DE102008001810B4 - Einziehvorrichtung zum Einzug einer Materialbahn in eine Rotationsdruckmaschine - Google Patents
Einziehvorrichtung zum Einzug einer Materialbahn in eine Rotationsdruckmaschine Download PDFInfo
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Abstract
Einziehvorrichtung zum Einzug einer Materialbahn (04) in eine Rotationsdruckmaschine um eine lageveränderbare Walze (03) herum mit einem Einzugmittel und einem das Einzugmittel antreibenden Antriebsmittel (02), wobei – die Einziehvorrichtung ein Bahnleitelement (09) umfasst, welches in seiner Position relativ zur lageveränderbaren Walze (03) durch einen Leitelementantrieb (11) veränderbar ist, – das Bahnleitelement durch zwei parallel angeordnete Führungen (09) gebildet ist, um die die Materialbahn (04) herum geführt wird, – die Führungen (09) mittels des Leitelementantriebs (11) in einer Führung (12) linear (12) verfahrbar sind, – bei einer Relativbewegung zwischen der Walze (03) und den Führungen (09) eine der Führungen (09) oberhalb der Walze (03) und die andere Führung (09) unterhalb der Walze (09) vorbeibewegt wird, und – die Materialbahn (04) auf die Walze (03) aufgelegt wird, sobald die Führungen (09) an einer Walze (03) vorbeifahren, so dass in einer Endstellung die Führungen (09) keine Berührung mehr mit der Materialbahn (04) haben.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Einziehvorrichtung zum Einzug einer Materialbahn in eine Rotationsdruckmaschine gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1.
- Vor allem bei Zeitungsrotationsmaschinen aber auch bei Rollenoffsetmaschinen kommt der Papiereinziehvorrichtung zum automatischen oder halbautomatischen Papiereinziehen eine besondere Bedeutung zu. Dabei ist grundsätzlich zu unterscheiden zwischen Einrichtungen mit endlosen oder endlich konzipierten Bahntransportsystemen einerseits und den dazu nötigen Maschinenelementen andererseits (z. B. Bänder, Ketten und flexible Förderelemente). Die einfachste Ausführung besteht aus endlosen, zwischen Rollenwechsler und Falzapparat umlaufenden Bändern, die am Rand der Papierbahn verlaufen und Schlaufen enthalten, in die der Bahnanfang hineingesteckt werden kann, so dass die Papierbahn auf dem Weg durch die Maschine geführt wird. Da die Papiereinziehvorrichtung endlos ausgeführt ist, also immer wieder an den Ausgangspunkt zurückkehrt, steht sie immer bereit. Sie wird mit einem Servomotor angetrieben und nach Beendigung des Einziehvorgangs ausgeschaltet. Die beiden Einziehbänder links und rechts der Bahn können verschiedene Wege nehmen, so dass damit bereits zwei Einziehvarianten zur Verfügung stehen.
- In Weiterentwicklungen werden begrenzte Kettenteilstücke von 6 bis 7 m Länge eingesetzt, die in ebenso langen Abständen von Kettenrädern mit Motoren angetrieben und in Schienen geführt werden sowie über Weichen verschiedene Wege einschlagen können. Durch Rückwärtslauf oder auf einem Rückführweg gelangen sie wieder in die Ausgangslage.
- Eine lageveränderbare Walze, wie beispielsweise eine Längsregisterwalze bestimmt zwischen den Wendestangen und den Schneidmessern im Falzapparat eine veränderliche Entfernung. Die Materialbahn schlingt sich um die Längsregisterwalze. Durch Bewegen dieser Walze kann die Größe der Schlaufe vergrößert oder verkleinert werden, wodurch die Bahnführung so verändert wird, dass verschiedene Stränge in exakter Abschnittslänge übereinander zu liegen kommen, bevor sie in den Falzapparat einlaufen.
- Beim Mehrfachdrucken einer Materialbahn muss diese um verstellbare Registerwalzen herum geführt werden. Da diese Walzen innerhalb eines Verstellbereiches jede beliebige Lage einnehmen können, muss die Führung für das Einziehelement so ausgelegt sein, dass diese Walzen beim Einziehen der Bedruckstoffbahn immer von dieser umschlungen werden, und zwar unabhängig davon, in welcher Lage sich die Walzen gerade befinden. Das bedeutet wiederum, dass die Führung um die Walze verlaufen muss, wenn sich diese in ihrer äußersten Lage befindet, also wenn der Einzugsweg zwischen zwei Druckwegen die größtmögliche Länge hat.
