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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anzeige eines kardiologischen Gefäßbereichs.
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In der modernen Medizin erfolgt in zunehmendem Maße eine Untersuchung oder Behandlung eines erkrankten Patienten unter einem möglichst geringen operativen Aufwand, d. h. minimal-invasiv. Als Beispiel für derartige minimal-invasive Maßnahmen sind Behandlungen mit Kathetern oder Endoskopen zu nennen.
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Kathetergestützte Maßnahmen sind beispielsweise im Rahmen einer kardiologischen Behandlung bekannt, beispielsweise im Rahmen einer Behandlung eines Vorhofflimmerns des Herzens. Ein Vorhofflimmern des Herzens wird dabei häufig durch eine sogenannte Ablations-Prozedur behandelt.
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Bei einer derartigen Ablations-Prozedur im Rahmen einer kardiologischen Behandlung wird ein Ablationskatheter in einen Herzbereich eingeführt, um pathologische Erregungs-Leitungsbahnen durch eine Ablation, d. h. ein Abtragen oder Veröden von Gewebe, zu zerstören. Eine derartige Ablation wird dabei häufig im Bereich eines kardiologischen Gefäßbereichs durchgeführt, z. B. im Bereich einer Pulmonalvenen-Ostie.
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Darum ist es insbesondere für einen Kardiologen während einer Ablations-Prozedur wichtig, die Position des zu behandelnden Gefäßbereichs zu kennen.
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Aus herkömmlichen Durchleuchtungsbildern ist die exakte Position eines kardiologischen Gefäßbereichs, beispielsweise einer Pulmonalvenen-Ostie, in der Regel nicht erkennbar.
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Die Anatomie eines kardiologischen Gefäßbereichs kann in aufwendiger Weise unter Verwendung eines elektro-anatomischen Mapping Systems bestimmt werden. Dabei wird eine elektro-physiolgische Karte eines Herzbereichs durch ein kathetergestütztes Abtasten der Oberfläche des entsprechenden Herzbereichs erstellt. Für dieses Verfahren sind kostenintensive Spezialkatheter erforderlich, die beispielsweise mit Positionssensoren ausgestattet sind. Ein derartiges elektro-anatomisches Mapping System wird z. B. in der
US 2004/0 152 974 A1 angesprochen.
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Die
US 2004/0 152 974 A1 lehrt selbst, wie die Position der Ostie anhand elektro-physiologischer Kriterien bestimmt und visualisiert werden kann.
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Die
DE 10 2005 022 541 A1 offenbart ein Verfahren und ein Gerät zur Darstellung von Strukturen, die in einem 3-D-Bilddatensatz eines Objektes enthalten sind, auf einem 2-D-Durchleuchtungsbild des Objektes. Hierbei wird innerhalb des 3-D-Bilddatensatzes eine aus Punkten, Linien oder geometrischen Figuren bestehende Positionsmarkierung festgelegt, welche die Position einer anatomischen Landmarke markiert. Diese Positionsmarkierung wird dann positionsgenau auf das 2-D-Durchleuchtungsbild übertragen.
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Ausgehend vom Stand der Technik, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein alternatives Verfahren zur Anzeige eines interessierenden kardiologischen Gefäßbereichs anzugeben.
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Die Aufgabe wird dabei erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Anzeige eines kardiologischen Gefäßbereichs, wobei 3D-Bilddaten eines den kardiologischen Gefäßbereich umfassenden Herzbereichs gewonnen und gespeichert werden, wobei ein Umgebungssegment des Gefäßbereichs aus den 3D-Bilddaten dargestellt wird, wobei für die Darstellung des Umgebungssegments mittels einer Segmentierung überflüssige Körperstrukturen aus dem 3D-Bild entfernt werden, wobei in dem dargestellten Umgebungssegment eine Markierung des Gefäßbereichs vorgebbar ist, und wobei die Position des markierten Gefäßbereichs entsprechend der Lage eines für ein Untersuchungsbild real positionierten Patienten errechnet wird und in das Untersuchungsbild symbolhaft eingeblendet wird.
