verteiler verbunden sind. Der Verteilerkanal umfasst
eine Vielzahl von Verzweigungen und einen Verteilerheizer. Der Verteilerkanal
empfängt
ein Gussmaterial von einem Einguss. Jede aus der Vielzahl von Düsen umfasst
einen Düsenkanal
und einen Düsenheizer.
Der Düsenkanal
ist mit dem Auslass einer der Verzweigungen des Verteilerkanals
verbunden und empfängt
Gussmaterial aus demselben. Der Düsenkanal gibt das Gussmaterial
zu einem Formhohlraum. Wenigstens ein Temperatursensor ist in der
Nähe der
Schnittstelle zwischen dem Verteiler und wenigstens einer der Düsen angeordnet.
Der Temperatursensor ist mit einer Steuereinrichtung verbunden,
und die Steuereinrichtung ist mit wenigstens einem der Düsenheizer
verbunden. Die Steuereinrichtung steuert die Stromzufuhr zu dem
Düsenheizer
in Übereinstimmung
mit der durch den Temperatursensor gemessenen Temperatur.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Im
Folgenden werden Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung ausführlicher
mit Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben.
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1 ist
eine Teilschnittansicht einer heißen Seite gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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2 ist
eine schematische Ansicht von ausgewählten Komponenten der heißen Seite
von 1 und einer Steuerschaltung gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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3 ist
ein Flussdiagramm einer Düsenheizer-Steuerprozedur, die
durch die Steuerschaltung von 2 gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung durchgeführt wird.
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4 ist
eine schematische Ansicht eines Heißkanals für ein Spritzgusssystem mit
32 Hohlräumen
gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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5 ist
ein Schnittdiagramm einer heißen Seite
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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6 ist
eine Teilschnittansicht eines Teils einer heißen Hälfte gemäß einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung.
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7 ist
ein Schnittdiagramm einer heißen Seite
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Allgemein
ist eine heiße
Seite ein Teil einer Spritzgussvorrichtung, die zum Führen eines
erhitzten Gussmaterials von einer Spritzgussmaschine zu einem Formhohlraum
verwendet wird. Neben mehreren Platten umfasst eine heiße Seite
gewöhnlich
einen geheizten Verteiler und eine oder mehrere Düsen sowie
damit assoziierte Komponenten, die zusammen als Heißkanal bezeichnet
werden.
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1 zeigt
eine heiße
Seite 100 gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die heiße Seite 100 umfasst
eine Rückplatte 102, eine
Formplatte 104, einen Einguss 106, einen Verteiler 108 und
Düsen 110.
Zum Beispiel weist die heiße
Seite 100 vier Düsen
(zwei Düsen
sind nicht gezeigt) auf, wobei aber auch mehr oder weniger als vier
Düsen verwendet
werden können.
Es ist hier ein durch Ventile geschlossenes System gezeigt, wobei jedoch
auch ein thermisch geschlossenen System verwendet werden kann. Außerdem können die
für die
anderen Ausführungsformen
beschriebenen Merkmale und Aspekte auch für die vorliegende Ausführungsform
verwendet werden.
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Die
Rückplatte 102 umfasst
den Einguss 106, der das Gussmaterial (z. B. eine Kunststoffschmelze)
zu der heißen
Seite 100 führt.
Stellglieder 112 sind in der Rückplatte 102 angeordnet,
um den Fluss des Gussmaterials durch die Düsen 110 zu steuern.
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Die
Gussplatte 104 umfasst Schächte 114 zum Aufnehmen
der Düsen 110,
Gussöffnungen 116, die
zu den Formhohlräumen 118 führen, und
Kühlkanäle 120.
Die Hohlräume 118 wirken
mit anderen Komponenten (nicht gezeigt) zusammen, um Formhohlräume zum
Erzeugen von gegossenen Produkten zu bilden. Es können mehr
Formplatten verwendet werden, wobei aber auch andere bekannte Komponenten
wie etwa Öffnungseinsätze verwendet
werden können.
