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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein strahlungsemittierendes Bauelement,
bei dem eine Strahlung in organischen Schichten erzeugt wird, die
zwischen Elektroden angeordnet sind. Die Erfindung betrifft des
Weiteren ein Verfahren zur Herstellung eines strahlungsemittierenden
Bauelements, bei dem organische Schichten zur Strahlungserzeugung
zwischen Elektroden angeordnet sind.
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Eine
Leuchtdiode weist im Allgemeinen eine strahlungsemittierende Schicht
auf, die zwischen zwei Elektroden angeordnet ist. Bei einer organischen
Leuchtdiode (OLED) wird als strahlungsemittierende Schicht ein amorphes
Material verwendet, das nur wenige 100 nm breit ist. Die strahlungserzeugende
Schicht ist im Allgemeinen als eine Schichtenfolge ausgebildet,
die insbesondere Injektionsschichten zur Ladungsträgerinjektion,
Transportschichten zum Ladungsträgertransport
sowie farbgebende Schichten aufweist. Die Schichtenfolge ist zwischen Kontaktmaterialien
angeordnet, die beim Anlegen einer Spannung als Kathoden- und Anodenelektrode wirken.
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Die
Lichterzeugung und Auskopplung wird bisher im Wesentlichen durch
die Dicke und Zusammensetzung der organischen Schichten der strahlungserzeugenden
Schichtenfolge beeinflusst. Als Elektroden werden üblicherweise
planare Metallkontakte verwendet. Die für die Metallkontakte verwendeten
Materialien, wie beispielsweise Aluminium oder Silber, weisen eine
geringe Austrittsarbeit für Elektronen
auf. Dadurch ist es insbesondere an der Kathodenseite der Elektroden
erforder lich, hohe Spannungen anzulegen, um Ladungsträger in die strahlungsemittierende
Schichtenfolge zu injizieren.
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Andere
Materialien, wie beispielsweise Cäsium, die eine niedrigere Austrittsarbeit
für Elektronen aufweisen,
sind an Luft sehr reaktiv. Derartige Materialien bewirken eine Einschränkung der
Bauelementvariabilität
und erschweren die Prozessführung erheblich.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein strahlungsemittierendes
Bauelement anzugeben, bei dem eine erhöhte Ladungsträgerinjektion
in eine strahlungserzeugende Schicht mit einer großen Variabilität erfolgt.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zur Herstellung eines strahlungsemittierenden Bauelements anzugeben,
bei dem eine hohe Ladungsträgerinjektion in
eine zur Strahlungserzeugung ausgebildete Schicht mit großer Variabilität erfolgt.
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Eine
Ausführungsform
eines strahlungsemittierenden Bauelements umfasst eine zur Strahlungserzeugung
ausgebildete Schicht, die zwischen Elektroden angeordnet ist, wobei
mindestens eine der Elektroden eine strukturierte Oberfläche mit
aus der Oberfläche
erhobenen Bereichen aufweist, wobei die erhobenen Bereiche in die
zur Strahlungserzeugung ausgebildete Schicht eindringen.
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Die
strahlungserzeugende Schicht kann als eine Schichtenfolge ausgebildet
sein, die beispielsweise elektrische Kontaktschichten, Transportschichten
zum Ladungsträgertransport
sowie farbgebende Schichten aufweisen kann. Die erhobenen Bereiche
der strukturierten Oberfläche
können
zum Beispiel in die elektrischen Kontaktschichten oder in die Transportschichten
eindringen.
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Die
erhobenen Bereiche der strukturierten Oberfläche können auch jeweils unterschiedlich
tief in die strahlungserzeugende Schicht eindringen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
des Bauelements können
die erhobenen Bereiche jeweils die gleiche Form aufweisen. Die erhobenen
Bereiche können
beispielsweise auf der Oberfläche
der mindestens einen Elektrode in einem gleichen Abstand zueinander
angeordnet sein. Gemäß einem
weiteren Merkmal des Bauelements treten die erhobenen Bereiche in
Form von Spitzen, Pyramiden und/oder Kegelstümpfen aus der Oberfläche der
mindestens einen Elektrode hervor. Die erhobenen Bereiche können auch
als aus der Oberfläche
der mindestens einen Elektrode hervortretende Drähte ausgebildet sein. Auf der
Oberfläche
der mindestens einen Elektrode kann beispielsweise auch eine Gitterstruktur angeordnet
sein.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
des Bauelements sind die erhobenen Bereiche aus dem gleichen Material
wie die mindestens eine Elektrode ausgebildet. Die mindestens eine
Elektrode kann beispielsweise Indiumzinnoxid oder Aluminium enthalten.
