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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Steuergeräts,
ein Steuergerät zur Kontrolle einer Kraftstoffeinspritzung,
ein Computerprogramm und ein Computerprogrammprodukt.
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Stand der Technik
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Kraftfahrzeuge
weisen heutzutage verschiedene Steuergeräte auf, die dazu
ausgebildet sind, durch Zusammenwirken mit Aktoren und Sensoren unterschiedliche
Funktionen bereitzustellen. Falls während eines Fahrbetriebs
Fehler auftreten sollten, können Daten und/oder Werte zu
derartigen Fehlern von den Steuergeräten betriebsbegleitend
registriert werden, so dass derartige Fehler durch Auslesen der dazugehörigen
Daten und/oder Werte analysiert werden können.
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Ein
Verfahren und ein System zum Bereitstellen eines Validierungsberichts
sind aus der Druckschrift
DE 10 2006 002 353 A1 bekannt. Hierzu werden
Messdaten zu Betriebszuständen einer Fahrzeugkomponente
erfasst und gespeichert, so dass der Validierungsbericht durch lückenloses
und permanentes Auswerten der Messdaten bereitgestellt wird. Bei
einer Ausführung des Verfahrens können auch Fehler
und/oder Unregelmäßigkeiten beim Betrieb der Fahrzeugkomponente
erfasst werden, sodass zusätzlich zu einer Validierungs-
bzw. Freigabeprüfung sämtliche Fehlereinträge
in einem Steuergerät ermittelt werden. Hierzu ist vorgesehen,
bei Betrieb auftretende Fehler und Auffälligkeiten systematisch
zu erfassen, zu dokumentieren und nachhaltig auszuräumen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Steuergeräts
zur Kontrolle einer Kraftstoffeinspritzung, bei dem für
eine Fehlerdiagnose Daten für Umgebungsvariablen des Steuergeräts
gespeichert werden, sobald eine Bedingung für einen Fehler
erkannt wird.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens wird begonnen, die Daten für
die Umgebungsvariablen zu speichern, bevor eine Maßnahme
zur Behebung des Fehlers erfolgt. Dabei können insbesondere
Umgebungsvariablen für eine Recheneinheit des Steuergeräts
erfasst werden.
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Im
Rahmen des Verfahrens zum Betreiben des Steuergeräts ist
es somit auch möglich, ggf. auftretende Fehler des Steuergeräts
zu dokumentieren. Das Steuergerät ist in einer Variante
zur Kontrolle einer Dieseleinspritzung oder zur elektronischen Kontrolle
der Dieseleinspritzung in einem Kraftfahrzeug vorgesehen. Die Speicherung
der Daten im Rahmen des Verfahrens findet üblicherweise
vor einer üblicherweise als Entprellung vorgesehenen Behebung des
Fehlers statt.
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Ein
temporärer Fehler des Steuergeräts, der bspw.
als ein mechanisches Problem und somit als Prellen eines elektrischen
Schalters des Steuergeräts bezeichnet werden kann, wird
durch die Entprellung bestätigt. Eine Entprellung eines
Fehlers, der bspw. durch ein mechanisches Problem, wie einen Wackelkontakt
oder durch elektrische Probleme verursacht wird, wird mit einer
Software durch mehrfaches Testen über einen als Entprellzeit
bezeichneten Zeitraum durchgeführt.
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Als
zu speichernde oder abzulegende Umgebungsvariable des Steuergeräts
können Daten, die bspw. zu der Software des Steuergeräts
auftreten, gespeichert und somit abgelegt werden, sobald eine Bedingung
für den Fehler bzw. eine Fehlerbedingung erkannt wird.
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Somit
können diese Umgebungsvariablen gespeichert werden, sobald
die Bedingung oder ein erster Hinweis für den Fehler erkannt
wurde. Dabei ist es nicht erforderlich, dass der Fehler bestätigt wird.
Eine im Rahmen des Auftretens und/oder der Behebung des Fehlers
auftretende Entprellzeit kann mit den dazu passenden Umgebungsvariablen
gespeichert werden. Dabei ist als Entprellzeit jener Zeitraum vorgesehen,
der zwischen einem Auftreten und somit einem Erkennen der Bedingung
für den Fehler bis zur Behebung des Fehlers verstreicht.
Somit werden im Rahmen eines Verfahrens zur Erkennung des Fehlers
die Daten in dem Steuergerät nicht nur im Fall von bestätigten
bzw. entprellten Fehlern Umgebungsvariablen gespeichert. Es ist nunmehr
ergänzend vorgesehen, die Daten zu den Umgebungsvariablen
bereits vorher zu speichern, so dass eine genauere Dokumentation
und Analyse des Fehlers bspw. bei einer nachfolgend durchzuführenden
Inspektion möglich ist.
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Außerdem
ist vorgesehen, dass eine Speicherung der Daten für die
Umgebungsvariablen in einem nicht flüchtigen Speicher, üblicherweise
einem nicht flüchtigen Speicher des Steuergeräts
erfolgt. Somit können die Daten für die Umgebungsvariablen über
Fahrzyklen eines Fahrzeugs, dass das Steuergerät umfasst,
gespeichert werden.