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Die Erfindung ermöglicht es auf unaufwendige Weise, die Position eines kardiologischen Gefäßbereichs in einem konventionell aufgenommenen Untersuchungsbild anzuzeigen. Dadurch ist es insbesondere möglich, auf ein kostenintensives und aufwendiges elektro-anatomisches Mappingsystem zu verzichten. Der Einsatz der beispielsweise mit Positionssensoren ausgestatteten Spezialkatheter zur Lokalisierung des interessierenden Gefäßbereichs ist nicht erforderlich.
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Bei den 3D-Bilddaten handelt es sich beispielsweise um ein von einem Computertomographen, einem Magnetresonanzsystem oder von einem C-Bogen-Röntgensystem aufgenommes 3D-Bild. Ebenso ist es möglich die 3D-Bilddaten z. B. durch eine Ultraschall- oder Rotationsangiographische Aufnahme zu gewinnen. Mittels der 3D-Bilddaten kann häufig eine sehr detaillierte Darstellung eines Herzbereichs mit den umfassten kardiologischen Gefäßen und den entsprechenden Gefäßbereichen gewonnen werden.
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Je nachdem welcher Gefäßbereich von Interesse ist, werden die 3D-Bilddaten von einem beliebigen Herzbereich gewonnen. Ist der interessierende Gefäßbereich beispielsweise als eine Pulmonalvenen-Ostie gegeben, ist es sinnvoll, wenn der dargestellte Herzbereich den linken Herzvorhof umfasst.
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Aus den gewonnenen 3D-Bilddaten wird ein Umgebungssegment des interessierenden Gefäßbereichs dargestellt. Für die Darstellung des Umgebungssegments werden „überflüssige” Körperstrukturen, wie beispielsweise Rippen, aus dem 3D-Bild entfernt. Dieses Vorgehen wird üblicherweise als „Segmentierung” bezeichnet. Für eine derartige Segmentierung der 3D-Bilddaten kann beispielsweise auf bekannte Datenverarbeitungsprogramme zurückgegriffen werden.
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Durch die Segmentierung ist eine klare optische Abgrenzung des interessierenden Gefäßbereichs, beispielsweise der Pulmonalvenen-Ostie, möglich. Dadurch wird eine eindeutige Markierung des entsprechenden Gefäßbereichs erheblich erleichtert. Die Markierung wird dabei beispielsweise über eine grafische Benutzeroberfläche mittels eines Mauszeigers gesetzt. Das ermöglicht eine sehr einfache Bedienbarkeit.
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Die Position des markierten Gefäßbereichs, also beispielsweise der markierten Ostie, wird dann in ein Untersuchungsbild eines real positionierten Patienten entsprechend seiner realen Lage eingeblendet. Bei dem Untersuchungsbild handelt es sich insbesondere um ein 2D-Untersuchungsbild, beispielsweise um ein Ultraschallbild oder ein Angiogramm. Das entsprechende Untersuchungsbild kann ebenso als ein Durchleuchtungsbild des Patienten gegeben sein, welches beispielsweise mit einem C-Bogen-Röntgengerät aufgenommen wird.
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Für die Errechnung der Position des markierten Gefäßbereichs entsprechend der realen Lage des Patienten wird auf die 3D-Bilddaten zurückgegriffen. Dabei ist es möglich, dass die entsprechenden 3D-Bilddaten des Patienten mit der aktuellen Gerätekonfiguration, die zur Aufnahme des Untersuchungsbildes genutzt wird, gewonnen werden. D. h. konkret, dass das Untersuchungsbild und die 3D-Bilddaten mit demselben Gerät, beispielsweise mit demselben Röntgensystem, aufgenommen werden, ohne dass zwischen den einzelnen Aufnahmen eine Umlagerung des Patienten notwendig wird. Da sich in diesem Fall die 3D-Bilddaten und das Durchleuchtungsbild auf dasselbe Koordinatensystem beziehen, kann für die Errechnung der Position des markierten Gefäßbereichs auf die „ursprünglichen” 3D-Bilddaten zurückgegriffen werden.
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3D-Bilddaten, die mit einem Aufnahmegerät gewonnen werden, welches sowohl eine Aufnahme von einem Untersuchungsbild, als auch die Aufnahme von 3D-Bilddaten ermöglicht, besitzen häufig ein begrenztes Auflösungsvermögen. Zudem stehen derartige Aufnahmegeräte, beispielsweise entsprechende Röntgensysteme, nicht überall zur Verfügung.