Die mindestens eine Elektrode kann beispielsweise als ein transparenter
Metallfilm ausgebildet sein. Bei einer anderen Ausführungsform
ist die Oberfläche
der mindestens einen Elektrode verspiegelt. Die mindestens eine
Elektrode kann beispielsweise ein transparentes leitfähiges Oxid
enthalten. Gemäß einem
weiteren Merkmal umfasst die mindestens eine Elektrode ein Substratmaterial,
auf dem eine elektrisch, leitfähige
Schicht, insbesondere eine Metallfolie, angeordnet ist.
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Die
mindestens eine Elektrode kann beispielsweise eine Dicke zwischen
einer minimalen Monolage, beispielsweise von 10 nm, und 200 nm aufweisen.
Die zur Strahlungserzeugung ausgebildete Schicht kann eine Dicke
zwischen der Dicke einer minimalen Monolage, beispielsweise von
10 nm, und 500 nm aufweisen. Die erhobenen Bereiche dringen beispielsweise
jeweils mit einer Eindringtiefe zwischen 5 nm und 20 nm in die zur
Strahlungserzeugung ausgebildete Schicht ein.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
des Bauelements ist zwischen der mindestens einen Elektrode und
der zur Strahlungserzeugung ausgebildeten Schicht eine elektrisch
isolierende Schicht angeordnet. Die elektrisch isolierende Schicht
umfasst beispielsweise Vertiefungen. Die mindestens eine Elektrode
ist bei dieser Ausführungsform
derart auf der elektrisch isolierenden Schicht aufgebracht, dass
die erhobenen Bereiche in den Vertiefungen der elektrisch isolierenden
Schicht angeordnet sind.
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Gemäß eines
weiteren Merkmals des Bauelements umfasst die zur Strahlungserzeugung
ausgebildete Schicht eine Schichtenfolge aus mehreren Schichten,
wobei eine Schicht der Schichtenfolge, die näher als eine weitere Schicht
an der mindestens einen Elektrode angeordnet ist, eine höhere elektrische
Leitfähigkeit
als die weitere Schicht aufweist.
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Im
Folgenden wird ein Verfahren zur Herstellung eines strahlungsemittierenden
Bauelements angegeben. Zunächst
wird eine Elektrode mit einer strukturierten Oberfläche bereitgestellt,
indem Partikel auf einem Material der Elektrode abgeschieden werden.
Anschließend
werden Bereiche des Materials der Elektrode zwischen den Partikeln
geätzt.
Eine zur Strahlungserzeu gung ausgebildete Schicht wird auf die strukturierte
Oberfläche
der Elektrode aufgebracht. Danach wird ein Material einer weiteren
Elektrode auf die zur Strahlungserzeugung ausgebildete Schicht aufgebracht.
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Die
Bereiche des Materials zwischen den Partikeln können in der Weise geätzt werden,
dass sich eine mit Erhebungen strukturierte Oberfäche ausbildet,
wobei die Erhebungen die gleiche Höhe aufweisen. Es ist auch möglich, dass
die Bereiche des Materials zwischen den Partikeln derart geätzt werden,
dass sich eine mit Erhebungen strukturierte Oberfäche ausbildet,
wobei die Erhebungen eine unterschiedliche Höhe aufweisen.
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Die
Bereiche zwischen den Partikeln werden beispielsweise derart geätzt, dass
in einen Bereich unter den Partikeln das Material der Elektrode
mit einer pyramiden- oder kegelstumpfförmigen Struktur ausgebildet
wird.
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Die
Partikel können
beispielsweise als eine Monolage auf dem Material der Elektrode
abgeschieden werden.
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Gemäß einem
weiteren Merkmal des Verfahrens wird die Größe der Partikel nach dem Abscheiden
auf dem Material der Elektrode durch thermische Behandlung verändert.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
des Verfahrens ist es möglich,
dass nach dem Aufbringen der zur Strahlungserzeugung ausgebildeten
Schicht eine elektrisch isolierende Schicht auf die zur Strahlungserzeugung
ausgebildete Schicht aufgebracht wird und das Material der weiteren
Elektrode auf die elektrisch isolierende Schicht aufgebracht wird.
