DE102008021559A1

DE102008021559A1 - Verfahren und eine Vorrichtung zur Befestigung einer Dekorfolie an einem Trägerteil

Info

Publication number: DE102008021559A1
Application number: DE102008021559A
Authority: DE
Inventors: Wilfried Schilles
Original assignee: Faurecia Innenraum Systeme GmbH
Current assignee: Faurecia Innenraum Systeme GmbH
Priority date: 2008-04-30
Filing date: 2008-04-30
Publication date: 2009-11-19
Anticipated expiration: 2028-05-01
Also published as: DE102008021559B4

Abstract

Verfahren zur Befestigung zumindest eines Dekormaterials (2) an einem Trägerteil (1), insbesondere einer Fahrzeuginnenverkleidung, mit den Schritten: - Bereitstellen des Trägerteils (1) mit zumindest einer Ausnehmung (3) zur Aufnahme eines Endabschnittes (5) zumindest eines Dekormaterials; - Einbringen mindestens eines Endabschnittes des Dekormaterials (2) in die Ausnehmung des Trägerteils; - zumindest abschnittsweises Erwärmen des Trägerteils (1) im Bereich der Ausnehmung (3) und - Schließen der Ausnehmung (5) mittels eines Werkzeuges zum Festlegen des Endabschnittes (5) des Dekormaterials (2) an dem Trägerteil (1); sowie Vorrichtung zum Verbinden eines Dekormaterials (2) mit einem Trägerteil (2), mit - einer Haltevorrichtung zum Halten des Trägerteils, - einer Einlegevorrichtung, zum Einlegen des Dekormaterials in eine am Trägerteil gebildete Ausnehmung von einer ersten Seite, - zumindest einem Greifer, der das Trägerteil im Bereich der Ausnehmung auf einer zweiten Seite, die entgegengesetzt zu der ersten Seite gelegen ist, zumindest abschnittsweise greift und zusammendrückt, wobei der Greifer zumindest bereichsweise mittels einer Heizvorrichtung aufheizbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Befestigung einer Dekorfolie an einem Trägerteil und insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bereitstellung einer dekorierten Fahrzeuginnenverkleidung.
Aus der US 4,323,406 B1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Verkleidungsteils bekannt. Gemäß diesem Verfahren wird ein Endabschnitt eines Dekormaterials in einem ersten Arbeitsschritt in einem Klemmabschnitt eines Trägerteils 21 eingebracht. Danach wird die Werkzeugform geschlossen und das Trägerteil hinterspritzt. Das eingespritzte Kunststoffmaterial bewirkt eine Verformung des Klemmabschnitts, so dass der Endabschnitt des Dekormaterials fixiert wird.
Die DE 102 16 128 A1 zeigt ein Trägerbauteil mit einem Zier- oder Funktionselement, das zumindest eine randseitige Lasche aufweist. Das Element wird in nutenförmige Klemmaufnahmen des Trägerbauteils eingesteckt und kraftschlüssig gehalten. Um die Klemmwirkung noch zu verbessern kann unter dem Element zusätzlich eine elastische Schicht angeordnet sein.
Aus der DE 196 40 199 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Kunststoffteilen mit teilkaschierten Oberflächen bekannt, bei dem ein Zuschnitt eines Kaschiermittels in einem Blasformwerkzeug angeordnet und während der Blasformgebung in einen heißen Kunststoffschlauch zur Ausbildung einer Ziernut eingedrückt und mit diesem verschmolzen wird.
Die DE 102 37 780 A1 offenbart ein Verkleidungsteil für ein Fahrzeug und das Verfahren zu dessen Herstellung. Dabei wird eine sich über die gesamte Fläche des Bauteils erstreckende Dekorschicht in eine Klemmauflage eines Trägerteils eingedrückt, um eine optische Mehrteiligkeit des Verkleidungsteils zu erreichen. Zur Verbesserung der Klemmwirkung kann eine elastische Zwischenschicht vorgesehen sein.
Es ist Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit der möglichst preisgünstig ein Teil eines Trägerteils mit einem Dekormaterial überzogen werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Anspüche gelöst. Weitere Ausführungsformen sind in den auf diese rückbezogenen Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Befestigung zumindest eines Dekormaterials an einem Trägerteil, insbesondere einer Fahrzeuginnenverkleidung, mit den Schritten:

– Bereitstellen des Trägerteils mit zumindest einer Ausnehmung zur Aufnahme eines Endabschnittes zumindest eines Dekormaterials;
– Einbringen mindestens eines Endabschnittes des Dekormaterials in die Ausnehmung des Trägerteils;
– zumindest abschnittweises Erwärmen des Trägerteils im Bereich der Ausnehmung und
– Schließen der Ausnehmung mittels eines Werkzeuges zum Festlegen des Endabschnitts des Dekormaterials an dem Trägerteil.

Erfindungsgemäß ist weiterhin eine Vorrichtung zum Verbinden eines Dekormaterials mit einem Trägerteil vorgesehen, mit

– einer Haltevorrichtung zum Halten des Trägerteils,
– einer Einlegvorrichtung, zum Einlegen des Dekormaterials in eine am Trägerteil gebildete Ausnehmung von einer ersten Seite,
– zumindest einem Greifer, der das Trägerteil im Bereich der Ausnehmung auf einer zweiten Seite, die entgegen gesetzt zu der ersten Seite gelegen ist, zumindest abschnittsweise greift und zusammendrückt, wobei der Greifer zumindest bereichsweise mittels einer Heizvorrichtung aufheizbar ist.

Dabei kann der Greifer derart ausgebildet sein, dass dieser die Haltevorrichtung für das Trägerteil bildet.
Auch kann vorgesehen sein, dass der Greifer die Heizvorrichtung zum Aufheizen des Trägerteils bildet.
Als eine Weiterführungs der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung weiterhin eine Steuereinrichtung aufweist, und die Steuerung eine Steuerungsfunktion aufweist, die das Einlegen des Dekormaterials und die Funktionen des Greifers steuert. Dabei kann die Vorrichtung weiterhin einen Sensor aufweisen, der Temperaturwerte an der Greiferspitze kontinuierlich oder getaktet misst, ein Signal generiert und an die Steuerung sendet, und dass die Steuerung mit der Heizvorrichtung zur Steuerung der Temperatur des Greifers in Verbindung steht und die Steuerungsfunktion auf der Basis der Temperaturwerte Steuerungskommandos an die Heizvorrichtung zur Steuerung der Temperatur senden kann. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Steuerungsfunktion die von dem Sensor gemessenen Ist-Temperatur mit einer vorgegebenen oder in der Steuerungsfunktion gespeicherten Soll-Temperatur vergleicht und eine Regelungsfunktion zur Regelung der Temperatur des Greifers aufweist. Insbesondere kann in der Steuerungsfunktion für den Greifer eine materialabhängige Verschlusszeit vorgegeben sein, und die Steuerung den Greifer öffnet, wenn die vorgegebene Verschlusszeit erreicht ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden an Hand der beileigenden Figuren beschrieben, die zeigen:
1 einen Querschnitt eines Trägerteils mit einer erfindungsgemäß vorgesehenen Ausnehmung und eines Querschnitts einer das Trägerteil abschnittsweise überdeckenden Dekorschicht, wobei ein Randabschnitt der Dekorschicht an einer Seite der Ausnehmung in diese eingelegt ist und das Trägerteil in einem Ausgangszustand eines ersten ersten Verfahrensschritts gezeigt ist, in dem die Ausnehmung von einer ersten Seite des Trägerteils her gesehen zum Einlegen des Randabschnitts der Dekorschicht geöffnet ist;
2 einen Querschnitt eines Trägerteils und einer diese abschnittsweise überdeckenden Dekorschicht in der Darstellung der 1, wobei das Trägerteil in einem Ausgangszustand eines ersten ersten Verfahrensschritts gezeigt ist, in dem die Ausnehmung, in die der Randabschnitt der Dekorschicht eingelegt ist, zusammen gedrückt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren, das insbesondere zur Herstellung einer Fahrzeuginnenverkleidung verwendet werden kann, ist zum Befestigen zumindest eines Randabschnitts eines Dekormaterials oder einer Dekorschicht 2 an einem Trägerteil 1 vorgesehen. Dabei wird ein Trägerteil 1 mit zumindest einer