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Deshalb wird in einer bevorzugten Ausgestaltung für die Errechnung der Position des markierten Gefäßbereichs auf bereits getätigte 3D-Bilddaten zurückgegriffen, und die bereits getätigten 3D-Bilddaten werden entsprechend der realen Lage des Patienten transformiert. Die entsprechenden 3D-Bilddaten können dann insbesondere auch mit einem anderen Aufnahmegerät gewonnen werden, wie das Untersuchungsbild, beispielsweise mit einem Computertomograhie-Gerät oder einem Magnetresonanz-Gerät. In dem Fall hat zwischen der Aufnahme der 3D-Bilddaten und der Aufnahme des Untersuchungsbildes eine Umlagerung des Patienten stattgefunden oder es hat sich aufgrund des zeitlichen Abstands die Physiognomie des Patienten verändert. Dies hat zur Folge, dass sich die 3D-Bilddaten und das Untersuchungsbild nicht auf dasselbe Koordinatensystem beziehen. Damit die Position des markierten Gefäßbereichs an der „richtigen Stelle” in das Untersuchungsbild eingeblendet wird, ist es notwendig, die bereits getätigten 3D-Bilddaten in das Koordinatensystem des Untersuchungsbildes zu transformieren. Das heißt mit anderen Worten, die 3D-Bilddaten werden so transformiert, dass eine in den 3D-Bilddaten abgebildete Struktur an der gleichen Stelle liegt, wie die im Untersuchungsbild. Zusätzlich findet dabei eine Skalierung statt, so dass die in den 3D-Bilddaten abgebildete Struktur die gleiche Dimension besitzt, wie die im Untersuchungsbild. Eine derartige Transformation wird gelegentlich als „Registrierung” bezeichnet.
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In einer möglichen Ausgestaltung wird die Transformation der 3D-Bilddaten anhand des Untersuchungsbildes bildbasiert durchgeführt. In dieser Ausführung ist es vorgesehen, dass eine ortsfeste optische Landmarke, die sowohl in dem Untersuchungsbild, als auch in den 3D-Bilddaten abgebildet wird, in den genannten Bildern zu einer maximalen Übereinstimmung, insbesondere bezüglich der Position und der Dimension, gebracht wird. Als eine anatomische Landmarke kann beispielsweise die Wirbelsäule oder ein signifikantes Blutgefäß, beispielsweise eine Vene, gewählt werden. Ebenso kann es vorgesehen sein, dass während der Gewinnung der 3D-Bilddaten ein Markierungselement am Körper des Patienten angebracht ist, welches sowohl in den 3D-Aufnahmen, als auch in dem Untersuchungsbild identifizierbar ist. Ein derartiges Markierungselement verbleibt dabei bis einschließlich zur Aufnahme des Untersuchungsbildes am Körper, so dass eine entsprechende bildbasierte Transformation der 3D-Bilddaten möglich ist. Die entsprechende Transformation erfolgt beispielsweise rechnergestützt. Alternativ kann auch eine manuelle Ausrichtung vorgesehen sein.
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Das Markierungselement kann auch durch eine Anzahl von elektronischen Markern oder Sensoren gegeben sein, so dass eine Transformation ohne eine Bilddatenauswertung möglich ist und die Transformation markerbasiert durchgeführt wird. Die entsprechenden elektronischen Marker oder Sensoren werden insbesondere am Körper des Patienten angebracht. Die Marker sind beispielsweise mit ortsfesten Positionssensoren oder elektromagnetischen Positionspads in einem Behandlungsraum kontaktierbar, so dass die Lage der Marker während der Aufnahme des Untersuchungsbildes relativ zur der Lage in den bereits getätigten 3D-Daten ermittelt werden kann. Eine Transformation der bereits getätigten 3D-Bilddaten in das Koordinatensystem des Untersuchungsbildes erfolgt beispielsweise computergestützt.
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Vorzugsweise ist als kardiologischer Gefäßbereich mindestens eine Pulmonalvenen-Ostie markierbar und deren Position wird errechnet und eingeblendet. Häufig ist es für eine Behandlung eines Vorhofflimmerns sinnvoll, eine Ablations-Prozedur im Bereich einer Pulmonalvenen-Ostie durchzuführen. Durch eine Einblendung der Position der Pulmonalvenen-Ostie in das Untersuchungsbild wird es beispielsweise einem Kardiologen erleichtert, die entsprechende Ablations-Prozedur unter Sichtkontrolle über das Untersuchungsbild durchzuführen.
