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Die
Erfindung betrifft ein Hydraulikaggregat für eine schlupfgeregelte Bremsanlage,
insbesondere zur Verwendung in einem Kraftrad, nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Ein
Hydraulikaggregat der vorgenannten Art ist bereits aus der
DE 10 2005 024 979
A1 bekannt. Das Hydraulikaggregat besteht aus einem blockförmigen Aufnahmekörper, der
in mehreren Ventilaufnahmebohrungen einer Ventilreihe zur Blockierschutzregelung
Ein- und Auslassventile aufnimmt. Im Aufnahmekörper ist ferner eine Pumpenbohrung
angeordnet, die quer zur Einmündung
der Ventilaufnahmebohrungen in den Aufnahmekörper ausgerichtet ist, mit
einer Motoraufnahmebohrung, die senkrecht auf die Pumpenbohrung
gerichtet ist, sowie mit mehreren die Ventilaufnahmebohrungen und
die Pumpenbohrung verbindenden Druckmittelkanälen, die eine hydraulische
Verbindung zwischen den in den Aufnahmekörper einmündenden Bremsdruckgeberanschlüssen und
mehreren Radbremsanschlüssen herzustellen
vermögen.
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Weil
die Hydraulikaggregate zum Teil empfindliche elektronische Bauteile
aufweisen, ist leicht nachvollziehbar, dass diese eine zuverlässige Abdichtung
gegen den Eintritt von Umgebungsmedien oder Leckfluid erfordern.
Mit einer zuverlässigen
Abdichtung alleine werden die Anforderungen jedoch nicht erfüllt. Denn
es wird eine wirkungsvolle Belüftungsmaßnahme nachgefragt,
die beispielsweise eine Kühlluftzirkulation
oder einfach einen Druckausgleich infolge Temperaturwechsel ermöglicht,
wobei jedoch auszuschließen
ist, dass auf diesem Wege Flüssigkeiten
aus der Umgebung in das Aggregatinnere gesaugt werden.
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Erschwerend
tritt hinzu, dass Hydraulikaggregate für Krafträder nicht ohne weiteres mit
Hydraulikaggregate für
Kraftfahrzeuge gleichgesetzt werden können. Insbesondere sind die
Ansprüche
in Hinblick auf Miniaturisierung und Gewicht wesentlich verschärft. Eine
weitere Problematik besteht darin, dass nahezu sämtliche Umgebungsanforderungen an
das Hydraulikaggregat verschärft
sind. Beispielsweise ist dieses in einem Kraftrad wesentlich stärker der
Umgebungsbewitterung ausgesetzt. Die Funktionslage des Aggregates
ist wesentlich weiträumiger dimensioniert,
als in einem Kraftfahrzeug. Denn üblicherweise ist mit erhöhter Kurvenschräglage zu
rechnen. Selbst ein Kippvorgang darf nicht zu einer Funktionsbeeinträchtigung
des Hydraulikaggregates führen.
Im Unterschied zu Kraftfahrzeugen sind Kippvorgänge bei Krafträdern nicht
generell ausgeschlossen.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Hydraulikaggregat
beziehungsweise ein elektrohydraulisches Aggregat bereitzustellen,
welches erhöhte
Freiheitsgrade in Hinblick auf die räumliche Positionierung und
Anordnung in einem Kraftrad ermöglicht.
Eine verbesserte Resistenz gegen Bewitterung und Umwelteinflüsse soll
ermöglicht werden,
um selbst extreme – weitgehend
betriebslageunabhängige – Anordnungen,
beispielsweise im direkten Einwirkungsbereich von Gischt und Schmutz,
zu ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird für
ein Hydraulikaggregat der angegebenen Art mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie gemäß einer
nebengeordneten Lösung
für ein
elektrohydraulisches Aggregat mit den Merkmalen des Anspruchs 13
gelöst.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung werden
im Nachfolgenden anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand mehrerer Perspektivzeichnungen erläutert.
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Es
zeigen:
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1 den
Aufnahmekörper
für das
Hydraulikaggregat in einer Draufsicht auf die Ventilaufnahmebohrungen,
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2 den
Aufnahmekörper
nach 1 um 180 Grad geklappt in einer Draufsicht auf
die Motoraufnahmebohrung,
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3 vergrößerter Längsschnitt
durch ein elektrohydraulisches Aggregat mit zwei gesonderten Belüftungsmitteln
für Elektromotor
und Aufnahmekörper.