Ausnehmung 3 zur Aufnahme eines End- oder Randabschnittes 5 eines Dekormaterials bereitgestellt. Das Trägerteil ist im Ausgangszustand vorzugsweise ein mattenförmiges Teil. Das Trägerteil kann insbesondere aus Kunststoff gebildet sein und aufgrund einer entsprechenden Erwärmung auch vorgehärtet oder gehärtet sein. Das Trägerteil 1 hat einen dem herzustellenden Bauteil entsprechenden Querschnitts- und Konturverlauf und kann sich in seinem Ausgangszustand eben erstrecken oder auch dreidimensional gebildet sein. Die Ausnehmung 3 ist derart gebildet, das diese von einer ersten Seite S1 des Trägerteils 1 her gesehen eine Vertiefung mit zwei gegenüer liegenden Seitenwänden bildet, die sich in einer Längsrichtung (in etwa die Perspektiv-Richtung der 1 und 2) erstreckt.
In einem weiteren Verfahrensschritt erfolgt ein Einbringen mindestens eines Endabschnittes des Dekormaterials 2 in die Ausnehmung des Trägerteils von der ersten Seite S1. Der Zustand nach diesem Schritt ist in der 1 dargestellt.
Nachfolgend oder alternativ auch schon während des Einlegens der Dekorschicht 2 wird ein Erwärmen von zumindest Abschnitten des Trägerteils 1 im Bereich der Ausnehmung 3 vorgenommen. Wenn das Trägeteil durch das Erwärmen zumindest im Bereich der Ausnehmung verfombar ist, erfolgt ein Schließen der Ausnehmung 3 mittels eines Werkzeuges zum Festlegen oder Klemmen des Endabschnitts 5 des Dekormaterials 2 zwischen den Seitenwänden oder mittels der Seitenwände des Trägerteils 1 (2).
Bei dem Verfahren können auch die Randbereiche mehrerer Dekorschichten in die Ausnehmung 3 eingelegt und in dieser geklemmt oder befestigt werden.
Die Ausnehmung oder Vertiefung ergibt sich insbesondere durch den Querschnittsverlauf des Trägerteils. Im Querschnitt des Trägerteils gesehen ergibt sich die von einer ersten Seite des Trägerteils sichtbare Vertiefung insbesondere durch eine Ausformung oder Ausbauchung oder Ausbeulung des Querschnittsverlaufs im Bereich einer weitgehend ebenen Erstreckung des Trägerteils.
Das Trägerteil 1 ist in seinem Ausgangszustand ein mattenförmiges Teil, das die genannte, sich in einer Längsrichtung erstreckende Ausnehmung oder Vertiefung aufweist. In einem weiteren, den genannten Verfahrensschritten vorangehenen Verfahrensschritt kann die Formung der Ausnehmung oder Vertiefung erfolgen.
Das Verfahren zur Befestigung zumindest eines Dekormaterials an einem Trägerteil kann insbesondere zur Herstellung einer Fahrzeuginnenverkleidung verwendet werden.
Die Ausnehmung kann, im Querschnitt des Trägerteils gesehen, nutförmig und dabei insbesondere trichterförmig oder V-förmig oder U-förmig ausgebildet sein.
Trichterförmig soll dabei eine Ausnehmung mit umfassen, bei der die Dekorfolie durch eine schlitzförmige Öffnung, quasi von unten in den Trichter eingeführt wird und das weite Trichterende zum Fixieren des Dekormaterial geschlossen, das heißt, zusammengedrückt wird, wodurch an der dem Dekormaterial in Bezug auf das Trägerteil entgegengesetzte Seite ein Steg gebildet wird, der beispielsweise als Abstandhalter oder zur Verstärkung des Trägerteils dienen kann. Die trichterförmige Ausnehmung kann gezielt angeordnete Materialschwächungen entlang ihrer Seiten und/oder an der der Öffnung gegenüberliegenden Trichterwand aufweisen, so dass die trichterförmige Ausnehmung beim Zusammendrücken eine vorgegebene Form einnehmen, mit der das Trägerteil beispielsweise im Bereich des eingelegten Dekormaterials an der Rückseite verstärkt wird. Die trichterförmige Ausnehmung wird insbesondere in Verbindung mit einem Dekormaterial verwendet, dessen zum Einsetzen in die Ausnehmung vorgesehene Endabschnitt entlang dessen Rands abwechselnd Durchbrechungen und Zungen aufweist und dass das Dekormaterial derart in die Ausnehmung eingelegt wird, dass die Zungen in die trichterförmigen Ausnehmungen eingelegt werden.
