DE102008017223A1 - Antriebssteuerung für eine elektrische Parkbremse - Google Patents

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    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60TVEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
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    • B60T13/74Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator with power assistance or drive; Brake systems incorporating such transmitting means, e.g. air-pressure brake systems with electrical assistance or drive
    • B60T13/746Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator with power assistance or drive; Brake systems incorporating such transmitting means, e.g. air-pressure brake systems with electrical assistance or drive and mechanical transmission of the braking action

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Steuerung für eine elektrische Parkbremse (1), wobei die Steuerung (2) zum Empfangen von Messsignalen von zumindest einem Wegsensor (31) und zum Bestimmen einer Weggröße aus den Messsignalen des zumindest einen Wegsensors und/oder zum Empfangen von Messsignalen von zumindest einem Kraftsensor (32) ausgebildet ist, und wobei die Steuerung (2) ausgebildet ist, in Abhängigkeit der Weggröße und/oder der von dem zumindest einen Kraftsensor empfangenen Messsignale Motorsteuerungssignale zu erzeugen, die die Drehzahl eines Motors (41) zum Antrieb der elektrischen Parkbremse (1) repräsentieren.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Antriebssteuerung für eine elektrische Parkbremse und bezieht sich im Besonderen auf eine Steuerung zum Schutz des Antriebs vor Beschädigung beim Übergang in eine Endposition.
  • Parkbremsen dienen dazu die Bewegung eines Fahrzeugs auch dann zu unterbinden, wenn die Betriebsbremse bzw. die Betriebsbremsen des Fahrzeugs nicht aktiviert sind. Damit wird der Gefahr eines unkontrollierten Rollens des Fahrzeugs vorgebeugt. Eine Parkbremse ist typischerweise als Feststellbremse ausgeführt, die über einen Seilzug, z. B. einen Bowdenzug, angezogen und gelöst werden kann. Um ein automatisches Feststellen und Lösen der Parkbremse zu ermöglichen, wird der Seilzug über einen elektrischen Antrieb betätigt. Der Antrieb weist zumeist eine Motor-Getriebeeinheit auf, die über eine der Parkbremse zugeordnete Steuerung betrieben wird. Zum Anziehen wie auch zum Lösen der Parkbremse wird der Motor des Antriebs in Drehung versetzt. Die Motordrehung wird über das Getriebe auf das Seil übertragen. Beim Feststellen bzw. Anziehen der Parkbremse wird das Seil des Seilzugs über das beispielsweise als Spindeltrieb ausgebildete Getriebe gegen die entlang seiner Verlaufsrichtung wirkende Zuspannkraft der Parkbremse zur Motor-Getriebeeinheit hingezogen. Beim Lösen der Parkbremse wird das Seil mit Unterstützung der entlang seiner Verlaufsrichtung wirkenden Zuspannkraft der Parkbremse von der Motor-Getriebeeinheit weggezogen.
  • Die von der Motor-Getriebeeinheit zum Feststellen der Parkbremse aufzubringende Kraft bemisst sich nach der für ein sicheres Abstellen des Kraftfahrzeugs erforderlichen Zuspannkraft der Parkbremse. Der Motor der Motor-Getriebeeinheit ist so ausgelegt, dass er das hierzu erforderliche Drehmoment aufbringen kann. Eine Fehlfunktion in der Steuerlogik kann beim Lösen der Bremse dazu führen, dass der Motor nach dem Lösen der Parkbremse weiterläuft und die Motor-Getriebeeinheit mit voller Drehzahl gegen einen Endanschlag fährt. Aufgrund des hohen Drehmoments des Motors kann es hierbei zu einer Beschädigung der Motor-Getriebeeinheit kommen. In ähnlicher Weise kann auch eine Störung im mechanischen Kraftübertragungssystem zwischen der Motor-Getriebeeinheit und der Bremsenmechanik, beispielsweise ein Bruch des Bowdenzugs beim Zuspannen der Parkbremse, zu einer Beschädigung der Motor-Getriebeeinheit führen. Um eine Beschädigung der Motor-Getriebeeinheit bei derartigen Störungen zu vermeiden, kann die Motor-Getriebeeinheit mit einer mechanischen Rutschkupplung ausgestattet werden, die das vom Motor aufgebrachte Drehmoment beim Erreichen einer Endposition der Motor-Getriebeeinheit mechanisch reduziert. Eine solche Rutschkupplung benötigt jedoch zusätzlichen Bauraum, wodurch sich die Motor-Getriebeeinheit vergrößert und ihr Einbau im Fahrzeug erschwert wird. Zudem erhöhen sich durch die mechanische Rutschkupplung die Kosten der Motor-Getriebeeinheit.
  • Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für eine elektrische Parkbremse anzugeben, die eine Beschädigung der Motor-Getriebeeinheit bei Störungen der Steuerlogik oder des mechanischen Kraftübertragungssystems vermeidet.
  • Die Aufgabe wird gemäß den unabhängigen Ansprüchen der Erfindung gelöst.
  • Die Erfindung umfasst eine Steuerung für eine elektrische Parkbremse, wobei die Steuerung zum Empfangen von Messsignalen von zumindest einem Wegsensor und zum Bestimmen einer Weggröße aus den Messsignalen des zumindest einen Wegsensors und/oder zum Empfangen von Messsignalen von zumindest einem Kraftsensor ausgebildet ist, und wobei die Steuerung ausgebildet ist, in Abhängigkeit der Weggröße und/oder der von dem zumindest einen Kraftsensor empfangenen Messsignale Motorsteuerungssignale zu erzeugen, die die Drehzahl eines Motors zum Antrieb der elektrischen Parkbremse repräsentieren.
  • In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die in dieser Beschreibung und den Ansprüchen zur Aufzählung von Merkmalen verwendeten Begriffe ”umfassen”, ”aufweisen”, ”beinhalten”, ”enthalten” und ”mit”, sowie deren grammatikalische Abwandlungen, generell eine nichtabschließende Aufzählung von Merkmalen, wie z. B. Verfahrensschritten, Einrichtungen, Bereichen, Größen und dergleichen bezeichnen, die in keiner Weise das Vorhandensein anderer oder zusätzlicher Merkmale oder Gruppierungen von anderen oder zusätzlichen Merkmalen ausschließt. Ferner wird darauf hingewiesen, dass sofern im Einzelnen nicht explizit anders angegeben, in dieser Schrift durchgehend und abweichend vom deutschen Sprachgebrauch der Begriff 'steuern' gleichbedeutend mit dem Begriff 'regeln' verwendet wird. Dies betrifft auch alle grammatikalischen Abwandlungen beider Begriffe. In dieser Schrift kann daher der Begriff 'Steuerung' ebenso eine Rückführung einer Regelgröße bzw. deren Messwerts umfassen, wie sich der Begriff 'Regelung' auf eine einfache Steuerkette beziehen kann.
  • Die Erfindung umfasst ferner eine Parkbremse mit einer wie oben bezeichneten Steuerung.
  • Die Erfindung wird in ihren abhängigen Ansprüchen weitergebildet.
  • Eine Reduktion der Wucht, mit der die Motor-Getriebeeinheit einer elektrischen Parkbremse in einen Endanschlag gefahren wird, kann vorteilhaft dadurch erreicht werden, dass die Motorsteuerungssignale bis zu einer bestimmten Entfernung zu einem der Endanschläge eine erste Drehzahl und bei Unterschreiten dieser bestimmten Entfernung eine zweite, niedrigere Drehzahl repräsentieren. Hierzu repräsentieren die Motorsteuerungssignale bei Annäherung an eine erste festgelegte Weggröße eine erste Drehzahl und bei Entfernen von der ersten festgelegten Weggröße eine zweite Drehzahl, die niedriger als die erste Drehzahl ist. Der Wert der ersten festgelegten Weg größe hängt dabei von der jeweiligen Drehrichtung des Motors ab, d. h. davon, ob die elektrische Parkbremse festgestellt oder gelöst wird. Um eine schlagartige Veränderung der Drehzahl des Motors zu verhindern und die Leistungsfähigkeit der Parkbremse im vollen Umfang aufrechtzuerhalten, nimmt die von den Motorsteuerungssignalen repräsentierte Drehzahl kontinuierlich mit kleiner werdendem Abstand zu einem der Endanschläge ab, d. h. mit abnehmender Differenz einer jeweils bestimmten aktuellen Weggröße zu einer zweiten festgelegten Weggröße.