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Jede
Düse 110 umfasst
einen Düsenkörper 112,
eine Düsenspitze 124,
einen Heizer 126 und einen Temperatursensor 128.
Der Düsenkörper 122 und
die Düsenspitze 124 definieren
einen Düsenkanal 130,
der sich durch dieselben erstreckt, um Gussmaterial zu der Gussöffnung 116 zu
führen.
Der Heizer 126 ist ein elektrisches Widerstandsdrahtelement oder ähnliches,
das wie gezeigt um den Düsenkörper 122 gewickelt
sein kann. Der Temperatursensor 128 kann ein Thermoelement
oder ähnliches
sein, das bei Bedarf aber auch weggelassen werden kann. Ein Ventilstift 132 erstreckt
sich von dem Stellglied 112 durch die Düse 110 und zu der
Formöffnung 116,
um die Formöffnung 116 zu öffnen und
zu schließen.
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Der
Verteiler 108 umfasst einen Heizer 134 und Temperatursensoren 136.
Ein Verteilerkanal 138 weist Verzweigungen auf, die sich
durch den Verteiler 108 von dem Einguss 106 zu
den Düsen 110 erstrecken,
um das Gussmaterial zu den Düsen 110 zu
führen.
Der Heizer 134 ist ein elektrisches Widerstandsdrahtelement
oder ähnliches,
das dazu dient, den Verteiler 108 und damit das Gussmaterial
in dem Verteilerkanal 138 zu heizen. Ein Positionierungsring 140 positioniert
den Verteiler 108 auf der Formplatte 104.
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Ein
Temperatursensor 136 ist für jede Düse 110 vorgesehen.
Jeder Temperatursensor 136 ist in einer Vertiefung 142 des
Verteilers 108 in der Nähe der
Schnittstelle zwischen dem Verteiler 108 und der Düse 110 angeordnet
(d. h. in der Nähe
des Auslasses des Verteilers 108). Die Temperatursensoren 136 können Thermoelemente
oder ähnliche
Einrichtungen sein, die ein elektrisches Signal auf der Basis eines
an einem Erfassungspunkt gemessenen Temperatur erzeugen. In dieser
Ausführungsform
sind die Erfassungspunkte der Temperatursensoren 136 so nahe
wie möglich
an dem Verteilerkanal 138 angeordnet, um die Temperatur
des darin enthaltenen Gussmaterials genau messen zu können. Es
können auch
Bohrungen anstelle von Vertiefungen verwendet werden, wobei eine
Vertiefung oder Bohrung auch in dem vorgeordneten Teil des Düsenkörpers (d.
h. in dem Kopf) anstatt in dem Verteiler 108 vorgesehen
sein kann, wobei in diesem Fall der Erfassungspunkt des Temperatursensors 136 so
nahe wie möglich
an dem Düsenkanal 130 sei
sollte, um die Temperatur des darin enthaltenen Gussmaterials genau
messen zu können.
Obwohl mehrere Positionen für
jeden Temperatursensor 136 annehmbar sind, die mehr oder
weniger praktisch sind, sollte der Temperatursensor 136 jedoch
am besten an einer Position nach dem Punkt angeordnet sein, an dem
das fließende
Flussmaterial hauptsächlich
durch den Verteiler 108 beeinflusst wird, und vor dem Punkt,
wo das Gussmaterial hauptsächlich
unter den Einfluss des Düsenheizers 126 gerät. In dieser
Ausführungsform ist
eine derartige Position in dem Verteiler 108 in der Nähe der Schnittstelle
zwischen dem Verteiler 108 und der Düse 110. Ein weiteres
Beispiel für
eine derartige Position des Temperatursensors 136 ist in
der Düse 110 oder
in dem Verteiler 108 vor dem Düsenheizer 126 und
ausreichend nahe an dem Gussmaterial, um die Temperatur des Gussmaterials
messen zu können.