Bei dem Trägerteil kann es sich um ein Spritzgussteil handeln, so dass die Form der Ausnehmungen bei der Herstellung der Form für den Spritzvorgang bestimmt werden kann und nur durch die Grenzen des Formenbaus beschränkt ist.
Um einen sicheren Halt des Dekormaterials in der Ausnehmung zu gewährleisten kann das Trägerteil im Bereich der Ausnehmung verschweißt werden. Diese Verschweißung kann durch das gleiche Werkzeug oder in dem gleichen Werkzeug erfolgen, das die Schließung der Ausnehmung bewirkt. Dieses Werkzeug kann beispielsweise ein Greifer sein, der das Trägerteil im Bereich der Ausnehmung greift, die Ausnehmung nach dem Einlegen der Dekorschicht zusammendrückt und gleichzeitig oder anschließend den Bereich der Ausnehmung zumindest punktuell oder abschnittsweise erwärmt und so durch Verschweißung oder Vulkanisierung eine stoffschlüssige Verbindung zwischen der Dekorschicht und dem Trägerteil herstellt.
Für das spätere Recycling der Teile sollen, wenn möglich, das Trägerteil und der Dekorstoff aus einem Material, aber mit unterschiedlichen optischen und/oder haptischen Eigenschaften gebildet sein. Das heißt, wenn das Trägerteil aus einem Kunststoff gefertigt ist, ist das Dekormaterial zum Beispiel eine Kunststofffolie. Das Verfahren eignet sich aber auch bestens um unterschiedliche Materialien, wie zum Beispiel Stoff oder Leder, mit einem Trägerteil aus Kunststoff oder Blech sicher zu verbinden.
Bei der Verwendung eines Trägerteil aus Kunststoff und von Dekormaterialien wie Leder oder Stoff, kann das Dekormaterial in dem Endabschnitt Durchbrechungen, beispielsweise Ausstanzungen aufweisen, so dass der Kunststoff beim Verschweißen in diesen Bereichen ineinander fließen kann, was weiter zu einer sicheren und unlösbaren Verbindung von Trägerteil und Dekormaterial beiträgt.
Statt einer Dekorschicht können in die Ausnehmung gleichzeitig auch zwei oder mehr Dekormaterialien eingelegt und wie oben beschrieben durch das Schließen der Ausnehmung fixiert werden. So kann zum Beispiel ein erstes Dekormaterial das Trägerteil von der Ausnehmung aus in eine erste Richtung überziehen, ein zweites Dekormaterial, das in der gleichen Ausnehmung wie das erste Dekormaterial gehalten wird, kann das Trägerteil in eine zweite Richtung, die nicht identisch mit der ersten Richtung ist, sondern beispielsweise in die in Bezug auf die Ausnehmung entgegengesetzte Richtung weist, einen zweiten Teil des Trägerelements überziehen.
An einem Rand des Trägerteils kann zusätzlich ein Umbug geformt werden. Dieser Schritt des Umbug-Formens kann insbesondere nach dem Klemmen des entsprechenden Randabschnitts der Dekorschicht 2 in die Ausnehmung 3 erfolgen, so dass der geklemmte Randabschnitt der Dekorschicht 2 als Fixierung der Dekorschicht 2 in Bezug auf den Bereich dient, an dem der Umbug der Dekorschicht gebildet wird. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass im Abschnitt zwsichen dem geklemmten Randabschnitt und dem Umbug-Bereich der Dekorsicht 2 eine qualitativ vorteilhafte Aubildung der Dekorschicht auf der Trägerschicht 1, insbesondere ohne Faltenbildung, erreichbar ist. Vor und/oder bei dem Ausbilden des Umbungs kann insbesondere eine von dem geklemmten Randabschnitt weg gerichtete Zugkraft auf die Dekorschicht ausgübt werden, um den Abschnitt zwsichen dem geklemmten Randabschnitt und dem Umbug-Bereich der Dekorsicht 2 bei der Umbugbildung zu strecken.
Die Erfindung umfasst weiterhin eine Vorrichtung, mit der das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann, aufweisend:

– eine Haltevorrichtung zum Halten des Trägerteils,
– eine Einlegvorrichtung, zum Einlegen des Dekormaterials in eine am Trägerteil gebildete Ausnehmung von einer ersten Seite,
– zumindest einen Greifer, der das Trägerteil im Bereich der Ausnehmung auf einer zweiten Seite, die entgegen gesetzt zu der ersten Seite gelegen ist, zumindest abschnittsweise greift und zusammendrückt, wobei der Greifer zumindest bereichsweise mittels einer Heizvorrichtung aufheizbar ist.

Die Vorrichtung zum Verbinden zumindest eines Dekormaterials mit einem Trägerteil, weist eine Einlegvorrichtung auf, mit der das Dekormaterial von einer ersten Seite in die an dem Trägerteil gebildete Ausnehmung eingelegt werden kann. Weiterhin umfasst die Vorrichtung zumindest einen Greifer, der das Trägerteil im Bereich der Ausnehmung auf einer zweiten Seite, die der ersten Seite bezogen auf das Trägerteil gegenüberliegt, zumindest abschnittsweise greift und zusammendrückt, wobei das Trägerteil im Eingriffsbereich des Greifers zumindest bereichsweise mittels einer Heizvorrichtung aufheizbar ist.
Die Vorrichtung kann weiterhin eine Steuereinrichtung aufweisen, die das Einlegen der Folie und die Funktionen des Greifers entsprechend einer in der Steuerung hinterlegten Funktion steuert. Das heißt, die Steuerung koordiniert nach einem vorgegebenen Programm das Zuführen des Dekormaterials an das Trägerteil, das Einlegen des Endabschnitts des Dekormaterials in die Ausnehmung, und das Heranführen des Greifers, das zumindest abschnittsweise Zusammendrücken und Verschweißen der Ausnehmung. Der Greifer kann dabei derart ausgebildet sein, dass dieser nicht nur das Zusammendrücken der Ausnehmung übernehmen, sondern gleichzeitig auch als Halter für das Trägerteil während des Dekorvorgangs dienen und kann die nötige Wärme an das Trägerteil heranführen kann, um die zumindest abschnittsweise Verschweißung im Bereich der Ausnehmung zu bewirken.
In einer Anwendung dieser Vorrichtung kann vorgesehen sein, dass sich der Greifer ein Trägerteil aus einem Lager greift, es festhält und es in eine Position führt, in der die Einlegevorrichtung das Dekormaterial in die am Trägerteil gebildete Ausnehmung einlegen kann. Der Greifer kann dabei zum Halten des Trägerteils beispielsweise Halteelemente, wie Saugnäpfe aufweisen.
Wenn das Dekormaterial in der Ausnehmung liegt, wird die Ausnehmung durch ein Schließelement, das Druck auf den Bereich der Ausnehmungen des Trägerteils ausübt, beispielsweise ein zangenähnliches Element, geschlossen. Gleichzeitig oder vorlaufend kann über das Schließelement das Trägerteil im Bereich der Ausnehmung erwärmt werden, so dass das Trägerteil zumindest punktuell oder bereichs- oder abschnittsweise verschweißt bzw. angeschmolzen oder geschmolzen wird.
Dabei können alle Schritte, wie zum Beispiel das Vorhandensein von Trägerteil und Dekorfolie in der Vorrichtung und/oder das korrekte Einlegen des Dekormaterials in die Ausnehmung, mittels Sensoren überwacht werden. Bei den Sensoren handelt es sich um handelsübliche Ware, wie beispielsweise Lichtschranken, optische Detektoren oder einfache Berührungsschalter, die der Fachmann entsprechend der Verwendung aussuchen, einbauen und mit einer Maschinen- oder Vorrichtungssteuerung verbinden kann.
