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Die
Erfindung betrifft ein Einsteckschloss, insbesondere ein Treibstangenschloss,
mit einem Schlosskasten, mit einem antreibbaren Schieber, insbesondere
Treibstangenanschlussschieber, mit einem quer zur Bewegungsrichtung
des Schiebers geführten Riegel, wobei der Riegel zwischen
einer aus dem Schlosskasten hervorstehenden Stellung in eine in
den Schlosskasten zurückgezogene Stellung bewegbar ist
und mit einer eine Steuerführung im Riegel aufweisenden
Koppeleinrichtung zur Koppelung der Bewegung des Schiebers mit dem
Riegel.
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Ein
solches Einsteckschloss ist beispielsweise aus der
DE 10 2004 012 108 A1 bekannt.
Bei diesem Einsteckschloss ist die Steuerführung vollständig
in einer Seitenfläche des Riegels angeordnet. Ein in die
Steuerführung eindringender Steuerzapfen ist auf dem innerhalb
des Schlosskastens verschieblich geführten Schieber angeordnet.
Dies hat zur Folge, dass der Riegel auch in der vollständig
aus dem Schlosskasten hervorstehenden Stellung mit einem Teilbereich
der Steuerführung in den Schlosskasten hineinragen muss,
um die Verbindung mit dem Steuerzapfen zu gewährleisten.
Hierdurch benötigt der Riegel einen sehr großen
Bauraum im Schlosskasten. Ein solcher Bauraum ist jedoch häufig
nicht vorhanden, da an dieser Stelle meist auch ein Getriebe zum
Antrieb des Treibstangenschiebers angeordnet ist.
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Aus
der
DE 29 29 368 C2 ist
ein Treibstangenschloss bekannt geworden, bei dem die Steuerführung
auf dem Schieber und der Steuerzapfen auf dem Riegel angeordnet
sind. Bei diesem Treibstangenschloss muss der Riegel in der aus
dem Schlosskasten hervorstehenden Stellung nur mit dem Steuerzapfen
in den Schlosskasten hineinragen. Jedoch weist der Schieber mit
der Steuerführung durch diese Gestaltung unmittelbar hinter
dem Riegel sehr große Abmessungen auf.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Einsteckschloss der eingangs
genannten Art so zu gestalten, dass es besonders kompakt aufgebaut ist.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass die Steuerführung zu einer in den Schlosskasten hineinragenden,
rückseitigen Kante des Riegels hin zur Einführung
eines auf dem Schieber angeordneten Steuerzapfens offen ist und
der Riegel an einer Seite einen über die rückseitige
Kante überstehenden Führungsabschnitt aufweist,
dass der Führungsabschnitt mit einem auf dem Schieber angeordneten
Führungszapfen zusammenwirkt und dass bei Bewegung des
Führungszapfens gegen den Führungsabschnitt der
Steuerzapfen in die Steuerführung einführbar ist.
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Durch
diese Gestaltung ermöglicht der Führungsabschnitt
mit dem Führungszapfen aus der Endstellung des Riegels
heraus ein Anheben des Riegels, so dass der Steuerzapfen in die
Steuerführung gelangen kann. Anschließend wird
der Riegel wie bei den bekannten Einsteckschlössern von
der Bewegung des in die Steuerführung eindringenden Steuerzapfens
verschoben. Damit wird der Bauraum hinter dem Riegel durch die Koppeleinrichtung
nur geringfügig eingeschränkt und steht für
weitere Bauteile des Einsteck schlosses zur Verfügung. Das
erfindungsgemäße Einsteckschloss lässt
sich damit besonders kompakt gestalten.
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Die
Koppeleinrichtung weist gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung eine besonders hohe Stabilität
auf, wenn der Führungszapfen und der Steuerzapfen die gleichen
Abmessungen und die gleichen Festigkeiten aufweisen. Durch diese Gestaltung
wird zumindest beim Einführen des Steuerzapfens in die
Steuerführung der Riegel von dem Steuerzapfen und dem Führungszapfen
gleichzeitig bewegt. Damit hat die Koppeleinrichtung zumindest in
diesem Abschnitt die besonders hohe Stabilität durch den
Führungszapfen. Da der Steuerzapfen und der Führungszapfen
gleich aufgebaut sind, lässt sich das erfindungsgemäße
Einsteckschloss auch besonders kostengünstig aus Gleichteilen
fertigen.