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In einer weiter bevorzugten Ausführungsform wird als Umgebungssegment der Pulmonalvenen-Ostie zumindest der linke Herzvorhof dargestellt. Die Pulmonalvenen-Ostie liegt in einem Übergangsbereich zwischen dem linken Herzvorhof und einer Pulmonalvene. Durch die segmentierte Darstellung zumindest des linken Herzvorhofs ist eine klare optische Abgrenzung der Pulmonalvenen-Ostie möglich. Dies erleichtert insbesondere eine eindeutige bildbasierte Markierung der entsprechenden Ostie.
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In einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung ist die Markierung als eine im Wesentlichen quer zur Längsrichtung der Pulmonalvene verlaufende Markierungslinie vorgebbar und die Position der Pulmonalvenen-Ostie wird bezüglich einer quer zur Markierungslinie verlaufenden Schnittebene errechnet. Ein Setzen der Markierung als Markierungslinie ist sehr einfach ausführbar. Zudem werden in dieser Ausführung morphologische Besonderheiten der Pulmonalvenen-Ostie für die Einblendung berücksichtig, da durch die quer zur Markierungslinie verlaufende Schnittebene im Wesentlichen die individuelle Umfangslinie der entsprechenden Pulmonalvenen-Ostie vorgegeben wird.
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Vorteilhafterweise werden die bereits getätigten 3D-Bilddaten durch eine Computertomographie-Aufnahme gewonnen. Mittels Computertomographie-Aufnahmen können im Allgemeinen sehr detailreiche 3D-Darstellungen gewonnen werden, so dass sich der interessierende Gefäßbereich sehr klar darstellen lässt.
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Vorzugsweise wird die Position des markierten Gefäßbereichs in ein Durchleuchtungsbild des Patienten eingeblendet. Röntgenbilder bieten sich an, da diese beispielsweise in Arztpraxen häufig standardmäßig aufgenommen werden. Daraus resultiert auch, dass Ärzte, beispielsweise Kardiologen, es gewohnt sind, sich in Durchleuchtungsbildern zu orientieren.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung wird das Durchleuchtungsbild mit einem C-Bogen gewonnen. Die Verwendung eines C-Bogens bietet sich an, da es sich dabei um eine bewährte Aufnahmetechnik handelt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen in jeweils schematischer Darstellung:
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1 stark schematisch einen linken Herz-Vorhof,
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2 eine medizinische Vorrichtung zur Untersuchung eines kardiologischen Gefäßbereichs,
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3 eine Visualisierung eines Gefäßbereichs aus 3D-Bilddaten,
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4 ein Umgebungssegment aus dem Gefäßbereich entsprechend 3,
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5 eine Schnittebene des in 4 dargestellten Umgebungssegments,
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6 ein erstes Durchleuchtungsbild, und
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7 ein zweites Durchleuchtungsbild.
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1 zeigt sehr schematisch einen linken Herzvorhof 2. Es wird ersichtlich, das in den linken Herzvorhof 2 in der Regel vier Pulmonalvenen 4 münden, die sich im dargestellten Ausschnitt im Wesentlichen entlang einer Längsrichtung 6 erstrecken. Der Mündungsbereich der jeweiligen Pulmonalvene 4 in den linken Herzvorhof 2 wird als Pulmonalvenen-Ostie 8 bezeichnet.
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2 zeigt eine medizinische Vorrichtung 10 zur Sichtbarmachung eines hier als Pulmonalvenen-Ostie 8 gegebenen kardiologischen Gefäßereichs, in einem Untersuchungsbild eines Patienten 11. Die Vorrichtung 10 ist hier im Rahmen einer Ablations–Prozedur der Pulmonalvenen-Ostie 8 vorgesehen. Anhand der Darstellung soll insbesondere ein Verfahrensablauf einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert werden.
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Die dargestellte Vorrichtung 10 umfasst ein Computertomograpie-Gerät 12, ein C-Bogen Röntgengerät 14, sowie eine Anzahl von Speicher- und Rechenmitteln 17, 26, 28.