  • Alternativ wie zusätzlich können die Motorsteuerungssignale bei einem Messsignal des zumindest einen Kraftsensors, das eine Kraft repräsentiert, die größer als eine bestimmte Kraft ist, eine erste Drehzahl und bei einem Messsignal des zumindest einen Kraftsensors, das eine Kraft repräsentiert, die kleiner als eine bestimmte Kraft ist, eine zweite Drehzahl repräsentieren, die kleiner als die erste Drehzahl ist. Zum Vermeiden schlagartiger Drehzahländerungen nimmt die von den Motorsteuerungssignalen repräsentierte Drehzahl vorzugsweise kontinuierlich mit der, von den Messsignalen des zumindest einen Kraftsensors repräsentierten Kraft ab.
  • Eine Drehzahländerung basierend auf einer Kombination der Messsignale des Wegsensors und des Kraftsensors bietet eine erhöhte Betriebssicherheit bei Ausfall oder Störung eines der Sensoren.
  • Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den Ansprüchen sowie den Figuren. Die einzelnen Merkmale können bei einer Ausführungsform gemäß der Erfindung je für sich oder zu mehreren verwirklicht sein. Bei der nachfolgenden Erläuterung einiger Ausführungsbeispiele der Erfindung wird auf die beiliegenden Figuren Bezug genommen, von denen
  • 1 eine elektrische Parkbremse mit einer Drehzahlsteuerung zum Endanschlagschutz des Antriebsmotors und
  • 2 ein Verfahren zur Steuerung der Drehzahl des Antriebsmotors der Parkbremse zur Realisierung eines Endanschlagschutzes zeigt.
  • 1 zeigt eine elektrische Parkbremse 1 mit einer Steuerung 2, einer Bremsenmechanik 3, einer Motor-Getriebeeinheit 4 und einem zwischen der Motor-Getriebeeinheit 4 und der Bremsenmechanik 3 angeordneten mechanischen Kraftübertragungssystem 5. Die Steuerung 2 ist zur Zustandsbestimmung der Parkbremse mit Sensoren 31 und 32 verbunden. Die Sensoren 31 und 32 können wie in 1 dargestellt im Bereich der Bremsenmechanik 3 angeordnet sein. Sie können aber auch im Bereich der Motor-Getriebeeinheit 4, zum Beispiel am Motor 41 oder am Getriebe 42, oder im Bereich des mechanischen Kraftübertragungssystems 5 angeordnet sein. Es können jeweils ein oder mehrere Wegsensoren 31 bzw. Kraftsensoren 32 verwendet werden, wobei diese an unterschiedlichen Orten der Parkbremse angeordnet sein können.
  • Das Feststellen der Parkbremse erfolgt durch Drücken eines Reibbelags gegen einen Bremskörper, beispielsweise eine Bremsscheibe oder eine Bremstrommel der Parkbremse. Die Normalkraft, mit der der Reibbelag beim Feststellen der Parkbremse gegen den Bremskörper drückt, wird Zuspannkraft genannt. Zum Lösen der Parkbremse wird der Reibbelag vom Bremskörper zurückgezogen. Der Weg, den der Reibkörper zwischen dem gelösten und dem festgestellten Zustand der Parkbremse zurücklegt, wird als Zuspannweg bezeichnet. Der Zuspannweg kann über einen Wegsensor 31, die Zuspannkraft über einen Kraftsensor 32 erfasst werden.