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Der
Riegel weist in der Regel einen in den Schlosskasten eindringenden
Riegelschwanz auf. Dieser Riegelschwanz dient zur Führung
der Bewegung des Riegels und steht über der rückseitigen Kante
des Riegels über. Bei diesem Riegel gestaltet sich gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Anordnung
des Führungsabschnitts besonders Platz sparend, wenn der
Führungsabschnitt auf einem in den Schlosskasten hineinragenden
und über der rückseitigen Kante des Riegels überstehenden
Riegelschwanz angeordnet ist.
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Der
unmittelbar hinter dem Riegel vorhandene Bauraum im Schlosskasten
ist vollständig für verschiedene Bauteile des
erfindungsgemäßen Einsteckschlosses nutzbar, wenn
der Riegelschwanz gegenüber den übrigen Bereichen
des Riegels seitlich versetzt ist.
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Zur
weiteren Erhöhung der Stabilität des erfindungsgemäßen
Einsteckschlosses trägt es bei, wenn der Führungsabschnitt
auf der einen Seite des Riegels und die Steuerführung auf
der anderen Seite des Riegels angeordnet ist.
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Der
Antrieb des Führungszapfens und des Steuerzapfens gestaltet
sich mit einem einzigen Schieber besonders einfach, wenn der Führungsabschnitt
und die Steuerführung auf derselben Seite des Riegels angeordnet
sind.
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Zur
weiteren Erhöhung der Stabilität des erfindungsgemäßen
Einsteckschlosses trägt es bei, wenn der Riegel auf beiden
Seiten jeweils einen Führungsabschnitt und eine Steuerführung
aufweist.
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Der
Riegel lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung besonders schmal gestalten, wenn der
Führungsabschnitt zu einer Seitenkante des Riegels hin
offen ist. Hierbei dient der Führungsabschnitt ausschließlich
als Einführhilfe zur Einführung des Steuerzapfens
in die Steuerführung. Nach der Einführung des
Steuerzapfens in die Steuerführung kann der Führungszapfen den
Führungsabschnitt durch das offene Ende an der Seitenkante
des Riegels verlassen.
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Der
Riegel lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung aus seiner Endstellung nicht von Hand
in den Schlosskasten bewegen, wenn die Steuerführung an
ihrem von der rückseitigen Kante des Riegels entfernten
Ende einen parallel zur Bewegungsrichtung des Steuerzapfens angeordneten
Abschnitt hat. Hierdurch gelangt bei in Endstellung befindlichem
Riegel der Steuerzapfen in den parallel zu seiner Bewegungsrichtung
angeordneten Abschnitt der Steuerführung und blockiert
die Bewegung des Riegels. Eine Bewegung des Riegels ist erst wieder
möglich, wenn der Steuerzapfen aus dem parallel zu seiner
Bewegungsrichtung angeordneten Abschnitt heraus bewegt wird. Diese
Gestaltung vermeidet Fehlfunktionen des erfindungsgemäßen
Einsteckschlosses und verhindert bei aus dem Schlosskasten ausgefahrenem
Riegel eine unberechtigte Entriegelung von Hand.
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Die
Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu.
Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in
der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese
zeigt in
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1 ein
erfindungsgemäßes, als Treibstangenschloss ausgebildetes
Einsteckschloss,
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2 stark
vergrößert einen hervorstehenden Riegel mit einem
Schieber des Einsteckschlosses aus 1,
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3 den
Riegel mit dem Schieber aus 2 beim Einführen
eines Steuerzapfens in eine Steuerführung,
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4 den
Riegel mit dem Schieber aus 2 beim Zurückziehen
des Riegels,
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5 den
Riegel mit dem Schieber aus 2 in einer
zurückgezogenen Stellung des Riegels.
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1 zeigt
ein als Treibstangenschloss ausgebildetes Einsteckschloss mit einem
Schlosskasten 1. Das Einsteckschloss hat eine aus dem Schlosskasten 1 federnd
heraus vorgespannte Falle 2 und einen Riegel 3.
Der Riegel 3 be findet sich in einer aus dem Schlosskasten 1 hervorstehenden
Stellung und lässt sich über eine in den Schlosskasten 1 zurückgezogene
Stellung bewegen. Der Schlosskasten 1 hat eine drehbar
gelagerte Drückernuss 4 zum Zurückziehen
der Falle 2. Weiterhin hat der Schlosskasten 1 eine
Aufnahme 5 für einen nicht dargestellten Schließzylinder.
Die Aufnahme 5 des Schließzylinders ist über
ein Getriebe 6 mit einem als Treibstangenanschlussschieber
ausgebildeten Schieber 7 verbunden. Der Schieber 7 ist
längsbeweglich in dem Schlosskasten 1 geführt
und mit einer Treibstange 8 verbunden. Mittels der Treibstange 8 lassen
sich nicht dargestellte Nebenschlösser antreiben. Der Schieber 7 ist
zudem über eine Koppeleinrichtung 9 mit dem Riegel 3 verbunden.