- Befindet sich jedoch die Walze nicht in dieser extremen Lage, wie es normalerweise der Fall ist, so tritt beim Einziehen der Materialbahn eine so genannte Sackbildung auf, die unerwünscht ist und beim weiteren Einzug der Materialbahn zu einem Bahnriss führen kann.
- Durch die
EP 0 553 740 A1 ist eine Führung zum Einziehen einer Materialbahn in eine Rollenrotationsdruckmaschine bekannt. Die Führung des Einzugmittels ist an der Stelle der Umfahrung einer verstellbaren Walze mehrteilig teleskopartig ausgeführt, wobei mindestens eines der Teile verschiebbar ist. Dadurch wird die Materialbahn stets unmittelbar um die verstellbare Walze, unabhängig von deren derzeitiger Stellung, herumgeführt. Dabei muss je nach Stellung der Registerwalze die Führungsschiene im Registerwalzenbereich komplett verstellt werden. - Aus der
DE 26 56 820 A1 ist es bekannt, eine Registerwalze zum einfacheren Einziehen einer Bahn in eine spezielle Position außerhalb des Bahnweges zu bringen. - Die
EP 0 129 660 A2 offenbart während eines Einzugvorganges eine Papierbahn einen Ausgleichszylinder in die Nähe von Kettenrädern einer Einzugsvorrichtung zu verfahren. - Die gattungsfremde
DE 10 2006 023 284 A1 beschreibt ein Einzugswerk für einen bereits eingezogenen Bahnanfang einer Bedruckstoffbahn, bei dem Geschwindigkeiten von Zugwalzen in Abhängigkeit von Bahnspannungen geregelt werden. - Die
DE 10 2004 033 036 A1 offenbart nach dem Durchgang eines Bahnanfanges durch Zugwalzen diese in Abhängigkeit von einer Zugspannung anzutreiben. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einziehvorrichtung zum Einzug einer Materialbahn in eine Rotationsdruckmaschine zu schaffen, womit eine Sackbildung beim Einziehvorgang mit einfachen und automatisch nachstellenden Mitteln sicher verhindert werden kann.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
- Eine Einziehvorrichtung umfasst zunächst ein in einer Führung geführtes Einzugmittel und ein Antriebsmittel zum Antrieb des Einzugmittels, an welchem eine einzuziehende Materialbahn eingehängt wird. Nachfolgend wird die Erfindung im Wesentlichen am Beispiel einer Ketteneinziehvorrichtung beschrieben. Sie ist allerdings nicht auf eine solche beschränkt, sondern kann auch für andere bekannte Einziehsysteme angewendet werden. Bei einer Ketteneinziehvorrichtung ist das Einzugmittel ein Kettenstück und das Antriebsmittel ein bzw. mehrere Motoren. Eine solche Ketteneinziehvorrichtung wurde eingangs beschrieben.
- An der Einziehvorrichtung ist im Bereich um eine verstellbare Walze, insbesondere einer Registerwalze, einer Rotationsdruckmaschine herum, ein verlagerbares Bahnleitelement vorgesehen, um das die Bahn beim Einziehen herum geführt wird. Beispielhaft wird von einer Registerwalze als verlagerbare Walze ausgegangen, die Erfindung ist jedoch nicht auf eine Umfahrung einer Registerwalze beschränkt, sondern auch für andere verlagerbare Walzen in einer Rotationsdruckanlage, beispielsweise bei Tänzerwalzen, anwendbar.
- Das Bahnleitelement ist vorzugsweise entlang einer linearen Achse in seiner Position relativ zur Registerwalze verstellbar, welche parallel zur Verstellrichtung der Registerwalze verläuft. Zu Beginn des Einziehvorganges befindet sich das Bahnleitelement in einer ersten Endposition, in welcher die Materialbahn den durch die Führung vorgegeben maximalen Einzugweg zurücklegt. Während des weiteren Einziehvorganges erfolgt eine Verstellung des Bahnleitelementes um den Einzugweg entsprechend der Sollposition der Registerwalze zu verkürzen.