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltungsform des Verfahrens werden Vertiefungen in
die elektrisch isolierende Schicht derart geätzt, dass das Material der
weiteren Elektrode nach dem Aufbringen auf die elektrisch isolierende
Schicht in den Vertiefungen mit der zur Strahlungserzeugung ausgebildeten
Schicht in Kontakt tritt.
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Die
Vertiefungen werden in der elektrisch isolierenden Schicht beispielsweise
pyramiden- oder kegelstumpfförmig
ausgebildet. Vor dem Schritt des Ätzens der Vertiefungen werden
zum Beispiel Partikel auf der elektrisch isolierenden Schicht abgeschieden.
Die Partikel können
zum Beispiel ein Polymer enthalten, in das Gold implementiert ist.
Die Partikel können
beispielsweise auch ein koloidisches metallorganisches Material
enthalten.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Figuren, die Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung zeigen, näher erläutert. Es zeigen:
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1A eine
Ausführungsform
eines strahlungsemittierenden Bauelements mit einer erhöhten Ladungsträgerinjektion,
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1B eine
weitere Ausführungsform
eines strahlungsemittierenden Bauelements mit einer erhöhten Ladungsträgerinjektion,
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2A eine
Ausführungsform
einer strukturierten Oberfläche
eines Kontaktmaterials eines strahlungsemittierenden Bauelements,
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2B eine
weitere Ausführungsform
einer strukturierten Oberfläche
einer Elektrode eines strahlungsemittierenden Bauelements,
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2C eine
weitere Ausführungsform
einer strukturierten Oberfläche
einer Elektrode eines strahlungsemittierenden Bauelements,
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3A das
Aufbringen von Nanostrukturen in ein Kontaktmaterial eines strahlungsemittierenden Bauelements,
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3B eine
Ausführungsform
einer strukturierten Oberfläche
eines Kontaktmaterials,
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3C eine
Ausführungsform
eines strahlungsemittierenden Bauelements mit einer erhöhten Ladungsträgerinjektion,
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4 eine
weitere Ausführungsform
eines strahlungsemittierenden Bauelements mit einer erhöhten Ladungsträgerinjektion,
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5A das
Aufbringen einer Maske zur Herstellung einer Ausführungsform
eines strahlungsemittierenden Bauelements mit einer erhöhten Ladungsträgerinjektion,
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5B eine
Ausführungsform
eines strahlungsemittierenden Bauelements mit einer strukturierten
elektrisch isolierenden Schicht,
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5C eine
weitere Ausführungsform
eines strahlungsemittierenden Bauelements mit einer erhöhten Ladungsträgerinjektion.
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1A zeigt
eine Ausführungsform
eines strahlungsemittierenden Bauelements 1. Das strahlungsemittierende
Bauelement ist als eine organische Leuchtdiode ausgebildet. Ein
Kontaktmaterial 10 wirkt als Kathoden- oder Anodenelektrode.
Auf dem Kontaktmaterial sind organische Schichten 31, ..., 3n einer
Schichtenfolge 30 angeordnet. Auf der Schichtenfolge 30 ist
eine Deckelektrode 20 angeordnet. Beim Anlegen einer Spannung
zwischen der Elektrode 10 und der Elektrode 20 werden
Ladungsträger
in die organische Schichtenfolge 30 injiziert, wodurch
eine Strahlungsemission bewirkt wird.
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Die
Elektrode 10 weist eine strukturierte Oberfläche 12 auf,
aus der Erhebungen 11 hervortreten. Die Erhebungen 11 dringen
in die Schichtenfolge 30 ein. Die Elektroden 10 und 20 weisen
beispielsweise eine Dicke zwischen 20 nm und 200 nm auf. Die Schichtdicke
der Organik 30 liegt beispielsweise in einem Bereich zwischen
50 nm und 500 nm. Die Erhebungen 11 ragen je nach Schichtdicke
der organischen Schichtenfolge 30 zwischen 5 nm und 20
nm in die organische Schichtenfolge hinein.
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Beim
Anlegen einer Spannung zwischen den Kontaktmaterialien 10 und 20 tritt
durch die auf der Oberfläche 12 aufgebrachten
Nanostrukturen 11 eine Überhöhung eines
elektrischen Feldes auf. Eine hohe elektrische Feldstärke tritt
bei der in 1A gezeigten Ausführungsform
insbesondere an den Enden der pyramidenförmig ausgebildeten Erhebungen 11 auf.