Der Temperatursensor 136 wird verwendet, um den Düsenheizer 126 zu
steuern.
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2 zeigt
eine schematische Ansicht von ausgewählten Komponenten der heißen Seite 100 und
einer Steuerschaltung 202 gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Der Verteilerkanal 138 von 1 ist
mit vier Verzweigungen 138a–d gezeigt, von jeden jeweils
eine für
eine Düse 110a–d, einen
entsprechenden Düsenkanal 130a–d und einen
entsprechenden Düsenheizer 126a–d vorgesehen
ist. Wie gezeigt, ist die Form des Verteilerheizers 134 asymmetrisch
in Bezug auf die Verzweigungen 138a-3. An dem Auslass jeder
Verzweigung 138a–d
ist ein entsprechender Temperatursensor 136a–d vorgesehen.
Weiterhin ist in 2 eine Düse 204 einer Spritzgussmaschine
vorgesehen, die das Gussmaterial in den Einguss 106 und
die Formhohlräume 206a–d füllt, die
keine gleichen Formen oder Größen aufzuweisen
brauchen.
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Die
Steuerschaltung 202 ist mit den Düsenheizern 126a–d und den
Temperatursensoren 136a–d und optional mit dem Verteilerheizer 134 verbunden.
Die durch die Temperatursensoren 136a–d durchgeführten Temperaturmessungen gehen
als Ta–d
in die Steuerschaltung 202 ein, und die Steuerschaltung 202 gibt
die Stromzufuhr zu den Düsenheizern 126a–d als Pa–d aus.
Die Steuerschaltung 202 kann auch eine Stromzufuhr zu dem
Verteilerheizer 134 als Pm ausgeben. Es ist zu beachten,
dass die in 2 gezeigten Verbindungen schematisch
dargestellt sind, wobei gewöhnlich
mehr als eine Leitung für
einen Heizer oder Temperatursensor erforderlich sind.
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Die
Steuerschaltung 202 umfasst eine Steuereinrichtung 208,
eine Stromversorgung 210 und eine Benutzerschnittstelle 212.
Die Steuereinrichtung 208 ist ein Chip oder eine Schaltung,
die einen Prozessor und/oder eine Logik enthält. Die Temperaturmessungen
Ta–d werden
in die Steuereinrichtung 208 eingegeben. Die Stromversorgung 210 ist
mit der Steuereinrichtung 208 verbunden und führt Strom
zu den Heizern 126a–d
auf der Basis der Ausgabe aus der Steuereinrichtung 208 zu.
Die Benutzerschnittstelle 212 ist optional und mit der
Steuereinrichtung 208 verbunden. Die Benutzerschnittstelle 212 kann Ein-/Ausgabeeinrichtungen
wie etwa eine Tastatur, einen Anzeigebildschirm, einen Berührungsbildschirm,
eine Maus usw. umfassen. Die Steuerschaltung 202 kann andere
wohlbekannte Komponenten wie etwa Filter, Speicher, DSPs, A/D- und
D/A-Wandler umfassen,
die hier aber der Einfachheit halber nicht gezeigt sind. Die Steuerschaltung 202 kann
digital, analog oder digital/analog sein. Die Steuerschaltung 202 kann
ein Computer sein.
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Allgemein
sind die Effekte der Düsenheizer 126a–d bekannt
und zwischen den verschiedenen Düsen 110 konsistent,
während
das Heizen oder Kühlen
des Gussmaterials in dem Verteiler 108 gewöhnlich unbekannt
und nicht voraussagbar ist. Deshalb stellt das Messen der Temperatur
des Gussmaterials an dem Auslass des Verteilers 108 mit
den Sensoren 136a–d
eine direkte Möglichkeit
dar, um den Einfluss der Verteilers 108 auf die verschiedenen Verzweigungen
des Gussmaterials zu bestimmen. Weiterhin stellt das unabhängige Einstellen
der Düsenheizer 126a–d auf der
Basis der gemessenen Temperaturen Ta–d eine direkte Möglichkeit
zum Kompensieren von ungleichmäßigen Einflüssen des Verteilers 108 dar.