- In einem Verfahren erfolgt die Ansteuerung des Antriebsmittels für das Einzugmittel in Abhängigkeit einer, von einer Messwalze ermittelten Bahnspannung, während des gesamten Einziehvorgangs, in einer bevorzugten Ausführungsform während des Verstellens des Bahnleitelements, so dass eine Sackbildung verhindert werden kann. Vorzugsweise wird während der Verstellung des Bahnleitelementes die Einzuggeschwindigkeit erhöht, um den sich in Bildung befindlichen Sack vorsichtig unter Beibehaltung einer tolerierten Bahnspannung herauszuziehen.
- Ein Bahnleitelement umfasst in der erfindungsgemäßen Ausführungsform zwei parallel ausgerichtete Stangen, welche im Einzugweg der Materialbahn im Bereich der verstellbaren Registerwalze angeordnet sind. Die Anordnung der Stangen erfolgt derart, dass die einzuziehende Bahn mit Hilfe der Einziehvorrichtung um die Stangen herum geführt wird. Die Stangen können auch durch andere Elemente, beispielsweise Zugfedern ersetzt werden, wodurch eine mögliche Gefahr des Einklemmen verhindert werden kann, weil die Feder flexibel nachgibt und ein Quetschen verhindert.
- Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Sackbildung beim Einziehvorgang mit einfachen und automatisch nachstellenden Mitteln sicher verhindert werden kann. Es ist vor dem Einziehvorgang keine manuelle Einstellung der Einziehvorrichtung nötig.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 eine Einziehvorrichtung an einer Rotationsdruckmaschine in einer Überblicksdarstellung; -
2 eine erste Ausführungsform einer Einziehvorrichtung in einer schematischen Darstellung in einer Seitenansicht und einer Draufsicht in verschiedenen Phasen des Einziehvorganges; - In
1 ist ein Einziehsystem, ausgeführt als Ketteneinziehsystem an einem Oberbau einer Rollenrotationsdruckanlage dargestellt. Für jeden der übereinander liegenden Stränge ist eine Kettenführungsschiene01 in der Druckanlage angeordnet. An den Kettenführungsschienen01 sind in einem bestimmten vorgegebenen Abstand Antriebsmittel02 , z. B. Motoren02 angeordnet, an deren Wellenende ein Kettenrad sitzt. Das Kettenrad befindet sich jeweils im Eingriff mit einem Kettenstück, das länger als der Abstand der Motoren02 ist. An dem Kettenstück wird in bekannter Weise eine einzuziehende Bahn, insbesondere eine Materialbahn eingehängt. - Die Kettenführungsschienen
01 sind auf einem Maximalweg um eine Walze03 , z. B. eine Registerwalze03 je Strang herumgeführt. - Für die Stränge A und B ist die Position der später näher beschriebenen Bahnleitelemente mit A' und B' dargestellt. Der längere Strang A erhält die linke Endstellung des Bahnleitelementes A'. Der kürzere Strang B erhält einen verlängerten Weg im Vergleich zur Mittenposition der Registerwalze
03 , indem das Bahnleitelement beim Einzug nahe der linken Endstellung des Bahnleitelementes B' positioniert wird. Damit wird die Sackbildung beim Einzug minimiert. -
2 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten bevorzugten Ausführungsform in Seitenansicht und Draufsicht. In den Abb. a) bis d) sind nacheinander ablaufende Verfahrensschritte eines Verfahrens unter Verwendung der ersten bevorzugten Ausführungsform beschrieben. - Eine Materialbahn
04 ist um verschiedene Walzen06 und die Registerwalze03 herumgeführt. Die Registerwalze03 ist über einen Antrieb07 , z. B. über einen Registerwalzenantrieb07 auf einer linearen Achse08 in verschiedene Positionen verfahrbar. - Ein Bahnleitelement, umfassend zwei Führungen