Dadurch kommt es zu einer erhöhten
Ladungsträgerinjektion
in die strahlungsemittierende Schichtenfolge 30 (Feldemission).
Die Ladungsträgerinjektion
erfolgt bereits bei relativ geringen Spannungen zwischen den Elektroden.
Für die
Elektroden 10 und 20 können daher Kontaktmaterialien
mit einer hohen Austrittsarbeit verwendet werden. Durch die Verwendung
derartiger Kon taktmaterialien werden die Elektroden unempfindlich
gegen oxidative Degradation. Durch Strukturierung der Oberfläche der Elektroden,
insbesondere der Kathode, und die Verwendung von Kontaktmaterialien
mit hoher Austrittsarbeit lässt
sich somit der Alterung der organischen Leuchtdiode 1 entgegenwirken.
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Als
Material für
die Elektroden kann beispielsweise Indiumzinnoxid verwendet werden,
wodurch transparente Kontakte entstehen. Des Weiteren kann beispielsweise
ein transparenter Metallfilm aus Aluminium mit einer Dicke von zum
Beispiel 20 nm zur Herstellung der Elektroden 10 und 20 eingesetzt
werden. Bei einer Verwendung einer Aluminiumschicht mit einer Dicke
von mehr als 20 nm können
die Elektroden mit verspiegelten Oberflächen ausgebildet werden. Die
Oberfläche
einer derartigen verspiegelten Elektrode wird ebenfalls, wie in 1A gezeigt,
durch Nanostrukturen, die aus dem verspiegelten Material hervortreten,
strukturiert.
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1B zeigt
eine weitere Ausführungsform eines
strahlungsemittierenden Bauelements. Bei dieser Ausführungsform
wird die Kontaktschicht 10 als ein elektrisch leitfähiger dünner Metallfilm 14 auf
einem planaren Substrat 13 abgeschieden. Der Metallfilm 14 weist
Erhebungen auf, die beispielsweise als Pyramiden ausgeformt sein
können.
Beim Aufbringen einer organischen Schichtenfolge auf die in 1B gezeigte
Elektrode entstehen ebenfalls beim Anlegen einer Spannung zwischen
den Elektroden 10 und 20 an den Spitzen der pyramidenförmigen Nanostrukturen 11 erhöhte elektrische
Felder. Somit tritt auch bei der in 1B gezeigten
Ausführungsform
an den Spitzen der Erhebungen 11 eine erhöhte Ladungsträgerinjektion
in die organische Schichtenfolge 30 auf.
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Da
die Kontaktschicht bei der organischen Leuchtdiode gleichzeitig
als Spiegel funktioniert, hängen
die optischen Auskoppeleigenschaften, insbesondere Farbe und Effizienz
der Emission, von Form, Größe und Verteilung
der Nanostrukturen ab. Über die
Variation dieser Strukturen kann somit die Lokalisierung der Ladungsträgerinjektion
sowie die Lichtemission, beispielsweise die Leistung oder Wellenlänge des
abgestrahlten Lichts, beeinflusst werden.
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Die
in den 1A und 1B gezeigten Nanostrukturen 11 können gleichmäßig tief
oder unterschiedlich tief in die Schichtenfolge 30 einfringen. 1A zeigt
exemplarisch eine Folge von Nanostrukturen 11, die gleichmäßig tief
in die Schichten der Schichtenfolge eindringen. Bei der in 1B gezeigten
Ausführungsform
dringen die Erhebungen (Nanostrukturen) 11 mit unterschiedlicher
Tiefe in die Schichtenfolge 30 ein. Es ist auch möglich, dass
bei der in 1A gezeigten Auführungsform
des strahlungsemittierenden Bauelements die Erhebungen 11 unerschiedlich
weit in die Schichtenfolge 30 eindringen. Beispielsweise
können
Nanostrukturen in der elektrischen Kontaktschicht der Schichtenfolge 30 enden,
wohingegen andere der Nanostrukturen in die tiefer liegenden Transportschichten
der Schichtenfolge 30 vordringen. Entsprechend können auch
bei der in 1B gezeigten Ausführungsform
des strahlungsemittierenden Bauelements die Erhebungen 11 gleichmäßig tief
in die Schichtenfolge 30 hineinragen.