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Die
Steuereinrichtung 208 verwendet die Temperaturmessungen
Ta–d,
um die Stromzufuhr Pa–d
zu jedem Düsenheizer 126a–d zu steuern
und dadurch die Wärmeausgabe
jedes Düsenheizers 126a–d einzustellen.
Die Steuereinrichtung 208 kompensiert die Tatsache, dass
die durch die Temperatursensoren 136a–d gemessenen Temperaturen
des Gussmaterials an den verschiedenen Verzweigungen 138a–d des Verteilerkanals 138 wahrscheinlich verschieden
sind. Derartige Differenzen können durch
verschiedene Faktoren wie etwa die Temperaturverteilung des eingehenden
Gussmaterials an dem Einguss 106, die Eigenschaften des
Gussmaterials (z. B. die Viskosität), eine unterschiedliche Scherung
des Gussmaterials in den Verzweigungen 138a–d des Verteilerkanals 138,
ein ungleichmäßiges Heizen
der verschiedenen Verzweigungen 138a–d des Verteilerkanals 138 aufgrund
der Geometrie des Verteilerkanals 138, ein ungleichförmiges Layout
des Verteilerheizers 134 (wie in 2 gezeigt),
die Anzahl der Düsen
und Hohlräume
sowie durch die Wärmeaustrittspfade
wie etwa den Positionierungsring 140, die Ventilstifthülsen, Schrauben usw.
bedingt werden.
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Allgemein
erhöht
die Steuereinrichtung 208 die Stromzufuhr zu einem bestimmten
Düsenheizer 126a–d, wenn
die durch den entsprechenden Temperatursensor 136a–d gemessene
Temperatur Ta–d des
Gussmaterials zu niedrig ist. Entsprechend vermindert die Steuereinrichtung 208 die
Stromzufuhr zu einem bestimmten Düsenheizer 126a–d, wenn
die durch den entsprechenden Temperatursensor 136a–d gemessene
Temperatur Ta–d
des Gussmaterials zu hoch ist. Eine Solltemperatur kann verwendet werden,
um zu bestimmen, ob eine gemessene Temperatur zu hoch oder zu niedrig
ist. Die Solltemperatur kann auf der Basis von Gussparametern (z.
B. den Gussmaterialeigenschaften, der Hohlraumgeometrie, den Fülleigenschaften
usw.) vorbestimmt werden. Die Solltemperatur für jede Düse 110 kann in der
Steuereinrichtung 208 gespeichert und über die Benutzerschnittstelle 212 eingegeben
und modifiziert werden. Alle Düsen 110 können jeweils
verschiedene Solltemperaturen aufweisen, wobei aber auch bestimmte
Düsen 110 eine
gleiche Solltemperatur aufweisen können. Wenn Temperatursensoren 128 in der
Nähe des
Spitzenteils jeder Düse 110 vorgesehen
sind, können
die Temperaturmessungen hier verwendet werden, um zu bestätigen, dass
der Düsenheizer 126a–d betriebsfähig ist
und korrekt eingestellt wurde, und um weiterhin zu bestimmen, ob
lokale Differenzen zwischen den Hohlräumen 206a–d bestehen.