  • Die Ausgangssignale von Wegsensoren enthalten in der Regel keine Information über die absolute Position des Messobjekts, sondern geben dessen relative Positionsänderung an. Die tatsächliche Position des Reibbelags in Relation zum Bremskörper kann daher in der Regel nur mit Kenntnis seiner Anfangsposition bestimmt werden.
  • Als Wegsensoren können bei einer Parkbremse beispielsweise an der Drehachse des Motors 41 befestigte Magnete verwendet werden, die sich bei einer Rotation des Motors 41 an Hallsensoren vorbeibewegen, und so mit jeder Umdrehung der Motordrehachse ein Signal erzeugen. Da die Drehung der Motorachse über das Getriebe 42 in eine Verschiebung eines auf die Reibbelagposition einwirkenden Elements des mechanischen Kraftübertragungssystems 5 umgesetzt wird, kann über das Sensorsignal somit indirekt die Verschiebung des Reibbelags relativ zum Bremskörper bestimmt werden.
  • Als mechanisches Kraftübertragungssystem 5 kann ein Bowdenzug verwendet werden, dessen Seil über das z. B. als Spindeltrieb ausgebildete Getriebe 42 gegen die Zuspannkraft der Parkbremse zur Motor-Getriebeeinheit hingezogen (Feststellen der Parkbremse) oder mit Unterstützung der Zuspannkraft von dieser weggezogen wird (Lösen der Parkbremse).
  • Die Steuerung des Motors 41 erfolgt über die Steuerung 2. Die Steuerung 2 weist eine Eingangsschnittstelle 21, eine Verarbeitungseinrichtung 22 und eine Ausgangsschnittstelle 23 auf. Die Eingangsschnittstelle 21 ist mit dem Wegsensor 31 und dem Kraftsensor 32 verbunden. Die Verbindung kann als Datenbus oder als Signalleitung ausgebildet sein. Die Schnittstelle besteht im einfachsten Fall aus einer Möglichkeit zum Anschließen der Sensoren, sie kann aber auch eine Elektronik zum Aufbereiten der von den Sensoren 31 und 32 ausgegebenen Messsignale für die Verarbeitungseinrichtung 22 umfassen.
  • Die Verarbeitungseinrichtung 22 erzeugt Motorsteuerungssignale, die an die Ausgangsschnittstelle 23 übergeben werden. Die Ausgangsschnittstelle 23 weist eine Anschlussmöglichkeit für den Motor 41 auf. In der Regel ist die Leistung der von der Verarbeitungseinrichtung 22 erzeugten Motorsteuerungssignale zu gering, um den Motor 41 direkt anzusteuern, so dass die Ausgangsschnittstelle außer einer Anschlussmöglichkeit für den Motor 41 üblicherweise noch eine Leistungsstufe umfasst.
  • Um Beschädigungen der Motor-Getriebeeinheit beim Verfahren dieser in eine ihrer Endpositionen zu vermeiden, erfolgt die von der Verarbeitungseinrichtung 22 mittels der Motorsteuerungssignale vorgenommene Steuerung des Motors 41 in Abhängigkeit des Zuspannwegs des Reibbelags und der Zuspannkraft der Parkbremse. Zuspannweg und Zuspannkraft werden von der Verarbeitungseinrichtung 22 vermittels der vom Wegsensor 31 und vom Kraftsensor 32 erhaltenen Messsignale bestimmt.