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Neben
den pyramidenförmig
ausgebildeten Nanostrukturen können
auf der Oberfläche
der Elektroden weitere Formen von Strukuren angeordnet sein. In
den 2A, 2B und 2C sind
unterschiedliche Ausführungsformen
von Elektroden mit verschiedenen Formen von Nanostrukturen gezeigt. Bei
der in 2A gezeigten Ausführungsform
sind die Nanostrukturen als Kegel stumpfe ausgeformt. 2B zeigt
eine Elektrode, bei der die Nanostrukturen 11 als Spitzen
ausgeformt sind. 2C zeigt eine Draufsicht auf
eine Elektrode, bei der die Nanostrukturen beispielsweise Drähte 50 sind,
die in Form einer Gitterstruktur 60 aus dem Elektrodenmaterial
herausragen.
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Durch
die räumliche
Verteilung und Dichte der Nanostrukturen auf der Oberfläche der
Elektroden lässt
sich die Ladungsträgerinjektion
steuern beziehungsweise auf bestimmte Bereiche der organischen Schichtenfolge
lokalisieren. Beim Aufbringen einer organischen Schichtenfolge auf
die Elektrode 10 ragen die jeweilig geformten Nanostrukturen
in die organische Schichtenfolge hinein. Durch die erhöhte Feldstärke an dem
freien Ende der Nanostrukturen tritt insbesondere in diesen Bereichen
eine erhöhte Ladungsträgerinjektion
in die organischen Schichten 30 auf.
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3A zeigt
eine Ausführungsform
eines Herstellungsverfahrens zur Herstellung einer strukturierten
Substratelektrode und einer organischen Leuchtdiode, die eine strukturierte
Substratelektrode aufweist. In 3A wird
als Kontaktmaterial 10 beispielsweise ein Metall oder ein
anderes elektrisch leitfähiges
Material verwendet. Insbesondere kann beispielsweise eine Schicht
aus transparenten leitfähigen
Oxiden (TCO) bereitgestellt werden. Eine Ätzmaske wird beispielsweise
aus kolloidischen metallorganischen Metallpartikeln (Sol-Gel-Verfahren) hergestellt,
die sich auf der Oberfläche 12 der
Kontaktschicht 10 selbständig organisieren (SAM).
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Ein
Teil der Nanopartikel, die auf der Oberfläche 12 aufgebracht
werden, wird weggeätzt,
sodass sich lediglich eine geringe Anzahl der Nanopartikel 70 auf
dem Substrat 10 geordnet oder ungeordnet verteilt. Die
Nanopartikel sind beispielswei se Polymere, in die Gold implementiert
ist. Derartige Gold-Block-Copolymere
weisen beispielsweise eine Größe von einigen
10 nm bis zu einigen 100 nm auf. Durch zwischenmolekulare Kräfte orientieren
sich die Partikel 70 auf dem Kontaktmaterial 11 und
bilden somit eine Ätzmaske.
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Die
Maske kann auch beispielsweise aus Nanopartikeln bestehen, die durch
physikalische Verfahren, zum Beispiel durch Ionenstrahlabscheidung (Ionbeam
Deposition) auf dem Kontaktmaterial verteilt angeordnet werden.
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Eine
weitere Möglichkeit
für die
Erstellung einer geeigneten Ätzmaske
besteht darin, in einer Langmuir-Blodgett-Waage eine Monolage von
Polymerkugeln aufzubringen. Vor dem eigentlichen Ätzvorgang
können
die Polymerkugeln durch thermische Behandlung in ihrer lateralen
Ausdehnung verändert
werden.
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Durch
einen Ätzangriff
auf das Kontaktmaterial 11, auf dessen Oberfläche die
Nanopartikel 70 angeordnet sind, werden Bereiche zwischen
den Nanopartikeln weggeätzt.
Dadurch entsteht, wie in 3B gezeigt,
eine Elektrode 11 mit einer strukturierten Oberfläche. Je
nach Anordnung der Nanopartikel auf der Oberfläche des Elektrodenmaterials 11 beziehungsweise
in Abhängigkeit
von dem verwendeten Ätzverfahren
entstehen unterschiedlich geformte Erhebungen 11 auf einer
Oberfläche 12 der Elektrode 10.