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Die 1, 2 zeigen
in unterschiedlichen Ansichten die wesentliche Merkmale eines Hydraulikaggregates
zur Verwendung für
eine bremsschlupfgeregelte Kraftradbremsanlage. Das Hydraulikaggregat
weist einen blockförmigen
Aufnahmekörper 11 auf,
der vorteilhaft in vier Ventilaufnahmebohrungen 2 einer
einzigen Ventilreihe X die Ein- und Auslassventile 6, 12 aufnimmt.
Eine im Aufnahmekörper 11 angeordnete
Pumpenbohrung 3 ist quer zur Einmündungsrichtung der Ventilaufnahmebohrungen 2 in den
Aufnahmekörper 11 gerichtet.
Ferner weist der Aufnahmekörper 11 eine
Motoraufnahmebohrung 5 für den Elektromotor auf, die
auf halber Länge
der Pumpenbohrung 3 senkrecht auf die Pumpenbohrung 3 gerichtet
ist. Weiterhin sind mehrere die Ventilaufnahmebohrungen 2 und
die Pumpenbohrung 3 verbindenden Druckmittelkanäle vorgesehen,
die ei ne hydraulische Verbindung zwischen zwei in den Aufnahmekörper 11 einmündenden
Bremsdruckgeberanschlüssen
HZ1, HZ2 und zwei Radbremsanschlüssen
VA, HA herzustellen vermögen,
Entsprechend den 1, 2 sind die
Ein- und Auslassventile 6, 12 in einer einzigen
Ventilreihe X angeordnet, wobei die Ein- und Auslassventile 6, 12 durch
ein Steuergerät
elektromagnetisch ansteuerbar sind, das im Bereich der einzigen
Ventilreihe X auf dem Aufnahmekörper 11 aufgesetzt
ist.
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Aus
den 1, 2 geht ferner hervor, dass die
Auslassventile 12 vorteilhaft zwischen den Einlassventilen 6 in
der einzigen Ventilreihe X angeordnet sind, die parallel zur Pumpenbohrung 3 angeordnet
ist, wodurch sich einfach herzustellende Kanalbohrungen zur hydraulischen
Verbindung der Auslassventile 12 mit den Niederdruckspeicherbohrungen 13 und
den Ventilaufnahmebohrungen 2 der Einlassventile 6 ergeben.
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Die
für die
Einlassventile 6 vorgesehenen Ventilaufnahmebohrungen 2 münden vorteilhaft
unmittelbar neben der Pumpenbohrung 3 in den Aufnahmekörper 11 ein,
wodurch eine kurze Kanalverbindung zwischen jeweils dem Druckanschluss
HZ1, HZ2 und der jeweils am äußeren Ende
der Pumpenbohrung 3 ausgebildeten Geräuschdämpfungskammer 17 möglich ist.
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Durch
die Anordnung der Ein- und Auslassventile 6, 12 in
einer einzigen Ventilreihe X münden die
für die
Auslassventile 12 vorgesehenen Ventilaufnahmebohrungen 2 unmittelbar
neben den Radbremsanschlüssen
VA, HA in den Aufnahmekörper 11 ein,
wodurch auch die für
die Auslassventile 12 erforderliche Kanalbohrungen möglichst
kurz ausgeführt
werden können.
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Die
Radbremsanschlüsse
VA, HA sind somit zwischen einem paar Bremsdruckgeberanschlüssen HZ1,
HZ2 angeordnet, die mittels zweier unabhängig voneinander betätigbarer
Bremsdruckgeber 7, 13 getrennt voneinander hydraulisch
beaufschlagbar sind.
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Ferner
weist der Aufnahmekörper 11 zur elektrischen
Kontaktierung des Steuergeräts
mit dem in die Motoraufnahmebohrung 5 eingesetzten Elektromotors
zwischen den beiden Radbremsanschlüssen VA, HA eine Durchgangsbohrung 14 auf.
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Die
Pumpenbohrung 3 ist zwischen der die Ein- und Auslassventile 6, 12 aufnehmenden
Ventilreihe X und den beiden Niederdruckspeicherbohrungen 13 angeordnet,
die quer zur Pumpen- und den Ventilaufnahmebohrungen 3, 2 in
den Aufnahmekörper 11 einmünden.