  • Zum Anziehen der Parkbremse steuert die Verarbeitungseinrichtung 22 den Motor 41 üblicherweise zunächst so lange an, bis der Reibbelag mit einer bestimmten Bezugskraft gegen den Bremskörper der Bremsenmechanik 3 gedrückt wird. Nach Erreichen der Bezugskraft wird der Reibbelag noch um einen bestimmten Bezugsweg weiter gegen den Bremskörper verfahren. Die Bezugskraft kann, wenn sich der Kraftsensor an einer geeigneten Stelle der Bremsenmechanik befindet, eine direktes Maß der Zuspannkraft sein, sie kann aber auch, wenn sich der Kraftsensor an der Motorgetriebeeinheit oder an dem mechanischen Kraftübertragungssystem befindet, durch eine Zugkraft oder ein Drehmoment an einer dieser beiden Einrichtungen bestimmt sein. Ebenso kann, wenn sich der Wegsensor nicht an einer geeigneten Stelle der Bremsenmechanik 3 befindet, der über den Sensor erfasste Bezugsweg vom tatsächlichen Verstellweg des Reibbelags abweichen. Befindet sich der Wegsensor wie oben beschrieben beispielsweise an der Motorachse, so besteht zwischen dem über den Wegsensor erfassten Bezugsweg und dem tatsächlichen Verfahrweg des Reibbelags zumeist ein nichtlinearer Zusammenhang.
  • Beim Lösen der Parkbremse wird ähnlich wie beim oben beschriebenen Feststellen der Motor 41 zunächst solange angesteuert, bis die Bezugskraft einen bestimmten Wert unterschritten hat. Nach Unterschreiten der Bezugskraft dreht die Verarbeitungseinrichtung 22 den Motor 41 dann noch einen be stimmten Bezugsweg weiter, um sicher zu stellen, dass sich der Reibbelag soweit vom Bremskörper entfernt hat, dass keine Restkraft auf der Parkbremse verbleibt.
  • Falls keine mechanische Verbindung zwischen Motor-Getriebeeinheit 4 und Bremsenmechanik 3 besteht, z. B. bei einem Bowdenzugbruch, wird die Bezugskraft beim Zuspannen der Parkbremse nicht erreicht. Ebenso kann ein fehlerhafter Wegsensor beim Lösen der Parkbremse dazu führen, dass der Bezugsweg falsch gemessen wird. In beiden Fällen könnte der Motor 41 die Motor-Getriebeeinheit 4 in einen Endanschlag fahren.
  • Um zu vermeiden, dass der Motor 41 die Motor-Getriebeeinheit 4 mit vollem Drehmoment in einen der Anschläge fährt und diese dadurch beschädigt wird, steuert die Verarbeitungseinrichtung 22 den Motor 41 mittels der von ihr erzeugten Motorsteuerungssignale in einer ersten Ausführungsform so an, dass die Drehzahl des Motors nach einem bestimmten Hub reduziert wird. Der Hub entspricht dabei einer Weggröße, d. h. einer relativen Positionsänderung, die die Verarbeitungseinrichtung 22 aus den Messsignalen des Wegsensors 31 bestimmt. Durch die Reduktion der Drehzahl wird das wirksame Drehmoment des Motors 41 reduziert und damit die Wucht, mit der die Motor-Getriebeeinheit in einen Endanschlag gefahren wird.
  • In einer zweiten Ausführungsform der Steuerung 2 ist die Verarbeitungseinrichtung 22 dazu ausgebildet, die Messsignale des Wegssensors einer Plausibilitätsprüfung zu unterziehen. Sind beispielsweise aufgrund eines Defekts keine oder die tatsächliche Positionsänderung nur unzureichend wiedergebenden Messsignale des Wegssensors verfügbar, kann dies aus einem Missverhältnis zwischen den über die Motorsteuersignale bestimmbaren Motorumdrehungen und der auf Grundlage der Messsignale des Wegsensors bestimmten Weggröße erkannt werden. Daher ermittelt die Verarbeitungseinrichtung 22 dieser Ausführungsform die Weggröße aus den Messsignalen des Wegsensors und stellt die so ermittelte Weggröße in Relation zu der aus den Motorsteuerungssignalen ermittelten Anzahl von Motorum drehungen. Sobald das Missverhältnis zwischen beiden Größen einen bestimmten Wert überschreitet, erzeugt die Verarbeitungseinrichtung 22 Motorsignale, die den Motor zu einer Drehung mit reduzierter Drehzahl veranlassen.