Insbesondere kann der Greifer, wenn er gleichzeitig als Wärmelieferant dient, an seinem vorderen Ende einen Sensor aufweisen, mit dem die Temperatur des Trägermaterials und/oder der Greiferspitze, die zum Verschweißen dienen kann, kontinuierlich, getaktet oder einer in der Steuerung hinterlegten Funktion gemäß gemessen wird. Aus der gemessenen Temperatur, die eine Ist-Temperatur darstellt, generiert der Sensor ein Signal und sendet dies an die Steuerung. Dort wird die gemessene Ist-Temperatur mit einer in der Steuerung bzw. einem Speicher der Steuerung abrufbaren Soll-Temperatur verglichen. Ergibt sich hierbei eine unzulässige Abweichung, so kann die Steuerung ein optisches und/oder hörbares Alarmsignal ausgeben oder über bekannte Regeleinheiten, die Wärme an der Greiferspitze regulieren.
Als Energiequelle zur Wärmeerzeugung kommt in erster Linie Strom zur Anwendung, da sich damit eine als Heizelement ausgebildete Greiferspitze am leichtesten erwärmen lässt. Alternativ können in der Umgebung der Greiferspitze beispielsweise Strahler, Gasbrenner, UV-Strahler oder Elektronenstrahler vorhanden sein, die das Trägermaterial im Bereich der Ausnehmung erwärmen, bevor und/oder während der Greifer die Ausnehmung zusammendrückt.
Neben der Regelung der Schweißtemperatur an der Greiferspitze kann die Steuerung auch die Zeitspanne überwachen, die der Greifer geschlossen sein muss, um sicher eine Verschweißung des Trägermaterials zu garantieren. Da unterschiedliche Träger- und/oder Dekormaterialien unterschiedliche Schweißtemperaturen und/oder Verbindungszeiten benötigen, sind in der Steuerung entweder für jedes Material spezifische Daten hinterlegt, oder Zeit und Temperatur können vom Bediener entsprechend den eingesetzten Materialien manuell eingestellt werden.
Mit dem beschriebenen Verfahren und der dazugehörigen Vorrichtung ist es möglich, bei selektiven Kaschierungen das Ende des Dekormaterials auf einfache Weise so zu verstecken, dass der Betrachter des fertigen Produkts dieses nicht sehen kann. Gleichzeitig kann das Dekormaterial nur auf Teilen des Trägerteils aufgebracht werden und/oder es können unterschiedliche Dekormaterialien von einer Ausnehmung ausgehend unterschiedliche bereiche des Trägerteils abdecken.
Das Verfahren führt zu einer beachtlichen Einsparung an Dekormaterial und Klebemitteln. Gleichzeitig können die Trägerteile einfacher da einteilig gebaut werden, und es kann ganz auf Abdeckleisten zum Kaschieren der Bereiche der Zusammenfügung von Dekormaterial und Trägerteil verzichtet werden. Durch die einteilige Bauweise lassen sich Einsparungen beim Werkzeugbau für die Spritzgussteile realisieren und auch die Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens ist kostengünstig herzustellen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- US 4323406 B1 [0002]
- DE 10216128 A1 [0003]
- DE 19640199 A1 [0004]
- DE 10237780 A1 [0005]