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Aus
den 1, 2 geht deutlich hervor, dass
die beiden Bremsdruckgeberanschlüsse
HZ1, HZ2 mit den an der Pumpenbohrung 3 angrenzenden Geräuschdämpfungskammern 17 über zwei
radial, vorzugsweise tangential stromabwärts zu den Pumpendruckventilen
in die Pumpenbohrung 3 einmündenden Druckmittelkanäle 19 in
Verbindung stehen.
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Wie
erkennbar ist, weist jeder Druckmittelkanal 19 jeweils
eine Abzweigung 20 zu einer der beiden Ventilaufnahmebohrungen 2 jedes
Bremskreises auf, die zur Aufnahme der Einlassventile 6 jeweils
am Ende der Ventilreihe X angeordnet sind.
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Da
die Geräuschdämpfungskammern 17 in den
diametral gelegenen Enden der Pumpenbohrung 3 angeordnet
sind, lassen sich sowohl die Geräuschdämpfungskammern 17 als
auch die Pumpenbohrung 3 mittels von außen in die beiden Seitenflächen des
Aufnahmekörpers 11 eingesetzte
Verschlusskörper
druckmittel dicht verschließen.
Die den Aufnahmekörper 11 rechtwinklig
zu den beiden Niederdruckspeicherbohrungen 13 durchquerende
Pumpenbohrung 3 steht für
jeden Pumpenkreis jeweils über
einen Pumpensaugkanal 1 mit den beiden parallel zueinander
ausgerichteten Niederdruckspeicherbohrungen 13 in Verbindung.
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Die
Pumpensaugkanäle 1 sind
durch den abgestuften Boden jeder Niederdruckspeicherbohrung 13 besonders
kurz ausgeführt,
in dem jeweils ein Pumpensaugventil (Rückschlagventil) eingesetzt
ist.
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Der
Boden jeder Niederdruckspeicherbohrung 13 weist ferner
für jeden
Bremskreis eine quer zur Ventilreihe X im Aufnahmekörper 11 ausgerichtete
Rücklaufleitung 15 auf,
die als Geradbohrung durch den Boden jeder Niederdruckspeicherbohrung 13 zur
Ventilaufnahmebohrung 2 des Auslassventils 12 geführt ist.
In vorliegendem Ausführungsbeispiel setzt
sich die Rücklaufleitung 15 in
der Ebene der Ventilreihe X als abgewinkelter Kanal in Richtung
der für
das Auslassventil 12 vorgesehenen Ventilaufnahmebohrung 2 eines
jeden Bremskreises fort.
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Durch
die Anordnung der Auslassventile 12 zwischen den Einlassventilen 6 in
der Ventilreihe X sind unter Beachtung einer möglichst schlanken Bauform des
Aufnahmekörpers 11 kurze
und damit einfach herzustellende Rücklaufleitungen 15 möglich, die
das Totraumvolumen zur verbesserten Entlüftung und Befüllung der
Sekundärkreise
der Bremsanlage mit Bremsflüssigkeit
gering halten, so dass sich der zur Erstbefüllung des Hydraulikaggregats
erforderliche Evakuier- und Befüllprozeß vereinfacht.
Unter dem Begriff Sekundärkreis
sind die zwischen den normalerweise geschlossenen Auslaßventilen 12, den
Niederdruckspeicherbohrungen 13 und der Pumpenbohrung 3 bestehenden
Kanalverbindungen zu verstehen.
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Etwaige
Leckagen der Pumpe, die aus der Pumpenbohrung 3 in die
Motoraufnahmebohrung 5 gelangen, lassen sich in der zwischen
den beiden Niederdruckspeicherbohrungen 13 angeordnete
Leckagekammer 16 auffangen und aufgrund der geringen Menge
dauerhaft speichern, weshalb die Leckagekammer 16 ausschließlich mit
dem Bereich der Motoraufnahmebohrung 5 verbunden ist, der
unmittelbar an die Pumpenbohrung 3 angrenzt.
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Die
Ventilaufnahmebohrungen 2, die Pumpenbohrung 3 und
die Niederdruckspeicherbohrungen 13 sind wie abgebildet
und beschrieben derart im Aufnahmekörper 11 zueinander
ausgerichtet, dass der Aufwand an Verschlussstopfen zum Abdichten der
Druckmittelkanäle
an den Außenflächen des
Aufnahmekörpers 11 ein
Minimum beträgt.