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In dem C-Bogen Röntgengerät 14 wird ein als Durchleuchtungsbild 13 gegebenes Untersuchungsbild eines real positionierten Patienten 11 aufgenommen. Wie aus 2 zu entnehmen ist, zeigt das Durchleuchtungsbild 13 einen Herzbereich 15, sowie weitere Körperstrukturen des Patienten, beispielsweise einen Teil der Wirbelsäule 16.
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Mittels des Computertomographie-Geräts 12 sind 3D-Bilddaten des Patienten 11 gewonnen. Die gestrichelte Darstellung des Computertomographie-Geräts 12 deutet dabei an, dass die entsprechenden Aufnahmen in der Vergangenheit gewonnen wurden. Wie in der Darstellung skizzenhaft dargestellt ist, zeigt auch das aufgenommene 3D-Bild 18 den Herzbereich 15 des Patienten 11. Der dargestellte Herzbereich 15 umfasst hier den als Pulmonalvenen-Ostie 8 gegebenen kardiologischen Gefäßbereich. Neben dem Herzbereich 15 zeigt das 3D-Bild weitere Körperstrukturen, beispielsweise Rippen 22 und einen Teil der Wirbelsäule 16 des Patienten 11. Die mit dem Computertomographie-Gerät 12 gewonnenen 3D-Bilddaten sind mittels eines Speicherelements 26 beispielsweise auf der Festplatte eines Computers 28 abgespeichert.
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Mittels eines Rechenmoduls 17 werden die abgespeicherten 3D-Bilddaten entsprechend der Lage des in dem Röntgengerät 14 positionierten Patienten 11 transformiert. Die Transformation der 3D-Bilddaten erfolgt in dem Ausführungsbeispiel bildbasiert anhand des Durchleuchtungbildes 13. Dafür wird die in beiden Darstellungen 13, 18 sichtbare Wirbelsäule 16 mittels des Rechenmoduls 17 zu einer maximalen Übereinstimmung gebracht. Die Transformation ist hier notwendig, da eine Umlagerung des Patienten 11 zwischen der Aufnahme des 3D-Bildes 18 mit dem Computertomographie-Gerät 12 und der Aufnahme des Durchleuchtungsbildes 13 mit dem Röntgengerät 14 vorgenommen wurde. Damit sich die 3D-Bilddaten und das Durchleuchtungsbild 13 auf dasselbe Koordinatensystem beziehen, wird eine entsprechende Transformation der 3D-Bilddaten durchgeführt.
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Aus den 3D-Bilddaten oder den transformierten 3D-Bilddaten wird ein vorgewähltes Umgebungssegment 30 der Pulmonalvenen-Ostie 8 dargestellt. Das dargestellte Umgebungssegment 30 umfasst hier neben dem linken Herzvorhof 2 eine Anzahl von Pulmonalvenen 4 und die dazugehörigen Pulmonalvenen-Ostien 8.
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Für die Darstellung des Umgebungssegments 30 werden „überflüssige” Körperstrukturen, wie beispielsweise die Rippen 22, mittels einer Segmentiereinrichtung 32 aus dem 3D-Bild entfernt, also sozusagen herausgefiltert.
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In dem ausgewählten Umgebungssegment 30 ist nun eine klare optische Abgrenzung der Pulmonalvenen-Ostie 8 möglich. Dadurch wird die Markierbarkeit der Pulmonalvenen-Ostie 8 mittels einer Markierungslinie 34 erheblich erleichtert. Die Markierungslinie 34 verläuft insbesondere quer zur Längsrichtung 6 der entsprechenden Pulmonalvene 4 und kann beispielsweise mittels eines Eingabegeräts 36, z. B. mittels einer Computermaus, interaktiv auf einem entsprechenden Bildschirm gesetzt werden.
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Mittels der Markierungslinie 34 errechnet das Rechenmodul 17 eine Umfangslinie 42 der markierten Pulmonalvenen-Ostie 8 bezüglich einer quer zur Markierungslinie 34 verlaufenden Schnittebene, sowie deren Position entsprechend der Lage des in dem Röntgengerät 14 positionierten Patienten 11. Für die Errechnung der Position der Umfangslinie 42 greift das Rechenmodul 17 auf die transformierten 3D-Bilddaten zurück.