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Form,
Größe und Dichte
der Erhebungen 11 auf der Kontaktoberfläche 12 sind beispielsweise durch Änderung
der Ätzmasken
und der Ätzparameter,
beispielsweise der Zeit, während
der der Ätzvorgang
stattfindet, sowie der Konzentration der Ätze beziehungsweise der am Ätzvorgang
beteiligten Stoffe variierbar. Beim Plasma-Ätzen lässt sich die Form und Größe der Na nostrukturen 11 insbesondere
durch die verwendeten Gase variieren. Das Ätzen kann beispielsweise durch
nass- oder trockenchemisches Ätzen
erfolgen.
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Nach
der Herstellung der strukturierten Elektrode 10 werden
auf der Elektrode die organischen Schichten 30 abgeschieden.
Wie in 3C gezeigt ist, dringen die
aus der Elektrode 10 hervortretenden Nanostrukturen 11 in
die organische Schichtenfolge 30 ein. An der gegenüberliegenden
Seite der organischen Schichtenfolge wird eine Deckelektrode 20 angeordnet.
Beim Anlegen einer Spannung zwischen der Elektrode 10 und
der Elektrode 20 treten insbesondere an den Spitzen der
Nanostrukturen hohe Feldstärken
auf, wodurch eine erhöhte
Ladungsträgerinjektion
in die organische Schichtenfolge stattfindet. Je nach lateraler
Strukturierung dringen die Strukturen auf den Elektroden unterschiedlich
tief in die Materialen der organischen Schichtenfolge ein.
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4 zeigt
eine weitere Ausführungsform
einer organischen Leuchtdiode 2. Die organische Leuchtdiode
weist eine Elektrode 10 mit einer strukturierten Oberfläche auf.
Die Strukturen auf der Oberfläche
können
beispielsweise pyramiden- oder kegelstumpfförmige Erhebungen sein. Die
Elektrode 10 ist beispielsweise als ein transparenter Kontakt
ausgeführt
und kann bei dieser Ausführungsform
Indiumzinnoxid enthalten. Die Elektrode 10 kann auch beispielsweise
als ein transparenter Metallfilm oder eine dünne Metallfolie ausgeführt sein.
Die Elektrode 10 weist beispielsweise eine Dicke zwischen
20 nm und 200 nm auf. Die Nanostrukturen 11 können 5 nm bis
20 nm aus der Oberfläche
der Elektrode 10 hervortreten. Auf der strukturierten Elektrode 10 sind
organische Schichten 30 abgeschieden.
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Im
Gegensatz zu der in den vorangehenden Figuren gezeigten Ausführungsformen
ist eine Deckelektrode 20 nicht als planare Elektrode ausgeführt, sondern
weist ihrerseits ebenfalls eine strukturierte Oberfläche 22 auf.
Des Weiteren ist die Deckelektrode 20 nicht unmittelbar
auf die organische Schichtenfolge 30 aufgebracht. Zwischen
der organischen Schichtenfolge und der Deckelektrode ist eine elektrisch
isolierende Schicht 40 angeordnet. Die Schicht 40 weist
Vertiefungen 41 auf, die bis zu der organischen Schichtenfolge 30 reichen.
Auf die elektrisch isolierende Schicht 40 ist die Deckelektrode 20 aufgebracht.
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Durch
die Vertiefungen 41 entsteht somit ebenfalls eine strukturierte
Oberfläche 22 der
Deckelektrode 20. Die Erhebungen 21 der Deckelektrode können in
die organischen Schichten eindringen oder die organischen Schichten 30 zumindest
berühren. Durch
die in 4 gezeigte Ausführungsform eines strahlungsemittierenden
Bauelements 20 lässt
sich die Ladungsträgerinjektion
in die organische Schichtenfolge verstärken, da an beiden Seiten der
organischen Schichtenfolge an den Spitzen der Erhebungen 11 der
Elektrode 10 sowie an den Spitzen der Erhebungen 21 der
Deckelektrode 20 erhöhte
Feldstärken
auftreten.
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5 zeigt ein Verfahren zur Herstellung des
strahlungsemittierenden Bauelements 2. Die Strukturierung
der Oberfläche
der Elektrode 10 wird, wie anhand von 3A beschrieben,
hergestellt. Nach dem Aufbringen der organischen Schichten 30 auf
die Elektrode 10 wird zunächst die elektrisch isolierende
Schicht 40 planar auf die organische Schichtenfolge 30 aufgebracht.