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Infolge
des vorgestellten Aufbaus des Hydraulikaggregats bedarf es einer
baulich als auch funktionell möglichst
günstigen
Anordnung eines für den
Elektromotor geeigneten, flüssigkeitsgeschützten Belüftungskanals 8 innerhalb
des Aufnahmekörpers 11,
um die Tauchdichtheit und damit die Betriebssicherheit des Hydraulikaggregats
zu gewährleisten.
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Daher
sieht die Erfindung vor, dass der zur Belüftung des Elektromotors notwenige
Belüftungskanal 8 als
linear verlaufender Durchgangskanal in einem durch den Bauraumbedarf
der Pumpen- und Motoraufnahmebohrung 3, 5 bestimmten
Abstand entfernt zur Ventilreihe X in die vom Elektromotor flüssigkeitsdicht
verdeckbare erste Flanschfläche 4 einmündet, so
dass sich der Belüftungskanal 8 in
einem Radialabstand R zur Motoraufnahmebohrung 5 zwischen
der ersten und zweiten Flanschfläche 4, 7 erstreckt.
Der Radialabstand R ist zur einwandfreien tauchdichten Abschirmung
des Belüftungskanals 8 folglich
kleiner gewählt
als der Außen-
und/oder Dichtdurchmesser D des an der ersten Flanschfläche 4 anlegbaren
Elektromotors.
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Der
Belüftungskanal 8 weist
an seiner Belüftungsstelle
ein gasdurchlässiges,
jedoch flüssigkeitsundurchlässiges Element,
vorzugsweise ein Membranelement 10 auf, das im Bereich
der zweiten Flanschfläche 7 in
den Belüftungskanal 8 eingesetzt ist.
Auf der zweiten Flanschfläche 7 ist
ein elektrische und/oder elektronische Bauteile aufweisender Deckel
aufsetzbar, der das Membranelement 10 und die Ventilaufnahmebohrung 2 großräumig flüssigkeitsgeschützt überdeckt.
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Die
elektrischen und/oder elektronischen Bauteile sind ein Bestandteil
des bereits eingangs erwähnten
Steuergeräts,
weshalb diese zur bedarfgerechten Aktivierung des Elektromotors über eine
parallel zum Belüftungskanal 8 im
Aufnahmekörper 11 angeordnete
Durchgangsbohrung 14 mit dem Elektromotor verbindbar sind.
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Durch
die erfindungsgemäße Anordnung des
Belüftungskanals 8 ergibt
sich weiterhin eine gute Voraussetzung zur Belüftung der im Aufnahmekörper 11 angeordneten
Niederdruckspeicherbohrungen 13, wozu ein weiterer, parallel
zum ersten Belüftungskanal 8 angeordneter
Belüftungskanal 9 sich als
linear verlaufender Kanal in einem Radialabstand R zur Motoraufnahmebohrung 5 von
der Niederdruckspeicherbohrung 13 zur ersten Flanschfläche 4 erstreckt.
Der Radialabstand R ist zur tauchdichten Integration des Belüftungskanals 9 zwischen
dem Elektromotor und der ersten Flanschfläche 4 ebenso wie der
Belüftungskanal 8 kleiner
als der Außen-
bzw. der Dicht durchmesser D des an der ersten Flanschfläche 4 flüssigkeitsdicht
anlegbaren Elektromotors ausgeführt.
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Dieser
weitere Belüftungskanal 9 steht über den
Hohlraum des topfförmigen
Elektromotorengehäuses
auf einfache Weise mit dem Belüftungskanal 8 in
Verbindung, sodass auch der weitere Belüftungskanal 9 über das
Membranelement 10 einen Druckausgleich in den an der zweiten
Flanschfläche 7 befestigbaren
Deckel aufweist.
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Der
weitere Belüftungskanal 9 mündet infolge
der Lage der einzelnen Bohrungen im Aufnahmekörper 11 jeweils radial
oder tangential in den durch einen Trennkolben vom Hydraulikbereich
getrennten Atmosphärenbereich
der Niederdruckspeicherbohrung 13 ein. Infolge des jeweils
an der Niederdruckspeicherbohrung 13 angeschlossenen Belüftungskanals 9 ist
nach dem Einsetzen des federbelasteten Trennkolbens in den Endbereich
der Niederdruckspeicherbohrung 13 der Einsatz eines flüssigkeits- als
auch gasdichten Deckelverschlusses gewährleistet, so dass auch die
beiden Niederdruckspeicher uneingeschränkt tauchdicht ausgeführt sind.