  • Bei einer dritten Ausführungsform der Steuerung 2 ist die Verarbeitungseinrichtung 22 dazu ausgebildet, die Drehzahl des Motors 41 kontinuierlich mit der aus den Messsignalen des Wegsensors 31 bestimmten Weggröße zu reduzieren. Bei einem Missverhältnis zwischen Weggröße und Anzahl der Motorumdrehungen kann die Drehzahlreduktion auch kontinuierlich mit dem Missverhältnis oder den Motorumdrehungen vorgenommen werden. Die Reduktion kann linear als auch nichtlinear zu den oben genannten Bezugsgrößen vorgenommen werden. Mit einer kontinuierlichen Reduktion der Drehzahl muss diese nicht schlagartig verringert werden, so dass die Leistungsfähigkeit der elektrischen Parkbremse nicht weiter eingeschränkt wird.
  • Eine vierte Ausführungsform der Steuerung 2 sieht eine Verarbeitungseinrichtung 22 vor, bei der die Motordrehzahl abhängig von den Messsignalen des Kraftsensors 32 gesteuert wird. Je nach Einbauort des Kraftsensors repräsentieren die Messsignale die aktuelle Zuspannkraft der Parkbremse oder eine Ausgabekraft der Motor-Getriebeeinheit. Bei dieser Ausführungsform ist die Verarbeitungseinrichtung 22 dazu ausgebildet, die Drehzahl des Motors 41 zu reduzieren, falls die Messsignale des Kraftsensors 32 eine Kraft repräsentieren, die einen bestimmten Schwellwert unterschreitet. In einer modifizierten Ausführungsform erzeugt die Verarbeitungseinrichtung 22 die Motorsteuerungssignale so, dass die Drehzahl des Motors 41 kontinuierlich mit der Kraft verändert wird, die die Messsignale des Kraftsensors 32 repräsentieren. Die Drehzahländerung kann dabei sowohl linear als auch nichtlinear mit dieser Kraft verknüpft sein.
  • Bei einer fünften Ausführungsform der Steuerung 2 ist die Verarbeitungseinrichtung 22 zu einer Drehzahlsteuerung des Motors 41 basierend auf einer Kombination der vom Wegsensor 31 erhaltenen Messsignale und der vom Kraftsensor 32 erhaltenen Messsignale ausgebildet. Die Drehzahlsteuerung ist im Flussdiagramm der 2 als Verfahren veranschaulicht. Nach Erhalt eines Betätigungssignals in Schritt SO des Verfahrens, d. h. nachdem das Feststellen oder Lösen der Parkbremse durch eine Steuereinrichtung des Fahrzeugs oder über eine Benutzerschnittstelle durch einen Fahrgast des Fahrzeugs veranlasst wurde, wird in Schritt S1 zunächst das Einlesen der Messsignale des Wegsensors 31 und des Kraftsensors 32 aktiviert. Gleichzeitig oder nachfolgend wird in Schritt S2 der Motor 41 der Motor-Getriebeeinheit von der Verarbeitungseinrichtung 22 so angesteuert, dass er sich mit einer ersten Drehzahl dreht. Gleichzeitig werden die Messsignale des Wegsensors und des Kraftsensors wie oben angegeben ausgewertet, d. h. aus den Messsignalen des Wegsensors wird eine Weggröße bzw. ein Hub bestimmt und aus den Messsignalen des Kraftsensors wird erforderlichenfalls eine Kraftgröße abgeleitet. In Schritt S3 wird geprüft, ob die Weggröße einem vorgegebenen Wert entspricht, bzw. ob der Hub eine Hubvorgabe überschreitet. Ist dies der Fall, so wird die Drehzahl des Motors in Schritt S5 reduziert. Ist dies nicht der Fall, so wird in Schritt S4 geprüft, ob die von den Messsignalen des Kraftsensors 32 repräsentierte Kraft kleiner als eine Kraftvorgabe ist. Ist dies nicht der Fall, so wird das Verfahren mit Schritt S3 fortgeführt, andernfalls wird das Verfahren bei Schritt S5 mit der Reduzierung der Motordrehzahl fortgeführt. Schritt S3 und Schritt S4 können auch in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden. Die fünfte Ausführungsform stellt somit eine ODER-Verknüpfung der zuvor ausgeführten wegabhängigen Drehzahlsteuerung mit der zuvor ausgeführten kraftabhängigen Drehzahlsteuerung dar.