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Die errechnete Position der Umfangslinie 42 wird dann symbolhaft in das Durchleuchtungsbild 13 eingeblendet, so dass die Lage der Pulmonalvenen-Ostie 8 deutlich in dem Durchleuchtungsbild 13 angezeigt wird. Durch ein derartiges Einblenden der Position der Pulmonalvenen-Ostie 8 in das Durchleuchtungsbild 13 wird es einem Kardiologen erleichtert, beispielsweise zur Behandlung eines Vorhofflimmerns, einen Katheter, insbesondere einen Ablations-Katheter unter Sichtkontrolle an die Pulmonalvenen-Ostie 8 heranzuführen, um eine Ablation durchzuführen.
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3 zeigt beispielhaft und schematisch ein mit dem Computertomographie-Gerät 12 aufgenommenes 3D-Bild eines Herzbereichs 15. Wie diese Darstellung erkennen lässt, werden neben dem Herzbereich 15 weitere Körperstrukturen, beispielsweise einige Rippen 22 abgebildet. Um eine klar erkennbare Darstellung der Pulmonalvenen-Ostie 8 zu erhalten, wird aus den 3D-Bilddaten ein ausgewähltes Umgebungssegment 30 der Pulmonalvenen-Ostie 8 segmentiert.
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Ein Umgebungssegment 30, das aus dem in der 3 dargestellten 3D-Bild gewonnen wurde, ist schematisch in 4 dargestellt. Das dargestellte Umgebungssegment 30 umfasst dabei den linken Herzvorhof 2, sowie eine Anzahl von Pulmonalvenen 4. Aus der 4 ist außerdem die Markierungslinie 34 ersichtlich, durch welche eine Pulmonalvenen-Ostie 8 markiert ist.
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In 5, die eine Schnittebene des in 4 dargestellten Umgebungssegments 30 zeigt, ist die Umfangslinie 42 der Pulmonalvenen-Ostie 8 dargestellt, die mittels der in 4 dargestellten Markierungslinie 34 errechnet wurde. Die Umfangslinie 42 liegt dabei in der quer zur Markierungslinie 34 verlaufenden Schnittebene.
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In den 6 und 7 ist die in der 5 dargestellte Umfangslinie 42 jeweils in ein Röntgen-Durchleuchtungsbild 13 des Herzbereichs 15 eingeblendet. Das entsprechende Durchleuchtungsbild 13 ist mit einem C-Bogen Röntgengerät 14 gemäß 2 aufgenommen. Die in den 6 und 7 dargestellten Durchleuchtungsbilder 13, sind dabei aus einer unterschiedlichen Richtung aufgenommen.
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Durch die eingeblendete Umfangslinie 42 wird in dem Durchleuchtungsbild 13 die Position der in der 3 markierten Pulmonalvenen-Ostie 8 symbolhaft angezeigt. Für die Einblendung wurde die Position der markierten Umfangslinie 42 entsprechend der Lage des gemäß 2 in dem Röntgengerät 14 positionierten Patienten 11 errechnet. Dabei wurde auch die Dimension der Umfangslinie 42 durch eine entsprechende Skalierung an die Abbildung des Durchleuchtungsbildes 13 angepasst. Dadurch wird die Umfangslinie an der anatomisch richtigen Stelle, sowie in der richtigen Orientierung und Dimension, in das Durchleuchtungsbild 13 eingeblendet. Das wird deutlich bei einem Vergleich der in den 6 und 7 dargestellten Durchleuchtungsbilder 13, die jeweils aus einer unterschiedlichen Richtung aufgenommen wurden. Darin ist gut erkennbar, dass für die Einblendung der Umfangslinie 42 die perspektivische Information bezüglich der Lage und der Orientierung berücksichtigt wurde.
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In den 6 und 7 sind auch eine Reihe von Kathetern 46 sichtbar. Dabei wird deutlich, wie durch das Einblenden der Umfangslinie 42, welche die Position der Pulmonalvenen-Ostie 8 im Durchleuchtungsbild 13 anzeigt, eine Navigation der Katheter 46, beispielsweise im Rahmen einer Ablations-Prozedur, erleichtert wird. Die Pulmonalvenen-Ostie 8 selbst ist im Durchleuchtungsbild 13 nicht erkennbar.