Außerdem lässt sich über den
weiteren Belüftungskanal 9 eine einfache
Funktionsprüfung
des Niederdruckspeichers nach dessen Fertigstellung durchführen.
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Die
Belüftungskanäle 8, 9 sind
somit vorteilhaft zwischen der Pumpenbohrung 3 und den
beiden Niederdruckspeicherbohrung 13 angeordnet und damit
auf kurzem Weg innerhalb des Elektromotorengehäuse miteinander verbunden,
wobei die Verbindung des Belüftungskanals 8 zur
zweiten Flanschfläche 7 sowie
die Verbindung des weiteren Belüftungskanals 9 mit
der Niederdruckspeicherbohrung 13 vor dem Einsetzen des
Elektromotors in die Motoraufnahmebohrung 5 jeweils durch
eine ein zige, in die erste Flanschfläche 4 gerichtete Bohroperation
besonders einfach herstellbar ist.
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Zum
besseren Verständnis
des in den 1, 2 abgebildeten
Aufnahmekörpers 11 soll schließlich in
allgemeiner Form auf die zum Anschluss des Aufnahmekörpers 11 an
die Radbremsen und die Hauptbremszylinder erforderlichen Hydraulikschaltung
Bezug genommen werden, wonach die Kraftradbremsanlage eine hydraulisch
betätigbaren
Vorderrad- und Hinterradbremskreis aufweist, mit jeweils einem am
Vorderradbremskreis angeschlossenen, durch Handkraft proportional
betätigbaren Hauptbremszylinder
und mit einem fußkraftproportional
betätigbaren
Hauptbremszylinder an der Hinterradbremse.
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Zur
Bremsschlupfregelung sind im Vorderrad- als auch Hinterradbremskreis
die elektromagnetisch betätigbare
Ein- und Auslassventile 6, 12 wirksam, wobei jeweils
das in Grundstellung geöffnete Einlassventil 6 in
eine Bremsleitung des Vorder- bzw. Hinterradbremskreises eingesetzt
ist, welche den zugehörigen
Hauptbremszylinder mit der Vorderrad- bzw. der Hinterradbremse verbindet.
Das in Grundstellung geschlossene Auslassventil 12 ist
jeweils in eine Rücklaufleitung
eines jeden Bremskreises wirksam, welche die Vorder- bzw. Hinterradbremse über die
zugehörige
Druckspeicherbohrung 13 mit der Saugseite einer in der
Pumpenbohrung 3 eingesetzten Pumpe verbindet, die nach
dem Rückförderprinzip
arbeitet. Die Pumpe steht über
in die beiden Bremskreise eingesetzte Geräuschdämpfungskammern 17 mit
den Bremsleitungen der Bremskreise in Verbindung, so dass eine bedarfsgerechte
Rückförderung
des jeweils von der Vorder- bzw. Hinterradbremse abgelassenen Bremsflüssigkeitsvolumens wieder
zurück
in den Vorder- bzw. Hinterradbremskreis gewährleistet ist.
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Die
Ein- und Auslassventile 6, 12 sind als binär schaltende
Sitzventile ausgeführt.
Bei Wunsch oder Bedarf können
diese auch als Proportionalregelventile angesteuert werden, wozu
eine geeignet Drucksensorik zur Anwendung gelangt, die den jeweils
herrschenden Druck in den Radbremsen sowie den von den Hauptzylindern
eingesteuerten Druck erfasst.
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Eine
nebengeordnete Lösung
geht im Schnitt aus der 3 hervor. Mit den anderen Figuren übereinstimmende
Merkmale sind mit gleichen Bezugsziffern und zusätzlich mit 'gekennzeichnet. Die Problemlösung beruht
auf selbständigen,
gasdurchlässigen
aber flüssigkeitsundurchlässigen Belüftungsmitteln
für Elektromotor 22 und
Aufnahmekörper 11', um insbesondere
einen Eintritt von Leckfluid in das Innere von dem Elektromotor 22 zu
vermeiden. Demzufolge sind für
den elektrischen Aggregatteil – Elektromotor 22 – als auch
für den
hydraulischen Aggregatteil – Aufnahmekörper 11' – gesonderte
Kanäle 30, 32 vorgesehen,
denen jeweils gesonderte Membranelemente 10', 29 vorgeschaltet sind.