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3 zeigt
ein Flussdiagramm, das eine durch die Steuerschaltung 208 gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung durchgeführte Düsenheizer-Steuerprozedur zeigt. In Schritt 302 prüft die Steuereinrichtung 208,
ob das Gießen
fortgesetzt wird. Diese Prüfung
kann durch die Steuereinrichtung 208 durchgeführt werden,
die ein Signal von einer Gussteuereinrichtung erhält, wenn
die Steuereinrichtung 208 selbst nicht auch die Gusssteuereinrichtung
ist. In den Schritten 304–306 wählt die
Steuereinrichtung dann den nächsten
Temperatursensor (d. h. einen Sensor 136a–d) aus
und geht zu dem ersten Temperatursensor zurück, wenn zuvor der letzte Temperatursensor
verarbeitet wurde. Die Steuereinrichtung 208 erhält dann
in Schritt 310 die Solltemperatur (Ts) des gewählten Temperatursensors 136a–d (aus
einem Speicher). Dann misst die Steuereinrichtung 208 in
Schritt 312 die Temperatur (T) des Gussmaterials an dem
gewählten
Sensor 136a–d.
Die Steuereinrichtung 208 vergleicht dann in Schritt 314 die
gemessene Temperatur (T) mit der Solltemperatur (Ts), um zu bestimmen,
ob die Stromzufuhr des entsprechenden Düsenheizers 126a–d erhöht (Schritt 316)
oder vermindert (Schritt 318) werden soll. Die Erhöhungs- oder
Verminderungsgröße der Stromzufuhr
kann fixiert sein, kann von der Größe der Differenz zwischen der
gemessenen Temperatur (T) und der Solltemperatur (Ts) abhängen oder kann
einer anderen Formel folgen. Die Düsenheizer-Steuerprozedur gestattet
also, dass die Düsenheizer 126a–d unabhängig voneinander
auf der Basis der Temperatur des Gussmaterials gesteuert werden,
die durch die Temperatursensoren 136a–d an den Auslässen der
Verteilerkanalverzweigungen 138a–d gemessen wird.
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Es
ist zu beachten, dass die Schritte der oben beschriebenen Düsenheizer-Steuerprozedur auch
in einer anderen Reihenfolge ausgeführt werden können, wobei
auch einige Schritte miteinander kombiniert oder in eine Vielzahl
von kleineren Schritten aufgeteilt werden können und außerdem zusätzliche Schritte eingefügt werden
können.
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Um
die oben beschriebene Düsenheizer-Steuerprozedur
zu speichern und auszuführen, kann
die Steuereinrichtung 208 Hardware, Firmware, Software
oder Kombinationen aus denselben verwenden. Die Steuereinrichtung 208 kann
die Düsenheizer-Steuerprozedur kontinuierlich
(d. h. in Echtzeit) oder diskret (d. h. eine oder mehrere Male pro Gusszyklus,
wenn die Gussöffnung 116 geöffnet und/oder
geschlossen wird) ausführen.
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Weil
die Temperatursensoren 136a–d die Temperaturen des Gussmaterials
messen, nachdem das Gussmaterial durch die Verzweigungen 138a–d des Verteilers 138 gegangen
ist, und weil die Düsenheizer 126a–d in Übereinstimmung
mit diesen gemessenen Temperaturen eingestellt werden, kann ein
ungleichmäßiger Einfluss
des Verteilers 108 auf die Temperatur des Gussmaterials
reduziert werden. Dadurch wird eine besser ausgeglichene Schmelze erzielt
und werden die Hohlräume 206a–d gleichmäßig gefüllt, wodurch
Gussprodukte mit einer besseren Qualität erhalten werden.
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4 ist
eine schematische Ansicht eines Heißkanals für ein Spritzgusssystem mit
32 Hohlräumen
gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Düsen
werden durch Kreise wiedergeben, und Kanäle für das Gussmaterial werden durch
dicke Linien wiedergegeben. Diese Ausführungsform ist bis auf zwei
Hauptaspekte identisch mit der Ausführungsform von 1–3.