09 , insbesondere Zugfedern09 oder Stäbe09 , ist im Bereich der Registerwalze03 angeordnet. Die Zugfedern09 sind mittels eines Leitelementantriebes11 in einer Führung12 linear verfahrbar. Bei einer Relativbewegung zwischen Registerwalze03 und den Zugfedern09 wird eine der Zugfedern09 oberhalb der Registerwalze03 und die andere Zugfeder09 unterhalb der Registerwalze03 vorbeibewegt. - Die Kettenführungsschiene
01 ist durch die punktierte Linie dargestellt. Zunächst wird die von einer nicht dargestellten Einziehkette in der Kettenführungsschiene01 geführte Materialbahn04 von den in der linken Endstellung positionierten Zugfedern09 aufgenommen (Abb. a). Anschließend werden während des weiteren Einziehvorganges die Zugfedern09 in Richtung Registerwalze03 verfahren (Abb. b). Sobald die Zugfedern09 an der Registerwalze02 ”vorbeifahren”, wird die Materialbahn04 auf die Registerwalze03 aufgelegt (Abb. c). In der rechten Endstellung (Abb. d) haben die Zugfedern09 keine Berührung mehr mit der Materialbahn04 . Diese wird dann ausschließlich über die Walzen06 und die Registerwalze03 geführt. - Eine weitere Walze
13 , z. B. eine Messwalze13 liefert während des gesamten Einziehvorganges einen Bahnspannungswert, in dessen Abhängigkeit der Motor02 angesteuert wird. Während der Verstellung des Bahnleitelementes (Abb. c und d) sinkt die Bahnspannung aufgrund der Verkürzung des Einzugsweges während des Einzugs. Wird in dieser Phase die Einziehgeschwindigkeit durch Ansteuerung des Motors02 vergrößert, wird das Absinken der Bahnspannung ausgeglichen. Dabei erfolgt die Steuerung so, dass die Materialbahn04 nicht aufgrund überhöhter Bahnspannung abreißt. Der Papiersack wird damit bereits während seiner Entstehung vorsichtig herausgezogen. Die Bahnspannungswerte der Messwalze13 können hierbei sowohl zur Steuerung des Motors02 sowie aller Bahnleitelemente im Bahnlauf der Materialbahn04 bis zurück zum Einzugwerk verwendet werden, um die nötige Voreilung zum Herausziehen des Papiersackes zu steuern. - Bezugszeichenliste
-
- 01
- Kettenführungsschiene
- 02
- Antriebsmittel; Motor
- 03
- Bahnleitelement; Walze; Registerwalze
- 04
- Bahn; Materialbahn
- 05
- 06
- Walze
- 07
- Antrieb; Registerwalzenantrieb
- 08
- Achse
- 09
- Bahnleitelement; Führung; Zugfeder, Stab
- 10
- 11
- Antrieb; Leitelementantrieb
- 12
- Führung
- 13
- Walze; Messwalze
- A, B
- Stränge
- A', B'
- Positionen der Bahnleitelemente
Claims (1)
- Einziehvorrichtung zum Einzug einer Materialbahn (
04 ) in eine Rotationsdruckmaschine um eine lageveränderbare Walze (03 ) herum mit einem Einzugmittel und einem das Einzugmittel antreibenden Antriebsmittel (02 ), wobei – die Einziehvorrichtung ein Bahnleitelement (09 ) umfasst, welches in seiner Position relativ zur lageveränderbaren Walze (03 ) durch einen Leitelementantrieb (11 ) veränderbar ist, – das Bahnleitelement durch zwei parallel angeordnete Führungen (09 ) gebildet ist, um die die Materialbahn (04 ) herum geführt wird, – die Führungen (09 ) mittels des Leitelementantriebs (11 ) in einer Führung (12 ) linear (12 ) verfahrbar sind, – bei einer Relativbewegung zwischen der Walze (03 ) und den Führungen (09 ) eine der Führungen (09 ) oberhalb der Walze (03 ) und die andere Führung (09 ) unterhalb der Walze (09 ) vorbeibewegt wird, und – die Materialbahn (04 ) auf die Walze (03 ) aufgelegt wird, sobald die Führungen (09 ) an einer Walze (03 ) vorbeifahren, so dass in einer Endstellung die Führungen (09 ) keine Berührung mehr mit der Materialbahn (04 ) haben.
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