Daher sind gewissermaßen
zwei, voneinander unabhängige,
Kreise zur Entlüftung
gebildet. Der Kanal 30 für den hydraulischen Aggregatteil
kann insbesondere eine Leckfluidspeicherbohrung 31 aufweisen,
welche rechtwinklig in die Kurbelraumbohrung 27 einmündet.
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Wie
aus der 3 zu ersehen ist, sind die Kanäle 30, 32 der
Belüftungsmittel
jeweils parallel zueinander sowie parallel zur Kurbelraumbohrung 27, den
Ventilaufnahmebohrungen 2',
und einer Energieversorgungsvorrichtung 33 – enthaltend
einen Stecker der von der elektronischen Regeleinheit 28 ausgeht,
und eine Durchgangsbohrung durch den Aufnahmekörper 11' durchgreift.
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Im
Bereich der zweiten Flanschfläche
des Aufnahmekörpers 11' münden die
belüftenden
Kanäle 30, 32 in
einen druckausgeglichenen Bereich, welcher von einem Gehäuse der
elektronischen Regeleinheit 28 abgedeckt wird. Zur Aufnahme
der Membranelemente 10', 29 sind
die Kanäle 30, 32 endseitig abgestuft
gebohrt, so dass die Membranelemente 10', 29 anhand der gebildeten
Stufen platzsparend, einfach montierbar, sowie geschützt im Aufnahmekörper 11' integriert
vorgesehen sind. Zur Befestigung der Membranelemente 10', 29 werden
bevorzugt formschlüssige
Verstemmprozesse zwischen Aufnahmekörper 11' und Halter 34 oder kraftschlüssige Einpressprozesse
zwischen Halter 34 und Aufnahmekörper 11' angewendet.
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Summarisch
ist die gebildete hermetische Schnittstelle zwischen Elektromotor 22 und
Aufnahmekörper 11' so anhand von
gegenseitigen Abdichtungen gestaltet, dass der Lagerschild 24 nicht
durch Leckfluid beaufschlagt ist. Zu diesem Zweck verfügt jedes
der Bauteil Motorgehäuse 23,
Lagerschild 24, Rotorwelle 25, Lager 26 und
Aufnahmekörper 11' über wenigstens
eine hydraulisch dichte Abdichtung zu einem benachbarten Bauteil.
Insbesondere verfügt
ein Lageraußenring
vom abgedichtet gestalteten Lager 26 über einen eingeknöpften Dichtring 35.
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- 1
- Pumpensaugkanal
- 2,
2'
- Ventilaufnahmebohrung
- 3
- Pumpenbohrung
- 4
- Flanschfläche
- 5
- Motoraufnahmebohrung
- 6
- Einlassventil
- 7
- Flanschfläche
- 8
- Belüftungskanal
- 9
- Belüftungskanal
- 10,
10'
- Membranelement
- 11,
11'
- Aufnahmekörper
- 12
- Auslassventil
- 13
- Druckspeicherbohrung
- 14
- Durchgangsbohrung
- 15
- Rücklaufleitung
- 16
- Leckagekammer
- 17
- Geräuschdämpfungskammer
- 18
-
- 19
- Druckmittelkanal
- 20
- Abzweigung
- 21
- Pumpe
- 22
- Elektromotor
- 23
- Motorgehäuse
- 24
- Lagerschild
- 25
- Rotorwelle
- 26
- Lager
- 27
- Kurbelraumbohrung
- 28
- elektronische
Regeleinheit
- 29
- Membranelement
- 30
- Kanal
- 31
- Leckfluidspeicherbohrung
- 32
- Kanal
- 33
- Energieversorgungsvorrichtung
- 34
- Halter
- 35
- Dichtring
- VA
- Radbremsanschluss
- HA
- Radbremsanschluss
- HZ1
- Druckanschluss
- HZ2
- Druckanschluss
- R
- Radialabstand
- D
- Dichtdurchmesser
- X
- Ventilreihe