Erstens ist die Anzahl der Düsen
und der assoziierten Komponenten erhöht. Zweitens gestattet die
Geometrie des Systems eine Reduktion in der Anzahl von Temperatursensoren
(136 in 1) durch eine Symmetrie. Insbesondere
wegen der Geometrie der Kanäle enthalten
durch gleiche Bezugszeichen angegebene Düsen (d. h. A bis H) allgemein
Gussmaterial mit dem gleichen Scherprofil. Das heißt, die
durch A angegebenen Düsen
weisen jeweils das gleiche Scherprofil auf, wie auch die durch B
angegebenen Düsen
jeweils das gleiche Scherprofil aufweisen usw. Wenn Heizeffekte
neben der Scherung (z. B. der Position des Verteilerheizers, den
Wärmeaustrittspunkten usw.)
abgeschwächt
sind oder vernachlässigt
werden können,
dann können
weniger Temperatursensoren verwendet werden. Ein Temperatursensor
für jede
unterschiedliche Düsenposition
A–H reicht
aus. Deshalb können
die Vorteile der mit Bezug auf 1–3 beschriebenen
Ausführungsform
in Formen mit mehreren Hohlräumen
realisiert werden, ohne dass dafür
viel mehr Temperatursensoren erforderlich sind. In diesem Beispiel
kann die Temperatur von 32 verschiedenen Verzweigungen des Gussmaterials
unter Verwendung von acht Temperatursensoren gesteuert werden. Das
heißt,
jeweils vier Düsenheizer
werden unter Verwendung eines Temperatursensors gesteuert.
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5 zeigt
einen Teil einer heißen
Seite 500 gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die heiße Seite 500 umfasst
eine Rückplatte 502,
eine Formplatte 504, einen Verteiler 508 und Düsen 510 (eine
Düse ist
gezeigt, wobei aber auch mehr Düsen
verwendet werden können).
Die Rückplatte 502 und
die Formplatte 504 kann wie in der Ausführungsform von 1–3 beschrieben sein,
wobei die für
die anderen Ausführungsformen verwendeten
Merkmale und Aspekte aber auch für die
vorliegende Ausführungsform
verwendet werden können.
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Jede
Düse 510 umfasst
einen Düsenkörper 522,
eine Düsenspitze 524,
einen Spitzenhalter 525 und einen Heizer 526.
Der Düsenkörper 522 und
die Düsenspitze 524 definieren
einen Düsenkanal 530, der
sich durch dieselben erstreckt, um ein Gussmaterial zu einem Formhohlraum
zu führen.
Der Heizer 526 ist ein elektrisches Widerstandsdrahtelement oder ähnliches,
das wie gezeigt um den Düsenkörper 522 gewickelt
sein kann.
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Der
Verteiler 508 umfasst einen Heizer 534 und einen
Verteilerkanal 538, der sich durch den Verteiler 508 erstreckt,
um Gussmaterial zu der Düse 510 zu
führen.
Ein Pfropfen 532 mit einem Pfropfenkanal 533 ist
in dem Verteiler 508 vorgesehen, um die Verzweigung des
Verteilerkanals 538 zu der Düse 510 zu führen. Der
Heizer 534 ist ein elektrisches Widerstandsdrahtelement
oder ähnliches
und dient dazu, den Verteiler 508 und damit das Gussmaterial
in dem Verteilerkanal 538 zu heizen.
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Ein
Temperatursensor 536 ist in einer Bohrung 537 des
Pfropfens 535 vorgesehen. Der Temperatursensor ist nahe
der Schnittfläche
zwischen dem Verteiler 508 und der Düse 510 (d. h. nahe
dem Auslass des Verteilers 508) vorgesehen. Der Temperatursensor 536 kann
ein Thermoelement oder eine ähnliche
Einrichtung sein, die ein elektrisches Signal auf der Basis einer
an einem Erfassungspunkt 539 gemessenen Temperatur erzeugt.
In dieser Ausführungsform
ist der Erfassungspunkt 539 des Temperatursensors 536 so
nahe wie möglich
an dem Verteilerkanal 538 angeordnet, um die Temperatur
des darin enthaltenen Gussmaterials genau zu messen. Eine Vertiefung
in dem Pfropfen 535 kann anstelle der Bohrung 537 verwendet
werden. Der Temperatursensor 536 wird verwendet, um den
Düsenheizer 526 zu
steuern.