Claims

Verfahren zur Befestigung zumindest eines Dekormaterials (2) an einem Trägerteil (1), insbesondere einer Fahrzeuginnenverkleidung, mit den Schritten: – Bereitstellen des Trägerteils (1) mit zumindest einer Ausnehmung (3) zur Aufnahme eines Endabschnittes (5) zumindest eines Dekormaterials; – Einbringen mindestens eines Endabschnittes des Dekormaterials (2) in die Ausnehmung des Trägerteils; – zumindest abschnittweises Erwärmen des Trägerteils (1) im Bereich der Ausnehmung (3) und – Schließen der Ausnehmung (3) mittels eines Werkzeuges zum Festlegen des Endabschnitts (5) des Dekormaterials (2) an dem Trägerteil (1).
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (3) nutförmig ausgebildet ist.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (3) V-förmig ausgebildet ist.
Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil (1) mit der Ausnehmung (3) in einem Spritzgussverfahren hergestellt wird.
Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil (1) im Bereich der Ausnehmung (3) zumindest abschnittsweise verschweißt wird.
Verfahren nach dem vorgehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil (1) und das Dekormaterial (2) aus dem gleichen Werkstoff gefertigt sind und das Trägerteil (1) mit dem Dekormaterial im Bereich der Verschweißung stoffschlüssig verbunden wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Endabschnitt (5) des Dekormaterials (2) entlang dessen Rands Durchbrechungen aufweist und dass das Trägermaterial in dem Bereich, in dem die Durchbrechungen des Dekormaterials gelegen sind, zusammengeschweißt wird.
Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung von einem Greifer nur im Bereich des Greifers zusammengedrückt wird.
Verfahren nach dem vorgehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil durch den Greifer vor und/oder während dem Zusammenpressen erwärmt wird.
Vorrichtung zum Verbinden eines Dekormaterials (2) mit einem Trägerteil (2), mit – einer Haltevorrichtung zum Halten des Trägerteils, – einer Einlegvorrichtung, zum Einlegen des Dekormaterials in eine am Trägerteil gebildete Ausnehmung von einer ersten Seite, – zumindest einem Greifer, der das Trägerteil im Bereich der Ausnehmung auf einer zweiten Seite, die entgegen gesetzt zu der ersten Seite gelegen ist, zumindest abschnittsweise greift und zusammendrückt, wobei der Greifer zumindest bereichsweise mittels einer Heizvorrichtung aufheizbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer die Haltevorrichtung für das Trägerteil bildet.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer die Heizvorrichtung zum Aufheizen des Trägerteils bildet.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung weiterhin eine Steuereinrichtung aufweist, und die Steuerung eine Steuerungsfunktion aufweist, die das Einlegen des Dekormaterials und die Funktionen des Greifers steuert.
Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung weiterhin einen Sensor aufweist, der Temperaturwerte an der Greiferspitze kontinuierlich oder getaktet misst, ein Signal generiert und an die Steuerung sendet, und dass die Steuerung mit der Heizvorrichtung zur Steuerung der Temperatur des Greifers in Verbindung steht und die Steuerungsfunktion auf der Basis der Temperaturwerte Steuerungskommandos an die Heizvorrichtung zur Steuerung der Temperatur senden kann.
Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungsfunktion die von dem Sensor gemessenen Ist-Temperatur mit einer vorgegebenen oder in der Steuerungsfunktion gespeicherten Soll-Temperatur vergleicht und eine Regelungsfunktion zur Regelung der Temperatur des Greifers aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuerungsfunktion für den Greifer eine materialabhängige Verschlusszeit vorgegeben ist, und die Steuerung den Greifer öffnet, wenn die vorgegebene Verschlusszeit erreicht ist.