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Im
Rahmen einer Analyse oder Diagnose können die gespeicherten
Daten bedarfsweise mit Applikationswerkzeugen und/oder Servicetestern ausgelesen
werden. Dabei ist unter anderem vorgesehen, das Steuergerät
zur Auswertung der Daten mit einer entsprechenden Auswerteeinrichtung
zu verbinden, so dass die Daten zu der Auswerteeinrichtung übermittelt
und von dieser ausgewertet werden.
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In
weiterer Ausgestaltung wird zur Ergänzung der Software
des Steuergeräts ein Entprellzähler von konfigurierbaren
Fehlerpfaden überwacht. Diesbezüglich sind unterschiedliche
Varianten, ggf. auch in Kombination durchführbar:
- – So kann unter anderem ein Maximalwert
des Entprellzählers während eines Fahrzyklus mit
den dazugehörigen, in der Regel ebenfalls konfigurierbaren
Umgebungsvariablen aufgezeichnet werden.
- – Am Ende des Fahrzyklus werden die aufgezeichneten
Daten zu den Umgebungsvariablen und dem Entprellzähler
in dem nicht flüchtigen Speicher abgelegt.
- – Am Anfang des Fahrzyklus werden die abgelegten Daten
als Grundlage für einen weiteren Vergleich eingelesen.
- – Ein Auslesen der gesammelten und gespeicherten Daten
kann mit sog. Kalibrationstools und demnach Kalibrierungswerkzeugen,
z. B. INCH, und/oder mit dem Servicetester der Werkstatt durchgeführt
werden.
- – Die zu dem Fehler aufgezeichneten Daten können
nach abgeschlossener Analyse oder Diagnose zusammen mit dem Fehlerspeicher
gelöscht werden.
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Mit
der Erfindung ist daher das Speichern und Auslesen zusätzlicher
Informationen zur Diagnose des Fehlers möglich. Diese Informationen,
in der Regel die Daten zu den Umgebungsvariablen, sind bspw. bei
einer Datenapplikation bzw. -anwendung des Steuergeräts oder
eines entsprechenden Systems während der Entwicklungsphase
verwendbar. Außerdem kann eine Validierung des Steuergeräts bzw.
Systems vor einem Serienanlauf durchgeführt werden. Weiterhin
bietet sich mit der Erfindung die Möglichkeit, die Diagnose
des Steuergeräts bzw. Systems, insbesondere bei sog. intermettierenden Fehlern,
im Service durchzuführen.
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Es
werden demnach u. a. eine Datenregistrierungseinrichtung und ein
Datenregistrierungsverfahren für vorentprellte Fehler in
Steuergeräten zur Kontrolle einer Dieseleinspritzung (EDC)
bereitgestellt. Somit ist es bei Durchführung des Verfahrens regelmäßig
nicht erforderlich, dauerhaft Daten zu Umgebungsvariablen abzuspeichern.
Die Daten werden lediglich gezielt bei Auftreten und einem damit verbundenem
ersten Erkennen des Fehlers gespeichert, so dass in einer Speichereinrichtung
des Steuergeräts, insbesondere dem nicht flüchtigen
Speicher, lediglich die für den Fehler relevanten Daten
gespeichert werden.
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Die
Erfindung betrifft außerdem ein Steuergerät zur
Kontrolle einer Kraftstoffeinspritzung, das dazu ausgebildet ist,
für eine Fehlerdiagnose Daten für Umgebungsvariablen
des Steuergeräts zu speichern, sobald das Steuergerät
eine Bedingung für einen Fehler erkannt hat.
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Hierbei
ist das Steuergerät dazu geeignet, die Daten noch vor einer
Entprellung des Fehlers zu speichern. Dies kann bspw. dadurch erfolgen,
dass das Steuergerät dazu ausgebildet ist, bereits auf
geringste Unregelmäßigkeiten bei Betriebsabläufen
zu reagieren und somit bereits eine mögliche Bedingung für
einen Fehler frühzeitig zu erkennen, so dass der Fehler
umfassend zu dokumentieren ist.
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Dieses
Steuergerät ist dazu vorgesehen, sämtliche Schritte
des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen.
Einzelne Funktionen des Steuergeräts können als
Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens realisiert
werden. Hierzu kann das Steuergerät eine Recheneinheit
sowie einen flüchtigen Speicher aufweisen. Im Rahmen des
Verfahrens können von dem Steuergerät Daten von
Umgebungsvariablen der Recheneinheit gespeichert werden.
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Das
erfindungsgemäße Computerprogramm mit Programmcodemitteln
ist zum Durchführen aller Schritte des beschriebenen Verfahrens
geeignet, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer
entsprechenden Recheneinheit, insbesondere in dem vorgestellten
Steuergerät, ausgeführt wird.