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Die
Steuerung des Düsenheizers 526 mit dem
Temperatursensor 526 ist identisch mit der oben mit Bezug
auf 1–3 beschriebenen.
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Eine
Positionierung des Temperatursensors 526 in dem Pfropfen 535 ist
ebenso annehmbar wie die Positionierung des Temperatursensors 136 in
der Vertiefung 142 des Verteilers 108 von 1.
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6 zeigt
einen Teil einer heißen
Seite 600 gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die heiße Seite 600 umfasst
eine Rückplatte 602,
eine Formplatte 604, einen Verteiler 608 und Düsen 610 (es
ist nur eine Düse
gezeigt, wobei aber auch mehr Düsen
verwendet werden können).
Die Rückplatte 602 und
die Formplatte 604 können
wie in der Ausführungsform
von 1–3 beschrieben sein,
wobei die für
die anderen Ausführungsformen verwendeten
Merkmale und Aspekte auch für
die vorliegende Ausführungsform
verwendet werden können.
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Jede
Düse 610 umfasst
einen Düsenkörper 622,
eine Düsenspitze 624,
einen Heizer 626 und einen Temperatursensor 628.
Der Düsenkörper 622 und
die Düsenspitze 624 definieren
einen Düsenkanal 630,
der sich durch dieselben erstreckt, um ein Gussmaterial zu einem
Formhohlraum zu führen.
Der Heizer 626 ist ein elektrisches Widerstandsdrahtelement
oder ähnliches,
das wie gezeigt um den Düsenkörper 622 gewickelt
sein kann. Der Temperatursensor 628 kann ein Thermoelement
oder ähnliches sein,
das bei Bedarf auch weggelassen sein kann.
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Der
Verteiler 608 umfasst einen Heizer 634 und einen
Verteilerkanal 638, der sich durch den Verteiler 608 erstreckt,
um Gussmaterial zu der Düse 610 zu
führen.
Ein Pfropfen 632 mit einem Pfropfenkanal 633 ist
in dem Verteiler 608 vorgesehen, um die Verzweigung des
Verteilerkanals 638 zu der Düse 610 zu führen. Der
Heizer 634 ist ein elektrisches Widerstandsdrahtelement
oder ähnliches
und dient dazu, den Verteiler 608 und damit das Gussmaterial
in dem Verteilerkanal 638 zu heizen. Der Verteiler 608 umfasst
weiterhin eine Vertiefung 642.
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Ein
Temperatursensor 636 ist in einer Bohrung 637 des
Pfropfens 635 und in der Vertiefung 642 des Verteilers 608 vorgesehen.
Der Temperatursensor ist nahe der Schnittfläche zwischen dem Verteiler 608 und
der Düse 610 (d.
h. nahe dem Auslass des Verteilers 608) vorgesehen. Der
Temperatursensor 636 kann ein Thermoelement oder eine ähnliche
Einrichtung sein, die ein elektrisches Signal auf der Basis einer
an einem Erfassungspunkt 639 gemessenen Temperatur erzeugt.
In dieser Ausführungsform ist
der Erfassungspunkt 639 des Temperatursensors 636 so
nahe wie möglich
an dem Verteilerkanal 638 angeordnet, um die Temperatur
des darin enthaltenen Gussmaterials genau zu messen. Eine Vertiefung
in dem Pfropfen 635 kann anstelle der Bohrung 637 oder
der Vertiefung 642 verwendet werden. Der Temperatursensor 636 wird
verwendet, um den Düsenheizer 626 zu
steuern.
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Die
Steuerung des Düsenheizers 626 mit dem
Temperatursensor 636 ist identisch mit der oben mit Bezug
auf 1–3 beschriebenen.