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2 zeigt
vergrößert den Schieber 7 mit dem Riegel 3 und
angrenzenden Bereichen der Treibstange 8 des Einsteckschlosses
aus 1. Der Schieber 7 ist in der dargestellten
Ansicht vor dem Riegel 3 angeordnet. Ein wie der Schieber 7 mit
der Treibstange 8 verbundener Unterschieber 10 weist eine
Krone 11 zur Koppelung mit dem in 1 dargestellten
Getriebe 6 auf. Damit wird der Schieber 7 beim
Antrieb des Getriebes 6 mittels des in der Aufnahme 5 eingesetzten
Schließzylinders in Längsrichtung der Treibstange 8 verschoben. Über
die Koppeleinrichtung 9 wird gleichzeitig der Riegel 3 quer
zur Bewegungsrichtung des Schiebers 7 in die in 5 dargestellte,
in den Schlosskasten 1 zurückgezogene Stellung
verschoben. Zur Führung in dem in 1 dargestellten
Schlosskasten 1 hat der Riegel 3 einen Riegelschwanz 12.
Der Riegelschwanz 12 ist gegenüber den übrigen
Bereichen des Riegels 3 versetzt angeordnet, um den Bauraum
hinter dem Riegel 3 im Schlosskasten 1 nicht einzugrenzen.
Die ser Bauraum wird beispielsweise für das Getriebe 6 benötigt.
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Die
Koppeleinrichtung 9 weist einen auf dem Schieber 3 angeordneten
Steuerzapfen 13 und eine in dem Riegel 3 angeordnete
Steuerführung 14 auf. Der Steuerzapfen 13 befindet
sich hinter einer hinteren, in den in 1 dargestellten
Schlosskasten 1 hineinragenden Kante 15 des Riegels 3.
Damit kann der Riegel 3 aus der dargestellten Stellung
nicht von Hand in den Schlosskasten 1 zurückgedrückt
werden. Die Steuerführung 14 ist zu der in den
Schlosskasten 1 hineinragenden Kante 15 des Riegels 3 hin offen
gestaltet. Weiterhin hat die Koppeleinrichtung 9 einen
auf dem Schieber 7 angeordneten Führungszapfen 16 und
einen in dem Riegel 3 angeordneten Führungsabschnitt 17.
Der Führungsabschnitt 17 ist hier als Nut ausgebildet.
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Wenn
man ausgehend von der Stellung aus 2 den Schieber 7 durch
Antrieb des Getriebes 6 verschiebt, wird zunächst
der Führungszapfen 16 in den Führungsabschnitt 17 bewegt.
Dabei gelangt der Steuerzapfen 13 über das offene
Ende der Steuerführung 14. Anschließend
vermag der in dem Führungsabschnitt 17 befindliche
Führungszapfen 16 den Riegel 3 geringfügig
zurückzuziehen, wie es in 3 dargestellt
ist.
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Verschiebt
man ausgehend von der Stellung aus 3 den Schieber 7 weiter,
erfolgt die Bewegung des Riegels 3 über den in
der Steuerführung 14 befindlichen Steuerzapfen 13 durch
den weiteren Antrieb des Schiebers 7, wie es in 4 dargestellt
ist. Der Führungsabschnitt 17 ist zu einer Seitenkante 19 des
Riegels 3 hin offen gestaltet.
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Daher
kann der Führungszapfen 16 aus dem Führungsabschnitt 17 heraus
bewegt werden.
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In
der in 5 dargestellten, vollständig zurückgezogenen
Stellung des Riegels 3 befindet sich der Steuerzapfen 13 in
einem parallel zur Bewegungsrichtung des Steuerzapfens 13 angeordneten Abschnitt 18 der
Steuerführung 14. Damit kann der Riegel 3 auch
aus dieser Stellung nur durch einen Antrieb des Schiebers 7 wieder
aus dem in 1 dargestellten Schlosskasten 1 heraus
bewegt werden.
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Zur
Vereinfachung sind in der Zeichnung die Steuerführung 14 und
der Führungsabschnitt 17 auf derselben Seite des
Riegels 3 angeordnet. Die Steuerführung 14 und
der Führungsabschnitt 17 können auf unterschiedlichen
Seiten oder auf beiden Seiten des Riegels 3 angeordnet
sein. In diesem Fall sind Steuerzapfen 13 und/oder Führungszapfen 16 auf dem
Unterschieber 10 angeordnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004012108
A1 [0002]
- - DE 2929368 C2 [0003]