Die Schicht 40 kann als eine Photoresist-Schicht ausgebildet
sein. Um Vertiefungen 41 in die elekt risch isolierende
Schicht 40 einzubringen, wird eine Ätzmaske hergestellt.
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Die Ätzmaske
kann beispielsweise aus kolloidischen metallorganischen Nanopartikeln
nach dem Sol-Gel-Verfahren hergestellt werden. Die Maskenpartikel
organisieren sich selbständig
auf der Oberfläche
der elektrisch isolierenden Schicht 40. Nach einem Veraschen
der organischen Molekülteile,
beispielsweise in einem Plasma, bleiben metallische Cluster auf
der Oberfläche
zurück.
Alternativ dazu können
auch metallische Kolloide verwendet werden. Des Weiteren kann die
Maske auch aus Nanopartikeln bestehen, die durch physikalische Verfahren, zum
Beispiel durch Ionenstrahlabscheidung (Ionbeam deposition) aufgebracht
werden. Eine weitere Möglichkeit
zur Herstellung einer geeigneten Ätzmaske besteht in dem Aufbringen
einer Monolage von Polymerkugeln in einer Langmuir-Blodgett-Waage, die
vor dem anschließenden
trockenchemischen Ätzen
durch thermische Behandlung in ihrer lateralen Ausdehnung verändert werden.
Durch den in 5A gezeigten Ätzangriff
entstehen in dem Material der elektrisch isolierenden Schicht 40 die
in 5B gezeigten Vertiefungen 41.
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Zur
Herstellung der nanostrukturierten Deckelektrode 20 müssen die
Nanostrukturen invertiert aufgebracht werden. Die Nanostrukturen
wachsen in die bereits aufgebrachte organische Schichtenfolge 30 hinein.
Durch die Vertiefungen in der Photoresist-Schicht 40 entstehen
nach einer Metallisierung der Vertiefungen Erhebungen 21 auf
der unteren Oberfläche 22 der
Deckelektrode 20.
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Durch
das Anbringen von Erhebungen 11 und 21 in Form
von Spitzen, Pyramiden, Kegelstümpfen,
Drähten
oder Gitter auf die Elektroden 10, 20, entsteht
beim Anlegen einer Spannung an die Elektrode 10 und die
Elektrode 20 eine erhöhte
Feldstärke
an den jeweiligen Spitzen der Erhebungen. Als Folge davon kommt
es zu einer erhöhten
Ladungsträgerinjektion
in die organischen Schichten 30. Dadurch können Ladungsträger auch
aus Elektrodenmaterialien mit hoher elektrischer Austrittsarbeit
bei sehr kleinen Spannungen an den Elektroden in die organische
Schichtenfolge 30 injiziert werden.
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Durch
die Verwendung von Kontaktmaterialien mit hoher Austrittsarbeit,
beispielsweise durch die Verwendung von Elektroden aus Indiumzinnoxid, wird
der oxidativen Degradation der Elektrode und somit der Alterung
des gesamten OLED-Bauelements entgegengewirkt. Des Weiteren kann über die Variation
von Form, Größe und Dichte
der Nanostrukturen die Lichtemission des OLED-Bauelements gezielt
beeinflusst und für
eine jeweilige Anwendung angepasst werden. Eine zweidimensional
regelmäßige Anordnung
der Nanostrukturen wirkt insbesondere als photonischer Kristall
oder Bragg-Reflektor.
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Bei
den in den 1 und 4 gezeigten Ausführungsformen
eines strahlungsemittierenden Bauelements kann die erste Schicht 31,
die nahe der Elektrode 10 angeordnet ist, ein Material
mit einer höheren
lateralen elektrischen Leitfähigkeit
enthalten, als beispielsweise eine Schicht 3n, die weiter
von der Elektrode 10 entfernt liegt. Dadurch entsteht in
den Bereichen der organischen Schichtenfolge, in denen die Erhebungen 11 in
die Schichtenfolge eindringen, eine Stromaufweitungsschicht. Somit
kann der Ausbildung von Perkulationspfaden für die Ladungsträger an den
Orten der Ladungsträgerinjektion
und einer damit einhergehenden verstärkten Alterung der Transportmoleküle entlang
dieser Pfade entgegengewirkt werden.