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Das
Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln, die auf einem computerlesbaren Datenträger
gespeichert sind, ist zum Durchführen aller Schritte des
vorgestellten erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet,
wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden
Recheneinheit, insbesondere in dem bereits vorgestellten Steuergerät,
ausgeführt wird.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
in schematischer Darstellung ein Diagramm zu einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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2 zeigt
in schematischer Darstellung eine Ausführungsform eines
Steuergeräts bei Durchführung einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ausführungsform der
Erfindung
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Die
Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
schematisch dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme auf
die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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In
dem Diagramm 2 aus 1 ist in
vertikaler Richtung eine Achse 4 für eine Entprellzeit
oberhalb einer horizontal orientierten Zeitachse 6 aufgetragen.
Unterhalb der Zeitachse 6 ist ein Verlauf 8 für eine
Fehlerbedingung aufgetragen. Es ist vorgesehen, dass die Fehlerbedingung
aktiv ist, wenn der Verlauf 8 einen Maximalwert 10 anzeigt,
und dass die Fehlerbedingung inaktiv ist, wenn der Verlauf 8 einen Minimalwert 12 anzeigt.
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Im
Rahmen der hier vorgestellten Ausführungsform des Verfahrens
ist vorgesehen, dass ein Steuergerät, dass hier als ECU
bzw. Electronic Control Unit ausgebildet ist, zu einem ersten Zeitpunkt 14 angeschaltet
und zu einem zweiten Zeitpunkt 16 ausgeschaltet wird. Innerhalb
des Diagramms 2 zeigen die beiden gestrichelten Geraden 18,
die die Zeitachse 6 an den beiden beschriebenen Zeitpunkte 14, 16 senkrecht
schneiden, Werte für einen in einem nicht flüchtigen
Speicher des Steuergeräts abgelegten maximalen Entprellzähler
an. Die gestrichelten, dreieckförmigen Abschnitte 20 zeigen
an, wann ein aktueller Entprellzähler während
eines Fahrzyklus aktiv ist. Hierbei sei darauf hingewiesen, dass
dieses jeweils dann der Fall ist, wenn der Verlauf 8 den
Maximalwert 10 aufweist und somit die Fehlerbedingung aktiv
ist. Die kurz- und langgestrichelte Gerade 22 begrenzt
eine Grenze und somit ein Limit für den Entprellzähler
zur Bereitstellung der Bestätigung des Fehlers. Ein maximaler
Entprellzähler wird durch die Kurve 24 innerhalb
des Diagramms dargestellt.
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Während
dieser beschriebenen Ausführungsform des Verfahrens ist
vorgesehen, dass das Steuergerät zum ersten Zeitpunkt 14 angestellt
wird. Hierbei ist in einem ersten Ablaufschritt 26 vorgesehen,
dass Werte eines letzten Schlüsselzyklus aus einem nicht
flüchtigen Speicher (EEPROM) des Steuergeräts
gelesen werden. Wie der Verlauf der Kurve 24 zeigt, weist
der Entprellzähler zu dem ersten Zeitpunkt 14 einen
ersten maximalen Wert auf. Im weiteren Verlauf werden zu einem zweiten
Ablaufschritt 28 sowie zu einem dritten Ablaufschritt 30 durch
Ablegen von Daten zu Umgebungsvariablen Umgebungsbedingungen beim
zweiten Ablaufschritt 28 gespeichert und beim dritten Ablaufschritt 30 aktualisiert.
Ein vierter Ablaufschritt 32 erfolgt bei Ausschalten des
Steuergeräts zum zweiten Zeitpunkt 16. Es ist
nunmehr vorgesehen, die erneut aktualisierten Werte und somit Daten
der Umgebungsvariablen in dem nicht flüchtigen Speicher
des Steuergeräts abzulegen.
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Bzgl.
des Diagramms 2 sei darauf hingewiesen, dass der Verlauf
der Kurve 24, die weiterhin begleitend zu dem Verlauf 8 für
die Fehlerbedingung ein Erkennen einer Bedingung für den
Fehler dokumentiert, stets unterhalb der Geraden 22 für
ein zeitliches Limit für den Entprellzähler zur
Fehlerbestätigung liegt. Dies bedeutet, dass die Daten
zu den Umgebungsvariablen dann gespeichert oder ggf. aktualisiert
werden, bevor eine Maßnahme zur Behebung des Fehlers erfolgt.
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2 zeigt
in schematischer Darstellung ein Steuergerät 34,
das zur Kontrolle einer Dieseleinspritzung und somit eines Dieseleinspritzmoduls 36 eines
Kraftfahrzeugs ausgebildet ist.
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Da
bei Betrieb des Steuergeräts 34 nicht auszuschließen
ist, dass währenddessen Fehler auftreten können,
ist während des Betriebs des Steuergeräts 34 zur
Durchführung einer Fehlerdiagnose vorgesehen, Daten für
Umgebungsvariablen einer Recheneinheit 38 des Steuergeräts 34 in
einem nicht flüchtigen Speicher 34 des Steuergeräts 34 zu
speichern, sobald eine Bedingung für den Fehler bzw. eine
Fehlerbedingung erkannt wird. Dies bedeutet auch, dass die Daten
gespeichert werden, bevor eine Maßnahme zur Behebung und
somit zur Entprellung des Fehlers durchgeführt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006002353
A1 [0003]