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Eine
Positionierung des Temperatursensors 636 in dem Pfropfen 635 ist
ebenso annehmbar wie die Positionierung des Temperatursensors 136 in
der Vertiefung 142 des Verteilers 108 von 1.
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7 zeigt
einen Teil einer heißen
Seite 700 gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die heiße Seite 700 umfasst
eine Rückplatte 702,
eine Formplatte 704, einen Verteiler 708 und Düsen 710 (es
ist nur eine Düse
gezeigt, wobei aber auch mehr Düsen
verwendet werden können).
Die Rückplatte 702 und
die Formplatte 704 können
wie in der Ausführungsform
von 1–3 beschrieben sein,
wobei die für
die anderen Ausführungsformen verwendeten
Merkmale und Aspekte auch für
die vorliegende Ausführungsform
verwendet werden können.
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Jede
Düse 710 umfasst
einen Düsenkörper 722,
eine Düsenspitze
(nicht gezeigt) und einen Heizer 726. Der Düsenkörper 722 definiert
einen Düsenkanal 730,
der sich durch denselben erstreckt, um ein Gussmaterial zu einem
Formhohlraum zu führen. Der
Heizer 726 ist ein elektrisches Widerstandsdrahtelement
oder ähnliches,
das wie gezeigt in dem Düsenkörper 722 eingebettet
sein kann.
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Der
Verteiler 708 umfasst einen Heizer 734 und einen
Verteilerkanal 738, der sich durch den Verteiler 708 erstreckt,
um Gussmaterial zu der Düse 710 zu
führen.
Eine Ventilstifthülse 735 mit
einem Hülsenkanal 733 ist
in den Verteiler 708 eingesteckt, um die Verzweigung des
Verteilerkanals 738 zu der Düse 710 zu führen. Der
Heizer 734 ist ein elektrisches Widerstandsdrahtelement
oder ähnliches
und dient dazu, den Verteiler 708 und damit das Gussmaterial
in dem Verteilerkanal 738 zu heizen. Der Verteiler 708 umfasst
weiterhin eine Bohrung 742.
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Ein
Temperatursensor 736 ist in einer Bohrung 737 der
Ventilstifthülse 735 und
in der Bohrung 742 des Verteilers 708 vorgesehen.
Der Temperatursensor befindet sich in der Nähe der Schnittstele zwischen
dem Verteiler 708 und der Düse 710 (d. h. nahe
dem Auslass des Verteilers 708). Der Temperatursensor 736 kann
ein Thermoelement oder eine ähnliche
Einrichtung sein, die ein elektrisches Signal auf der Basis einer
an einem Erfassungspunkt 739 gemessenen Temperatur erzeugt.
In dieser Ausführungsform
ist der Erfassungspunkt 739 des Temperatursensors 736 so
nahe wie möglich
an dem Verteilerkanal 738 angeordnet, um die Temperatur
des darin enthaltenen Gussmaterials genau zu messen. Eine Vertiefung
in der Ventilstifthülse 735 oder
dem Verteiler 708 kann anstelle der Bohrung 737 oder
der Bohrung 742 verwendet werden. Der Temperatursensor 736 wird
verwendet, um den Düsenheizer 726 zu
steuern.
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Die
Steuerung des Düsenheizers 726 mit dem
Temperatursensor 736 ist identisch mit der oben mit Bezug
auf 1–3 beschriebenen.
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Eine
Positionierung des Temperatursensors 736 in der Ventilstifthülse 735 ist
ebenso annehmbar wie die Positionierung des Temperatursensors 136 in der
Vertiefung 142 des Verteilers 108 von 1.
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Es
wurden verschiedene bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung beschrieben, wobei dem Fachmann jedoch deutlich sein sollte,
dass verschiedene Variationen und Modifikationen vorgenommen werden
können,
ohne dass deshalb der Erfindungsumfang verlassen wird. Alle hier genannten
Patente und Veröffentlichungen
sind hier vollständig
unter Bezugnahme eingeschlossen.