  • Selbstverständlich kann auch die fünfte Ausführungsform der Steuerung 2 so modifiziert werden, dass die Reduzierung der Motordrehzahl nicht Abrupt bzw. stufenweise erfolgt, sondern kontinuierlich zu Weggröße bzw. Kraft.
  • Eine mit einer Steuerung 2 nach einer der oben beschriebenen Ausführungsformen ausgestattete elektrische Parkbremse zeichnet sich gegenüber Parkbremsen mit mechanischen Rutschkupplungen vor allem durch eine reduzierte Baugröße als auch durch geringere Herstellungskosten aus.
  • 1
    elektrische Parkbremse
    2
    Steuerung
    21
    Eingangsschnittstelle der Steuerung
    22
    Verarbeitungseinrichtung der Steuerung
    23
    Ausgangsschnittstelle der Steuerung
    3
    Bremsenmechanik
    31
    Wegsensor
    32
    Kraftsensor
    4
    Motor-Getriebeeinheit
    41
    Motor der Motor-Getriebeeinheit
    42
    Getriebe der Motor-Getriebeeinheit
    5
    mechanisches Kraftübertragungssystem
    S0–S5
    Verfahrensschritte

Claims (6)

  1. Steuerung für eine elektrische Parkbremse (1), wobei die Steuerung (2) zum Empfangen von Messsignalen von zumindest einem Wegsensor (31) und zum Bestimmen einer Weggröße aus den Messsignalen des zumindest einen Wegsensors und/oder zum Empfangen von Messsignalen von zumindest einem Kraftsensor (32) ausgebildet ist, und wobei die Steuerung (2) ausgebildet ist, in Abhängigkeit der Weggröße und/oder der von dem zumindest einen Kraftsensor empfangenen Messsignale Motorsteuerungssignale zu erzeugen, die die Drehzahl eines Motors (41) zum Antrieb der elektrischen Parkbremse (1) repräsentieren.
  2. Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Motorsteuerungssignale bei Annäherung der mit dem Wegsensor (31) bestimmten aktuellen Weggröße an eine erste festgelegte Weggröße eine erste Drehzahl und bei Entfernen der aktuell bestimmten Weggröße von der ersten festgelegten Weggröße eine zweite Drehzahl repräsentieren, die niedriger als die erste Drehzahl ist.
  3. Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die von den Motorsteuerungssignalen repräsentierte Drehzahl mit abnehmender Differenz der mit dem Wegsensor (31) bestimmten aktuellen Weggröße zu einer zweiten festgelegten Weggröße kontinuierlich abnimmt.
  4. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Motorsteuerungssignale bei einem Messsignal des zumindest einen Kraftsensors, das eine Kraft repräsentiert, die größer als eine bestimmte Kraft ist, eine erste Drehzahl und bei einem Messsignal des zumindest einen Kraftsensors, das eine Kraft repräsentiert, die kleiner als eine bestimmte Kraft ist, eine zweite Drehzahl repräsentieren, die kleiner als die erste Drehzahl ist.
  5. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die von den Motorsteuerungssignalen repräsentierte Drehzahl abnimmt, wenn die von den Messsignalen des zumindest einen Kraftsensors repräsentierte Kraft abnimmt.
  6. Parkbremse mit einer Steuerung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE19738877A1 (de) * 1997-03-12 1998-09-24 Kuester & Co Gmbh Feststellbremsanlage für Fahrzeuge
EP1032520B1 (de) * 1997-11-22 2002-05-08 Continental Teves AG & Co. oHG Verfahren und system zur ansteuerung einer elektromechanisch betätigbaren feststellbremse für kraftfahrzeuge

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